Gold. Die grösste Lüge des Jahrzehnts?
es morgen (oder übermorgen) wieder rausziehen und dann gibt es keine inflation?
also meinetwegen durch anhebung der zinssätze?
welche möglichkeiten gibt es denn noch und wie sind die zusammenhänge?
ich bin zwar pro gold, aber nicht scharf auf eine inflation!
wie wird das desaster verhindert?
oder schlägt sich die hohe geldmenge etwa gar nicht auf die warenpreise durch,
weil man das unterordnen kann?
morgen (oder übermorgen) gibt es auf staatsseite ja erstmal einnahmeausfälle und gleichzeitig höhere sozialausgaben, oder?
Bommphase alles umgekehrt, nur dass immer Inflation herrscht.
Schlägt sich die Geldmenge auf die Warenpreise durch? Ja, ABER der Hauptindikator für das "Druchschlagen" ist die writschaftliche Entwicklung.
Höhere Sozialausgaben, verbunden mit höheren Lohnnebenkosten, wirken inflationär....
Falls Du Angst vor Hyperinflation hast?
Also, dann hast Du genau 2 Möglichkeiten:
Entweder die Hyperinflation beschränkt sich auf einen begranzten Wirtschaftsraum (Euro) und es existieren "harte" andere Währungen. Dann in Gold (da Euro Wertaufbewagrungsfunktion verliert) und bei der Hyperinflation in "harte" Währungen tauschen, da Gold als Währung z.B. wegen Teilbarkeit, Prüfbarkeit etc. nicht funktioniert. Wenn Du denkst, dass eine Allg. Hyperinflation die Welt erfasst und alle Währungen wie Dominosteine wertlos werden (und somit die Weltwirtschaft komplett zusammenbricht), dann nicht in Gold oder Silber, sondern jetzt massiv verschulden und einen Bauernhof kaufen.
M*V=P*T
Natürlich müssen die Regierung beim Konjunkturansteig wieder Geld absaugen.
Eine Rezession hat deshalb deflationäre Tendenzen (im fiskalischen Bereich) weil die Umflaufgeschwindigkeit des geldes massiv abnimmt. Sparquote der Konsumenten erhöht sich, Unternehmen investieren nicht und (momentan wegen der Finanzkrise) Banken horten das Geld. Die Marktteilnehmer "entziehen" das Geld dem Kreislauf. Deshalb ist es schlicht relativ egal wie hoch die absolute Geldmenge ist, da das Geld nicht im Wirtschaftskreislauf zirkuliert. Eine hohe Geldmenge dämpft lediglich diesen Effekt.
Irgendjemand hatte ja das Beispiel mit dem Dorf. Wenn jemand da 1000 Euro reinwirft, der Finder aber aus Angst vor Folgen der Rezession das Geld unter sein Kopfkissen legt und spart, dann ändert sich an der inflation nichts, obwohl sich die Geldmenge evtl. verdoppelt hat.
In einer Boomphase haben die Konsumenten Vertrauen (sicherer Arbeitsplatz, nächste Lohnerhöhung), Unternehmen investieren (müssen 100 Einheiten mehr produzieren wegen der Nachfrage) und Banken geben Darlehen (weil Ausfallrisiko gering ist). Die Preise steigen unabhängig von der Geldmenge weil im Extremfall 3 Unternehmen einen hergestellten Bagger kaufen wollen und der Produzent seine Preise erhöht. Geld zirkuliert. Natürlich wirkt eine hohe Geldmenge als "Turbo" für die Inflation in einer Boomphase.
Deshalb muss die Fiskalpolitik die Geldmenge M3 regulieren, indem sie das Buchgeld der Banken reduziert. Das ist (wäre bei Staaten) die Aufgabe der EZB und auch der Staaten (Verschuldung, Tilgung) die Geldmenge in einer aufkommenden Boomphase zu reduzieren. Aber Inflation wird dadurch nicht verhindert.
Ich hoffe, dass dieses für jeden verständlich war...
Ansonsten bitte zu maba in Forum, da kann man seine oberflächlichen und falschen Thesen zur Inflation bzw. Hyperinfaltion, Weginflationierung von Staatsschulden etc. ohne Widerspruch posten und bekommt noch anständiges Lob...
sondern bestenfalls eine normale?
tschuldige, daß ich trotzdem nochmal das thema aufgreife, aber dazu ist ein forum doch da, oder?
Die EZB und die FED beobachten dies sehr genau!
Und von einer boomenden Wirtschft sind wir meilenweit entfernt, wenn man bedenkt, dass die in D fast 5 % in 2009 schrumpfen wird/soll. Ob das jetzt real oder nominal sein soll habe ich nicht parat.
massive Ausweitung der Geldmenge
+ Auflösung des Investitionsstaus bei Unternehmen dank anspringender Konjunktur
+ psychologisch gesteigerter Konsumlust (nach jeder Krise zu beobachten) der Verbraucher
+ Auflösung des PRIVATEN Investitionsstaus dank anspringender Konjunktur und Konsumlust
+ konsequent höherer Lohnabschlüsse dank gewerkschaftlichen Drucks
+ Angst vor höheren Zinsen bei den Notenbanken, um die anspringende Konjunktur nicht abzuwürgen
Und dieses Gemisch hat nur ein Ergebnis! Deshalb stimmt auch die Regel, dass auf eine Deflation eine Inflation folgt.
+ Angst vor höheren Zinsen bei den Notenbanken, um die anspringende Konjunktur nicht abzuwürgen
Dies ist zumindest für die EZB schlichtweg falsch. Die EZB (wie auch früher die Bundesbank, im Gegensatz zur FED) ist unabhängig und neben dem wirtschaftlichen Wachstum der Preisstabilität verpflichtet. Die Bundesbank hat sich früher und heute (Verkauf der Goldreserven) nicht dem politischen Druck gebeugt und auch die EZB hat dies bisher nicht getan. Wenn die Konjunktur anspringt, wird die EZB die Leitzinsen erhöhen. Sehr hohe Inflationsraten sind für eine Wirtschaft langfristig wesentlich schädlicher als kurzfristig höheres Wachstum. Genau deshalb agiert die EZB so wie sie agiert.
Außerdem wir so niemals eine Hyperinflation ausgelöst (natürlich abhängig von dem absoluten nicht feststehenden Prozentsatz, der eine Hyperinflation definiert). Wenn ich heute Zeit habe, schreibe ich dazu noch etwas...
Auf die EZB würde ich nicht so sehr setzen, wer weiß, wie lange die EU und die EURO-Zone noch existieren. An den Rändern beginnt der Fraß!!! Griechenland ist faktisch bankrott, von den Osteuropäern (noch ohne Euro) ganz zu schweigen, Irland, Spanien, Portugal kriseln. Die EZB wird bald ganz andere Sorgen haben.
Und auch dann ist die Rechnung ziemlich einfach: Ohne Euro, keine EZB!!!!
So jetzt muss ich mich aber aus diesem Diskurs verabschieden ...
Wer Lust hat:
http://boerse.ard.de/idx_umfrage.jsp?go=umfrage&p=190
Desweiteren sind deine Aussagen zum Teil falsch, denn es gibt keine "Kauflust", das Geld kommt dem Bürger schliesslich NIVHT zugute.
Steuern wirken natürlich inflationär, allerdings glaube ich, dass viele die Komplexität von Inflation unterschätzen:
Direkt inflationär wirken Verbrauchssteuern, allerdings ist die Wirkung kaum einzuschätzen. Zunächst bewirkt eine Erhöhung von Verbrauchssteuern auf eine Produktgruppe teilweisen Verzicht oder Substituierung des Gutes mit der Foge dass dieses bei der Indexgewichtung fällt. Dies ist einerseites die Lenkungsfunktion von Steuern (Tabaksteuer, wenn man unterstellt, dass es nur um die Gesundheit der Bürger ging) passiert aber andererseits auch wenn es nur um den Effekt von Mehreinnahmen geht. Wenn allg. Verbrauchssteuern erhöht werden (MwSt) ist es immer abhängig in welchem Preiswettbewerb die Unternehmen sind, da eine nur teilweise oder keine Weitergabe an den Kunden ein Wettbewerbsvorteil ist. Gerade in einer Rezession ist der Preiswettbewerb sehr stark d.h. in einer rezession ist die inflationäre Wirkung von Steuern begrenzt. In einer Boomphase kann der gegenteilieg Effekt eintreten, nämlich dass Unternehmen unverhältnismäßig hohe Preiserhöhungen mit Steuererhöhungen begründen. Zudem sollte man bedenken, dass Steuererhöhungen keine langfristige Inflation bewirken, sondern nur 12 Monate ab Einführung.
Übrigens: ich bin jetzt schon im Konsumrausch, aber das ist natürlich eine Art individuelle Sonderkonjunktur. Antizyklisch!!!
Abschließend zur Inflation:
Jeder der die Diskussion verfolgt hat, sollte verstanden haben, dass Wirtschaft im Allgemeinen und Inflation im Besonderen äußerst komplexe Sachverhalte sind. Natürlich muss sie nicht jeder bis in letzte Detail verstehen, aber jeder sollte solch Aussagen wie: "Eine Erhöhung der Geldmenge schafft zwingend eine Hyperinflation in der Zukunft etc.", (wie sie maba, biomüll und andere immer wieder postulieren) einordnen können. Nämlich dahingehend, dass einfach bestimmte Thesen nachgeplappert werden ohne dass ein grundlegendes Verständins für den Sachverhalt vorhanden ist. Solche Aussagen sind verkürzt und schlicht falsch. Natürlich soll und darf jeder in einem Forum seine Meinungen äußern, nur sollte man immer wissen, wie man solche "Weltuntergangspropheten" einzuschätzen hat. Ich behaupte einfach einmal, dass alle hier einfach den Kopf schütteln würden, wenn sich ein Lehrling im ersten Lehrjahr auf den Marktplatz stellt und irgendwelches Geschwätz, das er irgendwo aufgeschnappt hat, mit absolutistischen Wahrheitsanspruch in die Welt hinausschreit. Natürlich darf auch dieser Lehrling das tun, aber man sollte es halt einschätzen können...
Ich halte auch dein letztes Posting für Stammtischgered, warum glaubst du denn, dass zB die Autohäuser bis zu 40 % weniger verkaufen?
Alles andere ist in meinem oberen posting Nr. 460 zusammengefasst.
http://boerse.ard.de/idx_umfrage.jsp?go=umfrage&p=190
Andererseits gab die Fed ja auch den Kauf von US-Staatsanleihen in Höhe von 300 Milliarden Dollar bekannt. Die Finanzierung soll durch Anwerfen der Notenpresse erfolgen. Dadurch wird die Geldmenge in den USA weiterhin ansteigen, diese hat sich bereits seit September 2008 auf 1,6 Billionen Dollar mehr als verdoppelt.
Das hat steigende Inflationsrisiken zur Folge. Die Fed unternimmt die ersten Schritte, um sich mit Hilfe der Inflation aus der Schuldenfalle zu befreien", erklärte Marktanalyst Heino Ruland. "Inflationierungspolitik mit der Notenpresse kann sich über längere Sicht negativ auf den Außenwert einer Währung niederschlagen", warnte auch Helaba-Analyst Ralf Umlauf.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_341292
Qualität steht immer noch vor Quantität, bei den meisten hiesigen Threadnutzern jedenfalls.
Natürlich ist dieser Schritt ein "Meilenstein" für die FED Politik. Allerdings behaupte ich einmal, dass die meisten nicht wissen, warum dieser so gefährlich ist. Nicht wegen der Inflation, insbesondere wenn es bei einem einmaligen Schritt bleibt. Natürlich hat die USA zum ersten Mal im größeren Maße "Geld gedruckt". Habt ihr die Rede von Bernanke mal gelesen? Darin (und das nicht ohne Grund, weil er weiß, dass die größe Gefahr für die USA dort liegt) betont er ja die Konjunkturerholung zum Herbst und die Stabilität der Finanzmarktes, was er übrigens in II/2008 schon für das Jahresende 2008 angekündigt hatte.
Warum musste die FED die Staatsanleihen kaufen. Weil der Markt diese nicht oder nur teilweise angenommen hätte. Die USA sind aber darauf angewiesen, dass sie vom Markt "sehr viel" Bonität zugesprochen bekommen, um die neuen Schulden und die Refinanzierung der Altschulden zu gewährleisten. Die Inflation kann später bekämpft werden, die Refinanzierung muss laufen. Wenn sich die USA nicht wirtschaftlich schnell stabilisieren kann (idealerweise starke Erholung)´und somit die Bonität der USA im Markt wieder ansteigt, dann wird es schwierig die ganzen Staatsanleihen (für Neu- und Altschulden) zu platzieren. Dann würde es für die USA ziemlich schnell versammt düster...
Das ist die große Gefahr für die USA und das Risiko das die FED eingeht. Die FED bezeugt ein Misstrauen des Marktes zur USA. Die Äußerungen von Bernanke zeigen, dass zumindest er sich dieses Risikos sehr bewußt ist. Sehr gut paasen auch die Meldungen der amerikanischen Banken bezüglich operativer Gewinne im Jan/Feb ins Bild. Damit wurde der momentane Aufschwung an der Börsen begründet und Bernanke betont die Stabilisierung der Finanzmärkte.
Denkt wirklich jemand, dass das Problem der Banken in 2008 das operative Geschäft war?