Die 3 Marktidioten
Behavioural Finance: Hast du das Zeug zum Fulltime-Trader?
20 02 2008
Für viele ist es ein Traum vom Trading leben zu können. Aber bevor du dich auf dieses Abenteuer, mit einer harten Lernphase am Beginn der Karriere einlässt, solltest du prüfen, ob du wirklich ein Trader werden willst.
1.) Ein mindestens sechsstelliges Konto
Niemand kann jeden Monat gewinnen, und wenn man noch Lebensunterhaltskosten zu decken hat, können Drawdown-Phasen wahnsinnig schnell am Kapital zehren. Es ist zu empfehlen, dass sich die monatlichen Fixkosten auf max. 2-2,5R belaufen. Hier sollte allerdings netto nach Steuern dann wirklich alle Kosten gedeckt sein. (Immobilien, Mobilien, Telekommunikation, Versicherungen, Shopping). Wenn man diese Zahl noch nicht erreicht hat, sollte man Trading weiterhin nur “on-the-side” betreiben.
2.) Bist du bereits ein erfolgreicher Teilzeit-Trader?
Hast du bereits konstant Erfolge bei deinem Trading “on-the-side” verdient? Wenn die Antwort nein ist, warum solltest du es dann jetzt plötzlich tun. Nur weil du mehr Zeit vorm Monitor verbringst, um die Kurse zu beobachten? Wahrscheinlich nicht…
3.) Hat dein System einen positiven Erwartungswert?
Ohne diesen ist das Projekt wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt! Natürlich musst du auch die wichtigen Tradingkonzepte des Risk-Managements und der Positionsgrößenbestimmung verinnerlicht haben. Ein System, dass mit einem einzelnen Trade (egal wann) einen Drawdown von mehr als 10% erwirtschaftet ist ein schlechtes System.
4.) Werden genug Trading-Signale generiert?
Wenn du wirklich von deinen Kapitalerträgen leben willst, dann musst du dich auch fragen, ob das System oft genug Signale generiert, die trotzdem profitabel bleiben. (Das Erzwingen von Trades ist Overtrading und führt in der Regel in die Verlustfalle).
5.) Kannst du mit deinen Emotionen umgehen?
Das ist wohl die wichtigste Frage, wenn man plötzlich vor den rot und glün blinkenden Kursen sitzt….
6.) Hast du ein gutes Arbeitsumfeld und die richtige Technische Ausrüstung?
Eine Lebensgefährtin (i.e. ein Lebensgefährte), Freunde, Kinder, Familie - sie können negative Einflüsse auf das Trading ausüben (Was tust du da eigentlich genau? Hast du schon wieder Geld verloren?) Sollten solche Störfaktoren auftreten, sind sie für langfristigen Trading-Erfolg irgendwie einzugrenzen, da sie sonst denn gewünschten Trading-Erfolg langfristig sabotieren. (Klingt hart, ist aber so )
7.) Hast du jede Marktphase schon mal erlebt?
Wenn du nur den Bullenmarkt kennst, dann hast du noch keine Ahnung von volatilen Seitwärtsphasen oder Bärenmarkten. Man sollte Part-Time zumindest einmal jede Marktphase erlebt haben.
Quelle: ChrisPerruna.com
Mehrere Videos auf Englisch verfügbar!
Gefunden bei: http://www.daytrading.de/blog/2008/02/20/...t-schon-verloren/#respond
Behavioural Finance: Warum Trading der schwierigste Job der Welt ist
29 02 2008
Die Börse - dieses Mysterium von dem sich irgendwie alle versprechen, dass es sie reich macht. (Natürlich kann nicht jeder reich werden, denn irgendwoher muss das Geld ja kommen.) Nicht nur, dass die Börse uns alle vergolden soll, es soll auch noch schnell gehen und obendrauf noch einfach sein. (Dass sich da irgendwas nicht ausgehen kann, sollte klar sein - eigentlich…)
Brett Steenbarger hat auf seiner Website jetzt eine eMail von einem Leser, Don Chase, veröffentlicht, in der Don sagt, dass Trading der wahrscheinlich schwierigste Job der Welt ist. (Definitiv nicht der härteste, aber eben der schwierigste)
Don wandte die sokratische Methode an und stellte fünf einfache Fragen:
Wie viele Menschen kennst du, die schnell akzeptieren, dass sie falsch liegen?
Wie viele Menschen kennst du, dies schnell akzeptieren, dass sie falsch liegen und dabei Geld verlieren?
Wie viele Menschen kennst du, die schnell akzeptieren, dass sie falsch liegen, Geld dabei verlieren, und sich dabei nicht schlecht fühlen?
Wie viele Menschen kennst du, die schnell akzeptieren, dass sie falsch liegen, Geld dabei verlieren, sich dabei nicht schlecht fühlen und dann ihre Meinung ändern?
Wie viele Menschen kennst du, die schnell akzeptieren, dass sie falsch liegen, Geld dabei verlieren, sich dabei nicht schlecht fühlen und ihre Meinung auch noch schnell ändern?
Brett schreibt dazu, dass Don wohl Recht hat. Der Durchschnittsmensch liebt Jobsicherheit - das gibt es beim Trading zu Null Prozent. Der Durchschnittsmensch liebt konstante Erfolge. Trading bietet lange Verlustphasen. Der Durchschnittsmensch hat gerne Recht, selbst professionelle Trader haben vielleicht nur in 50% der Fällen Recht.
Dazu kommt, dass Trading ein Leistungsfeld ist bei dem sich die Regeln ständig ändern. Strategien müssen angepasst und adaptiert werden. Jedesmal wenn man glaubt, man habe den Markt jetzt verstanden, beginnt er sich wieder zu ändern. Beim Schach ist das beispielsweise nicht so - da stehen die Regeln fest.
Tradingerfolg ist möglich, aber man muss wohl ein anderes Wertesystem als der Durchschnittsbürger haben, ja selbst als der Durchschnittsunternehmer haben, um erfolgreicher Trader zu werden.
Behavioural Finance: Anfänger, Fortgeschrittener oder Experte?
26 02 2008
Ich erzähl’ ja gern aus meinem Leben. Sein es private Sachen oder mein Dasein als Trader. Worüber ich allerdings kaum spreche ist meine Funktion als Blogger, Autor, Referent etc. Kurzum: alles was ich in der Öffentlichkeitsarbeit tue, tue ich zwar, aber über den Prozess rede ich kaum bis gar nicht. Das möchte ich heute ändern.
Das größte Problem das man beim Schreiben / Sprechen hat ist die Zielgruppe. Obwohl zwar stets alle am Thema Trading interessiert sind, so ist die Entwicklungsstufe der Zuhörer noch nie bei allen die gleiche gewesen. Das Buch wird eben von Anfängern, Fortgeschrittenen und auch Profis gelesen. Selbiges gilt auch für den Blog - ja, sogar für die Intensiv-Seminare die ich mache. Jetzt stehe ich öfters vor einem Problem: wie gestaltet man den Inhalt so, dass er für jede Lesergruppe interessant ist, ohne eine bestimmte Gruppe dabei auszuschließen? Und wie kann ich die Zuhörer schnell einschätzen, um auch die passenden Inhalte zu liefern, dass niemand unter- bzw. überfordert ist?
Beim Blog lässt sich dieses Problem eigentlich einfach lösen. Hier kann man ja unterschiedliche Themengebiete abdecken, und so versuchen für jeden etwas schmackhaftes zu präsentieren. Bei einem Buch wird es schon etwas schwieriger - und bei einem Seminar ist die Herausforderung am Größten.
Das Interessante an der Sache ist, dass ich gelernt habe meine Gesprächspartner extrem schnell zu kategorisieren. Wenn mir nur 1 oder 2 Fragen gestellt werden, kann ich mit 95% Sicherheit sagen, ob mein Gegenüber ein Anfänger, Fortgeschrittener oder ein Experte ist. Dazu habe ich folgendes Filtersystem:
1.) Anfänger interessieren sich für den Entry2.) Fortgeschrittene interessieren sich für den Exit
3.) Experten interessieren sich für die Positionsgrößenbestimmung (Money-Management) und das Portfolio Risiko (Risk-Management)
Also, was interessiert dich am meisten? Dann weißt du ungefähr, wie weit du im Trading bereits fortgeschritten bist (unabhängig von deiner bisherigen Performance).
Was ich an der “Efficient Market Theory” nie verstanden habe…
5 02 2008
Am Wochenende sagte ein Blog-Teilnehmer, dass alle Charts die ich hier erstelle doch nur Mist sind. Es ist ja angeblich akademisch bewiesen, dass niemand auf Dauer den Markt schlagen kann. (Zum Glück konnte diese falsche Aussage auch sehr schnell berichtigt werden, dass man mittlerweile auch aus Sicht der Wissenschaft die Märkte schlagen kann.)
Das ist oft das Problem. Man verweist auf irgendwelche Abhandlungen, mathematischen Formeln oder Beweisführungen die man selbst gar nicht versteht. Aber es ist kompliziert, es muss ja stimmen.
Ich bin da ein bisschen anders. Ich sehe Mathematik nur als Hilfsmittel für Logik. Zuerst kommt die Logik, dann kann ich etwas berechnen. Wenn die Logik nicht stimmt, dann kann auch die Formel nie und nie nimmer stimmen, egal wie perfekt sie erscheinen mag.
Und meiner Meinung nach gibt es in der Effizienten Markt Theorie einen riesigen Logikfehler - oder ich habe die ganze Theorie falsch verstanden.
Die EMT besagt, dass niemand den Markt schlagen kann, weil er schon alle relevanten Informationen enthält. Kommen neue Informationen dazu so werden diese sofort eingepreist. Jeder Marktteilnehmer handelt ausserdem zu 100% rational auf seinen Vorteil bedacht.
Und hier der Knoten in dem Gedankengang: wenn wir alle zu 100% rational handeln, und alle unsere Informationen perfekt bearbeiten, dann müssten wir auch alle die gleichen Entscheidungen treffen. Es dürfte zu keinen Abweichungen über die Markteinschätzung kommen, da wir ja alle den gleichen rationalen, perfekten Entscheidungsfindungsprozess haben.
Wer soll den Gegenpart meiner Position dann gehen?
Es würde gar keinen Markt geben.
Der Markt ist die Manifestierung der Meinungsindifferenz, und bietet gerade deshalb gewinn-, aber eben auch Verlustchancen.
Wenn wir alle zu 100% die gleichen, rationalen Entscheidungen treffen würden, dann gäbe es ja gar keinen Markt. Ergo kann der Markt nicht perfekt sein.
Markt ist Austausch!
Es wird in keinen, als den Börsenmarkt soviel Mist hineingeredet.
z.B., "Der Markt hat immer recht!"
Nach dem Recht des Käufers oder Verkäufers?
"Niemand kann den Markt schlagen!"
Dies setzt voraus, daß der Markt selbst ein Gegner wäre = irre!
Wenn, dann wäre der andere Marktteilnehmer ein Gegner.
Aber Viele haben erlebt, daß man den Markt manipulieren kann.
Hat man ihn dann auch geschlagen??
hardyman, daß Du dazu mißtrauisch bleibst, kann ich verstehen.
All dies Geschwätz und Geschreibe um die Börse dient nur der Verwirrung, zum direkten Abzocken oder indirektem mittels Nebengeschäften.
Der Klein-Börsianer soll sich mit nebulösen Begriffen beschäftigen und dabei den Sinn auf's Wesentliche verlieren.
Was guter Sex und gutes Trading gemeinsam haben
5 03 2008
Um gutes Trading zu beschreiben, bedient man sich gerne unterschiedlicher Metaphern. So wissen wir aus vielen US-Tradingbüchern beispielsweise, dass gutes Trading wie Baseball ist. Man versucht nicht ständig die Home-Runs zu schlagen, sondern spielt safe-singles, dafür immer und immer wieder.
Von Carl-Willhelm-Düvel kommt die ausgesprochen gute Metapher, dass gutes Trading so ist, wie jagen. Ein Jäger setzt sich auch nicht auf seinen Hochsitz um “irgendein Wild” zu schiessen. Und wenn dann keines vorbeiläuft beginnt er auch nicht auf gut Glück in den Wald zu ballern. (Trader wissen oft nicht welches Wild sie schiessen wollen, und wenn es nicht gleich vorbeikommt ballern sie eben mal auf Verdacht in den Wald.)
Trading ist wie Flugzeug fliegen. Man braucht viele Stunden Übung, hat unzählige Instrumente, Anzeigen und Dinge die man im Kopf behalten muss. (Indikatoren, Trends, Momentum). Ein Trader sitzt also in einem Flugzeug-Cockpit, und hat trotzdem immer die gleiche Aufgabe zu meistern. Sicher zu fliegen.
Doch gestern Abend (fragt mich nicht wobei) ist mir eigentlich eines klar geworden. Gutes Trading ist wie guter Sex. Das ist jetzt zumindest mal meine Metapher für den Tag.
Ich erkläre auch gleich mal wieso, doch dazu muss ich das Thema Sex mal erst anscheineden, bevor ich den (weit hergeholten) Sprung zum Trading mache.
Beginnen wir mal mit dem Peformance-Druck. Ich würde sagen, ausser man ist gerade im Vollrausch, gibt es doch ein gewisses Level von Performance-Druck für jeden Mann. Dieser Performance-Druck kann entweder intern entstehen (der Mann glaubt er muss gut sein, obwohl der Frau das egal ist) oder extern (die Frau fordert, dem Mann ist das meist nur im Vollrausch oder nach Jahren unglücklicher Ehe egal.) In jedem Fall gibt es zumindest immer ein Fünkchen Performance-Druck. Und wenn ihr mir das jetzt nicht glaubt, wo würde sonst die (unmögliche) Frage: “Und? Wie war ich?” herkommen? Diese Frage fasst den Performance-Druck eigentlich wunderschön zusammen.
Wobei “Performance-Druck” vielleicht das falsche Wort ist. Vielmehr will man als Mann (entschuldigung liebe Frauen, aber ich kann leider nur von dieser Perspektive schreiben…) ja ein guter Liebhaber sein. Sagen wir es mal also lieber so, statt “Performance-Druck”.
Doch was macht jetzt einen guten Liebhaber aus? Was unterscheidet einen guten Liebhaber von einem schlechten Liebhaber?
Diese Frage können eigentlich nur Frauen wirklich beantworten.
Ich nehme mir aber jetzt mal die Freiheit heraus - und versuche das wiederzugeben, von dem ich glaube, wie die meisten Frauen über gute bzw. schlechte Liebhaber denken.
Natürlich stehen für Frauen in erster Linie die Emotionen. Sex ohne Liebe ist nie so gut wie Sex mit Liebe. (Das mögen einige Männer jetzt vielleicht abstreiten, aber selbst als Mann vertrete ich diese These). Harmonie ist also wichtig. Doch das ist noch nicht Herausforderung genug. Denn für Frauen kommt ein schnelles Abhandeln der Thematik natürlich auch nicht in Frage. Um es mal so zu sagen, guter Sex ist nur dann gut, wenn es dabei NICHT um den Orgasmus geht, sondern um alles drumherum.
Viele Männer sind deshalb schlechte Liebhaber, weil sie glauben es geht eben um diesen Orgasmus. Aber jetzt mal ehrlich: ist beim Sex der Orgasmus wirklich der beste Teil? Warum also immer daran denken? Ist Sex nicht viel schöner, wenn man den Akt an sich genießt, statt schnell das Geschäft zu erledigen? Ich finde den Teil am Sex schöner, der zum Orgasmus führt - nicht den Orgasmus selbst.
Aber was hat das jetzt mit Trading zu tun?
Viele Trader spüren den gleichen Performance-Druck vor dem Screen wie beim Sex. Schnell Resultate liefern. Hopp, zack und nach Möglichkeit möglichst schnell und effizient. Dabei sollen sie doch die Reise zum Erfolg genießen. Denn, wenn der Erfolg einmal da ist, dann wird er sehr schnell langweilig. Es gibt nichts schlimmeres für einen Traum, als dass er in Erfüllung geht.
Ich für meinen Teil habe aus dem Leben gelernt, dass der Weg zu meinen Zielen immer viel schöner ist als das Ziel dann erreicht zu haben. Beim Sex ist es ganz genauso. Vielleicht ist es auch die Formel des Lebens.
Auch das Trading macht eigentlich während man es macht mehr Spaß, als wenn man dann mal “seine Zahl” irgendwann erreicht hat. (Da kann man auch schnell in ein Loch fallen, aber darüber hab ich noch nie irgendwo was gelesen… Komisch eigentlich.)
Gute Liebhaber machen es wie gute Trader und CITROËN: Der Weg ist das Ziel
Das kleine Geheimnis der erfolgreichsten Supertrader
Komm mal näher. Noch näher. Ich will nicht, dass das jeder hört. Es ist ein Geheimnis. Mein Schatz - sozusagen. Aber psssst. Nicht weitersagen.
Spaß beiseite. Was ich euch heute präsentiere ist kein Geheimnis. Es wurde schon unzählige Male in verschiedenen Börsenbüchern besprochen. Ja selbst in Mathematik-Büchern der Unterstufe findet man mein kleines Geheimnis, welches gar keines ist. Aber dennoch ist dieses kleine Geheimnis, so etwas wie der Heilige Gral für mich. Ja, ihr habt richtig gehört der oft als nicht existent zitierte Heilige Gral.
Wenn in Trading-Büchern vom “Heiligen Gral” die Rede ist, dann steht dort meist, dass es ihn nicht gibt. Denn das perfekte System gibt es nicht. Stimmt. Und dann kommt meist noch ein kleiner Zusatz in der Passage über den Heiligen Gral: “Und wenn es einen Heiligen Gral geben sollte, dann ist dieser Money Management.”
Seufz, wie wahr. Doch was kann man damit als Trader anfangen? Bitte ich präsentiere nun mein kleines Geheimnis:
(0,3R)250 Tage = 100%
(0,9R)250 Tage = 1000%
Was ich damit sagen will ist, dass wenn man es rein theoretisch schaffen sollte jeden Tag 0,3R Performance zu erwirtschaften, dann mancht man 100% Performance im Jahr. Sollte man es jedoch schaffen 0,9R zu erwirtschaften, dann steigt die Performance auf 1000% p.a. an.
Angenommen man macht jetzt 2 Trades pro Tag. Wenn die Trefferquote bei 50% liegt, dann würde vereinfacht gesagt ein zu erwartender Gewinn von 1,9R netto ausreichen, um nach einem Jahr 1000% zu machen. Wenn man pro Tag 2 Trades macht, die Trefferquote wieder bei 50% liegt und mit dem Gewinn-Trade 1,3R netto verdient, dann liegt die Performance auch bei sehr beträchtlichen 100% pro Jahr.
Natürlich würden sich diese Zahlen halbieren, wenn man 2% pro Trade riskiert - das ist übrigens immer noch in Ordnung und im Rahmen, allerdings wirklich schon äußerst aggressives Trading. Doch ich will meine kleine Milchmädchen-Rechnung ausbauen und sagen, dass bei 2% Traderisiko (1R = 2%) man nur 0,15R netto am Tag verdienen muss um 100% zu erwirtschaften. Und nur 0,45R netto am Tag um 1000% Performance zu erzielen. 0,45R!
Wenn man pro Tag bspw. 9 Trades macht, und ein Gewinn verdient 4R (ich gehe mal davon aus, dass man ein kurzfristiges Trendfolgendes System mit engen Stopps handelt) dann würde es genügen 2 von 7 Trades pro Tag so zu versenken, und man würde sogar über die 1000% im Jahr hinausschießen. Man muss nur verstehen, dass es dann auch zu Drawdowns und langen Verlustserien kommen wird.
Zurück zur Realität
Bevor ihr jetzt glaubt ich sei komplett durchgeknallt und mache einen auf Unseriösen Börsenguru. Nein, denn ich postuliere hiermit auch, dass man nicht einfach gewinnt, nur wenn man am Tag 2 Trades eingeht - und damit einen halbwegs aktzeptablen Erwartungswert hat. Es ist verdammt schwierig kein Overtrading zu betreiben, sich an seine Regeln zu halten, stets seine Strategien anzupassen, aus seinen Fehlern und seinen guten Taten ständig zu lernen, sein Wissen auszuweiten und sein Trading konstant zu verbessern.
Das schwierigste ist, auch nur wirklich die besten Signale zu handeln - und geduldig vor dem Monitor warten. (Wer aus Ungeduld heraus handelt, macht sich i.d.R. seinen Erwartungswert kaputt.)
Es ist gar nicht so leicht konstant 1,9R auf seine Gewinn-Trades zu verdienen - und eine Trefferquote von 50% wäre eine sehr aktzeptable Leistung. Und wenn man dies mit einer hohen Signalfrequenz umsetzen kann, dann gehört man zur Weltelite der Trader.
Diese Formel ist das nach dem man streben sollte. Man muss sich vor Augen führen, dass es die kleinen Schritte sind, die den Weg nach Rom Ebnen. Welchen Weg man geht, (den der Trendlinien, den der Chartmuster, den der Candlesticks, den der Indikatoren) ist ziehmlich egal. Wichtig ist, dass der Weg einen positiven Erwartungswert hat - und das man erkennt, dass die kleinen Schritte zum Erfolg führen. Und kleine Schritte führen nur dann zum Erfolg wenn man konstant und konsequent arbeitet.
Wenn man mit dem Trading beginnt - und noch nicht mal eine Strategie hat, dann könnte dieses kleine Geheimnis eine Startformel in die Welt des Tradings sein. Hier ist (wie so oft) die richtige Fragestellung meist der entscheidende Erfolgsfaktor. Mein Vorschlag:
Wie muss ich meine Trading-Strategie entwickeln, dass ich täglich konstant kleine Erträge erzielen kann, um dadurch so gut wie möglich vom Zinseszinseffekt zu profitieren - weil man ihn auf eine kleine Zeitebene herunterbricht?
Spitzenperformance bei Supertradern entsteht meist nicht dadurch, dass sie irgendwelche Aktien finden die um 100% steigen könnten. Nein, Pennystocks sind nichts weiter als Glücksspiel für einen Trader (manch Investor mag sich mit Pennystocks wohlfühlen, aber mit Trading hat das nichts zu tun). Ein Trader schlägt keine Home-Runs, sondern viele Singles.
Spitzenperformance entsteht dadurch indem man die Durchschlagkraft des Money Managements verstanden hat. Das bewahrt einen vor Overtrading und dem Drang zu schnell zu große Risiken einzugehen.
Bitte nicht blenden lassen!
Man sollte es langsam angehen. Niemand verdient von heute auf morgen 1R aufgrund von können. Das ist Weltelite! Man sollte sich als Zwischenziel stecken, am Tag vielleicht mal 0,1R zu verdienen. Sich aber stets an alle Regeln halten. Und dann lernt man aus seinem Trading-Journal was man anders machen muss, um seinen täglichen Erwartungswert vielleicht Schritt für Schirtt auf 0,15R zu heben - oder gar auf 0,2R. Und tja, dann eines Tages - nach viel Erfahrung, harter Arbeit und langen Drawdowns (!) kommt man vielleicht irgendwann mal dort an dem Punkt seiner Traderkarriere an, wo man 0,5R verdient. Und mit 2% Einzelpositionsrisiko (bis dahin kann es durchaus so groß gefahren werden) ist man dann auch bei seinen 1000%. Aber dann ist man, wie gesagt, schon Weltelite…
Doch lasst euch von mir nicht blenden, sondern glaubt mir, um dort hin zu kommen braucht es eines. Viel Erfahrung. Und wie bekommt man die? Durch harte Arbeit und Lehrgeld.
Happy Trading,
Pierre
Behavioural Finance: Danke für diese schwierige Marktphase!
6 03 2008
Der Januar-”Crash” dürfte bei vielen Tradern tiefe emotionalle und finanzielle Wunden hinterlassen haben. Manche waren sogar so sehr überhebelt und mit Nachkaufen auf Margin auf Margin beschäftigt, so dass sie ihr gesamtes Kapital verloren haben. Und wieder andere haben nach dem Sell-Off auf eine Fortsetzung des Momentums gehofft, und sind entweder direkt Reversal-Trades eingegangen, oder haben auf eine Fortsetzung des “neuen Abwärtstrends” gesetzt. Hier wurde dann kräftig für Sägezahnverluste bezahlt.
Woher ich das weiß? Habe ich jetzt Einblicke in eure Kontoauszüge?
Nein, natürlich nicht. Aber ich habe Einblicke in meine Serverstatistiken. Und viele registrierte Leser, die hier Monatelang regelmäßig geposted haben, waren mit dem Sell-Off im Januar verschwunden. Sie haben nicht nur nicht mehr geposted, sondern scheinen gar nicht mehr als Besucher des Blogs auf.
Das kann eigentlich nur 2 Gründe haben:
1.) Nach monatelangem, täglichen mitlesen und mitkommentieren auf daytrading.de ist ihnen das allen gleichzeitig zu langweilig geworden, und sie haben sich (unabhängig voneinander) dazu entschieden Ende Januar dem Blog den Rücken zu kehren. (Obwohl die Zugriffszahlen jeden Monat steigen)
2.) Hier haben einige ihr gesamtes Trading-Kapital vernichtet, und jetzt ist Trading für sie auf immer und ewig gestorben. Teufelszeug diese Börse. Alle betrügen mich. Die Broker, der Markt, der Pierre. Trading ist Scheisse. Damit will ich nichts mehr zu tun haben.
Wobei aufgrund des Hickhacks im Januar sicherlich ein paar in Kategorie 1 fallen werden, so sehe ich doch den Großteil eher in Kategorie 2. Und dafür habe ich noch ein weiteres Indiz. Man kann sich auf daytrading.de ja in einen eMail-Newsletter eintragen, der einmal am Tag alle Beiträge zusammenfasst und dann in die eMail-Inbox flattern lässt. Natürlich kann man sich von dem Newsletter auch abmelden. Und weil ich so neugierig bin, stelle ich bei der Abmeldung natürlich auch die (automatisch generierte) Frage, was denn der Grund für die Abmeldung sei.
Im Regelfall geben die meisten User an: “Will use a different subscription method” - was wohl so viel bedeutet, dass sie die Vorzüge des RSS-Feeds eines Blogs jetzt anwenden. Ab und an bekomme ich auch den Kündigungsgrund: “Too many updates”, der mich dann auch zum schmunzeln bringt. Doch im Jänner und im Feber war der absolute Leader: “Content no longer relevant”.
Aha.
Sollten nicht alle Blog-Leser hier die Wichtigkeit des Money Managements verstanden haben? Dass die oberste Regel der Kapitalerhalt ist? Dass man nicht alles auf eine Karte setzen soll, sondern mit R-Vielfachen arbeiten soll?
Das sind keine Märchen, Leute.
Ich habe es auch anders probiert gehabt, und mich 2-mal knapp am Privatkonkurs vorbeimanövriert, weil ich den Fehler wirklich bis zum letzten ausgereizt habe. (Schon mal 86.000 Euro in 2 Stunden verloren?) Ich hatte auch 1000x über Risiko- und Money Management gelesen, doch es auch freudig überblättert. Wen interessiert den schon sowas? Wann und was soll ich kaufen? (Heute sage ich: wen interessiert denn das, bitte?)
Erfahrung ist das was man kriegt, wenn man nicht bekommt was man will. Aber: Warum Erfahrung
teuer
kaufen, wenn
man sie billig
(kostenlos) von
anderen haben kann?Warum Erfahrung teuer kaufen, wenn man sie billig (kostenlos) von anderen haben kann?
Doch was soll’s. Die die nicht aufgegeben haben, sondern aus ihren Fehlern gelernt haben, die sind einen Schritt weiter in Ihrer Trader-Entwicklung. Freut euch darüber, wieder um eine Erfahrung bereichert worden zu sein.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man jeden Fehler zumindest einmal machen muss, um ihn in Zukunft zu vermeiden. Also freut euch, wenn ihr alle Fehler am Anfang macht, solange das Konto noch klein ist.
Stellt euch vor, ihr hättet bereits 1 Million Euro verdient, und JETZT wäre euch dieser Fehler passiert. Wie wäre eure derzeitige emotionale Verfassung?
Seid froh, Fehler am Beginn zu machen. Denn die Fehler kommen, und umso früher umso besser.
Aber verlier niemals dein gesamtes Kapital! Dein Kapital ist dein Arbeitgeber!
If you lose all of your chips, you can’t bet!
Das Blöde an der Sache ist nur: Die, die diesen Ratschlag wirklich brauchen, lesen ihn jetzt sowieso nicht mehr…
Link: http://www.daytrading.de/blog/2008/03/07/...ingplan-zu-haben/#respond
Warum es so unglaublich wichtig ist einen Tradingplan zu haben
Wenn du eine Position eingehst, verlierst du in der Sekunde in der deine Euro-Scheinchen auf dem Spiel stehen hast deine Objektivität. Nicht nur du, auch ich. Wir alle tun das. Wir haben eine verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit, sobald wir etwas besitzen.
Dinge, die wir bereits besitzen, schätzen wir von höherem Wert, als Dinge die wir (noch) nicht besitzen.
Beim Stockmarket-Psychology Blog ist ein sehr lesenswerter Artikel erschienen, indem auch ein kleines praktisches Experiment durchgeführt wurde, um diesen Umstand zu verdeutlichen.
Bei einem Börsenseminar brachte man nicht genügend Kugelschreiber mit. Nur die Hälfte aller Teilnehmer hatte einen Kugelschreiber vor der Nase liegen. Die zweite Hälfte hatte keinen Stift auf dem Sitzplatz vorgefunden. Noch dazu handelte es sich um einen wirklichen coolen Kuli - einer der Sorte “teures Marketing-Geschenk”.
Da es ja ein Börsenseminar war, entschied man sich dazu die Kulis nach dem Marktprinzip zu verteilen. Man bat die Stift-Besitzer aufzuschreiben, wie viel Dollar sie für den Stift im Verkaufsfall verlangen würden. Selbiges geschah mit der Kugelschreiberlosen Gruppe - nur dass man hier fragte, was diese denn bereit wäre zu zahlen für einen Kugelschreiber. (Ich frag’ mich nur, *wie* die das aufgeschrieben haben….)
Die potentiellen Käufer waren bereit im Schnitt $1,35 für den Kuli zu bezahlen - was auch ungefähr dem wahren Wert des Kulis entsprach. Die Verkäufer verlangten allerdings einen durchschnittlichen Preis von $8,85 pro Kuli.
Sobald die Testgruppe mit den Stiften, die Stifte erhielt - in dieser Sekunde - stieg für sie der Wert des Kugelschreibers und sie haben ihn sozusagen überbewertet.
Das gleiche gilt, wie Brett Steenbarger sagt, für Trades. Sobald es “unser Trade” ist, bewerten wir den Trade über. Nicht nur in Sachen “Wert” sondern auch in Sachen Wichtigkeit und Relevanz für den langfristigen Tradingerfolg.
Der einzige Weg um den entgegenzusteuern ist sich seinen Plan zurechtzulegen, noch bevor man eine Position eingeht. Denn hier ist das Objektivitätslevel am höchsten. Sobald Money in the Play ist liegt die Aufgabe des Traders darin den Tradingplan bestmöglich zu exerzieren. Die kreative Phase ist vorbei, jetzt herrscht Disziplin.
Sonst kommt wieder die “Endowment Bias” zum tragen…
Published by entershort at 10:20 am under Podcast, Trading, Video
Leserfrage: Was, wenn ich wegen meiner eigenen Dummheit viel verloren habe? Wie soll ich jetzt traden?
13 03 2008
Petr C. hat unlängst in einem Kommentar gefragt, wie man sich als aspirierender Trader verhalten sollte, wenn mal alles schief gegangen ist. Man mag vielleicht im Januar oder im Februar große Verluste hingenommen haben. Entweder aufgrund einer starken Long-Überpositionierung im Januar, oder aber eines verfrühten Bottom-Fishings im Januar. Oder aber aufgrund vieler Sägezahnverluste im Februar (und März), da der Markt sich sehr volatil verhält, und trendfolgende Methoden oft und schnell in den Gewinn laufen, nur um knapp vor dem Kursziel zu drehen und wieder in den Verlust zu laufen. Kurzum: es gab eine Menge potentieller Fehlerquellen bisher im Jahr 2008. Jeder, der nicht einen wasserfesten Tradingplan bereits sein eigen nennt, der konnte wahrscheinlich in 2008 erleben, dass eine Achterbahn der Gefühle und des Kontos meist in einem Verlust endet.
Im ersten Schritt ist es jedoch wichtig die Verlustart zu definieren. Es gibt drei Arten von Verlusten:
1.) Verlust durch zu hohes Einzelpositionsrisiko
2.) Verlust durch erhöhte Handelsfrequenz, statt den Markt auf sich zukommen zu lassen
3.) Verlust durch Drawdownphase trotz regelkonformen Tradings
Die einzig akzeptable Variante ist Variante 3. Hier hat nur das Trading-System gerade keine so gute Phase, die aktuelle Marktphase führt zu Abschöpfungen des Grundkapitalsstock. Doch das ist Teil des Spiels. Und bei regelkonformen Trading sind die Verluste wahrscheinlich auch zu einem gewissen Grad sehr begrenzt. Denn: man hat sich ja in die Regeln gehalten. Es wäre falsch Strategien sofort zu verwerfen, sobald sie vielleicht mal ein paar Wochen in eine Drawdown-Phase gelaufen sind. So kommt man nie auf einen grünen Zweig….
Ist jedoch Variante 1 oder Variante 2 aufgetreten, so ist man in Zeiten hoher Volatilität in die Falle des Overtradings geraten. Insbesondere nach wenig-volatilen Aufwärtstrendphasen sind Volatility-Spikes plötzlich Unruheherde im Sentiment vieler Investoren und Trader.
Die erhöhte
Volatilität
führt zu
einer höheren Trading
Frequenz, bei
der meist von
der geplanten Strategie abgewichen wird.
Und während man seine Regeln bricht, erwirtschaftet man meist größere Verluste als jemals geplant waren. Drawdowns von über 20% sind keine Seltenheit, aber dennoch inakzeptabel.
Jetzt hat man seine Regeln gebrochen, und gewinnt vielleicht damit. Das ist schlecht. Wer einen Fehler macht und damit Geld verdient, der konditioniert sich an, dass das Fehlverhalten nicht nur nicht bestraft wird , sondern auch belohnt wird. Wer mit einem Fehler Geld verdient, der hat vom Markt keine Gewinne bekommen, sondern einen Kredit. Und ein Kredit muss mit Tilgungszinsen immer an den Geldgeber zurückgezahlt werden. Wer mit einem Fehler beim Trading Geld verdient, der hat vom Markt einen Kredit bekommen.
Doch das ist noch nicht alles. Wer mit einem Fehler Geld verdient, wird dieses Verhalten nicht nur in Zukunft enforcieren und ein schlechterer Drawdown-Trader werden, sondern wird auch in Gewinnphasen nun eher zum Overtrading und Overexposure neigen. Ein Rezept für den Untergang. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber man muss nur einmal -100% machen um Pleite zu sein. (die vorher erwirtschaftete performance ist dann ziemlich egal… und wenn es 1.000.000% mit risky bets waren…)
Natürlich gibt es dann auch noch die Loss-Trap. Man macht Verluste durch Regelbruch. Man realisiert diese Verluste (wenn auch viel später als geplant) und realisiert, dass man nur durch eigene Undiszipliniertheit verloren hat. Ironischerweise versuchen dann viele Fehler durch weitere Fehler (meist schwerwiegendere) den vorherigen Fehler wieder auszugleichen. Auch hier fährt man auf der Sackgasse des Totalverlusts.
Aber was, wenn man die Reissleine rechtzeitig gezogen hat? Was wenn vielleicht 50% des Depots durch Dummheit flöten gegangen sind?
Es ist noch genug Kapital da, um zu traden. Der Wille ist gestärkt wie nie zuvor es nun zu schaffen. Doch die Psyche hat große Rückschläge hingenommen. Selbstzweifel, kein Vertrauen mehr in das implementierte System oder gar die eigenen Börsenfähigkeiten. Wenn Tradingerfolg zu 80% aus Psychologie besteht, wie soll man sich dann jemals wieder aus dem Loch ausgraben?
Ich habe als Antwort nur ein Wort für euch: L-A-N-G-S-A-M
Schritt für Schritt. Wer seinen Tradingplan so sehr verworfen hat, dass tiefe finanzielle und psychologische Wunden zurückgeblieben sind, der darf auf keinen Fall in die „Loss-Trap“ fallen und versuchen den Fehler schnell wieder zu korrigieren. Das ist ein Rezept für das totale Desaster.
Ich weiß, dass es nach einer solch negativen Erfahrung doppelt so schwer ist geduldig und diszipliniert zu handeln. Aber es ist vonnöten. Denn nur so kann man sein Selbstvertrauen in sein System und sich selbst erst langsam (aber stetig) wieder steigern.
Ich würde das R einfach mit 1% gleichsetzen. Keine Pyramiden mehr bauen, und *alle* Orders mit der Orderausführung sofort ins System stellen (also keine OnClose Stopps verwenden!).
Der Verlust 1% ist uns egal. Und wenn wir schwere emotionale Schäden davongetragen haben, dann sollte auch die Handelsfrequenz heruntergeschraubt werden.
Kling eigentlich wie ein einfacher Ratschlag – ist er aber nicht.
Warum?
Der Grund für Overtrading und -exposure ist meist nur einer: Ungeduld.
Angst und Gier sind hier gleichermaßen im Spiel. Ich denke jedoch, dass Angst und Gier nicht wirklich die treibenden Faktoren des Tradings sind. Es ist die Ungeduld.
Die Ungeduld treibt uns dazu entweder schnell gewinnen zu wollen, oder schnell eben entstandene Verluste wettzumachen. Die Ungeduld ist der größte Feind des Traders. Denn sie führt zu Fehlern beim Trading-Alltag und viel zu hohem Einzelpositionsrisiko, welches wiederum dazu führt, dass man schon mathematisch gesprochen wahrscheinlich langfristig gesehen verlieren wird.
Aber, wenn du gutes Trading betreiben willst, dann musst du das Konzept der R-Vielfachen und der Potenzierung über einen Zeitraum von ein paar Jahren verstehen. 1R pro Woche macht bei 2% Einzelpositionsrisiko und einem Startkonto von 10.000 Euro auch dich zum Millionär. (Wenn es denn keine Abgeltungssteuer gebe).
Es läuft dir an der Börse nichts davon. Konzentriere dich darauf konstant gute Arbeit zu verrichten, nimm die Lektionen hin, die du gelernt hast, akzeptiere, dass aufgrund deiner Fehler deine jetztige Position jetzt noch schlechter ist als deine Anfangssituation und tue alles mögliche, dass du nicht mehr in diese Lage kommst. Und dann kämpfe dich langsam und geduldig vor.
Nimm dir den Schmerz mit, den du erlitten hast. Denn wer Fehler begeht, und sie gleich wieder vergisst ohne deren Schmerz zu spüren, der wird sie bei der nächsten Gelegenheit wiederholen.
Die neuen Wertpapierrechner unterstützen den Anleger bei der Kalkulation von Aktien und Anleihen bzw. Bonds oder Renten.
Aus dem Wertpapierrechner wurden zwei neue, spezialisierte Rechner.
Der bisherige Wertpapierrechner wurde speziell für die Berechnung von Investments in Aktien optimiert.
AktienrechnerDer Aktienrechner ermittelt die mit Aktien erzielte Rendite unter Berücksichtigung von Kursgewinn und Dividende. |
Darüber hinaus steht ab sofort ein neuer Rechner speziell für Anleihen bzw. Bonds zur Verfügung.
BondrechnerDer Bondrechner ermittelt die Rendite von Anleihen unter Berücksichtigung von Kupon, Stückzinsen und Kursgewinn. |
Die getrennten Rechner für Aktien und Anleihen werden den unterschiedlichen Merkmalen dieser beiden Anlageformen besser gerecht.
Während Aktien in der Regel beliebig lange gehalten werden können, gibt es bei Bonds eine begrenzte Laufzeit, zu deren Ende die Anleihe normalerweise zum Nennwert vom Schuldner zurückgezahlt wird.
Der Anleger kann also bei Anleihen – unter Beachtung des Ausfallrisikos und anderer Risiken – in der Regel davon ausgehen, dass sich der Kurs bis zur Endfälligkeit tendenziell dem Nennwert annähert, der dann zurückgezahlt wird.
Darüber hinaus erhält der Anleger bei Anleihen eine jährliche Kuponzahlung, deren Höhe – anders als bei der Dividende bei Aktien – von vornherein feststeht.
Zum Ausgleich von Jahresbruchteilen zwischen Kauf bzw. ggf. vorzeitigem Verkauf einer Anleihe und dem Termin der Kuponzahlung werden zudem so genannte Stückzinsen verrechnet, die vom neuen Bondrechner ebenfalls berücksichtigt werden.
Weitere Rechner für Investments an der Börse
FondsrechnerDer Fondsrechner ist speziell für Geldanlagen in Fonds konzipiert, um durch regelmäßiges Fondssparen kontinuierlich ein Vermögen aufzubauen. |
Tradingrechner für DaytraderDer Tradingrechner richtet sich an spekulativ eingestellte Trader, die per Daytrading an der Börse Gewinne erzielen und regelmäßige Entnahmen für den Lebensunterhalt tätigen. |
Kursanstieg-Kursrückgang-RechnerDer Rechner ermittelt wahlweise den nach einem Kursverlust erforderlichen prozentualen Kursgewinn oder den erlaubten Verlust nach einem Kursanstieg, um das ursprüngliche Kursniveau zu erreichen. |
Zufrieden mit der Berechnung?
Dann empfehlen Sie bitte unsere Onlinerechner für Finanzen weiter.
Link: http://www.daytrading.de/blog/2008/03/19/...ler-des-tradings/#respond
Die 3 Kardinal-Fehler des Tradings
Brett Steenbarger hat unlaengst in seinem Blog die 3 Kardinalfehler des Tradings besprochen. Ich moechte mir an dieser Stelle kurz die Zeit nehmen, und diese 3 Fehler auch hier vorstellen.
Zu viel Fokus auf das P/L
Viele sitzen beim Daytrading vor dem PC wie vor einer Slot-Maschine. Wenn es rot und gruen blinkt, dann ist das aufregend. Oft sitzen wir wie eine Schlange vorm Fakir und tanzen den Rythmus den uns der Markt vorgibt vor. Jedoch wird sich keine Position linear bewegen, jede Position wird immer Auf- und Abwaertsschuebe haben. Ja eigentlich befinden sich Trader sogar die meiste Zeit in einem Drawdown.
Das P/L-Fenster lenkt nur ab. Man hat es abzuschalten, seine Trades auszufuehren, und vielleicht maximal am Ende des Monats seine Performance genauer auszuwerten. Auf den Cent genau muss man es nicht jede Minute wissen, das lenkt im Alltagsgeschaeft nur ab und stiehlt sogar Objektivitaet und Ruhe.
Zu viel Risiko nach Gewinnphasen
Alleine Zufallsbedingt wird man lange Gewinnserien haben. Das laesst sich mit dem Casino leicht vergleichen. Gehen wir davon aus, dass ich ein Handelssystem mit einer Trefferquote von 50% habe. Ob ein Trade ein Gewinner oder ein Verlierer wird, ist genauso wahrscheinlich wie Kopf oder Zahl beim Muenzwurf. Allerdings kann selbst beim Muenzwurf, der dem absoluten Zufall unterliegt, durchaus 10-Mal hintereinander Kopf kommen. Hat das jetzt was mit deinem Koennen zu tun, den Muenzwurf vorherzusehen?
Bevor du nach der naechsten Gewinnserie glaubst, dass du die Markte fuer immer und ewig prognostizieren kannst, frag dich lieber ob es nicht nur ein Zufallsprodukt war. Und bevor du nach einer Verlustserie aufgibst, frag dich, ob nicht auch das nur ein Schicksalschlag war, der mathematisch gesehen frueher oder spaeter auftreten muss….
Aus Fehlern nichts lernen
Zu oft bewegen sich Trader mental von ihren Fehlern weg und stempeln sie als Lehrgeld ab. Lehrgeld kann es aber nur dann sein, wenn man etwas daraus gelernt hat. Der Schmerz muss gross sein und auch empfunden werden. Das ist wichtig. Denn wenn man einen Fehler einfach nur schnell vergisst, dann wird man ihn wiederholen. Denn man hat zwar bezahlt, aber eher eine Deppensteuer statt Lehrgeld. Es ist wichtig sich auch mit den Verlusten und Fehlern auseinanderzusetzen.
(Auch ich werde das noch ausfuehrlich im Commerbank-Trade, der jetzt -6R gemacht hat tun.
Der Beitrag wird lauten: “Warum es so schwierig ist mit Boersenbriefen Geld zu verdienen.)
Um aus Fehlern zu lernen ist ein Trading-Journal unumgaenglich…
Birger Schäfermeier spricht über Selbstvertrauen beim Trading
27 03 2008
Birger Schäfermeier ist Trader und durch seine kostenlose Live-Trading Seminare bekannt. Er hat auch das Buch “Die Kunst des erfolgreichen Tradings” geschrieben, welches ich immer aspirierenden Tradern ans Herzen lege sich durchzulesen.
In seinem Blog, Birger’s Blog, hat er jetzt eine dreiteilige Artikelserie über Selbstvertrauen geschrieben. Dieser Artikel geht sehr gut auf die Tücken und Fallen der Psychologie beim Trading ein. Wer die hier vorgestellten Konzepte verinnerlicht, der findet vielleicht an dieser Stelle noch einen praktischen Ansatz der vorgestellten Konzepte.
Was auch immer beim Traden passiert, unser Gefühl wird entweder von Selbstvertrauen oder von Furcht dominiert.
Warum fällt es Tradern häufig so schwer, Verluste zu realisieren, hinzunehmen oder überhaupt ein Risiko auf sich zu nehmen? Weil diesen Tradern das Selbstvertrauen fehlt, die Verluste mit zukünftigen Trades kompensieren zu können. Lieber vermeiden Sie den kurzfristigen Schmerz einen Verlust hinzunehmen, anstatt zuversichtlich und gedultig auf eine bessere Gelegenheit zu warten. Schließlich besteht an den Märkten immer die Chance, dass aus dem Verlust doch noch ein Gewinn wird.1) BeharlichkeitVertrauen Sie nicht auf diese Chance, sondern lernen Sie auf sich , Ihre Fähigkeiten und Ihre STrategie zu vertrauen. Gute Trader wissen, dass Sie selbst eine Serie von Verlusten früher oder später durch andere Trades kompensieren können.
Vertrauen und Furcht ist das selbe Gefühl, nur in einer anderen Ausprägung. Übersteigertes Selbstvertrauen ist nichts anderes als große Furcht vor Versagen. Genauso wie übertriebene Furcht die vollkommene Abwesenheit von Vertrauen ist.Stellen Sie sich einen Kreis vor, auf der einen Seite Furcht, auf der anderen Vertrauen. Während des Tradens bewegen Sie sich immer auf dem Rand dieses Kreises, mal Richtung Furcht, mal Richtung Vertrauen. Gute Trader haben gelernt, diese Bewegungen zu kontrollieren und bewegen sich nicht mehr auf diesem Kreis zwischen Furcht und Vertrauen, sondern haben einen stabilen Standpunkt auf der Seite des Vertrauens gefunden. Wer vertrauen hat, den fürchten keine Verluste. Wer Verluste nicht fürchtet, ist gnadenlos bereit, Verlustpositionen schnell zu beenden.
Wer aber zweifelt, dass er den momentanen Verlust mit zukünftigen Trades kompensieren kann, dem bleibt nur das hoffen, dass der Markt es für Ihn richtet. Dieser Mensch hofft, das andere ihm helfen. Trader müssen aber lernen sich selbst zu helfen. Dass heist, sie agieren. Selber zu handeln ist uns nur dann möglich, wenn wir Vertrauen haben.
Diese Lektion zu lernen ist ein Prozess, der ihre Persönlichkeit ändern wird. Haben Sie keine Furcht davor. Selbstvertrauen lernt man nicht in einer Stunde, es dauert, aber wer sich diesem Thema nicht stellt, wird es nie lernen.
Denkt immer daran. Ein Trader ist vor allem deshalb Trader, weil er bereit ist ein Risiko einzugehen. Der Lohn dafür kann gewaltig sein.
Es gibt drei Varianten fehlenden Selbstvertrauens.
Variante 1: Es fehlen dem Trader die Fertigkeiten und Fähigkeiten. Dies ist ein typisches Anfänger Problem. Der Anfänger weiss, dass er noch nicht genug geschult und gelernt hat, um mit den Widrigkeiten der Börse fertig zu werden. Diese Form mangelndem Selbstvertauens kann man leicht helfen, indem man viel übt, liest und lernt.
Variante 2: Der Trader kann sich selbt nicht trauen. Sein Handeln hat bereits einige emotionale Schäden angerichtet. Der Trader weiss, dass er schon mal undiszipliniert war, er weiss, dass er seine Regeln gebrochen hat und er weiss, dass er auch in Zukunft der Versuchung nicht widerstehen kann, gegen seinen Tradingplan zu handeln. Beispiele sind Traden ohne Stop, Overtrading oder nicht befolgte Tradingsignale.
Schlicht und einfach, das Vertrauen fehlt. Wie jemanden, der uns schon mehrere Male betrogen hat, trauen wir uns selber nicht mehr. In diesem Fall trauen wir uns selbst nicht mehr.Variante 3: Wir verfügen über ausreichend Erfahrung, haben aber kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Dieses Selbstvertrauen ist eher eine Frage des Selbtwertgefühls. Unsere Wertschätzung uns selbst gegenüber ist nicht hoch genug. Wir glauben ein Gewinn an der Börse steht uns einfach nicht zu. Natürlich glauben wir dies nicht bewusst, sondern unbewusst. Typisches Beispiel sind Trader, die morgens gewinnen und nachmittags ihre Gewinne wieder verspielen. Oder Trader die Wochen lang diszipliniert handeln und dann alles mit ein zwei Trades wieder verlieren.
Bitte beachtet den Unterschied zwischen der ersten und der dritten Variante. In der dritten Variante hat der Trader genug Erfahrung, kann Sie aber nicht ins Spiel bringen weil sein Selbtwertgefühl es nicht zulässt. In der ersten Variante fehlt die Erfahrung, es gibt also nichts, was er ins Spiel werfen kann. Wie man sein Selbtvertrauen in Variante 2 und 3 wieder erlangen kann werde ich im nächsten Blog schreiben.
Welche “Zutaten” braucht es nun zutrauen zu gewinnen?
Es reicht nicht aus Dinge erreichen zu wollen. Wer etwas wirklich will muss konsequent sein. Das heisst, bereit sein Hindernisse, die sich einem in den Weg stellen mit allen Mitteln aus den Weg zu räumen. Hier fällt mir der Spruch ” scheintern, nächster Versuch scheiter besser!” ein. Professionelle Trader fürchten keine Rückschläge, weil sie wissen, das Ihr langfristiger Erfolg davon abhängig ist, wie Sie mit zwischenzeitlichen Niederlagen umgehen.
Zutrauen kann nur aus dramatischen Situationen entstehen.Nur wer es schafft sich Schwierigkeiten zu stellen und diese dann überwindet, kann echtes Zutrauen gewinnen.
Nur Beharrlichkeit ermöglicht es Zutrauen aus Referenzerlebnissen zu gewinnen.
Ich selber habe über 6 Jahre gebraucht um Erfolgreich zu traden. 6 Jahre, in denen mein Konto mehre Male zu 100 % verlustig ging. Aber am Ende dieser 6 Jahre hatte ich gelernt, Loss Serien zu durchbrechen, dramatische Drawdowns ohne emotionalen Schaden zu überstehen und zuversíchtlich den nächsten Trade anzugehen.
Diese Beharrlichkeit ist unbedingte Voraussetzung dauerhaft erfolgreich zu werden.
Erfolgreiche Trader sind zuversichtliche Trader.
2) Exakte Selbsteinschätzung
Es ist ein fundamentales Gesetz, das wir diejenigen Arbeiten am erfolgreichsten erledigen, bei denen wir unsere Fähigkeiten exakt eingeschätzen. Um dies leisten zu können müssen wir uns selbst kennen. Wir können und sollen an die Grenzen unserer Fähigkeiten gehen, aber es wäre unvernünftig dauerhaft über diese Grenzen zu gehen. Ein testen dieser Grenzen ist sinnvoll, erstrebenswert um die Fähigkeiten zu stärken und auszuweiten.
Wer aber über seinen Fähigkeiten tradet, der wird zum einen hohes Stressniveau erleben, was ihn die Aufgabe erschwert und zum anderen zu viele negative Feedbacks erhalten, die das Zutrauen schwächen.
3) Flexibilität
Es bringt nichts, ein Hinderniss 100 mal auf die gleiche Art und Weise überwinden zu wollen. Wenn wir auf Schwierigkeiten stossen, ist unsere Kreativität gefragt. Wir müssen flexibel sein und uns der Situation anpassen. Probieren Sie neue Möglichkeiten aus und reagieren Sie unterschiedlich auf die Hindernisse. Versuchen Sie rauszufinden, was die beste Methode ist, um mit Hindernissen fertig zu werden, die sich Ihnen bieten.
Wenn Sie gelernt haben flexibel auf Hindernisse zu reagieren, werden Ihnen neue unbekannte Hindernisse keine Probleme bereiten, weil Sie das Zutrauen erworben haben, Möglichkeiten zu finden mit jedem Hinderniss fertig zu werden.
Wenn wir dieser drei “Zutaten” mitbringen sind wir in der Lage Zutrauens Erfahrungen zu machen. Und was ist wenn wir Versagen? ” Unser größter Ruhm ist nicht, nie zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen, wenn wir fallen ( Konfuzius).
Wie der Profit-Faktor und das R-Vielfache ein gutes System noch besser machen
Mar 28th, 2008
Obwohl sich viele Diskussionen um den Entry drehen, so ist der Entry doch nur eine Teilkomponente eines erfolgreichen Handelssystems - bzw. -ansatzes. Die Debatten um den Entry sind generell stark polarisierend. Während die einen ihr gesamtes Hauptaugenmerk auf den Entry richten, so sagen die anderen, dass der Entry vollkommen zu vernachlässigen ist. Worauf es wirklich ankommt, so sagen die Zufallsfanatiker, das ist das Money Management. Selbst mit einem Zufallsentry könne man Geld verdienen. Doch wahre Spitzenleistungen erzielt man erst, wenn das Money Management auf das System abgestimmt ist.
Wie so oft im Leben haben auch hier beide Parteien gleichermaßen Recht und Unrecht. Die Entry-Zufallsfanatiker haben insofern Recht, dass man mit gutem Money Management zumindest überlebt, und im Glücksfall sogar mit Zufallseinstiegen Geld verdienen kann.
Wer die Kunst erlernt hat Gewinne laufen zu lassen und Verluste strikt zu begrenzen, der kann mit Zufallseinstiegen in starken Trendphasen durchaus ein erfolgreicher Trendtrader werden. Es ist eben der Verkaufszeitpunkt der einen Gewinntrade von einem Verlusttrade unterscheidet.
Andererseits sind nur dann wirklich hervorragende Renditen möglich, wenn sowohl das System einen positiven Erwartungswert hat, der Entry und der Exit harmonieren, und obendrein das Money Management auch an die Art des Systems angepasst ist. Im Idealfall wird das Risiko dann auch noch in Gewinnphasen erhöht und in Verlustphasen reduziert.
Das Prinzip des „Mehr-Einsetzen-Wenn-Man-Gewinnt“ ist auch als Martingale-Strategie bekannt, und gilt als die einzige Formel mit der man einen statistischen, positiven Erwartungswert maximal ausnutzen kann.
Der Grat des erfolgreichen Money Managements verläuft nur Millimeter neben dem Glücksspiel und nur Zentimenter neben dem finanziellen Harakiri.
(Wenn du in die Sektion „Software / Tools“ siehst, dann findest du ganz unten eine Monte Carlo SimulationThe-Kid-Pays-for-the-Picture May-07 . Lass diese mal mit ein paar Beispielsrisiko-Trades durchlaufen, und du wirst sehen worauf ich hinaus will. Oft bedeutet ein höheres Risiko nicht automatisch mehr Rendite, sondern automatisch mehr Drawdown.)
Der negative Zinseszins
Der Grund hierfür ist der negative Zinseszins. Wer 20% verliert, der muss 25% verdienen um wieder auf Null zu kommen. Wenn ich mein Einzelpositionsrisiko jetzt auf 10% hochschraube, so kann ich per Trade 10% von meinem Kapital verlieren. Tritt jetzt eine Serie von 2 Verlusttrades hintereinander auf (und die ist sehr wahrscheinlich, ja sogar sicher, selbst wenn dein Handelssystem eine Trefferquote von 75% hat). Wenn ich jetzt 2 Verlusttrades hintereinander habe, dann muss ich 25% verdienen um wieder auf Null zu kommen. Damit hätte man sich einen mathematischen Nachteil von 5% erarbeitet, den man jetzt erst einmal wieder wettmachen muss. Wenn die Verlustserie länger wird, so bedeutet das auch, dass der Drawdown sich auf 30, 40 oder gar 50% ausweiten könnte. Und das bei nur 5 Verlusttrades in Folge.
Wer 50% verliert, der muss 100% verdienen um auf Null zu kommen. Und wer ein Einzelpositionsrisiko von 10% fährt, was viel zu viel ist, der riskiert mit 5 oder 6 Verlusttrades in Folge mathematisch gesehen umzukommen.
Natürlich gilt das auch umgekehrt. Also wenn ich heute 100% verdiene, und glaube, dass ich ein Achsotoller Trader bin, weil ich eine Gewinnserie von 7 Gewinntrades hintereinander mit 10% Einzelpositionsrisiko mache, dann nochmal mein Risiko auf 25% erhöhe, dann reichen nur 2 Verlusttrades um meine Gewinne wieder zu vernichten. Ein dritter Verlusttrade würde bedeuten, dass das Kapital jetzt auch einen Initial-Drawdown hat. Hmm, dabei sind 7 Trades von 10 aufgegangen (Trefferquote von 70% - man hat viel verdient, und dann trotzdem verloren.)
Das Problem der Overconfidence
Der obige Absatz beschreibt sehr schön, der meisten Trading-Anfänger. Mit viel zu großem Einzelpositionsrisiko eröffnen sie ein paar Trades, haben im Trend Anfängerglück, werden Overconfident und verlieren alles. Das Anfängerglück hat sich als Strafe erwiesen, und selbst mit einer Trefferquote von 70% sind sie dem Untergang geweiht. Und da die meisten Anfänger in einem Bullenmarkt beginnt, dreht der Markt meist auch genau dann, wenn sie genug Selbstvertrauen gefasst haben, um jetzt mal „richtig“ zu riskieren. Man will ja auch „richtig“ verdienen.
Mit Trading hat das nicht mehr viel zu tun.
Das Gambling-Konto
Man kann sich vielleicht ab und an ein Gambling-Konto einrichten, mit dem man versucht exorbitante Renditen zu erzielen, aber im Regelfall ist man als Trader am besten beraten, wenn man nicht mehr als 2% seines Kapitals pro Trade riskiert. Das sollte im Regelfall der Maximalwert sein.
Aber dennoch kann es sich ab und an recht lange hinziehen, bis man dann mit dem bisschen Renditepotential aus einem kleinen Konto vielleicht ein großes macht.
Es ist zwar auch der Entry und die Strategie wichtig, aber mit einem einfachen Trick kann man seine Rendite maximieren.
Hierzu setzt man einfach seinen Profit-Faktor mit dem R-Vielfachen gleich. Wenn ich derzeit einen Profit-Faktor von 1,5 habe, so riskiere ich pro Trade 1,5%. Wenn ich einen Profit-Faktor von 2 habe, so riskiere ich 2% pro Trade. Wenn der Profit-Faktor bei 5 liegt, so riskiere ich auch 5%, bei 0,5 auch nur 0,5% pro Trade.
Was genau ist dieser Profit-Factor?
Nichts weiter als der gesamte Gewinn für eine Zeitperiode durch den gesamten Verlust für eine Zeitperiode berechnet. Wenn die Summe all meiner Gewinntrades 1000 Euro beträgt, und die Summe all meiner Verlusttrades 500 Euro, so habe ich einen Profit-Faktor von 2. (1000 / 500 = 2)
Wenn die Summe der Gewinne 3000 beträgt, und die Summe der Verluste 1000, so habe ich einen Profit-Factor von 3. Beträgt die Summe der Verluste 1000 Euro und die Summe der Gewinne aber nur 500, so ist der Profitfaktor 0,5.
Setzt man den Profit-Factor mit dem R-Vielfachen gleich, so kann man in Gewinnphasen sehr gut und schnell Gewinne ausbauen, die eine rigide Abriegelung des Einzelpositionsrisikos bei 2% nicht zulassen würde. Hier kann man in extremen Trendphasen schon auf Einzelpositionsrisiken bis zu 7 oder 8 Prozent stoßen.
Mit dieser Strategie ist garantiert, dass man noch Larry-Williams Performances verfolgen kann, aber sobald es etwas schlechter läuft, wird das Risiko drastisch minimiert. Auch vor der Verlustfalle ist man geschützt, da man sein Risiko in Verlustphasen nicht ausweitet, sondern reduziert.
Die zentralen Botschaften des Money Managements | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Warum ist das Money Management eines der vorrangigsten Themen, das professionelle Trader beschäftigt? Richtiges Money Management ist eine Schlüsselkomponente für erfolgreiches Trading. Jeder auf Dauer erfolgreiche Trader zeichnet sich durch ein scharfsinniges Money Management aus. Die überragende Mehrheit der Trader verwendet viel zu viel Zeit für aufwendige Systeme oder magische Methoden, die höhere Gewinne implizieren, statt erst einmal ein generelles Verständnis für die Märkte zu entwickeln sowie ein ausgeklügeltes Money Management zu verinnerlichen. Dabei ist es wichtiger, über ein mittelmäßiges System und gutes Money Management zu verfügen als über ein sehr gutes System und ein schlechtes Money Management. Doch, bevor wir zu den Einzelheiten kommen, soll der Begriff Money Management einmal definiert werden. Definition Money Management dient der Sicherung von bestehendem und angesammelten Kapital. Ohne die Anwendung und genaue Einhaltung von Money Management-Regeln werden Sie selbst mit der besten Trading-Strategie erfolglos sein. Risk- und Money Management sind meiner Ansicht nach die entscheidenden Elemente eines erfolgreichen Trading Plans. Money Management konzentriert sich auf folgende Punkte: · Welcher Anteil am gesamten verfügbaren Kapital soll investiert werden? Die Antworten auf diese vier wesentlichen Fragen ergeben sich auch aus dem Kapital, das Ihnen zur Verfügung steht und ihrer zuletzt erzielten Trading-Performance. In Erwägung zu ziehen ist auch die Arbeit mit Margen, Optionen oder Termingeschäften, zu der wir im weiteren Verlauf dieser Serie noch kommen werden. Im folgenden soll einerseits ein erster Einblick in das Risiko, mit dem Trader konfrontiert sind, gegeben werden und andererseits sollen erste Regeln des Money Managements erläutert werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Einhaltung dieses Regelwerkes (siehe noch folgende Lessons) aus einem mit Verlust arbeitenden Trader einen erfolgreichen Trader machen kann. Der Grund liegt darin, dass dieses Regelwerk den Trader zum richtigen Umgang mit seinem Geld zwingt und ihn von seinen negativen Eigenschaften abhält. Letztendlich ist natürlich im höchsten Maße die Disziplin des Traders für seinen Erfolg ausschlaggebend, denn er muss sich natürlich auch an diese Regeln halten. Risiken und Money Management-Regeln Die Kapitalbewahrung ist für das langfristige Überleben eines Traders von herausragender Bedeutung. Das einzig legitime Ziel des Tradens oder Investierens ist, Geld zu verdienen. Wenn Sie nur wegen des Nervenkitzels traden, dann betreiben Sie wahrscheinlich den teuersten Sport, den es auf Erden gibt. Das Ziel eines jeden Money Managements ist recht einfach: Wenn es befolgt wird, dann wird es Sie zwingen Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Die meisten Anfänger und der größte Teil der Fondsinvestoren nähern sich jeder Trading-Entscheidung mit nur einer Frage: Wie hoch ist der voraussichtliche Gewinn, den ich erwarten kann? Aber schon die Gegenfrage lässt Zweifel an dieser alleinigen Trading-Entscheidung: Kann ich überhaupt einen Gewinn erwarten? Die beschriebenen Marktakteure scheitern zudem an einer Frage, die weitaus wichtiger ist, aber leider häufig übersehen wird: Wie hoch ist das Verlustpotenzial? Wenn Trader die Wahl hätten, einerseits einen Verlust zu vermeiden und andererseits in vollem Umfang an einem Gewinn zu partizipieren, dann führt im Regelfall der erste Gedanke auf die letztere Wahl. Aber ist dies wirklich die bessere Wahl? Nein, Verluste zu vermeiden beziehungsweise Verluste zu minimieren ist weitaus wichtiger für die langfristige Performance als große Profite einzustreichen. Warum das so ist? Ganz einfach, aufgrund zweier einfacher mathematischer Prinzipien: 1. Je mehr ihr Account oder Portfolio wächst, desto größer wird der absolute Verlust eines gegebenen Verlust-Trades auf ihr gesamtes Trading-Kapital haben. In der folgenden Regel 1 des Money Managements soll die Bedeutung der erwähnten Verlustminimierung anhand dieser zwei einfachen mathematischen Prinzipien erläutert werden. Regel 1: Minimieren Sie Verluste! So einfach es sich auch anhört: Die Unfähigkeit, Verluste zu begrenzen ist der Hauptgrund, weshalb die meisten Trader schon nach einem Jahr aus dem „Trading-Spiel“ ausscheiden. Nur wenige Trader verstehen die mathematischen Beziehungen zwischen Gewinnen und Verlusten. Ein einfach klingender Hinweis und zugleich eine eindringliche Warnung lautet: Wenn ein Trader Geld verliert, dann hat er fortan einen geringeren Kapitalstamm, mit dem er sein Geld verdienen kann. Um seinen Verlust wettzumachen, muss der Trader eine substanziell höhere Performance zur Erzielung von Vermögen erbringen als er bei seinen schlechten Trades verloren hat. Abbildung 1 verdeutlicht diesen Zusammenhang:
Abbildung 1: Drawdown und Performance to Recovery Ein Verlust von 10% kann noch relativ leicht verkraftet werden. Der Trader braucht eine Performance von 11%, um die Höhe seines alten Tradingkontos wieder herzustellen. Ein Drawdown von hingegen 20% stellt sich schon etwas problematischer dar. Hier ist es eine Performance von 25%, die der Trader für das „Recovery“ benötigt. Beträgt der Verlust nun 30%, was in den volatilen Märkten schnell passieren kann, wenn ein Trader über kein Money Management verfügt, dann muss er schon eine Performance von 43% mit seinem stark reduzierten Tradingkonto erwirtschaften, um wieder dahin zu kommen, wo er schon einmal mit seinem Tradingkonto gewesen ist. Das Erzielen einer Performance von 43% kann den Trader eine sehr lange Zeit beschäftigen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er nach einem „Drawdown“ derartiger Größenordnung sehr wahrscheinlich massive Einbussen seiner mentalen Kontrolle hinnehmen muss. Aller Voraussicht nach wird er bereit sein, mehr Risiko auf sich zu nehmen, um sein Geld wieder ‚reinzuholen‘. Wahrscheinlich wird er seine Trades nicht mehr so genau planen, geschweige denn ausführen, wie es zu seinen erfolgreichen Zeiten noch der Fall gewesen sein mag. Kurzum: Ein Verlust von 30% ist neben dem finanziellen Fiasko auch ein herber Rückschlag für die Psyche des Traders - in jeder Hinsicht. Noch höhere Drawdowns von 40% oder gar 50% verdeutlichen den geometrischen Anstieg der benötigten „Performance to Recovery“ nur allzu deutlich, wie der obigen Tabelle zu entnehmen ist. Wer einmal auf der Verliererstraße war, weiß, dass er bereit gewesen ist, mehr zu riskieren, um sein verlorenes Kapital wieder zurückzuerobern. In den allermeisten Fällen gelingt es nicht, diese Verluste aufzuholen, weil das Risiko nicht kontrolliert wurde. In der Tat müssen die meisten Trader deshalb aufgeben, weil sie sich aus einem „Drawdown-Loch“ heraustraden wollen. Dabei würde sie in erster Linie gutes Money Management von diesem Loch fernhalten! Je tiefer jedoch ein Trader fällt, desto rutschiger wird dieses Loch. Sie müssen schon im Voraus wissen, wieviel Sie verlieren dürfen beziehungsweise wieviel Sie zu riskieren bereit sein dürfen - wann und bei welchem Zahlenständen Sie ihre Verluste begrenzen - sei es in Abhängigkeit von der Höhe ihres Tradingkontos oder sei es abhängig von dem einzelnen Trade. Wie Sie hier konkret vorgehen können, soll ihnen an späterer Stelle dieser Serie demonstriert werden. Bedenken Sie generell den Unterschied zwischen Profis und Amateuren: Profis steigen aus, sobald sie Schwierigkeiten nur riechen oder sie begrenzen mit striktem Positionsmanagement ihre Verluste. Sie steigen erst dann wieder in die Märkte ein, sobald sie ein ihrem Tradingprofil entsprechend hohes Ratio zwischen Gewinnmöglichkeit auf der einen Seite und Verlustrisiko auf der anderen Seite sehen. Amateure hingegen sind sich der spezifischen Risiken nicht oder nur in unzureichendem Maße bewusst. Sie planen und wählen ihre Trades nicht sorgfältig aus und verstehen es nicht, eine Position hinsichtlich verschiedener Risikoerwägungen einzugehen und zu managen. Sie hängen zu sehr an ihrem Ego und möchten sich Verlusttrades nicht eingestehen. Dementsprechend bleiben sie an ihren Verlustbringern kleben und opfern ihre Positionen der Hoffnung. Regel 2: Werden Sie langsam aber kontinuierlich reich! Ein Trader, der über ein 25,000-Dollar-Tradingkonto verfügt und sich ausrechnet, dass er in beispielsweise drei bis vier Jahren Millionär sein wird, ist wie ein Teenager, der von zu Hause ausreißt und nach Hollywood geht, um ein bekannter Popstar zu werden. Nur Amateure versuchen, schnell reich zu werden. In der Regel zerstören sie sich mit ihrem ungebannten Siegeswillen selbst, weil sie zu große Risiken auf sich nehmen und ihnen ihr Zeitplan für das Millionärs-Dasein eine immer größer werdende Pistole auf die Brust setzt. Lassen Sie es langsam angehen und konzentrieren Sie sich darauf, mit Verlusten umzugehen – die Gewinne kommen dann von ganz allein. Für die meisten Trader ist das einzige wichtige Kriterium, mit dem eine Performance beurteilt wird, der absolute Gewinn. Konsequenterweise locken die meisten Trading Systeme, die auf dem Markt erhältlich sind, mit Performance-Ausweisungen von 80%, 100%, oder sogar 300% durchschnittliche Jahresperformance. Aber ist das wirklich entscheidend? Dieser Frage gehen wir in Kürze nach. Ist es nicht ironisch, dass für fast alle erfolgreichen Trader, die Millionen an den Märkten verdient haben, diese durchschnittliche Jahresperformance das Letzte ist, worauf sie achten, wenn sie die Qualität eines Trading Systems mit der involvierten Trading-Strategie beurteilen?! Was dieser Trader-Elite viel wichtiger ist, sind Kriterien wie Risiko, Maximaler Drawdown, Länge der Drawdowns, Volatilität und ein ganzes Sortiment von anderen risiko-orientierten Parametern. Nur wenn alle Risiko-Kriterien erfüllt werden, fragen sie nach der durchschnittlichen Jahresperformance! Das hat seinen guten Grund. Denn letztere, also die durchschnittliche Jahresperformance, mit der mancher Fonds in den Medien wirbt, sagt nicht viel aus. Schauen Sie sich dazu bitte die folgende Tabelle an, in der statt zweier Fonds ersatzweise die Performance zweier sehr unterschiedlicher Trader beleuchtet werden soll: Die Frage, welche Sie sich zu dieser Tabelle stellen sollten, lautet: Welcher Trader hatte nach dem 10. Jahr mehr Geld verdient?
Trader A: Durchschnittliche jährliche Performance = 20,7% Trader B: Durchschnittliche jährliche Performance = 18% Abbildung 2: Vergleich jährlicher Performances Die Antwort auf die eben gestellte Frage lautet: Trader B! Die Tatsache, dass Trader B mehr Geld machte als Trader A ist in Anbetracht der Tabelle vielleicht erst einmal erstaunlich. Zwar hat Trader A eine höhere durchschnittliche Performance (von 20,7%) erreicht, aber Trader B hat nach zehn Jahren eine höhere kumulierte Performance („compound annual performance“) erzielt. Das heißt, er hat effektiv mehr Geld auf seinem Trading-Account verdient als Trader A. Um es in Zahlen auszudrücken: Nach zehn Jahren hat Trader B, unser „Meister der Kontinuität“, den ich einmal „Mister 18%“ nenne, aus $100,000 satte $523,400 gemacht. Kumulierte Performance nach zehn Jahren der Kontinuität: + 423,4%. Trader A, der eigentlich ‚nur‘ in zwei Jahren mit einem Ausreißer zu kämpfen hatte, und sich ansonsten eigentlich „ganz gut geschlagen“ hat, hat nach zehn Jahren eine um ca. $1,000 niedrigere kumulierte Performance. Oder in Prozent ausgedrückt: Trader A hat eine kumulierte jährliche Performance von 17,98% und Trader B 18%. „Okay...“, mag man mir vielleicht jetzt entgegensetzen, „...aber das Ergebnis ist in etwa gleich, was ist schon ein Tausender!?“ Darauf möchte ich eigentlich gar nicht hinaus. Denn eines ist besonders auffällig und entscheidend: Trader A hat in sage und schreibe acht Jahren eine bessere Performance hingelegt als Trader B und trotzdem unterliegt er unserem „Mister 18%“. Die zwei Jahre, in denen er einen Drawdown verzeichnen musste, haben ihm demzufolge richtig zugesetzt! Zudem hat Trader A schwer kämpfen müssen. Hätte er nicht im zehnten Jahr mit einer 56%igen Performance (seiner besten in zehn Jahren) und dem Gutdünken von Göttin Fortuna noch mal so richtig aufgeholt, wäre er weit hinter „Mister 18%“ gelandet. Denn...noch im neunten Jahr lag Trader B weit vor Trader A. Trader B wirkt besonnener und ausgeglichener als Trader A - ein kühler, berechnender Typ. Er wirkt äußerst geduldig und so, als ob er auf seine Chancen wartete. Was ich Ihnen mit diesem Beispiel klarmachen will: Die Kontinuität spielt eine ganz entscheidende Rolle! Ziel sollte es sein, kontinuierliche kleine Gewinne auszuweisen statt zu versuchen, „Hau-den-Lukas-Trades“ zu machen, die zunächst eine gewaltige Performance versprechen, sich aber im Nachhinein als Schlag auf den großen Zeh herausstellen. Zu diesen kontinuierlichen kleineren Gewinnen gehört viel Geduld, mittels derer man auf seine Chancen mit der entsprechenden „Edge“ wartet. Trading hat demnach auch sehr viel mit Warten zu tun – Warten auf die „Edge“! Man muss auch nicht jeden Tag traden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Edge zu klein ist. Zum Trading gehört auch Bescheidenheit. Rechnet man sich eine kontinuierliche monatliche Performance von „nur“ 3% aus, so kommt man auf ein Jahresendergebnis von +42,6%! Das ist weit mehr als die 18% von Trader B und weitaus mehr als 90% aller Trader überhaupt verdienen. Nach 10 Jahren wären es natürlich viel, viel mehr! Und es ist zu schaffen, wenn man diszipliniert ist und konsequentes Money Management anwendet! Ich setze mir beim Trading monatliche Ziele, die vernünftig, also realistisch sind. Ich rate von Tageszielen ab! Tagesziele, wenn sie nicht erreicht werden, führen geradewegs ins Desaster, wenn nämlich der Trader seinen Tagesschnitt wieder erreichen will und bereit ist für dieses Ziel mehr zu riskieren. Dies endet in den meisten Fällen in grösseren Drawdowns. Der Trader gerät mit allergrösster Wahrscheinlichkeit aus dem mentalen Gleichgewicht. Gerade in diesen Situationen ist die Folge das sogenannte Overtrading: Trades werden nicht mehr sorgfältig ausgewählt und geplant; der Trader spielt Nintendo im Level II. Von Jahreszielen rate ich auch ab. Es ist einfach zu schwer, die Aktienmärkte und die Chancen beziehungsweise Risiken, von und mit denen wir leben, für ein ganzes Jahr im Voraus abzuschätzen. Konzentrieren Sie sich besser Monat für Monat wieder aufs Neue, also am besten so, als fingen Sie wieder von vorne an, so als wäre nichts geschehen. Geben Sie sich nach einem schlechteren Monat auf gar keinen Fall dem Gedanken hin, Sie müssten ihre Verluste unbedingt wieder reinholen! Alleine der Gedanke daran kann Sie total aus dem Konzept bringen! Bedenken Sie bitte auch folgendes: Jemand, der beispielsweise jährlich 25% Gewinn erwirtschaftet, spielt in der “1. Trader-Bundesliga”. Viele Spitzenmanager würden ihren Erstgeborenen opfern, um dies zu übertreffen. Ein Trader, der sein Geld innerhalb eines Jahres verdoppeln kann, gehört zu den absoluten Top-Stars in dieser Liga. Wenn Sie sich bescheidene Ziele setzen und konsistent ihre Gewinne erzielen, dann werden Sie sehr weit kommen! Wenn Sie 30% jährlich machen, dann gibt es Leute, die Ihnen einen roten Teppich ausrollen würden und Sie bitten würden, ihr Geld zu verwalten. Entscheider aus der Fondsbranche genauso wie Privatpersonen. Traden Sie, um eine bestmögliche Performance zu erzielen, mit stetigen Gewinnen und nur geringen Verlusten. http://www.trading-lehrgang.de (Frank Thönnißen) - Das Risiko nicht überziehen - Kapitaleinsatz Neben der Frage, ob eine Tradingposition überhaupt eingegangen werden kann, ist es auch entscheidend, mit welchem Kapitaleinsatz die Positionierung erfolgt um das Tradingkonto nicht zu gefährden. Grundsätzlich ist es dabei wichtig, das Hauptaugenmerk auf den Kapitalerhalt zu richten. Anhand der folgenden tabellarischen Übersicht soll verdeutlich werden, wie sich auflaufende Verluste im Bezug zum Anfangskapital auswirken. Solange die Verluste gering gehalten werden, ist ein nur geringfügig höherer Gewinn notwendig, um das Startkapital wieder zu erwirtschaften. Bei einem Verlust des Tradingkontos von 10 % sind beispielsweise ca. 11 % anschließend notwendig, um den Ausgangszustand wieder herzustellen. Verliert der Trader hingegen 25 % des Tradingkontos, müssen bereits ca. 33 % gewonnen werden, nur um den Ausgangszustand wieder herzustellen. Bei einem Verlust von 50 % muss sogar das verbliebene Tradingkapital anschließend verdoppelt werden. Kann der Trader diesen Gewinn erwirtschaften, was nach einem derartigen Einbruch im Tradingkonto auch mental deutlich schwieriger geworden sein dürfte, ist aber nur der Ausgangszustand wieder hergestellt tatsächlich und noch nichts gewonnen. Dramatisch wird der notwendige Kursgewinn bei einem Verlust des Anfangskapitals, der über 50 % des Tradingkontos hinausgeht, wie aus der Übersicht in Bild 23 ersichtlich wird. Es ist also entscheidend, von Beginn an die Verluste so gering wie möglich zu halten und keinen größeren Drawdown im Tradingkonto zu riskieren. Der Drawdown ist ein Maß für den Kapitalverlust, ausgehend vom jeweils höchsten Stand des Tradingkapitals. Günstig ist es, nicht mehr als 1 % des Tradingkapitals in einem einzelnen Trade zu riskieren, da dann auch bei einer Serie von Verlusttrades das Gesamtrisiko noch überschaubar bleibt. Kommt es zu einer Serie an Verlusttrades, kann der Trader eine eingehende Fehleranalyse betreiben, ohne auf einen massiven Kapitalverlust im Tradingkonto zu blicken. Wenn Sie für sich einen maximalen Verlust je Trade festlegen, kann hieraus auch der Kapitaleinsatz abgeleitet werden. Bei jeglichem Tradingsetup kann und sollte im Vorfeld ein Kursniveau identifiziert werden, an dem die einzugehende Position glattgestellt wird. Für den Fall, dass sich der Trade nicht wie erwartet entwickelt. Ist dieses Kursniveau festgelegt, kann die Spanne zwischen Einstiegs- und maximalem Ausstiegskurs ermittelt werden. Hinzu kommen ein fester oder prozentualer Anteil für Transaktionskosten sowie ein Anteil für Slippagekosten. Letztere sind die Kosten für den Spread zwischen dem Ankaufs- und Verkaufskurs sowie für eine schlechter als erwartete Orderausführung. An einem Beispiel soll die Ermittlung des Kapitaleinsatzes für eine Tradingposition erläutert werden. Angenommen werden dabei ein Tradingkonto in der Höhe von 100.000 Euro, ein erwarteter Einstiegskurs in eine Longposition bei 50 Euro sowie ein maximaler festgelegter Ausstiegskurs von 47 Euro. Riskiert werden also 6 % Kursverlust von 50 Euro auf 47 Euro. Hinzu kommt ein Anteil an Transaktionskosten in Höhe von 0,6 % für den Ankauf und ebenso für den Verkauf. Für Slippage werden je 0,2 % beim Einstieg und beim Ausstieg angesetzt. Er ergibt sich damit ein Gesamtrisiko für den Trade von 6,0 % + 0,6 % + 0,6 % + 0,2 % + 0,2 % = 7,6 %. Wenn Sie jetzt davon ausgehen, bei einem solchen Trade den Betrag von 1 % des Tradingkapitals zu riskieren, bei 100.000 Euro entspricht dies genau 1.000 Euro, dann können 13.158 Euro in diesem Trade eingesetzt werden. Entwickelt sich der Basiswert nicht wie erwartet, und fällt bis auf 47 Euro zurück, dürften dann nicht mehr als ca. 1.000 Euro verloren werden. Das Risiko je Trade liegt in Ihrem ermessen, auch 2 % des Kapitals können bei entsprechendem Gesamtmarktumfeld je Trade durchaus riskiert werden. Bei einem Risiko von 10 % je Trade wird es allerdings schnell gefährlich. Allein 4 Verlusttrades in Folge genügen dann, um das Tradingkonto um fast 35 % schrumpfen zu lassen. Anschließend wird dann aber ein Gewinn von 52 % nötig, um diese Verluste auszugleichen. Bedenken müssen Sie auch, dass es in der eingegangenen Position zu einem Gap, einer Kurslücke, kommen kann, die über den geplanten Ausstiegskurs führt. Ein solches Gap führt dann in jedem Fall zu einem vorher nicht kalkulierten zusätzlichen Verlust. http://www.godmode-trader.de (Marko Strehk) |
Die 11 Regeln des Tradings von J. Sambul
Harald Weygand hat auf GodmodeTrader.de die 11 Regeln des Tradings von J. Sambul’s Buch “Der Charttechnik Leitfaden“ zusammengefasst.
Lustig, dass viele Profistrader fast deckungsgleiche Grundpfeiler in ihren Regelwerken haben.
Hier die Regeln:
1.) Setzen Sie sich eine Obergrenze für das Kapital, das Sie investieren wollen. Setzen Sie ungefähr 30 % für Margins ein. Wenn Sie beispielsweise 100.000 $ besitzen, sollten Sie nur mit 30.000 $ traden und den Rest als Reserve behalten, die gegebenenfalls eingesetzt werden kann, wenn sich der Markt gegen Sie wenden sollte.
2.) Diversifizieren Sie Ihre Investments innerhalb der verschiedenen Märkte, anstatt nur in ein oder zwei Sektoren aktiv zu handeln. Verteilen Sie Ihre Engagements dergestalt, dass nie mehr als 10 % in einem einzigen Markt gebunden sind.
3.) Legen Sie von vornherein fest, welchen Betrag Sie zu riskieren bereit sind. 2 % sind dabei eine sinnvolle Größenordnung. Das heißt: Wenn Sie über ein Vermögen von 100.000 $ verfügen, sollten Sie nie mehr als 2.000 $ pro Trade riskieren.
4.) Traden Sie niemals impulsiv. Handeln Sie planvoll. Einige der erfolgreichen Trader planen ihre Aktionen, wenn der Markt geschlossen hat, nicht während die Kurse über den Bildschirm flimmern.
5.) Verkaufen Sie Verlustpositionen immer von denen, die im Gewinn liegen. Oder anders gesagt: Lassen Sie die Gewinne laufen und begrenzen Sie die Verluste.
6.) Stellen Sie sich geistig darauf ein, einer Minderheit anzugehören. Bedenken Sie, dass die Mehrheit der unerfahrenen Trader zu Höchstkursen einsteigen und in Kursstürze hinein verkauft.
7.) Zeichnen und bearbeiten Sie Ihre Charts zuerst in der langfristigen Sichtweise (auf Monatsbasis), dann auf Wochenbasis, zuletzt in der Tagesbetrachtung. Richten Sie Ihre Trades ebenfalls nach diesem Prinzip aus.
8.) Zielen Sie darauf ab, die Richtung ihrer Trades am langfristigen Trend auszurichten. Sofern die charttechnische Analyse für Sie noch Neuland ist: Erwarten Sie nicht, dass Sie immer in fallende Kurse hinein kaufen, oder in eine Hausse hinein verkaufen können.
9.) Suchen Sie sich einen Broker aus einer seriösen Firma, der Ihnen zur Seite steht. Mit der Zeit werden Fragen auftauchen. Ein guter Broker wird sich die Zeit für Erklärungen nehmen. Derjenige Broker jedoch, der ausschließlich Trades durchführen will, kümmert sich grundsätzlich mehr um sein Portmonnaie als um das Ihre.
10.) Fangen Sie langsam an. Führen Sie “Papertrades” durch (fiktive Transaktionen auf dem Papier, die Sie zwar verfolgen, aber niemals tatsächlich durchführen.) Überprüfen Sie Ihre Ergebnisse. Ändern Sie Ihre Vorgehensweise und experimentieren Sie mit den Regeln.
11.) Halten Sie Ihre Arbeit übersichtlich. Machen Sie sich nicht unnötig verrückt, indem Sie jeden einzelnen Indikator auf jeden Markt anwenden. Es gibt für alles eine einfache Methode. Mit der Zeit werden Sie sich auf einem vernünftigen Level einpendeln und wissen, welche Indikatoren am besten zu Ihrem Tradingstil passen.
Link: http://www.daytrading.de/blog/2008/03/31/...du-ein-guter-trader-bist/
Inspectd.com sagt dir, ob du ein guter Trader bist
Mar 31st, 2008 | By pierre | Category: Software / Tools / Links
Viele Trader beginnen ihre Karriere mit finanziellen Luftschlössern, gefährlichem Halbwissen und viel zu viel Wagemut. Das Resultat: Konto und emotionale Verfassung reichen von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.
Das liegt meistens daran, dass viele Trader ihre eigene Fähigkeit überschätzen die Zukunft vorherzusehen. Oder aber auch daran, dass sie die Zukunft anderer überschätzen, die Zukunft vorherzusehen - und diesen Leuten dann auch noch blind folgen.
Bevor man selbst mit Lehrgeld für diese teuren Lektionen bezahlen muss, gibt es ein kleines Tool auf www.inspectd.com
Dort bekommst du 100.000 virtuelle Dollar und einen Chart vor die Nase gesetzt. Mithilfe von historischen Daten weiß nur der PC ob die Aktie dann gestiegen ist. Jetzt musst du entscheiden. Kaufen oder Verkaufen drücken?
Und unterhalb des Charts musst du auch noch eingeben wie viel du pro Trade riskierst. Jede Position wird automatisch 40 Tage lang gehalten….
Ein tolles kleines Tool, das bei richtiger Anwendung das persönliche Trading verbessern sollte!
http://www.daytrading.de/blog/2008/04/14/hetzjagd-trading-was-trader-von-geparden-lernen-koennen/
Hetzjagd-Trading: Was Trader von Geparden lernen koennen
Apr 14th, 2008 |
Viele Trader verstehen Trading falsch. Sie glauben der Hauptteil der Trading-Arbeit besteht darin sich waehrend der Marktoeffnungszeiten vor den Screen zu setzen und wie wild den DAX auf 5-Minuten-Basis hinterherzulaufen.
Dr. Alexander Elder hat einmal gesagt, dass Trader die sich einfach so, ohne Plan, vor den Screen setzen, sich so verhalten wie eine Schlange im fernen Osten zu der Floetenmusik des Fakirs. Sie starren wie gespannt auf das rote und gruene Blinken der Kurse, folgen jedem Tick, und tanzen zur Musik des Marktes. Das sie dabei irgendwie den kuerzeren ziehen ist doch irgendwie klar.
Denn in Wahrheit “arbeiten” diese Trader ja auch nicht. Sie oeffnen den Chart aus Langeweile und wollen “jetzt” traden. Dann wird eben meist ein kurzfristiger DAX oder FX-Chart gewaehlt und mal schnell eine Trendlinie und ein Trendkanal gezeichnet. Wenn der Chart halbwegs gut aussieht, so malt man noch ein wenig weiter, bis dann schliesslich gerade eben jetzt - ganz zufaellig - ein Signal entsteht. Gerade in der Sekunde in der man auf den Chart sieht….
Tut mir leid diesen Einwand bringen zu muessen, aber bitte wie wahrscheinlich ist das, dass das Signal gerade dann Auftritt, wenn man den Chart gerade aufgemacht hat? Wenn ich mir einen beliebigen Chart ansehe und ihn analysiere, so gibt es meist nur 3-5 Signale, die man handeln haette koennen. Und das bei einer Darstellung von mehr als 150-200 Kerzen pro Zeitebene. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Signale gerade dann auftritt, wenn man den Chart aufmacht ist sehr gering. Hier schleicht sich meist der Fehler des Overtradings ein, indem man den Markt nicht auf sich zukommen laesst.
Nicht nur, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass das Signal des diskretionaeren Traders immer gerade dann auftritt, wenn der Trader den Chart analysiert - nein, durch dieses Verhalten “spielt” der Trader auch einfach nur. Er “arbeitet” nicht.
Der Spiel-Trader wiederholt dieses Spiel jeden Tag, speichert seine Charts nicht, hat keinen Plan und keine Strategie. Er waehlt die Trades eben frei aus dem Chart. Der “arbeitende” Trader geht seine Analysen durch, und erstellt sich eine Watchlist und einen Trading-Plan fuer seine beobachteten Werte. Er analysiert Charts auf seine Strategien hin ab, entwirft sich einen Trading-Plan und setzt diesen dann um. Die eigentliche Arbeit besteht aber nicht in der Execution, sondern in der Trade-Planung.
Ein Trader muss sich verhalten wie ein Gepard. Ein Gepard kennt seine Kraft, und schlaegt dann zu, wenn sich die Moeglichkeit bietet zu fressen, denn sonst verhungert er. Aber auch ein Gepard laeuft immer nur der krankesten Gazelle nach, die er einfach erwischen kann.
Ein Gepard wird nie den Fehler machen, immer die schoenste, dickste und schnellste Gazelle zu jagen. Er holt sich die “einfache Beute” und wartet geduldig, dass der Markt ihm eine Gazelle vor die Fuesse legt. Erst dann schlaegt er zu.
Ganz so leicht ist es dann doch nicht immer. Aber ein Gepard hat, so wie es ihm die Natur befiehlt, auch nicht allzuviele Versuche eine Gazelle zu fangen. Wenn er zu oft mit seinen Versuchen scheitert, dann wird er elendig vereenden.
Auf Wikipedia heisst es zur Jagd des Geparden:
Geparden pirschen sich in der Regel auf mindestens ca. 50 bis 100 m an ihre Beutetiere heran, um sie dann mit der gepardentypisch hohen Geschwindigkeit anzugreifen. Diese Art der Jagd wird mitunter mit der Hetzjagd etlicher Caniden (z. B. Wölfe) verglichen.
Letztere zeichnet sich jedoch durch Ausdauer gegenüber den auf kurzen Distanzen oft schnelleren Beutetieren aus, während im Gegensatz dazu Geparden aufgeben müssen, wenn sie das anvisierte Beutetier nicht nach einigen hundert Metern erreicht haben. Dies entspricht prinzipiell durchaus der Jagdweise anderer Katzen, nur dass der Gepard auf das Erreichen sehr hoher Geschwindigkeiten spezialisiert ist und bei der Verfolgung im Vergleich zu den meisten anderen Katzen längere Distanzen überwindet.
Auf diese Weise sind 50 bis 70 % der Jagden erfolgreich. Kein anderes einzeln jagendes Raubtier hat eine höhere Erfolgsquote, lediglich in Rudeln jagende Raubtiere übertreffen die Quote des Gepards.
Die Beute wird einfach überrannt: Der Gepard läuft in die Beine des Opfers, das daraufhin das Gleichgewicht verliert und stürzt. Anschließend drückt der Gepard dem Beutetier mit den Zähnen die Kehle zu. Er zerbeißt also nicht die Nacken- oder Halswirbel, um seine Beute zu töten, sondern erstickt sie. Hiernach muss sich der Gepard erst einmal ausruhen, denn eine zu lange Jagd kann zur Überhitzung seiner Muskeln führen. Doch dann muss der Gepard schnell fressen, denn er kann seine Beute gegen andere Raubtiere wie Hyänen oder Leoparden praktisch nicht verteidigen.
Insbesondere als Swing-Trader kann man von der Hetzjagd der Geparden einiges lernen. Ich moechte heute naemlich darueber sprechen, wie ich meine Trades auf unterschiedlichen Zeitebenen aufbaue, um so das Maximum aus einem Trade herauszuholen.
Hier der Schlachtplan des Hetzjagd-Tradings:
1. Suche ein Chart-Setup mit einer soliden Trendautobahn im Tageschart
2. Warte auf das Signal im Tageschart auf dem Beschleunigungsstreifen im Tageschart
3. Wechsle in den 30Min. oder 60Min.-Chart (je nach Volatiltaet), um Entry, Stopp und Target zu setzen. (Meist ein Break-Out Trade)
4. Achte darauf, dass dir auch einen Target auf dem Tageschart setzt. Das ist dein uebergeordnetes Kursziel.
5. Lege grossen Wert auf eine schnelle Re-Entry Strategie im Stundenchart, sollte das uebergeordnete Target des Tagescharts noch nicht erreicht worden sein, oder die Position am Target oder auf dem Stopp glatt gestellt worden sein.
6. Stellt sich heraus, dass das Target des Tagescharts tatsechlich ein greifbares Kursziel ist, baue die Position im Stundenchart so gut moeglich zu einer Positions-Pyramide auf.
Die meiste Zeit muss ein Trader seine Strategien vorbereiten. Seine Charts analysieren und updaten und einen Trading-Plaene erstellen. Nur 10% der Arbeit ist es, Orders auszufuehren. So ist es zumindest fuer Swing-Trader wie mich.
Beim Swing-Trading ist es auch ganz wichtig die Kraft des Zinseszins-Effektes zu verstehen. Mein Ziel ist es pro Monat 4R zu verdienen (bei einem Trade-Risiko von 2% auf dem Tageschart.) Das entspricht 1 Gewinntrade pro Monat, wenn man einen guten Trade erwischt. Und man hat 8% pro Monat hingelegt. Natuerlich geht das nicht immer gut, deshalb hat man Verlusttrades, die man bei -1R rauswirft.
Da man nie weiss, welche Trades man schliesslich im Gewinn ausreizen kann, muss man als trendfolgender Trader sein Risiko auf unterschiedliche Basiswerte diversifizieren. Und wenn man dann mal eine Gazelle erwischt, dann muss gefressen werden.
Ich befolge das nach der oben beschriebenen Strategie. Ich verfolge die 30 DAX-Werte im Tageschart. Sobald dort ein Signal auftritt, schalte ich fuer den Trade in den Stundenchart, um den Stopp enger setzen zu koennen, um ein hohes R-Vielfaches aus dem Trade zu holen.
Ich erwarte ja auch das hoechste Momentum, selbst intraday, an den Punkten an denen die wichtigen Knackpunkte der uebergeordneten Charts auftreten. Das wilde hin- und hergezappel inmitten eines Trendkanals interessiert mich nicht. Auch auf 5-Minuten-Basis nicht. Es sind eben diese Punkte an denen man dann auch das Momentum im kurzfristigen Zeitfenster ausnutzen muss. Und hier faehrt der Trader dann “volle Geschwindigkeit voraus” wie der Gepard. Er erreicht schnell hohe Geschwindigkeiten, wenn der Trend laeuft, baut er schnell hinein auf. Wenn nicht gibt er die Jagd schnell wieder mit -1R Verlust auf und spart seine Kraefte fuer den naechsten Anlauf.
Kommt dann der Markt aber auf mich zu, und gibt mir ein Signal bei einem Basiswert auf Long- oder Short-Basis dann muss ich es eben im Stundenchart mit CFD-Hebel ausreizen. Hier wird belehnt was das Zeug haelt, aber niemals mehr als 2% des Portfolios riskiert.
Wenn ein Trade dann mal durch antizyklische Trendfolge anlaeuft, dann kann durch das Pyramidisieren in einer kleineren Zeitebene ein hohes R-Vielfaches erzielt werden. Die besten Trades koennen dann 25-35R verdienen.
Aber wann sie kommen, dass kann ein Trader nicht beeinflussen. Er muss geduldig seine Watchlist erstellen, und wenn der Markt das Signal gibt schnell agieren. Deshalb baue ich jetzt auch langsam meine Watchlist auf (wie ihr gleich sehen werdet, sind die meisten Signale eher short, nicht long), und warte geduldig auf meine kranke Gazelle.
Hol dir die einfachen Trades. Du brauchst nur ein paar wenige, um erfolgreich zu sein. Verausgabe nicht deine Kraft, indem du schoenen, saftig gross und lecker ausschauenden Gazellen nachlaeufst. Wenn du es zu oft machst, und zu oft damit scheiterst, dann verhungerst du. Lass den Markt auf dich zukommen.
http://www.daytrading.de/blog/2008/04/14/warum-gute-trader-nur-auf-den-kurs-schauen/
Warum gute Trader nur auf den Kurs schauen
Apr 14th, 2008
Man kann Geld darauf wetten; ein Anfaenger-Trader wird immer fragen welche Indikatoren die besten sind und welche Zeitebenen man am besten beobachten sollte. Das sind die zwei Lieblingsfragen.
Profi-Trader wie Birger Schaefermeier, Michael Voigt und auch eigentlich immer fast alle Teilnehmer auf einem Live Trading Event bei der TradersWorld geben sinngemaess immer diesselbe Antwort:
Eigentlich verfolge ich keinen speziellen Indikator. Ab und zu blende ich mir mal diesen oder jenen Indikator ein, doch im allgemeinen beobachte ich nur den Kurs, mehr schaue ich mir nicht an. Der Candlestick-Chart reicht mir vollkommen aus.
Der Fragesteller ist etwas verdattert. Wie kann dieser Herr, der behauptet Trader zu sein, nicht mit mathematischen Modellen arbeiten, und vielleicht auch noch obendrein nicht staendig zwischen 4 oder 5 Zeitebenen hin- und herschalten….? Muss man das nicht machen, um gut zu traden?
Nein! Warum ist mit diesem Bild schnell erklaert:
Quelle: Afraid to Trade.com
Ein Candlestick ist ja nichts weiter, als eine Zusammenfassung des Kursgeschehens. Wenn ich auf dem Tageschart einen Doji sehe, dann gibt es zwar mehrere Moeglichkeiten wie der Intraday-Kurs verlaufen haette koennen (siehe Abbildung oben), aber das Endresultat ist das Gleiche. Der Markt konnte sich nicht fuer einen klaren Trend entscheiden. Je nachdem wo dieser Doji auftritt (in der Naehe von Widerstaenden und Unterstuetzungen, nach einem starken Sell-Off, inmitten einer langen Seitwaertsphase) aendert sich fuer den Trader dessen Aussage und Signifikanz.
Der Trader sieht sich also einen Candlestick-Chart an, und sieht somit, wenn man so will, automatisch in die kleinere Zeitebene hinunter, da er weiss was ein Doji repraesentiert und welche psychologische Aussagekraft fuer das Marktgeschehen dahintersteht.
Gleiches gilt fuer Indikatoren. Wer die Logik eines MACD-Indikators verstanden hat, der kann sich einen Chart ansehen und weiss intuitiv wie ein MACD-Diagramm am unteren Ende aussehen wuerde, da der Trader anhand des Kursverlaufs einschaetzen kann, an welchen Punkten die Durchschnitte nach oben oder unten laufen, und welche Kursbewegungen einen Schnittpunkt ausgeloest haben koennten.
Natuerlich kann kein Trader der Welt einen Chart ansehen und exakt aus dem Kopf heraus zu jedem beliebigen Indikator dessen etwaigen Kursverlauf einzeichnen. Sicherlich nicht. Aber der Trader versteht die Logik hinter den wichtigen Indikatoren und kennt deren Verhalten, damit deren Staerken und Schwaechen, fuer all die unterschiedlichen Chart-Setups und Trendkonstellationen die so moeglich sind.
Auch aus den Candlesticks kann der Trader nicht zu 100% herauslesen wie der Kursverlauf in einer geringeren Zeitebene ausgesehen haben muss, aber er versteht die Logik hinter der Formation und kann sich ein Bild ueber den Kursverlauf und dessen Konsequenzen auf dem uebergeordneten Chartbild machen.
Vielleicht ist das auch der Grund warum viele Supertrader nur einen Laptop haben, und kein 16-fach Multimonitor-System? (Naechster Anfaengerfehler: 100.000 Indikatoren und Charts gleichzeitig verfolgen, in dem Glauben “mehr” zusehen - ohne dabei zu verstehen was sie da eigentlich tun.)
Wie man sowas lernt? Indem man Charts analysiert. Tausende. Einen nach dem anderen. Und immer wieder. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch nicht vom Trading-Himmel.
Leserfrage: Wie sollte ich den Stopp bei einem zweiten Entry setzen?
Apr 15th, 2008 | By pierre | Category: Leserfrage
Dr. Van K. Tharp ist der wahrscheinlich beste und beruehmteste Trading-Psychologie. Wer schon einmal einen seiner ausgezeichneten Workshops mitgemacht hat, der wird sich wundern wie wenig Dr. Van Tharp auf exakte Trading-Praktiken, dafuer aber umso tiefer in die Psychologie eintaucht.
Dr Van Tharp bekam folgende Frage von einem Leser gestellt:
Q: I have purchased your home study course, 2 of your latest books and your special report on position sizing. Position sizing has had the most impact on my trading. I still think I am missing something. I may be transferring a fear of letting my profits run into a position sizing scenario. If I can anchor my emotions and thoughts to a specific “rule of thumb, ” I can trade much better.
When I place my 2nd entry after a profitable 1st entry, I always have a stop on the 2nd entry.
If the 2ntry stop is hit. What is a “rule of thumb” to do with the 1st entry? What are the parameters
for the trailing stop of the 1st position?1) close it out at the same time as the 2nd entry stop loss.
2) close it out at break even point for both trades.
3) close it out at my 1st entry fill price ( a 1R loss + commissions)
4) close it out at original stop loss ( a 2R loss + commissions)
5) Do not close 2nd entry at regular stop price, close at breakeven point of trade.
6) OtherMy guess is that it varies for different systems. But I am looking for some type of parameter.
Es ist also klar zu erkennen, dass der Trader das Material von Dr. Van Tharp zwar erworben und gelesen, nicht aber verstanden hat. Er fragt noch genau nach, wie denn jetzt der Trade gemanaged werden soll, fast so als Dr. Van Tharp darauf die richtige Antwort wuesste, weil er ja den heiligen Gral in seiner Schublade hat.
Wie abgefahren Van’s Antworten sein koennen, moechte ich euch heute mit eben einer Antwort von ihm auf die oben gestellte Frage praesentieren:
A: I probably won’t directly answer your question, but will instead ask you more questions. Have you done the following? I’m asking them, because your question suggests that you have not done so.
1) Who are you? Determine your beliefs about yourself, your strengths and weakness, your edges, etc.
2) Once you’ve answered that question, you can determine your objectives. What are you trying to accomplish as a trader? Do you know that? The answer is 50% of system development.
3) What are your beliefs about the market? You can only trade your beliefs. Did those beliefs come from you? How do you know they are useful? Do they limit you in any way?
4) How good is your system and how does it perform in the 6 market types? My guess is that less than 0.001% of all traders have answered this question.
5) How can you use position sizing to meet your objectives? This is probably one of the most important questions you can ask yourself.
The answers you are asking for are basically “It depends…..!” But if you can answer the five questions I have given you, then you’ll probably also find the answers to the questions you have asked.
Wie viele der 5 gestellten Fragen kannst du beantworten?
Viele Trader verstehen Trading falsch. Sie glauben der Hauptteil der Trading-Arbeit besteht darin sich waehrend der Marktoeffnungszeiten vor den Screen zu setzen und wie wild den DAX auf 5-Minuten-Basis hinterherzulaufen.
Dr. Alexander Elder hat einmal gesagt, dass Trader die sich einfach so, ohne Plan, vor den Screen setzen, sich so verhalten wie eine Schlange im fernen Osten zu der Floetenmusik des Fakirs. Sie starren wie gespannt auf das rote und gruene Blinken der Kurse, folgen jedem Tick, und tanzen zur Musik des Marktes. Das sie dabei irgendwie den kuerzeren ziehen ist doch irgendwie klar.
Denn in Wahrheit “arbeiten” diese Trader ja auch nicht. Sie oeffnen den Chart aus Langeweile und wollen “jetzt” traden. Dann wird eben meist ein kurzfristiger DAX oder FX-Chart gewaehlt und mal schnell eine Trendlinie und ein Trendkanal gezeichnet. Wenn der Chart halbwegs gut aussieht, so malt man noch ein wenig weiter, bis dann schliesslich gerade eben jetzt - ganz zufaellig - ein Signal entsteht. Gerade in der Sekunde in der man auf den Chart sieht….
Tut mir leid diesen Einwand bringen zu muessen, aber bitte wie wahrscheinlich ist das, dass das Signal gerade dann Auftritt, wenn man den Chart gerade aufgemacht hat? Wenn ich mir einen beliebigen Chart ansehe und ihn analysiere, so gibt es meist nur 3-5 Signale, die man handeln haette koennen. Und das bei einer Darstellung von mehr als 150-200 Kerzen pro Zeitebene. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Signale gerade dann auftritt, wenn man den Chart aufmacht ist sehr gering. Hier schleicht sich meist der Fehler des Overtradings ein, indem man den Markt nicht auf sich zukommen laesst.
Nicht nur, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass das Signal des diskretionaeren Traders immer gerade dann auftritt, wenn der Trader den Chart analysiert - nein, durch dieses Verhalten “spielt” der Trader auch einfach nur. Er “arbeitet” nicht.
Der Spiel-Trader wiederholt dieses Spiel jeden Tag, speichert seine Charts nicht, hat keinen Plan und keine Strategie. Er waehlt die Trades eben frei aus dem Chart. Der “arbeitende” Trader geht seine Analysen durch, und erstellt sich eine Watchlist und einen Trading-Plan fuer seine beobachteten Werte. Er analysiert Charts auf seine Strategien hin ab, entwirft sich einen Trading-Plan und setzt diesen dann um. Die eigentliche Arbeit besteht aber nicht in der Execution, sondern in der Trade-Planung.
Ein Trader muss sich verhalten wie ein Gepard. Ein Gepard kennt seine Kraft, und schlaegt dann zu, wenn sich die Moeglichkeit bietet zu fressen, denn sonst verhungert er. Aber auch ein Gepard laeuft immer nur der krankesten Gazelle nach, die er einfach erwischen kann.
Ein Gepard wird nie den Fehler machen, immer die schoenste, dickste und schnellste Gazelle zu jagen. Er holt sich die “einfache Beute” und wartet geduldig, dass der Markt ihm eine Gazelle vor die Fuesse legt. Erst dann schlaegt er zu.
Ganz so leicht ist es dann doch nicht immer. Aber ein Gepard hat, so wie es ihm die Natur befiehlt, auch nicht allzuviele Versuche eine Gazelle zu fangen. Wenn er zu oft mit seinen Versuchen scheitert, dann wird er elendig vereenden.
Auf Wikipedia heisst es zur Jagd des Geparden:
Geparden pirschen sich in der Regel auf mindestens ca. 50 bis 100 m an ihre Beutetiere heran, um sie dann mit der gepardentypisch hohen Geschwindigkeit anzugreifen. Diese Art der Jagd wird mitunter mit der Hetzjagd etlicher Caniden (z. B. Wölfe) verglichen.
Letztere zeichnet sich jedoch durch Ausdauer gegenüber den auf kurzen Distanzen oft schnelleren Beutetieren aus, während im Gegensatz dazu Geparden aufgeben müssen, wenn sie das anvisierte Beutetier nicht nach einigen hundert Metern erreicht haben. Dies entspricht prinzipiell durchaus der Jagdweise anderer Katzen, nur dass der Gepard auf das Erreichen sehr hoher Geschwindigkeiten spezialisiert ist und bei der Verfolgung im Vergleich zu den meisten anderen Katzen längere Distanzen überwindet.
Auf diese Weise sind 50 bis 70 % der Jagden erfolgreich. Kein anderes einzeln jagendes Raubtier hat eine höhere Erfolgsquote, lediglich in Rudeln jagende Raubtiere übertreffen die Quote des Gepards.
Die Beute wird einfach überrannt: Der Gepard läuft in die Beine des Opfers, das daraufhin das Gleichgewicht verliert und stürzt. Anschließend drückt der Gepard dem Beutetier mit den Zähnen die Kehle zu. Er zerbeißt also nicht die Nacken- oder Halswirbel, um seine Beute zu töten, sondern erstickt sie. Hiernach muss sich der Gepard erst einmal ausruhen, denn eine zu lange Jagd kann zur Überhitzung seiner Muskeln führen. Doch dann muss der Gepard schnell fressen, denn er kann seine Beute gegen andere Raubtiere wie Hyänen oder Leoparden praktisch nicht verteidigen.
Insbesondere als Swing-Trader kann man von der Hetzjagd der Geparden einiges lernen. Ich moechte heute naemlich darueber sprechen, wie ich meine Trades auf unterschiedlichen Zeitebenen aufbaue, um so das Maximum aus einem Trade herauszuholen.
Hier der Schlachtplan des Hetzjagd-Tradings:
1. Suche ein Chart-Setup mit einer soliden Trendautobahn im Tageschart
2. Warte auf das Signal im Tageschart auf dem Beschleunigungsstreifen im Tageschart
3. Wechsle in den 30Min. oder 60Min.-Chart (je nach Volatiltaet), um Entry, Stopp und Target zu setzen. (Meist ein Break-Out Trade)
4. Achte darauf, dass dir auch einen Target auf dem Tageschart setzt. Das ist dein uebergeordnetes Kursziel.
5. Lege grossen Wert auf eine schnelle Re-Entry Strategie im Stundenchart, sollte das uebergeordnete Target des Tagescharts noch nicht erreicht worden sein, oder die Position am Target oder auf dem Stopp glatt gestellt worden sein.
6. Stellt sich heraus, dass das Target des Tagescharts tatsechlich ein greifbares Kursziel ist, baue die Position im Stundenchart so gut moeglich zu einer Positions-Pyramide auf.
Die meiste Zeit muss ein Trader seine Strategien vorbereiten. Seine Charts analysieren und updaten und einen Trading-Plaene erstellen. Nur 10% der Arbeit ist es, Orders auszufuehren. So ist es zumindest fuer Swing-Trader wie mich.
Beim Swing-Trading ist es auch ganz wichtig die Kraft des Zinseszins-Effektes zu verstehen. Mein Ziel ist es pro Monat 4R zu verdienen (bei einem Trade-Risiko von 2% auf dem Tageschart.) Das entspricht 1 Gewinntrade pro Monat, wenn man einen guten Trade erwischt. Und man hat 8% pro Monat hingelegt. Natuerlich geht das nicht immer gut, deshalb hat man Verlusttrades, die man bei -1R rauswirft.
Da man nie weiss, welche Trades man schliesslich im Gewinn ausreizen kann, muss man als trendfolgender Trader sein Risiko auf unterschiedliche Basiswerte diversifizieren. Und wenn man dann mal eine Gazelle erwischt, dann muss gefressen werden.
Ich befolge das nach der oben beschriebenen Strategie. Ich verfolge die 30 DAX-Werte im Tageschart. Sobald dort ein Signal auftritt, schalte ich fuer den Trade in den Stundenchart, um den Stopp enger setzen zu koennen, um ein hohes R-Vielfaches aus dem Trade zu holen.
Ich erwarte ja auch das hoechste Momentum, selbst intraday, an den Punkten an denen die wichtigen Knackpunkte der uebergeordneten Charts auftreten. Das wilde hin- und hergezappel inmitten eines Trendkanals interessiert mich nicht. Auch auf 5-Minuten-Basis nicht. Es sind eben diese Punkte an denen man dann auch das Momentum im kurzfristigen Zeitfenster ausnutzen muss. Und hier faehrt der Trader dann “volle Geschwindigkeit voraus” wie der Gepard. Er erreicht schnell hohe Geschwindigkeiten, wenn der Trend laeuft, baut er schnell hinein auf. Wenn nicht gibt er die Jagd schnell wieder mit -1R Verlust auf und spart seine Kraefte fuer den naechsten Anlauf.
Kommt dann der Markt aber auf mich zu, und gibt mir ein Signal bei einem Basiswert auf Long- oder Short-Basis dann muss ich es eben im Stundenchart mit CFD-Hebel ausreizen. Hier wird belehnt was das Zeug haelt, aber niemals mehr als 2% des Portfolios riskiert.
Wenn ein Trade dann mal durch antizyklische Trendfolge anlaeuft, dann kann durch das Pyramidisieren in einer kleineren Zeitebene ein hohes R-Vielfaches erzielt werden. Die besten Trades koennen dann 25-35R verdienen.
Aber wann sie kommen, dass kann ein Trader nicht beeinflussen. Er muss geduldig seine Watchlist erstellen, und wenn der Markt das Signal gibt schnell agieren. Deshalb baue ich jetzt auch langsam meine Watchlist auf (wie ihr gleich sehen werdet, sind die meisten Signale eher short, nicht long), und warte geduldig auf meine kranke Gazelle.
Hol dir die einfachen Trades. Du brauchst nur ein paar wenige, um erfolgreich zu sein. Verausgabe nicht deine Kraft, indem du schoenen, saftig gross und lecker ausschauenden Gazellen nachlaeufst. Wenn du es zu oft machst, und zu oft damit scheiterst, dann verhungerst du. Lass den Markt auf dich zukommen.
Quelle: daytrading.de
mann, bin ich dämlich und wie es scheint, auch noch blind wie 'ne 500 jahre alte eule.
boah nee, du. die signatur passt perfekt zu mir, da habe ich einen hochkarätigen treffer gelandet. :-)))
ab in die ecke mit mir
ariva bitte #98 löschen da doppelpost