Der Dow und die 11000....
Das wurde in den Kursen noch nicht honoriert,Käufer warten wahrscheinlich auf die übliche Oktobermygräne,um dann einzusteigen.
Nach 17 Leitzinserhöhungen könnte auch die Fed die Zinskeule erst mal einpacken.da die Erzeugerpreise im Juli um lediglich 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind.
Bären werden sich deshalb kaum aus ihren Höhlen traun...
11.750,28 Punkte war das Top,welches er am 14. Januar 2000 erreicht hatte.
Am Donnerstag verfehlte der Index den Rekord nur um Haaresbreite, am Freitag holt er erst mal Luft.
Eine Zinspause,verbunden mit einer weichen Landung der US-Wirtschaft,und der gute alte Dow marschiert Richtung 15000,wetten dass...
Ich glaub dran...
Bei genau 11,727.34 Punkten blieben gestern die Anzeigetafeln stehen, so hoch hatte der Dow Jones Index noch nie geschlossen.
Natürlich werden 4einhalb Punkte mehr als am 14 Januar 2000 die Welt nicht verändern.
Aber es wurde eine Tür aufgeschlossen und da Börsianer zum Herdentrieb neigen,ist der Weg gen Norden frei.
Für Bullen wärs allerdings entschieden besser,wenns unter Qualen nach oben läuft...
Hier nochmal eine kleine Reise in schlechtere Tage:
29. Oktober 1929
Am "Schwarzen Freitag", der eigentlich ein Dienstag gewesen war, verkauften nervös gewordene Anleger in Scharen ihre Aktien. Panik brach aus.
Der Dow Jones-Index brach allein an diesem Tag um 16,5 Prozent ein: der Anfang der Weltwirtschaftskrise. Noch im gleichen Jahr ging es rund vierzig Prozent abwärts.
2. Juli 1932
Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Franklin D. Roosevelt verspricht einen „new deal for the American people“. Nach Roosevelts Wahl zum Präsidenten schraubte sich der Dow Jones hoch und glich allmählich die Riesenverluste des „Schwarzen Freitag“ aus.
20. Januar 1981
Ronald Reagan wird als 40. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Mit seiner als Reagonimics betitelten Wirtschaftspolitik lieferte er den Anschub für eine jahrelange Klettertour des Dow Jones.
19. Oktober 1987
Hohe Haushaltsschulden der USA, Rekordhandelsbilanz-Defizit: sie hatten die amerikanische Wirtschaft ramponiert. Bis die Blase platzte. Der Dow Jones krachte um fast 23 Prozent ein.
Die Zeit heilt alle Kräche,im Langfristchart siehts längst nicht mehr so heftig aus...
Solche Zahlen locken die Meute stets an wie das Licht die Motten,keiner will bei der Party fehlen.
Dabei herrscht äusserste Skepsis,ob Bush eine weiche Landung hinkriegt.
Für das laufende Quartal rechnen Analysten mit einem Gewinnplus von über 14 Prozent,für das vierte Quartal prophezeien Experten nur noch ein Wachstum von elf Prozent.
Gut so,Gier,dass Ende jeder Hausse hat damit keine Chance...
Aber Google topte sie wie üblich wieder alle und steigerte den Gewinn um 92 Prozent,die Aktie legt nachbörslich 7 Prozent zu.
Der Markt ist nach der Rallye der vergangenen Wochen allerdings anfällig für eine Konsolidierung.
Auffällig bleibt allerdings,wie schnell die Herde auf etwas niedrigeren Niveau stets wieder einsteigt...
Zurzeit wird der Hype/Medienrummel um "Dow 12000" dazu genutzt, um unbedarfte Kleinanleger, die die bisherige Rallye verpasst haben, in Aktieninvestments zu locken. Vor einer Woche erschien sogar auf der Titelseite der Bildzeitung eine Empfehlung, in "Dax und Dow einzusteigen" (normalerweise der perfekte Kontraindikator).
Dabei ziehen sich über der US-Wirtschaft bereits dunkle Wolken zusammen. Der Philly Fed Index notierte gestern bei minus 0,7: Werte unter Null deuten auf Schrumpfung/Rezession hin. Der Bondmarkt hat in der invertierten Zinskurve die kommenden Zinssenkungen der Fed aufgrund dieser Wirtschaftsschwäche bereits eingepreist.
Außerdem machen die US-Banken die jüngste Rallye nicht mit. Man sagt, eine Rallye ohne Banken habe "keine Beine". Die Banken leiden unter notleidenden Hypotheken-Krediten und stark gestiegenen Zwangsversteigerungen nach dem Platzen der US-Housing-Blase. Vergleicht man den Chart des DOW JONES mit dem des US-Bankenindex (BKX) über die letzten drei Monate (unten), stellt man fest, dass sich der BKX bereits wieder auf dem abfallenden Ast bewegt. Gegenüber dem Hoch vor vier Wochen notiert er bereits 2 % im Minus. Auch die invertierte Zinskurve ist daran schuld, weil Banken sich nun das Geld, dass sie teuer langfristig verleihen, nicht mehr billig auf dem Kurzfrist-Markt leihen können.
Last not least ist die Kerninflation in USA mit 2,9 % auf dem höchsten Stand seit 1996. Dieses bindet der Fed bei den eigentlich zur Stützung der schwächelnden Wirtschaft und des schwächelnden Housing-Marktes nötigen Zinssenkungen die Hände. Die USA steuern daher auf eine Stagflation zu (steigende Zinsen bei nachlassender Wirtschaftsleistung), die für Aktien sehr schlecht ist. Mit den DOW-Höchstständen dürfte es daher bald vorbei sein.
Wer den ungebrochenen Anstieg des DOW als "Beweis" für seine Widerstandsfähigkeit (Resiliance) deutet, werfe mal einen Blick auf den DOW-Chart im Jahre 1929 (Posting 30). Dort ging es auch bis zum 29. Oktober "wie besessen" bergauf, um dann umso tiefer zu fallen. Wäre der Dow am Hoch stehen geblieben, wäre 1929 das beste Aktienjahr der Geschichte geworden.
Chartvergleich DOW JONES gegen den US-Bankenindex BKX über die letzten drei Monate
Von Juli bis September verdiente das Unternehmen 733 Millionen Dollar nach 381 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Das entsprach einen Wachstum von 92 Prozent.
Der Gewinn je Aktie vor Sonderfaktoren lag bei 2,62 Dollar und damit 20 Cent über den Erwartungen der Analysten.
Dabei wurden bei Börsengang 04 nur Put-Strategien diskutiert,Google hat sie alle weggefegt...
Nix davon ist aktuell spürbar.
Der Dow wird und muss natürlich demnächst korrigieren,alles andere mittelfristig wär für die Hausse eine Katastrophe...
Ein Schelm, der hier einen Kausalzusammenhang vermutet ;-))
Aber noch ist der Kreislauf nicht geschlossen,über 20 Versuche brauchte der Dow seit 2000,um die 11000 zu knacken.
Euphorie sieht anders aus.
Natürlich ist der Bild-Artikel ein erster Warnschuss für Bullen,aber zum grossen Glück noch mit einem Fragezeichen versehn.
Wer seine Stops nicht aus dem Markt ninmmt kann getrost dabeibleiben....
Ich gebe aber zu, dass es an Markt-Tops schwieriger ist, das Ende der Fahnenstange auszumachen, als bei Markttiefs. Der Überschwang kann daher noch weitergehen. Er gleicht aber einem Drahtseilakt in 300 Meter Höhe über einem Krokodilsgraben ;-))
Alle Analysten,Gurus und Experten muss man eh auf die Müllhalde kippen und nur den Markt als Lehrmeister akzeptiern.
Die übliche Septemberschwäche, Oktoberangst und Rezessionsgefahr konnten den Dow
bisher nicht ausbremsen,der Untergang des US-Immobilienmarktes wird nun schon seit 04 gepredigt.
Wenn schlechte Nachrichten dem Markt nix anhaben können sollte man unbedigt dabeisein,lautet nicht so die beste aller Börsenregeln???
Diese "Regel" ist willkürlich. Faktisch schaden schlechte Nachrichten den Unternehmensgewinnen und damit längerfristig auch den Aktien. Ich erinnere mich noch an zig Gurus hier, die die "Stärke" (Resilience) der Indizes Anfang Mai in selbstgefälliger "Da seht Ihr's!"-Manier lobten. Wenn die Bullen anfangen, sich triumphierend auf die Brust zu schlagen (affenartiges Imponiergehabe, unter niederen Säugern verbreitet...) wie jetzt auch wieder, beginnen bei mir die Alarmglocken zu schrillen. Der Fall folgte im Mai denn auch auf dem Fuß.
Mit den gleichen Argumenten hätte man im Sommer übrigens auch die "Stärke" beim Öl verklären können, als es noch bei 78 Dollar notierte - 20 % höher als jetzt. Ironischerweise ist die Stärke der Aktien vor allem darauf zurückzuführen, dass Hedgefonds, die ihr Geld aus dem Öl abziehen mussten (Futures drückten), dieses Geld in Aktien umschichteten. So wandelte sich eine Blase in eine andere. Die Hedgefonds und Large specs halten zurzeit die höchste Position an SP-500-Futures (long) seit 10 Jahren, ebenso sind sie "mega-long" 10-jährige US-Staatsanleihen. Beides geschieht in der Erwartung, dass die Fed wegen Wirtschaftsschwäche die Zinsen senken muss. Steigende Inflation könnte dies Speku aber zunichte machen. Wenn die Hedger dann ihre Massen an SP-500-Futures wieder auf den Markt kippen, setzt es einen Abverkauf, der dem beim Öl seit Sommer gleichkommt. Kein Wunder: Sind ja auch wieder dieselben Leute, die jetzt einen anderen Markt künstlich zu pushen versuchen.
Die angebliche Regel, dass man in Börsen, die trotz schlechter Nachrichten steigen, investiert bleiben soll, gilt exakt solange, bis die Börsen wegen ebendieser schlechten Nachrichten zu fallen beginnen. Es steigt, weil es steigt, bis es fällt, weil es fällt, könnten man diese charttechnische Trivialität auf den Punkt bringen.
Logisch lässt sich die Trendwende dann meist nicht begründen, ebensowenig wie der jetztige Anstieg, der allerdings im US-Bankensektor schon deutliche Risse zeigt.
Die schreibt dazu "Börse Online":
So bullisch ist Amerika
20.10.06
Von Volker Tietz
Der Dow Jones schließt erstmals in seiner mehr als 110-jährigen Geschichte über der Marke von 12.000 Punkten. Mann, was sind die Amerikaner optimistisch. Davon können sich die Europäer und insbesondere die Deutschen eine Scheibe abschneiden. Oder etwa doch nicht?
Möglicherweise sind die USA einfach nur in der Lage, Statistiken so zu drehen, wie sie am besten ihre Wirkung entfachen. Bei der Arbeitslosenstatistik und vor auch bei der Wirtschaftskraft (Produktivität) des Landes verbringen sie ja wahre Wunderdinge. Nun mögen Sie einwenden, dass der Dow ein Index ist, dem man nicht nach Belieben fälschen kann. Demzufolge wären amerikanische Aktien einfach besser als deutsche, denn der DAX hat bis zum Allzeithoch noch eine weite Strecke vor sich.
Nein, so einfach ist es auch nicht. In der aktuellen Ausgabe der Finanzwoche wird noch einmal betont, dass der Dow Jones kein Index ist, sondern ein Durchschnitt. Die an sich unverständliche Aussage, die man für eine unwichtige Nuance halten kann, ist der entscheidende Faktor. Bei einem Index werden die einzelnen Aktien nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet – so ist es beim DAX. Wenn dann das Schwergewicht E.ON beispielsweise um zwei Prozent steigt, dann beeinflusst das den Deutschen Aktienindex wesentlich stärker als wenn TUI oder Altana um den gleichen Prozentsatz zulegt.
Beim Dow Jones ist dagegen das arithmetische Mittel der Aktienkurse entscheidend. Bei dieser Berechnung spielt die Marktkapitalisierung keine Rolle. Daher ist es möglich, dass ein Dow Jones auf Rekordstände klettert, obwohl 17 von 30 Standardwerten seit dem Hoch 2000 gefallen sind. Ursächlich für den Anstieg des preisgewichteten Index in den vergangenen Jahren waren relativ kleine Aktien wie Caterpillar und Altria. Die breiter gefassten Wilshire 5000 und S&P 500 sind dagegen noch jeweils gut zehn Prozent vom Hoch entfernt, die Nasdaq hat noch einen sehr weiten Weg vor sich. Schöne neue Welt, ist man geneigt zu sagen.
Ich möchte die Suppe nicht verwässern, aber man muss sich kritisch hinterfragen, was hinter den Sensationsmeldungen wie Dow 12.000 eigentlich steckt. Andererseits scheinen nur solche Meldungen in der Lage zu sein, die Menschen wachzurütteln und auf Aktien aufmerksam zu machen. Ansonsten erwacht beim DAX erst wieder das Interesse, wenn er ebenfalls neue (und dann auch ernstzunehmende) Hochs erklommen hat. Das wäre ein wenig spät.
...
Am Wahltag war der Dow während des Handels sogar auf ein neues Rekordhoch von 12196 Punkten gestiegen, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein Wahlsieg der Demokraten abzeichnete.
Obwohl die Republikaner als wirtschftsfreunlicher gelten,sind politische Börsen meist nur für Kurzfristzocker intressant....
Es ist aktuell fühlbar, wie bei jeder Delle Kaufwellen einsetzen.
Die Zinskeule ist eingepackt und wie lange die Herde anschwillt weiss keiner,nach dem Knacken des Allzeithochs gibts kein Hindernis mehr.
Natürlich wird die Luft irgendwann dünn,aber darüber sollen sich notorische Bären die Köpfe zerbrechen...
Der gute alte Dow schloss wieder mal auf Allzeithoch.
Einerseits geriet der Ölpreis massiv unter Druck, andererseits scheint das Inflations-Gespenst verscheucht zu sein,denn die Verbraucherpreise in den USA sind im Oktober im Monatsvergleich um 0,5 Prozent und damit unerwartet deutlich gesunken...
Das intressiert aber wie immer nur Gläubige,die Börse wurde von dieser Spezies selten beeindruckt.
Man hat mehr Erfolg damit, einen Fonds zu kaufen der den S&P 500 abbildet, als dem Treiben von Medien-, Auto- oder Pharmamanagern zu folgen,selbst Manager in der Finanzbranche schneiden einer Morgan-Stanley-Studie zufolge nur unterdurchschnittlich ab.
Insider kennen meist nur ihre Firma und trockene Zahlen,Börsenkurse werde aber meist von Phantasie,Liquidität und Stimmung der Meute getrieben...
Denn von den über 200 Fonds bei uns auf den S&P-500 schaffte es nur ein einziger die letzten 4 Kalenderjahre,den Index zu schlagen.
Und das war Diane Jaffe mit ihrem SGAM-Fond,Optimismus um jeden Preis ist ihre Sache nicht,sie fürchtet vor allem, dass sich in den USA Inflation aufbaut.
Ob Häuserpreis-Blase oder Wachstumsangst: US-Aktien bieten Anlass zur Sorge ist die vorherrschende Meinung in Europa.
Wer mit der New Yorkerin Diane Jaffee spricht, spürt indes wenig Panik.
Für die kommenden Monate beurteilt die Managerin die US-Märkte eher optimistisch:"Wegen der Steigerung der Gewinne ist das Bewertungsniveau historisch gesehn attraktiv...
Schwarzmaler wurden wieder mal aufm falschen Fuss erwischt,denn trotz maroder Hauspreise glänzte der Konsum im November mit einer Zuwachsrate von 1 Prozent...
Diese Stärke wird den Propheten der harten Landung sicherlich Kopfzerbrechen bereiten.
Auch das Inflationsgespenst verbreitete im Nov. keinen Horror,die Verbraucherpreise blieben im Vergleich zum Vormonat stabil...
Nebenbei,der Dow schloss wieder mal auf Allzeithoch...
Kurse machen wie immer die Nachrichten,Fonds sollen ihre Bilanzen aufpolieren und die Kurse damit nach oben ziehn meint die Expertenrunde.
Keine Angst,bei fallenden Kursen hätten die Profis auch ihre Standardsprüche parat.
Die Notenbank hob 2006 viermal die Leitzinsen an,Immobilienpreise kannten nur den Weg nach unten,für gute Stimmung blieb wenig Platz.
Dow und Co. setzten aber auf eine weiche Landung und nicht auszuschliessen das sie wie fast immer Recht bekommen...
Man konnte im Februar 2000 ja auch großspurig behaupten, dass alle, die im Januar 2000 diese "wahnsinnige Long-Chance" nicht gesehen hatten, "Idioten gewesen sind, und dann erst noch die Pessimisten vom Herbst 1999, die hatten ja alle keine Ahnung von der Börse".
Index-Stärke ist IMHO kein überzeugendes Gegenargument für fundamentale Bedenken. Die hohen Kurse zeigen nur, wieviele Schwachköpfe mal wieder an der Börse agieren. Die gestrigen Kursanstiege in USA gingen vor allem auf "Window Dressing" der großen Fonds zurück. Die Fondmanager wollen sich ihre fetten Jahresend-Boni nicht nehmen lassen und stützten gestern künstlich die Kurse, indem sie mit Buy-Programmen massenhaft SP-500-Futures kauften (ES mini, März). So lassen sich die Indizes wie der DOW ohne großen Kapitaleinsatz auf Höchststände "trimmen". Hinter Future-Käufen stehen jedoch keine "natürlichen Käufer", die eine Rallye längerfristig tragfähig machen. Aller Voraussicht nach werden die Fonds zum Jahresanfang (dann sind die Auszüge mit den "sensationellen" Jahresend-Ständen ja an die Kunden rausgeschickt) ihre Futures wieder abstoßen und die Rally beerdigen.
Ende Januar werden wir sehen, was von der Euphorie noch übrig geblieben ist. Ihr dürft dann gern auf dieses Posting verweisen, um mir zu zeigen, wie "dumm" ich war.
Apropos: "Fonds sollen ihre Bilanzen aufpolieren und die Kurse damit nach oben ziehn. Entschuldige Lehna, aber das ist das Dämlichste, was ich seit langem bei Ariva gelesen habe. Oder sollen damit die Future-Stützungskäufe gemeint sein?