Culture Club
Seite 1865 von 2521 Neuester Beitrag: 19.07.25 10:53 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.011 |
Neuester Beitrag: | 19.07.25 10:53 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 7.647.708 |
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XD
Was sich allerdings sicher sagen lässt ist, dass sowohl Pop- als auch Undergroundkultur in liberaleren Gesellschaften sehr viel vielfältiger ist, als in weniger liberalen Gesellschaften.
So ist es auch sicher kein Zufall, dass die Pop-Musik dann im angelsächsichen Raum entstanden ist und nicht etwa in Russland oder Nordkorea, ...und auch nicht in China oder Japan.
Aber so lerne ich(z.B. ) auch mal, was die jungen Hüpfer so goutieren,oder wovon sie sich berieseln lassen.
Aber mit der Vielfalt hat Zanoni Recht...
Allerdings für Musikinteressierte eben um eine doch ganz interessante, die man dann auch kontrovers sehen kann.
#605 Diese tools findet man im Grunde schon bei Elvis Presley. ;-)
Wohlstandsästhetik, Fashion, Design, perfektes Styling, ansprechend in Form trainierte Körper, Glamour, ein modisch betont exzentrischer Individualismus. "Living the good life" ist die Botschaft, die beim Pop aus jeder Pore springt.
Der Gangsterrap hat diese Motive dann lediglich bis hin zur vulgären Karikatur übertrieben.
Die Botschaft ist dann: Seht mal, wir hier. "Living the good life" ..können wir auch - sogar noch viel krasser.
Die Themen des Pop sind dann auch vor allem solche, die sich mit der privaten Suche nach Glück beschäftigen. Es geht fast immer um das Individuum und seine individuellen Freiheiten und Möglichkeiten. Verbots-und Bevormundungsbotschaften finden sich dagegen eher selten.
Sinnlichkeit und Lebensgenuss sowie eine positive Erwartung an die Zukunft sind ebenfalls Bilder, die im Pop sehr deutlich sind. Apokalyptische Mahnungen oder misepetrige puritanische Oberlehrergesichter begegnen einem dort hingegen eher selten.
Wobei ich jetzt wie gesagt lediglich vom Mainstream-Pop spreche.
An sich müsste man dieses Thema dann eigentlich auch völlig anders aufziehen, wenn man es wirklich adäquat diskutieren wollte und sich überhaupt erstmal darüber verständigen was "Pop" eigentlich sein soll, und seine eigentlichen Charakteristiken näher beleuchten.
Je nachdem, ob man dann einen Soziologen, einen Musikwissenschaftler, einen Kunstgeschichtler, einen Kulturwissenschaftler oder einen Philosophen dazu fragte, würden einem dann auch recht unterschiedliche Aspekte und Betrachtungsweisen begegnen.
Auch eine Beschäftigung mit den Unterschieden zwischen Pop-Kultur und Hochkultur, sowie auch der Kritik, die von letzterer an ersterer vorgetragen wird, wäre dabei an sich unumgänglich und könnte zudem hinsichtlich einer Untersuchung von neoliberaler Ästhetik und Ethos in der Musik dann auch bereits ganz erhellend sein.
Um zu verstehen, dass da schon irgendwo ein bisschen was dran ist, muss man sich dann m.E. auch gar nicht unbedingt so sehr mit aktuellen Musikclips aus den Charts beschäftigen.
Es ergibt sich im Grunde schon, wenn man sich auf einer analytischen Ebene mit Pop beschäftigt.
Auch bei Adorno schwingen solche Gedanken in seiner Kritik ja durchaus mit.
Typischer Weise wird dann die These, dass der Pop in subtiler Weise ganz und gar durch neoliberale Ästhetik und Ethos durchdrungen sei, allerdings gerade als schwerwiegende Kritik geäußert.
Aber obwohl an all den klugen analytischen Gedanken zum Pop, die man dort finden kann, m.E. eben schon tatsächlich etwas Wahres dran ist, so sind diese Betrachtungen m.E. nicht erschöpfend genug, um den Pop in all seinen Fassetten und auch hinsichtlich seiner Bedeutung dann auch wirklich umfassend und absolut gerecht zu werden.
Insofern verstehe ich dann auch ein bisschen Deinen Protest.
Pop als Ästhetik? Zum Angriff auf die Gattungsgrenzen in Kunst und Populärkultur
von Annette Geiger
https://zeitgeschichte-online.de/sites/default/...ts/pop_geiger_0.pdf
..da möchte jemand Philosophie und Logik des Neoliberalismus gar im strukturellen harmonischen und tonalen Aufbau von Pop gefunden haben.
https://www.its-her-factory.com/2012/09/...ary-pop-music-an-overview/
In zig Jahren Sounds und Spex hat mich die Theorie eigentlich nie so sehr interessiert...obwohl ich, natürlich auch gern über Musik gesprochen hab'. Vielleicht nicht so...
Mädel waren da schnell genervt...
;-)