Was ist der faire Wert von Home24?
Das würde ich jetzt weniger als Problem sehen, dass sie nicht noch zusätzlich Aktien am Markt kaufen, wenn sie eh zu niedrigem Preis bekommen. Zumal diese Insiderkäufe eher wenig Shorties unter Druck setzen. Ein Aktienrückkaufprogramm dürfte den ein oder anderen Shortie hingegen durchaus überlegen lassen, ob er sich nicht lieber eindeckt.
Na ja, erstmal abwarten was da morgen kommt.
Aktienrückkäufe verändern aber auch fundamental etwas, wenn sie günstig gekauft werden. Die späteren Gewinne und Cashflows verteilen sich dann halt auf weniger Aktien, oder wenn sie nicht eingezogen werden, erhöhen sie die Substanz. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Aktien steigen. Hier liegt aktuell halt das große Problem. Der Markt erwartet keine steigenden Aktienkurse. Da könnte man sowohl durch Insiderkäufe als auch ARP für Optimismus sorgen, plus etwas Angst bei den Shorties.
Wie bereits erwähnt, es gibt die Optionsprogramme. Diese sind bereits recht umfangreich. Als Aktionär weniger toll, wegen Verwässerung, wenn sie ausgeübt werden und anschließend nicht verkauft wird, sind natürlich ein schöner Beweis, dass man den Anteil an der Firma schätzt.
Der 2. Punkt ist, dass man ja ohnehin seinen Unterhalt bereits durch das Gehalt, aus der Firma, bestreitet.
Nun nochmals zusätzlich Eigenkapital dort hinein zu werfen, kommt dem gleich, alles auf eine Karte zu setzen. Und dass wäre in meinen Augen auch etwas Harakiri, auch wenn man vollends vom Geschäftsmodell überzeugt ist.
Ein ARP macht durchaus Sinn, denn wenn man sich anschaut, dass man mal min. eine Verdoppelungschance hat, um eine halbwegs erklärbare Bewertung zu haben, so schafft man dadurch enormes Shareholder Value, denn man wird dieses Jahr wohl kaum so viel wachsen, dass 10-15mio nicht besser in einem ARP investiert wären, als brach zu liegen oder für andere Dinge ausgegeben werden.
innerhalb des ersten Quartals 2022, für das ein zweistellig
negatives Umsatzwachstum zu erwarten ist und der insge-
samt vorhandenen Unsicherheit über die kurzfristige Nach-
frageentwicklung, wird die Prognose für das Geschäfts-
jahr 2022 weit gefasst mit dem Ziel, diese im Jahresverlauf
weiter zu spezifizieren. In Summe wird die Zielerreichung
wesentlich von der Entwicklung der Faktoren Inflation,
Lieferketten und Konsumentenstimmung abhängig sein.
Die berücksichtigten Annahmen zum Beitrag des Butlers-
Geschäfts beruhen auf Schätzwerten aufgrund der noch
ausstehenden Umstellung des Rechnungslegungsstandards
von HGB zu IFRS.
Unter Berücksichtigung, dass die Akquisition von Butlers zu
einer Konsolidierung des Geschäfts ab dem zweiten Quar-
tal 2022 führt, geht die Gesellschaft für das Geschäftsjahr
2022 von einem Umsatzwachstum unter konstanter Wäh-
rung von +2% bis +17% aus, wobei das Wachstum insbe-
sondere aus der zweiten Jahreshälfte resultieren wird.
Darüber hinaus strebt der Konzern für das Geschäftsjahr
2022 eine bereinigte EBITDA-Marge in der Spanne von
+1% bis +5% an.
Angesichts der Bewertung sehe ich eher die Chancen nach oben
Generell tue ich mich mit dem Zusatz "bereinigt/adjusted" sehr schwer, da man alle Sonderaufwendungen einfach abziehen kann, um hier die EBITDA Marge zu "beschönigen".
Faktisch möchte ich eine starke operativen Marge sehen und, dass das Eigenkapital wächst und nicht fällt:
2020:EK 212 Mio und 2021: EK 160 Mio.
Ich weiß Butlers wurde übernommen :)
Westwing scheint da eher auf die Schiene zu setzen "das wird schon wieder" .. wobei ich mittlerweile beide als günstig sehe ...
Wenn ja, dann kann man die Vorstandsprognose klar als Kaufargument betrachten. Denn 3% Marge trotz Stagnation läuft wohl auf einen nur sehr kleinen Nettoverlust hinaus. Und wenn man bedenkt dass man insbesondere in Südamerika stark Working Capital aufgebaut hat, könnte es 2022 sogar einen positiven FreeCashflow geben, falls da 10 Mio und mehr aus dem WC zurückfließen. Aber noch schwer zu sagen.
Jedenfalls wäre die Aktie natürlich unter der Prämisse eines Übergangsjahres ein ganz klarer Kauf. Und das ist ja auch bekanntlich klar meine Haltung dazu.
Wer natürlich generell denkt, Westwing und Home24 können sich am Markt nicht behaupten und auch nach 2022 nicht mehr wachsen, der sieht die Aktien nicht zu unrecht kritisch, wobei ich selbst dann davon ausgehe, dass die Unternehmen ihre Kosten anpassen und profitabel arbeiten können. Ist dann einfach eine Frage veränderter Strategien.
Dann hätte man aktuell bei 7,3 € eine AEbitda Multiple von 10,5.
Und zwar ohne Berücksichtigung des Cashs. Nimmt man den Cash hinzu, liegt man bei EV/Ebitda von ziemlich genau 5,0.
Für so ein mieses Jahr mit so vielen Unsicherheiten und hohen Kosten ist das schon arg günstig. Aber wie gesagt, letztlich läuft es auf die Frage hinaus, ob man 2023 und Folgejahre dann wieder wächst. Die Hebel sind dann jedenfalls extrem auf Gewinne/Cashflows und Aktienkurs.
Alle Bewertungsmodelle an der Börse basieren auf Zukunftserwartungen. Wenn man die nicht vornimmt, kann man die Börse schließen. Das heißt ja nicht dass jemand behaupten könne, er kenne die Zukunft.
Wenn man bedenkt wieviel der Aktien leerverkauft sind und wieviele liquide täglich gehandelt werden, dann ist schnell klar, dass zu schnelles Eindeckung für massive Kurssprünge sorgen könnte, weshalb man auch wahrscheinlich mit bedacht vorgehen wird.
Vielleicht überlegen sie sich bereits Strategien.
Im Endeffekt sind es auch nur Marktteilnehmer, so schnell wie die Aktie über Monate runterging, kann es durchaus auch hochgehen, nur aufgrund der Eindeckungen. Dass Interesse ist noch niedrig, vielleicht kann man den Kurs noch eine Weile unten halten um mehr Unsicherheit zu erzeugen, sodass verzweifelte dann endlich abspringen.
Ich würde nicht erwarten, dass es wie bei Meme Aktien hier zu schnellen Eindeckungen und damit zu Shortsqueeze Situationen kommt. Die Grundlagen dafür sind gegeben, das Kaufinteresse aber noch zu gering. Es ist schlichtweg ein Nebenwert, welcher für Großinvestoren einmal zu gering vom Marketcap ist und zum 2. auch zu volatil.
Dass macht es den LVs ja auch relativ leicht, die Aktie auf dieses Niveau zu bringen.
Was konkret preist man dann ein? Sagt man dann, man bewertet so ein Unternehmen auf Cash, weil man ja im Hinblick auf die nächsten 9 Monate Verluste macht?
Man kommt doch garnicht drumherum, an die nächsten Jahre eine gewisse Erwartung zu haben, egal ob positiv oder negativ.
Ich verstehe weiter nicht, wie man in dieser Aktie investiert sein kann, wenn ich mir diese Zahlen ansehe. Nicht zu diesen Kursen und erst recht nicht zu den Kursen von vor einem Jahr. Bzw. wie überhaupt so wahnsinnig hohe Kurse von damals entstehen konnten. Da muss kollektiv der gesunde Menschenverstand ausgesetzt haben.
Jetzt leben wir in einer Zeit mit rekordhohen Kraftstoffpreisen. Bei Strom und Gas sind die extrem starken Preiserhöhungen noch nicht bei den Verbrauchern angekommen, weil viele Versorger noch zu alten Kontrakten einkaufen. Kluge Verbraucher passen sich aber jetzt schon an und bilden Rücklagen. Und wer es sich leisten kann, der verreist endlich mal wieder. Oder besucht ein Konzert.
Der große Bedarf an Stay-at-home-Artikeln dürfte in der Breite erstmal vorbei sein. Die Firma wird im Zweifel weiter Verluste anhäufen. Zinsanstieg - Auspreisung von Zukunftsgewinnen irgendwann. Die Perspektiven stimmen nicht und damit ist die Aktie weiter ein klarer Verkauf.
Oder spielt für dich die Bewertung keine Rolle?
EV derzeit bei 80 Mio €. Wie gering soll Home24 denn noch bewertet werden? Wir gehen jetzt langsam auf EV/Umsatz von 0,1 zu. Bei dem hohen Cashbestand kann sich der Konzern noch 5 Jahre ähnliche Verluste leisten bis man dann irgendwann Gewinne machen muss. Und bei der aktuellen Prognose ist man eigentlich schon jetzt nahe dran, positive Cashflows zu erzielen, trotz hoher Frachtkosten, hohen Marketingkosten und allgemeiner Verunsicherung.
Man macht keinen Gewinn, sondern hohe Verluste. Das will die Börse nicht sehen in Zeiten des Zinsanstiegs. Ohnehin ist der Handel mit dem Krimskrams via Internet doch margenschwach und austauschbar bei hohem Konkurrenzdruck. Kostenrisiko Butlers jetzt dazu.
Ich verstehe wirklich nicht, wie man solche Aktien von Kleinanbietern durchhalten kann. Zalando o.k. - das ist vllt. bereits eine andere Liga. Aber solche Kleinanbieter sind doch sehr risikoreich in diesen Zeiten. Deine EV Betrachtung hat Dich doch bisher in die Irre geführt. Du musst doch auch Mal der Realität in's Auge sehen.
Das ist ja gerade der Vorteil des Onlinehandels, dort margenstärker Wirtschaften zu können, vor allem wenn man stärker auf EigenCollection setzt und die eher margenschwächweren Fremdprodukte als Anreiz auf dem Marktplatz nutzt. Letztlich gehts aber darum, die eigenen Fixkosten im Griff zu haben, was Online naturgemäß leichter ist. Derzeit belasten halt hohe Frachtkosten und Marketingaufwendungen. Auch technologisch und in Sachen Personalkapazität dürfte man sich aktuell eher in der Investitionsphase befinden.
Aber klar, wenn du davon ausgehst, dass sich Home24 letztlich nicht am Markt behaupten kann, ist das eine legitime Meinung. Ich weiß allerdings nicht wie du darauf kommst, man wäre ein Kleinsanbieter. Home24 ist der größte unabhängige Onlineanbieter Deutschlands im Home&Living Segment.
Im Bereich 6,50 - 6,70 EUR sollten wir abgesichert sein - nach oben Luft bis an die Widerstände um 8 EUR
ob es da bei dem Börsenumfeld drüber geht - schwierig
Wir werden wohl im April im Bereich 6,50 bis 7,80 EUR laufen ...
Meine Meinung