AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
AT&S bietet hochentwickelte IC-Substrate für leistungsstarke AMD-Rechenzentrumsprozessoren und -Beschleuniger
https://ats.net/en/news/...d-data-center-processors-and-accelerators/
Nachdem in diesem Artikel vom November 2023 steht, dass man Substrate für CPUs und GPUs anbietet, könnte ich es mir schon vorstellen, dass auch der MI300 damit gemeint ist. Zumindest ist der MI300 ein Beschleuniger für Rechenzentren.
https://money.udn.com/money/story/5612/7682920
Die Frage ist, welche Bedeutung der MI300 für das Geschäft von AT&S haben könnte. Der Chip hat hauptsächlich deswegen Bekanntheit erlangt, weil er mit dem H100 von Nvidia konkurrieren kann.
Gebracht hat der H100 aber hauptsächlich Nvidia etwas. Ibiden, die ja zu über 50% die Substrate für den H100 herstellen sollen, haben hingegen kaum profitiert.
Ja, der MI300 verwendet die Chiplet Architektur, welche größere Substrate erfordert, aber ermöglicht es der MI300 den Substratherstellern tatsächlich auch hohe Stückzahlen davon zu produzieren und geht es bei dem Geschäft zwischen AT&S und AMD tatsächlich um den MI300?
Klar ist, dass sich AMD durch die Vorauszahlungen an AT&S gebunden hat und sie letztlich mit Aufträgen versorgen wird müssen, ob das nun Substrate für den MI300 sind, ist vielleicht gar nicht so von Bedeutung.
Haben nicht die Charttechniker behauptet, dass bei 18.5 ein starker Widerstand wäre.....
Keine Ahnung ob es so ist, da ich mal behaupte auch in anderen Unternehmen kann nur ein ganz kleiner Personenkreis beurteilen wie gut es einem Unternehmen wirklich geht. Der Markt neigt natürlich zu übertreiben, daher für mich der Kurs unter 20 nicht unerwartet in der Kombi mit den Ergebnissen und der aufgeflammten Diskussion um eine KE. Aber ich bin auch überzeugt, wenn Umsatz und Gewinn anziehen geht es ganz schnell in die andere Richtung gehen und vl. ist eine KE auch überflüssig für die Bestückung von Kulim II. So zumindest meine Hoffnung, weil die wenigen 100 Mio. die eine KE reinspülen sollte ein Unternehmen welches glaubt bald 3,5 Mrd Umsatz zu machen wohl nicht ernsthaft benötigen.
Daher die Hoffnung => Markt zieht an => Umsatz/Gewinn zieht an => KE obsolet => Kurse steigen massiv.
Nicht optimistisch => eher Dilemma. Wenn ich aufstocke könnte ich bereits bei 25-27 raus oder vl. einen schönen Gewinn mitnehmen nur auf der anderen Seite, wenn man nach Einstieg 1,5 Jahre nur negatives erlebt und der Kurs sich mehr als halbiert, denkt man sich halt ob man ernsthaft eine halbe mio in der Aktie halten will.
Eine davon, mag natürlich das schwache Geschäft sein. Nur, wie wechselhaft das Geschäft ist, zeigen die letzten 4 Quartale. Da gab es eine Achterbahnfahrt - beginnend mit sehr deutlichen Verlusten in Q4 2022/23 bis zu völlig unerwarteten schönen Gewinnen in Q2 2023/24.
Wenn das Geschäft so ausschlaggebend für den Kurs ist, dann frage ich mich, wieso nach diesem schlechten Q1 - Quartal des letzten Geschäftsjahres der Kurs fast doppelt so hoch wie heute lag? Auch damals hätte man sich Sorgen machen können, dass AT&S ein Problem bekommt. Damals standen auch die Peers noch deutlich tiefer, es gab noch kaum KI Phantasie usw.
Nein, der Hauptgrund, dass der Kurs jetzt so in die Knie geht, ist diese Unsicherheit, wie es mit dem Unternehmen steht und wie die Bedingungen der KE sein werden.
Ein verantwortungsvoller Vorstand müsste sich jetzt hinstellen und diese Unsicherheit aus dem Markt nehmen. Viele denken, dass das Unternehmen in akuten Zahlungsschwierigkeiten steckt oder, dass eine KE mit einer massiven Verwässerung (AMS-Szenario) droht.
Dennoch denke ich, dass du bei einigen Punkten noch zu nachsichtig bzw. zu positiv bist.
"wie wird die Leistung des Vorstandes, speziell des CEO beurteilt ? Welches Vertrauen bringt ihm der Börsenmarkt entgegen ? Um's klar zu sagen: dass z.B. die Zinsen steigen oder die Lager der Kunden voll sind, das muss der CEO nicht unbedingt vorhersehen können. Dass er eine KE braucht, müsste er schon wissen."
Ich denke schon, dass ein umsichtiger CEO in der Lage gewesen wäre, beide fundamentalen Dinge vorherzusehen bzw. festzustellen, die vollen Lagen und die auf lange Dauer steigenden Zinsen. Die Shorties waren es auch und haben im Sommer 2021 jene Analysen angestellt, die eigentlich Herr Gerstenmayer durchführen hätte sollen. Die extrem hohe Inflation in Europa (in Ö noch einmal ein bisserl höher) ist ein Produkt aus zwei Faktoren: Nachwirkungen der Covid-Situation (1/3) und Ukraine-Krieg (2/3). Eigentlich musste man sich bei Auslaufen der Corona-Krise schon darüber im Klaren sein, dass die Inflation lange als Folge - auch des staatlichen Handelns - auf einem hohen Niveau bleiben würden und dass dann einmal die Notenbanken die Zinsen anheben würden, was sie eben mit einiger Verzögerung, dann aber mit umso größerer Radikalität auch gemacht haben. Dann kam der Ukraine-Krieg, den die wenigsten tatsächlich so vorhersagen konnten. Bis April/Mai 2022 konnte man ja die Hoffnung haben, dass dieser Krieg bald vorbei wäre und damit auch die Inflationsexplosion nicht von Dauer. Spätestens im Frühsommer 2022 musste man auch diese Hoffnung begraben und wusste, dass es ein Phänomen auf Dauer sein würde und wie die Reaktion der Notenbanken sein würde. Zu den vollen Lagern: Hat der CEO wirklich geglaubt, dass der Boom ewig so weitergehen würde und hat er sich nie gefragt, worauf dieser Boom eigentlich beruhte (nämlich großteils auf Vorratseindeckungen)??? Ich glaube nicht, dass man für diese Info große Insider-Informationen benötigte, vieles sagte einem auch der gesunde Menschenverstand. Was wir als Anleger nicht wissen konnten - aber Gerstenmayer natürlich wusste - ist, dass die Kunden Bestellungen einfach so stornieren konnten.
Dazu kam dann noch die Klärung bezüglich Anrechnung der Vorauszahlungen der Kunden auf die EK-Quote.
Damit war klar: ALLERSPÄTESTENS mit Sommer 2022 (wo man dann noch großzügig eine Sonderdividende auszahlte) musste einem weitblickenden CEO klar sein, dass bald Feuer am Dach sein würde. Und für so einen WEITBLICK werden solche Spitzenmanager großzügigst bezahlt, nicht für irgendwelche Milchmädchenrechnungen auf Basis der Vergangenheit und der Aussichten der nächsten 1,2 Monate.
Für mich ist Gerstenmayer einfach ein visionsloser Dampfplauderer und CEO einer sehr, sehr alten und veralteten Management-Denkschule. Dasselbe Geschwafel hört man in zigfacher Ausführung von Hunderten anderen visionslosen CEO-Dampfplauderern, deren Horizont nicht einmal den eigenen Unternehmens-Tellerrand übersteigt. Technisch mag er einiges drauf haben - aber dafür gibt es eben Techniker bzw. Funktionen an der Schnittstelle zwischen Technik und Management. CEO ist er für mich eben keiner (mehr).
Einen Punkt spricht Dividendius in seiner wunderbaren Analyse an, den ich ebenfalls für sehr bedenklich halte, nämlich Zweifel an der technischen Qualifikation und damit einhergehend einen möglichen Absprung von Kunden. Es wurde an mancher Stelle geäußert, dass Intel - als Mitfinanzier - des Werkes in Kulim - ja wohl nicht so leicht abspringen könne. Ich denke schon, dass die Tatsache der Mitfinanzierung ein gewisses Hindernis wäre, aber kein sehr großes, wenn nämlich Intel der Meinung ist, dass es AT&S technisch nicht mehr bringt. Ich höre da (als gebranntes Kind) vielleicht schon die Flöhe husten, aber die Tatsache, dass Intel mit einer Aussendung zur Glas-Technik in diesem Bereich vorprescht und AT&S einfach nur widerwillig und mürrisch irgendwelche Gemeinplätze von sich gibt, ist für mich vielsagend...
Kurz und Mittelfristig denke ich aber, dass positiv zu werten ist, dass AMD sich offenbar sehr klar (viel klarer als Intel) zu AT&S bekannt hat und damit wohl auch die Auslastung für Kulim 1 mittelfristig mal garantiert ist. Auch die Tatsache des Darlehens an AT&S für Forschungszwecke sehe ich positiv, da diese Bank ja eigentlich die Firma auf Herz und Nieren durchleuchtet haben muss. Kurzfristig also noch keine Liquiditätsprobleme und das scheint auch der Grund für das Schweigen in Bezug auf die KE von Seiten des Managements zu sein. Man vertraut darauf, dass man die Kurve noch einmal kratzt und doch keine KE benötigt (bevor wir in Not geraten, was ja der Grund für die KE war). Ein Vabanque-Spiel: Denn glaubt das Management wirklich, dass man eine KE so hinschleppen kann - quasi mal sehen, ob wir wirklich in Not geraten - und dann zu irgendwelchen Konditionen machen könnte, die wenn die "Not" tatsächlich eingetreten wäre, noch irgendwie akzeptabel wären?
Naja, da gab es aber schon 2 AdHoc Meldungen den Geschäftsverlauf betreffend auf einmal alles zum Kippen zu bringen:
01.02.23 "AT&S korrigiert Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022/23" => Umsatzkürzung
07.03.2023 "AT&S passt das Wachstumstempo den aktuellen Marktgegebenheiten an und verschiebt Mittelfristziele um ein Jahr auf Geschäftsjahr 2026/27" => Verschiebung um ein Jahr
Im Oktober ging der Kurs runter auf 22 und dann sind weitere Meldungen gefolgt =>
13.11.2023 "AT&S erwägt Kapitalmaßnahme"
Und auch heuer wieder:
19.01.2024 "AT&S korrigiert Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24"
Also passt der jetzige Kurs für mich sehr gut ins Bild. Und ich habe deswegen nicht gekauft, weil mit unter 20 zu rechnen war.
Wenn ich mir die ganzen AdHoc Meldungen durchlese, wäre mir lieber die würden einfach nix mehr melden sondern einfach nur mit den Zahlen überzeugen.
Wie gesagt vor einem Jahr haben einige von 40er Kurse im 2023 Jahr geträumt. Ich befürchte, dass der große Zug nach oben erst anfängt zu starten, wenn man mal ein solides Quartal mit mehr Umsatz und mehr Gewinn und vor allem guten Ausblick vermelden könnte und man merkt der Wind hat sich wirklich gedreht. Nur die nächsten Wochen werden aus meiner Sicht eher bitter, da Jahresergebnis erst in einiger Zeit kommt und auch dort nichts großartig positives zu erwarten ist für Q4.
Einzig eine KE mit Kurs 40 könnte das Blatt wenden nur wer würde zu den Konditionen einsteigen, wenn der Kurs bei 18 steht?!
Also irgendwie schaut derzeit alles nach Lose-Lose-Szenario aus und ich hoffe sie lassen einfach die KE. Aber sie scheint ja auch nicht vom Tisch zu sein, weil sonst hätte man es wohl bereits kommuniziert.
@Zahlungsschwierigkeiten: darum geht es ja nicht, sondern es geht darum, dass man sich wohl verschätzt hat u die Bestückung von Kulim II nicht aus dem operativen Geschäft finanzieren kann, da der Markt entgegen der Erwartungen in den letzten 1,5 Jahren ziemlich abgesackt ist. Nur ist dies halt für einen Vorstand ein ziemlicher handwerklicher Schnitzer, welcher auch nicht gut am Markt ankommt. Wenn man sich die Interviews durchliest oder anhört gewinnt man ja nicht gerade den Eindruck, dass Hr. G. besonders selbstkritisch zu sein scheint. Für ihn ist dies nun ein erwartbares Tief und er möchte voll in den Startlöchern stehen beim nächsten Hoch.
Wobei dies vl. auch der Grund ist warum Aktienkurs/Markt dazu neigt zu übertreiben. Darin liegt halt aber auch immer eine Chance.
@Schönfärberei: naja, nur auf die Zukunft zu verweisen ist natürlich a bissi wenig. Und von wegen nur auf langfristige Entwicklung zu verweisen. Da hab ich mich hier auch oft im Forum gewundert. Aber ich glaube die Stimmung ist mit der KE eh ein wenig gekippt.
Aber egal wie ich aus dem Investment mal rauskomme. Ich würde auch kein 2tes mal die Aktie kaufen.