Die Klimakatastrophe: höchste Zeit, sie abzuwenden
https://www.spiegel.de/impressum/...4c9b2-0001-0003-0000-000000000348
Hiobsbotschaften (Botschaften an Hiob!) dürften grundsätzlich ungleich mehr Effort mobilisieren als Siegesmeldungen, völlig unabhängig davon, in welches Horn geblasen wird:
Spätestens seit 1960 wächst bei den Meteorologen und Klimaforschern die Überzeugung, daß etwas faul ist im umfassenden System des Weltwetters: Das irdische Klima, glauben sie, sei im Begriff umzuschlagen -- Symptome dafür entdeckten die Experten nicht nur in Europa, sondern inzwischen in fast allen Weltregionen. Am Anfang standen Meßdaten über eine fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks. Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von zwölf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad. Seither wanderten die Eisberge weiter südwärts und wurden, etwa im Winter 1972/73, schon auf der Höhe von Lissabon gesichtet, mehr als 400 Kilometer weiter südlich als in den Wintern zuvor.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41667249.html
Ganz sicher werden die Forscher in den kommenden Jahren ihre Messmethoden verfeinern und ihre Modelle weiter nachjustieren. Welches Horn dann angesagt ist, bleibt allemal die spannendste Frage.
Kennt man ja.
Das sind gute Voraussetzungen dafür, dass es an den Polen und umzu weiterhin deutlich kälter bleiben dürfte als in den gemäßigten Breiten bis hin zu den Tropen.
- muss aber den Jägerzaun nicht gegen einen Deich tauschen.
"Der Ausklang der bisher jüngsten Kaltzeit in Mitteleuropa ist gekennzeichnet durch den etappenweisen Rückzug des Eisrandes nach Norden. Durch das Abschmelzen des Eises stieg der vorher stark gesunkene Meeresspiegel wieder an, um insgesamt etwa 120 Meter von einem absoluten Tiefstand vor etwa 22.000 Jahren."
"Die letzte Kaltzeit begann vor ca. 115.000 Jahren und endete vor 11.600 Jahren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Weichsel-Kaltzeit
In gerundeten Zahlen stehen nun poplige 12.000 Jahre Warmzeit gegen 100.000 Jahre Kaltzeit. Da gibt es also schon gefühlt einen gewissen Nachholbedarf in Richtung allgemeines Tauwetter.
An all diesen Prozessen (besonders denen vor dem Weichsel-Glazial) waren unsere Vorfahren entweder gar nicht oder bestenfalls als Zuschauer beteiligt, und es spricht wenig dafür, dass sich diese Rolle jemals ändern wird.
Sicher bleibt eine Erkenntnis (darum ging es mir im ersten Post):
"Was wir jetzt verlieren, ist für immer verloren", ist purer Bullshit, wenn wir die Prozesse in geologischen Zeiträumen betrachten. Auf ein durchschnittliches irdischen Verweilen eines Menschen bezogen kann es tatsächlich bedeuten, dass er/sie/es keinen Gletschervorstoß erleben wird.
Und nun wieder zurück zu wichtigeren Themen: Wie viele Leute braucht es für einen Artikel?
Da bleibst du bitte dran, Talisker!
Ich sehe nur, daß sich der Mensch nur den immer größeren Spinnereien unterwirft ...
Und das enorme, im vorliegenden Fall gewissermaßen einzigartige bzw. singuläre Erkenntnispotential, das sich hinter der in bester Absicht gestellten Frage ("Wie viele Leute braucht es für einen Artikel?") verbirgt, bleibt auf der Strecke.
Die Tatsache, dass im Verlauf von kompetenter Seite wenigstens einiges an Klimahistorie mehr oder weniger an den Mann gebracht werden konnte, wiegt den Schaden keineswegs auf. Momentan will er sowieso nichts davon wissen. Daran kann auch Nachkarten (#159) vermutlich nichts ändern.
"Der Ausklang der bisher jüngsten Kaltzeit in Mitteleuropa ist gekennzeichnet durch den etappenweisen Rückzug des Eisrandes nach Norden. Durch das Abschmelzen des Eises stieg der vorher stark gesunkene Meeresspiegel wieder an, um insgesamt etwa 120 Meter von einem absoluten Tiefstand vor etwa 22.000 Jahren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Weichsel-Kaltzeit
Der oben beschriebene Prozess ist langsam, relativ stetig und durch keine Demonstration zu verhindern. Und er ist eben noch nicht beendet.
Dass wir kurz vor sogenannten Kipppunkten stehen, nach denen die Prozesse irreversibel werden.
Dass es uns heutzutage wenig hilft, wenn in der Vergangenheit die Menschen sowas mal mitgemacht haben und dabei viele draufgegangen sind. Die Menschen heute wollen nicht draufgehen.
Aber das kann euch alles fast jedes Kind auf einer beliebigen FFF-Demo erklären. Ist Basiswissen.
Alles andere ist Episode, und nichts, was je auf diesem Globus geschehen ist, hat ihm geschadet. Schädlichkeit - eine Betrachtungsweise, die ohnehin anthropozentrischer daherkommt als der Glaube, Erde und Mensch seien das Zentrum des Universums.
Soweit erledigt, weiter nicht wichtig.
Dass du immerhin ansatzweise darauf angesprungen bist, freut mich. Man muss ja nicht alles verstehen. *gg*
Wie strenggläubig im Glauben an sich selbst muss man eigentlich sein, um so leichtfertig daherzureden ?
Unvorstellbar.
Im Grunde ist und bleibt sie aber epistemologisch gesehen eine empirische Wissenschaft, die , wie die uns nähere Ökonomie, zwar gern Modelle bastelt, den chaotischen Ereignissen aber stets hinterherhinkt und wohl auf absehbare Zeit keine belastbaren Prognosen, die über Bauernregeln hinausgehen, wird liefern können.
Schlimmer noch: Auch Zurückliegendes kann nicht vollständig erklärt werden - wir begegnen hier also auch unseren sattsam bekannten "Analysten", denen kein politisches oder wirtschaftliches Ereignis zu schade ist, um es zum Trigger unverstandener Ereignisse zu küren.
Dann kann ich bei "Kipp-Punkten" auch Mythen oder Komiker bemühen:
Stadial und Glazial
Jedes Glazial und Interglazial war (bei natürlich grundsätzlich kaltem oder warmen Klima) geprägt von kleineren Temperaturschwankungen mit etwas wärmeren und wieder etwas kälteren Perioden, die sich jeweils über einige Jahrhunderte bis Jahrtausende erstreckten. Diese (im Vergleich zur Dauer des gesamten betrachteten Glazials) relativ kurzzeitigen Klimaschwankungen blieben aber nicht ohne Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Schneeakkumulation und Ablation der Inlandeise und Gletscher. Als Reaktion auf die Klimaschwankungen kam es deshalb innerhalb eines Glazials zu Eisvorstoßphasen (Stadialen) und dann wieder Phasen mit vermehrter Eisschmelze, die den Eisrand rückverlegten (Interstadialen). Eine Eisvorstoßphase mit niedrigeren Temperaturen entspricht einem Stadial, während eine etwas wärmere Periode, die zu vermehrter Ablation führt, einem Interstadial entspricht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stadial
Kurz bemerkt: Deine Fürsorge für die kommenden 100 Generationen, die deinem Stamm entspringen, respektiere ich demütig.
Ein neuerlicher, absolut zeitgemäßer Fall :
" Eine gleich doppelte Wissensanmaßung legte Hans Joachim Schellnhuber Mitte April in der Frankfurter Allgemeine Zeitung an den Tag. Der Professor für Theoretische Physik, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und langjährige Berater der Bundesregierung in Sachen Klimapolitik mischt sich unter die Pandemie-Experten. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus deutet er zu einem strikt vorhersehbaren Phänomen um, womit er den Pandemieverlauf für kontrollierbar erklären kann – unter der Bedingung, dass der Mensch bedingungslos an die Wissenschaft glaubt und sich ihren Verhaltensanordnungen unterwirft. Schellnhuber schreibt:
"Die epidemiologischen Modellrechnungen der führenden Forschungsinstitute sind Kristallkugeln, mit denen jedes Land Wochen, Monate, ja Jahre in seine Corona-Zukunft schauen kann. [...] Bürger, Experten, Unternehmer, Politiker starren nun gemeinsam auf die bunten Schaubilder, die enthüllen, welches Land sich gerade in welchem Epidemiestadium befindet und wer wo kostbare Interventionszeit hat verstreichen lassen. Gnadenlos bestraft der winzige Erreger die wissenschaftsfeindlichen Tölpel unter den Regierenden und bestätigt die Rationalen unter ihnen."
Denkt man etwa an den gegenwärtigen Präsidenten der USA und seine Irrlichterei auch in Sachen Corona, mag man dieser Bemerkung spontan beipflichten."
Der Rest muss sich freilich nicht aus mehr als formalen Gründen in vielsagendem Schweigen erschöpfen, so naheliegend Letzteres auch sein mag.
Wie heißt es so schön: Nicht das Profil schärfen, sondern den Diskurs anregen ...
btw.: Die in #172(neu) nicht zum ersten Mal in Anspruch genommene Zugehörigkeit zu einer Kollegenschaft wage ich zwar nicht zu bezweifeln. Sie erscheint mir auch nicht anmaßend, aber dann doch irritierend.