Der Doomsday Bären-Thread
Hier mal ein Thread für verstiegene Pessimisten, brummige Bären, notorische Nörgler, weltfremde Wehleider, klagende Kassandras, grenzdebile Doomsday-Propheten. Es muss nicht
... (automatisch gekürzt) ...
Zeitpunkt: 11.02.07 15:37
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, bitte nur zitieren
WARNSIGNAL AN DER BÖRSE
Der hässliche Tripel-Triumph
Von
Karsten Stumm , DüsseldorfAnleger verdienen derzeit viel Geld mit ihren Investments, vor allem an der Börse in New York: Drei wichtige Aktienindizes erreichten dort ein Rekordhoch. Die Historie zeigt: Auf solche Ereignisse folgen meist deutliche Kursverluste.
Düsseldorf - Es ist nur eine Zahl, nur eine Momentaufnahme, doch sie hat die Republik elektrisiert: Der Aktienleitindex Dax der Frankfurter Wertpapierbörse hat die 7000-Punktemarke erreicht. Selbst die "Tagesschau" berichtete darüber, so, als wäre in Deutschland etwas Einmaliges passiert. Ist es aber nicht.
Die Börsen weltweit drehen auf, selbst die bisher trägsten Aktienmärkte unter ihnen hat es gepackt. So wie die Börse in Shanghai zum Beispiel, die noch um die Jahreswende 2004/2005 Kursverluste verbuchte, während anderswo in der Welt bereits kleine Zwischenhochs gefeiert wurden. Und die Leitindizes der beiden weltweit führenden Handelsplätze in Tokio und New York haben längst vor dem Dax ungewöhnliche Kursmarken erreicht.
An Amerikas Leitbörse beispielsweise stieg zuletzt nicht nur der Standardwerteindex Dow-Jones - Industrial auf ein neues Rekordhoch. Zeitgleich mit dem US-Dax-Pendant erklomm auch der Dow-Jones-Branchenindex der Transportunternehmen sowie der Energieversorgungsfirmen ein Niveau, so hoch wie nie zuvor. Und solch ein durchgängiger Höhenrausch kam in der gemeinsamen 78-jährigen Geschichte der drei Dow-Jones-Aktienindizes nur höchst selten vor; nach Angaben von Dow Jones in New York nur an 21 Börsentagen in fast acht Jahrzehnten.
Genau diese seltene Börsenkonstellation hätten Anleger in den Jahrzehnten zuvor als ein Warnsignal vor dem drohenden Abschwung werten können. Der nämlich folgte in der Vergangenheit verblüffend oft etwa ein Jahr nachdem die drei Indizes zeitgleich Rekordhochs erreichten. Damit nicht genug: Nur wenig später drückten die Kursrückgänge in Übersee dann auch auf die Aktienpreise in Frankfurt am Main.
Manche Aktienexperten glauben jetzt Gründe dafür gefunden zu haben, warum sich die Börsengeschichte wiederholen könnte ........
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,468343,00.htmlDie dunkle Seite des Börsenbooms
Strategen spielen Negativszenarien für Weltwirtschaft und Märkte durch - Risiken für das globale Finanzsystem sind größer als angenommen
-Die Aktienmärkte werden dieses Jahr weiter steigen, die Rohstoffnotierungen sich auf erträglich hohem Niveau stabilisieren und die Zinsen maßvoll anziehen. An der Devisenfront ist ebenso wenig mit dramatischen Veränderungen zu rechnen wie in den internationalen Handelsbeziehungen, und auch geopolitisch dürfte 2007 ein ruhiges Jahr werden. So oder so ähnlich lautet der Konsens unter den Anlagestrategen. Doch genau diese Sorglosigkeit raubt manchen Beobachtern den Schlaf. Denn an der Börse kommt ein Crash meist dann, wenn die Zukunft allzu rosig anmutet.
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben einige Experten klare Worte der Warnung gefunden. So monierte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, die Akteure schenkten den globalen wirtschaftlichen Ungleichgewichten bei ihrer Suche nach renditestarken Investments nicht genügend Beachtung. Die Gefahr, dass es aufgrund dieser Verzerrungen etwa zu einem Dollar-Crash komme, sei zwar nicht groß, die etwaigen Folgen dafür seien aber umso schwerwiegender. Trichet ist nicht der einzige Mahner. Auch andere Ökonomen fühlen sich dazu berufen, die Kassandra zu mimen und ein deutlich weniger positives Bild der Situation zu zeichnen. So warnt Morgan-Stanley-Vordenker Eric Cheney in einem jetzt publizierten Thesenpapier, Europa sei wegen seiner fragmentierten Märkte besonders anfällig für "Makrorisiken", also finanzielle Schockereignisse.
Dass an den Märkten eine Zeitbombe ticken könnte, wurde erst wieder gestern offenbar: Zum Wochenschluss meldete die EZB, dass die Geldmenge M3 im Dezember um 9,7 Prozent hochgeschnellt ist und damit so stark wie seit 1990 nicht mehr. Bei Volkswirten lässt dieser unerwartet starke Anstieg der bedeutenden Liquiditätskennzahl Alarmglocken schrillen, betrachten sie die Geldmenge von heute doch als die Inflation von morgen. "Wir erleben nun, dass die überschüssige Liquidität ein beunruhigendes Ausmaß erreicht hat", sorgt sich Thorsten Polleit, Chefökonom bei Barclays Capital. Dabei ist nicht die Flut des billigen Geldes das eigentliche Problem, sondern deren mögliches abruptes Ende.
Der Risikohunger der Investoren hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Wird ihnen diese Renditejagd auf Pump durch hohe Zinsen verleidet, könnten sie sich Hals über Kopf aus hoch bewerteten Anlageformen zurückziehen. Mögliche Epizentren einer Krise sind heißgelaufene Immobilienmärkte in Frankreich, Schweden, Irland und Spanien. Besonders hart könnte es die Finanzmetropole London treffen, wo der Preis für das begehrte "Betongold" allein letztes Jahr um 29 Prozent nach oben geschnellt ist.
Aber nicht nur auf dem Häusermarkt könnte es zu einem Gemetzel kommen, sondern auch bei den Hedgefonds und Private-Equity-Firmen. Beobachter kritisieren schon seit Langem, dass diese intransparenten Profitmaschinen immer mehr Risiken eingehen, um ihre Rendite zu maximieren. So spekulieren die hoch bezahlten Finanzjongleure inzwischen so stark auf Kredit wie seit 1998 nicht mehr - dem Jahr der LTCM-Pleite. Derweil gebieten Hedgefonds heute mit rund einer Billion Euro über deutlich mehr Kapital als damals.
Zudem bedienen sie sich bei ihren Investitionen nicht börsengehandelter Derivate, die kaum einer Kontrolle unterliegen. Die Aufsichtsbehörden haben nur ungefähre Vorstellungen, welche Volumina diese Instrumente erreicht haben. Das Treiben der Finanzkonzerne beunruhigt mittlerweile sogar Washington. US-Finanzminister Henry Paulson - selbst Ex-Chef von Goldman Sachs - ließ es sich nicht nehmen, persönlich einer Untersuchungskommission vorzusitzen, die herausfinden soll, wie krisenanfällig diese überbordende Fremdfinanzierung die Finanzmärkte macht. Knackpunkt ist, dass das Wohl und Wehe der Hedgefonds mit dem der Kreditinstitute aufs Engste verknüpft ist. "Sollte es durch eine unachtsame Notenbankpolitik zu einer Liquiditätsklemme kommen, könnte dies eine Kettenreaktion auslösen, an deren Ende eine Finanzkrise steht", warnt Chaney.
Doch nicht nur aus der Finanzindustrie drohen unangenehme Überraschungen. Auch der hochvolatile Rohstoffmarkt birgt Risikopotenzial. Gerade beim Öl, jenem Seismografen der Geopolitik, könnte die Ruhe trügerischer nicht sein. So macht ING-Ökonom Rob Carnell darauf aufmerksam, dass eine militärische Auseinandersetzung mit dem Iran den Brent-Preis leicht über 100 Dollar je Fass treiben könnte, was Weltwirtschaft und Börsen unweigerlich in die Knie zwingen würde. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Konfrontation sei größer als weithin angenommen. "Die USA haben bereits ein beträchtliches Militärkontingent in den Golf entsandt. Schon im Februar oder März könnten die Spannungen in der Region wieder deutlich zunehmen.
Auch die wachsende Ablehnung der Globalisierung - wie sie sich in den Industrieländern in der Wut auf Arbeitsplatzverluste und in den Entwicklungsländern in der Angst vor kulturellem Identitätsverlust Bahn bricht - birgt Sprengstoff. Obwohl sich die protektionistischen Tendenzen rund um den Globus verstärken, werde in Europa so getan, als sei das eher ein amerikanisch-asiatisches Problem, meint Chaney. Weit gefehlt: "Als größte Handelsmacht der Welt könnte die EU das Hauptopfer eines Handelskriegs zwischen China und den USA sein."
Auch wenn diese Negativszenarien die weniger wahrscheinliche Variante sind, ist für Skeptiker wie Chaney und Carnell klar: 2007 wird alles andere als ein ruhiges Jahr für die Börsen.
http://www.welt.de/print-welt/article711735/Die_dunkle_Seite_des_Boersenbooms.htmlIm Nachgang zu dem vorangestellten Artikel " Die dunklen Seiten des Börsenbooms" und der darin enthaltenen Aussage, dass die mögliche Epizentren einer Krise auch die heißgelaufenen Immobilienmärkte in Europa sein könnten, hier ein Auszug aus dem aktuellen FAZ – Artikel "Flucht in die Immobilie".
Flucht in die Immobilie
VON JENS FRIEDEMANN
23. Februar 2007
Hohe Liquidität und gute Konjunktur treiben die Anlage in Immobilien.
Wer sich vor zwei, drei Jahren in ein Kloster zurückgezogen hat und heute zurückkehrt, glaubt sich in eine andere Zeit versetzt; er scheint eine internationale Flucht in die Sachwerte zu erleben. Wo noch vor kurzem Immobilien für 20 bis 30 Milliarden Dollar den Besitzer wechselten, werden heute 600 Milliarden Dollar gezählt. Einschließlich der Beteiligungen an internationalen Grundstücksgesellschaften könnten es im vergangenen Jahr sogar 800 Milliarden Dollar gewesen sein. Und nichts deutet auf eine schnelles Ende der Euphorie hin, obwohl sich die Preise für gut vermietete Objekte von New York über London und Paris bis nach Warschau und Moskau in einem atemberaubenden Tempo erhöht haben.
Die Flucht in die Sachwerte ist nicht unbekannt - sie erinnert an vergangene Inflationsjahre; doch von Inflation ist heute wenig zu sehen. Für allgemeine Preissteigerungen sorgt fast ausschließlich der Staat über höhere Steuern und Abgaben. Hinzu kommen die gestiegenen Energiepreise. Diese Art von Inflation aber macht kein Gebäude wertvoller. Im Gegenteil, sie treibt die Nebenkosten und mindert die Wettbewerbsfähigkeit von Immobilien. So halten die Wohnungsmieten in Deutschland seit Jahren nicht mehr Schritt mit der Inflation. Selbst inflationsgesicherte Mietverträge nützen wenig, wenn die Mieter auf Leerstand in der Nachbarschaft hinweisen und modernere Räume zu günstigeren Konditionen angeboten bekommen.
Die Flucht hat andere Gründe: Es ist die gewaltige Liquiditätsflut als Folge des Zusammenbruchs der New Economy und des Debakels an den Börsen nach dem Jahr 2000. Damals senkten die Notenbanken unter Federführung der Amerikaner die Zinsen auf das niedrigste Niveau seit der Weltwirtschaftskrise von 1929, um einen Kollaps der Weltwirtschaft zu verhindern.
Diese Liquiditätsflut musste zwangsläufig die Immobilienmärkte erreichen, die in der vorangegangenen Börsenhausse vernachlässigt waren und entsprechend preisgünstig erschienen. In zahlreichen Ländern warfen Immobilien noch vor wenigen Jahren zweistellige Renditen ab, während Fremdkapital für drei bis vier Prozent zu haben war - eine fast atemberaubende Konstellation für Kapitalanleger, zumal die meisten Banken "non recause" finanzieren. Bei dieser regresslosen Finanzierung haftet nicht der Kreditnehmer, sondern nur die Immobilie als Sachwert mit ihren künftigen Einnahmen.
Mittlerweile ist der Markt für gutvermietete Objekte wie leergefegt, so dass die Anleger - darunter Hunderte von Beteiligungsgesellschaften aus dem Ausland - sogar in hochriskante Projektentwicklungen ohne Vorvermietungen investieren, in Objekte mit Leerstand und in Städten und Regionen, deren Namen sie zuvor nicht einmal kannten. Für ein attraktiv erscheinendes Paket mit Immobilien stehen auch im zweiten Jahr des ungestümen Aufschwungs unverändert viele Bieter bereit - oft Namen, die kaum jemand kennt. Was sie reizt, ist klar erkennbar: Im vergangenen Jahr konnten mit Einkaufszentren in Frankreich knapp 30 Prozent verdient werden, mit vermieteten Bürogebäuden in London 21 Prozent, mit Wohnimmobilien in Dänemark knapp 40 Prozent - alles in einem einzigen Jahr. Bei einem Einsatz von 5 oder 10 oder 20 Prozent Eigenkapital wird deutlich, was augenblicklich auf den Immobilienmärkten vor sich geht .........
Selbst Immobiliengesellschaften gelten als Anlagefavoriten, obwohl es so viele dieser Gesellschaften nicht gibt. Das hat ihre Kurse auf abenteuerliche Höhen getrieben. Immobilienaktien haben in den vergangenen Jahren alle bekannten Börsenindizes wie den Deutschen Aktienindex, den Dow Jones und den Standard & Poor's geschlagen. Mittlerweile sind erste Dachfonds entstanden, die in die Anteile nationaler Immobiliengesellschaften investieren und ihren Kunden einen reibungslosen Ein- und Ausstieg versprechen.
Das alles hat zu Sorgen vor einem schnellen Ende des Höhenfluges geführt. Doch von einer Gefährdung ist aus deutscher Sicht nichts zu spüren - weil die Mieten und Preise für Bürogebäude, Einkaufszentren und Wohnanlagen in Deutschland erst jetzt aus ihrem Koma erwachen und immer noch weit unter ihren Höchstständen von einst liegen. Dieser Nachholbedarf gegenüber dem Ausland hat Deutschland zu einem Favoriten international orientierter Immobilieninvestoren gemacht. Aber die Furcht bleibt, das schon morgen alles vorüber sein könnte.
http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E938C7FB73BC946A6846BA747C97F19FC~ATpl~Ecommon~Scontent.htmlVon Heike Buchter, New York
26.02.2007
23 Hypothekeninstitute melden Verluste · Wall Street und Investoren werden nervös
Steigende Hypothekenausfälle bei Kreditnehmern mit schlechterer Bonität treiben in den USA reihenweise Anbieter in die Krise. Zuletzt musste Novastar Financial, ein börsennotierter Immobilientrust und Hypothekenfinanzierer, massive Verluste melden.
Wenige Tage zuvor hatte der britische Finanzkonzern HSBC eine höhere Ausfallrate bei Hypotheken eingeräumt und angekündigt, die Abschreibungen für Kreditausfälle um 20 Prozent auf über 10,5 Mrd. $ anzuheben. Zum Wochenende hat HSBC die Führungsetage der US-Einheit mit sofortiger Wirkung abgelöst.
Nach Berechnung von Brancheninsidern haben in den vergangenen drei Monaten 23 auf Wohneigentumskredite spezialisierte Anbieter hohe Verluste melden müssen, stehen zum Verkauf oder haben ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. Die für die Bankenaufsicht zuständige Notenbankgouverneurin Susan Bies erklärte, Hypotheken mit schlechterer Bonität reagierten „in einer sehr problematischen Weise“. Die steigenden Zinsen und der abkühlende Immobilienmarkt treffen besonders Hausbesitzer mit niedrigem Einkommen. Ein großer Teil davon hat Verträge mit variablen Zinsen abgeschlossen, die mit dem Marktzins anziehen. Im vergangenen Jahr wurden 1,2 Millionen Häuser zwangsversteigert. Das entspricht einer Steigerung von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das US-Hypothekengeschäft gehört zu den wichtigsten Bereichen des Finanzmarkts. In den vergangenen zwei Jahren wurden nach Schätzung von Economy.com, einer Researchtochter der Rating agentur Moody’s, rund 3200 Mrd. $ neue Hypothekendarlehen ausgereicht. Rund 20 Prozent sind Darlehen an Kreditnehmer mit schwacher Bonität.
Das Ausfallrisiko haben die Kreditinstitute meist an Brokerhäuser und Großanleger weitergegeben. Investmentbanken kaufen Hypotheken kleinerer Anbieter, bündeln sie und reichen sie als Mortgage-Backed Securities (MBS) oder Collateralized Debt Obligations (CDO) unter anderem an Hedge-Fonds, Pensionskassen und Versicherer weiter. 2005 sind laut Daten des US-Bankensicherungsfonds FDIC zwei Drittel der neuen Hypotheken auf diese Weise verbrieft worden. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass 50 Prozent dieser Wertpapiere in den Händen europäischer und asiatischer Anleger sind. Kredite mit schwächerer Bonität versprechen Investoren höhere Zinsen, um das Risiko zu kompensieren.
Nun gehen die Wall-Street-Häuser dazu über, faule Kredite an die ursprünglichen Anbieter zurückzureichen. So verlangte Merrill Lynch im Dezember, dass Resmae ausgefallene Darlehen über 308 Mio. $ wieder zurückkauft. Daraufhin mel dete das kalifornische Spezialkreditinstitut Konkurs an. Merrill Lynch hatte 2006 3,5 Mrd. $ Hypotheken schwächerer Bonität von Resmae gekauft. HSBC hat mehrere Anbieter verklagt, die sich weigern, faule Kredite zurückzunehmen.
Das Beratungsunternehmen Clayton hilft den Investmentbanken beim Sichten ihres Portfolios. „Fälle, in denen wir Zahlungsschwierigkeiten oder sogar Manipulationen bei den Kreditanträgen finden, haben deutlich zugenommen“, sagte Kevin Kanouff, Leiter der Fixed-Income-Abteilung bei Clayton. Inzwischen melden sich bei ihm auch Hedge-Fonds und Pensionsfonds, die ihre Portfolios durchleuchten lassen wollen.
bloomberg
26.02.2007
Pimco-Fondsmanager erhöht Anteil geldnaher Wertpapiere
Fondsmanager Bill Gross ist von den US-Anleihemärkten so wenig begeistert, dass er immer mehr liquide Mittel hält. Der Anteil geldnaher Wertpapiere in seinem Total Return Fund lag Ende Januar bei 43 Prozent, so hoch wie zuletzt im Februar 2005, teilte die Allianz-Tochter Pacific Investment Management (Pimco) mit.
Noch Ende 2006 betrug der Anteil geldnaher Wertpapiere in dem 99,9 Mrd. $ schweren Fonds 26 Prozent. Bondguru Gross hat US-Staatsanleihen in den vergangenen zwölf Monaten mehrmals als zu teuer bezeichnet. In seinem letzten Kommentar auf der Pimco-Website erklärte Gross am 29. Januar, die Kurse für Anleihen und andere Investments „werden immer mehr von wertunabhängigen Kapitalflüssen und spekulativen Fremdfinanzierungen bestimmt und weniger von Fundamentaldaten“.
Seit 2001 haben ausländische Investoren jährlich rund 1000 Mrd. $ in US-Anlagen investiert. Das hat die Kurse der Anleihen nach oben und die Renditen nach unten getrieben, schreibt Gross. Eine Hauptquelle für die Kapitalflüsse sind die Erlöse, die andere Länder mit dem Export von Gütern in die USA erzielen. 2006 verbuchten die USA ein Handelsbilanzdefizit von 763,6 Mrd. $, das ist das fünfte Jahr in Folge ein Rekord.
Inzwischen ist das Defizit allerdings auf dem Rückzug, von 68,6 Mrd. $ im August sank es auf 61,2 Mrd. $ im Dezember. Fällt es weiter, haben Ausländer weniger Dollar zum Investieren, das dürfte den Anleihegläubigern schaden, so Gross. Der Ölpreis ist seiner Auffassung nach eine der wichtigsten Bestimmungsgrößen für das Defizit.
Gross hat neun Prozent des Total-Return-Portfolios in Staatsanleihen investiert, verglichen mit 40 Prozent im Benchmarkindex Lehman Aggregate Bond. Der Total Return Fund erzielte vergangenes Jahr eine Rendite von vier Prozent, damit schnitt er laut Daten von Morningstar besser ab als 54 Prozent der vergleichbaren Fonds. Der Lehman-Index legte im gleichen Zeitraum 4,3 Prozent zu. Für die vergangenen fünf Jahre kommt der Fonds auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,2 Prozent, damit lässt er mehr als 70 Prozent der vergleichbaren Fonds hinter sich. bloomberg
Von Hans albrecht
26.02.2007
Hedge-Fonds wachsen und wachsen. Doch irgendwann könnte die Lawine aus Spekulation, Gier und Leichtsinn abgehen und die Finanzmärkte mitreißen. Mehr staatliche Kontrolle ist nötigVon Hans albrecht
Der ungebrochene Mittelzufluss in Hedge-Fonds verleitet die Fondsmanager zu immer riskanteren und aggressiveren Anlagestrategien. Dabei werden prinzipiell kurzfristig kündbare Kundengelder immer häufiger auch langfristig investiert und zudem durch immer höhere Kredite gehebelt. Sollten weitere Hedge-Fonds-Krisen Kunden zur massiven Kündigung von Einlagen veranlassen, könnte dies zu erheblichen Problemen an den internationalen Kapitalmärkten führen.
Mittlerweile sind weltweit über 1300 Mrd. $ in Hedge-Fonds investiert. Hinzu kommen erhebliche Kredite, die diese aufnehmen, um ihre Eigenmittelrenditen zu verbessern. Niemand, weder Fed noch EZB, Bundesbank, SEC oder Weltbank, scheint zu wissen, welche Summen insgesamt von Hedge-Fonds investiert werden. Schätzungen gehen von weit über 10 000 Mrd. $ aus. Und trotz aller historischen Erfahrungen werden diese ungeheuren Summen völlig außerhalb jeder Aufsicht investiert.
Noch beunruhigender ist, von welchen Anreizsystemen diese Investitionen gesteuert werden: „Normale“ Hedge-Fonds-Konditionen beinhalten eine jährliche Managementgebühr von 1,5 Prozent plus eine „Gewinnbeteiligung“ von 20 Prozent, die quartalsweise auch dann ausgezahlt wird, wenn die berechnete Wertsteigerung noch gar nicht realisiert wurde. Abenteuerlich ist, dass die „Wertsteigerungen“, aufgrund derer solche Ausschüttungen erfolgen, von den jeweiligen Managern selbst berechnet werden. „A License to Steal“ hat dies einmal ein Investor genannt.
Zu welch abenteuerlichen Investitionsentscheidungen derartige Gebührensysteme führen, wird an den jüngst in Mode gekommenen „PIK Notes“ deutlich. Hierbei handelt es sich um Fremdfinanzierungen, zum Beispiel für Firmenkäufe, bei denen Zins und Tilgung sämtlich erst zum Ende der Laufzeit fällig werden. Selbstverständlich würde kein Banker je derartige Finanzierungen anbieten, wenn er sie nicht umgehend an Hedge-Fonds weiterverkaufen könnte. Diese allerdings kaufen PIK Notes mit Begeisterung, denn sie sind eine Lizenz zum Gelddrucken: Kauft ein Hedge-Fonds-Manager eine mit neun Prozent verzinste fünf Jahre laufende PIK Note, so erhält er für diese grandiose Managementleistung fünf Jahre jeweils 1,5 Prozent Management-Fee und zusätzlich 20 Prozent der kumulierten Zinsen, insgesamt also gut 18 Prozent der investierten Kundengelder. Und diese Beträge werden quartalsweise ausgezahlt, bevor der Investor am Ende nach fünf Jahren feststellt, ob er überhaupt sein Geld zurückbekommt. Das Einzige, was diesem Bereicherungsschema einen Strich durch die Rechnung machen könnte, wären Zahlungsschwierigkeiten der mit der PIK Note finanzierten Firma – da ist es sehr praktisch, dass man mit Zahlungen, die man gar nicht leisten muss, nur schwer in Verzug kommen kann.
So erklärt sich auch, warum es heute kein Problem ist, sich für den Erwerb einer Gartenzwergfirma das Fünf- oder Sechsfache oder noch mehr des freien Cashflows dieser Firma zu leihen, obwohl der redliche Betreiber der Firma vorher Mühe hatte, sich von seiner Hausbank nur das Zweifache seines Cashflows zum weiteren operativen Aufbau zu leihen.
So erklärt sich auch, warum viele Hedge-Fonds eher an kurzfristigen Ausschüttungen als an langfristiger Wertsteigerung interessiert sind und warum bei manchen abenteuerlich hohe Anteile der neu eingeworbenen Kundengelder in Form von Gebühren abfließen oder Kredite aufgenommen werden, um die Gebührenentnahmen der Fundmanager zu finanzieren.
Man mag nun sagen, der Markt wird’s schon richten, was auf lange Sicht sicher stimmt. Doch können derart große unter reiner Quartalsdenke investierte Summen in der Tat „Heuschreckenschäden“ verursachen. Zudem besteht die Gefahr, dass solche Schneeballsysteme plötzlich kollabieren. Grund für die enormen Mittelzuflüsse der Hedge-Fonds ist die Hoffnung der Investoren, dass sich alle paar Jahre die eingezahlten Gelder verdoppeln. Wie man jedoch aus der Geschichte weiß, funktioniert das irgendwann nicht mehr.
Natürlich gibt es Fonds, die hervorragend und seriös gemanagt werden. Doch die Gewinnaussichten locken Glücksritter und Scharlatane, sodass die durchschnittliche Managementqualität aller Fonds heute sicher sehr viel niedriger ist als früher.
Es gibt schlicht nicht genug Nobelpreisträger, um alle Fonds zu managen, und LTCM hat selbst ein Nobelpreisträger im Management nicht vor dem Zusammenbruch bewahrt. So ist also mit weiteren größeren Pleiten zu rechnen, und dann könnte die Gier in Furcht umschlagen. Wenn dann viele Investoren ihr Geld abziehen, könnte das zur Illiquidität von Fonds führen, die mittlerweile erheblich langfristig zum Beispiel in PIK Notes oder Immobilien investiert haben. Dies wiederum könnte zu massiven bilanziellen Problemen bei all jenen Banken führen, die in großem Umfang Derivate gehandelt und dabei Hedge-Fonds als Stillhalter der Gegenpositionen kontrahiert haben. Gleichzeitig würden in erheblichem Umfang Kreditfinanzierungen von Hedge-Fonds ausfallen. All dies ginge mit massiven Ertragseinbrüchen bei den Banken einher, die mittlerweile nicht unerhebliche Anteile ihrer Erträge aus Transaktionen mit Hedge-Fonds erwirtschaften. Insider können sich durchaus Szenarien vorstellen, gegenüber denen die berüchtigte Pleite des LTCM-Fonds Peanuts wäre.
Liest man Bücher über den großen Crash von 1929, so springt eine Vielzahl von Parallelen ins Auge. Umso erstaunlicher ist, dass die Lehren von damals heute ignoriert werden.
Why would the Federal Reserve minutes show concern for inflation? Consumer prices certainly seem under control (although I can argue that the BLS measure of that is flawed). The reason is most people have a misconception of what inflation is. The Fed members must understand the real problem. The problem is dire.
Inflation is the growth in money and credit and it is growing like a weed. The Fed stopped publishing M3, the broadest measure of this money, so most don't even talk about this troublesome statistic. It's clearly growing much faster than nominal GDP and illustrates the devastating nature of the Fed's policies.
If you reconstruct M3 it is currently growing at around 12-13%, a level which has rarely been seen, a level way above average and one that is ultimately deflationary (at some point it will get so large that it must be paid back or defaulted on).
The U.S. saw a total of $4 trillion in new credit created last year. All that money you see out there has been borrowed.
Normally all that money would go to bid up consumer prices. It is not because of the U.S.' sickness.
All that free money (first fostered by Japan's ridiculously low interest rates, a rate that was just raised yesterday because it is clearly causing malinvestment) combined with globalization has created overcapacity. The latest capacity numbers show it now falling from already below average numbers. The U.S. has too much production in the world so producers can't increase prices. The U.S. has too many houses so the prices are beginning to fall. The U.S. has too much commercial real estate so REIT stocks are showing severe weakness. The U.S. made too many risky loans so the subprime mortgage market is falling apart. The U.S. has too many strip malls so the countryside is getting ugly.
All that borrowed money is now going into speculation because there is nothing left to build. It is going into stock prices, gold, commodities as the last flushes before the market says "we can't take anymore debt." Total U.S. debt is 3.5 times GDP, a level never seen before. The second highest level was 2.9 times in 1929. Total U.S. financial debt (excludes consumer debt) is 2.1 times GDP, the highest ever and up from one time in 1987.
The timing is uncertain, but logic tells us that this must end.
Prof. John Succo
No positions in stocks mentioned.
http://www.minyanville.com/articles/index.php?a=12215U.S. Stocks Plunge in Global Rout; Dow, S&P 500 Erase '07 Gains
By Eric Martin
Feb. 27 (Bloomberg) -- U.S. stocks plunged, wiping out about $600 billion in market value and erasing all of the year's gains, after a selloff in China spread globally and sparked the biggest rout since the bull market began in 2002.
The Dow Jones Industrial Average fell as much as 546 points, the most since the first trading day after the Sept. 11, 2001, terrorist attacks. It dropped 151 points in a single minute at about 3 p.m. New York time. All but two companies in the Standard & Poor's 500 Index declined.
``This is a fairly violent selloff,'' said Russ Koesterich, a portfolio manager at Barclays Global Investors in San Francisco, which has $1.7 trillion in assets.
The worldwide tumble was sparked by China's plan to clamp down on illegal stock market investments. Chinese stocks slumped the most in a decade, while Europe's Dow Jones Stoxx 600 Index fell 3 percent and emerging markets sank. Russian shares slid from an all-time high; Brazil's Bovespa Index sank 6.6 percent.
U.S. Treasuries rose on increased demand for debt securities amid the worldwide equity slump and signs of a slowing economy after durable-goods orders fell more than forecast in January.
The plunge in China ``exposed the fact that there are problems developing,'' said Jim Rogers, who co-founded the Quantum hedge fund with George Soros in the 1970s. ``When you have major stock declines, they always start in marginal countries, sectors and companies.''
The Dow average sank 415.86, or 3.3 percent, to 12,216.40. The S&P 500 retreated 50.31, or 3.5 percent, to 1399.06. The Nasdaq Composite Index dropped 96.65, or 3.9 percent, to 2407.87.
For the Dow and S&P 500, it marked the biggest decline since March 2003. For the Nasdaq, it was the worst one-day performance since December 2002.
Chinese Measures
China's government approved a special task force to clamp down on illegal share offerings and investments with borrowed money after indexes climbed to records. The Shanghai and Shenzhen 300 Index dropped 9.2 percent, wiping out $107.8 billion from a stock market that doubled in the past year.
Today's plunge also comes on the heels of a record-breaking U.S. rally, fueled in part by the two biggest leveraged buyouts in history. TXU Corp. yesterday agreed to be acquired by private equity firms for $45 billion. Equity Office Properties Trust was sold to Blackstone Group LP for $39 billion on Feb. 7. The Dow average closed at an all-time high last week, while the S&P 500 and Nasdaq reached six-year highs.
`Overheated'
``Things just got a little overheated in the U.S. investment scene and it needs to calm down a little bit,'' said John Kattar, who oversees $1.8 billion as chief investment officer at Eastern Investment Advisors in Boston. ``A lot of the frothiness of the private equity deals should subside now.''
An indicator that measures the rate of expected stock-market swings rose the most ever. The Chicago Board Options Exchange SPX Volatility Index, known as the VIX, surged 63 percent as investors anticipated more risk in owning stocks.
About 50 stocks fell for every one that rose on the New York Stock Exchange. Some 2.4 billion shares changed hands on the Big Board, 57 percent more than the three-month daily average.
A measure of raw-materials producers slumped 4 percent for the worst performance among 10 industry groups in the S&P 500 on concern China's appetite for imported goods will wane at a time when slower manufacturing restrains U.S. growth.
Alcoa Inc., the world's biggest aluminum producer, tumbled $1.57 to $33.79. China is the leading consumer of the metal. Copper miner Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc. fell $6.17 to $55.75 on expectations of decreased demand from China, also the biggest user of that metal.
Wie auch immer solange mein Chef so tut, als würde er mich richtig bezahlen, solange tue ich so, als würde ich richtig arbeiten.
So Long Sash XD
U.S. stock indexes swamped by wave of grim data
Dow back below 9,000; upbeat Intel, Coca-Cola, J.P. Morgan results sidelined
By Kate Gibson & Nick Godt, MarketWatch
Last update: 4:52 p.m. EDT Oct. 15, 2008
NEW YORK (MarketWatch) -- Stocks fell sharply on Wednesday, with the Dow Jones Industrial Average sliding more than 700 points, battered by evidence a painful recession is already under way and overshadowing progress in shoring up the global financial system.
Stock indexes furthered their sharp declines after the release of the Federal Reserve's latest report on the economy, which illustrated a broad slowdown in economic activity already taking place by the end of September. "The economy is pretty much showing what we thought all along -- that we're slipping into or already in recession," said Sam Stovall, senior investment strategist at Standard & Poor's. In addition, there are signs "that the global economy is slipping into recession," he added, pointing to another slide in oil prices.
U.S. financial stocks will likely remain volatile this week, as J.P. Morgan and Wells Fargo post results and Citigroup and Merrill Lynch are on tap next. MarketWatch's Greg Morcroft reports. (Oct. 15)
Slammed further into the close, the indexes closed at or near session lows. The Dow Jones Industrial Average ($INDU 8,577.91, -733.08, -7.9%) shed 733.08 points, or 7.8%, to trade at 8,577.91, the blue-chip index's third fall below 9,000 in the past five sessions. The Dow last week closed below the key psychological level for the first time in more than five years.
mehr:
http://www.marketwatch.com/news/story/...2DB%2DA237%2DF0D23C9543D5%7D
GEAB N°28 ist angekommen! Die umfassende weltweiten Krise : Warnung ! Sommer 2009 - Insolvenz der US-Regierung !
http://www.leap2020.eu/...?PHPSESSID=1618a2c24429c510463b8567e10511d3
Man könnte das alles als Gloom&Doom-Gesülze abtun, nur, wenn man bedenkt, was die Jungs bereits in 2007 und auch früher prognostiziert hatten und was bisher eintraf:
Sequenz 1 - Die US-Verschuldung löst eine Kettenreaktion im Banken und -Finanzsektor aus: Was vor 100 Jahre die "Russlandanleihen waren" sind heute die "US-Schulden" (2. Quartal 2007 bis 3. Quartal 2008)
Sequenz 2 - Die Aktienmärkte, insbs. in Asien und den USA, brechen zusammen : innerhalb von zwei Jahren und je nach Weltregion Kursverluste von 30% bis 60%
Sequenz 3 - Die Immobilienblasen dieser Welt platzen: Großbritannien, Spanien, Frankreich und die Schwellenländer
Sequenz 4 - Die Krise erfasst das Währungssystem: Der Absturz des US-Dollar droht andere Währungen mitzureißen
Sequenz 5 - Stagflation der Weltwirtschaft - Rezessflation in den USA, Nullwachstum in Europa, Rezession
Sequenz 6 - Die Very Great Depression in den USA löst eine Sozialkrise aus; das US-Militär mischt sich verstärkt in die US-Politik ein
Die Dekantierungsphase der umfassenden Krise: die weltweite Konkurswelle!
2007 hatten wir unsere Einschätzung bekannt gegeben, dass die amerikanischen Banken und die US-Privathaushalte insolvent wären. Vor mehr als einem Jahr hatten wir berechnet, dass die fiktiven Vermögenswerte sich auf eine Gesamtsumme von über 10.000 Milliarden Dollar beliefen, die sich in der Krise in Luft auflösen würden. In den Analysen der überwiegenden Mehrheit der Wirtschaftsexperten über die Lage der Wirtschaft war davon nichts zu finden. Der weitere Ablauf der Ereignisse hat gezeigt, dass unsere Einschätzung korrekt war. Heute sagen wir voraus, dass eine neue Sequenz der Dekantierungsphase der weltweiten umfassenden Krise eingesetzt hat, nämlich die Phase der weltweiten Konkurswelle.
Im Gegensatz zu dem, von dem Politiker und Zentralbanker weltweit ausgehen, ist die aktuelle Liquiditätskrise, die sie mit Senkung der Leitzinsen auf historische Tiefststände und der Vermehrung der Geldmenge in noch nie da gewesenem Maße beheben wollen, nicht der Grund, sondern die Folge der aktuellen Krise…..
…..Die Welt wird sich nun darüber bewusst, dass sie viel ärmer ist, als ihr im letzten Jahrzehnt vorgegaukelt wurde. 2009 ist das Jahr, in dem alle Wirtschaftsakteure sich Gewissheit über ihre finanzielle Situation verschaffen müssen, wobei sie dabei einberechnen müssen, dass wesentliche Bestandteile ihres Vermögens noch weiter an Wert verlieren. Die Schwierigkeit dabei ist, dass immer mehr Wirtschaftsakteure den traditionellen Indikatoren und Messinstrumenten nunmehr mißtrauen. Das Vertrauen in die Rating-Agenturen ist vollkommen zusammen gebrochen……
http://www.leap2020.eu/...rise-die-weltweite-Konkurswelle!_a2699.html
…..Während der Großen Depression waren die Einlagen- und Kreditgeschäfte von dem Handel mit Anleihen und Aktien – dem Investmentbankgeschäft – durch ein 1933 vom US-Kongress verabschiedetes Gesetzt, den sogenannten »Glass-Steagall Act«, strikt getrennt worden. Das Gesetz wurde mitten in der Zusammenbruchskrise des amerikanischen Bankensystems, die nach dem Platzen der Aktienblase an der Wall Street im Oktober 1929 ausgebrochen war, verabschiedet.
Mit dem »Glass-Steagall Act« unternahm der US-Kongress einen klugen Versuch, die unkontrollierten spekulativen Exzesse der New Yorker Finanzwelt in den »Wilden 20er-Jahren« zu beenden. Mit diesem Gesetz wurde die US-Bundeseinlagenversicherung (Federal Deposit Insurance Corporation, FDIC) geschaffen, die alle persönlichen Guthaben und Spareinlagen bis auf eine festgesetzte Höhe garantierte und damit das Verbrauchervertrauen wiederherstellt und die panikartigen Anstürme auf die Bankeinlagen beendete.
Nach einem Anlauf von vielen Jahren errangen im November 1999 die Banken in New York und insbesondere die Investmenthäuser und Versicherungsgesellschaften der Wall Street einen erstaunlichen Sieg. Der US-Kongress setzte den »Glass-Steagall Act« von 1933 außer Kraft. Der damalige US-Präsident Bill Clinton unterzeichnete das entsprechende Gesetz im Beisein von Sandford Weill, dem Chef der Citigroup.
Der Name des Mannes, der auf dem Gesetz prangt, mit dem der »Glass-Steagall Act« außer Kraft gesetzt wurde, ist der des damaligen Senators Phil Gramm, einem geradezu religiösen Verfechter der Ideologie der freien Finanzmärkte, d.h. von Finanzpraktiken, die keinerlei Beschränkungen der Regierung unterliegen. Die großen US-Banken hatten seit den 1980er-Jahren versucht, den »Glass-Steagall Act« außer Kraft zu setzen. 1987 erstellte der wissenschaftliche Dienst des US-Kongresses einen Bericht, deren Autoren sich für die Beibehaltung des Glass-Steagall-Gesetzes aussprachen. Der neue Chef der Federal Reserve, Alan Greenspan, der gerade von der Wall-Street-Bank J.P. Morgan gekommen war, forderte dagegen bei einem seiner ersten Auftritte vor dem US-Kongress 1987, das Glass-Steagall-Gesetz außer Kraft zu setzen.
Die Außerkraftsetzung dieses Gesetzes ermöglichte auch amerikanischen Geschäftsbanken wie der Citigroup, Amerikas größter Bank, den Handel mit neuen Finanzinstrumenten wie den erwähnten hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS) und den sogenannten Collateralized Debt Obligations (CDOs – forderungsbesicherte Wertpapiere bzw. »strukturierte Kreditprodukte«) sowie die Errichtung sogenannter »Conduits« (SIVs), d.h. Refinanzierungsstrukturen, die diese Wertpapiere aufkaufen konnten. Kurz: Die Außerkraftsetzung des Glass-Steagall-Gesetzes machte die »Verbriefungsrevolution« erst möglich, die Alan Greenspan öffentlich als »Revolution im Finanzwesen« gepriesen hatte. Diese Revolution frisst jetzt ihre Kinder.
Dieser Prozess der Verbriefung bildet den Kern des jetzigen Finanz-Tsunamis, der die amerikanische Kreditstruktur zerstört. Citigroup hatte 1999 eine große Rolle bei der Außerkraftsetzung von Glass-Steagall gespielt. Im Jahr davor hatte Citigroup mit der Versicherungsgesellschaft Travelers Insurance fusioniert, wobei Citigroup eine Gesetzeslücke von Glass-Steagall ausnutzte, die eine zeitweilige Ausnahme von den gesetzlichen Bestimmungen erlaubte. Alan Greenspan gab damals dieser Übernahme durch Citibank seinen persönlichen Segen.
Phil Gramm, der sich besonders stark engagierte, das Glass-Steagall-Gesetz außer Kraft zu setzen und dessen Name auf dem Aufhebungsgesetz prangt, wurde später der Chefwirtschaftsberater von John McCain. Außerdem wurde Gramm Vizedirektor einer großen Schweizer Bank in den USA, der UBS Investment Bank, und diese Bank hatte in der gegenwärtigen Finanzkrise erhebliche Schwierigkeiten.
Als US-Senator reichte Gramm im Jahre 2000 zusammen mit vier anderen Senatoren den Vorschlag des »Commodity Futures Modernization Act of 2000« ein – ein Gesetz, das Warentermingeschäfte erleichtern sollte. Eine Bestimmung dieses Gesetzes wurde als »Enron-Lücke« bekannt, denn sie diente später dazu, Enrons nicht regulierte Spekulationen mit Energie-Futures durchzuführen, die sich dann als Schlüsselfaktor im Enron-Skandal sowie im Kollaps dieses ehemaligen Energieriesen erweisen sollten. Aufgrund dieses »Commodity Futures Modernization Act« konnte, wie ich in meinem Artikel vom 6. Mai an dieser Stelle geschrieben habe (Titel: »Etwa 60 Prozent des heutigen Ölpreises sind reine Spekulation«), das Investmenthaus Goldman Sachs – zufälligerweise die ehemalige Bank des jetzigen US-Finanzministers Paulson – durch die Manipulation des Ölpreises auf 147 $ pro Barrel in diesem Sommer riesige Profite einstreichen.
Paulsons Interessenkonflikte
Die Entscheidungen von Finanzminister Paulson seit dem ersten Ausbruch des Finanz-Tsunamis im August 2007 hatten nur ein einziges Ziel – die geradezu obszönen Gewinne seiner Kumpel an der Wall Street und im Bankensektor zu retten. In dem ganzen Prozess hat Paulson Schritt unternommen, die mehr als einen Interessenkonflikt vermuten lassen. Paulson, der seit der Außerkraftsetzung von Glass-Steagall 1999 bis zu seiner Ernennung als US-Finanzminister 2006 Chef von Goldman Sachs war, gehörte an der Wall Street zu den eifrigsten Verfechtern von Greenspans neuer Verbriefungsrevolution. Dass ausgerechnet er jetzt zum Chef einer neuen Regierungsbehörde ernannt wurde, die verantwortlich ist für die Beseitigung des ganzen Chaos, das die Gier und Dummheit der Wall Street angerichtet hat, das ist so, als würde man, wie im Sprichwort, den Fuchs mit der Bewachung des Hühnerstalls betrauen.
Paulson zeigte sofort, wo seine Interessen liegen. Kraft Gesetzes ist Paulson der Chef einer Institution, die sich »Arbeitsgruppe des Präsidenten für Finanzmärkte« nennt. Dieser Krisenbewältigungsgruppe der US-Regierung gehören außerdem Fed-Chef Bernanke, der Chef der Börsenaufsicht (SEC) und der Chef der Aufsicht für den Warenterminhandel (CFTC) an. Aufgrund dieser Position war es immer Paulson, der frühere Bankier des Wall-Street-Hauses Goldman Sachs, der seit dem letzten August die neuen finanzpolitischen Entscheidungen zur Krisenbewältigung angekündigt hat.
So gab Paulson vor zwei Wochen bekannt, dass die US-Regierung die beispiellose Summe von 85 Milliarden Dollar locker machen werde, um die Versicherungsgruppe AIG durch eine Verstaatlichung zu retten. Keine Frage, AIG ist der größte Versicherer der Welt und hat sich auf den globalen Finanzmärkten außerordentlich stark engagiert. Der ehemalige Chef dieser Gruppe, Hank Greenberg – ein enger Freund von Henry Kissinger und ein früherer Direktor der New Yorker Fed sowie ein ehemaliger Vize-Direktor des elitären New Yorker Council on Foreign Relations und von David Rockefellers Trilateraler Kommission sowie ein »Trustee Emeritus«, eine Art Ehrentreuhänder, der Rockefeller University –, stand mehr als 40 Jahre lang an der Spitze von AIG. Seine Karriere bei AIG endete abrupt im März 2005, als der AIG-Vorstand angesichts der Ermittlungen von Eliot Spitzer, des damaligen Generalstaatsanwaltes des US-Bundesstaates New York, Greenberg zwang, alle Vorstandspositionen bei AIG aufzugeben.
Mitte September kündigte Paulson fast beiläufig inmitten anderer dramatischer Bankrotte an, das US-Finanzministerium werde in Vertretung der US-Regierung der in Schwierigkeiten geratenen AIG mit einem Kredit in der atemberaubenden Höhe von 85 Milliarden Dollar beistehen. Diese Ankündigung erfolgte nur einen Tag nachdem Paulson erklärt hatte, die US-Regierung werde die 150 Jahre alte Investmentbank Lehman Brothers nicht unterstützen und bankrott gehen lassen.
Seitdem sind die Einzelheiten einer Sitzung bei der New Yorker Federal Reserve Bank unter der Leitung von Paulson bekannt geworden, auf der über das Risiko eines Bankrotts von AIG diskutiert wurde. An dieser Sitzung nahm nur ein einziger aktiver Bankier der Wall Street teil – Lloyd Blankfein, der Chef von Paulsons alter Firma Goldman Sachs. Blankfein behauptete später, er habe an dieser schicksalsträchtigen Sitzung nicht teilgenommen, um die Interessen seiner Firma zu schützen, sondern »um das gesamte Finanzsystem zu retten«. Diese seine Behauptung wurde allerdings später in Zweifel gezogen, als bekannt wurde, dass Blankfeins Firma Goldman Sachs der größte Handelspartner der AIG war und bei einem Bankrott von AIG rund 20 Milliarden Dollar verloren hätte.2 Wäre Goldman Sachs zusammen mit AIG bankrott gegangen, dann hätte Finanzminister Paulson angeblich Aktienoptionen an Goldman Sachs in Höhe von 700 Millionen Dollar verloren, und das ist durchaus interessant zu wissen.
Das wirft ein kleines Licht auf den Mann, der vor einigen Tagen den größten Rettungsplan der amerikanischen und weltweiten Finanzgeschichte entworfen hat – das jetzt vom Kongress abgelehnte »Troubled Asset Relief Program« (TARP). In seiner ursprünglichen Version hätte dieses vorgeschlagene, angebliche finanzielle Stabilisierungsprogramm in Höhe von 700 Milliarden Dollar es Paulson bzw. seinem Nachfolger als Finanzminister gestattet, völlig frei – also ohne jede Aufsicht und Verantwortlichkeit – über diese 700 Milliarden Dollar zu verfügen und damit faule oder sogar wertlose Vermögenswerte von den Finanzinstituten kaufen zu können, die nach seinem Ermessen gerettet werden mussten.
Der angesehene amerikanische Ökonom Nouriel Roubini hat darauf hingewiesen, dass bei fast jeder der jüngsten Bankenkrisen, in der zur Rettung des Finanzsystems Notmaßnahmen erforderlich waren, die (für den Steuerzahler) kostengünstigste Variante die war, dass die jeweilige Regierung – wie in Schweden und Finnland Anfang der 1990er-Jahre – die in Schwierigkeiten steckenden Banken verstaatlichte, ihre Leitungsfunktionen sowie Vermögenswerte übernahm und dann öffentliche Gelder zuschoss, um der Bank frisches Kapital zuzuführen, damit sie ihre normalen Bankgeschäfte, vor allem die Kreditvergabe an ihre Privatkunden, wieder aufnehmen konnte. Der Staat hat niemals das getan, was Paulson jetzt vorgeschlagen hat, nämlich den Giftmüll der Banken aufzukaufen und sie damit trotz ihrer Missetaten, den verrückten Verbriefungs- und Spekulationsorgien, straflos davonkommen zu lassen.
Paulsons Plan, der in seinem Kern am 29. September vom US-Repräsentantenhaus abgelehnt wurde, hätte den in Schwierigkeiten geratenen Baken keineswegs frisches Kapital zur Verfügung gestellt. Das würde nämlich noch einige hundert Milliarden Dollar mehr kosten. Seriöse Bankiers unter meinen Freunden, die bereits in der skandinavischen Bankenkrise der 1990er-Jahre aktiv waren und sich mit solchen Krisen sehr gut auskennen, können nur den Kopf darüber schütteln, wie haarsträubend Paulson TARP-Schema war. Dieser krasse und politisch so durchsichtige Versuch, die Wall Street auf Kosten der Steuerzahler aus dem Schlamassel herauszupauken und den einige als »Bankiers-Sozialismus« bezeichnen – also die Sozialisierung der Kosten des Bankrotts, d.h. ihre Abwälzung auf die Steuerzahler, und die Privatisierung der Gewinne für die Bankiers –, war einer der Hauptgründe dafür, dass die ausgehandelte Kompromissformel des TARP vom Kongress abgelehnt wurde.
Doch es gibt noch ein weiteres Element. John McCain wollte seiner erschlaffenden Präsidentschaftskampagne einen neuen Schub verleihen und sich als »politischer Außenseiter« profilieren, als ein Politiker, der sich gegen die mächtigen Interessen in Washington auflehnt. Nur wenige Tage bevor ein unter Druck gesetzter Kongress voller Panik TARP hätte durchwinken sollen, flog er nach Washington und konferierte hinter verschlossenen Türen mit einigen einflussreichen Freunden unter den Republikanern im Senat, darunter auch Senator Shelby, dem führenden Republikaner im Bankenausschuss, um den Widerstand gegen TARP zu organisieren. Was dabei mit der Unterstützung McCains herauskam, war ein politischer Machtkampf, der vielleicht das Finanzsystem der USA in die Knie gezwungen hat und McCains Präsidentschaftsambitionen gleich mit.
Macht und Gier sind der einzig sichtbare Sprit, der die heutigen Entscheidungsträger in Washington antreibt. Die Fähigkeit, im langfristigen nationalen Interesse der USA zu handeln, ist offenbar verloren gegangen. Wie ich im letzten November in meiner fünfteiligen Reihe über den Finanz-Tsunami in Bezug auf die heutige Kreise geschrieben habe, war das alles vorhersehbar. Genau so etwas passiert, wenn gewählte Regierungen ihr öffentliches Vertrauen oder ihre Verantwortung an eine Clique privater Finanzinteressen abgeben. Es wird interessant sein zu beobachten, ob sich irgendjemand in Washington diese Lektion zu Herzen nimmt. Was auch immer Washington jetzt produziert, eines ist klar, und das hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dem Deutschen Bundestag ja auch unverblümt mitgeteilt: Die Welt wird nie mehr so sein wie vor dieser Krise. Die amerikanische finanzielle Supermacht gibt es nicht mehr. Die einzig wichtige Frage ist: Welche Alternative gibt es und wie sieht sie aus?
http://info.kopp-verlag.de/news/...s-ende-unserer-bekannten-welt.html