Culture Club
Ich war allerdings einfach mal so frei, die Überschriften auf einer Metaebene in Verbindung zu setzen - von mir aus auch als freudianische Selbstbetätigung des Unterbewußten:
useless music, is that your life
- daydreaming
Passt in jedem fall ganz nett zusammen :)
Das ist doch das schöne - nicht nur in der Kunst - sondern auch in allgemeiner Kommunikation.
Das Dargestellte gibt in der Regel immer weitaus mehr her, als der Urheber sich dabei vielleicht gedacht haben mochte.
Symbolismen neigen ausserdem ohnehin dazu, sich zu verselbstständigen, wenn sie ersteinmal in der Welt sind ;)
In jedem Fall ist es durchaus interessant, mit möglichen Metaebenen ein bisschen zu spielen.
Bei Dir ist dann Musik auch tatsächlich selten einfach nur Musik, sondern oftmals gleichzeitig pädagogisch-programatischer Informationsträger.
Warum auch nicht? Musik lässt sich eben in vielerlei Hinsicht einsetzen.
(Wenn Musik alleine daruf reduziert würde wäre das dann allerdings doch ein wenig schade)
Ein schönes Beispiel (great):
The truncated Life of a modern industrial chicken
Adorno wäre entzückt
;))
Würdest Du nicht immer wieder mit marxistischen oder postmarxistischen Basics ankommen, würde ich diese Diskussion auch gar nicht aufgreifen.
Diese Ideen haben sich im Grunde längst erledigt, insofern wäre es in der Tat eine Donquischotterie, da noch ernsthaft kämpfen zu wollen.
Es sind allerdings Deine Windmühlenflügel, die Du hier mal mehr, mal weniger offensichtlich aufstellst. Entweder schaltet man dann wie Dreiklang einfach auf ignore, oder man greift die Sachen wie Daiphong oder auch ich das manchmal mache (in etwas anderer Weise) eben auf - im Grunde genommen ein Zeichen, dass man Dich als Gesprächspartner ernst nimmt.
Es ist doch absurd, jemanden vorzuhalten, sich am Kommunismus abzuarbeiten, wenn man selber derjenige ist, der diese Dinge gerade immer wieder ins Spiel bringt.
Ich setze mich lediglich mit Deinen Beiträgen auseinander, wobei es wirklich interessant ist, da in verschiedene Themengebiete ein bisschen weiter einzudringen.
Im Grunde sind diese ganzen Geschichten, Adorno, Deleuze, die linksradikalen Situationisten etc. Themen, die sehr weit mit den 68ern verhaftet sind.
Interessant ist das für mich bereits insofern, als dass man auf diese Dinge in meiner Generation an sich kaum noch stößt. An den Schulen und Hochschulen war das damals hinter- und auch sehr vordergründig sicher der herschende Geist, heute ist das jedoch mehr oder weniger passe. Manches davon wird heute nicht ganz zu unrecht als eleganter Unsinn abgelehnt, anderes davon hat sich dann vielleicht auch einfach überlebt. - interessant ist es aber dennoch.
Persönlich suche ich in Musik und Kunst nach dem Ausdruck einer starken emotionalen, physischen und ästhetischen Präsenz. Die ideologische Rahmenhandlung ist dabei für mich kein Kriterium - allerdings halte ich die These, dass diese Präsenz mit Konsensposting nicht zu erreichen ist...
'In September BBC News Online users voted for the greatest thinker of the last thousand years. We asked the views of Edward de Bono and Roger Scruton who chose William James and Thomas Aquinas respectively. But BBC News Online readers had other ideas and voted overwhelming for Karl Marx.
Your Top 10 Thinkers:
1. Karl Marx
2. Albert Einstein
3. Sir Isaac Newton
4. Charles Darwin
5. Thomas Aquinas
6. Stephen Hawking
7. Immanuel Kant
8. Rene Descartes
9. James Clerk Maxwell
10. Friedrich Nietzche'
Eine Kritik, die im einzelnen durchaus berechtigt war, dabei jedoch ausser acht liess oder vermutlich sogar tatsächlich verkannt hat, was auf der anderen Seite an weitreichenden Wohlstandsgewinnen jeglicher Art mit der Industrialisierung verbunden waren und sind.
Meine These wäre, dass es immer wichtig ist, beide Seiten im Auge zu behalten, nicht nur die negativen. Ansonsten liefe man mit seiner Kritik nämlich trotz aller richtigen Aspekte am Ende in eine falsche Richtung.
Gesellschaftlich betrachtet findet sich jenes Korrektiv dabei bereits durch das Vorhandensein einer Gegenseite im Diskurs selbst.
Wenn man jedoch auf individueller Ebene zu einer Betrachtung gelangen möchte, die seinem Gegenstand annähernd gerecht werden soll, muss man sich schon um Ausgewogenheit bemühen. Radikalität halte ich da zumindest für äußerst hinderlich.
Darüber, was Kunst ist und was sie sein soll, gibt es ja nach wie vor höchst unterschiedliche und kontroverse Auffassungen. Die individuelle Sichtweise, die Du da hast, kann ich in jedem Fall durchaus nachvollziehen.
Im mainstream oder besser gesagt in den Charts und im Radio finde ich dann ja selber auch eher seltener Sachen, die mich begeistern - gibt natürlich Ausnahmen.
Wobei Indie-music jeglicher Art seit den 00ern einen richtigen Boom durchläuft und im Grunde zu so etwas wie ein mainstream neben dem mainstream geworden ist,
was dann auch mit einer Entwicklung zusammenfällt, die unter "Bohemisation of the Bourgeoisie" läuft.
Hast Du Dich eigentlich auch mal mit den Subkulturen dieses und des letzten Jahrzehnts beschäftigt? Ein übergeordneter Blick scheint da im allgemeinen Diskurs witzigerweise fast gar nicht vorhanden zu sein.
Ich meine, in den 90ern war man sich doch sehr bewußt über die ganzen Bewegungen der 80er (Punks, Industrial, Wave etc.), konnte einordenen worher sie kamen, wohin sie wollten, und ihre Entstehung auch aus einem größeren gesellschaftlichen Kontext heraus erklären und begreifen.
In den 80ern hatte man einen ähnlich scharfen Blick auf die Bewegungen der 70er (Hippies, Psychedlic Rock und der frühe Punk und Industrial) und in den 00ern verhielt es sich ebenso mit den Bewegungen der 90er (z.B. Hip-Rop, Trip-Hop, Raver)
Aber wie verhält es sich mit den Bewegungen der 00er? Auf das aktuelle Jahrzeht fehlt ja häufig ein bisschen der übergeordnete Blick, aber auf das vorherige? Das ist schon etwas ungwöhnlich.
Die Auseinandersetzung mit dem Hipster-Phänomen kratzt doch sehr an der Oberfläche,
Ich denke, dass man da doch zu sehr interessanten Schlüssen über die gesellschaftliche Entwicklung gelangt, wenn man dies etwas weiter beleuchtet.
Aber was für eine Bedeutung hätte Marx denn etwa für den Erfolg unserer westlichen Industriegesellschaften und den Erfolg unserer marktwirtschaftlichen Demokratien gehabt? Wo findest Du ihn in unserer Gesellschaft denn wieder?
In unserer Verfassung, und unserer Staatsform jedenfalls nicht, im wirtschaftlichen Leben auch nicht. Ja wo denn dann, ausser in den Sozialwissenschaften?
Wo er praktiziert und umgesetzt wurde ist der Marxismus ausserdem überall gescheitert. Dass jede Planwirtschaft scheitern muss lässt sich dabei bereits in der Theorie ableiten. Dies hängt mit der Unmöglichkeit der Wirtschaftsrechnung in planwirtschaftlichen Systemen zusammen.
Eine Planwirtschaft ist zu einer innovationsarmen Wirtschaft mit immer weiter dahinsiechendem Wachstum verdammt, was dann am Ende auf Armut für Alle hinaus läuft. Wie oft muss das denn noch praktiziert werden, damit auch beim letzten der Groschen gefallen ist? Als ob die Geschichte nicht bereits für sich spräche.
Einflussreich waren Marx Gedanken ohne Frage, sein Werk auch sicherlich eine aussergewöhnliche intellektuelle Leistung. Deswegen muss man ihm aber noch lange nicht zustimmen. Man kann leider auch auf sehr intelligente Weise in die Irre gehen.
Nonsense ist es dann übrigens eine BBC-User Umfrage als Maßstab zu nehmen, um daraus abzuleiten, dass es nonsense wäre eine bestimmte Position abzulehnen.
Mit Recht der Jugend hat das im übrigen alles wenig zu tun.
Auch wenn Du mir damit gewissermaßen ein wenig schmeichelst.
Hatte ich in meiner Jugend sehr gerne gelesen.
(Als Literatur großartig, ansonsten durchaus kritisch zu sehen)
P.S.: Kann Dich gerade mal wieder nicht mehr bewerten
Ein Teil, der sich mit dem letzten jahrzehnt beschäftigt, stünde allerdings noch aus.
(Bezeichnender Weise)
(Sendungen folgen)
Am perfektesten hat es bei der ehemals anarchischen Neuen Deutschen Welle funktioniert, die alsbald mit in Sommersprossen verschossenen Bands in der Hitparade bei DT Heck auftauchte.
UB40 war die Bezeichnung für das Formular, mit dem man in England Arbeitslosengeld beantragte.