Der Dollar-long Thread
Seite 8 von 22 Neuester Beitrag: 24.02.23 19:10 | ||||
Eröffnet am: | 12.05.06 10:19 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 529 |
Neuester Beitrag: | 24.02.23 19:10 | von: nicco_trader | Leser gesamt: | 107.982 |
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Der Euro stieg daraufhin um über 1 Cent auf bislang 1,2575 - und könnte noch weiter steigen. In P. 173 hatte ich dies im Falle sanfterer Fed-Töne (fett) erwartet.
Auch die US-Indizes stiegen. Eine technische Reaktion ist dort allerdings schon länger überfällig, so dass Bernankes Worte ohnehin gnädig aufgenommen wurden. Nachhaltig dürften die Anstiege nicht sein - weder bei den Aktien noch beim Dollar.
MARKET SNAPSHOT
Stocks rally on Bernanke, strong earnings
By Mark Cotton, MarketWatch
Last Update: 10:18 AM ET Jul 19, 2006
NEW YORK (MarketWatch) -- U.S. stock gains accelerated Wednesday after congressional testimony from Federal Reserve Chairman Ben Bernanke raised hopes of an end to interest-rate hikes, in a market already buoyed by strong earnings from Dow components J.P. Morgan Chase and International Business Machines.
The Dow Jones Industrial Average shot up 112 points to 10,912. The Nasdaq Composite Index gained 25 points to 2,068 while the S&P 500 Index was up 16 points at 1,252.
"The comments that just got released from Bernanke that he is mindful of the lags points to at least the fact that he may pause come August," said Paul Nolte, director of investments at Hinsdale Associates, referring to remarks by the Fed chief that previous interest-rate hikes have not yet fully filtered through into the economy.
In prepared testimony to Congress, Bernanke said inflation risks remained and the central bank was concerned about rising prices. But he said the economy was likely to slow and this should ease inflation pressures. He also said the full impact of past rate hikes have yet to hit the economy. The formal testimony fits with the rough consensus of economists who had thought that Bernanke would try to preserve the Fed's flexibility to either continue to hike rates or pause in August, depending on the central bank's interpretation of the latest economic data.
[Die Core-Inflation lag heute bei 0,3 %, was eigentlich, wenn Bernanke wirklich auf die ökonomischen Rahmendaten achtet, eher FÜR eine Zinserhöhung im August spricht. Seine "Weichspülung" ist offenbar ein Bonbon an geschundene Aktionäre. Die Rallye dürfte aus dem Grund aber auch nicht nachhaltig sein. - A.L.]
Steht ein deutlicher Kursrutsch bevor?
Der weitere Jahresverlauf beim Euro-USD-Verhältnis wird sich in den nächsten Tagen richtungweisend vorentscheiden. Nach Abschluss der nächsten Bewegung wird zu diskutieren sein, ob die aktuelle Abwärtsbewegung des Euro das Ende einer abc-Korrektur sein wird, oder ob ein weiterer Abwärtsschub zu erwarten ist.
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Euro-USD Tageschart
Der Zielbereich zwischen 1,23 und 1,235 sollte recht wahrscheinlich angelaufen werden. Sollte der Euro dann in seinen Abwärtstrend zurückfallen, drohen heftige Kursverluste. Eine wichtige innere Aufwärtstrendlinie wurde bereits nach unten gebrochen.
Euro-USD Wochenchart
Im Wochenchart ist schön zu erkennen, dass der aktuelle Downmove durchaus auch der Abschluss einer abc-Korrektur sein könnte und der Euro somit - vor einem weiteren Anstieg - nur einen Pullback auf den gebrochenen Abwärtstrend vollziehen würde. Das Kursverhalten in diesem Zielbereich muss aufmerksam beobachtet werden.
Euro-USD Monatschart
Die sich andeutende SKS wird in den Medien noch immer erstaunlich wenig diskutiert. Lediglich in der letzten Woche musste ich schmunzeln, als in einer norddeutschen Landesbank diese vermeintliche Schulter-Kopf-Schulter-Formation in Abwesenheit des Chefanalysten - eines standhaften Dollar-und-USA-Skeptikers - zaghaft beschrieben wurde.
Dollar-Yen als Hinweis?
Gegenüber dem Yen ist der US-Dollar in den letzten Tagen bereits aus seiner Bullenflagge nach oben ausgebrochen. Bei der aktuellen Bewegung handelt es sich also eher um eine Stärke des US-Dollars als eine Schwäche des Euros.
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Fazit
Der Euro befindet sich unmittelbar vor einer wichtigen Marke. In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob wir noch einen weiteren Aufwärtsimpuls sehen oder einen fortgesetzten Kursverfall der europäischen Einheitswährung. Beachten sollte man über die Cross-Rates auch das Verhältnis zwischen dem US-Dollar und dem japanischen Yen. Der Dollar ist in diesem Währungspaar bereits nach oben ausgebrochen. Das Sentiment ist weiter eindeutig Euro-bullish - helfen wir das dem Euro eher nicht.
DEVISEN/Euro fällt unter Marke von 1,26 USD
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro ist am Dienstagabend nach einem bis dahin
als lustlos und extrem umsatzarm bezeichneten Geschäft unter die Marke von 1,26
USD gefallen. Gegen 17.24 Uhr MESZ liegt er bei 1,2592 USD. "Wir befinden uns
mitten im Sommerloch, und kleinste Orders reichen schon aus, um die Kurse zu
bewegen", sagt ein Marktteilnehmer. Ein anderer fügt hinzu, "am Mittag hat es
der Euro nach oben raus nicht geschafft, jetzt wird er nach unten ausgetestet".
Am Mittag hatten kurzfristige Gewinnmitnahmen die Gemeinschaftswährung von ihrem
zuvor bei 1,2676 USD markierten Tageshoch zurückgebracht.
Für den Rückzug vom Tageshoch hätten die schwachen italienischen
Konjunkturdaten gesorgt, heißt es. Viele Marktteilnehmer schienen Angst zu haben,
dass die EZB die Zinsen nicht so stark erhöhen wird, wie bereits eingepreist.
Dies habe für Verkäufe im Euro gesorgt. Das italienische Geschäftsklima hatte
für den Monat Juli enttäuscht und war zudem für den Juni nach unten revidiert
worden. Am Nachmittag lagen zudem wichtige US-Konjunkturdaten etwas über den
Prognosen. Der Index des US-Verbrauchervertrauens ist im Juli überraschend auf
106,5 Punkte gestiegen, Volkswirte hatten einen Rückgang auf 104 Punkte erwartet.
Mittelfristiger Kurstreiber bleiben Händlern zufolge jedoch die Aussagen der
Statistikbehörde von China. Sie hat ein höheres Tempo bei der Diversifikation
der Devisenreserven des Landes angemahnt. In einem Report, der am Dienstag auf
der Homepage veröffentlicht wurde, erklärte das Amt, dass eine breitere Streuung
der Reserven benötigt werde um das Verlustrisiko durch Anlagen in Dollar zu
verringern. Dies "zwinge" geradezu zu massiven Euro-Käufen, heißt es dazu im
Handel.
Aus technischer Sicht heißt es, über 1,2705 USD sei mit einem direkten
Anlauf in Richtung 1,2750/80 USD zu rechnen. Sollte sich der Bruch der 1,2610
USD allerdings als nachhaltig erweisen, könnte dies einen Rückfall bis auf 1,
2550/20 USD bringen. Die Feinunze Gold wurde am Abend bei 613,15 USD gehandelt
nach einem Vormittagsfixing in London bei 618,75 USD.
===
Europa Europa Europa
(17.28) (12.44) (7.41)
EUR/USD 1,2583 1,2648 1,2655
USD/JPY 117,19 116,65 116,57
EUR/JPY 147,44 147,51 147,53
EUR/CHF 1,5767 1,5750 1,5752
EUR/GBP 0,6835 0,6830 0,6863
===
DJG/sug/rso
US: Auktion 20-jähriger Staatsanleihen
Die Auktion zwanzigjähriger US-Staatsanleihen im Wert von 7 Milliarden US-Dollar hat am Dienstagabend ein überzeugendes Ergebnis erzielt. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage lag bei 2,24 und damit erheblich höher als der Durchschnittswert von 1,54. Indirekte Bieter, zu denen die ausländischen Zentralbanken zählen, nahmen 69,0% der Emission ab. Auch dieser Wert liegt erheblich über der durchschnittlichen Partizipationsrate von 51,2%. Die überzeugenden Auktionsergebnisse stützen den US-Dollar; gegen 19:45 Uhr CET wird EUR/USD mit 1,2572 gehandelt. (vz/FXdirekt)
Vermutlich wird eine Entscheidung bevorstehen in Hinblick auf den Bereich 1,20 - 1,30 $ (goldene Mitte 1,25 $).
Die Relationen zu klassischen Fluchtwährungen wie CHF oder Gold und weiteren Märkten werden höchstwahrscheinlich deutliche Signale liefern in den nächsten Monaten und damit nachhaltig die zukünftige Weltökonomie bestimmen.
Würdest du es als "faux pas" bezeichenen?
"Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage lag bei 2,24 und damit erheblich höher als der Durchschnittswert von 1,54."
Ich glaube eher, dass der Euro steigt, weil er sich seit ca. vier Jahren 1:1 mit den (US-)Aktienindizes bewegt. Die starke Kurserholung der letzten Tage gab auch dem Euro Auftrieb.
Der Anstieg dürfte mMn weder bei den Aktien noch beim Euro nachhaltig sein: Wenn es der US-Wirtschaft schlechter geht (was jetzt irrsinnigerweise zu einer Aktien-Rallye führt, da die "Zinsängste sinken"), werden mittelfristig die Aktienkurse fallen, weil die Gewinne sinken (wie die jetzigen Quartalszahlen ja bereits deutlich zeigen). Der Dollar sollte dann wegen obiger Beziehung steigen.
Es ist jedenfalls nicht denkbar, dass die US-Aktienkurse wegen der tollen US-Wirtschaft himmelhoch steigen und gleichzeitig der Dollar wegen der schwachen US-Wirtschaft in den Abgrund stürzt.
Mittelfristig bin ich Aktien-Bär und Dollar-Bulle, was aus obigen Gründen nicht widersprüchlich ist.
Der News unten (und anderen aktuellen News) zufolge fiel der Dollar gestern, "weil" das Beige Book um 20 Uhr MEZ "enthüllte", dass die US-Wirtschaft weniger stark wächst als zuvor. Das ist Unsinn.
1. Ist der Dollar VORHER schon stark gestiegen. Um 20:00 h stand er bereits bei 1,2660 (Vortag: 1,2560).
2. Ist das Abschwächen der US-Wirtschaft kein großes Geheimnis, weil es ja selbst Bernanke in seiner letzten Rede anführte.
3. Ist der Anstieg mit ausgelöst von opportunistischen Trittbrettfahrern, die die Welle reiten, zumal die Richtung ja der Konsensmeinung ("Der Dollar MUSS abwerten") entspricht.
Wenn die Bewegung zum Stillstand kommt (1,2740 wäre eine realistische Marke), dürfte sie sich bald umkehren, weil dann das Momentum versiegt und die hohen Zinskosten der Dollar-Short-Trades zur Rückabwicklung zwingen.
Was die "Marktbeobachter" mMn außer acht lassen - obwohl es gestern das Beige Book andeutete - ist, dass die US-Wirtschaft in eine "Stagflation" (kein/wenig Wachstum bei deutlich anziehender Inflation) fallen könnte. In dem Fall ist für die FED die (galoppierende) Inflation "die rotere Lampe" als die sich abschwächende Wirtschaft. Es wäre in dem Szenario denkbar, dass die Fed weiter erhöht (und erhöhen muss), OBWOHL die US-Wirtschaft schwächelt.
27.07.2006 - 08:41 Uhr
Handelsstart Europa
Das US-Wirtschaftswachstum wird sich laut Beige Book, dem Konjunkturbericht der Federal Reserve Bank, verlangsamen. Seit dem Ende des europäischen Handels am Mittwoch hat EUR/USD mehr als 1% zugelegt, wobei das Währungspaar am Donnerstagmorgen ein Hoch bei 1,2739 erreichte. Spekulativ orientierte Anleger haben nun die 1,28er-Marke ins Visier genommen.
Diese Faktoren dürften weiterhin den Handel am Devisenmarkt beeinflussen. Nur wenige Marktteilnehmer bezweifeln jetzt noch, dass die US-Notenbank erstmal eine Zinspause einlegen wird.
[Falsch, die Chance für eine Erhöhung am 8. August sank (gemäß den Fed-Fund-Futures) lediglich von 50 auf 38 %, die Chance für eine Erhöhung bis Oktober auf 5,5 % steht aber immer noch weit über 50 %. - A.L.]
Hinzu kommen das im Kontrast dazu deutlich gestiegene deutsche GfK-Konsumklima und die enttäuschend ausgefallene Versteigerung zweijähriger inflationsgeschützter US-Anleihen.
Die Yen-Schwäche setzt sich ebenfalls fort. Bei EUR/JPY liegt nun die nächste Optionshürde bei 148,50 im Fokus. Wichtige Wirtschaftsdaten kommen am Donnerstagvormittag aus Schweden. (th/FXdirekt)
Beige Book Supports Fed Pause
By Tony Crescenzi (-> Bondspezialist, einer der wenigen Gurus, die "durchblicken")
7/26/2006 3:01 PM EDT
The Fed released its beige book report today on current economic conditions based on anecdotal information. Fed Chairman Ben Bernanke's recent testimony before Congress supersedes this information, but it nonetheless yields information of some use to the markets. Before I go on, let me note that the anecdotal information collected for this report comes from the Fed's various contacts, including the directors of the 12 district banks. The directors are a diverse collection of people from many sectors of the U.S. economy. In San Francisco, for example, directors include the CEO of AT&T West and a co-owner of Dreyer's Grand Ice Cream.
Today's report was prepared by the Federal Reserve Bank of San Francisco based on information collected on or before July 17. There are three main features of the report:
* A large number of district banks are reporting a slowing in economic growth.
* Prices and wages were found to be rising modestly, and the Fed notably placed
emphasis on the factors controlling inflation.
* Consumer spending is weakening.
Of the Fed's 12 district banks, half said that the economic growth rates in their districts were declining, two characterized conditions as mixed, three characterized conditions as "moderate" or "modest," and just one characterized growth as "solid." There seems little justification for a rate hike with such characterizations.
On prices and wages, the report says, "Increases in wages and in prices of final goods and services remained modest on net." It says, "Scattered reports from various Districts indicated an increase in manufacturers' and retailers' ability to pass such cost increases on to final prices." However, it emphasizes, "More generally ... Districts reported that vigorous competition held price increases down, and some contacts noted reliance on productivity increases to maintain profit margins in the face of rising input costs." These comments are consistent with the sanguine inflation view offered by Fed Chairman Bernanke last week.
The comments on retail sales are important. The Fed noted that retail sales had weakened slightly, a fact evident in yesterday's report on same-store sales reported by the ICSC, which said that the year-over-year gain had fallen to 1.9%, the slowest pace since February 2005. If retail sales stay weak, the virtuous production cycle of self-reinforcing economic growth will be at risk. Weak spending will lead to reduced output, which, in turn, will lead to weaker income growth (companies will cut back on worker hours), which will lead to weaker gains in production, and so on and so on. This is what makes the Fed's comment on factory activity -- "Reports from the manufacturing sector were strong, with significant gains in output and sales, especially for durable goods" -- seem very backward-looking.
Rate Odds Hold Steady
07/26/2006 2:00 PM
In a reflection of the importance that the market is placing on upcoming economic data as a determinant of whether the Fed will raise interest rates on Aug. 8, rate-hike odds are unchanged across the board today, offering a contrast to some of the sharp swings seen recently.
The market is currently priced for 54% odds of a hike in August, 58% odds of a single hike by the Sept. 20 Fed meeting and 76% odds of a single hike delivered by the Oct. 24 meeting.
http://www.ariva.de/board/263907
(Es geht um Mitarbeiter-Aktienoptionen, die ab 2006 steuerlich berücksichtigt werden müssen - ein Hauptgrund für die fielen schlechten Zahlen bei US-Unternehmen.)
Fallende US-Börsen stärken den Dollar (siehe letztes Posting).
Connecting the Dots Correctly
7/27/2006 7:30 AM EDT
The US dollar's recent losses have been extended and the greenback is trading at two week lows against the euro and yen, and seven week lows against sterling. The Japanese yen is leading the move today, gaining about 0.5% against the dollar... Emerging market currencies also are generally firm against the dollar, with the South African rand among the pace-setters, with the greenback trading near 8 week lows.
Many observers appear to be exaggerating the dovishness of the Fed's Beige Book. The Fed funds futures market was little changed on the day. The August contract 1.5 ticks to still imply a slightly greater probability of an August rate hike than say last Friday. The pattern that carries back into last year is that whenever it is even remotely possible that the Fed faces a fork in the road, the market's predilection is to favor the dovish side. It is with those rose-tinted glasses that many observers read the Beige Book, or at least the headlines. That the economy is slowing down, which is what has been emphasized by commentators, is not the issue. Of course it is. Tomorrow the US reports the first look at Q2 GDP. The Bloomberg consensus estimate is for a 3.0% annualized pace to be reported, down from 5.6% in Q1. Slowdown. Q.E.D. The larger issue is whether the slowdown is sufficient to bring price pressures and expectations back within acceptable ranges. On this critical score, the evidence is mixed at best. Price increases for final goods was called "modest" by the Beige Book, which also recognized stronger pipeline pressures and a mixed ability of producers to pass through higher input costs. The Fed's concern about "resource utilization" rates is unlikely to be allayed by the report, which noted that the labor market remains tight in general and tightened a bit further in most areas. I continue think the risks are tilted toward an August 8th rate hike.
In den USA geht diese Rechnung aber nur auf, wenn die Wachstums-Abschwächung ausreicht, die stark ansteigende Inflation unter Kontrolle zu bringen (wie Bernanke in seiner letzten Rede vermutete). Autor Chandler (unten) indes bezweifelt, dass dies der Fall ist. Er rechnet bei der Kern-Inflationsrate (core rate) mit einem überraschenden Anstieg auf 0,4 %. Schon bei 0,3 % sackten die US-Aktienindizes deutlich ein, bei 0,4 % wird die Reaktion noch stärker ausfallen. Für den Dollar ist dies hingegen positiv. Da das Hauptaugenmerk auf den Zinsen liegt, bleibt es dabei, dass der Dollar bei fallenden US-Börsen steigt: Bei Börsianern erzeugen die steigenden Zinsen Angst, bei den Dollar-Anlegern Gier.
Get Set for the Data Ahead
By Marc Chandler, Streetcom
7/28/2006 4:46 PM EDT
In response to the disappointing preliminary second-quarter GDP numbers, the market took bond yields lower Friday, and the dollar with them. The market downgraded the likelihood of a rate hike by the Federal Reserve on Aug. 8; indicative pricing in federal funds futures shows the market is betting that the odds of a hike have fallen to about 33%, the lowest since mid-June and well off the 85% odds from the start of the month and as recently as July 19.
The risk is that the market is exaggerating the significance of second-quarter GDP on the formulation of monetary policy in the middle of the third quarter. Moreover, the data won't tell Fed policymakers anything they don't already know: Economic growth has moderated, and price pressures remain elevated and above the Fed's comfort zone.
A number of economic reports will be released next week that will likely generate more insight for policymakers and investors into the state of the economy and price pressures. The reports include the ISM surveys, auto sales and the July nonfarm payroll data.
Given other survey data, the market expects slippage in the ISM reports, but the readings are expected to be consistent with close-to-trend growth for the U.S. Auto sales are expected to come in healthy near a 16.7 million annual rate pace, up from June's 16.3 million pace. The early consensus calls for a slight improvement in job growth in July to around 145,000, from 121,000 in June. Average hourly earnings are expected to rise 0.3% after June's 0.5% rise, and the year-over-year rate will remain elevated just below 4%.
Policymakers pay more attention to unit labor costs than average hourly earnings, and as luck would have it, second-quarter unit labor costs will be reported the morning of the Fed's meeting. All other things being equal, the weaker-than-expected second-quarter growth likely translates into a larger rise in unit labor costs. Prior to the GDP report, the Bloomberg consensus called for a 3.5% increase, up from 1.6% in the first quarter. The risks, then, are to the upside.
If the outcome of the August FOMC meeting is a close call, then once again the market's rush to judgment could be followed by a reversal if the economic data come out as expected or stronger. That the U.S. economy is moderating is beyond debate, even if the preliminary reading of second-quarter GDP exaggerates the slowdown; the real question is whether the economy is slowing sufficiently to bring inflation and inflation expectations back to levels that are more acceptable.
The upcoming string of data is likely to suggest that this is not the case -- price pressures are still rising. One of the Fed's favorite inflation measures is the deflator for core personal consumption expenditures. It has risen by 0.2% in April and May and is expected to have risen in June. The data will be released on Tuesday. The year-over-year rate stood at 2.1% in May, and is likely to further firm in June beyond the Fed's self-proclaimed comfort zone of 2%.
The future trajectory of the core consumer price index is similar. Price pressures haven't peaked, even though the four-month string of 0.3% monthly increases might not be repeated. As the low monthly prints from the second half of 2005 drop out of the year-over-year comparisons, the risk is that the core rate will rise above 3%. Whether one deflates the federal funds rate by the core CPI measures or the core PCE deflator, the real federal funds rate remains historically low for a cyclical peak.
Whither the Yuan?
Next week, Henry Paulson will deliver his first public speech as U.S. Treasury secretary. It comes amid heightened speculation that China may either revalue the yuan or widen its 0.3% band against the dollar. After meeting with Paulson earlier this week, Sens. Chuck Schumer (D., N.Y.) and Lindsey Graham (R., S.C.) reiterated their disappointment with the pace of currency reforms (read appreciation) in China and their plans to push for a vote in late September on their punitive measure.
Given all the business Goldman Sachs has done in China and Paulson's frequent visits with high-placed Chinese policymakers, many have high hopes that the new Treasury secretary will be able to persuade the Chinese to move faster.
Fat chance. Chinese contacts report more disappointment over the fact that Robert Zoellick was passed over for the post and left the Bush administration than excitement about Paulson's selection.
Some observers have argued that because the fluctuations of the yuan are well within the current narrow band, widening the band would serve no purpose. However, a wider band still seems to be the most likely "next step" on the currency front.
It is a political ploy as old as dirt to appear to give up something one doesn't really have or something that has no cost. China could deflect some international pressure and steal some of its critics' thunder by widening the official band but not necessarily using the new range in practice.
Moreover, for China, the nuances of the currency regime might be something they are willing to barter for. Although U.S. officials often say that it is in China's interest to do this or that, they all too often confuse an assertion with an argument. If a stronger currency is so much in China's interest, why haven't they done it?
Arguably, if it is in the U.S.' interest for the dollar to fall against the yuan, then the U.S. should try the carrot rather than the stick (though I believe it isn't as likely as commonly claimed that a stronger yuan would reduce the U.S. trade deficit).
Central Bank Meetings
Next week there will be meetings of the Reserve Bank of Australia, the Bank of England and the European Central Bank. The Reserve Bank of Australia is widely expected to lift its overnight rate to 7%, and its accompanying statement is likely to keep the door ajar for another rate hike. The Australian dollar has been among the strongest of the major currencies over the past month, rising 5% against the U.S. dollar. If the RBA fails to raise rates or issues a statement that the market takes to be insufficiently hawkish, the disappointment could trigger a dramatic bout of profit-taking in the Aussie dollar.
A Reuters poll found that 85% of the economists surveyed do not expect the Bank of England to change policy next week. However, the survey and the short-sterling futures market indicate a rate hike is widely anticipated before the end of the year. A rate hike next week would surprise the market, but given the impressive run sterling has enjoyed, not just against the dollar, but on the crosses as well, it might not produce the drama that a surprise from the RBA would.
The ECB is widely expected to lift its key rate by 25 basis points to 3%. In the press conference that follows, ECB President Jean-Claude Trichet is likely to reiterate the bank's "vigilant stance," even if he does not use those exact words. The market expects at least one more rate hike before the end of 2006, and Trichet is unlikely to throw cold water on such expecations. Barring a significant surprise, the risk is that the market quickly looks past the ECB rate hike to focus on the U.S. jobs data the following day and the Fed meeting the following week.
The euro is flirting with a trend line that connects the early June and July highs. It comes in now near $1.2800, and the high for the month of July was $1.2861. This general area may prove to be a formidable obstacle for the euro bulls ahead of next week's jobs data, and if the analysis presented here is close to the money, the upper end of the euro's trading range is likely to remain intact until the FOMC meeting. The dollar has approached a key objective against the yen, near 114.50. A break of this area could signal another leg down toward 113.50 yen. Both portfolio managers and speculators have been selling yen in recent weeks, and as these short-yen positions are covered, against the dollar and the crosses, the yen may enjoy a few days in the sun next week.
IWF zum US-Haushaltsdefizit
Die US-Regierung soll in den kommenden fünf Jahren einen ausgeglichenen Haushalt anstreben und die Abhängigkeit von ausländischen Kreditgebern senken. Außerdem müsste sich die Regierung auf steigende Aufwendungen für Pensionen und Gesundheit vorbereiten, die durch die alternde Bevölkerung auf das Land zukämen, sagte der Internationale Währungsfonds (IWF).
Obwohl US-Präsident George W. Bush auf dem richtigen Weg sei, das Budgetdefizit bis 2009 zu halbieren,...
[das deckt sich mit meinem Timing für EUR/USD, das Paar sollte dann unter 1 stehen - A.L.]
...würde eine „ambitioniertere Senkung“ nicht nur die künftigen Arbeitnehmer entlasten. Zudem würde eine stärkere Rückführung finanziellen Spielraum für dringend benötigte Reformen im Sozial- und Gesundheitssystem schaffen, so der IWF weiter. Die US-Regierung sollte daher eine Erhöhung der Steuern nicht ausschließen, um den Haushalt auszugleichen. Der IWF betonte, dass die massiven Steuersenkungen der vergangenen Jahre nicht aufrechterhalten werden könnte.
Die Kerninflation hat in den USA zwar im Rahmen der Erwartungen zugelegt. Doch warnte der IWF in Verbindung mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote vor einem Anziehen der Teuerung. EUR/USD notiert um 09:00 Uhr CET bei 1,2757. (cp/FXdirekt)
Zeitenwende an den Finanzmärkten
Experten erwarten eine Erhöhung der EZB und Zinspause der Fed. Ende des monetären Gleichlaufs sorgt für Verschiebungen an den Börsen
Von Anja Struve und Holger Zschäpitz
Frankfurt/Main - Bisher galt die Notenbankwelt als überschaubar: Die US-Zentralbank Federal Reserve gab den Kurs vor, die restlichen Hüter des Geldes rund um den Globus folgten. Doch dieser monetäre Gleichlauf könnte in den kommenden zwei Wochen ins Stolpern geraten, wenn die europäischen und amerikanischen Währungshüter über ihre Leitzinsen entscheiden. So sind die Auguren sicher, dass die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag die Sätze um einen Viertel Prozentpunkt anheben und auch anschließend weiter erhöhen wird. Ganz anders in den USA: Nach 17 Zinsanhebungen in Folge halten Beobachter eine Zinspause oder sogar ein Ende des im Juni 2004 gestarteten Erhöhungszyklus für möglich. Selbst für den Fall, dass die US-Währungshüter die Sätze in der kommenden Woche noch einmal erhöhen sollten, dürfte spätestens dann bei einem Niveau von 5,5 Prozent Schluss sein.
Erstmals seit 2000 wären die Zinszyklen rund um den Globus dann nicht mehr synchronisiert. Stattdessen würde die Fed eine Pause einlegen, während die übrigen Notenbanken das monetäre Umfeld weiter straffen. Damit ändern sich auch die Zinsdifferenzen zwischen den großen Finanzräumen - mit erheblichen Folgen für den globalen Kapitalmarkt: In den kommenden Wochen könnte es zu Verschiebungen bei sämtlichen Anlageklassen kommen.
"Vor allem der Devisenmarkt reagiert sensibel auf Veränderungen in der relativen Zinsdifferenz", sagt Audrey Childe-Freeman von der kanadischen Investmentbank CIBC Worldmarkets. "Für den Dollar wäre ein Ende des Fed-Erhöhungszyklus tendenziell negativ." Die Expertin erwartet, dass Euro, britisches Pfund und Yen bis zum Jahresende gegenüber dem Dollar deutlich an Wert zulegen. So könnte der Euro bis Ende Dezember die magische Marke von 1,30 Dollar durchbrechen und auf bis zu 1,32 Dollar steigen. Im ersten Quartal 2007 taxiert sie die Gemeinschaftswährung mit 1,35 Dollar und damit wieder in die Nähe der alten Höchststände.
Gemessen an den Erwartungen der Terminmärkte, könnten sich die Dissonanzen in den Geldpolitiken sogar noch verstärken. Bis zum Frühjahr 2007 haben die Terminmärkte bereits eine Erhöhung der EZB-Leitzinsen auf 3,75 Prozent vorweggenommen. Angesichts eines erwarteten US-Leitzinses von 5,5 Prozent würde die Zinsdifferenz beiderseits des Atlantiks von derzeit 2,5 auf dann 1,75 Prozentpunkte schrumpfen.
Eine solche Situation, in der die Fed ihr Zinshoch längst erreicht hat, während die EZB oder ihre Vorläuferin Bundesbank über einen längeren Zeitraum noch mehrfach anheben musste, gab es in der Geschichte nur äußerst selten: Seit den Siebzigerjahren war das nur einmal, im Jahr 1989, der Fall. Damals senkten die Dollarhüter die Sätze wegen der US-Rezession und der Bankenkrise in den USA deutlich ab, während die Bundesbank die Leitzinsen im Zuge des Wirtschaftsbooms nach der Wiedervereinigung bis Ende 1992 weiter anhob. In der Folge lief der Dax zwischen den Jahren 1989 und 1993 dem amerikanischen Börsenbarometer Dow Jones 40 Prozentpunkte hinterher. Die D-Mark gewann gegenüber dem Dollar knapp 20 Prozent. Sollten die Terminmärkte Recht behalten, könnte es auch diesmal zu deutlichen Verschiebungen kommen (siehe unten). Doch längst nicht alle Experten sind sich sicher, dass es so kommen wird. So rechnet etwa Morgan Stanley damit, dass die EZB-Leitzinserhöhungen und der damit verbundene stärkere Euro die Konjunktur in der Euro-Zone deutlich beeinträchtigen könnten. "Die Terminmarkterwartungen für die europäischen Leitzinsen im kommenden Jahr sind daher viel zu hoch", sagt Stephen Jen von Morgan Stanley.
Artikel erschienen am Di, 1. August 2006
ZOCKERBULLE FOR A BETTER LIFE
Das Zinsgefälle dürfte daher bis auf Weiteres bestehen bleiben. Letztlich zählt sowieso der langfristige Zinsvorteil, und da wird die Euro kaum (bzw. nur in kurzfristigen Ausnahmesituationen) zum Dollar aufschließen können. Grund: Europa wächst langsamer und leidet an Strukturschwächen:
- mangelnde Koordination der Maßnahmen der einzelnen EU-Regierungen (z. B. Deutschlands Alleingang bei der Mehrwertsteuererhöhung);
- schwierige Feinsteuerung der unterschiedlich schnell wachsenden nationalen Wirtschaften ("one size fits all" haut bei den Zinsen nicht hin);
- eine Notenbank, die vorwiegend auf Inflation achtet, nicht wie die Fed auch auf die Bedürfnisse der Wirtschaft;
- zuviel Bürokratien und Überregulierung;
- verkrustete, teils mittelalterliche Stukturen ("Meister"-Regelung in Deutschland);
- Kompetenzgerangel mit Brüssel;
- fragwürdige Spar-Politik (Merkel spart Deutschland zu Tode, wie das Kabinett Brüning 1932)
- Sprach- und Kompetenzwirrwarr;
- höhere Arbeitslosigkeit;
- finanzielle Wackelkandidaten wie Portugal, Italien, Griechenland usw.).
@Zockerbulle - P. 187: So schnell kann es drehen...
Deflator Causing Angst
By Tony Crescenzi
8/1/2006 9:13 AM EDT
The core PCE deflator rose as expected, up 0.2%, but the year-over-year gain is now 2.4%, a tenth more than expected and the highest since May 1995. The reason is because of the inclusion of new data from the benchmark revisions incorporated in Friday's Q2 GDP report, and because the deflator actually rose more than 0.2% for the month before rounding (+0.239%). The higher-than-expected increase will create some anxiety for those who recognize that the current reading is above the Fed's target zone.
Nevertheless, with the underlying forces acting ultimately to reduce inflation pressures, the negative impact on the markets and Fed policy could be limited. Still, rate-hike odds have increased following the release of the deflator, with the market now priced for roughly 40% odds of a hike at next week's Fed meeting, up from about 30% at yesterday's close.
With personal spending starting the current quarter up just 1% above the second-quarter average, I believe the focus should more appropriately be placed on the weakness in spending.
(Als weitere Gründe werden strukturelle Schwächen in USA wie das Doppeldefizit und die Luft ablassende Haus-Blase genannt. Man lese dazu meine Auflistung struktureller Schwächen in Europa in P. 188)
Dies ist jedoch IMHO eine Milchmädchenrechnung, die die bisherige Dynamik bei der Kursentwicklung übersieht. Der Euro ist ja bereits extrem zum Dollar gestiegen - vom Tief in 2000 (als EUR/USD bei 0,83 stand) um gut 56 %. Daher müsste es für weitere Anstiege schon eine vernünftige fundamentale Begründung geben. Die Konsens-Begründung aus dem ersten Absatz ist jedoch NICHT vernünftig.
Absolut nämlich sind die Zinsen auf den Dollar in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als beim Euro - von 1 % auf bislang 5,25 %. Das ist ein Gesamtanstieg von 4,25 % - und mindestens eine weitere Fed-Erhöhung steht ja noch an.
Der Konsens erwartet für 2006 Euro-Zinsen von 3,5 %. Damit beliefe sich beim Euro der Gesamt-Anstieg ab dem Euro-Zinstief (2 %) auf lediglich 1,5 %. Geht man von US-Zinsen in 2006 von 5,5 % aus, sind die Zinsen auf den Dollar dann dreimal so stark gestiegen wie die auf den Euro.
Vergleichen wir dies mal mit den Zins-Niveaus von Jan. 2005, als der Euro (bzw. EUR/USD) bei 1,3660 seinen Höchststand erreichte. Zu der Zeit gab es auf den Dollar 2 % Zinsen, auf den Euro ebenfalls. Die Differenz war Null. Es versteht sich von selbst, dass der Dollar unter den jetzigen "Konditionen" attraktiver ist als im Jan. 2005. Ich schätze daher, dass der Dollar, wenn überhaupt, nur bis maximal EUR/USD = 1,30 bis 1,31 nachgeben könnte - und dies auch nur kurzfristig, da charttechnisch getrieben. Die SKS (siehe Eingangsposting) sollte daher intakt bleiben.
Sehen wir uns die zu erwartenden Nettoerträge auf Cash-Anlagen in 2006 an: Beim Dollar gibt es dann 5,5 % Zinsen minus 2,5 % Inflation, d. h. inflationsbereinigt rund 3 %. Beim Euro gibt es dann 3,5 % bei 2,2 % Inflation, also inflationsbereinigt nur 1,3 %. Dies zeigt: Die inflationsbereinigten Zinsen werden beim Dollar in 2006 um rund das 2,5-fache höher liegen als beim Euro. Oder krasser ausgedrückt: Die Netto-Zinserträge sind, verglichen mit denen auf Euro-Cash-Anlagen, um 250 % höher!
Und das Geld fließt ja bekanntlich dort hin, wo es (netto) die meisten Früchte erntet.
Wenn in USA wegen der Liquiditätsverknappung (weniger Hypothekenkredite, höhere Marktzinsen usw.) die Verbraucher weniger konsumieren und die Wirtschaft schwächelt, muss das keinesfalls zur Folge haben, dass auch der Dollar schwächer wird. Im Herbst 2002 etwa, als die letzte Rezession in USA ihr Tief erreichte, stand EUR/USD noch unter 1,00! Die Verschuldung war damals in USA hingegen schon fast so hoch wie heute.
IWF rät EZB zur Vorsicht
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum weiter auf einem guten Weg. Er warnt die Europäische Zentralbank (EZB) aber vor Zinsanhebungen, die an den Finanzmärkten erwartet werden.
Das Wachstum in Euro-Land werde 2006/2007 bei zwei Prozent erwartet, teilte der IWF am Dienstag in Washington in seinem Jahresbericht zur Politik des Euroraums mit. Die Inflation halte sich trotz hoher Ölpreise weiter in Grenzen. Die EZB sollte sich aber mit Blick auf mögliche Zinsanhebungen vorsichtig verhalten, bis es eine ausgewogenere Erholung gebe. Schließlich sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Entwicklung des Konsums noch nicht nachhaltig.
Der Euro wird von Spekulationen gedeckelt, der Markt habe eine weitere Leitzinserhöhung am Donnerstag bereits eingepreist. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass die EZB die Zinsen im Euro-Raum um 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent anhebt und 2006 noch zwei weitere Anhebungen folgen werden.
Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,2821 $. Ein Dollar war damit 0,7796 Euro wert. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,2759 $ festgesetzt.
KOMMENTAR: Die dickste Überraschung für die Finanzmärkte wäre, wenn die EZB am Donnerstag NICHT erhöht, die Fed aber am 8. August wegen der Inflationsgefahren DOCH auf dann 5,5 % erhöht. - A.L.
02.08.06 18:00
Beckner zum US-Zinsausblick
Fed-Kolumnist Steven Beckner von MNS veröffentlichte heute seine Prognose, dass die US-Notenbank den Leitzins am 8. August noch ein weiteres Mal anheben wird. Beckner verweist zur Erklärung auf die weiter hohen US-Inflationsdaten, ohne direkt auf Quellen aus dem Fed-Umfeld zurückzugreifen. Diese letzte US-Zinsanhebung diene der Fed als „Sicherheit“, so Beckner, die Teuerung auch langfristig unter Kontrolle zu halten. (vz/FXdirekt)
Frankfurt am Main - Der wichtigste Zins für die Versorgung der Kreditwirtschaft steigt damit von 2,75 auf 3,00 Prozent. Auch der Zinskorridor wurde heraufgesetzt. Er liegt nun zwischen 2,0 und 4,0 Prozent. Die Zinsen in der Eurozone seien weiter niedrig und die Geldpolitik bleibe versorgend, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet heute in Frankfurt. Am Nachmittag will er die Entscheidung in einer Pressekonferenz erläutern.
DDP
Schritt für Schritt: Leitzinserhöhungen gegen die Inflation
Die letzte Zinserhöhung der EZB liegt erst acht Wochen zurück. Damit verschärft die Notenbank ihre Gangart: Zuvor hatten die Währungshüter den Leitzins seit Dezember drei Mal jeweils im Vierteljahresrhythmus angehoben.
Mit höheren Zinsen will die Notenbank die Inflation bekämpfen, die in der Eurozone mit 2,5 Prozent deutlich über der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent verharrt.
Vor allem der hohe Ölpreis bereitet der EZB große Sorgen. Nicht nur das aktuell durch teures Benzin und Heizöl erhöhte Preisniveau treibt die Notenbanker um, sondern vor allem die Gefahr, dass die Energieverteuerung über steigende Löhne und Erzeugerpreise die gesamten Verbraucherpreise dauerhaft erhöht. Die Geldpolitiker bezeichnen das als Zweitrundeneffekt. Auch wegen der gut laufenden Konjunktur hält die EZB kein niedriges Zinsniveau mehr für notwendig.
Trichet hatte die Finanzmärkte auf der Juli-Sitzung auf die Erhöhung Schritt eingestellt. "Wir werden starke Wachsamkeit ausüben, um sicherzustellen, dass sich die Risiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht nicht verwirklichen", hatte er gesagt. Mit ähnlichen Formulierungen hatte Trichet die vorangegangenen drei Zinserhöhungen angedeutet. Beobachter rechnen bis zum Jahresende mit weiter steigenden Leitzinsen. Die meisten Experten sehen den Leitzins dann bei 3,50 Prozent.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Martin Wansleben nannte die EZB-Entscheidung "vertretbar, auch wenn sie die Bedingungen für die Unternehmen erschweren wird".
Beim Leitzins handelt es sich um den Satz, zu dem sich die Banken in der Eurozone Geld von der EZB leihen. Höhere Zinsen können auch als Konjunkturbremse wirken, weil sie Investitionen für Unternehmen verteuern. Für Verbraucher wiederum bringen Zinsanhebungen sowohl Freud als auch Leid: Darlehen werden teurer, für manche Spareinlagen gibt es dafür mehr Zinsen - wenn auch meist mit Verzögerung.
Engländer überraschen mit eigenem Zinsschritt
Auch die britische Notenbank hatte ihren Leitzins heute erhöht - es war das erste Mal seit einem Jahr. Der Zins steige um 0,25 Punkte auf 4,75 Prozent, teilte der geldpolitische Ausschuss der Bank of England in London mit. Experten waren unterschiedlicher Meinung zu der Entscheidung. Wegen der steigenden Ölpreise und der daraus resultierenden Unsicherheit in der Weltwirtschaft hatten viele eine Erhöhung der Zinsen für unwahrscheinlich gehalten.
Das britische Pfund ist nach einer überraschenden Leitzinserhöhung auf den höchsten Stand seit Mitte Mai geklettert. Der Eurokurs sank auf 0,6774 Pfund. Zuvor hatte der Euro bei 0,6810 Pfund notiert. Auch gegenüber dem Dollar legte das Pfund deutlich zu. Das Pfund kletterte von 1,4675 Dollar auf 1,4757 Dollar.
Experten erwarten weitere Zinsschritte
Eine Gefahr für das Wachstum sieht EZB-Präsident Jean-Claude Trichet auch nach dem erfolgten Zinsschritt nicht. Dagegen will er weiterhin die Entwicklung der Inflation sehr eingehend beobachten - für die Experten ist das fast die Ankündigung einer weiteren Zinsanhebung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) habe den Leitzins wegen gewachsener Inflationsgefahr erneut um 25 Basispunkte auf drei Prozent angehoben, sagte Trichet heute in Frankfurt. "Wir werden weiter alle Entwicklungen sehr eingehend beobachten, um die Preisstabilität zu sichern", betonte der EZB-Chef. Während die Inflationsrisiken zugenommen hätten, seien die Wachstumsaussichten kurzfristig weiter günstig. Allerdings wiesen geopolitische Spannungen auf längerfristige Wachstumsrisiken hin.
Die Finanzmärkte werten die Äußerungen als Zeichen für weitere Zinserhöhungen. Sobald die EZB die Formulierung "sehr eingehend beobachten" benutzte, erhöhte sie bisher bei der übernächsten Sitzung das nächste Mal die Zinsen, hieß es. Die Anleihenkurse gaben nach, der Euro legte zu.
Die EZB sieht ein stabiles Preisniveau bei Teuerungsraten knapp unter zwei Prozent gesichert. Die Inflationsrate liegt im Euro-Raum seit geraumer Zeit vor allem wegen der hohen Energiepreise einige Zehntel über dieser Grenze.
Seit Ende 2005 hob die EZB den Leitzins in vier Schritten um einen Prozentpunkt an. Der EZB-Rat verringerte dieses Mal den Zeitabstand zwischen zwei Zinsschritten auf zwei Monate. Die Währungshüter sehen angesichts der besseren Konjunktur, hoher Ölpreise und bevorstehender Steuererhöhungen Gefahr für die Preisstabilität heraufziehen.
Ist das nicht grausam !??! Die treiben den Euro immer weiter hoch. Wieso kann ich mich des Gefuehls nicht erwehren, dass es hier im Grossen und Ganzen weder um Inflationssorgen, Handelsdefizite, Zinsfantasien, Energiepreise etc. geht, sondern einzig und allein darum, den bereits langsam eintretenden Machtverlust der USA, als einzig verbliebende Supermacht, sowohl politisch, als auch wirtschaftlich, voranzutreiben ?
Selbstverstaendlich kann Europa nicht mit den USA mithalten, es versucht sich aber z.B ueber den starken Euro weltweit zu profilieren und die Sonderstellung, in welcher der Dollar in den letzten Jahrzehnten befand, zu untergraben, um mehr Einfluss zu gewinnen.
Ich habe mein ganzes Vermoegen im Maerz 2005 in Dollar umgeschichtet, als der Euro noch bei 1,32 stand. Letztes Jahr im Herbst, stand er dann bei 1,16 und ich habe leider (auf Anraten meiner Bank) nicht verkauft. Jetzt sitze ich auf meinen gruenen Scheinchen und schaue jeden Tag zu, wie das Gruenzeug wertmaessig regelrecht verschimmelt.
Ich hatte immer gehofft, der Euro muesse eines Tages wieder fallen und ich bin mir sicher, er wird es auch. Bis dahin kann es meiner Ansicht aber noch sehr lange dauern und extrem viel Nerven kosten. Ich verstehe nicht, warum realtiv wenig tun, um das Vertrauen welches der Dollar zweifellos eingebuesst hat, wiederherzustellen. Schliesslich sind diese doch auf Dollarkaeufe, Investitionen etc. angewiesen.
Ich kann nur beten....
Viele Gruesse an AL !
Gruß Pichel
Ich hab schon in früheren Postings geschrieben, dass ich in Euroland mit Zinserhöhungen bis 3,5 % (also noch zwei à 0,25 %) rechne. Wenn der Dollar jedoch über 1,30 steht, wird die EZB diese Erhöhungen lange hinauszögern oder gar abblasen, weil sonst die Exportwirtschaft der EU leidet.
In USA kommen IMHO aber auch noch mindestens 2, vielleicht sogar 3 Zinserhöhungen bis Mitte 2007. Ich schätze, die US-Zinsen stehen dann auf 5,75 % oder 6 Prozent. Die Fed würde von dem Erhöhungskurs erst abweichen, wenn die US-Aktienmärkte stark einbrechen und sich eine Rezession abzeichnet. Solange das US-Wachstum über 2 % bleibt, wird die Fed jedoch - wie gehabt - vor allem die deutlich gestiegene Inflation bekämpfen.
Es gibt also zwei unterschiedlichliche potenzielle Zins-Bremsen: In Euroland wirkt ein zu teurer Euro (über 1,30) zins-bremsend, in USA ein Wachstum unter zwei Prozent. Solange beide Bedingungen nicht erfüllt sind, wird diesseits und jenseits des Atlantiks weiter an der Zinsschraube gedreht. Die Zinsdifferenz zwischen Euro und Dollar wird sich daher - entgegen der Konsenserwartung - nicht sonderlich verändern. Da dies aber schon - dynamisch - in EUR/USD eingepreist ist, wird der Euro tendenziell Federn lassen.