Das Grosse Solar/Wind Forum (FH)
Seite 7 von 8 Neuester Beitrag: 22.10.08 07:21 | ||||
Eröffnet am: | 06.04.07 14:49 | von: From Holland | Anzahl Beiträge: | 187 |
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SOLON AG verkauft Fotovoltaik-Kraftwerke in Spanien für 87 Millionen Euro
Die Berliner SOLON AG, einer der größten europäischen Hersteller von Solarmodulen und Fotovoltaik-Systemen, hat mehrere Großkraftwerke in Spanien veräußert. Damit baue man die starke Position im spanischen Markt weiter aus, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Verkauf mit einem Gesamtvolumen von rund 87 Millionen Euro erfolgte an den Finanzinvestor Meinl International Power Ltd. und umfasst Kraftwerke an insgesamt vier Standorten auf dem spanischen Festland sowie auf den Balearen.
Die Solarkraftwerke wurden von der SOLON Solar Investments GmbH, Freiburg, entwickelt und realisiert. Das Freiburger SOLON-Tochterunternehmen ist auf die Projektierung von solaren Großkraftwerken für Finanzinvestoren spezialisiert.
Nach Angaben der Solon ist der Kauf bereits die siebte Investition, die Meinl International Power Ltd. seit dem Börsengang im Sommer 2007 in den Bereichen der konventionellen und erneuerbaren Energie gesichert habe. Der jetzige Verkauf umfasst Kraftwerke an insgesamt vier Standorten auf dem spanischen Festland sowie auf den Balearen. Die Jahresproduktion der Kraftwerke ermöglicht die Versorgung von 5.000 Haushalten mit Strom aus erneuerbaren Quellen.
Neben der Planung und Realisierung der Fotovoltaik-Kraftwerke strukturierten die Freiburger Projektspezialisten auch die Finanzierung des Vorhabens über die LRP Landesbank Rheinland Pfalz, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Hierzu habe die LRP mit der Meinl International Power Ltd. sowie einer Projektgesellschaft ein Finanzierungspaket abgeschlossen. Die LRP ist laut Solon AG alleiniger Arrangeur der Finanzierung. Sie stellt die bisher größte Projektfinanzierung der LRP in Spanien dar.
Quelle: SOLON AG
http://www.solarportal24.de/...k-kraftwerke_in_spanien_fuer_87_m.html
16.04.2008 Franz Rother, Wolfgang Kempkens, Susanne Kutter, Jürgen Rees, Martin Seiwert, Steffi Augter (Berlin), Silke Wettach (Brüssel), Alexander Busch (São Paulo), Matthias Kamp (Peking) 2 Kommentare10
Die Begeisterung für die erneuerbaren Energien hat sich abgekühlt: Biosprit schadet dem Klima mehr, als er ihm hilft; Wind- und Sonnenkraftwerke liefern zu wenig und viel zu teuren Strom. Notwendig ist eine Generalrevision der Umweltpolitik – die Techniken und Konzepte für die neue Biovernunft stehen bereit.
Windkraft erzeugt erneuerbare Bild vergrößern Windkraft erzeugt erneuerbare Energien REUTERS
Neuerdings befällt Claus Sauter, Chef des Leipziger Biokraftstoff-Konzerns Verbio, Schwermut beim Anblick seiner Biospritfabrik im brandenburgischen Schwedt. 60 Millionen Euro hat der Bau der Anlage Ende 2004 verschlungen, knapp 14 Millionen davon hat das Land Brandenburg damals zugeschossen. 700.000 Tonnen Getreide sollten auf dem weitläufigen Gelände im Gewerbepark an der Passower Chaussee eigentlich jährlich zu Ethanol vergoren werden. „Pack die Sonne in den Tank“, hieß ein Werbespruch, mit der Verbio Autofahrer für den Kraftstoff vom Acker zu begeistern suchte. Doch inzwischen haben die Autofahrer aus der Region, die sich von der Werbung locken ließen, Probleme, Nachschub zu bekommen. Denn seit Herbst 2007 arbeitet die Raffinerie nur mit halber Kraft, weil der Rohstoff zu teuer geworden ist. Die 92 Beschäftigten arbeiten seitdem kurz.
Auch beim zweiten großen Produzenten von Biosprit in Ostdeutschland, der Südzucker-Tochter CropEnergies in Zeitz südlich von Gera, herrscht Katerstimmung. Der Grund ist nicht so sehr die Entscheidung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, die eigentlich für den 1. Januar 2009 geplante Zwangsbeimischung von zehn Prozent Ethanol zum Benzin zu stoppen. Die dafür benötigte Menge von jährlich 1,5 Millionen Kubikmeter hätten deutsche Biospritfabriken ohnehin nicht liefern können, sie hätte deshalb aus Brasilien importiert werden müssen. Nein, der Grund für die Probleme in Zeitz ist der gleiche wie in Schwedt: Die Herstellung von Biokraftstoffen rechnet sich hierzulande nicht mehr. Denn der Preis für die Tonne Getreide ist im vergangenen Jahr aufgrund der weltweiten Nachfrage nach diesem wichtigen Rohstoff für die Biosprit-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie explodiert, von 70 Euro auf 230 Euro.
Die Raffinerie in Schwedt hat deshalb nicht nur ihre Produktion gedrosselt, um die Verluste in Grenzen zu halten. Verbio-Chef Sauter hat auch entschieden, den Vorrat von 400.000 Tonnen Weizen, den sein Unternehmen eingelagert hatte, an einen Mühlenbetrieb zu verkaufen. Das bringt mehr Geld in die klamme Firmenkasse als die Weiterverarbeitung zu Ökokraftstoff. Ob die Produktion von Bioethanol in Schwedt jemals wieder unter Volllast laufen wird – wer weiß. „Keiner kann derzeit sagen, wo es mit Ethanol hingeht“, klagt der Manager und verweist auf die USA, wo trotz staatlicher Subventionen von jährlich bis zu 7,3 Milliarden Dollar die ersten Ethanolraffinieren den Betrieb einstellen mussten.
Auf Euphorie folgt Ernüchterung. Um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die fossilen Ressourcen zu schonen, hatte die Politik nicht nur in Deutschland und den USA auf den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt. Investiert und gefördert wurde nach dem Gießkannenprinzip. Mit Steuermitteln und Risikokapital haben die Industrienationen in Europa, Amerika und Asien nicht nur die Kapazitäten zur Produktion von Agrarsprit enorm ausgebaut. Gleichzeitig schossen überall Windmühlen wie Spargel aus dem Boden, wurden Millionen Quadratmeter von Dachflächen mit Solarzellen zugepflastert, Riesenstaudämme aus dem Boden gestampft und Abertausende tiefe Löcher in den Planeten gebohrt, um die Erdwärme anzuzapfen. Die Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme und vom Acker wurden zu Wundermitteln stilisiert. Kaum jemand fragte genau nach, ob sie die hohen Erwartungen tatsächlich erfüllen können. Untersuchungen, wann die Förderung ökonomisch Sinn hat und welchen Nutzen die Technologien für das Klima haben, gab es nur sporadisch und oft auch nur oberflächlich. Doch inzwischen wird immer deutlicher, dass die Regenerativen in der heutigen Verfassung nur zum Teil halten, was ihre Verfechter versprachen. Nicht nur der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker will ihnen deshalb den „teuren Heiligenschein“ nehmen.
Das Ökoimage der Bioenergie wankt, urteilt Professor Johann Köppel vom Fachgebiet Landschaftsplanung und Umweltverträglichkeitsprüfung der Technischen Universität Berlin. Doch in den Investitionen hat sich das noch nicht niedergeschlagen. Nach einer aktuellen Studie des internationalen Renewable Energy Policy Network (kurz: Ren21) wurden im vergangenen Jahr weltweit über 100 Milliarden Dollar in den Ausbau der Kapazitäten gesteckt. Weltweit werden aktuell etwa 240 Gigawatt Strom mithilfe regenerativer Energiequellen erzeugt – 50 Prozent mehr als 2005. „Die Erzeuger erneuerbarer Energien setzen damit ihren kometenhaften Aufstieg fort“, jubelt Mohamed El-Ashry, der Vorsitzende des von Politik und Industrie getragenen Netzwerks.
140 börsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von jeweils wenigstens 40 Millionen Euro zählte das Netzwerk Ren21 im vergangenen Sommer. Zusammen kamen sie auf einen Börsenwert von über 100 Milliarden Euro. Zu den Schwergewichten der Branche zählen auch deutsche Unternehmen: Enercon und Nordex als führende Hersteller von Windkraftanlagen, Siemens mit Windenergieanlagen, Voith Siemens Hydro Power mit seinen weltweit eingesetzten Wasserkraftwerken, Q-Cells aus Sachsen-Anhalt als größter Solarzellenproduzent der Welt. In der Solarthermie mischt Viessmann vorne mit, bei den Biogasanlagen Lurgi, in der Wasserstofftechnik der Linde-Konzern. Hinzu kommen unzählige Mittelständler. Insgesamt erzielten die deutschen Hersteller 2007 mit Umwelttechnik rund zwölf Milliarden Euro Umsatz, knapp die Hälfte davon mit Windenergie, ein Drittel mit Solarenergie. Mit 20 Prozent Weltmarktanteil bei den erneuerbaren Energien liegt Deutschland – zusammen mit Japan und den USA – in der Spitzengruppe. Bei Biogasanlagen kommen die heimischen Produzenten sogar auf 65 Prozent, bei der Fotovoltaik auf 41 Prozent.
Und ihre Perspektiven gelten weiterhin als gut: Der weltweite Markt für umweltfreundliche Energieerzeugung wird nach Einschätzung der Unternehmensberatung Roland Berger von jetzt rund 45 Milliarden auf bis zu 250 Milliarden Euro im Jahr 2020 anwachsen. Allein die Nachfrage nach Solarzellen soll jährlich um 20 Prozent steigen. Die Windenergie könnte sogar noch stärker zulegen.
Allerdings muss sich die Branche auf eine Kappung der üppig sprudelnden Fördergelder einstellen. Die Bundesregierung hat Ende 2007 eine Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) beschlossen. Das Gesetz garantiert den Betreibern von Wind-, Biomasse- und Solaranlagen, dass sie ihren Strom in unbegrenzter Höhe ins öffentliche Netz einspeisen dürfen – zu festen Tarifen, die teils deutlich über den Marktpreisen liegen. Während der Börsenpreis für konventionell erzeugten Strom bei etwa sechs Cent pro Kilowattstunde liegt, kostet Windstrom rund acht Cent pro Kilowattstunde – und ist damit im Vergleich zu Solarstrom noch relativ günstig. Doch das EEG sieht heute für Strom aus Sonne eine Einspeisevergütung von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde vor, also mehr als das Achtfache des Börsenpreises – und das, obwohl noch nicht einmal ein Prozent der Elektrizität aus Fotovoltaikanlagen stammt. Das könnte sich nun ändern. Der Gesetzentwurf von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel soll in den nächsten Wochen im Bundestag verabschiedet werden. Er sieht vor, die Einspeisevergütung 2009 um neun Prozent zu kürzen, im Folgejahr um sieben und von 2011 an um jährlich acht Prozent.
Für Gabriel bedeutet das einen schwierigen Spagat. Einerseits sollen die Kosten für den Steuerzahler sinken. Auf der anderen Seite aber soll der Anteil von Wind, Sonne, Wasser und Biomasse an der Stromerzeugung in Europa bis zum Jahr 2020 von derzeit 8,5 auf 20 Prozent steigen. Die EU-Kommission hat dazu allen 27 Mitgliedstaaten konkrete Ziele vorgegeben. Alle Länder müssen bis dahin mindestens 5,5 Prozent mehr erneuerbare Energien einsetzen. In Deutschland soll der Anteil erneuerbarer Energie auf 18 Prozent steigen – heute liegt er bei neun Prozent. Beim Biostrom betrug der Anteil nach Erhebungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) 2007 schon 14 Prozent. Bis 2020 will Gabriel auf 40 Prozent kommen.
Ehrgeizige Ziele. Doch ob sie sich erreichen lassen, ist fraglich. Denn einige der Ökoenergien stoßen in Europa schon an Wachstumsgrenzen. „Wind hat von allen erneuerbaren Energien bisher die vielversprechendsten Ergebnisse geliefert“, findet EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und weist darauf hin, dass Wind bereits vier Prozent der EU-Stromnachfrage deckt. Bis 2020 soll der Anteil von Wind am Strommix auf zwölf Prozent steigen, ein Drittel davon sollen Offshore-Anlagen vor der Küste liefern. Der Verband der Europäischen Windenergiehersteller (EWEA) bezweifelt aber, ob der starke Anstieg der vergangenen Jahre aufrecht erhalten werden kann. „Ich denke nicht, dass wir so hohe Wachstumsraten wie in den vergangenen Jahren sehen werden“, sagt EWEA-Chef Christian Kjaer. In Deutschland beispielsweise fehlt es dazu an Netzinfrastruktur. Außerdem leidet die Windkraftbranche unter steigenden Kosten für Kupfer und Stahl. In Europa fehlen außerdem Techniker und Ingenieure mit den benötigten Fachkenntnissen. Obendrein wirft die Einspeisung des Windstroms in die Netze große Probleme auf. Kjaer: „Das sind enorme Herausforderungen.“
Vor denen steht auch die Solarenergie. Rund 1,8 Milliarden Euro haben die heimischen Stromverbraucher 2007 in Form von Einspeisevergütungen für Solarstrom bezahlt. Dass es nicht noch mehr wurde – auf Windstrom entfielen 3,6 Milliarden Euro –, lag am schlechten Wetter hierzulande.
Neuartige Solarzellen, die hoch konzentriertes Sonnenlicht umwandeln, verdoppeln den Wirkungsgrad zwar fast. Die Technik, die von der Münchner SolarTec und Concentrix Solar aus Freiburg zur Marktreife gebracht wurde, lässt sich allerdings nur in sonnenreichen Regionen effektiv nutzen, weil sie direkte Strahlung braucht. Viel wäre also gewonnen, stünden die Solarkraftwerke in Südspanien, besser noch in Nordafrika. Dann wäre der Stromertrag deutlich mehr als doppelt so hoch. Umgewandelt in Gleichstrom ließe sich die dort erzeugte Energie über spezielle Leitungen ohne große Verluste in die europäischen Ballungsräume transportieren, so eine Vision des Energiekonzerns ABB und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Eine Realisierung der Pläne würde allerdings Jahrzehnte brauchen.
Visionen ganz anderer Art plagen die Politiker beim Thema Biosprit. Denn der angeblich so umweltfreundliche Kraftstoff ist bei näherem Hinsehen ein ökologischer Albtraum: Der Energieaufwand für die Herstellung ist größer als der Energiegehalt des gewonnenen Benzins, hinzu kommen Belastungen für die Böden und der Luft durch Düngemittel. Und obendrein bedroht der massenhafte Anbau der für die Erzeugung des Biosprits nötigen Pflanzen den Regenwald in Amazonien – was allerdings von der brasilianischen Regierung heftig zurückgewiesen wird.
Zudem drohen soziale Verwerfungen: Die weltweite Verarbeitung von Mais, Zuckerrüben, Raps, Soja, Zuckerrohr oder Getreide zu Kraftstoff hat überall die Preise für Lebensmittel kräftig in die Höhe getrieben (siehe Grafik Seite 102). Vergangene Woche brachen wegen der dramatisch gestiegenen Nahrungsmittelpreise in Haiti, Indonesien und einem halben Dutzend afrikanischer Staaten Unruhen aus. Auch die Regierungen Chinas und anderer asiatischer Länder sind alarmiert: Viele Bauern dort steigen auf den Anbau von Mais, Weizen und Ölsaaten um, weil sich mit dem Verkauf der Ernte an Biosprithersteller höhere Erlöse erzielen lassen als etwa mit Reis. China hat deshalb bereits die Herstellung von Ethanol aus Getreide, Reis und Mais verboten.
Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, kritisiert die derzeitige Praxis, Lebensmittel zu Biosprit zu verarbeiten, als „katastrophal“. Sein Fazit: „Fruchtbares Ackerland der Kraftstoffproduktion zu widmen ist ein Verbrechen.“ Kritik kommt auch aus der Lebensmittelindustrie. Für Peter Brabeck, den Chef des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé, ist es „unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen. Wenn man 20 Prozent des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, dann gibt es bald nichts mehr zu essen“. Das sei politischer Wahnsinn.
Allmählich dämmert das auch den Politikern in Brüssel. Das EU-Klimapaket enthält derzeit noch die Vorgabe, den Anteil des Biosprits bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. Dadurch sollten die CO2-Emissionen in Europa um 35 Prozent gesenkt werden. Doch inzwischen gibt es Forderungen, von diesem Ziel abzurücken: Abgeordneten und nationalen Regierungen wird zunehmend bewusst, dass das ehrgeizige Biosprit-Ziel der Umwelt alles andere als gut tut. Es sei völlig unklar, ob die höhere Beimischung weltweit überhaupt CO2-Emissionen senke, sagen auch Forscher der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission, einem Institut mit 2700 Experten. Schaden entstünde zum Beispiel durch die intensive Düngung, die notwendig ist, um den Raps, Weizen oder Mais wachsen zu lassen. In der Düngemittelproduktion und beim Einsatz von Stoffen auf dem Feld aber werden große Mengen Lachgas freigesetzt. Und Lachgas ist 310-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid.
Die Biospritförderung wäre auch mit enormen finanziellen Belastungen verbunden. Die Nettokosten der Biospritpolitik im Zeitraum 2007 bis 2020 schätzt die EU-Forschungsstelle auf 33 bis 65 Milliarden Euro: „Diese Größenordnung deutet darauf hin, dass das Biospritprogramm nicht zum Ziel führt.“ Arbeitsplätze in Europa entstünden unterm Strich kaum, weil der Sprit größtenteils aus anderen Ländern wie Brasilien eingeführt werden müsste.
Was also tun? Die Hoffnungen der Politik ruhen auf den Anstrengungen von Forschern in aller Welt, die Kraftstoffe entweder aus Zellulose oder mithilfe von Algen gewinnen wollen. „Die Bioethanolproduktion ist heute weder nachhaltig noch innovativ“, wettert Holger Zinke, einer der Pioniere der industriellen Biotechnik und Gründer der Brain AG im hessischen Zwingenberg. „Wir verwenden die winzige Menge Ethanol, die die Hefen als Abfallstoff ausscheiden und werfen die große Menge an Biomasse, nämlich die Hefezellen, ungenutzt auf den Müll.“
Choren will das ändern. Das Unternehmen hat kürzlich die weltweit erste großtechnische Anlage, in der synthetischer Dieselkraftstoff aus Biomasse gewonnen wird, im sächsischen Freiberg in Betrieb genommen (WirtschaftsWoche 11/2008). Hier wird Biomüll, Stroh und Holz – zunächst in Synthesegas, später in sogenanntes Synfuel umgewandelt. Die Freiberger Anlage hat eine Jahreskapazität von 15 000 Tonnen. Die mit 200 000 Tonnen nächstgrößere Produktionsstätte soll ab 2009 in Schwedt an der Oder entstehen. Für den Nachschub an Rohstoffen werden dort Plantagen mit Pappeln, Ahornbäumen und anderen Nutzpflanzen sorgen. Erwartet wird ein Ertrag von gut 4000 Litern Sprit von einem Hektar Fläche. Zum Vergleich: Ein Hektar Raps liefert heute lediglich 1300 Liter Biodiesel.
Synthetischen Dieselkraftstoff soll auch eine Anlage liefern, die das deutsche Unternehmen Zibo Treichel Industry & Trade in der chinesischen Provinz Shandong vorbereitet. Ausgangsstoff ist hier Stroh. In einem BioLiq genannten Verfahren, das Wissenschaftler des Forschungszentrums Karlsruhe entwickelt haben, wird das Stroh in eine erdölähnliche Masse umgewandelt. In weiteren Schritten können aus dieser Masse unterschiedliche Treibstoffe – neben Diesel auch Kerosin – hergestellt werden. Das kanadische Unternehmen Iogen verfolgt bei der Verarbeitung von Stroh noch ehrgeizigere Pläne: Es setzt nicht nur bei der Vergärung auf Biotechnik, sondern auch beim sogenannten Aufschluss, der Abtrennung der Zellulose von Lignin. Das ist der Stoff, der die Pflanzenfasern wie ein Klebstoff miteinander verbindet. Ähnliche Versuche laufen in Brasilien. Dort liefern Eukalyptuspflanzen die Zellulose.
„Die Technik ist durchaus vorhanden, um Zellulose-Ethanol herzustellen“, sagt McKinsey-Energieexperte William Ceasar. „Aber bislang ist es noch niemandem gelungen, dies auch wirtschaftlich zu tun.“
Das gilt auch für den Einsatz von Öl produzierenden Algen zur Spritproduktion. Bislang ist dies nur im Labormaßstab gelungen. E.On, Bluebio Tech aus dem schleswig-holsteinischen Kollmar und Laurenz Thomsen, Professor für Geowissenschaften an der Jacobs Universität Bremen, haben 2005 und 2006 am Bremer Kraftwerk Farge Mikroalgen aus dem Meer mit den Abgasen des Kraftwerks gefüttert. Bis zu 70 Prozent ihrer Masse bestand zum Schluss aus Öl, das herausgepresst und in Biodiesel umgewandelt werden konnte.
Thomsen rechnet mit Investitionen von bis zu 15 Millionen Euro pro Hektar Fläche für eine Algenzucht, die jährlich bis zu zwölf Millionen Liter Biodiesel erzeugen könnte. Das wären weniger als 0,5 Prozent des Kraftstoffverbrauchs in Deutschland. Dazu kämen noch Betriebskosten von bis zu vier Millionen Euro pro Jahr. Im günstigsten Fall lägen die Produktionskosten bei 45 Eurocent pro Liter.
Genaueren Aufschluss könnte ein Projekt von E.On und der Hamburger SSC Strategic Science Consult bringen. Auf dem Gelände des Erdgaskraftwerks in Hamburg-Reitbrook bauen sie derzeit eine Algenzuchtanlage, die mit Kraftwerkskohlendioxid versorgt wird. Die Investitionssumme für die im Endausbau 10.000 Quadratmeter große Anlage liegt bei 2,2 Millionen Euro. Das erste Modul auf einer Fläche von 100 Quadratmetern geht im kommenden Monat in Betrieb. „Anfangs produzieren wir aber nur ein paar Eimer voll“, warnt Projektleiter Martin Kerner vor überzogenen Erwartungen.
Auch Biotechnik-Pionier Holger Zinke hat ein Faible für Algen. Vor allem für jene kleinen, die sich wie Hefen in modernen Braukesseln, den sogenannten Biofermentern, züchten lassen. Sein Unternehmen versucht für einen europäischen Industriepartner gerade einige dieser Algen mit gentechnischen Veränderungen so umzuerziehen, dass sie besonders viel Speicherstoffe wie Öle und Fette produzieren. „Es wird eines Tages möglich sein, die Energie, die Pflanzen und Algen durch die Fotosynthese aus dem Sonnenlicht aufnehmen und speichern, in flüssiger und für Fahrzeuge verdauliche Form wieder zurückzugewinnen“, ist Zinke überzeugt.
Bei allen vielversprechenden Ansätzen für die Zukunft: Bis die neuen Techniken und Verfahren ausgereift sind und im großen Maßstab Strom und Kraftstoffe liefern, werden noch viele Jahre vergehen. Um den Subventionswahn zu stoppen und den Klimazielen näherzukommen, ohne die Energieversorgung in Deutschland zu gefährden, fordern Experten wie der Bonner Ökonom von Weizsäcker eine gründliche Revision der gegenwärtigen Energie- und Umweltpolitik. Ihr Ansatz: Weg mit den ideologischen Scheuklappen, stattdessen mehr Realismus.
Die preiswerteste Energiequelle ist dabei das Sparen. Bei Gebäuden, in industriellen Prozessen und im Verkehr etwa gibt es noch jede Menge wirtschaftlich nutzbarer Potenziale. Eine längere Laufzeit der Kernkraftwerke und der Bau von relativ sauberen, hocheffizienten neuen Kohlekraftwerken würden die Versorgungssicherheit halbwegs umweltverträglich garantieren, bis regenerative Energien verlässlich, bezahlbar und im ausreichenden Maß zur Verfügung stehen. Weizsäckers Warnung fällt deutlich aus: „Wir können in Deutschland nicht alles auf eine Karte setzen und uns aus der Kohle- und Kernenergie zurückziehen. Das ist völlig unsinnig.“
Quelle: http://www.wiwo.de/technik/...nsinn-mit-erneuerbaren-energien-272678/
BSW-Solar rechnet langfristig mit 25 % Solarstrom im deutschen Stromnetz
"Innerhalb weniger Jahre hat sich die deutsche Solarindustrie aus einem Manufakturstadium hin zu einer industriellen High-Tech-Massenproduktion entwickelt. Möglich wurde dies durch Forschungserfolge und den Know-how-Vorsprung des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus", unterstreicht Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Deutsche Solarunternehmen könnten ihre Technologieführerschaft zunehmend in Exporterfolge umsetzen und trügen weltweit maßgeblich zum Aufbau einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung bei. Allein in den letzten zehn Jahren konnten die Kosten für Solarstromanlagen hierzulande nahezu halbiert werden. Im letzten Jahr sanken sie nach Angaben des BSW-Solar um sechs Prozent. Carsten Körnig: "Sobald Solarstrom vom eigenen Dach günstiger ist als konventioneller Strom aus der Steckdose, wird Solarenergie zu einer tragenden Säule der Stromversorgung." Langfristig rechnet der BSW-Solar mit einem Solaranteil von rund einem Viertel am deutschen Strom-Mix.
Die Photovoltaikbranche zählt in Deutschland inzwischen rund 100 Hersteller, Maschinen- und Anlagenbauer. Während die Zuliefererindustrie vornehmlich in den alten Bundesländern beheimatet ist, siedeln sich die Solarfabriken für die Produktion von Solarzellen und Solarmodulen vor allen Dingen in den neuen Bundesländern an. Im Jahr 2007 konnte die deutsche Solarbranche nach Verbandsangaben ihre Auslandsumsätze um rund 70 Prozent steigern.
Mehr als sieben Milliarden Euro Investitionsvolumen für den Auf- und Ausbau modernster Solarfabriken
In Deutschland werden derzeit erhebliche Produktionskapazitäten für die Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen aufgebaut. Nach einem jüngst vom Institut für Wirtschaftsforschung der Uni München (ifo) und Wirtschaftsexperten des EuPD Research erstellten Gutachten werden deutsche Solarfabriken ihre Kapazitäten für die Produktion von Solarzellen von 1,7 Gigawatt (GW) im Jahr 2007 auf 4,5 GW im Jahr 2010 mehr als verdoppeln. Die Produktionskapazitäten für Solarmodule werden sich am Standort Deutschland von 1,2 GW auf 3,8 GW verdreifachen. Die Branche beabsichtigt in den nächsten drei Jahren hierzulande über sieben Milliarden Euro in den Auf- und Ausbau modernster Solarfabriken zu investieren, zudem rund 600 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Photovoltaikbranche wird sich inklusive Zulieferer von 6,5 Milliarden Euro 2007 auf nahezu zwölf Milliarden Euro im Jahr 2010 erhöhen, so die Gutachter. Die Branche werde dann 55.000 Menschen in Deutschland beschäftigen und die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland erzielen.
Für die nächsten Jahre rechnet der BSW-Solar mit weiteren Kostensenkungen für Photovoltaikanlagen von jährlich maximal sieben Prozent. Eine noch schnellere Kostenreduktion sei allerdings angesichts gestiegener Rohstoffpreise nicht denkbar. Die im Novellierungsentwurf des EEG derzeitig vorgesehene Rückführung der Solarförderung von zeitweise bis zu 9,8 Prozent sei nach übereinstimmender Einschätzung von Forschung, Industrie und Handwerk überzogen und für die Mehrzahl der Unternehmen existenzbedrohend, betont der BSW-Solar. Der Verband appelliert deshalb gemeinsam mit dem Forschungsverbund Sonnenenergie (FVS) und dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) an den Bundestag, den vorliegenden Gesetzentwurf nachzubessern und die Förderung um jährlich maximal sechs bis sieben Prozent zu senken. Die Existenz von einigen hundert mittelständischen Solarunternehmen und die deutsche Technologieführerschaft in der Photovoltaik seien andernfalls in Gefahr, heißt es in der Pressemitteilung
The international solar conference 'The Thin-film Future' will provide a comprehensive overview of, and give an update on the latest developments in, the rapidly growing thin-film solar industry. This one-day event organized by SolarPlaza will take place on the 11th of June in Munich (Germany), just before the start of the world's largest PV exhibition Intersolar.
More than 10 major market players will speak during this unique event. Among them are leading manufacturers like Applied Materials and Q-Cells and ambitious new companies like NexPower and QS Solar. The net sales of the solar group of AMAT more than tripled last year, and the order book for new to-install equipment shows 1.9 billion dollars for "multiple solar factories" dating March 2008.
At the moment, the solar energy market largely depends on government incentives. For this to change, the price of solar energy has to go down. If the production cost of modules could be reduced to around $1 per Wattpeak, solar energy would be competitive in many markets and the market potential for solar energy would be unlimited.
Leading crystalline manufacturers are rushing into thin-film. Sharp is constructing several factories adding up to 1 GW in 2010. Q-cells, a cell supplier, already made investments in five thin-film initiatives.
The $1 per Wattpeak promise from AMAT and other thin-film turn-key equipment suppliers attracts a lot of new entrants into the market. In two years time, in Taiwan alone, eight new factories will have been initiated. After the year 2010, the production capacity in Taiwan could exceed 1 GW per year.
Over 80 thin-film companies are already active. These companies currently represent a market share of around 8 percent of the world market. This share is expected to grow to an incredible 20 percent by 2010.
Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein
Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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Powerbags AG schließt Liefervertrag im Megawatt-Bereich
Hamburg, den 30. April 2008
In Anbetracht der werblichen Maßnahmen der Powerbags AG, und insbesondere
bedingt durch die strategische Kooperation mit der pvXchange GmbH konnte
ein Auftrag über das Gesamtvolumen von 8 MW (Peak) durch die Mitwirkung der
pvXchange GmbH abgeschlossen werden. Die spanische Tochtergesellschaft
eines weltweit anerkannten Technologiekonzerns hat den Auftrag in
Schriftform erteilt.
Die Lieferung von 45.864 Stück der, nach TÜV IEC61730 zertifizierten,
Module des Typs PB175 ist vertraglich festgelegt. Das Gesamtauftragsvolumen
beträgt cirka 24 Mio €.
Die Kosten der Modul-Zertifizierung beim TÜV Rheinland amortisieren sich,
vor dem Hintergrund des aufgezeigten Auftragsvolumens, bereits nach ganz
kurzer Zeit.
Die Finanzierung der Produktion und der Warenlieferung ist durch eine
norddeutsche Privatbank sichergestellt und wird über ein Treuhandkonto
zwischen dem Kunden, dem chinesischen Produktionswerk und der
Powerbags AG abgewickelt.
Bei der genannten Privatbank wird von hauseigenen Fachleuten der
Zahlungsverkehr gegen international übliche Ladepapiere juristisch
kontrolliert und die Zahlungen entsprechend der Vertragsvereinbarungen
freigegeben.
Die Auslieferungen erfolgen nach einem etwa 3 Wochen dauernden Seetransport
im Zeitraum Juni bis August in Projekte des Auftraggebers in Spanien.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Powerbags AG / Investor Relations
Friedrichstrasse 121
10117 Berlin
Tel. +49 (0) 30 2804 7045 Fax. +49 (0) 30 2804 7775
ir@powerbags.de http://www.powerbags.de
Sitz der Gesellschaft:
Powerbags AG
Rapsweg 12
22549 Hamburg
Über die Powerbags AG:
Die Powerbags AG produziert und vertreibt Solarmodule auf der Basis von
monokristallinen Siliziumwafern. Das Kompetenzspektrum der Powerbags AG
wird mit der Fertigung und dem Vertrieb von nachführenden Systemkomponenten
zur Verbesserung von Einspeiseerträgnissen abgerundet.
30.04.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP
BERLIN (Dow Jones)--In der Großen Koalition mehren sich nach einem Bericht des "Handelsblatt" (Montagausgabe) Stimmen, die eine drastische Kürzung der Vergütungen für Sonnenstrom verlangen. Unterstützt werden diese Forderungen vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI): In einem Gutachten, das der Zeitung vorliegt, spricht sich das RWI dafür aus, die Vergütungen umgehend um 30% zu senken. Die Anpassung befindet sich derzeit im parlamentarischen Prozess. Am Montag findet eine Bundestagsanhörung statt.
Fest stehe, dass mit der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die am 1. Januar 2009 in Kraft treten soll, die Vergütungssätze für Solarstrom sinken sollen, heißt es. Gestritten werde allerdings über die Höhe der Degression. Das für die Novellierung des EEG zuständige Bundesumweltministerium schlägt eine Kürzung in drei Schritten vor: In den Jahren 2009, 2010 und 2011 sollen die Vergütungen um 9%, 7% und 8% sinken. Außerdem ist eine einmalige Absenkung der Grundvergütung von einem Cent je Kilowattstunde Solarstrom vorgesehen.
Aus Sicht des RWI ist das völlig unzureichend, so der Bericht weiter. "Wir plädieren für eine ganz drastische Absenkung der Einspeisevergütungen", so Manuel Frondel, EEG-Experte beim RWI, gegenüber der Zeitung. Die Anlagenhersteller profitierten über Gebühr davon, dass durch das EEG eine starke Nachfrage nach ihren Produkten erzeugt werde, kritisierte Frondel. Diese Nachfrage ermögliche es ihnen, die Anlagenpreise hoch zu halten
Website: www.handelsblatt.de
Höhepunkte der virtuellen Flugwoche im Internet
Das "Mission Team" des Solar-Flugzeugs wird in dieser Woche von Raymond Clerc geführt. Zum Einsatz kommt ein von den Ingenieuren von ALTRAN entwickelter "Mission Simulator", der es mittels komplexer Algorithmen ermöglicht, ein virtuelles Flugzeug unter realen Wetterbedingungen fliegen zu lassen. Die Highlights dieser virtuellen Flugwoche sind ab Montag, 12. Mai, 16:00 Uhr (MEZ) im Internet zu sehen.
Dank der Unterstützung durch die Deutsche Bank, einer der Hauptpartner von Solar Impulse, können Interessierte durch zwei Webcams die Arbeit des Einsatzteams und der Piloten im Cockpit beobachten. Brian Jones wird das Abenteuer in einem multimedialen Bordbuch Stunde um Stunde aus der Innenperspektive beschreiben. Dort können auch Kommentare und Fragen an Bertrand Piccard, André Borschberg und an die Mitglieder des Einsatzteams eintragen werden. Solar Impulse im Internet:
http://www.solarimpulsevirtualflight.com.
Verschiedene Stromerzeugungsarten sollen zentral gesteuert werden - Zuschüsse geplant
Hannover - Die SPD-Fraktion im Bundestag will die Ökostrom-Produktion in so genannten Kombikraftwerken finanziell fördern. Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium sehen eine entsprechende Änderung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ebenfalls positiv. Das erfuhr die WELT am Rande der Hannover Messe aus Branchenkreisen.
Bei der anstehenden Novelle des EEG sollen etwa Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solaranlagen einen zusätzlichen "Integrationsbonus" erhalten, wenn sie sich zusammenschalten und zentral steuern lassen. Auf diese Weise sollen auch erneuerbare Energien eine schwankungsfreie "Grundlast" für das Stromnetz liefern können.
Das Kombikraftwerk war am Dienstag auf der Hannover Messe zentrales Thema im Bereich Energie. Der frühere Chef des UN-Klimaschutzprogramms, Klaus Töpfer, nannte den bisherigen Werdegang dieses neuen Konzepts eine "Erfolgsgeschichte".
Idee des Kombikraftwerks ist es, verschiedene Erzeugungsanlagen erneuerbarer Energie so zusammen zu schalten, dass sie stetig und gleichmäßig rund um die Uhr Strom ins Netz einspeisen können. Damit wird der größte Nachteil erneuerbarer Energien ausgeglichen: ihr schwankendes, von Tageszeit und Wetter abhängiges Aufkommen. Auf Initiative des Windkraft-Herstellers Enercon, der Schmack Biogas AG und Solarworld AG wurden in einem Pilotprojekt bereits 36 über ganz Deutschland verteilte Ökostrom-Anlagen miteinander verknüpft. Darunter befanden sich elf Windanlagen, vier Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke, zwanzig Solaranlagen sowie ein Pumpspeicherkraftwerk. Nach Angaben der Betreiber konnte durch die zentrale Steuerung dieser Anlagen eine stetige, schwankungsfreie Stromlieferung für rund 12 000 Haushalte sichergestellt werden. Gesteuert wurde das Kombikraftwerk vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) der Universität Kassel.
Wie der Enercon-Manager Andreas Düser auf der Messe sagte, arbeiten die Unternehmen bereits an einer erweiterten Version des Kombikraftwerks. Zeitweise überschüssige Energie soll dabei nicht mehr vorrangig in einem Stausee (Pumpspeicher) zwischengelagert werden. Stattdessen wolle man auch die Akku-Kapazitäten einer großen Zahl elektrischer Fahrzeuge als Speichermedium verwenden. Damit wolle man dem Verkehrstrend hin zur "Elektromobilität" Rechnung tragen - die Zahl der Elektroautos auf den Straßen nehme in den nächsten Jahren stark zu. Das "Kombikraftwerk 2" solle erstmals auch Erdwärme ("Geothermie") nutzen. Das neue Kombikraftwerk werde voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres der Öffentlichkeit präsentiert.
Der frühere Bundesumweltminister und UN-Manager Töpfer sagte, der Vorteil des Kombikraftwerks liege in der dezentralen und damit verbrauchsnahen Energieerzeugung. Nötig sei es allerdings auch, das Leitungsnetz in Deutschland an die künftige dezentrale Stromerzeugung anzupassen.
Weitere Informationen: www.kombikraftwerk.de
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) weist die Kritik an überhöhten Kosten der Markteinführung von Solarenergie, speziell der Photovoltaik, zurück. Nach Berechungen des BSW-Solar wird die Preissteigerung für konventionelle Energien den Verbraucher bis 2014 über 50-mal mehr belasten als der monatliche Beitrag zum Ausbau des Solarstroms. Ein Drei-Personen-Musterhaushalt gab laut BSW-Solar bereits im Jahr 2007 monatlich über 300 Euro für Heizöl, Kraftstoff und Strom aus. Demgegenüber stehe etwa ein Euro für die Solarstromförderung, die jeder Haushalt zum Ausbau der umweltfreundlichen und dezentralen Energieform leistet, heißt es in der Pressemitteilung. Während explodierende Öl- und Gaspreise auch künftig zu einer dauerhaft steigenden Verbraucherbelastung führen würden, werde die Solarstromförderung mittelfristig nur einen geringen Anteil am Strompreis ausmachen, betont der Solarverband.
BSW-Solar: Photovoltaik kann langfristig rund ein Viertel zur Stromversorgung in Deutschland beitragen
Wichtigster Faktor für eine auch in Zukunft sichere und bezahlbare Energieversorgung sei der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien. So kann die Photovoltaik nach einer Prognose des BSW-Solar in Deutschland langfristig rund ein Viertel zur Stromversorgung in Deutschland beitragen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. "Die Ölpreis-Rallye führt uns täglich vor Augen, wie wichtig der Umstieg auf eine alternative Energiegewinnung ist. Deutschland ist Pionier auf diesem Gebiet. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz hat die Bundesregierung die Weichen für eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland gestellt. Und das so erfolgreich, dass uns immer mehr Länder nacheifern", betont Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
BDEW errechnet für 2014 eine maximale monatliche Belastung der Haushalte für Solarstrom von 2,14 Euro
Derzeit wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) novelliert, das eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland ist. Ein aktuelles Positionspapier des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) aus Essen fordert eine Senkung der Solar-Förderung um 30 Prozent. Diese Forderung werde mit angeblich aus dem Ruder laufenden Kosten für die Solarstromförderung begründet, so der Solarverband. Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserversorger (BDEW) belegten jedoch, dass Solarstrom auch in Zukunft bezahlbar bleibe. Auf Grundlage der aktuellen EEG-Mittelfristprognose des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom 22. April ergebe sich im Jahr 2014 eine maximale monatliche Haushaltbelastung für Solarstrom von 2,14 Euro. Etwa zu diesem Zeitpunkt werde Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig mit konventionellem Steckdosenstrom und wird in der Folge unabhängiger von der Solarförderung werden.
BSW-Solar-Geschäftsführer: Stromkonzerne sehen in der dezentralen Photovoltaik eine bedrohliche Konkurrenz
Carsten Körnig: "Das RWI-Papier zeigt, dass die konventionellen Kraftwerksbetreiber nichts unversucht lassen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen. Die Stromkonzerne investieren derzeit stark in neue Großkraftwerke und sehen in der dezentralen Energieform Photovoltaik offensichtlich eine bedrohliche Konkurrenz. Denn langfristig hat der umweltfreundliche Solarstrom das Potenzial, günstiger als Strom aus mit fossilen Energien betriebenen Großkraftwerken zu werden und wesentlich zur Stromversorgung in Deutschland beizutragen. Allen Branchenkennern ist bewusst, dass die RWI-Forderung nach 30-prozentiger Förderabsenkung in Wahrheit die deutsche Solarindustrie aufs Abstellgleis lenken will."
BSW-Solar: Gewinne der Solarwirtschaft sind notwendig
Das RWI und die Unions-Politiker Laurenz Meyer und Joachim Pfeiffer begründeten die Forderung nach einer Senkung der Solarstrom-Einspeisevergütung mit den angeblich hohen Gewinnen der Solarwirtschaft. Der BSW-Solar weist jedoch darauf hin, dass die Gewinne notwendig seien, um Investitionen in neue und moderne Produktionsanlagen sowie Forschung und Entwicklung zu tätigen. Der Branchenverband appelliert an die deutsche Politik, weiterhin für verlässliche und attraktive Investitionsbedingungen für Solarenergie zu sorgen und die Solarförderung um maximal sieben Prozent jährlich zu senken. Der Gesetzgeber dürfe nicht den Forderungen von Politikern und Instituten nachzugeben, die der konventionellen Energiewirtschaft nahe stünden. "Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, Versorgungssicherheit mit langfristig bezahlbarer Energie und eine große wirtschaftliche Chance für unser Land stehen auf dem Spiel", heißt es in der Pressemitteilung des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
EEG: Experten sprechen sich Ausbau der Erneuerbaren Energien aus
Bei der Anhörung des Bundestag-Umweltausschusses zur Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) am 5. Mai hat sich die Mehrheit der Sachverständigen für weitere Anreize zur Förderung erneuerbarer Energien in der Stromproduktion ausgesprochen. Das berichtet der Internet-Dienst des Deutschen Bundestages. Eine Reihe von Sachverständigen hob insbesondere die Bedeutung die Fotovoltaik hervor.
Nach Meinung des unabhängigen Sachverständigen Johannes Lackmann seien die Regelungen des EEG zwar insgesamt komplexer geworden, diese Differenzierungen hätten sich in der Praxis jedoch bewährt.
Frithjof Staiß vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) verwies auf die Vorreiterrolle Deutschlands bei erneuerbaren Energien und plädierte für weitergehende Ausbauziele. Er hob die Bedeutung dieser Energieträger und der entsprechenden Technologien für den Export hervor. Hinsichtlich des Umweltschutzes nannte Professor Klaus Traube vom Deutschen Naturschutzring den Ausbau der erneuerbaren Energien die „unumstritten wichtigste Säule der nachhaltigen Energieversorgung“.
Als großen Hoffnungsträger bei den erneuerbaren Energien hoben eine Reihe von Sachverständigen die Bedeutung die Fotovoltaik hervor. Professor Eicke Weber vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) erklärte, sie sei zwar die teuerste, aber auch die wichtigste unter den erneuerbaren Energien sei. Er lobte, dass sich das deutsche EEG in der Welt als beispielhaft erwiesen habe. Nachdem Deutschland bei anderen Technologien den Höhepunkt in anderen Forschungsbereichen wie der Nanotechnologie oder der Biotechnologie nicht erreicht habe, läge es bei den erneuerbaren Energien an der Spitze.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) baut die Förderung der Energieforschung massiv aus. Um allen Interessierten einen einfachen und schnellen Zugang zu Informationen zur Energieforschung zu ermöglichen, hat das BMBF eine neue Website gestartet:
Unter www.energieforschung-bmbf.de gibt es ab sofort im Internet einen Überblick über die vom BMBF geförderte Energieforschung. Außerdem hält die neue Internetseite Informationen über energierelevante Forschungsaktivitäten verschiedener Fachabteilungen des Ministeriums sowie verschiedene Links zur Energieforschungsförderung anderer Bundesministerien bereit. Das BMBF will mit der Website sein Kommunikationsangebot für die interessierte Öffentlichkeit erweitern und die Zusammenhänge in der Energieforschungsförderung besser sichtbar machen.
Forschungsförderung zur Solarenergienutzung
Die Förderung von Forschung und Entwicklung zur Nutzung erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Schwerpunkt des BMBF. Dazu gehören die Stromerzeugung mit hoch innovativen Dünnschichtsolarzellen und der organischen Photovoltaik, sowie auch die solare Wasserstofferzeugung in verschiedenen Systemen.
Anorganische und organische Solarzellen
Wissenschaftliche Fragen und Herausforderungen sind in diesem Zusammenhang unter anderem die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der anorganischen und organischen Solarzellen. Im Bereich der institutionell geförderten Forschungseinrichtungen wirken drei Institute bei der Entwicklung photovoltaischer Bauelemente und Module zusammen: Am Berliner Hahn-Meitner-Institut (HMI) werden neuartige Solarzellen entwickelt und optimiert. Die Arbeiten reichen von der angewandten Grundlagen- und Materialforschung bis zur Technologieentwicklung für neue Zellenstrukturen sowie Herstellungsverfahren für Solarzellen der nächsten und übernächsten Generation. Das Arbeitsprogramm des Instituts für Photovoltaik im FZJ konzentriert sich auf die Erhöhung des Wirkungsgrades und Verminderung der Lichtalterung durch Verbesserung der optoelektronischen Eigenschaften von Solarzellen auf der Basis amorphen Siliziums. Das FhG-ISE erforscht naturwissenschaftlich-technische Voraussetzungen für eine effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung auf der Basis der technischen Nutzung der Sonnenenergie.
Eine Sonderstellung im Bereich der Dünnschichtphotovoltaik nehmen die organischen Solarzellen (OPV) ein. Eigenschaften wie Transparenz oder Flexibilität und niedriger Energiebedarf in der Herstellung sind attraktive Vorteile und prädestinieren diese neue Technologie zum Beispiel für den mobilen Einsatz. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine deutliche Verbesserung der Wirkungsgrade und der Langlebigkeit des Materials bzw. der Bauelemente sowie eine drastische Reduzierung der derzeit noch hohen Herstellungskosten. Langfristig erwartet das BMBF, dass die OPV die Energieerzeugung anderer Photovoltaik-Technologien ergänzen und weltweit einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung im stationären Bereich leisten wird.
Der SolarWorld-Chef machte auf dem Zukunftskongress der nordrhein-westfälischen CDU deutlich, dass politische Unterstützung für die Herausbildung technischer und wirtschaftlicher Innovationen zentrale Bedeutung hat. „Der Aufschwung der Fotovoltaik-Industrie in Deutschland wäre ohne den parteiübergreifenden Konsens zu ihrer Förderung nicht möglich gewesen“, sagte Asbeck.
Asbeck: „Dabei haben wir die Kosten Jahr für Jahr wie vom Erneuerbare-Energien-Gesetz gefordert reduziert und dies an die Kunden über gesunkene Anlagenpreise weitergeben. Doch noch müssen wir ein Stück Weges gehen, um die volle Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionell erzeugtem Haushaltsstrom zu erreichen. Ziel ist es, dass sauberer und sicherer Solarstrom vom Dach billiger wird, als der Strom aus der Steckdose.“
Das gehe nur mit einer verträglichen Reduzierung jährlicher Vergütungserlöse von 7 bis 8 Prozent, wie von der Bundesregierung vorgeschlagen. Forderungen, die Vergütung auf einen Schlag um 30 Prozent zu senken, wie jetzt von einzelnen Abgeordneten der Unionsfraktion vorgebracht, würden hingegen den Zusammenbruch der Solarindustrie in Deutschland billigend in Kauf nehmen. Das wäre nicht nur für den Klimaschutz ein Schlag – auch volkswirtschaftlich würden den Standorten Deutschland und NRW großer Schaden zugefügt, so Asbeck.
In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers würdigte die CDU-NRW Asbeck „für seine herausragenden Verdienste um den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen“. Frank Asbeck hat die SolarWorld AG 1998 in Bonn gegründet und zu einem der weltweit größten Anbieter von Solarstromtechnologie gemacht. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchs von ursprünglich zwölf auf aktuell mehr als 2.000.
Solar (Kopenhagen: SOLAR-B.CO - Nachrichten) wafer shipments from the nation were 1049.7 megawatts (MW) in 2007, a 146.8 percent increase over the previous years 425.4 MW. In 2008, solar wafer shipments are expected to expand by 99.4 percent, reaching 2092.6 MW.
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Markets projects that the multi-crystalline wafer shipments will outpace mono-crystalline shipments in 2008, but that both will continue to expand at a high rate. Prices are expected to continue to drop at a slow pace.
Gross margins on wafers were as high as 30 percent in 2007, and are projected to be no less than 20 percent in 2012. The report stated that according to QYResearch, any company with a good supply of polysilicon will gain good returns on solar wafer manufacturing until 2012.
Seit Monaten tobt eine Neid- und Verunglimpfungskampagne gegen die weitere Förderung von Solarstrom in den Medien. „Sonnenenergie verbrennt Geld“ etwa titelte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder „Ökostrom wird immer teurer - wegen Solarenergie“ (Handelsblatt). „Leider bleibt dieses Dauerfeuer nicht ohne Wirkung“, so der unabhängige Solarenergie-Förderverein (SFV). Er empfiehlt: „Wer sich für den weiteren Ausbau der Fotovoltaik einsetzen will, sollte die Argumente der Gegner kennen.“
„Populismus statt volkswirtschaftliches Fachwissen“ übertitelte Wolf von Fabeck, Geschäftsführer des Solarenergie-Förderverein (SFV), seinen Beitrag zur aktuellen Medien-Kampagne gegen die Fotovoltaik. Ob Handelsblatt, SPIEGEL-ONLINE, Focus, taz oder Wirtschaftswoche: sie alle beteiligten sich in den letzten Wochen daran. Die meisten dieser Beiträge berufen sich entweder auf das Rheinisch Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) - dessen Verbindungen zum RWE gut bekannt seien, so von Fabeck - oder auf PHOTON-CONSULTING.
Leider bleibe dieses Dauerfeuer nicht ohne Wirkung: Selbst Bundestagsabgeordnete, die man zu den Freunden der Solarstrom-Nutzung zählen konnte, übernähmen jetzt Argumente der Fotovoltaik-Gegner, so von Fabeck. Daher sei es wichtig, sich mit diesen Argumenten genauer auseinanderzusetzen:
Die Neidkampagne
Erst kam die Neidkampagne. Die Hersteller von Solarmodulen würden sich dumm und dämlich verdienen. Der Chef einer großen Solarfirma z.B. bewohne ein Schlösschen in der Nähe von Bonn, führe einen 300 PS-Maserati, und schenke neuen Mitarbeitern bisweilen schon einmal einen Goldbarren. So Report München.
Die Gelbe Gefahr
Jetzt beklage sich SPIEGEL-ONLINE darüber, dass billige chinesische Solarmodule den deutschen Markt überschwemmen. Ist das nicht eher ein Grund zur Freude?, hält von Fabeck dagegen: Wenn tatsächlich die Gewinnspanne der Modulhersteller zu hoch wären, dann sollten wir doch glücklich sein, dass die billige Konkurrenz aus Fernost die deutschen Solarmodulpreise nach unten drückt. Ohne Konkurrenz, das lernt man schon in der Schule, würden die Preise außer Kontrolle geraten. Aber es geht in den beiden Beiträgen ja weder um den Lebensstil von Unternehmern noch um eine wirtschaftliche Bedrohung deutscher Solarmodulhersteller aus China. Es geht den Autoren vielmehr darum, den weiteren Ausbau der Solarenergie zu bremsen. Nur aus diesem Grund lässt sich das Rheinisch Westfälische Institut für Wirtschaftsförderung (RWI) herab, die beiden Medienbeiträge durch einen „wissenschaftlichen“ Anstrich aufzuwerten. Und um ganz nebenbei seine alte Forderung, die Einspeisevergütungen zu senken, der Öffentlichkeit besser zu verkaufen.
Und welche Interessen stecken dahinter?
Man kann es fast erraten, merkt von Fabeck an. Die personellen Verbindungen des RWI mit dem Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerk (RWE) seien ja nun kein Geheimnis: Dr. jur. Dietmar Kuhnt, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE AG ist Präsident der Gesellschaft der Freunde und Förderer des RWI Essen. Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des RWI wiederum unterstützt das RWI finanziell. Und die Einstellung des RWE zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz zeigt sich nach Ansicht von Fabecks gerade eben wieder durch die (völlig unbegründbare) Drohung gegenüber den Erzeugern von Solarstrom, das RWE werde die gezahlten Einspeisevergütungen zurückfordern.
Die Entdeckung der sozialen Verpflichtung
„Der Solarenergie-Förderverein Deutschland hat sich die Umstellung der Energieversorgung auf die Erneuerbaren Energien unter Schonung der Umwelt und des sozialen Gefüges ausdrücklich ins Programm geschrieben, insofern freuen wir uns über jede Maßnahme, mit der die Belastung der Stromverbraucherinnen und -verbraucher gering gehalten wird. Wir finden es allerdings merkwürdig, wenn sich Institute, die noch nie Anstoß an den horrenden Gewinnen der Stromwirtschaft genommen haben und die sich allenfalls für Ausnahmeregelungen zugunsten der stromintensiven Industrien einsetzen, jetzt plötzlich die vermeintliche Mehrbelastung des privaten Stromkunden beklagen“, so von Fabeck in seiner Stellungnahme.
Besonders dümmlich sei das Argument, Fotovoltaik-Strom würde nur 5 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien bringen, aber 20 Prozent der Kosten verursachen. Von Fabeck: „Dies einer Technik vorzuwerfen, die an der Stromversorgung erst 20 Jahre lang beteiligt ist und ihre Kosten laufend verringert, ist so unvernünftig, als würde man einem 14-Jährigen die Unterhaltszahlung kürzen, weil er noch keinen finanziellen Beitrag zum Familieneinkommen liefert.“
Nun aber noch zwei erfreuliche Gesichtspunkte, so von Fabeck, die im SPIEGEL-Beitrag fehlten: Das Geld der deutschen Stromkunden wird nicht sinnlos nach China geleitet. Wir leben in einer globalisierten Welt. Das Geld der deutschen Stromkunden fließt zu den Kohleminen und zu den Erdgaslieferanten der ganzen Welt. Wir haben uns daran gewöhnt. Nun aber nationalistische Ressentiments wachzurufen, weil ein verschwindend kleiner Teil der EEG-Umlage auch nach China fließt, ist geradezu absurd. Immerhin erhalten wir in diesem Fall ja eine industriepolitische Gegenleistung: Zukünftig werden auch chinesische Solarmodule in Deutschland Strom für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher erzeugen. So verringern diese Solarmodule noch unsere Importabhängigkeit. Außerdem verringert sich durch das „Untermischen“ von billigen chinesischen Solarmodulen der deutsche Solarmodul-Durchschnittspreis.
Klimaschutz entwickelt sich international
Der wichtigste Gesichtspunkt ganz zum Schluss: Weltweiter Klimaschutz braucht Solarmodule nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern der Welt. Die Tatsache, dass das Kohleland China selber Solarmodule herstellt, ist ein wichtiger Erfolg auf dem Weg zum weltweiten Umstieg auf Erneuerbare Energien. Wenn es um Fragen des globalen Klimaschutzes geht, sind nationale Egoismen nun wirklich zweitrangig. Die globale Energiewende braucht Solarmodulfabriken und Windanlagenfabriken auch in den Schwellenländern und natürlich auch in China!
Quelle/Autor: Wolf von Fabeck, Solarenergie-Förderverein (SFV)
Auslands- und Projektgeschäft in Italien und Spanien dominiert.
Die deutsche Solarbranche profitiert vom anhaltend starken Projektgeschäft im Ausland und verbucht für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres positive Wachstumszahlen. Wie der Modul-Spezialist und Systemlieferant aleo solar soeben bekannt gab, stieg der Umsatz nach 37,2 Mio. für den Vergleichszeitraum des Vorjahres um 85,2 Prozent auf insgesamt 69 Mio. Euro. Dabei betrug der Auslandsanteil am Umsatz 61,5 Prozent. Folglich kletterte das Ergebnis je Aktie auf 0,26 Euro, was einer Verdopplung gegenüber dem ersten Quartal 2007 entspricht.
Auch die Solon AG für Solartechnik konnte ihren Umsatz im Startquartal um 115 Prozent auf 161,6 Mio. nach 75,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum ausweiten. Davon beeinflusst stieg die Gesamtleistung um 105 Prozent nach 95,6 Mio. auf 195,5 Mio. Euro. Der Solarzellen-Hersteller Q-Cells hingegen steigerte seinen Umsatz um 65 Prozent auf 569,7 Mio. Euro.
Bei aleo solar entwickelte sich das nationale Geschäft stabil. Weitaus dynamischer verlief das Wachstum aufgrund des internationalen Nachfrageschubs jedoch im Ausland. Mit 48,9 Prozent wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres fast die Hälfte des Gesamtumsatzes im Zukunftsmarkt Spanien erwirtschaftet, so das Unternehmen. aleo solar geht aber davon aus, dass sich das Geschäft zum Spätsommer hin dort etwas abkühlen wird. Angesichts dieser Ausgangslage prognostiziert der Konzern für das Gesamtjahr wie bisher einen Auslandsanteil am Gesamtjahresumsatz von rund 40 Prozent. Neben Spanien sei die Entwicklung in Belgien, Griechenland und vor allem in Italien mehr als vielversprechend.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Solon. "Der Anteil der im Ausland erzielten Konzernumsätze erreichte über 75 Prozent. Vor allem der Kraftwerksbau treibt diese Entwicklung. Aber auch Griechenland zieht die Unternehmen an. Für Frankreich und die USA rechnen wir erst im kommenden Jahr mit einer stärkeren Nachfragesituation", so Solon-Sprecherin Therese Raatz gegenüber pressetext.
Die starken Expansionsbewegungen der Solar-Unternehmen haben inzwischen dazu geführt, dass Tochtergesellschaften wie die aleo solar Italia S.r.l. direkt vor Ort Projekte realisieren. So will aleo solar den Ausbau seiner Produktionskapazität auf 180 Megawatt an den Standorten Prenzlau und Barcelona sowie der Beteiligung an der 50-Megawatt-Produktion in Gaomi (China) expansionsbezogen vorantreiben.
Zur Umsetzung dieser Vorhaben hat aleo solar im März einen Bezugsvertrag für Solarzellen mit Q-Cells unterzeichnet, der bis Ende 2019 reicht und eine Menge von mindestens 1.270 Megawatt inklusive einer Ausweitungsoption bis zu einer Gesamtmenge von 2.270 Megawatt umfasst. Vor diesem Hintergrund hält aleo solar an seiner Jahresumsatzprognose von mindestens 330 Mio. Euro bei einer soliden EBIT-Marge von rund sieben Prozent fest.
Wegen des nach wie vor wachsenden Projektgeschäfts erhöhte sich der Anteil des Segments Systemtechnik am Konzernumsatz der Solon AG auf 57 Prozent. 43 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftete das Unternehmen hingegen im Bereich des Komponentengeschäfts. In den ersten drei Monaten produzierte Solon Solarmodule mit einer Leistung von 41 Megawatt. Damit gelang es dem Management, nahtlos an die starke Entwicklung des vierten Quartals 2007 anzuknüpfen, betont der Konzern in einer Aussendung.
Neben der Steigerung des Umsatzes kletterte auch das EBITDA um 131 Prozent auf 15,5 Mio. und das EBIT um 150 Prozent von fünf Mio. auf nunmehr 12,5 Mio. Euro. "Der Standort Deutschland wird sich auch trotz abzusehender Einspeisevergütungen in geringerem Ausmaß weiterhin positiv entwickeln", prognostiziert Raatz abschließend auf Nachfrage von pressetext.
Das kalifornische Start-up Sunrgi will die Solarenergiebranche aufmischen.
Mit dem Photovoltaik-System "Xtreme Concentrated Photovoltaics" (XCPV) soll Solarstrom zu Kosten produziert werden, die mit jenen bei der Erzeugung aus fossilen Brennstoffen mithalten können. Um das zu erreichen, wird Sonnenlicht auf ein vielfaches der normalen Intensität gebündelt und dann in sehr effizienten Solarzellen umgewandelt. Nach Angaben des Unternehmens sei XCPV für die günstige Massenproduktion geeignet und soll im nächsten Jahr kommerziell verfügbar werden.
Der technische Ansatz bei XCPV ist, Sonnenlicht mit einer speziellen Linse zu einem kleinen Lichtpunkt effizient zu bündeln, der über 1.600 mal heller als die direkte Sonneneinstrahlung ist. Das derart intensivierte Licht wird dann von einer kleinen, aber hocheffizienten Solarzelle umgewandelt. Nach Angaben gegenüber US-Medien erreichen diese Halbleiter-Zellen 37 Prozent Energieausbeute - das ist mehr als das Doppelte derzeit gängiger Solarkollektoren. Das stark gebündelte Licht würde normalerweise zu Temperaturen jenseits von 1.600 Grad Celsius führen und damit die Solarzellen schmelzen, so das Unternehmen. Das wird bei XCPV aber durch eine spezielle Technologie zum Wärmeabtransport verhindert. Ferner umfasst das System ein Feature, um der Sonneneinstrahlung zu folgen und so die Lichtausbeute zu verbessern. Dadurch könnten 175 Prozent mehr Sonnenlicht eingefangen werden als mit einem fest montierten Kollektor.
Durch die Kombination all dieser Technologien könne XCPV laut Sungri die Produktionskosten für Solarstrom drastisch reduzieren. Das Unternehmen spricht von einem erreichbaren Großhandelspreis von fünf US-Cent pro Kilowattstunde (kWh). "Solarenergie zu fünf Cent pro kWh wäre ein weltverändernder Durchbruch", meint dazu Craig Goodman, Präsident der US-amerikanischen National Energy Marketers Association. "Das würde die Solarerzeugung von Strom so erschwinglich machen wie die Erzeugung aus Kohle, Naturgas oder anderen nicht-erneuerbaren Energien."
Nach Angaben von Sungri wurden bereits erfolgreich Labor- und Feldtests mit XCPV-Prototypen durchgeführt. Das Design sei auf eine kostengünstige Massenproduktion ausgelegt. Dementsprechend soll schon bald die kommerzielle Produktion beginnen. "Wir erwarten, dass das Sungri-System in zwölf bis 15 Monaten weltweit verfügbar wird", gibt Unternehmens-Mitbegründer Robert S Block an.
Im Jahr 2008 überschreitet die Gesamtleistung aller produzierenden Windkraftanlagen erstmals die Marke von 100.000 Megawatt (MW).
In immer mehr Ländern der Erde erzeugen Windkraftanlagen Strom. Die Stromerzeugung steigt auf über 200 Milliarden (Mrd.) Kilowattstunden. Seit 1990 hat sich die weltweite Nutzung der Windenergie stürmisch entwickelt. Es brauchte zehn Jahre, um die globale Windkraftleistung von insgesamt 2.000 MW (1990) auf fast 18.000 MW (2000) zu steigern. „Heute kann dieser Zubau von 16.000 MW Windkraftleistung auch dank der technischen Entwicklung zu immer leistungsstärkeren Großanlagen innerhalb eines einzigen Jahres realisiert werden“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch.
Der bisherige Trend zur Entwicklung immer größerer Anlagen auch oberhalb der jetzigen 5 MW-Spitzenklasse wird anhalten. Die internationalen Perspektiven für den Windmarkt mit einem Jahresvolumen von derzeit rd. 20 Mrd. Euro sind weiterhin sehr positiv. „Das US-Department of Energy (DOE) hat jetzt in einer Studie ein Szenario bis 2030 vorgestellt, in dem die Windenergie 20 Prozent des US-Stromverbrauchs abdeckt. Im Falle der tatsächlichen Umsetzung würden allein für die USA bis 2030 Windkraftanlagen mit einer Leistung von fast 300.000 MW benötigt“, so Allnoch.
Stand der weltweiten Windenergie-Leistung in Megawatt (MW) am jeweiligen Jahresende
1990: 2.000 MW
1995: 5.000 MW
2000: 18.000 MW
2005: 59.000 MW
2007: 94.000 MW
Steigende Nachfrage und Kapazitätsausbau sorgen für solides Wachstum.
Die Reihe der positiven Quartalsbilanzen in der Solarbranche setzt sich fort. Nachdem soeben einige Solarunternehmen deutliche Umsatzzuwächse im abgeschlossenen ersten Quartal vorlegten, wurden jetzt weitere Wachstumszahlen veröffentlicht. Sowohl Solarworld, centrotherm photovoltaics als auch ersol konnten in den ersten drei Monaten Umsatz und Gewinn steigern. Sowohl steigende Nachfrage, die vor allem in den Auslandsmärkten verzeichnet wird, sowie erhöhte Produktionskapazitäten haben zu der positiven Entwicklung beigetragen und sollen auch im weiteren Jahresverlauf für Wachstum sorgen. "2008 wird ein sehr gutes Jahr für die Solarbranche. Tendenziell ist daher auch für die kommenden Quartale mit guten Ergebnissen zu rechnen", sagt Hartmut Moers, Analyst bei Sal. Oppenheim.
Bislang habe man in der Solarbranche sehr gute Ergebnisse gesehen, wobei vor allem Q-Cells mit starkem Wachstum überraschte, so Moers weiter. "Die Ergebnisse von Solarworld waren sehr gut, allerdings nach den veröffentlichten vorläufigen Zahlen keine große Überraschung mehr. Auch die von ersol veröffentlichten Ergebnisse stimmten mit den Markterwartungen überein." Solarworld steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal um 27,8 Prozent auf 167,5 Mio. Euro, das bereinigte EBIT legte auf 39,1 Mio. Euro zu (plus 35,9 Prozent). Auch der Auslandsanteil stieg weiter an und lag in den ersten drei Monaten bei 63,2 Prozent. ersol konnte seinen Umsatz vor allem aufgrund erweiterter Produktionskapazitäten mit 52,4 Mio. Euro verdoppeln, das EBIT stieg um knapp 80 Prozent auf 7,7 Mio. Euro. Die Exportquote legte kräftig zu und erreichte im ersten Quartal bereits 79,9 Prozent. In den kommenden Quartalen soll der Ausbau der Produktionskapazitäten in den Bereichen Wafer und Solarzellen weiter vorangetrieben werden.
Eine knappe Vervierfachung des Umsatzes auf 67,7 Mio. Euro verzeichnete centrotherm. Nach Verlusten im Vorjahresquartal kletterte das EBIT in die Gewinnzone und lag bei 8,5 Mio. Euro. Die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt. Der Umsatz soll zu Jahresende zwischen 300 und 350 Mio. Euro, die EBIT-Marge bei mindestens 12,5 Prozent liegen. Phoenix Solar, das seine Ergebnisse ebenfalls schon gestern vorgelegt hatte, erhöhte aufgrund der positiven Quartalsentwicklung seine Prognose für das Gesamtjahr. Nach einem Umsatzplus von 177 Prozent auf 41,6 Mio. Euro und eines EBIT-Wachstums auf 360.000 Euro (2007: minus 1,48 Mio. Euro) rechnet das Unternehmen nun mit einem Jahresumsatz von über 370 Mio. Euro (bisher 300 Mio. Euro). Das EBIT soll statt prognostizierten 18 Mio. nun bei über 23 Mio. Euro liegen.
Während die Dünnschicht-Photovoltaik weltweite Aufmerksamkeit auf sich zieht, weil sie ein großes Potenzial zu Kostensenkung der Photovoltaik eröffnet, beschreiten Forscher in den USA neue Möglichkeiten, um die Solarenergie kostengünstiger zu machen. Einen dieser Wege beschreite die physikalische Fakultät der McMaster Universität (Hamilton, Ontario) mit Cleanfield Energy und den Ontario Centers of Excellence (OCE), berichtet das unabhängige Forschungs- und Analyse-Unternehmen IDTechEx. Die genannten Einrichtungen arbeiten zusammen an der Kommerzialisierung von Nanodrähten in der Photovoltaik-Produktion. "Eines der größten Hindernisse der weitverbreiteten Nutzung von Solarzellen sind die Kosten", zitiert IDTechEx Ray LaPierre, Assistenzprofessor für angewandte Physik an der McMaster Universität und Projektleiter der Forschungsgruppe. "Unsere Arbeit mit Nanodrähten eröffnet das Potenzial für höhere Wirkungsgrade bei geringeren Kosten", betont LaPierre.
Nanodrähte sollen einen auf die Fläche bezogenen höheren Wirkungsgrad ermöglichen
Halbleiter-Nanodrähte weisen nach Angaben der Experten gegenüber herkömmlichen kristallinen und Dünnschicht-Solarzellen deutliche Vorteile auf: einen geringeren Materialverbrauch, die Nutzung billiger Trägermaterialien (Substrate) und hohe Wirkungsgrade. Nanodrähte absorbieren das Licht vorzüglich und ermöglichen einen auf die Fläche bezogenen höheren Wirkungsgrad, berichtet IDTechEx. Die Forscher an der McMaster Universität arbeiten derzeit an verschiedenen Verfahren, Nanodrähte auf unterschiedlichen Oberflächen wachsen zu lassen, darunter Silizium, Glas, flexible Metallfolien und sie untersuchen an Nanoröhren auf der Basis von Kohlenstoff. Weiter versuchen Ray LaPierre und seine Kollegen, Nanodrähte auf einem Trägermaterial "wachsen" zu lassen, die dann abgelöst und in flexiblen Kunststoff eingebettet werden können. Laut LaPierre soll in den kommenden fünf Jahren ein Wirkungsgrad von 20 % erreicht werden.
Professor Ray LaPierre wird über seine Arbeit berichten auf der IDTechEx-Konferenz "Photovoltaics Beyond Conventional Silicon" in Denver (Colorado) vom 17. – 18. Juni 2008.
Weitere Informationen: www.idtechex.com./pvUSA
Konzentriertes Sonnen- licht für höhere Solar- strom-Erträge.
§
Wissenschaftler am IBM T. J. Watson Research Center (Armonk, U.S.A.) präsentierten am 15.05.2008 auf der 33. IEEE Photovoltaics Specialists Conference in San Diego (U.S.A.) einen Durchbruch in der Photovoltaik-Technologie, der die Kosten für die Gewinnung von Solarstrom deutlich senken könnte. Die Methode sei altbekannt, betont IBM in einer Pressemitteilung. Durch das Bündeln von Sonnenlicht mit einem Spiegel oder einer Linse kann man Blätter und Zweige entzünden. Mit der gleichen Technik konnten IBM Forscher nun einen neuen Rekord in der Solarzellentechnik aufstellen. Sie konzentrieren mithilfe einer großen Fresnel-Linse 230 Watt Sonnenenergie auf eine ein Quadratzentimeter kleine Solarzelle - dies entspricht der 2.300-fachen Bündelung des direkten Sonnenlichts. Diese so genannte Konzentrator-Zelle (oder auch Konzentrator-Photovoltaik) wandelt die Sonnenergie in 70 Watt elektrische Energie um und erzielt damit eine fünfmal so hohe Leistungsdichte wie herkömmliche Konzentrator-Photovoltaik (PV) Solarstromanlagen, heißt es in der Pressemitteilung.
Deutliche Kosteneinsparungen bei der Konzentrator-Photovoltaik möglich
Heute verwendete Systeme konzentrieren zirka 200 Watt an Sonnenenergie und gewinnen daraus 20 Watt Solarstrom. Im Vergleich benötige eine bisherige Konzentrator-PV-Anlage ein Zehnfaches an Solarzellen und weiteren Komponenten, um dieselbe Menge an Solarstrom zu generieren wie das IBM System, so das IBM Germany Development Lab. Eine industrielle Herstellung der IBM-Technologie könnte daher zu deutlichen Kosteneinsparungen beim Bau einer typischen Konzentrator-Photovoltaikanlage führen. "Mit unserer Expertise und langjähriger Erfahrung in den für uns klassischen Gebieten der Halbleitertechnik und Chipforschung können wir entscheidend zum Bereich der alternativen Energieforschung beitragen", sagt Dr. Supratik Guha, Forschungsleiter für Photovoltaik bei IBM Research. Er führt weiter aus: "Dieses Projekt ist Teil unserer Grundlagenforschung, die nicht nur das Wissen über Solarzellentechnologie erweitert, sondern den Weg für Innovationen in einer ganzen Industrie bereitet."
"Flüssigmetall"-Kühltechnologie bereitet den Weg für hocheffiziente und kostengünstige Konzentrator-Solarzellen
Der entscheidende Faktor, der laut IBM zum Durchbruch führte, war die Kühlung der Solarzellen. Die 2.300-fache Konzentration von Sonnenlicht auf eine Solarzelle generiere so viel Wärmeenergie, um selbst Stahl zum Schmelzen zu bringen. Ein Umstand, von dem sich die Forscher in ihren Experimenten selbst überzeugten. Durch die Anwendung von Methoden zur Kühlung von Mikroprozessoren, die eine ähnlich hohe Wärmeentwicklung aufweisen, schaffen es die Forscher, die Solarzellen von über 1.600°C auf 85°C zu kühlen. Sie setzen dabei auf die so genannte "Flüssigmetall"-Technologie: Eine extrem dünne Schicht einer Gallium-Indium Legierung wird zwischen der Solarzelle und dem wassergekühlten Kühlkörper aufgetragen. Diese spezielle "Flüssigmetall"-Schicht führe die Wärme wesentlich besser und effizienter ab als alle bisher eingesetzten Materialien, betont IBM.
Die IBM Forschung zur Photovoltaik konzentriert sich auf vier Kernthemen: die Anwendung bestehender Technologien in der Solartechnik, die Entwicklung günstigerer und effizienterer Silizium-Solarzellen, die Konzentration von Photovoltaikzellen auf engem Raum, sowie die Erforschung neuer Lösungen mit dünnen Photovoltaikfilmen und neuartiger Photovoltaik-Konstruktionen auf der Basis von Nanostrukturen wie Halbleiter-Quantenpunkten und Nanodrähten. Ziel dieser Projekte ist es, kostengünstige und effiziente Photovoltaik-Module zu entwickeln, welche die Komplexität minimieren und die Flexibilität der Solarstromproduktion erhöhen.
Wenige Wochen vor Beginn der Intersolar 2008 in München bietet die weltgrößte Messe für Solar-Technologie (Photovoltaik, Solarthermie und solares Bauen) einen besonderen Service: Die Zusammenarbeit mit der dpa-Tochter "news aktuell" ermöglicht Ausstellern und Journalisten, für aktuelle Messenachrichten die Services des Nachrichtendienstes in Anspruch zu nehmen. Mit 1000 Ausstellern auf mehr als 76.000 Quadratmetern Fläche und erwarteten 40.000 Fachbesuchern bricht die Intersolar 2008 in München alle Rekorde. Um den gesteigerten Anforderungen der Medien gerecht zu werden und gleichzeitig den Ausstellern auf der Intersolar einen besonderen Service zu bieten, hat die Intersolar in diesem Jahr eine Kooperation mit dem Nachrichtendienst news aktuell geschlossen. Die neue Schnittstelle zwischen Pressestelle und Medien verbreitet die Pressetexte und -bilder der Aussteller direkt an die Redaktionssysteme. Damit erreichen die Ausstellermeldungen 400 tagesaktuelle Medien und werden per E-Mail und RSS-Newsfeed an mehr als 30.000 akkreditierte Journalisten, Fachmedien und Brancheninsider sowie Webportale und Datenbanken übermittelt.
Tagesaktuelle Ausstellermeldungen plus Intersolar-Archiv
Im Presseportal und auf der Intersolar-Webseite wird anlässlich der Intersolar 2008 ein Messeticker auf Deutsch und Englisch eingerichtet, in dem aktuellsten Ausstellermeldungen angezeigt werden. Darüber hinaus können im Intersolar-Archiv auf presseportal.de alle Meldungen stets aktuell eingesehen werden. "Nie ist die Aufmerksamkeit für die Themen unserer Aussteller größer als zur Intersolar. Tagespresse und Fachjournalisten in ganz Europa zeigen großes Interesse an Informationen über die Produkte und Neuheiten der Messe. Eine Zusammenarbeit mit dem Marktführer in Sachen Nachrichtenverbreitung entspricht dabei dem Anspruch, den die Intersolar als weltgrößte Fachmesse für Solartechnologie vertritt" begründet Markus Elsässer, Geschäftsführer der mitveranstaltenden Solar Promotion GmbH, die Entscheidung zur Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zur Intersolar 2008 im Internet unter http://www.intersolar.de
Solarenergie schützt Verbraucher vor explodierenden Energiepreisen
EEG-Gesetzesnovelle darf Markteinführung und Technologieführerschaft bei Solartechnik nicht gefährden
Berlin– Der schnelle Ausbau der Solarenergie ist für die Verbraucher eine unverzichtbare Sicherung gegen die Energiepreisexplosion. Angesichts weltweit wachsender Nachfrage nach Energie und der Verknappung fossiler Rohstoffe erwarten Experten eine schnell zunehmende Kostenbelastung der Verbraucher. Solarstrom läuft diesem Trend entgegen und wird nach Angaben führender Solarforscher bereits in etwa sieben Jahren günstiger sein als konventioneller Strom. Damit trägt Solarenergie entscheidend zum Schutz der Verbraucher und zur Versorgungssicherheit bei. Vor diesem Hintergrund appellieren der Bundesverband Solarwirtschaft und der Bund der Energieverbraucher übereinstimmend an die Politik, die Markteinführung der Solarenergie nicht durch eine zu schnelle Kappung der Solarförderung zu gefährden. In der nächsten Woche beraten die Koalitionsfraktionen des Bundestages einen Gesetzesvorschlag von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der unter anderem die zukünftige Höhe der Solarförderung festlegt.
Nach übereinstimmenden Angaben von Solarforschung und Solarwirtschaft erlaube der technologische Fortschritt bei der Herstellung von Solarzellen und Solaranlagen eine durchschnittliche Rückführung der Förderung um jährlich sieben Prozent. Eine deutlich schnellere Absenkung der Solarzuschüsse, wie von Teilen der Union gefordert, gefährde hingegen den Ausbau der Solarenergie und Deutschlands Technologieführerschaft auf diesem immer wichtiger werdenden Zukunftsmarkt, warnt der BSW-Solar. In den letzten vier Jahren wurde die Solarförderung jährlich um rund 5 bis 6,5 Prozent reduziert.
Kritik an überhöhten Kosten der Markteinführung weist die Solarwirtschaft entschieden zurück. Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft: „Die Sonne stellt keine Rechnung und die Technologie zur Nutzung von Sonnenenergie wird jedes Jahr billiger. In spätestens sieben Jahren ist Solarstrom vom eigenen Dach günstiger als Gas- und Kohlestrom aus der Steckdose. Solarenergie weist den Weg aus der Kostenfalle!“
Die auf den Energiepreis aller Verbraucher umgelegte vorübergehende Anschubfinanzierung für die Markteinführung der Solartechnik macht nach Berechnungen des BSW-Solar nicht einmal ein Prozent der in den nächsten Jahren zu erwartenden Kosten jedes Durchschnittshaushaltes für den Bezug fossiler Energie aus. Im letzten Jahr betrug die monatliche Solarumlage nach Angaben des BSW-Solar rund einen Euro je Haushalt und Monat.
Auch der Bund der Energieverbraucher sieht im schnellen Ausbau der Solartechnik eine unverzichtbare Zukunftsinvestition. „Solarenergie ist einer der wichtigsten Verbraucherschützer der Zukunft. Jeder Energieverbraucher spürt, dass Benzin, Strom und Heizkosten unaufhaltbar teurer werden. Um den gravierenden Folgen der Ölverknappung zu entkommen, gibt es nur einen einzigen Ausweg: den schnellstmöglichen Ausbau erneuerbarer Energien“, so Aribert Peters, Vorsitzender des Bunds der Energieverbraucher. Für rund eine Million Verbraucher seien die Kostensteigerungen bereits letztes Jahr nicht mehr bezahlbar gewesen und hätten zu einer Sperrung von Gas oder Strom geführt.
Bereits heute kann jeder Verbraucher umweltfreundlichen Strom selbst erzeugen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Beinahe eine halbe Million deutscher Haushalte machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Auch ohne eigenes Dach oder Aufnahme von Krediten steht die Geldanlage in Photovoltaikanlagen für jedermann offen. So begännen gängige Beteiligungskonzepte in sogenannten „Bürgersolaranlagen“ nach Verbandsangaben bereits bei 500 Euro. Viele Kommunen in ganz Deutschland fördern Bürgersolaranlagen und erhöhen damit ihren Anteil an sauberer Energie. Eine zu scharfe Absenkung der Solarvergütung, wie sie Teile der CDU fordern, würde diese positive Entwicklung in den Ländern und Kommunen konterkarieren.
Die Solarbranche geht von einem Solar-Anteil von rund einem Viertel im deutschen Strommix bis 2050 aus. Energieexperten des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung halten es für möglich, dass Solarenergie weltweit noch in diesem Jahrhundert die wichtigste Energiequelle werden wird.
Jörg Billina
Im Winter ist es in Abu Dhabi am schönsten. In der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate erreichen die Temperaturen 30 Grad. Durch die breiten Boulevards der 2,5 Millionen Einwohner zählenden Metropole weht vom Persischen Golf her eine angenehme Brise. An der Strandpromenade Corniche tummeln sich die Jogger, die Straßencafés sind gut besucht. Zwischen Mai und September aber ist es fast unerträglich heiß. Das Barometer klettert auf über 50 Grad. Die Luft flirrt dann über dem heißen Asphalt. Schon nach wenigen Metern Bewegung klebt die Kleidung am Körper. Um jegliche Anstrengung zu vermeiden, nutzen die Einwohner selbst für die kürzesten Distanzen ihr Auto. Meist sind das spritfressende Sport- oder Geländewagen. Die Menschen in Abu Dhabi können sich die Luxuskarossen locker leisten. Mit jährlich über 30?000 Dollar rangiert das Emirat in puncto Pro-Kopf-Einkommen weltweit an der Spitze. Zudem kostet der Liter Benzin nur ein paar Cent.
Die wenigen Menschen, die sich im Sommer im Freien aufhalten, stammen aus Indien oder Nepal. Sie pflegen die vielen Grünanlagen oder verdingen sich an einer der zahlreichen Großbaustellen wie dem neuen Flughafen, der pro Jahr 50 Millionen Passagiere abfertigen soll. Im Gegensatz zu den Asiaten sitzen die gut ausgebildeten Einheimischen und Mitarbeiter westlicher Firmen in kühlen Büroräumen. Auch in den modernen Einkaufscentern sind sie fern jeglicher Transpiration.
Hoher Energieverbrauch
Allerdings: Die Flucht vor der Hitze bleibt nicht ohne Folgen. „Die auf Hochtouren laufenden Klimaanlagen und der enorme Benzinverbrauch widersprechen jeglicher ökologischen Vernunft“, sagt Eduardo Gonçalves vom World Wide Fund for Nature. „Pro Kopf verbrauchen die Einwohner Abu Dhabis doppelt so viel Energie wie die Deutschen und ein Viertel mehr als die US-Bürger.“ Mittlerweile stoßen die staatlichen Stromunternehmen an ihre Kapazitätsgrenzen. Und das treibt nun auch den Herrschern von Abu Dhabi den Schweiß auf die Stirn. Ihre Sorge: Der Elektrizitätsmangel könnte auf lange Sicht den Aufschwung des Emirats gefährden. Denn um die sich ausweitende Energielücke zu schließen, muss Abu Dhabi sein Öl immer mehr für den Eigenverbrauch nutzen. Das aber senkt die Exporterlöse und verschlechtert zugleich die Ökobilanz.
So weit lassen es Scheich Khalifa bin Zayed und Kronprinz Scheich Mohammed Al Nahyan jedoch nicht kommen. Mit Masdar-City wollen sie die Zukunft ihrer Untertanen sichern. Das Mammutprojekt, dessen Name auf Deutsch „Quelle“ bedeutet, soll jedoch nicht nur die Versorgungsengpässe im eigenen Land beheben. Das wäre den weit in die Zukunft blickenden Regenten zu billig. Mit der künftigen Ökooase streben sie vielmehr eine globale Führungsrolle bei der Verwendung alternativer Energien an.
Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, arbeitet Abu Dhabi eng mit dem WWF zusammen. Die Umweltorganisation soll laufend prüfen, ob Masdar-City allen Anforderungen an eine grüne Stadt gerecht wird.
50000 Menschen auf 600 Hektar
Gonçalves hält die Pläne jedenfalls für vielversprechend. Die weltweit erste CO²-freie Stadt soll schon im Jahr 2015 bezugsfertig sein. 50?000 Menschen werden dann auf einer Fläche von 600 Hektar wohnen und arbeiten. Ihren Strom beziehen die Bewohner ausschließlich aus Wind- und Fotovoltaikanlagen. Trotz der fast kontinuierlich scheinenden Sonne soll der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Der von den Scheichs für den Bau von Masdar-City angeheuerte Stararchitekt Norman Foster plant daher, die Häuser eng aneinanderzureihen. Der dadurch erzeugte Schatten soll die Temperaturen in Masdar senken. Zusätzlich will Foster Spezialpumpen mit Bodensonden einsetzen, die die kühle Luft tiefer gelegener Erdschichten nach oben befördern.
Um dem Gebot der Nachhaltigkeit vollständig zu entsprechen, soll durch konsequente Trennung auch die Müllmenge erheblich reduziert werden – eine bislang in arabischen Ländern kaum praktizierte Maßnahme. Recyceln heißt die Devise auch beim Wasser. Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von derzeit 500 Liter – das ist weltweit einer der höchsten Werte – soll dank solarbetriebener Wiederaufbereitungsanlagen auf 300 Liter gesenkt werden. Alles in allem will Masdar-City 75 Prozent weniger Energie verbrauchen als eine herkömmliche Stadt gleicher Größe. Einsparungen in Milliardenhöhe seien daher nicht unrealistisch, meinen die Experten.
Keine Autos
Allerdings müssen die Bewohner auf ihre Autos verzichten. Die sind tabu in Masdar-City. „Das bedeutet aber keine Einschränkung der Lebensqualität“, versichert Gonçalves. Die wichtigsten Gebäude und Behörden seien nach der Fertigstellung in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Wer trotzdem eine längere Strecke bewältigen müsse, könne eine der sechs Personen Platz bietenden und von Solarbatterien angetriebenen Kabinen nutzen. Sie laufen unterirdisch, folgen aber im Gegensatz zu üblichen U-Bahnen nicht festgelegten Routen. Vielmehr sollen die Passagiere 1500 verschiedene Ziele eintippen können, die die futuristischen Fortbewegungsvehikel dann automatisch ansteuern.
Masdar-City soll jedoch nicht nur als Beispiel für eine streng umweltbewusste Stadt dienen. Scheich Khalifa bin Zayed und Scheich Mohammed wollen mit Masdar vor allem für die Zeit nach dem schwarzen Gold vorsorgen. Auch wenn die Vorräte des derzeit sechstgrößten Ölexporteurs der Welt erst in einigen Jahrzehnten aufgebraucht sind. Doch in den Industriestaaten ist angesichts eines von Rekordmarke zur Rekordmarke eilenden Ölpreises die Suche nach günstigeren und noch dazu sauberen Energiealternativen bereits im vollen Gang. Die etablierten Volkswirtschaften dürften künftig geringere Mengen des Schmierstoffs nachfragen. Selbst in den Vereinigten Staaten, die lange Zeit im hohen Benzinverbrauch einen Beweis für Freiheit und Mobilität sahen, deutet sich ein Umdenken an. John McCain, der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner, will jedenfalls die Abhängigkeit vom importierten Öl drastisch reduzieren und setzt sich massiv für Anstrengungen gegen den Klimawandel ein.
Kein Öko-Verlierer
Abu Dhabi ist jedoch nicht gewillt, eines Tages zum Verlierer des anvisierten ökologischen Umbaus zu werden. Im Gegenteil: „Wir wollen ein bedeutender Spieler bei den erneuerbaren Energien werden. Wir werden uns zunächst mit Forschung und Entwicklung und später auch mit der Produktion befassen“, sagt Kronprinz Scheich Mohammed.
Um das dazu notwendige Know-how für das Emirat zu sichern, will Abu Dhabi mit attraktiven Investitionsanreizen und wenig Bürokratie über 1000 Firmen aus der alternativen Energiebranche nach Masdar locken. Bislang seien die Unternehmen in der ganzen Welt verteilt. Mit dem Umzug nach Masdar-City hätten die Firmen jedoch die Chance zum Ideenaustausch und der verstärkten Kooperation, wirbt Scheich Mohammed für ein Engagement.
22 Milliarden für Masdar-City
Am notwendigen Geld, die grüne Revolution zu finanzieren, fehlt es ihm nicht. Schätzungen zufolge nimmt das Emirat pro Tag fast 300 Millionen Dollar durch den Ölverkauf ein. Da das schwarze Gold schon seit den 70er-Jahren gefördert wird, sollen die Scheichs und ihre Staatsfonds über die gigantische Summe von 1400 Milliarden Dollar verfügen. Für den Bau von Masdar-City sind bislang 22 Milliarden Dollar veranschlagt. Sollte das Projekt die Summe übersteigen, werden die Herrscher jedoch nicht zögern, nachzuschießen. Denn eines ist mit dem Ehrverständnis eines Scheichs unvereinbar: Scheitern.
Der Tagesspiegel: Solarbranche fürchtet um ihre Arbeitsplätze
Berlin (ots) - Die für 2009 geplante Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) könnte für die deutsche Solarbranche schwere Folgen haben. In der Branche wird befürchtet, dass mehrere tausend Beschäftigte ihre Arbeit verlieren könnten. "Die 20.000 Beschäftigten im Handwerk wären von einem abrupten Einschnitt zuerst betroffen", sagte Carsten Körnig vom Bundesverband der Solarwirtschaft, der die Interessen von 600 deutschen Solarunternehmen vertritt, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Hermann Iding, Sprecher der Aleo Solar AG, befürchtet ein "Installateurssterben", sollte die Bundesregierung sich für starke Subventionskürzungen entscheiden. Das Bundesumweltministerium erwägt eine Kürzung der Vergütungen für Solarstrom in drei Schritten. Der Bundestag will Anfang Juni über die Novellierung des EEG entscheiden. Momentan sind insgesamt rund 42.000 Menschen in der Photovoltaik-Industrie beschäftigt, bis zum Ende des Jahrzehnts könnten es laut einem kürzlich veröffentlichten Gutachten des Bundesverbandes Solarwirtschaft 54.000 sein.
Für den Stromverbraucher geht es um eine Kostenbelastung im dreistelligen Milliardenbereich: Am Montag dieser Woche entscheidet die CDU/CSU-Fraktion intern über die Weiterführung der Subventionen für die Solarwirtschaft. Am Donnerstag will sich die Union dann mit der SPD auf eine "Koalitionsmeinung" verständigen - sodass der Bundestag die neuen Fördersätze am 6. Juni nur noch abzunicken braucht. Setzen sich die Solarkritiker der Union jetzt nicht durch, wird der Verbraucher in den kommenden Jahren Zusatzlasten von mehr als 120 Milliarden Euro tragen müssen. Dabei erweisen sich Hauptargumente der Solarwirtschaft für eine Beibehaltung einer hohen Einspeisevergütung bei näherem Hinsehen als äußerst fragwürdig.
1 "Solarstrom leistet einen Beitrag zur Versorgungssicherheit." Richtig ist: Solarstrom kann in Zukunft einen kleinen Beitrag leisten - beim gegenwärtigen Fördersystem allerdings nur zu exorbitant hohen Kosten. Die Solarmodule, die bis einschließlich 2007 auf die deutschen Dächer montiert wurden, decken etwa 0,5 Prozent des aktuellen Strombedarfs. Für diesen kleinen Beitrag müssen die Verbraucher jedoch schon jetzt Zusatzkosten in Höhe von 26,5 Milliarden Euro schultern, die über die gesetzliche Vergütungsfrist über 20 Jahre abzustottern sind. Wenn es bei der bislang geltenden Senkung der Einspeisevergütung von jährlich fünf Prozent bei Neuanlagen bleibt, werden die realen Zusatzkosten für den Verbraucher bis 2015 auf 120 Milliarden Euro wachsen. Obwohl Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr nur vier Prozent des gesamten deutschen Ökostroms geliefert haben, kassierten die Betreiber in diesem Jahr ein Viertel der insgesamt für erneuerbare Energien zu entrichtenden Einspeisevergütung von 7,4 Milliarden Euro. Andere, effizientere Arten der Ökostrom-Produktion werden so benachteiligt.
2 "Solarenergie trägt zum Klimaschutz bei." Richtig ist: Solarstrom ist die teuerste Form des Klimaschutzes. Den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid zu vermeiden, kostet mit Solarstrom zwischen 700 und 1000 Euro. Die CO2-Vermeidungskosten von Windenergie liegen dagegen bei rund 70 Euro. Im Durchschnitt aller Maßnahmen lässt sich der Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid sogar schon für weniger als 30 Euro verhindern.
3 "Die Subventionen dienen dem Aufbau einer Hightech-Industrie." Richtig ist: Die Subventionen dienen der Aufbau einer Hightech-Industrie im Ausland. Wegen der hohen Einspeisevergütung wird die Hälfte der weltweit hergestellten Solarmodule in Deutschland montiert. Allein im vergangenen Jahr kamen Solarmodule mit einer Leistung von 1300 Megawatt auf deutsche Dächer - das ist mehr als in ganz Asien, den USA und Spanien zusammen. Da die deutsche Produktion dafür nicht ausreicht, muss mehr als die Hälfte der Module von ausländischen Herstellern importiert werden. Ohne die eigene Bevölkerung mit Subventionskosten belasten zu müssen, profitiert die ausländische Konkurrenz somit mehr von den deutschen Fördermilliarden als die hiesigen Firmen selbst. Deutsche Hersteller wie Solarworld oder Q-Cells bauen mit dem Geld des deutschen Stromverbrauchers inzwischen selbst Fabriken in den USA, Korea und Malaysia.
4 "Eine Kürzung der Subventionen würde der Branche schweren Schaden zufügen." Richtig ist: Die Photovoltaik-Konzerne werben vor ihren Aktionären selbst damit, ihre Produktionskosten mittelfristig um rund 15 Prozent jährlich senken zu können. Eine Absenkung der Förderung von Neuanlagen um neun Prozent jährlich, wie dies die Union vorgeschlagen hat, können sie damit sehr leicht verkraften. Unternehmen wie Solarworld oder Q-Cells gehörten wegen der hohen Subventionen bislang zu den profitabelsten deutschen Unternehmen überhaupt, mit Umsatzrenditen von bis zu 30 Prozent.
5 "Steigende Rohstoffkosten erfordern hohe Subventionen." Richtig ist: Silizium, der Rohstoff für die meisten Solaranlagen, ist teurer geworden. Allerdings profitiert die Solarwirtschaft davon, denn die Hersteller des Rohstoffs gehören der Branche selber an. Während der Bundesverband Solarwirtschaft die Arbeitsplätze der Siliziumhersteller gern der eigenen Branche zuschlägt, um die eigene Bedeutung zu erhöhen, tut er gleichzeitig so, als würde der Siliziumpreis extern bestimmt.
6 "Solarsubventionen sichern hochwertige Arbeitsplätze." Richtig ist: Die Solarwirtschaft hat bislang lediglich rund 8000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Dazu kommen rund 20 000 weniger hoch qualifizierte Arbeitsplätze bei Modulherstellern und im installierenden Elektro- und Sanitärhandwerk. Die Subventionen pro Arbeitsplatz liegen nach Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) bei über 150 000 Euro pro Arbeitsplatz und sind damit rund doppelt so hoch wie im Steinkohlebergbau. Nach Berechnungen des Bremer Energieinstituts haben die Subventionen für die Solarbranche der Volkswirtschaft an anderer Stelle so viele Mittel entzogen, dass unter dem Strich mehr Arbeitsplätze vernichtet als geschaffen wurden.
7 "Subventionen bedeuten Technologieförderung." Richtig ist: Die Photovoltaik-Industrie hat im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro nur 160 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Daraus ergibt sich eine F&E-Quote von gerade einmal 2,8 Prozent. Das ist weniger als der deutsche Maschinen- und Anlagenbau insgesamt, der im Schnitt 3,8 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Die Automobilwirtschaft steckt sogar mehr als fünf Prozent des Umsatzes in Entwicklungsaktivitäten. Der mit weitem Abstand größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen, dem innovativsten Produkt der Photovoltaik-Forschung, ist First Solar - ein amerikanisches Unternehmen. Um den durch die Milliardensubventionen künstlich entfachten Nachfrageboom in Deutschland mit herkömmlichen Solar-Produkten zu befriedigen, erweiterte die deutsche Solarbranche ihre Produktionskapazitäten im vergangenen Jahr noch einmal drastisch. Dafür gab sie 1,6 Milliarden Euro aus - und damit zehnmal mehr aus als für Forschung.