Die USA glauben, alle wollen so sein wie sie
Der britische Historiker Tony Judt im STANDARD-Interview: "Die Amerikaner leben in einer Fantasiewelt"
Tony Judt, britischer Historiker: In der "New York Times" publiziert er oft über Europa seit dem 2. Weltkrieg
Der bekannte britische Historiker Tony Judt leitet das Remarque- Institut (benannt nach dem Schriftsteller Erich Maria Remarque) an der New York University, das den Dialog zwischen den USA und Europa aufrechterhalten soll. Hans Rauscher sprach mit ihm über die zunehmend unterschiedliche Weltsicht beider Seiten.
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STANDARD: Professor Judt, aus Ihrer Erfahrung in den USA: Wird der Irak-Krieg kommen?
Judt: Früher oder später ja. Bush hat sich schon zu weit vorgewagt.
STANDARD: Driften dadurch USA und Europa noch weiter auseinander?
Judt: Unter praktisch allen vorhersehbaren Umständen werden die Europäer über diesen amerikanischen Krieg gegen den Irak unglücklich sein - obwohl es bei den meisten eine Menge Sympathien für die generellen Ziele dieses Kriegs gibt. Es liegt alles, wenn Sie so wollen, am Stil, an der Rhetorik und an dem Gefühl, das die Europäer haben, dass die amerikanische Regierung jetzt vollkommen uninteressiert an der europäischen Sichtweise ist.
STANDARD: Zwei verschiedene Weltsichten.
Judt: Die Amerikaner gehen davon aus, dass die Europäer in einem postmodernen Traum von Frieden und Wohlstand leben - und die Europäer gehen davon aus, dass die Amerikaner ihre Überlegenheit ausnutzen wollen, um das Universum im Namen von amerikanischen Werten und billigem Öl zu rekolonisieren. Beides sind Karikaturen, auch wenn ein bisschen Wahrheit in jeder steckt.
Klar ist jedoch, dass die USA - selbst wenn sie tatsächlich nur das wollen, was sie sagen, nämlich den Irak zu befreien und die Quelle von Terrorattacken zu eliminieren - das nicht allein tun können. Sie können das nicht ohne die Europäer tun. Außerdem kann das größere Ziel, nämlich Stabilität, wenn schon nicht Demokratie im Irak, nicht durch Krieg allein erreicht werden. Das geht nur durch einen sehr langen Prozess der internen Stabilisierung, der jenes nicht militärische Engagement erfordert, das die USA heutzutage besonders schlecht können.
STANDARD: Glauben Sie, das man Saddam unbedingt loswerden muss?
Judt: Sind Saddam Hussein und sein Regime eine sehr gefährliche Angelegenheit? Ja gewiss, aber es gibt einen Haufen ähnlicher Diktatoren, manche in großen, manche in kleinen Ländern. Niemand hat uns einen Grund dafür gegeben, dass er jetzt gefährlicher ist als letztes Jahr. Und sicherlich ist es unwahrscheinlich, dass er im nächsten Jahr oder so etwas Gefährliches tut. Daher gibt es keinen Grund, dass man sich nicht die Zeit nehmen sollte, die es eben braucht, um eine internationale Koalition zu bilden, die dann ihrerseits das tut, was getan werden muss. Es gibt eine wirkliche Verwirrung in Washington, ob man die Bedrohung beseitigen will oder den Mann. Wenn man aber die Bedrohung beseitigen will, dann darf man den Mann nicht in eine Ecke drängen, wo er nichts mehr zu verlieren hat.
STANDARD: Vor zwanzig Jahren sagte die Friedensbewegung die Apokalypse voraus, sollten die Pershing-Raketen aufgestellt werden. Ergebnis: Die Russen stimmten einem Abrüstungsvertrag zu. Dann waren alle entsetzt, als Reagan vom "Reich des Bösen" sprach - und siehe da, die Sowjetunion brach zusammen. Um des Arguments willen - warum soll man nicht versuchen, den Mittleren Osten, der nur aus Despotien besteht, zu demokratisieren?
Judt: Der größte Widerstand gegen die Pershings kam aus Deutschland und England. Das größte Risiko dort waren relativ harmlose Proteste. Im Fall der Destabilisierung der Sowjetunion hatte Reagan einen sehr starken Alliierten, nämlich Gorbatschow. Außerdem existierten im Sowjetreich Eliten, die übernehmen konnten. Die meisten arabischen Länder haben nichts dergleichen, sie haben keine alternative zivile Gesellschaft, die die Diktatoren ersetzen könnte.
Wenn daher die USA kommen und sagen: Wir werden die Welt neu erschaffen, und zwar nicht die relativ einfache europäische Welt, sondern die schwierige des Mittleren Ostens, vom Maghreb bis Indien; und wir werden sie im Namen von Demokratie, Marktwirtschaft und Menschenrechten neu erschaffen - das würde zehn Marshall-Pläne erfordern und US- Truppen, Enthusiasmus, Führerschaft. Ist das imperiale Überdehnung? Die Antwort ist Ja, und das amerikanische Volk will nicht dafür zahlen. Diese Hardliner in Washington, die sich als eiskalte Realisten präsentieren - im Gegensatz zu den "europäischen Waschlappen" -, sind die wahren Fantasten.
STANDARD: Sind die USA ein Imperium?
Judt: In gewisser Weise nein - es geht nicht um Kolonisierung; in gewisser Weise ja. Aber: Die USA sind viel, viel mehr angewiesen auf kleinere Alliierte als jedes andere Imperium in der Geschichte. Das heißt, die USA können nur Krieg führen oder damit drohen. Sie haben keine anderen Hebel - wegen der UN, Europa, wegen Russland und China. Das sind Begrenzungen, die die Römer oder das britische Imperium niemals kannten.
STANDARD: Sie sind Engländer und lehren jetzt in den USA. Wie sehen Sie die verschiedenen Bewusstseinslagen?
Judt: Die USA sind, gesehen im Rahmen der Globalisierung, ein bemerkenswert provinzielles Land. Sie wissen nicht, wie der Rest der Welt sie sieht - und sie realisieren nicht, wie unähnlich sie dem Rest der Welt sind. Sie glauben, dass der Rest der Welt so wie Amerika sein will. Dass das amerikanische Modell das Modell ist, von dem jeder träumt.
Das amerikanische Gefühl für die Welt ist sehr stark das eigene der Amerikaner als Individualisten. Sie haben einen sehr unterentwickeltes Gefühl für Gesellschaft. Ihre Beziehung ist die eines Individuums gegenüber dem Markt und gegenüber den Institutionen. Sie denken von sich selbst nicht als ein Kollektiv, das seine Interessen gegenüber dem Staat vertritt - indem sie Steuern zahlen und bestimmte soziale Leistungen erhalten; sie erwarten sogar einen ärmlichen sozialen Rahmen - im Gegenzug dafür die Möglichkeit zu individuellem Wohlstand, individueller Verbesserung. Sie wollen keine eine kollektive soziale Welt, in der Staaten zusammenkommen und ihre nationale Macht für einen gemeinsamen Vorteil verringern.
Sie wollen eine Welt, in der individuelle Akteure, die USA, ihr Selbstinteresse maximieren und eine gute Chance haben, ihre Bedingungen zu verbessern - auf Kosten anderer. Ich fürchte, dass der "american way of life" und der "european way of life" immer weiter auseinander driften. Die Amerikaner leben in einer Fantasiewelt, wo sie glauben, jeder will wie sie leben. Am Ende könnte das ein Ursprung für einen US-Niedergang sein.
(DER STANDARD, Printausgabe, 2.10.2002)
jo.
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Zeitpunkt: 11.04.07 11:12
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Kommentar: Regelverstoß
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Die tödliche Krise des Kapitalismus ist international wieder zum Vorschein gekommen; die USA werden ebenso wie die europäischen imperialistischen Länder mit der BRD an der Spitze nicht mehr lange eine volle Krise vermeiden können. Die entscheidende Aufgabe heute besteht darin, in jedem Land revolutionäre Parteien der Arbeiterklasse aufzubauen, um den bevorstehenden Massenerhebungen die notwendige Führung zu geben.
Sozialistische Arbeiterrevolution: der einzige Weg!
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Dann viel Spaß bei der permanenten Revolution.
von Wolfgang Knöbl
... scheint ein beliebtes Vorurteil zu sein. Doch dass die Annahme nicht ganz falsch ist, belegen Fakten. Wolfgang Knöbl sucht im folgenden Beitrag nach schlüssigen
Erklärungen für das im Vergleich zu europäischen Ländern hohe Gewaltpotential in der amerikanischen Gesellschaft. Zu einfach scheinen dabei Argumente wie die liberalen Schusswaffengesetze und der hohe Verstädterungsgrad der USA. Mit einem Blick auf den ethnisch segregierten Arbeitsmarkt und andere soziale Exklusionsmechanismen unternimmt Knöbl ein Erklärungsangebot für das Gewaltphänomen, indem er auch einen Bezug zu Fragen der städtischen Infrastruktur und Kommunalpolitik herstellt.
Als der amerikanische Basketballstar Charles Barkley, Mitglied der amerikanischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, gefragt wurde, wie es ihm in der Stadt gefalle, antwortete er, dass es in Barcelona zwar ganz nett sei, allerdings: "Mir fehlt’s hier ein bisschen an Verbrechen und Morden. Erstklassige Schießereien oder Messerstechereien gibt’s hier wohl nicht. Kurz, ich vermisse Philadelphia."
In ironischer Weise hatte Barkley in diesem Interview alle Vorstellungen, Vermutungen und auch Vorurteile bedient, die die meisten Europäer vom Leben in den USA und vor allem den US-amerikanischen Großstädten hegen: die USA als eine im Vergleich zu den Ländern Westeuropas extrem gewalttätige Gesellschaft, in der schwerste Kriminalität - Raub, Mord und Totschlag - fast schon Bestandteil des alltäglichen Lebens sind. Interessanterweise wird solch ein Klischee durch zahlreiche kassenträchtige Spielfilme aus Hollywood noch weiter bekräftigt. Einer dieser Filme war "Falling Down" mit Michael Douglas in der Hauptrolle. Dieser Streifen, Anfang der neunziger Jahre gedreht, gibt sich als ein filmisches Sittenbild der amerikanischen Gegenwartsgesellschaft zu verstehen: Der Hauptdarsteller, wie üblich im chaotischen Wochenendverkehr von Los Angeles hoffnungslos stecken geblieben, verliert angesichts der glühenden Hitze, des Autolärms und einer ihn unerträglich nervenden Fliege die Geduld und verlässt in einer Kurzschlusshandlung sein Auto, um sich zu Fuß nach Hause durchzuschlagen.
Das jedoch hätte er nicht tun sollen: Denn wo auch immer er sich zu Fuß abseits
der Hauptverkehrsadern bewegt, gerät er in einen Alptraum von drohenden oder
offenen Gewaltsituationen, erlebt er Los Angeles als ein von farbigen Straßengangs
beherrschtes Territorium, in dem er als weißer Mittelstandsbürger fortlaufend zum
Ziel verbaler oder physischer Attacken wird und schließlich selbst zu sinnloser und
massiver Gewalt greift und, so legt der Film nahe, greifen muss.
Entspricht ein solches filmisches Sittenbild aber auch der Realität?
Die Sonderstellung Amerikas
Um es vorwegzunehmen - das gesellschaftliche Gewaltpotential in den Vereinigten
Staaten von Amerika ist tatsächlich wesentlich höher als in allen vergleichbaren
westlichen Industriegesellschaften. Insofern treffen die Vermutungen der meisten
Europäer also durchaus zu, was sich auch statistisch belegen lässt. Stützt man
sich dabei auf die zuverlässigsten Daten, nämlich diejenigen zu Mord und
Totschlag, so ergibt sich, dass in den 80er Jahren in den USA durchschnittlich etwa
20.000 Menschen im Jahr umgebracht wurden. Der Uniform Crime Report, das ist
die offizielle Verbrechensstatistik des FBI, wies für das
Jahr 1990 23.438 Fälle von Mord und Totschlag ("murder
and nonnegligent manslaughter") auf. Das entspricht
einer Quote von 9,4 solcher Delikte auf je 100.000
Einwohner. Mit dieser Quote war sicherlich auch für die
amerikanische Geschichte eine Art Höchststand erreicht.
Danach sanken die Mord- bzw. Totschlagsquoten in
einigen (nicht in allen) Großstädten wieder rapide ab, in
New York zwischen 1990 und 1995 bei den vollendeten
Tötungsdelikten um etwa 40 Prozent, in Chicago um
etwa 11 Prozent - was sichtbare Auswirkungen auch auf die nationale Mord- und
Totschlagsrate hatte.
Insgesamt wird man davon ausgehen können, dass die nationale Mordquote sich
noch immer im Bereich von etwa 8 Morden pro Jahr je 100.000 Einwohner bewegt.
Insgesamt waren die jährlichen landesweiten Mordraten in den USA in den 80er und
90er Jahren etwa 5 bis 10 mal so hoch wie die der meisten europäischen Länder
und Japans.
Die Verbreitung von Schusswaffen
Auf der Suche nach Erklärungen liegt ein Gedanke fast auf der Hand: Da allgemein
bekannt ist, wie stark verbreitet der private Waffenbesitz in der amerikanischen
Gesellschaft ist, stellt sich die Frage, welche Rolle dieser für die hohe Rate bei den
Tötungsdelikten spielt.
Nach Schätzungen gab es 1968 in den USA zwischen 60 und 100 Millionen
Schusswaffen in privatem Besitz, 1978 bereits 100 bis 140 Millionen und 1990
ungefähr 200 Millionen. Etwa die Hälfte aller amerikanischen Haushalte besitzt
mindestens eine Schusswaffe - ein um ein Vielfaches höherer Anteil als in allen
vergleichbaren westeuropäischen Gesellschaften (demgegenüber besitzen lediglich
6 Prozent aller französischen und nur 2 Prozent aller niederländischen Haushalte
Waffen). Auf die Mordstatistiken wirkt sich dies insofern aus, als Schusswaffen in
der Regel schwerere Verletzungen verursachen als andere Instrumente. Das heißt,
das Vorhandensein bzw. der Einsatz von Schusswaffen in einem Streit oder bei
einer Straftat erhöht das Risiko einer hierbei auftretenden tödlichen Verletzung. Und
in der Tat lässt sich zeigen, dass 1992 über zwei Drittel aller Morde mit
Schusswaffen - vor allem Handfeuerwaffen - begangen worden sind.
Gleichwohl hat man aber mit dem Verweis auf solche Daten noch keine Erklärung
für das hohe Gewaltpotential in den USA. Denn die weite Verbreitung von
Schusswaffen ist in diesem Zusammenhang zwar sicherlich ein wichtiger Faktor,
doch stellt sie auf der anderen Seite auch nur einen Teil des amerikanischen
Gewaltproblems dar. Vornehmlich aus zwei Gründen würde selbst eine drastische
Reduktion des Schusswaffenbesitzes die Mordzahlen nicht auf ein europäisches
Niveau absenken:
1. Selbst wenn es gelänge, alle Schusswaffen aus Amerika zu entfernen -
angesichts der hohen Zahl vorhandener Waffen übrigens eine völlig unrealistische
Annahme - sänke die Mordrate natürlich nicht um etwa 70 Prozent, um so viel also,
wie Morde mit Hilfe von Schusswaffen begangen werden. Denn, wenn man
unbedingt jemanden umbringen will, wird man dies auch ohne Schusswaffe
schaffen. Deshalb sind im Falle einer Verringerung der Anzahl an vorhandenen
Schusswaffen auch keine proportional dazu absinkenden Mordzahlen zu
prognostizieren.
2. Selbst wenn man dies außer Acht lassen und alle mit Schusswaffen begangenen
Morde aus der Statistik streichen würde, wäre die amerikanische Mordrate noch
immer wesentlich höher als in den anderen westlichen Industrieländern. Ein Drittel
aller Morde und Totschlagsdelikte werden in den USA ohne Schusswaffen
begangen. Dies ergäbe noch immer eine Mordrate von etwa 2,8 je 100.000
Einwohner, womit die Mordrate (im Jahr 1990) auf alle Fälle noch immer doppelt so
hoch gewesen wäre wie die Zahlen für die Bundesrepublik Deutschland - und zwar
für alle begangenen Tötungsdelikte zusammen. In den 80er Jahren bewegten sich
die vergleichbaren Werte für Westdeutschland zwischen 1,5 und 2,0 pro 100.000
Einwohner und Jahr. Zudem weiß man aus historischen Untersuchungen, dass der
Zusammenhang zwischen Waffenverbreitung und Mordhäufigkeit durchaus nicht
immer allzu eng ist. Auch Amerika hatte dies schon einmal erfahren. Zwischen
1870 und 1900 war nämlich in den Vereinigten Staaten die Mordquote in einer Zeit
gesunken, als es vor allem durch den amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) zu
einer starken Verbreitung von Schusswaffen in der Bevölkerung gekommen war.
Zur Frage der Schusswaffen und ihres Einflusses auf die Gewaltkriminalität in
Amerika läßt sich also behaupten, dass eine Verminderung dieser Waffen die
hohen Mord- und Totschlagszahlen wohl deutlich absenken könnte, dass dies allein
aber das Gewaltproblem Amerikas nicht lösen würde. Die hohe Verbreitung von
Schusswaffen erklärt zwar zu einem nicht unwesentlichen Teil, aber eben bei
weitem nicht vollständig die hohe Zahl von Tötungsdelikten.
Gewalt in den Großstädten
Eine weitere Vermutung zu den Ursachen des hohen Gewaltpotentials in Amerika
könnte lauten, dass der hohe Urbanisierungsgrad Amerikas sehr stark mit dem
hohen Gewaltpotential zusammenhängt, wird doch häufig das großstädtische Leben
mit allen möglichen Formen von Disorganisations- und Auflösungserscheinungen
und eben auch mit Gewalt in Zusammenhang gebracht.
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind tatsächlich das am höchsten urbanisierte
Land der Welt. 1980 lebten etwa 74 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung in
urbanen Räumen, und für das Jahr 2000 wird dieser Anteil auf bis zu 85 bis 90
Prozent geschätzt. Wenn man heute an Amerika denkt, hat man dabei vor allem
die großen Metropolen wie New York City, Los Angeles oder Chicago vor Augen.
Vielen erscheint - insbesondere nach den Rassenunruhen von 1992 - gerade Los
Angeles als Verkörperung des großstädtischen Molochs: eine Stadt mit 3,4
Millionen bzw. - nimmt man das County Los Angeles noch hinzu - 8,9 Millionen
Einwohnern, in deren Schulen etwa 80 Sprachen gesprochen werden und in der
schier unlösbare Umwelt- und Verkehrsprobleme herrschen.
Die Frage ist also, ob nicht solche riesigen Metropolen und der hohe
Verstädterungsgrad insgesamt ganz wesentlich helfen können, die
Kriminalitätsproblematik Amerikas zu erklären. Auf den ersten Blick scheint dies
der Fall zu sein, da die Gewaltkriminalität gerade in den großen Städten
"beheimatet" ist. Anders formuliert: das Gewaltproblem Amerikas ist zu einem nicht
unwesentlichen Teil das seiner Großstädte. In den 32 größten Städten Amerikas
lebten Mitte der siebziger Jahre 15 Prozent der Bevölkerung, aber in diesen
Metropolen wurden 38 Prozent der Morde, 56 Prozent der Raubüberfälle und 33
Prozent der Vergewaltigungen verübt. Seither hat sich dieses Verhältnis noch weiter
zugespitzt, da vor allem in den Innenstädten die Gewaltkriminalität schneller wuchs
als im Landesdurchschnitt.
Als Ronald Reagan das Weiße Haus 1988 verließ, hatte Washington D.C. gerade
eben den zweifelhaften Titel der Mordhauptstadt der Vereinigten Staaten erworben.
Dort gab es 1988 372 Morde auf 626.000 Einwohner, was einer Mordquote von 59,5
Morden pro 100.000 Einwohner entsprach. Washington D.C. hat diesen "Ehrentitel"
der Mordhauptstadt seither nicht mehr abgegeben, 1992 war die Mordquote bereits
auf 75,2 Morde pro 100.000 Einwohner gestiegen - wobei allerdings Städte wie
Detroit, New Orleans, St. Louis, Atlanta, Baltimore, Oakland und Birmingham mit
Zahlen zwischen 40 und 50 Morden pro 100.000 Einwohner eine durchaus ernst zu
nehmende Konkurrenz darstellten.
Im Vergleich dazu nimmt sich die Mordstatistik Berlins geradezu bescheiden aus:
Die Mordquote in Berlin betrug 1995 etwa 2,3 Morde pro Jahr und 100.000
Einwohner, 1996 dann 2,8 und 1997 schließlich 2,4. Der internationale Vergleich
zeigt also sofort, dass die Größe einer Stadt nichts über die dortige
Gewaltbelastung aussagt. Nicht die Urbanisierung per se, sondern der Charakter
der amerikanischen Urbanisierung ist möglicherweise einer der entscheidenden
Faktoren des enorm hohen Gewaltpotentials, und es dürfte sich spätestens hier
lohnen, einen Blick auf die Besonderheiten amerikanischer Städte zu werfen. In
diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Großstädte mittlerweile zu den
Hauptwohnregionen der ethnischen Minderheiten in den USA geworden sind, wobei
hier vor allem die Afro-Amerikaner von Bedeutung sind. In vielen amerikanischen
Großstädten stellt vor allem die Gruppe der Afro-Amerikaner entweder die
Bevölkerungsmehrheit oder sie repräsentiert einen Prozentsatz an der städtischen
Bevölkerung, der weit über dem Landesdurchschnitt liegt. 12 bis 13 Prozent aller
Amerikaner sind schwarz, aber in nicht wenigen Großstädten stellen sie mehr als
die Hälfte der Bevölkerung, in Detroit sogar zwei Drittel.
Diese hohe Konzentration der schwarzen Bevölkerungsminderheit war und ist dabei
keinesfalls historisch konstant: Dieses Phänomen und vor allem die Ghettoisierung
der Afro-Amerikaner in den Städten sind historisch gesehen relativ neue
Erscheinungen. Noch 1860 lebten 90 Prozent aller Schwarzen im Süden der
Vereinigten Staaten und hier vor allem auf dem Lande. Mit der Sklavenbefreiung, mit
der Umstrukturierung und Mechanisierung der Landwirtschaft hat seit den 90er
Jahren des 19. Jahrhunderts aber allmählich eine enorme Wanderung in die Städte
des Nordens eingesetzt, in denen die ehemaligen Sklaven nach Arbeitsplätzen
suchten. Für Chicago beispielsweise bedeutete dies, dass die dortige
afro-amerikanische Bevölkerung zwischen 1890 und 1930 von 14.000 auf 234.000
Personen wuchs. Einen ähnlichen Zuwachs erlebte auch New York City. Diese
Migration hielt bis 1970 an und führte dazu, dass ab 1950 schon über die Hälfte
aller Schwarzen Städter waren und diese damit die am stärksten verstädterte
Bevölkerungsgruppe in den Vereinigten Staaten darstellen.
Das Entscheidende ist jedoch, dass mit der Wanderung in die Städte keine
Mischung der Ethnien, keine Mischung zwischen Schwarz und Weiß erfolgte,
sondern das Gegenteil eintrat: Je mehr die afro-amerikanische Bevölkerung in die
Innenstädte zog, umso mehr zog die weiße Bevölkerung aus diesen fort und ließ
sich vor allem seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den Vorstädten nieder.
Sie hielten zumeist über die sehr guten Autobahnanbindungen Kontakt zur
Innenstadt, so dass sie im hochmotorisierten Amerika ohne Probleme von den
Wohn-Vorstädten zu den innerstädtischen Arbeitsplätzen pendeln konnten. Die
Suburbs blieben bis heute Siedlungsgebiete der weißen Mittelschicht, die sich mit
allen rechtlichen und ökonomischen Mitteln gegen den Zuzug von ethnischen
Minderheiten wehrte.
Innerstädtische Armut
Eine weiße suburbane Mittelschichtengesellschaft stand also zunehmend einer von
Schwarzen dominierten Kernstadt gegenüber. Und hier wurden spätestens seit den
60er Jahren die ökonomischen Verhältnisse im Rahmen der Umstrukturierung der
Weltökonomie immer problematischer: Die klassischen Industrien der ersten und
zweiten industriellen Revolution, vor allem die Stahl- und die Autoindustrie, verloren
immer mehr an Bedeutung. Industrielle Arbeitsplätze insgesamt nahmen in den
Großstädten ab, so dass sich hier mit Ausnahme des entweder sehr schlecht
(McJobs) oder sehr gut bezahlten und hochqualifizierten Dienstleistungssektors
(wie Banken und Versicherungen) zunehmend Arbeitsplatzmangel bemerkbar
machte. Genau zu dem Zeitpunkt also, als die Schwarzen begannen, in Detroit,
Washington D.C., Baltimore, Atlanta und vielen anderen Städten die Mehrheit zu
stellen, gab es dort ein rapides Absinken der Zahl der industriellen Arbeitsplätze:
New York City etwa verlor zwischen 1947 und 1977 500.000 Arbeitsplätze; hatte
Chicago 1954 noch 10.000 Betriebe und Fabriken mit 616.000 Angestellten, so
halbierte sich dort bis 1982 die Zahl der Betriebe und Beschäftigten. Mit Ausnahme
des schlecht bezahlten Dienstleistungssektors - von Reinigungsfirmen bis hin zu
Schnellimbissketten und einigen Einzelhandelsfirmen - verengte sich der
Arbeitsmarkt zusehends gerade für Afro-Amerikaner.
Sie fanden aufgrund ihrer häufig schlechten
Schul- und Ausbildung kaum noch
hochqualifizierte Jobs im Banken- und
Versicherungswesen. Meist blieben ihnen nur
solche Jobs, die ihnen kaum die Chance boten,
sich von der Armut zu befreien. In der
amerikanischen sozialpolitischen Diskussion
werden sie als die sogenannten "working poor" bezeichnet, also als diejenigen, die
trotz fester und ständiger Arbeit arm bleiben. Mit der Konzentration von Armut und
Arbeitslosigkeit ergab sich eine Abwärtsspirale, die die Innenstädte immer stärker
zu einer Art Notstandsgebieten werden ließ. Mehr und mehr Geschäftsleute zogen
mit ihren Unternehmen aus den Innenstädten weg, da eine kaufkräftige Kundschaft
schlicht nicht mehr vorhanden war.
Schließlich verließen sogar die Schwarzen, die den Sprung in die Mittelschicht
geschafft hatten, das innerstädtische Ghetto. Zurück blieb eine zunehmend arme,
proletarisierte, schwarze Unterschicht, die sogenannte "underclass" oder "innercity
poor", die in großem Ausmaß entweder auf Gelegenheitsjobs, öffentliche Wohlfahrt
oder kriminelle Geschäftsaktivitäten angewiesen war und blieb.
Die Diskussion hat sich mittlerweile also verlagert von der (amerikanischen) Form
der Urbanisierung hin zum Problem städtischer Armut. Es lässt sich nun die Frage
stellen, inwieweit die besonderen Bedingungen der (städtischen) Armut in den USA
für die Eskalation der Gewalt verantwortlich sind. Es ist eine Binsenweisheit, dass
die meisten Straftäter nicht gerade aus wohlhabenden Verhältnissen stammen.
Mitte der 80er Jahre war etwa ein Drittel aller Untersuchungsgefangenen in den USA
vor ihrer Verhaftung arbeitslos, von den männlichen Inhaftierten sogar fast die Hälfte.
Da nun die Afro-Amerikaner - wie durch die Schilderung der Situation in den
Innenstädten gezeigt - sozio-ökonomisch besonders benachteiligt sind, verwundert
es nicht, dass sie besonders stark in Gewaltdelikte verwickelt sind: Während die
Schwarzen einen Anteil von etwa 12 Prozent, die Weißen einen Anteil von gut 75
Prozent an der amerikanischen Gesamtbevölkerung stellen, betrafen knapp über die
Hälfte der Mordverhaftungen im Jahre 1991 eine schwarze, aber nur 43,4 Prozent
eine weiße Person. Die Auffälligkeit von Schwarzen im Zusammenhang mit
Morddelikten ist also fast fünfmal so hoch, wie es eigentlich ihrem
Bevölkerungsanteil entspräche.
Bei all diesen Daten zur Armut vor allem der Afro-Amerikaner in den Großstädten
ist aber zu beachten, dass ein enger Zusammenhang zwischen ökonomischer
Notlage und Gewaltkriminalität nicht immer unmittelbar gegeben ist: Nicht jeder der
arm oder sozial unterprivilegiert ist, greift zu kriminellen Mitteln oder gar zu Gewalt.
In der Tat haben großflächige amerikanische Untersuchungen häufig auch keinen
klaren und engen Zusammenhang zwischen Einkommen und Kriminalität ergeben.
Signifikanter schien dagegen oftmals der Zusammenhang zwischen Kriminalität
einerseits und Armut, rassistischer Diskriminierung und problematischen
Familienverhältnissen andererseits zu sein. Letzteres ist insofern von Bedeutung,
als mit dem Verfall der Innenstädte stabile Rollenstrukturen verloren gegangen sind,
und zwar in zweierlei Hinsicht: Die noch in den 40er und 50er Jahren zu
beobachtende Führungsrolle schwarzer Handwerker, Ärzte und Kaufleute in der
community ist abhanden gekommen. Ihre traditionellen "Aufsichts- und
Kontrollrechte" über die Jugendlichen sind geschwunden, so dass die Jugendlichen
in Gruppen von Gleichaltrigen aufwachsen, was unter anderem die Ausbreitung von
Jugendgangs fördert, mit allen delinquenten Folgen.
Wenn Jugendgangs mit ihren teilweise illegalen Verdienstmöglichkeiten zunehmend
attraktiv werden, hat dies also nicht zuletzt damit zu tun, dass die schwarze
Mittelklasse die Ghettos mittlerweile verlassen hat und für viele Jugendliche positive
berufliche Rollenmodelle für die Zukunft fehlen. Nicht wenige Jugendliche kennen
aus eigener Beobachtung überhaupt keine Aufsteigerkarrieren mehr; der häufig
durch Vorbilder gegebene Anreiz zu Bildungs- und Berufsanstrengungen scheint
immer mehr zu schwinden. So entsteht ein soziales Klima, in dem der Rückgriff auf
Gewalt - sei es als Mittel zur Identitätsfindung, sei es zur Durchführung von
kriminellen Geschäften - immer wahrscheinlicher wird.
Stategien zur Absenkung der Gewalt in den amerikanischen Innenstädten würden
das spezifische Gewaltproblem Amerikas allein nicht lösen. Auch außerhalb der
Ghettos ist Gewalt weit verbreitet, werden Gewaltdelikte in einem Maße auch von
Weißen begangen, wie das in Europa nicht der Fall ist. Eine Verbesserung der
sozialen Situation der Afro-Amerikaner in den Innenstädten könnte allerdings
einiges dazu beitragen, das Gewaltniveau auf einer erträglicheren Höhe zu halten.
Verhältnisse auch in Deutschland zu erwarten sind. In Bezug auf die
Schusswaffenverbreitung als wesentlicher Determinante eines hohen
Gewaltpotentials wird man sagen können, dass derzeit keine Partei bei uns eine
spürbare Lockerung der Regularien hinsichtlich des Besitzes von Schusswaffen
fordert. Es ist deswegen auch nicht abzusehen und zu befürchten, dass es zu einer
derart massiven Ausweitung des privaten Schusswaffenbesitzes kommt, wie dies in
den USA der Fall ist. Mit einer allgemeinen "Aufrüstung" der Bevölkerung und mit
durch Schusswaffengebrauch hochgetriebenen Mordraten wird also in Zukunft wohl
nicht zu rechnen sein.
Schwieriger und komplexer sind die Fragen zur bundesdeutschen Großstadt- und
Armutsentwicklung zu beantworten. Wir können hierzulande natürlich zum Teil
ähnliche Veränderungen beobachten wie in den USA, etwa den wachsenden Trend
zur Suburbanisierung. Bekannt sind auch die Tendenzen des Umbaus der
Industriegesellschaft, wie sich dies an den periodisch auftretenden Krisen der Stahl-
und Kohleindustrie oder der Werften zeigt, die immer weniger Arbeitsplätze
anzubieten haben. Allerdings sind die sonstigen politischen und sozialen
Rahmenbedingungen doch erheblich anders als in den USA, so dass eine absolute
Verarmung der Innenstädte, wie sie in den 70er und 80er Jahren in den USA eintrat,
nicht unmittelbar zu erwarten sein dürfte. Auf drei Faktoren ist besonders
hinzuweisen:
1. In Deutschland gibt es eine wesentlich stärkere Tradition der Staatsintervention
als in den USA, das heißt der Staat überlässt hier nicht alles dem freien Spiel des
Marktes. Dies gilt auch auf für die Kommunalpolitik.
In den USA hingegen bestimmen kommerzielle Investoren wesentlich die
Stadtentwicklung. Eben weil der Staat in Deutschland stets präsent ist, wird es
auch nicht dazu kommen, dass beispielsweise bestimmte Wohnviertel schlichtweg
dem Verfall preisgegeben werden, nur weil sich private Investitionen hier nicht sofort
lohnen. Die deutsche Stadtverwaltung ist wesentlich stärker an einer auch sozial
ausgewogenen Kanalisierung der Entwicklung der Infrastruktur interessiert. Dadurch
wurden Verelendungsprozesse mit ihren gewaltfördernden Folgen verhindert.
2. Die stärkere deutsche Tradition der Staatsintervention macht sich auch im
Bereich des sozialen Wohnungsbaus bemerkbar. Sozialer Wohnungsbau ist zwar
in den USA nicht unbekannt, aber er wurde bei weitem nicht so stark vorangetrieben
wie in Deutschland, so dass im Prinzip wesentlich mehr preiswerter und vernünftig
nutzbarer Wohnraum vorhanden war und ist als in den USA. Das Entstehen von
Elendsvierteln wurde dadurch verhindert, zumal auch - und das ist wichtig - keine
geschlossenen Sozialwohnungsghettos entstanden, wo sich eine konfliktbereite
Unterschicht angesammelt hätte. Die Schichten und Milieus sind hierzulande in
einem stärkeren räumlichen Kontakt, so dass derartige Polarisierungen und
Ausgrenzungsprozesse wie in den USA bislang ausgeblieben sind.
3. Wir haben ferner in Deutschland - auch dies hängt mit dem Vielen heute so
schrecklich erscheinenden starken und eben nicht schlanken Staat zusammen -
ganz im Gegensatz zu den USA ein einigermaßen gut funktionierendes
gesetzliches Sozialversicherungssystem, wodurch verhindert wird, dass ganze
Bevölkerungsgruppen durch Krankheit (über 30 Millionen Amerikaner sind ohne
Krankenversicherung) oder Arbeitslosigkeit in die absolute Verarmung absinken -
mit all den sich daraus ergebenden problematischen, auch gewaltfördernden
Strukturen.
Diese drei Faktoren bilden eine starke Barriere gegen ein Abrutschen in die immer
wieder beschworenen "amerikanischen Verhältnisse". Allerdings scheinen einige
dieser Barrieren nicht mehr so sicher zu sein. Der soziale Wohnungsbau spielt für
die derzeitige Politik keine große Rolle mehr. Diesbezügliche Programme wurden
eingestellt, auch weil sie nicht mehr wählerwirksam erscheinen angesichts der
Tatsache, dass über die Hälfte aller deutschen Haushaltsvorstände Haus- oder
Wohnungsbesitzer sind. Der Sozialstaat insgesamt ist zunehmend in
Schwierigkeiten geraten, egal ob man nun vom Abbau oder Umbau spricht. Die
sozialen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland werden vermutlich nie
mehr so stabil und sicher sein, wie sie es in den 60er und 70er Jahren waren. Und
dennoch würde ich die Prognose wagen, dass es aufgrund der politischen und
kulturellen Unterschiede hierzulande nicht so schnell zu jenen befürchteten
"amerikanischen Verhältnissen kommen wird.
| © konturen.net
Zitat:
ich habe das mit den Statistikscheinen schon
etwas länger absolviert,
und wende es an.
Für Dich zum Lernen:
http://www.google.de/...ung&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de&meta=lr%3Dlang_de
Und dann das von Dir:
Zitat:
Die Wahrscheinlichkeit im Lotto
einen 6er zu haben, ist äusserst gering.
Aber einer gewinnt trotzdem immer.
So ähnlich verhält es sich mit
der Wahrscheinlichkeit eine Supergaus.
Wollen wir das?
Im Prinzip kommen doch immer wieder die Gleichen und sülzen mir die Ohren mit Ihrem nicht zu überietenden Schwachsinn voll. Das Prahlen klappt ja prima, nur leider sieht man an solch einem Stuss, was dahinter steckt.
Zitat:
> Nur mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung haut es
> wieder mal nicht hin.
> "Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 30-jaehriger
> Betriebszeit in einem der 19 deutschen Atomkraftwerke ein Super-GAU
> ereignet,bei 2%!"
> ashoka, Mathe "ungenügend", setzen!
Absolut aufgeblasen und dumm.
und Statistikprüfung
2. Wie steht es eigentlich mit der Wahrscheinlichkeit, daß ein von
Saddam unterstützter Terrorist hier irgendwie einen Supergau auslöst?
Und wenn diese Wahrscheinlichkeit größer ist als diejenige eines
Super-Gau bei Kernkraftwerken, sollte man da irgendwie reagieren?
ich bin eu hier auf dieser Liste und möchte punkto Kriminalität in den USA mitdiskutieren und meine Meinung äussern. Von dem was ich hiergelesen habe wird hier sehr über die Gewaltverbrechen diskutiert. Ich stimm da schon in einigen Punkten zu und dass das Gewaltproblem in Amerika oft grösseren Ausmasses ist als in vielen Westeuropäischen Ländern. Allerdings ist es wie angedeutet als man doch wieder auf Berechtigung des Verdachts ging ein Vorurteil. Die meisten Gewaltverbrechen konzentrieren sich auf die Ghetto Gegenden in Amerika. Ich hab inzwischen fast zwei Jahre in Amerika glebet bin immer wieder hingereist - keine Ahnung ob jemand auf dieser Liste hier schon mal in den USA gelebt aber in der Zeit ist mir nie was derartiges wie ein Raubüberfall passiert. Mir ist auch nie das Auto aufgebrochen worden - Niederösterreich 1x. Klar sollte es eine Änderung punkto Waffengesetzverabschiedung geben damit nicht jeder sich eine Schusswaffe kaufen kann und beliebig irgendwann jemand erschiessen.
Aber das sind auch die einzigen Eindrücke die durch Medien in Europa rüberkommen und ist nicht der typische Alttag in Amerika. Da ich fast schon zwei Jahre dort gelebt habe glaub ich das beurteilen zu können.
Und es ist auch nicht jedes Land in Westeuropa so sicher vor Kriminalität wie Deutschland oder Österreich. Nimmt man England und Frankreich wo die Hemschwelle zur gewalt in den letzten Jahren sehr niedrig war - überhaupt in Frankreich und nach Südfrnkreich zureisen wird sogar mehr gewarnt als in die USA.
Und über das gewaltätige "Ich" der Amerikaner kommt man leicht auch zu dem Eindruck durch Filme. Durch die Filme die man seht denkt man sich schnell man muss froh sein wenn man Amerikaner trifft die nicht gewalttätig sind. Blödsinn auch. San Diego die Stadt die auch schon besprochen wurde mit der "achsohochen" Mordsrate hab dort sehr viel Zeit verbracht und hat mir sehr gutgefallen. Die Menschen dort sowie in vielen Teilen Amerikas sind sehr diszipliniert und mehr entspannt. Keine grosse Andeutung auf viel Gewalt. Und das wiederspiegelt sich bei vielen Amerikanern die ich immer wiedertreffe. Die sind im Grossteil sehr diszipliniert , offen und freundlich. Wenn man in einen Supermarkt geht hi how do you do der erste Gruss. Fantasievorstellung in Österreich. Während meiner Zeit hab ich viele Freunde drüben kennenglernt und die wurden echte Freunde bin weiter mit denen auf kontakt wenn icha uch fortbin. Hatte ich Probleme damit in Österreich.
Also ist nicht nur wie oft gesagt "faked" falsche oder aufgesetzte Freundschaft. Und das hat man auch überall. immer wenn ich zurückkam sagten alle sofort"Hi-welcome back home" nichtsdergleichen in Österreich. Fühl mich dort unter dem Volk auch viel wohler als zuHause und würd hier nie wieder leben wollen. Auch meine Eltern haben dass gesagt von de Disziplin der Amerikaner als sie dort waren(autofahrenzB viel disziplinierter als hier) und mein Vater war immer streng gegen Amerika hat es Ihm doch am Ende so gutgefallen dass er nicht mehr nach Hause mochte.
Johannesburg gilt als die Hofburg des Verbrechens hier geschehen jährlich mehr Morde als Autounfälle. Die Autos werden dort schon speziell mit Flammenwerfern ausgerüstet und anchts fortgehen sollte man nicht mal in grossen Gruppen. Sag mri wo es das in Amerika ausser in den Ghettos gibt? Und auch Durban hat ein ziemlich hohes Potential an Kriminalität Kreuzfahrtschiffe haben schon aufgehört dort anzulegen weil Gäste bei Ausflügen immer wieder beraubt wurden. Mir ist nichtmal eine Zugfahrt geraten worden von Johannesburg nach Durban da die Gefahr zu gross ist beraubt zu werden- ein eigentlich ganz normales Ding im Leben. Konnte ich in Amerika überall machen. Weil immer geredet wird Kriminalitätsrate hoch sehen wir aml nach Amerika - da braucht man über amerika nicht mehr reden. Wie schon erwähnt zwischen 18000 und 23 betrug in der Vergangenheit die jährliche mordrate in den USA. Zufall Südafrika auch oder sogar etwas mehr nur dort auf etwa 47.000.000 Menschen und in den USA auf 300.000.000. Allein in der GAuteng Provinz geschehen täglich 10 registrierte Morde, 30 Vergewaltigungen und 150 Raubüberfälle. Selbst Louisiana wo nun jährlich die meisten Verbrechen in den USA geschehen weissen nur einen Bruchteil von Johannesburg,...auf. Früher dachte ich auch immer nur Amerika huh und hätte nicht geglaubt dass es in Südafrika viel schlimmer ist. Dennoch gefällts mir dort sehr gut auch und werd wieder hinfahren. Mein Vater hat jetzt mal gesagt alldiejenigen die nur negatives über Amerika reden sollen erst mal hinfahen und dann reden. Und das stimmt erstmal sollte man ein LAnd wirklich für längere Zeit besuchen und dann urteilen anstatt das Urteil vom "Studieren" der Medien auszufällen. Ein westliches LAnd wie Amerika wird zB nie auch in der Lage sein die Kriminalität wie in vielen Teilen Afrikas da es viel mehr hat. Dadurch sag ich wohl durch meine persönliche Erfahrung dass die Vorstellung der Kriminalität generell auf die USA oft sehr übertrieben wird.
Zweitens dass die Amerikaner selbst ein Einwanderungsvolk ist und heute die Regierung den grossen Aufstand an Arbeitsbewilligung macht.
Denn ich probier schon seit fast zwei Jahren ein Arbeitsvisum zubekommen und hab bis heute keines deshalb muss ich auch immer wieder einreisen als Tourist und wieder aus.
Ich mein es ist ein Volk grossteils Europäer die eingewandert sind -wenn unsere Vorfahren nicht eingewandert wären würde heut in Amerika ausser den Ureinwohnern kein Mensch leben und die schreiben jetzt vor von Arbeitsbewilligung und Klarmachen wie schwer es sein soll in Ihr Land einzuwandern. Nicht zu vergessen dass sie ohne Hilfe von aussen nicht dass wären was sie sind und tun so wie wenn sie sich alles alleine aufgebaut hätten von jeher.
Über diese 2 Sachen sollten die Herrn aus der Regierung schon mal nachdenken