AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Während im 1. Halbjahr 2024 noch durchschnittlich etwa 7% Wachstum ggü Vorjahr zu verzeichnen war, sind es in den Monaten Juli und August bereits 17%.
Im Grunde ist das eine Bestätigung dafür, dass auch das AT&S-Geschäft anzieht.
Zum eingestellten Artikel:
Hier wird suggeriert, wenn nicht gar konkret geschrieben (zumindest lese ich das so), dass Androsch selbst das Leak war.
Androsch soll also die Medien über die geplante KE informiert haben.
Der Form halber, die Kopie des Artikels. Wie kann man den Satz sonst verstehen?
Du hast sicher mitbekommen, dass bei der AT&S AG Aufsichtsratschef Hannes (Androsch) am Sesselbein von Vorstandschef Andreas (Gerstenmayer) sägt. Die Tatsache allein ist unschön, dass der Machtkampf (am Freitag gabs eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung) an die Medien (die Presse berichtete, klick hier) gespielt wurde, ist für Hannes (ist 86 Jahre, er hält 17,55 Prozent) peinlich. Allerdings kennt er dieses Spiel selbst nur zu gut (ich hatte dir hier berichtet), er soll mit seinem „Leak“ den Öbag-Deal in November 2023 verhindert haben.
Wie geht es weiter, wirst du dich fragen? Nun, für mich ist Andreas Zeit bei der AT&S AG abgelaufen – es sei denn, Hannes zieht sich altersbedingt zurück. Das Vertrauen – von beiden Seiten – ist dahin. Der Machtkampf wird auch von Marktbeobachtern heiß diskutiert, einer hat mir heute gesagt, „wenn ich Andreas wäre, würde ich in Zukunft auch unters Auto schauen“. Dass es so schlimm ist, schließe ich aus, aber du weißt ja, manche malen gleich den Teufel an die Wand! Die AT&S-Aktie ist heuer 36 Prozent im Minus, auf fünf Jahre sind es noch 13 Prozent Plus (die war mal richtig gut unterwegs!).
Wie auch immer, AT&S muss den internen Zwist irgendwann mal lösen. Der aktuelle Burgfrieden kann kein Dauerzustand sein. Die Aufgaben sind extrem groß und das wird nicht klappen, wenn intern Zwist herrscht und nicht alle an einem Strang ziehen.
Zeit wäre es aber langsam mal für positive Nachrichten von der Firma selbst...
Eine generelle Überbewertung wird es bei einem Enterprise Value von 2,6 Mrd (2025) und einem Marktwert von 700 Mio wohl eher nicht sein.
Ich bleibe dabei:
Der Newsflow wird in den nächsten Monaten wohl eher positiv sein - siehe den Verkauf von Aslan, ein gutes Q2 und wohl generell ein erstarkendes 2. Halbjahr.
Ich erinnere weiter an die Situation von vor einigen Jahren. Damals war JPM short. Es kam ab Oktober zu einem kräftigen Kursanstieg. JPM musste letztlich im steigenden Markt seine Anteile zurück kaufen.
Bei dem eher schwachen Kursanstieg der letzten Wochen war der Druck auf die Shortseller noch nicht sehr groß.
Unsere Einschätzung: Die Kursentwicklung ist natürlich extrem
enttäuschend. Doch wir sehen das Problem nicht beim Vorstandschef und trauen dem Hersteller hochwertiger Leiterplatten
und IC-Substrate weiterhin einen erfolgreichen Turnaround zu. Mit
einer kleinen Risikoposition kann hier weiterhin auf eine Wende zum
Besseren spekuliert werden. Für eine Wiederaufnahme in unser
Musterdepot wollen wir jedoch zunächst noch klarere Hinweise
auf operative Fortschritte abwarten. Beobachten."
Ich interpretiere das jetzt mal eindeutig positiv.
Die Tagesumsätze lagen bei 62 Tsd Stk. Diese 0,09% die Marble reduziert hat, sind 35 Tsd Stk.
An den Tagen davor lagen die Umsätze lediglich bei 20 Tsd bis 30 Tsd Stk.
Marble hat damit für etwa 50% der Umsätze gesorgt und war natürlich zu 100% auf der Käuferseite. Das hat die Aktie letztlich auch um 4% steigen lassen.
Solche relativ massiven Effekte wird man natürlich nur an Umsatzschwachen Tagen sehen.
Es verdeutlicht auch das Grundübel der AT&S Aktie - die extrem niedrigen Umsätze.
Das ist das was ich schon seit Jahren sage. Mit diesen niedrigen Umsätzen wird man auch keine größeren - bzw. nicht mal mittlere Fonds (Kapitalgesellschaften) etc. für einen Kauf gewinnen können. Man braucht da eine gewisse Grundliquidität - diese kann AT&S nicht bieten.
Aixtron beispielsweise hat die 10fachen Umsätze, bei doppeltem Marktwert. Da fallen dann auch die Shortaktivitäten viel weniger ins Gewicht.
Das Traurige ist ja auch diese Beratungsresistenz, die die Unternehmenslenker an den Tag legen.
Seit Jahren wird ihnen immer wieder gesagt, dass sie für einen adäquaten Börsenplatz sorgen sollen, wo einfach nur durchschnittliche Handelsumsätze erzielt werden können.
Das was jetzt im letzten Jahr passiert ist, ist die unmittelbare Folge dieser verfehlten „Politik“ am Börsenplatz Wien festzuhalten.
Würde die Aktie in den USA oder auch in Deutschland notieren, würden die Börsenumsätze definitiv höher sein. Damit wäre der Marktwert niemals auf dieses tiefe Niveau gefallen und die Leerverkäufer hätten die Aktie nicht so massiv beeinflussen können.
Wäre der Kurs nicht so weit zurück gegangen, hätte man die KE auch machen können. Es wäre vermutlich auch nicht zu diesem Riss im Unternehmen gekommen.
https://www.institutional-money.com/news/maerkte/headline/intel-will-ki-chips-fuer-amazon-bauen-sistiert-magdeburg-plaene-235626
Von der Meldung profitiert heute nicht nur die Intel-Aktie, sondern auch AT&S hilft sie offenbar bei der Rückeroberung der 19 Euro Marke... Licht am Ende des Tunnels?
Rechts ist ein Aufwärtstrend wohl nicht mehr zu übersehen.
Die zuletzt schon bei recht tiefen Kursen eingestiegenen Shorties könnten somit schon recht bald unter Druck geraten, womit ein weiterer Kursanstieg nicht ausgeschlossen wäre.
Ich fürchte, ATS wird zum Teil analog zu den Einschätzungen der wichtigsten Kunden bewertet - und so lange da nicht eine umsatzrelevante Diversifikation gelingt - oder sonstige stimulierende Meldungen aus dem Unternehmen, gibt es - glaube ich - nicht so viel Antrieb für Investoren, sich zu positionieren.
Die Zinsen sinken, das könnte eine gewisse Unterstützung für verschuldete Unternehmen sein. Also auch für ATS.
Intel betreibt massiven Personalabbau und stoppt Werkerrichtungen (Magdeburg, bringt 30 Mrd). Deutschland freut sich etwas (kostet dem Staatsbudget 9,9 Mrd weniger). Und Pat Gelsinger will Intel umbauen und vermehrt Auftragsfertigungen produzieren (wie weit ATS da an Bord bleibt oder profitiert, wenn das bei Intel wirklich funktionieren sollte, das hat noch niemand einschätzen können).
Ich glaube, dass der Börsenplatz da eher untergeordnete Bedeutung für die Kursentwicklung hat. Die Shorties haben ATS auch in Wien gefunden....
Die für mich umgekehrte Vorstellung ist, dass das auch ungekehrt gelten wird, wenn das Unternehmen wieder Erfolge vermeldet und es mit den Kursen aufwärts geht. Aus heutiger Sicht ist das Potential für DIESE Richtung größer, als nach unten - denn da sind wir schon.
Wie so oft, wäre es auch hier schlecht gewesen, darauf zu warten, bis vom Unternehmen selbst bessere Nachrichten kommen.
Warum die Aktie gerade jetzt steigt kann man nur spekulieren. Es wird wohl eine Mischung sein.
Alle die raus wollten, haben dies bis 15 Euro bereits getan, viele wohl einfach nur aus blanker Angst heraus, dass es noch weiter nach unten geht. Drinnen sind dann wirklich nur mehr die Hartgesottenen geblieben.
Die Leerverkäufer haben nicht weiter nachgekauft, minimal haben sie nun bereits wieder eingedeckt.
Die ersten steigen jetzt bereits ein, weil der positive Newsflow in nächster Zeit überwiegen sollte. Die Internationale Börsenlage ist natürlich auch sehr gut (sinkende Zinsen etc.)
Und dann ist man plötzlich in einem Aufwärtstrend, der sich Fundamental nicht erklären läßt.
Das ist halt immer das schwierige an der Börse, den richtigen Zeitpunkt zu finden.
Für die Börsianer die bei 30, 40 oder gar 50 gekauft haben, wird dieser letzte Anstieg nur ein schwacher Trost sein.
Es bringt jetzt auch nichts, wenn ich hier wieder meine ursprünglichen Kursziele wiederhole. Auch ich bin eines besseren belehrt worden. Mit Demut nehme ich zur Kenntnis, dass jenes das man für unmöglich erachtet, oft schneller eintritt, als man es je für möglich gehalten hätte.
Durch einen glücklichen Zukauf in der Nähe des Tiefs Anfang August und den Anstieg der letzten Zeit ist AT&S beim inzwischen auf Pos. 3 im Depot gestiegen. Schau mer mal...
US-Medien haben berichtet, dass Qualcomm vor ein paar Tagen mit einer Übernahmeofferte an Intel herangetreten sei.
Quelle ist das Handelsblatt
Offen gestanden kann ich mir die möglichen Auswirkungen auf AT&S überhaupt nicht vorstellen. Eher würde ich aber doch positive Auswirkungen vermuten. Mir ist nicht bekannt, dass Qualcomm derzeit Kunde von AT&S ist. Bei einem Zusammenschluss könnte sich das ändern.
Die Wettbewerbsbehörden werden dem Deal aber sicher nur zustimmen, wenn Teile des zukünftigen Konzerns verkauft werden...
Kann mir zwar vorstellen, dass der CEO Gelsinger über ein solches Angebot nicht wirklich erfreut ist, und ob Qualcomm die Milliarden auf den Tisch legen kann / wird, das wird spannend. Für die Anleger gibt es da aber durchaus Phantasie, dass damit genug Geld im Haus ist, um den technologischen Rückstand aufzuholen.
Interessant ist auch die Frage, was das für AT&S bedeutet - oder bedeuten könnte.
Ich weiß nicht, ob Qualcomm mit Substraten beliefert wird bzw von wem und wie groß die Überzeugung in Qualität, technologische Zukunftssicherheit - und natürlich auch Preis, Qualcomm in seinen Zulieferer hat. Sollte hier viel Potential vorhanden sein, könnte das im Falle einer Übernahme von INTEL durch Qualcomm für AT&S ungemütlich werden. Auch wenn ich nicht annehme, dass sofort nach einer Übernahme alles in der Produktion auf den Kopf gestellt würde. AT&S müsste sich bemühen, die Verantwortlichen bei Qualcomm sehr rasch zu überzeugen. Insoferne das technologisch hinhaut (da speche ich speziell die Fitness auch bei künftigen Entwicklungen an), halte ich Hr. Gerstenmayer für fähig, das angehen zu können.
Die andere Frage ist eigentlich mit und ohne Qualcommbeteiligung interessant:
INTEL soll größere Aufträge seitens der US Regierung erhalten. Namentlich durch das Militär, will man in Zeiten von Krisen - speziell militärisch - abgesichert sein will und daher auf US heimische Produktion setzen. Da kommt einem dann aber gleich die Frage in den Sinn, wie es dann mit den Zulieferern aussieht - macht ja wenig Sinn, den Chiphersteller in den USA mit Aufträgen wirtschaftlich zu stützen um als Staat unabhängig zu sein, wenn dann die Zulieferer des betreffenden Chipherstellers wiederum aus dem Chinesischen / Asiatischen Raum kommen und daher die Versorgungssicherheit aus diesem Grund gefährdet ist bzw. bleibt.
Kulim mag aus Sicht der Amerikaner besser sein als Chonqin - aber so ganz ideal ist das noch immer nicht. Sprich: Vielleicht hätte AT&S besser inn den USA bauen sollen und nicht in Malaysien. Die Auseinandersetzungen mit China hatten ja schon unter Trump begonnen - und die Grundsatzentscheidung von AT&S ein Werk außerhalb Chinas zu errichten um die Standorte zu diversifizieren, war sicherlich richtig. Nur der konkrete Ort könnte sich als ungünstig herausstellen - und damit aber die gesamte Investition.
Und diese Frage steht auch ohne Qualcomm im Raum. Schätze, sie wird sich in den nächsten Jahren von selbst beantworten.
Intel scheint neben der Offerte von Qualcomm auch andere Optionen zu haben. Apollo Global Management plant offenbar einen massiven Einstieg, was Intel jede Menge Cash in die klammen Kassen spülen würde. Allerdings dürften die (Alt)Aktionäre (ähnlich wie bei AT&S) wenig Freunde bei dem Gedanken an eine massive KE zu Tiefstkursen verspüren.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...-Intel-stecken-article25244749.html
Die Umsatzguidance wurde also um jeweils 100 Mio reduziert. Die Margenerwartung wurde heuer leicht reduziert, im Mittelfristbereich gleich belassen.
Mir ist durchaus bekannt, dass es Unternehmensintern einen großen Vorbehalt gegenüber dem Verkauf gab. „Wieso verkauft man diese gut laufende CashCow“ etc. hörte man.
Daneben gab es im Management/Eigentümer die Spaltung, ob man die KE oder den Verkauf durchführen sollte, um das Unternehmen finanziell zu stärken.
Jetzt nach dem Abschluss der Transaktion frage ich mich aber schon: War das jetzt so schlecht -
410 Mio Casheingang für 100 Mio Umsatzverlust?
Ich verstehe nicht ganz, dass man nicht auch gleich die Effekte beim Eigenkapital angeführt hat. Hier ist sicher kräftig aufgedeckt worden.
Wenn ich diesen Verkauf, der geplanten Kapitalerhöhung gegenüber stelle, wo nicht einmal diese 400 Mio hereingekommen wären, habe ich eine klare Meinung, was die bessere Variante ist.
Fakt ist, die Bilanz verbessert sich damit und der Cashpolster erhöht sich auch. Für uns Aktionäre also eine gute Lösung - wie ich meine.
https://ats.net/news/...st-die-ausblicke-fuer-2024-25-und-2026-27-an/
410 Mio (Casheingang) - 73 Mio (Buchwertabgang) = 337 Mio müssten damit aufgedeckt werden.
Zum Ende Q1 lag das EK bei 942 Mio. Addiert man diese 337 Mio hinzu würde man auf ein EK von 1279 Mio kommen. Die Bilanzsumme lag bei bei 4,6 Mrd. Damit würde die EK-Quote bei 27,8% liegen. Steuern wurden hier nicht berücksichtigt, damit wird es wohl etwas weniger sein.
Ich denke, dass man hier auf jeden Fall damit rechnen kann, dass die EK-Quote um 5-7% ansteigen wird.