Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Die Preise für PV sinken permanent. Die Unternehmen müssen also ständig ihre Kosten senken, um wettbewerbsfähig zu sein oder zu bleiben. Ein ständiger Wettlauf.
Zudem spielen noch viele andere Einflüße (Zölle, Klagen, Währungen, Gesamtmarkt) eine größere Rolle. Das bringt viel Unsicherheit.
Die Zeiten der ganz großen Unterbewertung sind im Moment vorbei. Daher muss man in meinen Augen erstens nicht ständig investiert sein und zweitens nicht mit einem zu hohen Depotanteil.
Im Moment bin ich weder in MY noch in JKS investiert und siehe da: mein Depot steigt trotzdem (oder gerade deswegen?).
Da bin voll und ganz bei dir. Cashbreinigte KGVs von 17 sind für diese risikoreiche Branche zwar jetzt nicht zu hoch sage ich mal, aber allzu niedrig sicher auch nicht. Zumal Jinko und Co nach wie vor weit weg sind um positive Free Cash Flows zu generieren, weil man ständig unter Preisdruck steht und weil man auch ständig die Marktanteile sichern muss und das alles geht auf die Cash Flows.
Master Mint ich habs ja schon öfters geschrieben, meines Erachtens nach wird ein YieldCo von vielen völlig überbewertet. Ein YieldCo ist bei Leibe nichts revolutionäres und er wird auch die Geschäftsmodelle nicht großartig verändern. Was er tun wird er wird z.B. bei Jinko endlich wieder die Bilanz auf Vordermann bringen und eine Transparenz ist dann auch wieder drin und das Mediengequatsche mit den ach so hohen Schulden von Jinko ist dann vorbei. Dazu wird dann auch endlich das Downstreamgeschäft bei Jinko sichtbar werden. Zudem allen braucht es aber nicht einen YieldCo, sondern man könnte die Solarkrafwerke auch so verkaufen wie es Sunpower und First Solar schon Jahr ein, Jahr aus machen.
Dass ein YieldCo kurstechnisch mittlerweile nicht mehr so viel bringt bzw. eigentlich gar nichts zeigen die Kursverläufe von First Solar und Sunpower. Bei denen gibt es ja schon seit Wochen das SEC-Filing zum YieldCo (bei uns würde das Börsensprospekt heißen), aber die Kurs bröckeln trotzdem ab.
Ich denke mal und das hat die Conference Call in dieser Woche gezeigt, dass bei Jinko der YieldCo-Fahrplan steht. Man will ja unbedingt mit einem YieldCo-Volumen mit 1 GW an die Börse und das dürfte man dann in etwa zu Mitte Q3 haben. Dann braucht es noch in China gut und gerne 3 Monate bis ein Solarkraftwerk am Stromnetz angeschlossen wird. Ist aber eigentlich noch ok, denn in vielen Ländern ist es ähnlich.
Das größte Problem aber ist nach meinem Dafürhalten und das scheint man mittlerweile in China ganz kräftig anzugehen (konnte man bei Trina wie auch bei Jinko raus hören), sind die teilweise sehr verspäteten Einspeisevergütungszahlungen durch die Netzbetreiber mit einem Verzug von über 9 Monate. Dieses Problem muss unbedingt weg (in einigen Regionen scheintes es aber schon zu klappen), denn ein YieldCo lebt von den generierten Cash Flows über die Stromeinnahmen, die dann all Vierteljahr als Dividende an die YieldCo-Aktieninhaber ausgeschüttet werden.
Jinko dürfte wohl so im August/September das YieldCo SEC-Filing bringen (also das Börsenprospekt) und zu diesem Zeitpunkt dürften dann wohl fast alle Solarkraftwerke klar sein die in den YieldCo gesteckt werden. Dann dauert es natürlich den einen oder anderen Monat bis die US-Börsenaufsicht das SEC-Filing geprüft und auch genehmigt hat und dann könnte Jinko wohl so im November/Dezember mit dem YieldCo Börsengang starten. Dann wären wohl auch alle benötigten Solarkraftwerrk mit dem 1 GW Volumina am Netz und eventuell sind dann auch die Probleme mit den teilweise großen Verzögerungen bei der Ausbezahlungen der Stromeinnahmen vom Tisch.
Ich denke ohnehin, dass die großen Verzögerungen bei der Ausbezahlungen der Stromeinnahmen der Hauptgrund dafür ist, dass Jinko vor Wochen eigentlich überraschend daher gekommen ist, dass man mit einem 1 GW Volumen den YieldCo an die Börse bringen wird. DAs hääte man auch mit 500 der 600 MW locker tun können (First Solar und Sunpower gehen ja offenbar beim YieldCo-Börsengang mit knapp 500 MW an den Start). Für mich spielt da Jinko definitiv auf Zeit in der Hoffnung, dass in 5, 6 Monaten das Problem mit der teilweise sehr verspäteten Einspeisevergütungszahlungen sich erledigt hat.
Außerdem hätte ein YieldCo-Börsengang zu Ende des Jahres zwei große Vorteile, zum einen ist das normalerweise einer der besten Börsenzeiten und zum anderen könnte dann Jinko ab dem neuen Jahr eine runderneuerte und transparente Bilanz anbieten ohne Jinko Power.
Wenn du da auf einen Wert von 17 kommst dann wäre das EPS bei 1,75$.
Dann müsstest du ja von dem nichtbereingten EPS von 3,25$ ca 1,5$ "bereinigen".
Vielen Dank schon mal.
Das mit dem YieldCo sehe ich ähnlich. Wenn der Börsengang Oktober- Dezember erfolgt, kann man sicher einen guten Preis erzielen und wenn die Zinsen dort weiter sinken, dann steigt natürlich auch noch mal den Wert der Anlagen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man nicht eher auf die Zinsen in den USA schauen müsste, denn je höher dort die Zinsen, desto unattraktiver der YieldCo für US-Anleger. Zudem fließen die Einspeisevergütungen in Yuan und somit haben die Amis noch das währungsrisiko und wollen dann auch noch einen bewertungsabschlag beim Yieldco für das währungsrisiko. Jedoch sollte dann das Risiko wegen den verspäteten einspeisevergütungen geringer sein.
- geringere Kosten/MW wegen Verteilung der Fixkosten/Verwaltung
- bessere einkaufskonditionen wegen höherer Marktmacht zB ggf Netzbetreiber
- besser liquidierbar falls Cash benötigt wird wegen Börsennotierung, Investment muss nicht dauerhaft gehalten werden
- breiteres anlegerspektrum da Anteil teilbar (kein ganzer Park); interessant für institutionelle und Privatanleger
- Risiko diversifiziert, siehe Posting Stefan und damit geringerer risikoaufschlag
- ggf höherer Wert durch börsennotierung in den Staaten aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus und der damit verbundenen höheren Nachfrage und Bewertung
Vorteil yieldco für Jinko selbst
- ggf höherer Preis wegen breiterer Nachfrage
- ggf höherer Erlös wegen geringeren Preisaufschlag/Risiko Anleger
- variabler Anteil von jinko am yieldco möglich, je nach liquiditätslage
- sicherer Abnehmer der Module
- wartungsverträge für alle Parks
- geringere Kosten für Verhandlungen, da weniger verhandlungsparteien
- bei guten Angeboten dritter kann jinko auch Parks direkt an Dritte verkaufen
Mir kommt es halt machmal bei einigen Posts hier so vor, dass viele meinen mit dem YieldCo wird es hier ganz automatisch hochgehen und zwar richtig kräftig. Hätte Jinko wie es Canadian Solar bis jetzt getan hat so 300 bis 400 MW im Jahr an Projekten verkauft, dann hätte Jinko ein deutliche bessere Bilanz, deutlich höhere Umsätze und Gewinne und das alles ohne YieldCo und dann müsste man schon heute Jinko anders bzw. höher bewerten wie aktuell.
Entscheidend sind nach wie vor die Zahlen und das wird auch so bleiben. Das haben ja die letzten zwei Wochen belegt mit den Zahlen von Trina, Jinko und JA Solar.
Summary
JinkoSolar earnings blew away consensus in spite of the shipments falling within the guidance - we explain the reasons.
Current performance and seasonality indicates guidance for the full year is woefully low.
Updating 2015 earnings from $5 to $5.50 competed to street consensus of $3.21.
.....
Given the Company's cost leadership position, execution to date, and planned growth, we believe the Company is worth at least 15 times our 2015 forecast of $5.50. Note that these numbers exclude any benefit from the project side including a YieldCo.
With a valuation in excess of $82 and a stock price of $29, JinkoSolar is one of the most undervalued company in the universe of the solar stocks that we follow. Even discounting for China risk, Japan risk, currency risk and any other risks the bears can point to, we view this stock as a screaming buy.
Our Sentiment: Strong Buy http://seekingalpha.com/article/...kosolar-blowing-away-bear-concerns
Ich persönliche glaube nicht, dass die normale konkretisierung des Yildcos zu deutlichen Kurssprüngen führen wird, da diese Infos ja bereits bekannt sind (wenn man von vollständig effizienten Märkten ausgeht dürfte es dadurch keine Kursänderung mehr geben, da ja alles brereits eingepreist ist).
Eine Kurssteigerung ergibt sich jedoch ggf. dadurch, dass die Unsicherheit wegfällt und dass vielen potentiellen Käufern klar wird, dass es keinen "Schuldenberg" gibt, was man von bestimmten Quellen/Schreiberlingen so liest. Zudem würden die Kurse steigen, wenn der geplante Veräußerungserös höher ist als geplant (z.B. wegen niedrigerem Zinssatz etc).
@ulm: cashbereinigtes KGV: kannst du mir noch kurz einen Hinweis geben, wie du auf das Cashbereinigte KGV gekommen bist?
Was ich mir halt bei Jinko gewünscht hätte, das habe ich auch mit ein paar Jinkomitarbeiter schon im letzten Jahr diskutiert, dass man das eine oder andere Projekt an Investoren verkauft hätte wie es z.B. Trina seit letztem Jahr praktiziert. Aber gut Jinko fährt eine etwas andere Strategie und wenn sie aufgeht ist es auch ok.
Das mit dem cashbreinigten KGV ist recht einfach:
Die Nettofinanzverschuldung von Jinko lag Ende 2014 bei 1,07 Mrd. $. Also pro Aktie bei 33,64 $ (Aktienanzahl in Q1: 31,8 Mio.). Diese 33,64 $ addiert man dann mit dem aktuellen Kurs von 28,75 $ (= 62,39 $) und teilt es dann wie beim "normalen" KGV durch das erwartete 2015er EPS von 3,29 $. Damit haben wir dann aktuell ein cashbereinigtes 2015er KGV von 19. Ein cashbereinigtes KGV ist eine sehr ähnliche Bewertung wie die Bewertung über die Enterprise Value Multiplikatoren. Mit den EVs mache ich eigentlich fast immer meine Bewertungsanalysen, aber die versteht kaum jemand. Aber ein KGV ist jedem geläufig.
Nach dem YieldCo sieht dann die Geschichte anders aus, weil die Nettofinanzverschuldung deutlich gesenkt wird. Ist aber auch großteils davon abhängig in wie weit sich Jinko selbst beim YieldCo beteiligen wird zusätzlich zu den schon vorhandenden stillen Bilanzreserven und wie Jinko es handhabt neue Projekte in den YieldCo zu transferieren wie z.B. Verkauf ohne Zunahme der YieldCobeteiligung oder der erzielte Gewinn beim Solarkraftwerksverkauf wir zugleich in den YieldCo eingebracht.
Naja, die Leute schreiben in einem von dir gegründetem Thread mit dem Titel "Jinko vor einer Neubewertung", und einer Neubewertung folgt meist ein kräftiger Kursanstieg.
Mir kommt es so vor als würden sich manche grundsätzliche Einschätzungen ohne Grund ( i.G sehr positiver Zahlen in q1) auch mal nach Bauchgefühl ändern.
Bis Jinko die geplanten 1,0 GW am Netz hat, müssen seit dem 1.1.2015 noch ca. 500 MW zu 1,1 $/Wp investiert werden was einer Investition von 550 Mio entspricht. Dadurch würde die Nettofinanzposition von -1070 Mio auf -1620 Mio €.
Falls der YieldCo dann zu 1,4 $/Wp kommen würde, dann würde Jinko einen Ertrag realisieren von 0,30$/Wp, was ca. 300 Mio vor Steuern wäre. Bei einer Steuerquote von 17% würden ca. 250 Mio Ergebnis hängen bleiben (bei 100% Verkauf).
Dies würde dann bei 31,6 Mio Aktien ein EPS von 7,9$ bedeuten. Ist natürlich ein einmaliger Effekt zu Lasten der zukünftigen Ergenisse, denn der Ergebnisbeitrag aus dem Stromverkauf geht dann natürlich verloren.
Zudem gibt es ja dann noch einen Größeren Effekt bei dem Cashbereinigten KGV. Unter der Annahme, dass Jinko einen Anteil von 25 % am YieldCo halten wird, ergibt sich ein Erlös von 0,75*1,4Mrd=1.050 Mio abzüglich der Steuern (50Mio) aus der Veräußerung an den YieldCo und somit ein NettoCash-Zufluss in Höhe von ca. 1 Mrd $. dadurch würde sich die NettoCashposition auf -600Mio verbessern.
Geht man von dem EPS von 3,21$ (ohne Sondereffekt aus YieldCo-Börsengang) aus, so wäre das cashbereinigte KGV nur noch bei ca. 14,5. (28$+19$)/3,21
Was meint Ihr?
Hab ich irgendwo einen Denk/rechenfehler?
Falls der YieldCo dann zu 1,4 $/Wp kommen würde, dann würde Jinko einen Ertrag realisieren von 0,30$/Wp, was ca. 300 Mio vor Steuern wäre. Bei einer Steuerquote von 17% würden ca. 250 Mio Ergebnis hängen bleiben (bei 100% Verkauf).
"
Das was du hier anführst sind die stille Bilanzreserven erzielt durch das Downstreamgeschäft. So weit so gut und deine rd. 300 Mio. $ sehe ich in etwa auch so. Diese stille Bilanzreserven wird aber Jinko mit absoluter Sicherheit in den YieldCo einbringen um beim YieldCo auf einen Anteil von 20 bis 25% zu kommen. Will Jinko mehr Yield-Anteile, dann muss man extra Cash beim YieldCo-Börsengang zusätzlich noch mit einbringen.
Aber einen Nettocashzufluss wird es nicht geben, denn die Kredite, die auf die Solarkraftwerke bezogen sind, werden natürlich in den YieldCo transferiert. Wenn ich mal die Bilanz Stand Ende 2014 nehme mit 620 MW an fertigen Solarkraftwerken (Finanzschulden von 965 Mio. $ ohne die 2 Wandelanleihen über insgesamt 250 Mio. $), dann dürften wohl von den 965 Mio. $ an Finanzschulden nur noch so 250 bis 300 Mio. $ übrig bleiben. Damit würde auf "bereinigter" Basis die Nettofinanzverschuldung zu Ende 2014 nur noch bei 380 Mio. $ gelegen haben anstatt den 1,07 Mrd. $. Ähnlich habe ich es ja schon desöfteren hier vorgerechnet. Würde Jinko wie mal im letzten Jahr versprochen ihre Jinko-Power seperat bilanziell ausweisen, dann wüssten wir das alles viel genauer.
Das Problem bei der ganzen YieldCo-Geschichte ist, dass den so gut wie kein Aktionär überhaupt kapiert und so lange das der Fall ist, so lange wird Jinko so bewertet wie die Jinko-Bilanz halt mal aussieht.
Mal sehen ob Jinko in der kommenden Woche bei der Intersolar in München schon das eine oder andere Detail los lässt über den YieldCo oder ob es andere neue News gibt wie z.B. ein Solarkraftwerksbau außerhalb Chinas. Über das neue Leasingeschäft in China lässt Jinko bis dato gar nichts raus.
Sei wie es sei, so lange das Thema Griechenland nicht vom Tisch ist und der Dow Jones immer nur zwischen 17.950 bis 18.200 rum stolpert, so lange wird es wohl auch nicht über diese 30 $ gehen und wenn der Dow Jones richtig den Rückwärtsgang einschaltet in Richtung 200 Tageslinie, dann wird es brandgefährlich für alle Solaraktien, denn dann wird zwangsläufig die Risikoaversion an der Börse deutlich zunehmen und das wird die Solaraktien mit als einer der ersten Aktien zu spüren. bekommen.
Wenn Jinko einen höheren Anteil am YieldCo halten will, könnten Sie auch weniger Verbindlichkeiten einbringen, aber egal.
Wie wäre es denn in der Zukunft angedacht? Wird Jinko dann die neuen Parks gegen neue Anteile einbringen, oder erfolgt dann eine Veräußerung an den Yieldco? Gab es hierzu schon mal infos?
Dennoch finde ich aktuell wie unterschiedlich stark gewisse Aktien konsolidieren. Wenn man sich daran erinnert, wie das letzte Jahr verlief im "Zweikampf" CSIQ und JKS bin ich aktuell sehr überrascht, dass CSIQ vom Höhepunkt schon ca. 25% konsolidiert hat während JKS noch mehr oder weniger in der Range von 27-30$ schwankt.
Hierbei sehe ich den Chart von CSIQ fast schon an seine Grenze gelaufen. Die technischen Indikatoren sind schon bzw. tendieren in Richtung überverkauft. Des Weiteren sind wir bald am unteren Ende des BB in Kombination mit dem SMA100 sowie der Unterstützung bei ca. 32$.
Denke bei einer Bewegung des Gesamtmärkte könnte es hierbei schneller nach oben gehen....
auf seeking Alpha ist endlich die Einschätzung der Q1 Zahlen von diesem Norweger Magnus erschienen. MUST READ!
Zusammenfassend:
-jinko ist wie hier schon früh erwähnt nicht mehr der in-house cost leade, da von Trina überholt (und First solar ist auch noch biliger wenn man mal über den c-si Tellerrand hinausguckt), auf vollkostenbasis (also inkl. Zöllen) liegt jinko noch vor Trina.
-sehr detailliert Darstellung der Stromumsätze