China Thread, have a lot of fun !
Seite 8 von 11 Neuester Beitrag: 04.10.07 11:08 | ||||
Eröffnet am: | 18.02.04 19:13 | von: michelb | Anzahl Beiträge: | 262 |
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Wie West-Unternehmen verzweifelt versuchen, Rezepte gegen die Konkurrenz aus Asien zu finden
Von Neil King Jr., Washington
Wenn wir nicht schnell genug sind, werden wir von den Chinesen überrannt“, fürchtet Raymundo Hache, Verkaufschef bei Interamericana Products International. Die gigantischen Textilfabriken Chinas liegen zwar 13 000 Kilometer westlich vom Hauptquartier des Kleidungsfabrikanten aus der Dominikanischen Republik. Doch die Konkurrenz aus Fernost macht es Hache jeden Tag schwerer, seine Hosenproduktion an große US-Labels wie Tommy Hilfiger zu verkaufen.
Im texanischen Plano fühlt Electronic Data Systems, das zweitgrößte Computer-Service-Unternehmen der Welt, den heißen Atem der indischen Verfolger im Nacken. Um der explosionsartig wachsenden Konkurrenz zu begegnen, wird das Unternehmen dort bis zum nächsten Jahr eigene 5000 Stellen schaffen.
Es gibt kaum ein Unternehmen auf der Welt, das nicht vor den Wettbewerbern aus China und Indien auf der Hut sein muss. Die beiden wirtschaftlichen Überflieger-Nationen machen den Firmen das Leben auf unterschiedliche Weise schwer. Während Chinas Exportboom die Hersteller trifft, rollt Indien die weltweite Service-Industrie auf. Die chinesischen Exportsteigerungen von 125 Prozent in den letzten vier Jahren gehen vor allem auf ausländische Investitionen zurück: Gelockt durch geringe Lohnkosten, drängten Produzenten in das Land, um ihre Kapazitäten zu erweitern und die Herstellung preiswerter zu machen. Auch Indien zieht immer mehr amerikanische und europäische Serviceanbieter an. Doch hier hat die Flucht nach Osten erst eingesetzt, als die immer effektiver arbeitenden indischen Unternehmen plötzlich auf die Heimatmärkte der Europäer und Amerikaner drängten.
So konnte die im indischen Bangalore ansässige Software- und Beratungsfirma Infosys Technologies ihren Umsatz zwischen 2000 und 2002 verdreifachen, weil man vor allem die Verkäufe in Nordamerika massiv steigerte. Trotz solcher Umwälzungen hat Indien die Märkte bei weitem nicht so erschüttert wie China. Die chinesischen Warenexporte summierten sich im letzten Jahr auf umgerechnet 356 Milliarden Euro. Allein von 2000 bis 2003 eröffneten ausländische Investoren 60 000 neue Fabriken in dem Land. Bei den Autoherstellern führt Volkswagen die Liste der Investoren an. Rund 14 Prozent der weltweiten VW-Produktion kommt inzwischen aus China. Dicht gefolgt wird der Konzern von General Motors, die noch einmal drei Millionen Dollar in die Verdoppelung der Produktionskapazitäten pumpen wollen. Auch BMW wird noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Werkes beginnen, das jährlich 30 000 Autos produzieren soll. Während die US-Importe aus Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur und Hongkong seit dem Jahr 2000 stetig gefallen sind, haben die Einfuhren aus China die Ausfälle mehr als kompensiert.
Wer sich neben chinesischen Firmen behaupten will, muss neue Wege gehen. Der Hosenfabrikant Interamericana von der dominikanischen Insel setzt auf kurze Produktionszeiten und seine Nähe zu den amerikanischen Handelshäusern. Doch wie die anderen großen Kleidungsproduzenten fürchtet das Unternehmen vor allem, dass sich China bei Wegfall der Importquoten auf einen Schlag einen riesigen Marktanteil sichern wird. Bislang hatten die großen Einfuhrländer vorgeschrieben, wie viele Paar Hosen oder Hemden aus einem bestimmten Land höchstens eingeführt werden dürfen. Das System läuft aber zum Ende des Jahres aus.
Der amerikanische Hersteller Trasmatic Manufacturing hat seinen China-Schock schon hinter sich. Im Jahr 2001 wurde er von Motorola mit der Herstellung eines Klappsystems für ein Mobiltelefon beauftragt. Motorola versuchte zeitgleich, das Bauteil in China konzipieren zu lassen. „Wir dachten, es würde Jahre dauern, bis die Chinesen den komplexen Mechanismus nachbauen können“, sagt Transmatic-Chef P. J. Thomson. Tatsächlich brauchten sie keine sechs Monate. Was wie ein wertvoller Fünf-Jahres-Auftrag für das Unternehmen aussah, war nach zwölf Monaten vorbei. Mit dem Preis hatte dies nichts zu tun. „Motorola hatte die Telefone in China produziert und wollte auch chinesische Komponenten verwenden“, sagt Thomson. Von anderen Kunden hörte er Ähnliches. „Unsere Auftraggeber sind multinational und das erwarten sie inzwischen auch von uns“, sagt Thomson, der das Problem mit dem Bau einer kleinen Fabrik westlich von Shanghai lösen will.
Als der südkoreanische Gussformenproduzent Solinc im letzten Jahr erstmals von der chinesischen Konkurrenz unterboten wurde, hat man selbst zum Outsourcing gegriffen: Das Unternehmen eröffnete ein Ausbildungszentrum im vietnamesischen Hanoi, flog die neueste 3-D-Computertechnik ein und wird die Designarbeit bald wesentlich günstiger als in Südkorea erledigen können. „Bislang hat uns China nur stärker gemacht“, sagt Steven Koons, ein Verkaufsleiter bei Solinc.
Auch die niedrigen Preise werde China auf Dauer nicht halten können: „Je besser die Chinesen werden, desto teurer werden sie auch“, sagt Verkaufsleiter Koons.
Auf den großen Anbietern der Informationstechnologie lastet dagegen der Preisdruck aus Indien. Das Land zieht alles an, was mit Datenverarbeitung zu tun hat, vom Software-Schreiben über die Wartung von Computersystemen, bis hin zu komplexen Prozessen der Personalverwaltung, Buchhaltung und steuerlichen Betreuung. Indiens Service-Exporte sind seit 1999 um 77 Prozent auf 24 Milliarden Dollar gestiegen. Die Ausgliederung solcher Verwaltungsaufgaben durch große Unternehmen wird bis zum Jahr 2006 mehr als 500 000 Inder beschäftigen, sagen die Wirtschaftswissenschaftler Rafiq Dossani und Martin Kenny.
Inzwischen fordern die Serviceunternehmen aus dem Westen ihre indischen Konkurrenten vor Ort heraus: Intel und Microsoft eröffnen große Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Indien. Der IT-Experte Ronil Hira vom Rochester Institute of Technology in New York sieht den eigentlichen Kampf zwischen den indischen und den amerikanischen Beschäftigten: „Am Ende mögen die US-Firmen triumphieren, aber die Arbeit werden sie in Indien und anderen Ländern ausführen lassen.“
www.tagesspiegel.de
(Im zweiten Absatz und in der ersten Zwischenüberschrift wurden die Zahlen zur Stahlproduktion in China berichtigt: jeweils Millionen rpt Millionen Tonnen.)
ISTANBUL (dpa-AFX) - Der weltgrößte Stahlproduzent China erlaubt erstmals einen Blick hinter die Kulissen. Während auch Experten bislang von dem rasanten Anstieg der chinesischen Stahlproduktion in den vergangenen Jahren weitgehend überraschend worden waren, verspricht sich die Fachwelt von der Aufnahme der fünf größten chinesischen Stahlproduzenten Baosteel, Anshan, Wuhan, Shougang und Benxi in den internationalen Stahlverband IISI nun konkrete Zahlen. "Das ist ein erster Schritt", betonte der Präsident der deutschen Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dieter Ameling, am Rande der Weltstahlkonferenz in Istanbul.
"Wir haben uns gewaltig die Augen gerieben, weil wir einfach zu wenig über die Expansionspläne der Chinesen wussten", bekannte Ameling. Seit dem Jahr 2000 hat sich die chinesische Rohstahlproduktion von knapp 130 Millionen Tonnen auf für dieses Jahr geschätzte 260 Millionen Tonnen verdoppelt. Damit wird heute schon mehr als jede vierte Tonne der weltweiten Stahlproduktion von einer Milliarde Tonnen in China erzeugt. Bis 2010 soll sich die chinesische Stahlproduktion Schätzungen zufolge noch einmal auf rund 370 Millionen Tonnen kräftig erhöhen. "In den kommenden fünf oder sechs Jahren wird der China-Boom nicht umkippen", sagt Ameling, der im internationalen Weltstahlverband als Experte für das Thema China gilt.
BIS 2010 STEIGT PRODUKTION AUF 370 MIO TONNEN
Während die fünf Neumitglieder des IISI (International Iron and Steel Institute) es gerade einmal auf knapp ein Drittel der chinesischen Gesamtproduktion bringen, treiben vor allem kleine und mittleren Stahlerzeuger in chinesischen Provinzen wie Shanxi, Hebei und der Inneren Mongolei den Boom voran. Rund 100 Millionen Tonnen Stahl werden dabei nach einer Branchenschätzung in veralteten Anlagen unter teilweise extremer Umweltverschmutzung produziert.
Selbst bei einer Stilllegung dieser veralteten Kapazitäten in den kommenden Jahren rechnen Fachleute nicht mit einem Ende des Wachstums. Die Investitionen in die chinesische Stahlindustrie von 8,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2002 haben sich im vergangenen Jahr auf 17,5 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt.
CHINA BAUT 80 MIO TONNEN KOKEREI-KAPAZITÄTEN AUF
Bei Investitionskosten für neue Anlagen, die nur etwa bei der Hälfte des internationalen Niveaus liegen, müssten westliche Stahlkonzerne für einen vergleichbaren Ausbau nach Branchen- Berechnungen rund 37 Milliarden US-Dollar investieren. Um der wachsenden Knappheit an Vormaterial zu begegnen, würden in China zudem rund 80 Millionen Tonnen an neuen Kokerei-Kapazitäten aufgebaut, berichtete Ameling.
"Alle bisherigen Versuche der Zentralregierung, einer Überhitzung auf dem Stahlmarkt durch die Verordnung von Produktionsbeschränkungen vorzubeugen, sind gescheitert, weil die Provinzen und nicht Peking die Kontrolle über die Stahlerzeuger haben", heißt es dazu in einem zu der Konferenz in Istanbul vorgelegten Bericht.
Während der chinesische Stahl derzeit nicht nur für die Entwicklung der Industrie im eigenen Land, sondern auch im Vorfeld der Olympischen Spiele für einen Ausbau der Infrastruktur benötigt wird, wachsen Befürchtungen vor möglicherweise künftig steigenden chinesischen Stahlexporten. Trotz einer durch den chinesischen Boom weltweit angeheizten Stahlkonjunktur will sich die deutsche Stahlindustrie derzeit bei übervollen Auftragsbüchern mit Neuinvestitionen zurückhalten. "Der weltweite Zuwachs am Stahlbedarf wird nicht bei uns, sondern inAsien erwartet", sagte Ameling./uk/DP/hi
Schon jetzt bestreitet das Land einen Großteil des weltweiten Wachstums. Es feuert die Exporte seiner Nachbarn an und heizt den Rohstoffmärkten mit massiver Nachfrage kräftig ein. Dabei werden die Zylinder in Chinas Turbo-Konjunktur immer stärker vom Kapitalmarkt angetrieben.
Im kommenden Jahr werden in China 35 Prozent aller Investitionen von der Börse finanziert, schätzt McKinsey. Mitte der 90er Jahre waren es nur zehn Prozent. Und die Marktkapitalisierung – 1990 noch bei einem Prozent – liegt bereits bei 50 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Schon heute stammt ein Fünftel der Industrieproduktion im Reich der Mitte aus Fabriken von Publikumsgesellschaften. Vor zehn Jahren waren das drei Prozent. Dabei wird die Pipeline von Börsenkandidaten in China immer länger. Nach offiziellen Angaben waren 2003 über 2 500 von 4 200 Staatsfirmen in Aktiengesellschaften umgewandelt. Die meisten von ihnen sind aber noch nicht an der Börse eingeführt.
Fazit: Glänzende Konjunkturaussichten plus tausende von Firmen, die ein Börsendebüt anstreben – ein Cocktail für eine traumhafte Börsenstory, sollte man meinen. Zumal auch Chinas öffentlicher Finanzierungsbedarf – allein die Pensionskasse muss ein Loch von 788 Mrd. Dollar stopfen – gigantisch ist. Das riecht nach einem boomenden Rentenmarkt.
Doch so einfach ist das nicht. Chinas Börsen stecken in den Kinderschuhen. Rund 14 Jahre nach der Gründung stehen sie da, wo in den 1880er Jahren Eisenbahn-Magnaten wie Edward Harriman und gewiefte Finanzgauner wie Jim Fisk die Wall Street nach Herzenslust manipulierten. Schlimmer noch: Die Betrüger sind in China meist nicht private Kapitaleigner, sondern staatliche Firmen oder vom Staat beschäftigte Manager. Und weil der Staat mit zwei Drittel aller Aktien gleichzeitig größter Aktionär, Gesetzgeber, Marktaufseher und Börsenveranstalter ist, bremsen Interessenkonflikte den Reformprozess.
Bis ein geordneter Handel an der Wall Street möglich war, dauerte es nach der Phase größter Gaunereien noch 30 Jahre. In China sind Betrügereien wie frisierte Bilanzen und Kurse an der Tagesordnung. Über 95 Prozent aller Aktien stammen von – häufig schlecht geführten – Staatsfirmen. Sie brauchen Geld, das sie oft genug mit hübsch aufgemachten Frontfirmen von ahnungslosen Anlegern einsammeln. Die Platzierungserlöse gehen dann an die maroden Mutterfirmen oder sie finanzieren wacklige Investitionen, über die es kaum Informationen gibt. Chinas Börsianer werden so häufig Opfer dunkler Finanz-Machenschaften, und sie begehen so oft Selbstmord, dass ihr Beruf jetzt offiziell als einer der zehn gefährlichsten des Landes gilt. Klare Regeln sind vielfach noch Mangelware. Und da, wo es sie gibt, werden sie häufig von korrupten Behörden oder lokalen Politikern nicht durchgesetzt. Reich werden mit China? Die Idee ist verlockend. Die Chance darauf lässt noch einige Zeit auf sich warten.
Die Absichten der Chinesen
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Die Absichten der Chinesen sind vor kurzem deutlicher geworden, als
die staatliche Minmetals Corp. die Übernahme einer kanadischen
Minengesellschaft mit Namen Noranda angekündigt hat. Und die
chinesische Sinopec - ebenfalls im Staatsbesitz - sagte, dass sie
kanadische Ölfelder kaufen will.
Die Chinesen nehmen Dollar und nutzen sie, um die Ressourcen zu
kaufen, die sie für weiteres Wachstum brauchen. Die Chinesen tun das
Gleiche, was ich Ihnen geraten habe: Liebe(r) Leser(in), werden Sie
das Papiergeld los und kaufen Sie reale Werte: Ein reales Unternehmen,
reale Immobilien, Rohstoffe und Gold.
Der Ölpreis steht bei rund 50 Dollar je Barrel. Die Rohstoffpreise
steigen allgemein.
Die Chinesen "sind eine geduldige, fleißige und intelligente Nation",
schreibt Gary Tanashian auf der Homepage von Richard Russell. "Diese
Beschreibung traf auch einmal auf die USA zu ( ...). Wenn Sie tief
durchatmen und nachrechnen und sich die Sache wirklich ehrlich
ansehen, dann werden Sie sehen, dass die USA - ehemalige stolze
Industriemacht - einen großen Schlag einstecken müssen, wenn China zur
rechten Zeit entscheidet, dass es genug Papiergeld für die Ressourcen,
die es braucht, eingesetzt hat."
"Es wäre klug für Individuen, darüber nachzudenken und es wie die
Chinesen zu handhaben einige dieser Dollar in harte Vermögensanlagen
zu tauschen, darunter die älteste Währung, das Gold."
"Aber wie kann das passieren, wo 90 % der Amerianer wahrscheinlich
sagen würden 'Worüber sprichst Du, Du Weichei? Uns geht es doch gut!"
Stellen Sie sich einen Mann vor, der sich an einen hohen
Lebensstandard gewöhnt hat. Er kann sich den eigentlich nicht leisten,
aber ihm gehört ein großer Wald - der schon seit Generationen im
Familienbesitz ist -, auf den er Hypotheken aufnehmen kann. Dieser
Mann verkauft von Zeit zu Zeit Gedichte, und er entwickelt eine
Software, die es ihm erlaubt, Reality-Shows auf seinem Handy
aufzunehmen, die er sich dann ansehen kann, wenn er mit seinem Broker
telefoniert.
Und dann, wenn ihm das Geld ausgeht, leiht er sich neues von den
Leuten, die Güter produzieren und dafür Geld erhalten. "Was sonst
sollen die mit ihrem Geld schon machen?" fragt er sich. Er weiß, dass
er deren bester Kunde ist.
Die Leute nehmen das hin und sagen kein Wort. Sie liefern ihm
weiterhin Güter auf Kredit. Aber dann - irgendwann - kommen sie, mit
all seinen Schuldscheinen in der Hand, und nehmen sich das Haus dieses
Mannes.
aus: Investor's Daily
www.investor-verlag.de
China nimmt die Bremse raus - Vollgas für die Weltwirtschaft?
von Jochen Steffens
Nicht nur die sinkende Aussicht auf stark steigende US-Leitzinsen hat
die Rohstoffpreise, insbesondere Silber und Gold getrieben, sondern
noch eine andere Nachricht. Es ist im Prinzip die gegenteilige
Nachricht, die Anfang des Jahres zu einem rapiden Einbruch beim Silber
und anderen Rohstoffen geführt hat.
China will einem Pressebericht zufolge die Beschränkungen der
chinesischen Wirtschaft wieder aufgeben. China hatte Anfang des Jahres
Schritte angekündigt und dann auch eingeleitet, um einer Überhitzung
der Wirtschaft entgegen zu steuern. Die Gefahr einer Überhitzung
scheint nun gebannt zu sein, auf der anderen Seite steht die Gefahr
einer harten Landung. Insbesondere die schleppende Kreditvergabe macht
der chinesischen Regierung offenbar Probleme. Wenn sich der
Zeitungsbericht der "South China Morning Post" bestätigt und China die
Beschränkungen aufgibt, dann ist das ein weiterer Grund bullish zu
sein, denn das sollte auch die Weltwirtschaft beflügeln, oder nicht?
Teils, teils. Es wird für die Weltwirtschaft sicherlich förderlich
sein, aber es wird auch für die Öl- und die Rohstoffpreise
"förderlich" sein. Ein weiter steigender Ölpreis wird sich jedoch
bremsend auf die Wirtschaftsentwicklung der Industrieländer auswirken.
Und damit sind wir beim aktuellen Hauptthema: dem Ölpreis! Es gibt
nichts Nervigeres, als wenn die internationalen Märkte sich von so
einem "kleinen" Markt derart beeinflussen lassen. Um Märkte zu
beurteilen, haben wir viele Analysemethoden, Erfahrungswerte,
historische Vergleichsmöglichkeiten, etc zur Verfügung. Dann muss man
"nur noch" die geeigneten aussuchen. Um den Ölpreis zu analysieren,
brauchen Sie jedoch prophetische Fähigkeiten. Sie müssen vorher
wissen, wann sich ein Wirbelsturm bildet oder wie sich ein russischer
Politiker zu Yukos äußert, auch sollten Sie genau wissen, was welche
chinesische Zeitung wann schreibt. Plötzlich wird sogar auch der
bekannte und oft zitierte chinesische Sack Reis interessant ...
Alles steht und fällt mit dem Ölpreis. Wie Sie wissen, halte ich den
aktuellen Ölpreis für maßlos übertrieben. Aber immer kurz bevor er in
eine klare Abwärtsbewegung einmünden will, kommen wie gesagt,
irgendwelche Nachrichten, die den Ölpreis weiter nach oben treiben.
Nun ist es wieder Nigeria und diese Meldung über China. Dann machen
sich die Analysten Sorgen darüber, dass die US-Lagerbestände, die um
16.30 Uhr veröffentlicht werden, den Winterbedarf nicht abdecken und
von Yukos hat man auch schon lange nichts mehr gehört.
Lediglich die Ankündigung, dass die US-Regierung die strategischen
Ölreserven zum Ausgleich für die Folgen der Wirbelstürme auf die
Öl-Infrastruktur öffnen, könnte dem Markt einen Impuls in die andere
Richtung geben.
Selbst die Chartanalyse versagt angesichts solcher Nachrichten. Der
Bruch des Jahreshochs beim Öl ist grundsätzlich erst einmal bullish zu
bewerten. Allerdings geschah er ohne Dynamik (zumindest beim Brent)
das ist wiederum eher bearish zu werten.
Also kann ich mich nur auf Allgemeinplätze zurückziehen und Sie
wissen, dass ich gerne konkreter wäre: Generell muss man sagen, der
Ölpreis hat die theoretische Macht, den Markt abzuwürgen, zumindest
wenn Öl noch weiter steigt. Andererseits beinhaltet der hohe Ölpreis
auch das starke Potential, den Markt in eine heftige Rallye zu führen,
sobald er fällt.
Was macht der Markt aus dieser Situation? Das gleiche wie ich: Es ist
genervt und verhält sich uneinheitlich und wartet auf klare Signale.
Der Future Dax hält sich seit Wochenanfang in einer 30 Punkte Range.
Sowohl die Öl-Lagerbestände, die Arbeitsmarktdaten am Donnerstag und
Freitag und die ersten Unternehmensnachrichten aus den USA haben die
Möglichkeit, den Markt mal kurz in den Keller zu schicken, wo ein paar
starke Hände sein müssen, um ihn wieder nach oben zu hieven. Was
bleibt ist: abwarten.
Ein kleiner Fehler ist mir noch unterlaufen: Alcoa berichtet nicht am
Mittwoch, sondern erst am Donnerstag.
Investor's Daily newsletter@investor-verlag.de
Die Volksrepublik ist Werkbank der Welt, gigantischer Absatzmarkt und international gefürchteter Jobkiller. Im XXP-Studio diskutieren Experten über den möglichen Aufstieg Chinas zur größten Wirtschaftsmacht des Planeten.
Für viele ist es eine beängstigende Vision: Schon im kommenden Jahrzehnt wird China voraussichtlich der dritte Global Player neben den USA und der Europäischen Union sein. Noch immer locken niedrige Löhne, eine gute Ausbildung und die hohe Motivation der Beschäftigten jede Menge ausländischer Produzenten ins Land. Ein Facharbeiter verdient hier etwa 430 Euro, der Computerexperte rund 2700 Euro - im Jahr.
Doch nur die wenigsten Chinesen profitieren von durchschnittlichen Wachstumsraten um sieben Prozent im letzten Jahrzehnt. Arbeitsplätze und Wohlstand entstanden vor allem in den Provinzen und Städten entlang der Ostküste, von Shanghai bis Hongkong. Der Landbevölkerung in West- und Zentralchina geht es nach wie vor schlecht. Hier liegt das Durchschnittseinkommen laut Auswärtigem Amt bei mageren 317 Dollar im Jahr. Nach IWF-Schätzungen soll die Arbeitslosigkeit unter den 800 Millionen Landbewohnern bei bis zu 30 Prozent liegen.
Der Produktivität der voranpreschenden Wirtschaftsmacht tut das bisher keinen Abbruch: Etwa 80 Prozent aller DVD-Player, 70 Prozent aller Spielwaren und die Hälfte aller weltweit produzierten Schuhe werden in China gefertigt. Die Volksrepublik ist das Land, in das heute die meisten ausländischen Direktinvestitionen fließen - im vergangenen Jahr waren es über 53 Milliarden Dollar.
Doch auch als Importeur entwickelt China eine ungeheure Dynamik: Allein die Bundesrepublik konnte hier im vergangenen Jahr Waren im Wert von 18,2 Milliarden Euro verkaufen. Jetzt lässt Peking nach Jahren der Zurückhaltung auch auf politischem Parkett seine Muskeln spielen. Wenn China die Bemühungen der Deutschen um einen Sitz im Weltsicherheitsrat unterstützt, werden aus Wirtschaftskooperationen vorübergehend politische Koalitionen.
Welche Konsequenzen hat der Aufstieg Chinas für den Rest der Welt? Ist das rasante neue Wachstum der Volksrepublik eine verlässliche Konstante oder steht der Fortschritt auf wackligen Beinen? Im XXP-Studio diskutiert SPIEGEL-Redakteur Erich Follath mit Rüdiger Machetzki von Institut für Asienkunde, Mark Preußler von HSBC und dem Hamburger Architekten Volkwin Marg.
Gäste im Studio
Rüdiger Machetzki, Institut für Asienkunde
Der 63-jährige Rüdiger Machetzki ist wissenschaftlicher Referent am Institut für Asienkunde in Hamburg. Die thematischen Schwerpunkte seiner Arbeit sind Reformprobleme, Wirtschaft sowie Entwicklungsprozesse und -barrieren im asiatischen Raum. Dass China weltweit Euphorie ebenso wie Bedrohungsängste auslöst, sei nichts Neues, sondern bereits seit napoleonischen Zeiten ein Thema, sagt Machetzki. Man müsse bei aller Schönrednerei heute die Frage zulassen, ob sich der vermeintliche Gigant auf seinem "Marsch ins Zentrum" wirtschaftlicher und politischer Macht nicht "auf tönernen Füßen fortbewegt". So sei beispielsweise die chinesische Bankwirtschaft insolvent. Man könne zudem davon ausgehen, dass Chinas reales Wachstum zwei Prozentpunkte unterhalb der amtlichen Statistiken liege - "eine Folge der kuriosen Rechenkünste auf dem Abakus der sozialistischen Marktwirtschaft". Überdies speise sich die wirtschaftliche Dynamik seit sechs Jahren unter anderem aus einer höheren Staatsverschuldung. Auch die fehlende Kaufkraft und der niedrige Lebensstandard der Mehrheit der Chinesen könnten überschäumende Kaufmannsphantasien langfristig zähmen. "Nur 80 bis 100 Millionen Chinesen können so viel Geld ausgeben wie ein Durchschnittsverbraucher in Europa."
Volkwin Marg, Architekt
Volkwin Marg wurde 1936 in Königsberg geboren. Er studierte Architektur in Berlin und Braunschweig und war Mitbegründer des international renommierten Hamburger Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner (gmp). 1972 wurde Marg an die Freie Akademie der Künste in Hamburg berufen. Zwei Jahre später lehrte er an der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Von 1979 bis 1983 war Marg Präsident des Bundes Deutscher Architekten. Seit 1986 ist er Professor für Stadtbereichsplanung an der RWTH in Aachen. Gerkan, Marg und Partner sind mit eigenen Büros in Peking und Shanghai vertreten. Das Büro ist an 33 Projekten in ganz China beteiligt. So entwarf gmp das auf ein Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro veranschlagte Chinesische Nationalmuseum in Peking sowie das Mega-Projekt einer komplett auf dem Reißbrett entworfenen Stadt. Das seit einem Jahr im Bau befindliche Luchao bei Shanghai soll schon im Jahr 2006 etwa 80.000 Menschen beherbergen. Außerdem auf dem Programm der Hamburger: Die mit 270 Metern höchsten Zwillingstürme der Volksrepublik in Dalian sowie ein Opernhaus in Chongqing, der mit 32 Millionen Einwohnern größten Gemeinde der Welt. Erst vor wenigen Wochen erhielt gmp den Auftrag für ein neues Marriott Hotel im chinesischen Ningbo.
Marc Preußler, Prokurist bei HSBC in Düsseldorf
Die HSBC Group wurde nach der "Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited" benannt - einer Bankgesellschaft, die 1865 gegründet wurde, um den wachsenden Handel zwischen China und Europa zu finanzieren. Der Firmensitz ist in London, das internationale Netzwerk des Finanzdienstleiters umfasst 10.000 Büros in 76 Ländern. HSBC ist an den Börsen von London, Hong Kong, New York, Paris and Bermuda gelistet. Etwa 200.000 Aktionäre haben weltweit Anteile an der Holding.
Moderation:
Erich Follath, DER SPIEGEL
Arcelor werde fortan "keine neuen Mehrjahresverträge ohne Indexierung" mehr mit seinen Kunden schließen, sagte Dollé. Roheisen habe sich 2004 um ein Fünftel verteuert, die Schrottpreise sogar verdoppelt und die Frachtkosten vervierfacht. "Insgesamt sind unsere Kosten in der Größenordnung von 40 bis 60 Prozent gestiegen", sagte Dollé. "Wir können unseren Stahl nicht zu Verlusten verkaufen."
Nach einem Tiefpunkt von 200 Dollar Anfang 2002 koste Flachstahl heute 600 bis 800 Dollar je Tonne. "Das ist eine weltweite Bewegung, die die Wettbewerbskraft unserer europäischen Kunden nicht beeinträchtigt." Die Nachfrage wachse derzeit schneller als der Verbrauch, weil die Kunden in Erwartung weiterer Preissteigerungen die Lager aufstockten./hn/DP/fn
Für das Geamtjahr 2004 erwartet Xu Hongyuan vom State Information Center (SIC), eine Einrichtung der National Development and Reform Commission, einen Energiemangel von 20 Millionen KWH, das doppelte wie im vergangenen Jahr. Daraus folgend hat die Zentralverwaltung mehr Investition im Energiensektor angeregt, so Xu. Xu weiter : "Aber, wenn die Investition nicht richtig durchgeführt werden, wird ein Energieüberangebot eine unvermeidbare Nebenerscheinung sein."
Bai Jianhua, Energienanalytiker des State Power Economic Research Center, verweißt darauf, dass viele Provinzregierungen Energieprojekte hochgezogen haben, und es noch vorhaben, ohne der Zustimmung der Zentralverwaltung. Es ist einfach die Gier nach Profiten die auch im Energiesektor ungezügelte Investitionen zur Folge haben. Bai Jianhua verweist auf die "Explosivität" die es nach sich zieht wenn zu diesen "illegalen" Energieprojekten auch noch die durch die Zentralverwaltung genehmigten hinzukommen. Die getätigten Investitionen würden in diesem Fall nicht wieder hereinkommen, da dazu etwa zwei bis drei Jahre notwendig wären. Aber ein entstehendes Überangebot an Energie würde das nicht zulassen.
Das es ein heißen Eisen ist zeigen die kommenden Investitionspläne. Xu Hongyuan teilte dazu mit, dass in den nächsten zwei Jahren über 200 Mrd. Yuan für den Aufbau von etwa 144 neuer Kraftwerke ausgegeben werden. Diese erreichen eine Kapazität von 75 Millionen KW. Das jährliche Wachstum der Investition in diesen Sektor schätzt er für dieses Jahr zwischen 22 und 23 % gegenüber 19,3 % im letzten Jahr. In den folgenden drei bis fünf Jahren geht er von 25 % Investitionswachstum aus.
Li Yuan, Energie Analyst von Haitong Securities Co Ltd, rät dazu die Energiepreise zukünftig am Bedarf des Marktes zu orientieren und nicht mehr durch staatliche Kontrolle bzw. Vorgabe festzulegen. Sein erstes größeres Energieüberangebot erlebte China Ende der 90`iger Jahre nach der Schliessung von unrentablen staatseigenen Unternehmen in Größenordnungen. Durch das Wegbrechen dieser Energieträchtigen alten Unternehmen brach der Energiebedarf dadurch plötzlich ein.
Wie sieht es nun mit Eigeninvestitionen in Aktien der Unternehmen aus dem Energiesektor aus ? Vorerst wird es weiterhin interessant bleiben in diesem Bereich zu investieren. Sollte es aber zu diesem Überangebot kommen dann kan man getrost von einem Preisverfall ausgehen. Knackpunkt dürfte dabei aber vor allem der Gundstoff, die Kohle sein. Mit dem zunehmenden Aufbau von Kraftwerken, der überwiegende Teil wird auf Kohlebasis arbeiten, wird auch der Bedarf an Kohle erheblich weiter steigen und die schon jetzt knappen Lieferrecourcen übermaßen strapazieren. Inwiefern dann eine reibungslose Belieferung ermöglicht wird bleibt abzuwarten. Ausgehen kann man jedoch von weiteren Kohlepreissteigerungen.
Die angesprochenen "wilden" Investitionen könnten zum Fiasko der Provinzfürsten und deren Provinzen werden, aber auch für die kreditgebenden Banken, wenn es zu dieser Überversorgung kommt. Diese würde zwangsläufig eine Marktregulierung der Energiepreise nach sich ziehen. Dann dürften sich diese Investitionen schnell in einen Berg von faueln Krediten verwandeln. 12.10.2004 (il)
Bereits im August liefen Gerüchte, dass der chinesische Elektronikkonzern Hisense bei Loewe als Investor einsteigen will. "Die Gespräche laufen gut", erklärte damals ein Sprecher des Kronacher Fernsehherstellers. Die WirtschaftsWoche hatte berichtet, das auch die Banken, die mit Loewe verbunden sind, bereits Tuchfühlung mit dem Unternehmen Hisense aufgenommen hätten. Zuvor war bereits der japanische Konzern Sharp mit 10 % bei Loewe eingestiegen.
Bereits Oktober vorigen Jahres waren wir in einem Bericht anlässlich einer Konferenz in München mit einer Deligation aus Guangdong auf den Sachverhalt TCL - Schneider - Loewe AG eingegangen. 13.10.2004 (rh)
die IPO-Welle kommt in CHina wieder in Gang!!!
http://emfis.com/Index.1+M581634e54d1.0.html
"Wenn China erwacht, erbebt die Welt" sehr schöne Weisheit von Napoleon.
Etwa 80 Prozent aller DVD-Player, 70 Prozent aller Spielwaren und die Hälfte aller weltweit produzierten Schuhe werden in China gefertigt. Das ist doch der blanke Wahnsinn :) An der Kaufkraft gemessen, ist China schon an Deutschland und den USA vorbeigezogen und haben eine weitere Stufe auf dem Weg zur Globalisierung erklommen.
Wird Peking zum größten Gegenspieler Washingtons?
Entweder wird China die Weltwirtschaftsmacht (in 30-40 Jahren) ansteuern oder mit den USA gleichziehen, damit ein gesundes Kräfterverhältnis entsteht, zweiteres wäre natürlich besser.
Die Schlüsselfragen sind ebenfalls sehr gut:
Welches ist der Markt, in dem man es sich nicht leisten kann, nicht dabei zu sein? = China
Die Geldquelle, die Amerikas Wirtschaft flüssig hält? = China
Die Lokomotive, die das Weltwirtschaftswachstum nach vorn zieht? = China
Der Riesengorilla, der Jobs aus dem Westen absaugt? = China
Also, China ist erst am Anfang, die Konsumrevolution ist eingeläutet und die junge Generation hat die größte Kaufkraft. Der Konsum-Boom hat begonnen.
meine Meinung
greetz bammie
ich bin natürlich auch der selben meinung, dass china ein interessanter und wichtiger motor ist! aber soeben habe ich eine kolumne bei w:o und emfis gelesen, die auch mahnende worte hat! - lest sie euch am besten durch : http://emfis.com/Index.1+M5987e7d1f35.0.html
Grüße!
China H-Shares - Soweit intakt ...
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Erklärung: Was sind China H-Shares? China H-Shares = HANG SENG China Enterprise Index - "China über den Hang Seng Enterprise Index kaufen"
Hang Seng China Enterprises Index (China H-Shares): 4.505,24 Punkte.
Aktueller Wochenchart (log) seit dem 20.04.2003 als Kurzupdate:
April bis Mitte September 2004 liegt ein großes steigendes bullishes Dreieck mit BUY Trigger bei 4.434,53 vor. Am 17.09.04 konnte der Index über den BUY Trigger und die maßgebliche Abwärtstrendlinie seit Beginn 2004 ausbrechen. Am 08.10.04 wurde bei 4.838,55 ein Zwischenhoch gesetzt. Seitdem fällt der Index seit 2-3 Wochen wieder ab. Bei den Kursabschlägen handelt es sich aber lediglich um eine Pullbackbewegung zurück auf Ausbruchsniveau, die bis 4.327,00 verlaufen kann. Bei 4.327,00-4.434,53 dürfte es wieder eine Wende nach oben geben und eine Attacke auf die 4.838,55 dürfte starten. Charttechnisch ist weiterhin davon auszugehen, dass auf mittelfristige Sicht 5.408,00 Punkte erreicht werden können.
Die Fischer von Gwadar führten bisher ein karges, isoliertes Leben, für das sich kaum jemand interessierte. Es gab keine Straße, die zu der Halbinsel an der Küste von Belutschistan hinführte. Meist legten nur arabische Schnellsegler aus Holz dort an - mit Autoreifen und Kühlschränken als Fracht, die für das riesenhafte Hinterland Belutschistans bestimmt war.
Im Gegenzug nahmen die schnittigen Schiffe den frischen Fang der Fischer mit an Bord: Hummer, Krabben und Riesengarnelen - und manchmal auch einen besonderen Stoff: Haschisch in großen Baumwollsäcken, die von Kamelkarawanen durch die Wüsten von Belutschistan nach Gwadar befördert wurden.
Mit der Abgeschiedenheit des Fischerdorfs, das sich in einer Bucht am Rand eines Tafelbergs befindet, ist es jedoch bald vorbei: Vom 460 Kilometer entfernten Karatschi ist ein Highway am Arabischen Meer entlang zur Halbinsel von Gwadar gebaut worden. Und hohe Besucher werden dort im Januar zu einer Zeremonie erwartet, die das Fischerdorf jäh ins 21. Jahrhundert katapultieren soll.
Pervez Musharraf wird nach Gwadar kommen, der Militärpräsident Pakistans, von dem wiederum Belutschistan mit 347.188 Quadratkilometern die größte Provinz bildet. Die Fläche des wilden Belutschistan, das zur Hauptsache aus fast menschenleeren Wüsten besteht, entspricht damit fast derjenigen Deutschlands (357.027 Quadratkilometer).
Wälder von Bambusgerüsten und Gebirge von Baustahl
Begleitet wird Musharraf wiederum von keinem Geringeren als Wen Jiabao, dem Premierminister Chinas. Am Ostufer der Halbinsel will der Gast aus Peking einen neuen Hafen inspizieren und eröffnen, erbaut unter der Anleitung von 500 chinesischen Technikern und Ingenieuren. Das Tempo des Hafenbaus verlief nach chinesischem Muster gleichsam auf der Überholspur - als Sturzprogramm, das gerade Mal im März 2002 begann.
So sehr lag den Chinesen an einem raschen Gelingen des Projekts, dass der Hafen drei Monate früher als geplant den Betrieb aufnimmt. Ganze Wälder von Bambusgerüsten sind inzwischen abgebaut, die eine Flotte von Küstenfrachtern nach Gwadar brachte, zusammen mit Gebirgen von Baustahl, 200 Bulldozern und kolossalen Mengen von Zement.
Das aber war nur die erste Bau-Etappe, die drei Piers mit einer Länge von je 602 Metern umfasst. Ein zweiter, ungleich größerer Abschnitt sieht neun Anlegeplätze vor, darunter ein Container-Terminal. Richtig geklotzt aber wird mit zwei Terminals für Öltanker, Tankfarmen und dazu einer Raffinerie, die mit den Terminals durch eine unterirdische Pipeline verbunden werden soll. Bisher hat China in den Hafen nahe der Grenze zum Iran 198 Millionen US-Dollar investiert. Für den weiteren Ausbau ist der erkleckliche Teil eines Kredits in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar vorgesehen, mit dem aber auch chinesische Fregatten für die Marine Pakistans beschafft werden sollen.
Arme Kleinwelten aus Lehm
All das wird im heißen Belutschistan, in dem nur 6,5 Millionen Menschen leben, kaum dringend gebraucht. Wasser wäre wichtiger, denn der Grundwasserspiegel sinkt nach einer langen Dürrezeit bedrohlich ab. Viele Brunnen sind ausgetrocknet, und Viehsterben ist die Folge. Die weit zerstreut liegenden Dörfer bilden arme Kleinwelten aus Lehm - mit Lehmgebäuden, Lehmmauern und Festungen aus Lehm. Aufsässige Stammesführer bestimmen hier den Gang der Dinge: Nawab (Fürsten), Sardar (Gebieter) und Tumandar, so genannte Kommandanten, deren Mächtigste gleich alle Titel tragen.
Und eigentlich war die Küste Belutschistans bis heute nur Schrotthändlern bekannt, die sich auf Schiffsstahl spezialisieren. Denn auf den einst bildschönen Sandstränden östlich von Gwadar werden seit Jahren rostige Tankerveteranen angelandet und zerlegt. Die Küste ist dort stellenweise schwarz wegen des Bunkeröls der Wracks. Feuer und Explosionen sind auf den Verschrottungsplätzen alltägliche Ereignisse. Asbest liegt umher; giftiges Ballastwasser verseucht den Sand. Zuletzt hat man in dem militärischen Sperrgebiet die "Sea Giant" abgewrackt, einen 555.051-Tonnen-Tanker.
Bei Gwadar wiederum soll obendrein auch eine neue Stadt entstehen, inklusive eines Flughafens, einer Meerwasserentsalzungsanlage und mehrere Fünf-Sterne-Hotels, verspricht eine Gwadar-Entwicklungsbehörde anhand eines Master-Plans. Auch ein Golfplatz "von Weltformat" sei vorgesehen, und überhaupt werde die künftige "Mega-City" in wenigen Jahren bereits halb so groß sein wie die Hauptstadt Islamabad. Reiche pakistanische Familien vertrauen solchen Sprüchen und kaufen im rückständigen Gwadar, wo Trinkwasser am Tag nur eine Stunde fließt, Grund und Boden unbesehen.
Beamte mit "Scheuklappen wie Maulesel"
Die Idee eines Booms mit Touristenstädten, Jachthäfen und Themenparks ausgerechnet in Belutschistan beflügelt auch Ikram Sehgal, den Herausgeber der angesehenen Zeitung "The Nation". Pakistan besitze dort eine "Goldküste" wie jene von Dubai am Persischen Golf, fabuliert Sehgal. Nur Regierungsbeamte "mit den Scheuklappen von Mauleseln" hätten in der Vergangenheit das Potenzial dort übersehen.
In Wirklichkeit verdecken Vergleiche mit Dubai und enthusiastische Vorstellungen von einem Club Mediterannée im Sand Belutschistans handfeste politische und strategische Interessen. Denn Gwadar ist vor allem für China verlockend, das sich mit dem Hafen eine Großtankstelle nahe zu den Öl-Ländern am Golf und erstmals auch ein Macht-Bollwerk am Arabischen Meer geschaffen hat.
"Damit verfügt China künftig über einen Ankerplatz, der seinen Ölfluss aus dem Golf absichert", sagt etwa Ashley Tellis, Südasien-Experte bei der Carnegie-Stiftung in Washington. Gwadar eröffnet aber auch den kürzesten Weg in die endlos anmutende Westregion Xinjiang, die Peking mit einem neuen Großen Sprung in ein Industriezentrum verwandeln will: Nur so lassen sich seine hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten beibehalten.
Ausweichen vor der energiehungrigen USA
Ein Hafen am Arabischen Meer ist aber auch weit genug vom politisch labilen Golf entfernt, der traditionell eine amerikanische Einflusssphäre darstellt: China verringert mit dem Außenposten in Belutschistan die Gefahr eines Zusammenstoßes mit den nicht minder energiehungrigen USA - und hat von Gwadar aus gleichwohl den Blick auf die Straße von Hormus, das neuralgische Tanker-Nadelöhr an der Einfahrt zu dem Krisenmeer.
Mit mehr als elf Prozent seiner gesamten Importmenge an Öl ist beispielsweise der Oman zu einem Hauptlieferanten Chinas aufgestiegen. Das Sultanat aber verlädt sein Öl praktischerweise an der Küste zum Arabischen Meer und meidet so die Straße von Hormus, in der während des Kriegs zwischen dem Irak und Iran beide Seiten Jagd auf Tanker machten.
Gwadar bietet China auch die Möglichkeit, an die neuen Ölstaaten Afrikas andocken zu können. Peking hat Lieferabkommen mit aufstrebenden Öl-Ländern wie Äquatorialguinea, Kamerun, Gabun und Angola abgeschlossen - und es bedient sich seit längerem im Sudan. Dessen Verladeplatz befindet sich mit dem Ölhafen Port Sudan am Roten Meer und damit gleichfalls in sicherer Distanz zum Persischen Golf, dem Kriegslärm im Irak und Saudi-Arabiens, eines unsicher werdenden Lieferanten.
Allwetter-Freundschaft mit Pakistan
Von Port Sudan aus ist Gwadar hingegen leicht erreichbar - wie in einem Puzzle, das die Strategie Pekings abbildet. Chinesische Arbeiter verlegten auch schon die Pipeline vom Ölgebiet des Weißen Nil nach Port Sudan, und aktuell betrachtet China die Konflikte in den Krisenregionen des Sudan nur als lästige Verirrung. Als im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Sanktionen gegen den Sudan beschlossen werden sollten, drohte Peking zunächst mit einem Veto und enthielt sich am Ende der Stimme - zusammen sinnigerweise mit Pakistan und dem Öl-Land Algerien, das Chinas Staatschef Hu Jintao Anfang dieses Jahres besuchte.
Selbst die Tanker-Piers des Tiefwasserhafens von Gwadar sind auf die Absicht Pekings zugeschnitten, sich vom Golf so weit wie möglich abzukoppeln. Die Anlegeplätze sind nämlich nicht auf ultragroße Tanker, sondern auf Schiffe bis zu 200.000 Tonnen ausgelegt, die auch in den kleineren Ölstaaten beladbar sind.
Peking sieht sich nun auch für die zwischen beiden Ländern oft beschworene Allwetter-Freundschaft mit Pakistan belohnt, die in den sechziger Jahren eingeleitet wurde. Pakistan hatte damals aus freien Stücken Gebirgstäler nördlich des Achttausenders K 2 an China abgetreten, was dessen Ministerpräsident Zhou Enlai mit dem Bau des Karakorum Highway belohnte, der sich von der Grenze bis in die Nähe von Islamabad erstreckt. Die Highway-Böschung stellt zugleich eine fast perfekte Pipeline-Piste dar, vorbei am Fuß des Berggiganten Rakaposhi (7788 Meter) und hinauf zum berühmten Khunjerab-Grenzpass. Von dort ginge es mühelos hinunter in die ehemalige Basarstadt Kaschgar in Xinjiang, die heute eine Industriezentrale ist und mit ihren Hochhäusern wie Shenzhen und Shanghai aussieht.
Einnahmen von Hunderten Millionen Dollar
Dank Gwadar hat China erreicht, was einst der sowjetischen Parteiführung in Moskau vorschwebte: der Besitz eines Warmwasserhafens am strategisch wichtigen Arabischen Meer. Die Idee reichte bis in die Zarenzeit zurück, endete aber mit der Invasion Afghanistans und damit einer Katastrophe, die noch heute nachwirkt. Auch die Taliban waren mit dem Projekt einer Gaspipeline nach Gwadar gescheitert: Als die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright den sinistren Charakter der selbsternannten Gotteskrieger erkannte, untersagte sie dem kalifornischen Konzern Unocal, das Vorhaben zu realisieren.
Nun verspricht sich die Regierung in Islamabad von einer Pipeline nach Xinjiang Transiteinnahmen im Wert von Hunderten von Millionen Dollar. Und auch der Bau einer Gaspipeline wird wieder erwogen - jedenfalls vom pakistanischen Premierminister Shaukat Aziz. Der hatte Anfang Oktober in Duschanbe, der Hauptstadt des nördlichen Nachbarn Tadschikistan, den Bau einer solchen Verbindung vorgeschlagen - mit einer Stichleitung durch den schmalen Wakhan-Korridor im äußersten Nordosten von Afghanistan.
Das größte Problem ist freilich das mittelalterliche Wüsten-Hinterland Belutschistans. Die dortigen Fürsten und Gebieter fürchten eine Modernisierung: Das neue Gwadar könnte ihrer Machtfülle den Garaus machen und Fremde in die Provinz locken.
Anschläge auf Strommasten und Transformatoren-Stationen geschehen deshalb immer öfter - und desgleichen Angriffe auf Pipelines, die schon verlegt worden sind. Denn auch Belutschistan besitzt große Rohstofflager, unter ihnen Kupfererz, Silber und einen Hort von 765 Milliarden Kubikmeter Erdgas.
Im Mai kamen drei chinesische Ingenieure durch eine Autobombe ums Leben, als sie nach Gwadar zur Arbeit fuhren. Die Bombe explodierte auf dem Stammesgebiet der Baluch, die von Anfang gegen den Bau eines Hafens waren. Um die Baluch zu beschwichtigen, sind im Master-Plan auch Schulen und ein Hospital erwähnt. Und dazu ein Luxus der besonderen Art: der Bau einer Eisfabrik.
...oder: "Fasten your seat belts, ladies and gentlemen (in the United States and elsewhere)
Seit geraumer Zeit beobachte ich, wie China mit seinem erheblichen Währungsreserven zurückhaltend umgeht, die es aus seinen stetig steigenden Exporten, vor allem in die SA ansammelt. Dabei stellte ich mir häufig die Frage, warum die Chinesen ihre Währung gegenüber dem Dollar nicht aufwerten und sich seit Jahren hartnäckig weigern, dies trotz deutlicher Forderungen aus den USA zu tun.
Nach außen wird diese Haltung begründet mit den erheblichen inneren Problemen, unter denen China wegen seiner relativ hohen Arbeitslosigkeit und der großen Kreditrisiken und -Ausfälle im chinesischen Bankensystem, das vollständig erneuert werden müsste, leidet.
Das ist aber sicherlich nur ein Teil der Wahrheit. In einem Gespräch mit einem erfahrenen Freund und Volkswirt aus den USA haben wir auch weitergehende Aspekte diskutiert; im Verlauf dieses Gesprächs baute sich ein Bild vor meinem geistigen Auge auf, das logisch erscheint und das die Verhaltensmuster der chinesischen Regierung auf einmal verständlich macht.
Natürlich sind die oben genannten innerwirtschaftlichen Probleme drängend, aber genauso wichtig wäre es, den erarbeiteten Überschuss nicht durch Währungsverluste zu minimieren, bzw. statt US-Bonds zu kaufen, diese Mittel zu einem weitaus höheren Zinssatz und mit besserer volkswirtschaftlicher Wirkung im eigenen Lande anzulegen.
Meine Meinung zur chinesischen Strategie beinhaltet eine große Portion Anerkennung für die Langfristigkeit dieser Strategie und für die außerordentlichen Vorteile, die für China mit dieser Strategie verbunden sein werden.
Die chinesische Strategie richtet sich nach folgenden Richtlinien aus:
1. Halte die chinesischen Arbeitskosten niedrig, um weltmarktfähig zu bleiben.
2. Übernehme in der ersten Phase einfache, aber personalintensive Arbeiten, die anderswo nicht so günstig erledigt werden können.
3. Mit stark wachsender Wirtschaft werden sich die anderen Volkswirtschaften darum bemühen, in Deinem Lande zu investieren.
4. Lasse die Ausländer investieren, gib ihnen aber nicht die Macht über die Unternehmen.
5. Binde Deine Währung fest an die Welt-Leitwährung, um sich so den Export in das Land der Welt-Leitwährung zu sichern.
6. Lasse fremde Investitionen nur dann zu, wenn gleichzeitig damit ein interessantes Know-How übertragen und für Dein Land verfügbar wird.
7. Versuche, über die Kostenvorteile eine Marktbeherrschung in Deinen Export-Zielländern zu erreichen. Zerstöre damit die Produktionskapazitäten Deines Exportpartners und mache ihn abhängig von Deinen Lieferungen.
8. Verängstige Deinen Exportpartner nicht, indem Du Deine Exporterlöse sofort in andere Währungen oder Edelmetalle umtauschst, sondern lege diese Gelder liquide und zinsbringend in dessen Staatsanleihen an; Dein Partner wird Dir dafür dankbar sein.
9. Analysiere genau, was Du noch zu Deiner Unabhängigkeit brauchen kannst, z.B. den Zugriff auf die erforderlichen Energiequellen und Rohstoffe.
10. Kaufe mit Deinen Exportüberschüssen die für Deine Wirtschaft erforderlichen Resourcen, möglichst aber nicht im Lande Deines Exportpartners, sondern in anderen Ländern, denn sonst bist Du wieder in einer abhängigen Position.
11. Wenn Du Dich eines Tages stark genug fühlst, Du Dir ausreichende Resourcen gesichert hast, dann gebe Deine Währung frei und fordere von Deinen Exportpartnern höhere Preise für Deine Waren. Dein Exportpartner wird in der Zwischenzeit seine Produktion wegen der von Dir jahrelang praktizierten Dumpingpreise entweder ververlagert oder eingestellt haben.
12. In der Zwischenzeit wird sich durch Deine hohen Überschüsse auch im eigenen Lande die Nachfrage so gesteigert haben, dass Du erhebliche Teile Deines Produktionsvolumens im eigenen Lande für den Konsum einsetzen kannst.
13. Wenn Du jetzt noch Deine verbliebenen Währungsreserven (in der Währung Deines Exportpartners) gegen andere und stabilere Währungen, eventuell sogar gegen Edelmetalle tauschst, dann kannst Du Deinen Exportpartner beherrschen. Du hast die Produktionskapazitäten, die Rohstoffe und Resourcen und kannst über den Verkauf Deiner Währungsreserven Einfluss auf das Land der Welt-Leitwährung nehmen.
Ich halte diese Langfriststrategie für exzellent, wenn auch nur aus der chinesischen Sicht; gibt es aber dafür Hinweise, wie weit die Strategie schon realisiert ist?
Ja, es liegen ausreichende Erfahrungen vor:
a.) In China wurden in den letzten Jahren die größten je erfassten Industrieinvestitionen getätigt.
b.) Die Chinesen haben sich auf dem Wege über Joint-Ventures das erforderliche Know-How gesichert (siehe Siemens und Thyssen = Magnetbahn, siehe MD Helicopters = Hubschrauberbau etc.)
c.) Die chinesische Regierung legt gegen jede Empfehlung von Kapitalmarktspezialisten ihre Überschüsse in US-Staatsanleihen an.
d.) Die chinesische Industrie beherrscht teilweise den gesamten Weltmarkt, Kapazitäten in den USA wurden durch die US-Industrie nach China ausgelagert (z.B. werden in den USA keine Jeans mehr gefertigt, elektronische Geräte kommen fast ausschließlich aus Ostasien etc.)
e.) China kaufte in den Jahren 2002 und 2003 weltweit die Rohstoffe auf; beim Schrott und bei Edelstahl kam es weltweit zu Engpässen, weil China den Schrott und Nickel sowie andere Rohstoffe ohne Limit aufkaufte. Als der Weltmarkt nervös wurde, sprach die chinesische Regierung von eingeleiteten "Bremsmaßnahmen", die die anderen Länder beruhigen sollten.
f.) China beginnt mit der Übernahme von Rohstoff-Unternehmen, wie z.B. Noranda/Kanada und Beteiligungen an Firmen aus dem Gebiet der kanadischen Ölsande.
Wo stehen wir heute? Bis zur Stufe 9 haben es die Chinesen gebracht; es stehen noch die Aktivitäten der Stufen 10 (in vollem Gange) bis 13 aus. In absehbarer Zeit wird China den USA die Rechnung dann präsentieren, wenn es sich die besten Voraussetzungen für einen Paradigmen-Wechsel geschafft hat.
Dann aber heißt es: "Fasten your seat belts, ladies and gentlemen."
© Dietmar Siebholz
Shanghai 16.11.2004 (www.emfis.com) Laut Aussagen eines Interviews mit Mark Mobius, der die Emerging Market Fonds der Fondsgesellschaft Templeton betreut, befindet sich der japanische Einfluss auf die asiatischen Märkte auf dem Rückzug: "Der Einfluss von japanischen Wertpapieren auf andere Märkte in Asien nimmt ab, da Chinas Einfluss immer größer wird und damit Japan ersetzt."
War früher Japan das Land, welches den Export Asiens (ex-Japan) mit seinen Importen bestimmte, so hat China in den letzten zehn Jahren ein Gewicht erreicht, welches mittlerweile sogar dazu ausreicht, die japanischen Exporte zu bestimmen. Chinas Einfluss auf Asien, Osteuropa (insbesondere Russland), Lateinamerika und die Weltwirtschaft im Gesamten kann damit gar nicht mehr hoch genug eingeschätzt werden. Selbst wenn China lediglich ein fünftel bis ein viertel der weltweiten Nachfrage bestimmt, so reicht dies imemrhin aus um nahezu das gesamte Nachfragewachstum für Rohstoffe zu erzeugen.
Neben diesem Wechsel der Aufmerksamkeit von Investoren spielt für die asiatische Marktentwicklung natürlich auch der Trend des US-Dollars sowie das Verhalten von ausländischen Investoren eine Rolle, die im Zuge einer steigenden Wallstreet nach Diversifikationsmöglichkeiten Ausschau halten.
Elizabeth Soon, Hong Kong-based head of Pacific Basin investments at Standard Life Investments, also noted that investors in Asia don't necessarily look to Japan for direction.
"Asia Pacific equities aren't banking on Japan, but looking more at the U.S. to push into recovery phase," she said.
Hong Kong 15.11.2004 (www.emfis.com) Die Hong Konger Tom Group weiter ihr chinesisches Medienengagement weiter aus und hat zu diesem Zweck eine Rahmenvereinbarung zum Kauf einer 20 Prozent Beteiligung an Huayi Brothers, dem größten privaten Filmproduzenten Chinas unterzeichnet. Dies berichtet der Weekly Economic Observer in seiner heutigen Ausgabe.
Huayi Brothers plant nach eigenen Angaben innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre selbst an die Börse zu gehen. Dafür könnte man die Hilfe von Tom Group sehr gut gebrauchen.
Tom Group erhält damit ein weiteres Standbein in der chinesischen Medienindustrie. Bisher besitzt Tom Group vor allem Aktivitäten in Chinas Fernseh-, Werbe- und Verlagsmarkt und ferner die Mehrheit am Online Konzern Tom Online. 15.11.2004 (al)
Um die Produktpiraten besser bekämpfen zu können, hat das amerikanische Patent- und Markenamt jetzt erstmals einen eigenen Attaché an die US-Botschaft in Peking geschickt. Nach Angaben des amerikanischen Handelsministeriums verlieren Unternehmen aus den USA, Europa und Japan durch chinesische Produktpiraten jährlich rund 50 Milliarden Dollar Umsatz.
Die ausländischen Direktinvestitionen in China haben bereits in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 53,8 Milliarden Dollar erreicht – mehr als die Gesamtsumme des vergangenen Jahres.
HB BERLIN. Noch ist Deutschland der drittgrößte Autohersteller der Welt, hinter den USA und Japan. Doch China rückt in die Spitzengruppe auf und könnte Deutschland bei der Autoproduktion bald überholen, wie die Zeitung «Welt am Sonntag» vorab unter Berufung auf Berechnungen des Verbandes der Automobilindustrie VDA berichtete.
Demnach könnte die Volksrepublik in diesem Jahr eine Produktion von 5,73 Millionen Fahrzeugen erreichen, fast die Hälfte davon sind Personenkraftwagen. Damit würde China Deutschland vom dritten Platz der Weltrangliste verdrängen. Um diese Zahl zu erreichen, müsste die chinesische Produktion im Schlussquartal 2004 allerdings so zulegen wie in den ersten drei Quartalen, was laut «Welt am Sonntag» «eher unwahrscheinlich» ist.
Schon im dritten Quartal habe die Zuwachsrate der chinesischen Fahrzeugproduktion nur noch sechs Prozent betragen, nach 27 und 30 Prozent in den ersten beiden Quartalen. Der Grund: Die chinesische Regierung versucht derzeit, das schnelle Wirtschaftswachstum zu zügeln, indem sie die Vergabe von Krediten erschwert. Zudem könnte die Verteuerung der Kraftstoffe eine langsamere Entwicklung zur Folge haben, mutmaßt die «Welt am Sonntag».
Wahrscheinlicher sei das «chinesische Überholmanöver» deshalb im ersten Halbjahr 2005, so die Zeitung weiter. Dann könnten in dem ostasiatischen Land erstmals mehr Fahrzeuge gebaut werden als in Deutschland. Nur die USA mit in diesem Jahr 12,09 Millionen und Japan mit 10,29 Millionen Fahrzeugen stellen mehr Autos her. Deutschland produziert in diesem Jahr voraussichtlich 5,52 Millionen Fahrzeuge. Noch vor sechs Jahren produzierte China gerade einmal 1,64 Millionen Fahrzeuge und lag damit auf Rang zehn der Weltrangliste.
HB LONDON/BIRMINGHAM. SAIC werde 70 Prozent an einem Gemeinschaftsunternehmen halten, in dem die Rechte, die Marken und das Kernvermögen der beiden Autobauer vereinigt werden sollen, bestätigte ein MG-Rover-Sprecher am Samstag einen Bericht der britischen Tageszeitung „The Independent“. Damit erhält die frühere BMW-Tochter MG Rover das dringend benötigte Kapital und sichert 6100 Arbeitsplätze in seinem Werk in Longbridge. Die beiden Produktionsgesellschaften in Birmingham und Schanghai bleiben dem Bericht zufolge aber unabhängig. „Das ist keine Übernahme, sondern eine Partnerschaft“, betonte der Sprecher.
Die chinesische Regierung soll der Vereinbarung bis Anfang nächsten Jahres zustimmen.
SAIC und MG Rover wollen in das Gemeinschaftsunternehmen rund eine Milliarde Pfund (rund 1,4 Milliarden Euro) investieren. So viel werde es kosten, eine neue Modellreihe zu bauen, die 2006 mit dem Nachfolger der Limousine Rover 45 starten soll, sagte der Sprecher. Ein Kleinwagen, eine große Limousine und ein Sportwagen sollen folgen. „Der Plan wäre, alle Modelle an beiden Standorten zu bauen“, erklärte MG Rover. Das Projekt soll der Regierung in Peking bis Jahresende vorgelegt werden, sobald alle Einzelheiten feststehen. Deren Zustimmung werde Ende Januar erwartet. Angepeilt werde die gemeinsame Produktion von einer Million Autos pro Jahr.
Bereits im Juni waren Rover und SAIC enger zusammengerückt, als beide ein Abkommen über eine nicht näher definierte Kooperation unterzeichneten. Berichte über eine Fusion hatte MG Rover aber vehement dementiert.
Rover war vor vier Jahren von BMW für den symbolischen Preis von zehn Pfund Sterling an die britische Investorengruppe Phoenix verkauft worden, nachdem der Münchener Konzern seine jahrelangen Bemühungen um eine Sanierung aufgegeben hatte.
Seither schreibt das Unternehmen weiter Verluste. Der „Independent“ zitierte Phoenix-Chef John Towers, von der Vereinbarung mit den Chinesen hänge die Zukunft von MG Rover ab.
Im Zuge seines Expansionskurses hatte SAIC kürzlich den koreanischen Konkurrenten Ssangyong Motor übernommen.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 zu den sechs weltgrößten Autoherstellern zu gehören. Ein Börsengang im Ausland soll Berichten zufolge zwei Milliarden Dollar erlösen. In China ist SAIC der wichtigste lokale Produktionspartner von VW und GM.
Dies sei eine zu hohe Zuwachsrate, sagte Li. Ein Rate von rund 20% erscheine ihm tragfähiger. Weiter sagte Li, die People's Bank of China (PBOC) sei besorgt über den Abfluss von Einlagen bei Banken, die in die Schattenwirtschaft flössen. Diese Entwicklung sei auf die real negativen Einlagenzinsen und die schwache Performance des Aktienmarktes zurückzuführen. Die Notenbank sei über die Entwicklung nicht glücklich. Eine Lösung sei nur mit einem positiven Einlagensatz und einem effektiven Aktienmarkt zu erreichen. Dies könne aber nicht in ein oder zwei Jahren erreicht werden. (ENDE) Dow Jones Newswires/24.11.2004/DJN/gs/cv
Die Herrschenden in der Volksrepublik China wehren sich mit protektionistischen Maßnahmen gegen den wachsenden Einfluss westlicher Softwarefirmen. Laut einem Bericht der Financial Times soll die Regierung ihre Ministerien und Behörden angewiesen haben, bei der Beschaffung neuer Software darauf zu achten, dass sie von einheimischen Herstellern stammt. Mitglieder des internationalen Branchenverbandes CTIA reagierten dem Bericht zufolge auf diese Anweisung nervös, da vermutet wird, durch diese Anordnung sollen bestimmte Anbieter gänzlich vom chinesischen Markt verdrängt werden.
In die Kritik geraten war die Stadtverwaltung von Peking, die mit Microsoft einen 3,5-Millionen-Dollar-Deal abgeschlossen hatte. Damit unterstütze die lokale Regierung einen US-Monopolisten, so die harsche Kritik der nationalen Führung. Der Kauf einheimischer Software entspreche hingegen nicht nur dem nationalen Interesse, sondern sei auch preisgünstiger, zitiert das Blatt Regierungsvertreter. Für Microsoft gilt der momentan im Wachstum begriffene chinesische Markt als strategisch außerordentlich wichtig. (tol/c't)