AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Charttechniker die ja für gewöhnlich nur wenig vom Unternehmen wissen, empfinden diesen steilen Kursanstieg als Unsicherheitsfaktor - quasi nach dem Motto: "Was so steil gestiegen ist - muss ja auch wieder zurück kommen".
Nachdem sie das Unternehmen und den Markt also nur dürftig kennen, wissen sie idR auch nicht, dass sich der Markt grundlegend verändert hat und AT&S über die letzten beiden Jahre einen ganz gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat. Diese Unwissenheit führt im Fall von AT&S also zu Unsicherheit und belastet die Aktie.
Interessant finde ich auch die Theorie, dass sich die Aktie deswegen schwer tun wird, nachhaltig nach oben zu gehen, weil diese - im Video genannten - Kursschwellen von 40-42 Euro nicht unterschritten wurden.
Die Begründung ist die, dass das unterschreiten dieser Schwellen Stop-Loss - Orders ausgelöst hätten.
Klar ist mir, dass es solche Stop-Loss Schwellen gibt. Einige Anleger arbeiten mit diesen automatischen Verkäufen. Werden die vordefinierten Stop-Schwellen erreicht, wird automatisch verkauft. Diese Verkäufe führen dann idR zu weiteren Verkäufen, weil andere Marktteilnehmer wegen der fallenden Kurse in Panik geraten oder auch weiter unten liegende Stops ausgelöst werden. Letztlich sind alle aus der Aktie draußen die nicht zu den Hartgesottenen gehören. Sozusagen ist das ein reinigendes Gewitter.
Soweit so gut - und für mich auch gut nachvollziehbar.
Meine Frage jetzt aber, an die Charttechniker unter euch:
Wieso soll man ein derartiges reinigendes Gewitter für steigende Kurse brauchen? Ist das nicht bloß eine Theorie, die von den Charttechnikern erfunden wurde, um ihren eigenen Stand attraktiver zu machen?
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18.07.2022§ODDO BHF Melek Laabidi
melek.laabidi@oddo-bhf.com 60,00§Outperform
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Leider ist es aber auch so, dass viele Investoren nicht so sehr mit den Unternehmen auseinandersetzen (Zeit, Verständnis, "Berater") und kaufen, wenn die Kurve nach oben geht und umgekehrt. Das ist das, was schade ist, an der Börse - dass nicht nur die unternehmerischen Leistungen einer AG und die zu erwartenden Chancen am Markt zählen. Aber es soll ja auch im Casino beim Rollett Leute geben, die sich "charttechnisch" ausrechnen wollen, wo die Kugel als nächstes hinfällt. Ich glaub, das stimmt dann "nicht immer"
Trotzdem: es ist wohltuend, dass es dann auch Foren wie dieses gibt, die dem trotzen und sich sehr intensiv inhaltlich mit einem Unternehmen auseinandersetzen. Und ich denke, die größeren Fondsmanager machen das auch.
Darum sind so "Sendungen" wie die, von der Cicero berichtet, eher etwas wie eine Attraktion in einem Vergnügungspark, die man staunend verfolgt - und von der man hofft, dass sie im "wirklichen Leben" möglichst keinen Schaden anrichtet.
Ist halt so meine Sicht darauf....
Fundamental-Investoren behaupten, die Aktie sei daher jetzt 1.000 EUR mehr wert. Vorausschauende Charttechniker verkaufen allerdings weiterhin vehement, da die aktuelle Nase-Mund-Nase Formation des Kurses nichts Gutes verheißen lässt. "Besser schnell raus", heißt es, "solche Muster sind ein klares Verkaufssignal".
However, aus dem Stoff machen wir ein Musical und das läuft dann 50 Jahre am Broadway - und Tantiemen sind dann die neue Dividende :o)
Chiphersteller investieren bekanntlich Milliarden in neue & ausweiterung Produktion Stätten.
Wenn die dann alle in 2-3 jahren in voll Produktion gehen KÖNNTE es zu einem Überangebot kommen & i.f. Preise & Gewinn fallen
Daher ist in meinen Augen für AT&S die Frage wichtiger, ob im PCB/Substrat-Markt Überkapazitäten herrschen, nicht ob im Halbleitermarkt Überkapazitäten herrschen.
In gewissem Sinne hätten Überkapazitäten im Chip-Markt für AT&S sogar eine positive Seite: Denn wenn dort die Kapazitäten gerade stark ausgebaut werden, wird das den zukünftigen Druck auf die OEMs erhöhen, diese auch zu füllen um die Fixkosten zu decken. Jeder mehr produzierte Chip erhöht dann die Nachfrage der Halbleiterfirmen nach Leiterplatten/Substraten.
Insofern macht mir der starke Ausbau der Halbleiterhersteller keine Sorgen.
Die Frage ist für mich, inwieweit diese Kapazitäten - die AT&S in Kulim aufbaut - schon für diese neuen Bedarfe der Chiphersteller bestimmt sind.
Chongqing III wurde bereits vor 2020 - also vor der Pandemie - geplant und mit dem Bau begonnen.
Für Kulim entstand der Bedarf erst nach Beginn der Pandemie - in der Zeit also - als die großen Chiphersteller ihre Pläne für die massive Kapazitätserweiterung machten.
Mir ist nicht klar, ob man Kulim bereits jetzt voll auslasten könnte (wenn die Fabrik schon fertig wäre), oder erst dann, wenn die Chiphersteller ihre neuen Fabriken fertig gestellt haben. Aber wahrscheinlich wird das eher gleitend sein, weil die Fabriken der Chiphersteller auch nicht alle gleichzeitig starten werden.
Die weitere Frage wird sein, inwieweit hier fixe Abnahmevereinbarungen oder sogar Verpflichtungen seitens der OEMs bestehen, die Produkte auch abzunehmen.
AT&S baut Kulim deswegen, weil die beiden nunmehr hinlänglich bekannten Chiphersteller, nach Herstellern für Substrate gesucht haben, die auch über die nötige Kompetenz für die Komplexität dieser Produkte verfügen und die auch die hohen Qualitätsanforderungen erfüllen. Intel soll hinsichtlich der Qualitätsanforderungen der Gradmesser in der Branche sein.
Auch wenn ich mich wiederhole, aber man darf das nicht vergessen - die beiden Chiphersteller haben sich auch auf die Hälfte-Finanzierung von Kulim eingelassen. Sie gehen also in Vorleistung für Jahre später gelieferte Produkte. Das macht man nicht aus Jux und Tollerei. Da muss schon die Vertrauensbasis da sein. Was würde passieren, wenn Intel und AMD nicht für die Auslastung von Ulim sorgen?
Das dürfte Steigerung der Bekanntheit von AT&S guttun und auch den Kurs stützen
https://www.morningstar.com/stocks/xwbo/ats/ownership
Positiv ist aber, dass die Börsenumsätze zum Vorjahr sich quasi verdoppelt haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn AT&S weiter liefert, weitere Instis einsteigen.
Perspektivisch kann ich mir auch vorstellen, dass man an eine renommiertere Börse geht, wie z.B. an die Nasdaq.
Ja, hier machen definitiv die Instis die Kurse. Privatanleger sind idR viel zu Kapitalschwach um den Kursverlauf einer Aktie mit einem Marktwert von 2 Mrd zu beeinflussen.
Geht man nach der Aktionärspräsenzliste für die HV (bei den Unterlagen zur HV zu finden), kommt die Mehrheit der starken Instis aus dem US-Raum.
Privatanleger spielen dabei eine völlig untergeordnete Rolle.
Was noch zu den Shortpositionen zu sagen ist:
Point 72 hat letzten Donnerstag ihre Position auf 0,7% erhöht. Das sind immerhin 272Tsd Stück.
In einer schwachen Handelszeit kann man da schon mehrere Tage brauchen, bis man diese Position wieder abbauen kann.
Es ist ja noch immer unklar, was am Tag der HV tatsächlich für den heftigen Kursrückgang verantwortlich war. Zuletzt hatte ich ja eine Short-Attacke ausgeschlossen, weil diese nicht aus den "Netto-Shortpositionen" ersichtlich war.
Berücksichtig man aber, dass Positionen unter 0,5% nicht Meldepflichtig sind, wäre es also doch möglich, dass es sich um eine Art Shortattacke gehandelt hat.
Bei der Varta - Aktie, die einen extrem hohen Shortbestand hat, gibt es krasse Differenzen zwischen den offiziell ausgewiesenen Shortbeständen und den tatsächlich Vorhandenen. Offenbar gibt es hier Möglichkeiten dies getrennt zu ermitteln. Siehe den nachfolgenden Artikel des Handelsblatt:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/...de-varta-kurse/28535086.html
Morgen wird die Aktie Ex-Dividende gehandelt. Wirtschaftliche Gründe kann es ja wohl nicht haben, dass man vor dem Dividenden-Ex-Tag noch schnell kauft. Bei Privatanlegern fällt sofort die Steuer an, die ja eigentlich uneinbringlich sein müsste.
Bei meinem Firmendepot kann ich die Steuer wenigstens nützen, damit ist es ein Nullsummenspiel.
Was die Empfehlung des Aktionärs angeht, so sollte man die Wirkung solcher Empfehlung nicht unterschätzen. Die sind zwar oft nur ein Strohfeuer aber die Käufe der Privatanleger lösen oft die Käufe der Trendfolgeprogramme der Instis aus.
Was den letzten Kursrutsch zur HV angeht, so kam der mir gerade recht, um meine Position etwas aufzustocken. Leider habe ich mir damit meinen Einstandskurs von bisher rund 10 Euro etwas versaut.... ;)
Die von Dir erwähnte Aktionärspräsenzliste für die HV kann ich auf der AT&S-Homepage nicht finden, weder in der deutschen, noch der engl. Version der Homepage.
Könntest Du einen Direktlink posten?
Besten Dank im Voraus!
Naja, die Höhe der Dividende (in diesem Fall also 90 Cent) wird auf jeden Fall vom morgigen Kurs abgezogen. Natürlich weiß man nicht, wie die Aktie dann am Ende des Tages performt. Theoretisch wäre - trotz des Abzugs - ein Tagesplus möglich.
Mit dem Aktionär hast du recht. Auch Käufe mit geringeren Volumina können eine positive Folgewirkung haben.
Bist Du schon so lange Aktionär bei AT&S, dass Du so einen niedrigen Einstandskurs hast?
Habe so z.B. eine ganze Reihe von Aktien mit Einstandskursen, die heute kaum zu glauben sind. So z.B. PSI mit einem Einstand von deutlich unter 3 Euro. Die halte ich allerdings auch schon über 20 Jahre...
Mittelfristig werden die Kurse hier definitiv von dem Instis gemacht, wie ihr schreibt. Aber die Provatanleger sind während Covid relativ gesehen wieder etwas wichtiger geworden gerade auch, weil viele der neuen Anleger bei Neobrokern schnell traden und daher erheblich größere Volumina drehen als Anleger vom Schlage Handbuch.
(Ich habe aber so eine Vorahnung, wer im 10 Jahres-Vergleich zwischen dem altmodischen Handbuch und dem modernen Robinhood Trader besser abschneiden wird )
Wir hatten hier vor ein paar Jahren schonmal einen guten Schub durch den Aktionär damals dessen Hot Stock Report. Das ging dann schon mal 5-6% hoch in ein paar Tagen, war eine Woche später aber bereits wieder verpufft.
Freue mich daher Handbuchs Forumsbekanntschaft zu machen. Ich bin bei AT&S seit 2000 dabei und hab einen Einstiegs-Mischkurs von € 8,76. Ist aber auch eine Nervensache, denn ich kann mich gut daran erinnern, dass der Kurs "ewig" bei € 7,00 herumgehangen hat und man nicht wusste, was man davon hat, unverzinstes Kapital so ungenutzt investiert zu lassen. Und dann hab ich auch schon öfter Kursentwicklungen in Richtung € 10.-- erlebt (und da meine ich von deutlich höheren Ausganspunkten). Macht wenig "Freude" zu sehen, wie die nach Jahren sich endlich eingestellten Gewinne (am Papier) sich wieder komplett verflüchtigen (ebenfalls am Papier). Trotz allem bin ich froh, "am Anfang" eingestiegen zu sein, denn heute könnte ich mir die Aktie nicht mehr leisten... Und von AT&S bin ich heute noch genauso überzeugt, wie damals - auch wenn in der Zwischenzeit der Großteil meines Investorenlebens wohl hinter mir liegt.