Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Wo genau ist jetzt da der Unterschied zu einem reinen Troll-Beitrag? Bitte um Aufklärung.
Wer im aktiven Handel unterwegs ist weiß was ich meine.
Die Fahnenstange Anfang des Jahres klarer short.
Der Abgrund im Mai klar long und verdoppelt bis jetzt.
Zwei Positionstrading Setups die reichen um an Jinkosolar kurzfristig zu partizipieren.
Die Einstellung einiger Long Investoren
Ich bin fundamental verliebt in die Aktie und sehe nur Long 10 Jahre kann man gelten lassen. Jedoch die Performance liegt in der Volatilität bei Jinko.
Happy new Year jeden im Forum.
Und das uns Jinko 2022 auf beiden Seiten weiter soviel Spaß bereitet.
SHANGRAO, China, 28. Dezember 2021 /PRNewswire/ -- JinkoSolar Holding Co., Ltd. ("JinkoSolar" oder das "Unternehmen") (NYSE: JKS), einer der größten und innovativsten Solarmodulhersteller der Welt, gab heute bekannt, dass gemäß den von der China Securities Regulatory Commission ("CSRC") veröffentlichten Informationen seine wichtigste operative Tochtergesellschaft Jinko Solar Co., Ltd. ("Jiangxi Jinko") den Registrierungsprozess für den Börsengang ("IPO") bei der CSRC abgeschlossen hat und in Kürze in den Emissionsprozess für den Börsengang am Sci-Tech Innovation Board der Shanghai Stock Exchange eintreten wird. Der Vollzug des Börsengangs hängt unter anderem von den Marktbedingungen ab.
Xiande Li, Vorstandsvorsitzender von JinkoSolar, kommentierte: "Wir freuen uns sehr, dass Jiangxi Jinko bald in den Emissionsprozess für seinen Börsengang eintreten und Zugang zum schnell wachsenden Kapitalmarkt in China erhalten wird, was unserer Meinung nach unsere Führungsposition in der PV-Industrie weiter stärken wird."
1. Daqo 1,1 ------------------ (KGV: 3,3)
2. Xinte Energy 2,8 -------- (KGV: 3,3)
3. Canadian Solar 6,2 ---- (KGV: 11,2)
4. Jinko Solar 9,1 ---------- (KGV: 13,0)
5. Tongwei 12,2 ------------ (KGV: 19,5)
6. Array 12,8 ----------------- (KGV: 22,7)
7. SMA Solar 14,4 ---------- (KGV: 60,9)
8. Xinyi Solar 14,9 ---------- (KGV: 21,7)
9. First Solar 15,3 ----------- (KGV: 41,9)
10. JA Solar 20,4 ------------ (KGV: 42,7)
11. Longi 23,0 --------------- (KGV: 30,9)
12. Flat Glass 23,5 ---------- (KGV: 27,3)
13. SolarEdge 28,6 --------- (KGV: 40,5)
14. Trina Solar 32,1 --------- (KGV: 49,3)
15. Sungrow 38,6 ------------ (KGV: 52,6)
16. Enphase Energy 47,8 -- (KGV: 61,0)
17. Meyer Burger 61,9 ------ (KGV: Neg.)
Was einem hier sofort auffällt ist der riesen Unterschied bei der fundamentalen Bewertung zwischen den China Solaris, die an der Shanghaier Börse notieren und die China Solaris, die an der Wallstreet notieren. In China wird einer JA Solar ein EV/EBITA Multiple von 20 bzw. ein KGV von 43 zugestanden und Trina Solar ein EV/EBITA Multiple von 32 bzw. ein KGV von 49. Die beiden großen China Solaris an der Wallstreet, Jinko Solar und Canadian Solar, werden mit einem EV/EBITA Multiple von 9 bzw. 6 und einem KGV von 13 bzw. 11 bewertet. Wir sehen also Bewertungsunterschiede beim EV/EBITA Multiple vom Dreifachen und beim KGV liegt der Bewertungsunterschied fast beim Vierfachen. Das zeigt sich an der Marktkapitalisierung recht drastisch. Trina Solar kommt in China auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet knapp 25 Mrd. $ und JA Solar auf 24 Mrd. $. Jinko Solar erreicht an der Wallstreet lediglich eine Marktkapitalisierung von 2,36 Mrd. $ (nicht mal 10% von Trina Solar) und Canadian Solar kommt auf eine Marktkapitalisierung von 2,3 Mrd. $.
Hoch interessant ist auch, dass die nur in China gelisteten Wafer/Zell/Modul-Aktien in 2021 deutlich besser gelaufen sind als die Konkurrenz, die an der Wallstreet notiert sind. So hat der mittlerweile mit Abstand größte Wafer/Zell/Modulbauer, Longi, in 2021 ein Kursplus von 31% verzeichnen können, die Nr. 2 nach Modulabsatz, Trina Solar, hat sogar ein Kursplus von 241%, die Nr. 4 beim Modulabsatz, JA Solar, hat ein Plus von 128%, die Nr. 6 nach Modulabsatz, Risen Energy, von 13%. Die 3 großen an der Wallstreet gelisteten Wafer/Zell/Modul-Unternehmen hatten allesamt ein saftiges Kursminus in 2021: First Solar 13%, Jinko Solar 26% (Nr. 3 beim Modulabsatz 2021) und Canadian Solar 39% (Nr. 5 beim Modulabsatz 2021).
Die aktuellen 2022er Analystenerwartungen zu den großen China Solaris sind sehr hoch. Von Jinko z.B. wird ein Umsatzwachstum von 34% auf knapp 8 Mrd. $ erwartet (ein Analyst rechnet sogar mit einem Umsatz von 9 Mrd. $) bei einer Margensteigerung von um die 1,5% (EBIT Marge von 2,9% auf 4,6%) und einer kräftigen EPS Steigerung um 97% auf 3,54 $. Bei Trina Solar ähnliches: Erwartet wird ein Umsatzwachstum von 35% auf 11,5 Mrd. $ bei einer EBIT Marge von 5,7% (+1,2% gg. 2021) und einem EPS plus von 74% auf 1,60 Yuan. Auch beim größten Solarkonzern der Welt, Longi Green Energy (in 2021 Modulabsatz bei rd. 40 GW und Waferabsatz von etwa 35 GW), wird hohes Umsatzwachstum von 28% auf 17,8 Mrd. $ erwartet bei einer um 1,3% höheren EBIT Marge.
Die Visibiltät bei den Analystengewinnschätzungen sind jedoch bei den Wafer/Zell/Modulhersteller nicht allzu hoch. Von Jinko Solar wurde z.B. Anfang 2021 ein EPS von 4,51 $ für 2021 erwartet. Raus kommen dürfte am Ende ein EPS von um die 1,80 $ auf Non GAP Basis (9M: 1,02 $). Damit haben die Analysten also um satte 60% mit ihren Gewinnprognosen daneben gelegen. Bei Canadian Solar ähnliches. Zu Anfang des Jahres wurde ein EPS von 2,75 $ prognostiziert und am Ende werden es wohl so rd. 1,50 $ (9M: 1,07 $) werden. Also gg. den Analystenschätzungen ein Minus von 45%.
Der Grund für die geringe Visibiltät bei den Analystengewinnschätzungen bei den Solaris ist die kaum einschätzbare Modulverkaufspreisentwicklung auf Sicht von über 4 Monate. Eine 2% höhere Bruttomarge generiert bei Jinko grob über den Daumen gepeilt einen 140 Mio. $ höheren Bruttogewinn auf 12 Monatssicht, der sich fast vollständig bis zum Nettogewinn durchschlagen wird bis auf die Steuern. Runter gerechnet auf den Gewinn je Aktie und nach Abzug der Steuer wäre das auf 12 Monate ein zusätzliches EPS von satten 2,30 $. Diese kleine Daumenrechnung demonstriert sehr gut welch große Auswirkungen ein nur 2%iger Anstieg der Bruttomarge bei allen Modulbauern hat. Aufgrund der hohen Umsätze ist der Gewinnhebel, aber natürlich auch der Verlusthebel, halt verdammt hoch. Eine 2% höhere Bruttomarge ergibt sich schon wenn der Modulverkaufspreis über 12 Monate hinweg um 0,01 $/W (etwa 4%) höher liegt als in den Schätzungen beinhaltet bei gleichbleibenden Kostenschätzungen. Auf Sicht von 12 Monaten ist das einfach nicht einzuschätzen.
Auch die hohen Transportkosten machen sehr zu schaffen, denn die haben sich in den letzten 18 Monaten verfünffacht. Waren vor Corona die Transportkosten eigentlich kein Thema für die Solarindustrie, so sind sie es aktuell schon, denn die sind von 0,005 $/W auf rd. 0,025 $/W enorm gestiegen. Das heißt, dass derzeit rd. 10% der Transportkostenanteil beim Modulpreis liegt.
Weiteres Problem für die Solarindustrie sind die politischen Streitigkeiten. So wird es in Indien ab Anfang April zu hohen Importzöllen von Zellen und Modulen kommen und in der USA dürfen die großen China Solaris wegen dem Lieferkettenban aus dem chinesischen Uigurengebiet derzeit keine Module mehr einführen.
Der Schlüssel bzw. das Entscheidende wird aber letztendlich sein wie sich die Modulpreise entwickeln werden in Kombination mit dem Polysiliziumpreis. Der Polysiliziumpreis ist in den letzten 3 Wochen um rd. 10% gefallen auf 33 $/kg und der Modulpreis um rd. 7% auf 1,90 Yuan/W bzw. knapp 0,30 $/W. Von der Preisentwicklung Modulverkaufs/Polysiliziumpreis ist das Wohl und Wehe der Margen abhängig und damit selbstredend von den Gewinnen. Auch sehr wichtig wird sein wie sich der chinesische Solarmarkt entwickeln wird in 2022.
Es wird aktuell verdammt viel erwartet vom chinesischen Solarmarkt nach dem 2021 wegen den hohen Modulpreisen in Q3/Q4 nicht wenige große Solarprojekte angehalten/verschoben wurden. Zudem machten die hohen Kupferpreise (Verkabelung) und die hohen Stahlpreise (Tracker) den Solarprojektierer/investoren sehr zu schaffen. Alles in allem sind die Solarkraftwerksbaukosten von Anfang 2021 bis Ende Q3 um 8 bis 10% gestiegen.
Zurück zu China, denn da wird mit einem Wachstum von mindestens 50% (von 50 auf 75 GW) bei den Neuinstallationen in diesem Jahr ausgegangen. Dieses Plus von 25 GW an Solarneuinstallationen in China wären immerhin vom komplett erwarteten globalen Solarwachstum in diesem Jahr (190 bis 210 GW bzw. 19% bis 31% gg. 2021) ein Anteil von immerhin satte 70%. Das zeigt dann schon wie bedeutend das Wachstum des chinesischen Marktes in diesem Jahr für Jinko und Co sein dürfte/könnte/wird. Die politischen Rahmenbedingungen sind in China mittlerweile richtig gut für Solar geworden (z.B. Quotenauflagen an Unternehmen mit hohen Energiebedarf für Erneuerbare, EEs haben Vorfahrt im Stromnetz, Einführung von Time-of-Use-Stromtarife, CO2 Zertifikatenhandel funktioniert nun in China sehr gut, viele chinesische Provinzen haben eigene Solarprogramme aufgelegt und das erklärt auch warum der Aufdachanlagensektor in China in 2021 deutlich gewachsen ist, während das Solarkraftwerksegment deutlich nachgegeben hat wegen den sehr hohen Modulpreisen). Ob das wirklich reicht in 2022 ein Wachstum 50% bzw. von 25 GW zu generieren ? Knackpunkt bei den Gewinnen für die großen produzierenden Solarunternehmen wird die Entwicklung der Modulpreise sein in Kombination mit der Entwicklung des Polysiliziumpreises, der in 2021 nahezu explodiert ist und um über das Dreifache angestiegen ist. Das ist der Hauptgrund warum die Modulproduktionskosten (Mono Technologie mit 440 W) von 0,19 $/W auf etwa 0,27 $/W gestiegen sind in den letzten 12 Monaten. Also um 42%. Parallel dazu sind die Modulpreise im Laufe 2021 peau a peau von 1,55 Yuan/W bzw. 0,245 $/W auf 2,05 Yuan/W bzw. 0,31 $/W gestiegen. Also um rd. 30%. Beim Modulpreis von über 2 Yuan/W bzw. über 0,31 $/W konnte man aber im 2. Hj. 2021 sehr gut erkennen, dass das globale Solarwachstum abgebremst wurde. Die globale Solarnachfrage 2021 dürfte deshalb nur bei um die 160 GW gelegen haben (+ 17% gg. 2020) und damit gut 15% unter den Erwartungen von Mai 2021.