Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Gibt es eventuell irgendeine Form der Korrelation mit der Kursentwicklung von JinkoSolar in Shanghai? Habe mir - ehrlich gesagt - nicht einmal die Mühe gemacht, das zu verfolgen, nachdem die Verdopplung dort bei uns vollkommen "verpufft" ist. Fragen über Fragen ...
@slim_nesbit: Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Merke immer häufiger, dass ich eben doch ein blutiger Laie bin, der wahrscheinlich vor allem in Zeiten des Bärenmarktes die Finger von Aktien lassen sollte.
siliziumpreise: https://www.bernreuter.com/polysilicon/price-trend/
deutlich tiefere silizium preise sollten aufs 2 hj kommen, dann gehen diverse neue siliziumfabriken an den start.
allerdings konnten die pv hersteller die höheren herstellungskosten an die käufer überwälzen, die modulepreise sind im letzten halbjahr das erste mal seit vielen jahren wieder etwas (ca 10%) gestiegen. das dürfte sich in geschäftszahlen äussern, die die deutlich besser sind als die sehr tiefen erwartungen der analysten.
und die nachfrage ist übrigens überwältigend gut:
https://pv-magazine-usa.com/2022/01/26/...today-a-true-solar-tsunami/
Die tatsächlichen, (ich nenne es hier) physikalischen (extra nicht substanziellen) Werte liegen beim chinesischen Aktionär und Volk, während der internationale Anleger infolge des zu niedrigen Ipo mal wider das nachsehen hat.
Immer dasselbe, man kann dieses Vorgehen als Blaupause auf andere Werte transkribieren.
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Nur mal so zum Vergleich, im Herbst 2015 hat Maydorn hat 33.-€ als Zwischenziel noch in 2015 ausgerufen. Der untere Bollingerrand liegt heute bei rd. 30; nächstes Retrace bei 29 und die Bezugslinie, die sich der Kurs als Abprallkante ausgesucht hat, liegt heute umgerechnet bei 28,27 €.
Soviel zur Verwertbarkeit solcher Informationen.
Ohne Frage die aktuellen 2022er Analystenerwartungen zu Jinko sind hoch. Von Jinko wird in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von 34% auf knapp 8 Mrd. $ erwartet (ein Analyst rechnet sogar mit einem Umsatz von 9 Mrd. $) bei einer Margensteigerung von um die 1,5% (EBIT Marge von 2,9% auf 4,6%) und einer kräftigen EPS Steigerung um 97% auf 3,54 $. Wäre also bei dem Goldman Sachs Kursziel ein theoretisches KGV von 7. Kommt also nahe an dieses 6er KGV ran. Nur muss man jetzt aber bei diesem EPS von 3,54 $ 42% abziehen, denn Jinko Solar besitzt ja nur noch 58% an der operativen Tochter in China seit dem Börsengang. Das berücksichtigt derzeit fast niemand.
Ich traue Jinko durchaus dieses EPS von 3,54 $ bzw, nach Abzug von 42% ein EPS von 2,05 $ zu (beim Goldman Sachs Kursziel also ein KGV von 13), denn es sieht aktuell so schlecht nicht aus. Zumal ja der chinesische Solarmarkt in diesem Jahr mit den hervorragenden politischen Rahmenbedingungen in China und den sehr hohen Strompreisen wohl so richtig boomen wird. Es wird eigentlich derzeit von so gut wie allen ein Wachstum in China von mindestens 35% bzw. 20 GW auf 75 GW erwartet. China ist auch ein guter Solamarkt mittlerweile geworden bei den Modulpreisen von 1,80 bis 1,85 Yuan/W (- 10% zu den Höchstpreisen im November 2021), die selbst bei Großprojekten bezahlt werden und es fallen für Jinko natürlich in China bei weitem keine solch hohen Transportpreise an wie z.B. nach Brasilien, wo Jinko in diesem Jahr seinen Absatz wohl verdoppeln wird auf mindestens 2 GW. Von dem her sollte China für Jinko ein recht guter Margenmarkt in diesem Jahr sein (gute Modulpreise bei um rd. 75% geringeren Transportkosten) und China wird wohl auch für Jinko aufgrund des hohen Wachstums, vor allem bei Aufdachanlagen und kleineren dezentralen Solarkraftwerken, der Nr. 1 Absatzmarkt schlechthin werden. Denke mal so ein Modulabsatzanteil von um die 25% (etwa 9 GW) wird Jinko in China in diesem Jahr sicher erreichen.
Die Nachfrage sollte eigentlich in diesem Jahr bei Solar richtig gut werden. Mal sehen ob es über die 200 GW an Nachfrage in diesem Jahr gehen wird: China (+ 20 GW bzw. 34% auf mindestens 75 GW), Lateinamerika (+ 5 GW bzw. 50% auf 16 GW), Europa (+ 3 GW bzw. 10% auf 30 GW) oder der Mittlere Osten (+ 1,5 GW bzw. 100% auf 3 GW). In alle diesen Märkten ist Jinko super positioniert und darum sehe ich beim Umsatz in diesem Jahr von 7,5 bis 8 Mrd. $ eigentlich nicht das Problem. Im letzten Jahr dürfte Jinko einen Umsatz von knapp 6 Mrd. $ erzielt haben.
Die große Preisfrage ist halt nun wie entwickeln sich die Margen. Momentan sieht es so aus (Modulpreisentwicklung und Rohstoffkosten/Transportkosten), dass die Bruttomarge gg. Q4 in Q1 2022 eher wieder etwas rückläufig sein wird bei Jinko in Richtung 13/14% und damit würde Jinko in Q1 wieder in die rote Zahlen kommen. Vor allem gehen in China wie auch in Indien die Modulpreise schneller runter wie z.B. der Polypreis. Für Q4 2021 erwarte ich jedoch recht gute Zahlen mit einem EPS zwischen 0,75 bis 0,85 $ - die besten im ganzen Jahr 2021. Da waren die Modulpreise noch höher wie aktuell und Jinko dürfte in Q4 einen hohen China Absatzanteil gehabt haben was natürlich hilfreich war aufgrund der exorbitant hohen Seecontainerkosten, die ja beim China Absatz nicht anfallen.
Seis drum bei produzierende Solarunternehmen wie Jinko sind Jahregewinnprognose mit verdammt niedriger Sicherheit verbunden. Kleine Daumenrechnung dazu:
Eine 2% höhere Bruttomarge generiert bei Jinko grob über den den Daumen gepeilt einen 140 Mio. $ höheren Bruttogewinn auf 12 Monatssicht, der sich fast vollständig bis zum Nettogewinn durchschlagen wird bis auf die Steuern. Runter gerechnet auf den Gewinn je Aktie und nach Abzug der Steuer (17%) wäre das auf 12 Monate ein zusätzliches EPS von satten 2,30 $ !! Durch den hohen Umsatz von 7,5 bis 8 Mrd. $ ist der Gewinnhebel bei Jinko natürlich verdammt hoch.
Eine 2% höhere Bruttomarge ergibt sich schon wenn der Modulverkaufspreis über 12 Monate hinweg um 0,01 $/W (etwa 4%) höher liegt als in den Schätzungen beinhaltet bei gleichbleibenden Kostenschätzungen. Auf Sicht von 12 Monaten ist das einfach nicht einzuschätzen. Wobei sich ja Jinko in 2 Polyproduktionen mit einer Gesamtkapazität von 40.000 Tonnen bei Tongwei/Xinte eingekauft hat und das sollte sich eigentlich bei den Kosten so ab Q2 dann schon bemerkbar machen und damit auch bei der Bruttomarge. Rechnerisch bei einem Polypreis von 30 $/kg sind das bei den Kosten eine Ersparnis von immerhin um die 10% bzw. 0,02 $/W.
Dass Jinko die hocheffizienten N-Type TOPCon Zellproduktionen in diesem Jahr auf über 10 GW ausbauen wird bis Ende Q1 sollte hilfreich bei der Kostenstruktur und damit für die Bruttomarge sein. Das läuft ja parallel zum Ausbau des Jinko Absatzanteils im bei weitem nicht so preissensiblen Aufdachanlagenmarkt, der zudem noch höhere Wachstumsraten hat wie der Solarkraftwerksbereich. Jinko geht davon aus, dass sein Absatzanteil im Aufdachsegment auf über 50% im kommenden Jahr hochgehen wird. Das ist wirklich eine super Ansage.
Läuft es gut und ich sehe momentan da nicht viel was dagegen sprechen würde, dann dürfte Jinko die Durchschnittsanalystenschätzungen in diesem Jahr mit einem EPS von 3,54 $ recht gut schaffen können und nach Abzug von 42%, die ja an die neuen Aktionäre der nun börsengelisteten China Tochter abgeführt werden müssen, die 2,05 $. Eventuell wird der Gewinn sogar höher ausfallen. Kann man aber derzeit schlicht weg nicht einschätzen. Dau gibt es momentan schlicht weg viel zu viele unbekannte Variablen.
Ich sehe generell Jinko auf einem sehr guten Weg mit ihren 182er Wafer, der neuen hocheffizienten Tiger Modulreihe mit der Jinko es nun geschafft auch im Aufdachanlagenmarkt hohe Mengen abzusetzen und auch bei den bificalen Modulen spielt Jinko ganz oben mit. Von dem her ist die Entwicklung von Jinko wirklich gut. Da muss man dem Management ein Kompliment machen. Jedoch kann man dem Jinko Management überhaupt kein Kompliment machen zu diesem China IPO. Da wurden nur 1,6 Mrd. $ eingenommen, aber man hätte da locker 2 bis 2,2 Mrd. $ einnehmen können und dann hätten die neuen Jinko Miteigentümer beim IPO immer noch sehr gutes Geld verdient. So hat es leider Jinko verpasst seine Finanzvebindlichkeiten deutlich senken zu können. Diese Chancen ist vergeben worden. Damit habe ich echt in Problem.
So lange aber die Solaraktien solche JoJo Bewegungen haben, so lange bleibe ich nach wie vor weit weg von Solaraktien.
Pro Sekunde setzt unsere Sonne mittels Kernfusion von Wasserstoff zu Helium rund 4 Millionen Tonnen ihrer Masse in energetische Strahlung um. Davon erreicht die Erde während eines Jahres nach Abzug aller Reflexions- und Absorptionsverluste etwa 885x1018Wh Energie. Dies entspricht etwa dem 37.000-fachen der aktuellen Weltstromerzeugung. Davon gelingt es uns mit unseren heutigen Solaranlagen etwa ein Millionstel in elektrische Energie umzusetzen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie groß das Potenzial für Solarenergie auch für die Zukunft bleibt.
Theoretisch wäre eine annähernde Deckung des weltweiten Strombedarfs nur aus Solarenergie möglich. Doch dazu müssten, abgesehen von der Schaffung von entsprechenden Speichermöglichkeiten, zum einen die Produktionskapazitäten für Solarmodule massiv ausgebaut, zum anderen weitere Effizienzsteigerungen bei der Umwandlung von Strahlung in elektrische Energie erzielt werden. An beiden Problemen arbeitet unter anderem das chinesische Unternehmen JinkoSolar, das mit 23 über den Globus verteilten Produktionsstätten zu den weltweit größten und innovativsten der Branche zählt. Im vergangenen Jahr war es JinkoSolar gelungen, den Effizienzgrad von Solarmodulen erstmals über die Schwelle von 25% zu heben.
Um sein weiteres Wachstum zu finanzieren, hat das Unternehmen kürzlich seine operative Tochter Jiangxi Jinko an die Börse gebracht. Bei einem Ausgabepreis von 5 Yuan (umgerechnet etwa 0,70 EUR) war die Aktie äußerst begehrt und konnte so den ersten Handelstag (26.01.2022) mit einem Plus von rund 111% (10,55 Yuan) abschließen. Insgesamt hatte JinkoSolar 20% der 10 Mrd. ausstehenden Aktien über die Börse verteilt. Der Börsengang war zunächst kritisch beäugt worden, nachdem die Aktie von JinkoSolar selbst im Verlauf des Jahres 2021 rund 20% seines Wertes eingebüßt hatte. Die Anteilsscheine von JinkoSolar konnten nach einem kurzen Einbruch Ende Januar wieder Kurs auf die 40 EUR Marke nehmen.
Welcher Kurs wäre für dich für einen Einstieg bei JinkoSolar oder CanadianSolar wieder interessant?
Der eine oder andere mag sich vielleicht an meine Bemühungen um ein Inlands Listing von Jinkosolar vor geraumer Zeit erinnern.
Dieses ist ja nun nach einigen Verzögerungen enblich geschehen, hat Jinkosolar zwar etwas Liquidität verschafft ,die erhoffte Trendwende beim Aktienkurs ist allerdings genauso wenig, wie bei Daqo erfolgt.
Das liegt allerdings weniger an den legendären dunklen Mächten ,die Shortsellern nachgesagt werden,sondern daran, daß fast der gesamte US Handel von passiven ETF´s erfolgt.Diese richten Ihre Aktienposition oft nach der Marktkapitalisierung im Sektor und Ihre Käufe/Verkaufe (z.B. bei Nasdaq ETF´s ) lediglich nach den Bewegungen des Index.Und den entsprechenden Programmen/Algorithmen ist es ziemlich egal,ob die darin enthaltenen Aktien grad´billig sind oder nicht...
Wenn dann allerdings kein Gegenpart (Individualinvestor,aktiv Fond etc.) für die Order vorhanden ist dann fällt/steigt die Aktie eben so weit,bis genug Liquidität zur Orderauführung bereit steht - und derzeit interessiert sich (als Counterpart) kein US - Individual - investor für sanktionierte chinesische Solaraktien !
Die Folge sind also stark schwankende Aktienkurse auf willkürlichem Niveau.
Ich hoffe ,das war soweit verständlich.
Wie läßt sich nun also der Aktienkurs an chinesische Verhältnisse anpassen (derzeit ca. 200$)?
Nun,indem man die chinesische Tochter Jiangxi Jinko z.B. in Hongkong listed und danach ein Umtauschangebot (pro rata - also im Eigentumsverhältnis von derzeit 0,58 -) an die ADR Halter sendet.
Nach Umtausch bestünde die Firma nur noch aus einer hochliquiden Aktie,wäre weltweit handelbar und orientiert sich preislich an der Branchen - Vergleichsgruppe (peer group).
Das Prozedere ist organisatorisch wesentlich einfacher und schneller durchführbar als das STAR listing von Jiangxi Jinko .Das Jinko Management ist leider sehr träge ,wenn es um größere strukturelle Veränderungen an seinen Handelsplattformen geht.
Sollten allerdings dann doch erste Gerüchte um einen solchen Schritt an den Kapitalmärkten die Runde machen , würden Spekulanten wahrscheinlich recht schnell handeln...
Nun bin ich bei meinen Bemühungen ,derartige Vorschläge vor breiterem Publikum anzuregen, bei den letzeten Conference Calls kein einziges Mal mehr durchgestellt worden,da jegliche Privatinvestoren ausgeschlossen bleiben.
Es bleibt der Weg über Analysten,Fondmanager und IR.
Hilfreich sind hier natürlich zahlreichere Mails.
Es wäre also schön,wenn der eine oder andere sich auch die Mühe macht, produktiv and der Veränderung der Situation mitzuwirken.
Als Anlage ein Text ,wie ich Ihn selber an die IR versendet habe:
Dieser kann aber gerne individuell verändert werden und überdies auch Managern, aktiv betreuter Fonds der regenerativen Energiebranche zugesendet werden,da diese oftmals beim Management von Jinko größeren Einfluß haben.
herzlichen Gruß,
Christian
Hello IR-Team,
I'm an private investor in JinkoSolar hoping to get your help, because I failed several times to get in contact with the management at the conference call.
After the successful listing JinkoSolars operational unit on STAR market the valuation gap between JinkoSolar ADR's and Jinko Solar homeland listing is hardly to ignore. The China listed operational daughter trades about 400% higher than the equally valued parent companies ADRs. The stable valuation of the even more expensive peer group on chinese stock exchange very much underscores the premium level on STAR market and suggests that this phenomenon is not the result of a temporary bubble.
It seems that JinkoSolar just follows Daqo's fate on the ADR discount which shows that this is not a company- rather than a country- specific phenomenon.
On the back of the latest market turbulences many chinese companies already pivoted towards a Hongkong listing to escape the US delisting threat or valuation issues.
In case of JinkoSolar - the obvious, easiest - and most profitable solution - to rerate their ADR stock would be a parallel listing of their China listed operational entities on Hongkong stock exchange with a subsequent (pro rata) ADR share conversion offer.
This would lead to a leaner, simplified share structure with only one highly liquid worldwide tradeable single stock, which should gain far higher recognition from the investment community as the listing also allows western investors to trade on Hongkong stock exchange.
Currently there are no fully intgrated top tier panel manufactures with a double digit market share in which western investors can put their money. A several-fold higher market capitalisation will give JinkoSolar a lot more weight in thematic Funds which represent their core shareholders. The stock could develop to international "blue chip" within the solar sector.
The rumors alone around a share conversion offer would lead to an immediate revaluation within a predictable short timeframe.
As you are quite close to the management I would be happy if you could help me to get in touch with the management or recommend the dual listing/conversion proposal to them.
Thank you very much in advance and kind regards from Germany....
nachzukaufen (35-36€)?