Der Dollar-long Thread
Seite 7 von 22 Neuester Beitrag: 24.02.23 19:10 | ||||
Eröffnet am: | 12.05.06 10:19 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 529 |
Neuester Beitrag: | 24.02.23 19:10 | von: nicco_trader | Leser gesamt: | 107.980 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 39 | |
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Mensch bin ich erleichtert. Ich dachte schon Du waerst an einer Weiterfuehrung dieses Threads nicht mehr interessiert. Vielleicht kommt im Moment wenig Feedback, aber ich bin mir sicher, dass der Thread als Gegenstueck zu den Meinungen, welche von den meisten Leuten vertreten werden, sehr sinnvoll und konstruktiv ist, weshalb ein "Aussetzen" deinerseits sehr schade waere. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass die Entwicklung bezueglich des Euro/Dollar-Paares ungefaehr so vollzieht, wie Du es bereits seit langer Zeit immer wieder vorausgesagt hast. Sollte dies wirklich der Fall sein, so wird dieser Thread im Nachhinein als ein wertvolles Nachschlagewerk fuer "Lemminge" erkannt und geschaetzt werden. Es geht hier nicht primaer um Zuschauerquoten, sondern um sachlich, informative Gegenberichterstattung um gegen den Strom zu schwimmen und ein Zeichen zu setzen, welches (retrospektiv?) zum nachdenken anregt. Auch ich bin Dollar-Long, habe diesen damals zum Kurs von 1,33 eingekauft und habe wochenlang nach jemanden gesucht, der dieser stupiden Massen-Euro-Euphorie endlich mal paroli bietet.
Frage 1: Du hattest geschrieben, dass der Euro eventuell bis Mitte 2007 auf 1,15 fallen koennte. Betrachtest Du diesen Kurs als entgueltigen Boden einer Euro-Schwaeche (Dollar-Staerke) oder meinst Du es gibt noch weiteres Potenzial nach unten ?
Frage 2: Ich habe mein Vermoegen bisher ganz profan bei meiner Bank in andrere Waehrungen umgeschichtet. Sicherlich kannst Du Dir vorstellen, dass dies mit der Zeit sehr unpraktisch, teuer und zeitaufwendig ist. Welche Moeglichkeiten kannst Du mir empfehlen um professionelles "currency-exchange" zu betreiben ? Ich weiss natuerlich, dass Online-Banken diesen Service anbieten, traue diesen aber nicht ganz. Bitte hilf mir. Danke !
Erst mal, es gibt keinen „Boden“, bei keiner Sache, das ist Gerede mit Verlaub gesagt von Leuten die etwas ganz Wichtiges nicht verstanden haben: Jeder Kurs kann unterboten und jeder überboten werden. Boden, ist Quatsch. Potenzial für einen fallenden Euro gibt es jede Menge.
„Frage 2: Ich habe mein Vermoegen bisher ganz profan bei meiner Bank in andrere Waehrungen umgeschichtet. Sicherlich kannst Du Dir vorstellen, dass dies mit der Zeit sehr unpraktisch, teuer und zeitaufwendig ist. Welche Moeglichkeiten kannst Du mir empfehlen um professionelles "currency-exchange" zu betreiben ? Ich weiss natuerlich, dass Online-Banken diesen Service anbieten, traue diesen aber nicht ganz. Bitte hilf mir.“
Die einfachste Art so etwas zu betreiben ist natürlich ein Fremdwährungskonto. Sollte Dir das aber keinen Spaß machen, dann kannst Du natürlich auch long Aktien eines amerikanischen Unternehmens, von dem Du überzeugt bis, in Deutschland kaufen.
Diese Wertveränderungen bei Währungen können sehr lange dauern, darum sollte man Zeit und Geduld mitbringen. Z.B. 5 Jahre das Vermögen in Euro anlegen, dann Umschichten und wieder 5 Jahre im USD invertiert sein. Die 5 Jahre sind natürlich keine feste Größe, eher ein Beispiel, damit Du eine Vorstellung hast, wie eine Währungsspekulation erfolgreich sein kann.
Ich würde rein auf Währungen nicht spekulieren, besser ist es diese Geschäft am Rande mitzunehmen. In diesem Bereich tummeln sich meiner Meinung nach zu viele Tageshändler, die wie ich finde ohne Sinn und Verstand handeln.
Grüße Abenteurer
Trichet:
Frage 1 ist teils schon im Eingangsposting beantwortet. Bislang gab es einen 10-Jahres-Zyklus bei EUR/USD bzw. USD/DM. D.h. es gibt eine sehr langfristige Welle, die alle 10 Jahre in etwa wieder an ihrem Ausgangspunkt ankommt. Das Euro-Hoch im Dezember 2004/Januar 2005, bei dem ich Dollars gekauft hatte (EK 1,3450), entspricht dem Dollar-Tief im März 1995, wo ich übrigens ebenfalls eine Tranche DM getauscht hatte (USD/DM stand damals bei 1,35, was in etwa EUR/USD = 1,45 entspricht).
Demnach könnte es durchaus passieren, dass EUR/USD in drei bis vier Jahren wieder bei 0,90 steht. Dann hätten wir 2010 die Entsprechung zu den Euro-Tiefstständen Ende 2000. 1,15 nächstes Jahr wäre daher nur eine Zwischenstation auf dem weiteren Weg nach unten (aus Euro-Sicht) bzw. nach oben (aus Dollar-Sicht). Die hohen Dollar-Zinsen werden der Motor sein. Vergleichbar hohe kann es auf den Euro langfristig nicht geben, weil die US-Wirtschaft strukturell stärker ist. Man schaue sich nur mal Italien an. Dort hat die durchschnittliche Firma sieben Angestellte und macht Weinbau, Schinken, Textilien, schöne Gläser usw. Auf der anderen Seite des Atlantiks boomen Google, Apple, Intel, AMD, Microsoft, Boeing usw.
Frage 2: Hängt sehr von den persönlichen Umständen ab. Wenn Du gekauft hast und nicht traden willst, kommt es ja nur darauf an, das die Bank oder der Broker vernünftige Zinsen zahlt. Eine Möglichkeit ist z. B. Etrade in USA, dort können Deutsche über die Filiale in Berlin ein Konto aufmachen. Bei Etrade-US gibt es auch "CDs" (Certificate of Deposit) - die deutschem Festgeld entsprechen - mit passablen Zinsen. Wer viel tradet, sollte auch auf niedrige Spreads achten, wie sie Forex-Accounts bieten. FXdirekt bietet das in Deutschland an: http://www.fxdirekt.de/index.php?id=8 (dort gibt es auch immer aktuelle News). Die arbeiten aber offenbar viel mit Hebeln, was bei Währungen riskant ist.
14:30: Die neu geschaffenen Stellen in USA liegen tatsächlich bei 360.000 (P. 149)
Charttechnisch wäre ein Rücksetzer auf 1,2610 ebenfalls "hübsch anzusehen"
1 Stunde: 1,27
10 Stunden: 1,2610
10 Tage: 1,2440
10 Wochen: 1,2660
10 Monate: 1,15
3 Jahre: 0,90
10 Jahre: 1,27
IMHO ist ab jetzt bis 2010 erst mal "long Dollar" angesagt (Kursziel: 0,90), danach bis 2015 wieder "long Euro" (als ganz grobe Marschrichtung).
Zu Cash vs. Aktien:
Mir scheint das durch die Zinserhöhungen bewirkte Abwärts-Risiko an den Börsen mit der Aufwärts-Chance des Dollars Hand in Hand zu gehen: EUR/USD und die Börsen laufen zurzeit "synchron" (siehe Chart in P. 150). Diese Tendenz besteht schon seit einigen Jahren.
Kauft man US-Aktien in Deutschland, weil man auf einen Dollar-Anstieg setzt, könnten die Kursverluste der Aktien die Kursgewinne beim Dollar auch genau wieder aufheben. Dann ist außer Spesen nichts gewesen.
Ich setze daher lieber - bis zu einem markanten Boden bei den Aktien - auf Cash. Auch Austral-Dollars hab ich (in Cash) gekauft, weil die demnächst 6 % Zinsen bringen - unterstützt von einer grundsoliden Wirtschaft, an der der Jahr-2000-Crash spurlos vorüber ging (P. 144 und 145).
Am Anfang:
Es kommt zum Crash an den Aktienmärkten, dann zum Zusammenbruch des wirtschaftlichen Aufschwungs. Daraufhin senkt die Fed die Zinsen. Die Abwertung des USD beginnt, Rohstoffpreise (Öl, Stahl u.s.w.) und Aktien fangen an zu steigen. Die neue Hausse bei Rohstoffen und Aktien beginnt. (Meist mit einem Krieg, und den entsprechenden Milliarden aus dem US-Haushalt.) Die Abwertung des USD setzt sich fort, die Zinsen steigen langsam und im Zuge der wirtschaftlichen Erholung wieder an. Irgendwann kippt das Unverhältnis, die Rohstoffe werden wieder billiger, die Aktien steigen weiter – alles endet in einem Boom am Aktienmarkt. Und dann beginnt der Spaß wieder neu. Das ganze ist natürlich sehr viel komplexer, aber ich hoffe, ich habe mich mit dieser Kurzzusammenfassung verständlich ausgedrückt.
Noch dazu:
„IMHO ist ab jetzt bis 2010 erst mal "long Dollar" angesagt (Kursziel: 0,90), danach bis 2015 wieder "long Euro" (als ganz grobe Marschrichtung).“
Ich glaube wir stehen am Wendepunkt, vielleicht auch noch etwas davor. Die Aktienmärkte werden in den nächsten Jahren die letzte Phase der Hausse erleben, die Zeit der Übertreibung, und der Wert des USD wird stetig zunehmen. Ich glaube, man kann heute mit 1997/98 vergleichen, so dass der Boom an den Aktienmärkten schon in gut 3 Jahren seinen Höhepunkt haben könnte. Meine Prognose, das alles setzt mit dem platzen der Ölblase ein.
Grüße Abenteurer
PS: Ich glaube, US-Aktien werden in den nächsten 12-24 Monaten sehr gute Gewinnchancen bieten.
Das ist schon seit Jahresanfang mein Argument für den Dollar, auch hier:
http://www.ariva.de/board/256989
Fiele der Dollar unkontrolliert, würde das finanzielle Kartenhaus der USA in sich zusammenfallen. Das kann sich weder USA noch die Welt leisten.
Volkswirtschaften mit hohen Schulden mussten bislang IMMER ihre Zinsen erhöhen, um Ausländer, die dort investieren, für das dadurch erhöhte Risiko zu entschädigen. In diese Richtung geht nun auch USA, die sich nur auf Grund der Tatsache, dass sie die Weltmacht ist, auch mal kurz (2002 bis 2004) ein 1-%-Zins-Intermezzo leisten konnte, ohne einen Absturz zu riskieren (der Dollarverfall von Parität in 2003 bis 1,28 heute kann IMHO noch nicht als Absturz gelten, da er innerhalb der Grenzen der langfristigen Schwankungsbreite liegt).
THE FED
Fed would play role in reversing trade gap
Central bank can do its part by protecting the dollar, Kohn says
By Greg Robb, MarketWatch
Last Update: 1:20 PM ET Jul 6, 2006
WASHINGTON (MarketWatch) -- The Federal Reserve can best help any unwinding of the enormous U.S. current account gap by keeping inflation in check and making sure the public remains confident that the purchasing power of the dollar will not "erode unexpectedly," said Fed vice-chairman Donald Kohn.
The nation's current account deficit, the broadest measurement of U.S. trade, is approaching a record $800 billion, or the equivalent of 6.5% of gross domestic product.
The current account gap has been widening steadily since 1997. The U.S. economy has been relatively stronger than its trading partners, and U.S. consumers have been on a buying spree. At the same time, demand for U.S. exports has not kept pace.
This imbalance isn't sustainable indefinitely, Kohn said Thursday during a European economic seminar at the House of Commons in London. Read full text of Kohn's remarks.
But nothing on the economic horizon suggests any sudden shift in the trend, he said.
The eventual unwinding is likely to be smooth, if appropriate policies are followed, Kohn said.
"Continued strong demand for dollar assets will be critical to keeping that unwinding smooth and not disruptive," Kohn said, adding that the Fed "can contribute by being sure the public remains confident that the purchasing power of their dollar assets will not erode unexpectedly."
Economists say that in order for the trade gap to adjust, there must be some decline in the dollar, which would raise import prices. Financial markets are worried about a sharp decline in the value of the greenback, but even a gradual weakening of the dollar raises the possibility of further inflationary pressures.
Kohn, however, said that a weaker dollar may only cause a temporary blip in inflation.
"As long as inflation expectations remain contained, relatively faster growth of the prices of imported goods for a time would be associated with only a temporary bulge in inflation and would result in a needed change in relative prices," Kohn said. He noted that the central bank learned a lesson in the 1970s that an unchecked increase in inflation would reduce demand for dollars.
"Such an unmooring of the anchor of price stability could only elevate the odds on abrupt changes in interest rates and asset prices, instability in the U.S. economy and disorder in global adjustments," Kohn said. The Fed's monetary-policy tools can only react to the imbalances and should not be used to initiate a trade deficit adjustment, he said.
A hike in Fed interest rates may help U.S. households save, reducing the need for foreign investment. But foreign capital would be attracted by higher U.S. interest rates, and it could boost the value of the dollar.
Other countries need to do their part to reduce imbalances, Kohn said. "For example, increased exchange-rate flexibility in key Asian currencies will be essential to enable the monetary authorities to contain inflation through market-oriented policies rather than inefficient direct controls," Kohn said. The U.S. and its trading partners must also make sure the global trading system is not hamstrung by protectionism, Kohn said.
Jetzt passt eine Dollaraufwertung ins Konzept, weil jetzt die Erntezeit auf dem Feld des selbstgemachten Wirtschaftsaufschwungs einsetzt. (Für die Mullahs, die Scheichs und die Russen geht die Ernte vorbei.) Stehen wir also kurz vor der Ernte für den Staat, die Unternehmer, die Aktionäre, die US-Dollar-Besitzer und damit für den braven Bürger.
"Gott schütze Amerika" - oder wie?
Nach dem Boom gibts wieder Krieg, humanismus mal ganz anders.
Grüße Abenteurer
PS: Das Öl über 75 USD: "Der Dollar-long / das Öl-short Thread"
sollte der Faden hier heißen.
Meine Rechtschreibung im oberen Posting ist so schlecht - Gott wie peinlich.
"Humanismus" muss es natürlch heißen.
Grüße Abenteurer
FTD - 10.7.06
Australier sind Aktienweltmeister
von Martin Diekmann
Die Erfahrung, dass man Australier keinesfalls unterschätzen sollte, machten jüngst einige Teams bei der zu Ende gegangenen Fußballweltmeisterschaft. Börsenprofis wussten allerdings schon vor den überzeugenden Auftritten der Kicker, dass das Land einiges zu bieten hat.
Denn der australische Aktienmarkt ist der erfolgreichste weltweit auf Sicht eines Jahrhunderts. Zu diesem Ergebnis kamen Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School in ihrer Untersuchung "The Worldwide Equity Premium: A Smaller Puzzle" vom April dieses Jahres. Demnach konnten Investoren mit australischen Aktien im Zeitraum von 1900 bis 2005 jährlich durchschnittlich 7,1 Prozent erzielen. An zweiter Stelle folgt Frankreich mit 6,8 Prozent, gefolgt von Japan mit 6,7 und Italien mit 6,6 Prozent. Deutsche Aktien warfen im gleichen Zeitraum nur durchschnittlich 3,8 Prozent ab.
Einseitige Ausrichtung
Der australische Aktienmarkt macht jedoch nicht nur langfristig etwas her, sondern auch auf mittlere und kurze Sicht, wie ein Blick auf die Wertentwicklungen zeigt. So ist der Fonds "Nestor Australien" der erfolgreichste aller 8000 in Deutschland zugelassenen Fonds seit Jahresanfang. 23,6 Prozent erzielte Manager Detlef Kohlhase nach Angaben der Rating-Agentur Morningstar seit Januar, auf Sicht von drei Jahren stehen sogar 120 Prozent zu Buche.
Der australische Markt profitiert besonders von seiner verhältnismäßig einseitigen Ausrichtung: Zwar beschäftigt der Dienstleistungssektor inzwischen drei Viertel aller Erwerbstätigen, mit steigender Tendenz. Der australische Aktienmarkt wird jedoch von Rohstoffförderern und Minengesellschaften dominiert, die von den stark gestiegenen Rohstoffpreisen der vergangenen Jahre profitieren konnten. Das zeigt sich auch an der Gewichtung der Australien-Fonds: "Rohstoff- und Goldaktien machen bei uns derzeit 55 Prozent aus", so Kohlhase.
Robuste Konjunktur treibt den Markt
Weiterer Treiber für den Markt ist die überaus robuste Konjunktur mit starken Gewinnwachstumsraten auf Unternehmensebene. So sind die Gewinne je Aktie im zweiten Halbjahr 2005 nach Angaben der australischen Macquarie Bank im Schnitt um 22,5 Prozent gestiegen. Für dieses Jahr rechnen die Analysten mit einem weiteren Anstieg der Gewinne um 19 Prozent. Dem gegenüber steht ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis am australischen Aktienmarkt von 15.
Nach einer kleinen Wachstumsdelle im Vorjahr, als das Bruttoinlandsprodukt für australische Verhältnisse "nur" um 2,6 Prozent zulegte, dürfte die Zuwachsrate in diesem Jahr mit 3 bis 3,5 Prozent wieder stärker ansteigen. Positiv ist auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: Im April sank die Arbeitslosenquote auf ein 29-Jahres-Tief. Sie liegt der jetzt noch bei 4,9 Prozent.
"Als Triebfeder erweisen sich die rege Investitionstätigkeit der Unternehmen, besonders im Rohstoffsektor, und der florierende Export. Konsum und Immobilienmarkt weisen dagegen nach sehr gut verlaufenen Vorjahren inzwischen Ermüdungserscheinungen auf", so Kohlhase.
US: Regierung rechnet mit geringeren Fehlbeträgen
Die US-Regierung hat am Dienstag ihre jüngste Prognose für die Entwicklung des US-Haushaltsdefizits bis 2011 vorgelegt. Darin werden geringere Fehlbeträge als bisher veranschlagt. Für das laufende Jahr wird jetzt nur noch ein Defizit in Höhe 296 Milliarden USD erwartet (zuvor: 423 Milliarden USD). Für 2007 rechnet das Weiße Haus mit 339 Milliarden USD nach zuvor 354 Milliarden USD und für 2008 mit 188 Milliarden USD nach zuvor 223 Milliarden USD. EUR/USD notiert gegen 15:45 Uhr CET bei 1,2740. Die wichtigste Schlüsselmarke auf der Oberseite ist 1,2765. Wird sie überwunden, könne es zu einer Erholung bis 1,2800 kommen, so ein Beobachter. (rs/FXdirekt)
Die Argumentation ist bezeichnenderweise überwiegend charttechnisch. Wer darauf was gibt, muss den Dollar jetzt verkaufen, weil er "zu billig" ist ;-)) Die wenigen "fundamentalen" Argumente sind sachlich falsch (siehe meine kursiven Kommentare).
HANDELSBLATT, Mittwoch, 12. Juli 2006, 09:08 Uhr
Euro-Kolumne
Droht nun der Absturz des Greenback?
Von Carsten Stern, FXdirekt Bank AG
Jawohl, Sie lesen richtig – die Fed diskutiert über ein Ende des Zinserhöhungszyklus. Nach 17 Anhebungen in Folge macht sich Fed-Chef Bernanke nun offensichtlich zunehmend Sorgen über die US-Konjunktur, die sich abzukühlen scheint. Darauf deuten nicht zuletzt die mauen US-Arbeitsmarktdaten hin.
Im Gleichschritt mit der US-Konjunktur gerät auch der US-Dollar auf Grund der sich abzeichnenden Zinspause zunehmend unter Druck. Mehr noch: Mit dem Ende der Zinsspekulationen kommt dem Greenback so etwas wie die letzte Rückversicherung abhanden.
[Kommentar: Wieso müssen Zinsen immer weiter STEIGEN, um Kurse zu stützen? Es reicht doch, wenn eine hohe Differenz über längere Zeiträume ERHALTEN bleibt. Ich glaube, die Zinsdifferenz zwischen Euro und Dollar wird auch in den nächsten 12 Monaten bei etwas 2,5 % liegen. Das allein ist schon ein Grund, Dollars zu kaufen. - A.L.]
Demzufolge könnte sich die Stabilisierung der US-Valuta aus den vergangenen Wochen als vorübergehend erweisen. Von Anfang März bis Mitte Mai hatte der Euro um mehr als sechs Prozent gegenüber dem US-Dollar aufgewertet. Der Wechselkurs hatte fast 1,30 US-Dollar erreicht.
[Da war er also billig. Wieso sollte man ihn dann verkaufen? A.L.]
In Europa waren Sorgen laut geworden, die Dollarschwäche könnte den Exporteuren schaden. Spekulationen über weitere US-Zinserhöhungen hatten dann aber Anfang Juni den Abwärtstrend zunächst unterbrochen.
Nachdem die US-Notenbank verkündet hat, die Notwendigkeit zusätzlicher Zinserhöhungen hänge „von der Entwicklung des Ausblicks für Inflation und Wirtschaftswachstum" ab,
[Das hatte die Fed bereits am 10. Mai in ihrem Statement gesagt und bei der letzten Erhöhung nur wiederholt, wenn auch etwas vorsichtiger - A.L.]
...hat die Abwärtsbewegung aber wieder eingesetzt. Die Formulierung darf getrost als Indiz gelten, dass möglicherweise keine weitere Zinserhöhung mehr folgt. Bis unmittelbar vor der Fed-Sitzung waren viele Analysten davon ausgegangen, dass die Notenbank im August die Zinsen weiter erhöhen würde.
Zuletzt war es vor allem die Zinsdifferenz, die für den Greenback gesprochen hat. Wenn diese Stütze wegfällt, dürfte der Euro in den kommenden zwölf Monaten stark aufwerten.
[Die Stütze fällt aber nicht weg, wenn die Zinsdifferenz auf dem jetzigen Niveau konstant bleibt. Sie bleibt es auch, wenn die EZB, wie erwartet, bis max. 3,25 % geht und die Fed, wie erwartet, bis max. 6 % - A. L.]
Die Deka-Bank und die Société Générale sehen den Euro in zwölf Monaten bei 1,35 US-Dollar. Schon in den kommenden Monaten könnte die Marke von 1,30 US-Dollar erreicht werden.
[Im Frühjahr 2005, als der Dollar bei 1,35 stand, "sahen" die Auguren der Banken in der Mehrzahl EUR/USD-Kurse zwischen 1,50 und 1,80. Leider hatte die verwendete Glaskugel einen Sprung, den die Analysten aber erst bei EUR/USD 1,1650 im November entdeckten - A. L.]
Unterstützen könnte den Trend eine Abkühlung der US-Wirtschaft.
[Sprachlich und logisch hinrissig, da die vermutete Abkühlung in USA ja URSACHE der von diesen Banken gegegebenen Trendprognose ist!
Das ist so, als würde jemand sagen: Der Hund ist nass. Daraus schließen die Analysten, dass es geregnet hat. Die beobachtete Nässe in den Hundehaaren könnte diesen Regentrend verschärfen. - A.L.]
Damit würden auch Aktien in den USA weniger attraktiv, was den US-Dollar weiter belasten dürfte.
[Auch das ist Unsinn, weil bei Kursrückgängen an der (US-)Börse das meiste Geld in US-Staatsanleihen fließt - und der Bondmarkt ist rund fünfmal größer als der Aktienmarkt. Dieser Mechanismus bewirkt, dass der Dollar bei fallenden Börsen seit einigen Jahren STÄRKER wird. Wer behauptet, ein Rückzieher von Ausländern aus US-Aktien schwäche den Dollar, verkennt diese Kausalkette - A.L.]
Für die Euro-Bullen scheint nun der geeignete Zeitpunkt gekommen zu sein, Longpositionen auf die Gemeinschaftswährung einzugehen. Die Gefahr dabei auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist momentan denkbar klein.
14:30 (MEZ)
Veröffentlichung der US-amerikanischen Handelsbilanz (International Trade) für Mai 2006
Die Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 63,8 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Defizit in Höhe von 64,0 bis 65,0 Mrd. US-Dollar nach zuvor -63,3 Mrd. US-Dollar (revidiert von 63,4 Mrd.).
1. die fallenden Börsen, da EUR/USD "in Tandem" mit den Börsen läuft
2. der Dollar wird in Kriegszeiten als "sicherer Hafen" gesucht
3. zuviele "large Specs" (Hedgefonds) sind falsch positioniert (unten)
Speculators Fuel Dollar Rally
By Tony Crescenzi
7/17/2006 11:17 AM EDT
The dollar has gained about 1% today and is currently trading at a three-month high. A major factor in the dollar's rally relates to positioning.
Large speculators are holding a very large collective net long in the euro versus the dollar, with euro longs at 92,291 contracts versus just 14,396 shorts, according to the most recent data released late Friday by the Commodity Futures Trading Commission (CFTC) for the week ended July 11. In the latest week, large specs added roughly 9,300 contracts to their collective long position.
aktueller COT-Chart EUR/USD
1,2520 USD eine gute Unterstützung gefunden (von wegen (-:), nachdem er am Vormittag deutlicher
unter Abgabedruck stand. Aufgrund der Krise im Nahen Osten ist die Nachfrage
nach der Krisenwährung Dollar deutlich angestiegen, hieß es im Handel. Die
Analysten von ABN Amro sehen ein mögliches Ziel der Bewegung bei 1,2405 USD. Im
Handel heißt es, im Umfeld der Nahost-Krise werde US-Kapital aus
Nicht-Dollar-Anlagen abgezogen. Daraus entstehe Nachfrage nach Dollar.
Sollte sich die Krise im Nahen Osten ausweiten, seien weitere
Dollar-Gewinne zu erwarten, heißt es am Markt. Daneben könnten Impulse in
dieser Woche von den US-Erzeugerpreisen am Dienstag und von den
US-Verbraucherpreisen am Mittwoch ausgehen. Zudem könnte auch
US-Notenbankpräsident Ben Bernanke in der Rede vor dem US-Kongress die
geldpolitische Entwicklung konkretisieren. Neue Daten zu den
EU-Verbraucherpreisen waren am Montagvormittag im Rahmen der Erwartungen
ausgefallen.
1. US-Privatinvestoren verkauften Bonds aus den Emerging Markets und flohen in den Dollar als "sicheren Hafen". Zuflüsse: 26,7 Milliarden Dollar.
2. Ausländische Privatinvestoren kauften US-Bonds im Rekordwert von 36,4 Milliarden - ein Allzeithoch.
3. Ausländische Zentralbanken verkauften Dollars und schichteten in Euro um. Abflüsse: 14,3 Milliarden Dollar - der höchste Wert seit August 1998, dem bislang "schwärzesten" Monat für Emerging-Market-Bonds überhaupt (Russland-Asien-Krise 1998).
Die Zahlen zeigen, dass die Dollar-Käufe von Privatinvestoren höher waren, als die Verkäufe der Zentralbanken, was insgesamt zu guten TIC-Zahlen von 69,6 Milliarden führte. Im nächsten Monat könnten die TIC-Zahlen schwächer ausfallen, da die Zentralbanken dann immer noch umschichten, die Privaten ihre Emerging-Market-Bond-Verkäufe dann aber bereits weitgehend abgewickelt haben.
Wenn Bernanke zur Beruhigung der Aktienmärkte heute sanftere Töne anschlägt, könnte der Euro auch noch einmal 2 % nach oben schießen wie nach dem letzten Fed-Statement.
Veröffentlichung der US-amerikanischen Zahlen zu den Internationalen Kapitalströmen (Treasury International Capital) für Mai 2006:
Die Nettokapitalzuflüsse lagen bei 69,6 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatten diese bei 51,1 Mrd. US-Dollar (revidiert von 46,7 Mrd.) gelegen.
Die Quelle für die obigen Daten poste ich separat in "Teil 2", weil es sonst HTML-Salat auf dem Schirm gibt.
7/18/2006 5:40 pm: EUR/$..1.2504 $/JPY..117.26 GBP/$..1.8254 $/CHF..1.2526 AUD/$..0.7465 $/CAD..1.1360
TICS Analysis, Bernanke Outlook by Ashraf Laidi
Net foreign capital flows into the US rose 36% to $69.6 bln in May from a revised $51.1 bln in April (initial was $46.7 bln). The $51.1 bln in net capital flows sufficiently covered the $63.4 billion trade deficit for the corresponding month.
The two main contributors to the 36% increase in the May TICS report were:
1. $26.7 bln increase in net purchases of US treasuries by private investors (non official) and;
2. $14.2 bln in net selling of foreign bonds by US residents. But as we see below, foreign investors did reduce their purchases of US stocks to 9-month lows.
The May TICS figure overshot our forecast of $35 bln as we expected the 2.6% decline in the dollar’s trade weighted and the 3.1% drop in the S&P 500 to have triggered further selling of US assets by foreign investors after initially selling in April.
POSITIVES
• Net purchases of US Treasuries shot up 292% to a 3-month high of $13.2 bln, thanks to a 420% jump in net purchases of private accounts (usually hedge funds) to $26.7 bln. It was the highest monthly net purchase since November 2005.
• Net foreign purchases of US Agency bonds rose 137% to an all time high of $36.4 bln, after declines in the prior 2 months. Corporate bonds saw a more modest increase to $36.5 bln.
• The biggest positive contributor to the May capital flows data was the sharp net selling by US residents in foreign bonds of $14.3 bln, the highest net sale since September. This figure added et foreign purchases of US Agencies rose 137% to an all time high of $36.4 bln, after declines in the prior 2 months. Corporate bonds saw a more modest increase to $36.5 bln.
NEGATIVES
• US Treasuries saw net selling of $14.3 bln by official accounts (foreign central banks), the biggest net sale by these accounts since August 1998, the month of the worst emerging market crisis in history (see chart below). Just as central banks are profit maximizers aiming at reaping the benefits of currency and yield returns, they also exercise notable risk aversness when the US dollar dropped 2.3% against the euro in May, hitting its lowest level in a year.
• Net foreign purchases of US stocks tumbled 59% to $2.7 bln, the lowest since August 2005. Considering the ensuing 2.8% decline in the S&P500 between June 1st and June 28th, we could expect a net outflow from US equities in the June TICS report due next month.
• US residents further eased their selling of 39% to $4.9 bln as investors sought to diversify their portfolios, by moving their holdings into international equities in light of the domestic sell-off.
• Japanese holdings of US Treasuries fell 0.2% to $637.9 bln (see chart), nearly matching the low from February 2004. The increasingly evident downward trend in Japan’s holdings should continue, especially in light of the approaching end of the Fed’s tightening and further future increases in Japanese, European and Australian interest rates.
The key question leading to Fed Chairman Bernanke’s semi annual Congressional testimony is whether the Chairman will echo the slight downgrade in economic assessment of the June 29 FOMC statement and the extent to which he will sound off the Fed’s inflation alert. The downside risk for the dollar looms large in the event that Bernanke opens his testimony via an unambiguous statement regarding the moderation of economic growth and a toning down of the Fed’s inflation preoccupation. The June FOMC statement’s inflation assessment was negligibly revised to “Readings on core inflation have been elevated in recent months”, from the May FOMC statement’s: “…the run-up in the prices of energy and other commodities appears to have had only a modest effect on core inflation”. Considering the light retreat in the prices/inflation indices of the latest ISMs, Chicago PMI and University of Michigan Consumer Sentiment, Mr. Bernanke may temper his inflation assessment.
More importantly, considering that Bernanke will have the June CPI report on hand by 5 pm EST Tuesday, his inflation assessment in Wednesday’s testimony will in part be in function of the CPI report and in part in function of the Fed’s overall interpretation of price and wage indices.
But it’s worth mentioning that even if the June core CPI echoes its PPI counterpart and retreats to the more bond market friendly 0.2% reading, the Fed’s inflation outlook shall remain obstructed by the uncertain prospects for the already soaring oil prices in light of the escalating Mideast violence. So far, the only semblance of a near-term pause of attacks by Israel has come from Media speculation and not Israel itself. As long as Israel declares it will not negotiate with Hezbollah and the latter vows to continue fighting back, the outlook for lower oil prices remains uncertain.
For currency markets, the following questions stand at the top of traders’ priorities:
1. To what extent will Bernanke balance the risks of further increases in oil prices, and accentuate the moderation in US economic growth?
2. More specifically for FX, the dollar’s upside prospects will be dissected across the treasury-bound safe haven flows on one side, and the dollar’s high cost of carry as well as prospects for an August hike on the other other side.
Despite the dollar’s considerable cost of carry, we should not undermine the role of the market reaction in the event the Fed signals an August pause. Recall how the discreet downgrade in economic assessment of the June 29 FOMC statement dragged down the dollar by over 2% vs. the euro and the yen in less than 3 days. A similar downgrade in Bernanke’s testimony and the Fed’s economic projections could trigger fresh dollar selling, especially given future rate hikes by the European Central Bank, Bank of England, Bank of Japan and Reserve Bank of Australia.
Ursache ist die hohe Kerninflation von 0,3 % in den heutigen CPI-Zahlen (14:30 MEZ), die wahrscheinlich macht, dass die Fed beim nächsten Meeting im August wohl erneut - nun zum 18. Mal nacheinander - erhöhen muss. Dies könnte den Zinsvorteil zum Euro erhöhen, falls die EZB im August nicht ebenfalls erhöht.
Veröffentlichung der Zahlen zum US-amerikanischen Verbraucherpreisindex (Consumer Price Index, CPI) für Juni 2006
Die Verbraucherpreise sind erwartungsgemäß um 0,2 % gestiegen nach zuvor +0,4 %.
Die Kernrate ist um 0,3 % geklettert. Gerechnet wurde mit +0,2 %, verglichen mit +0,3 % im Vormonat.