Bush-Gesetz soll Leben v. Komapatienten verlängern
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 16.06.05 11:15 | ||||
Eröffnet am: | 21.03.05 13:01 | von: EinsamerSam. | Anzahl Beiträge: | 44 |
Neuester Beitrag: | 16.06.05 11:15 | von: lassmichrein | Leser gesamt: | 7.024 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 5 | |
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Bush-Gesetz soll Leben von Komapatienten verlängern
„Unsere Gesellschaft, unsere Gesetze und unsere Gerichte sollten im Zweifel für das Leben sein“, sagte US-Präsident George W. Bush am Montag in einer Erklärung, nachdem er ein Gesetz unterzeichnet hatte, das das Dasein der künstlich am Leben gehaltenen US-Amerikanerin Terri Schiavo verlängern soll.
HB WASHINGTON. Dem Gesetz zufolge kann nun ein Bundesgericht darüber entscheiden, ob es gegen die Verfassungsrechte der 41-jährigen Koma-Patientin aus Florida verstößt, die künstliche Ernährung zu beenden und Medikamente abzusetzen. Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses waren am Sonntag eigens zu einer Sondersitzung zu dieser Frage zusammen gekommen. Bush kehrte vorzeitig von seiner Ranch in Texas nach Washington zurück, um das gebilligte Gesetz umgehend zu unterzeichnen.
Die Sondersitzung war beantragt worden, nachdem Mediziner im Woodside Hospiz in Pinellas Park in Florida eine Magensonde entfernt hatten, über die Terri Schiavo bislang künstlich ernährt worden war. Experten zufolge dürfte sie innerhalb von 14 Tagen sterben, sollte die Entscheidung zum Absetzen der künstlichen Ernährung nicht revidiert werden.
Schiavos Ehemann Michael hatte sich gegen lebensverlängernde Maßnahmen eingesetzt und argumentiert, seine Frau hätte nicht gewollt, in ihrem Zustand auf Dauer künstlich am Leben erhalten zu werden. Die Patientin war im Alter von 26 Jahren nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen und hatte keine schriftliche Erklärung über gewollte Sterbehilfe hinterlassen. Die Eltern Schiavos setzten jedoch alle Hebel in Bewegung, um ihre Tochter am Leben zu erhalten. Zuletzt appellierte Schiavos Mutter direkt an Bush, ihre Tochter nicht sterben zu lassen.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 21. März 2005, 12:19 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
...stossen Gericht regelmässig an die Grenzen ihrer fachlichen und ethischen Kompetenz.
Insofern helfen hier auch keine neuen Gesetze weiter.
Absoluter Neuling
Schildkröten sind keine Kreisel.
[Bart Simpson]
Seine ethische Kompetenz konnte er ja bereits mehrfach unter Beweis stellen...
Absoluter Neuling
Schildkröten sind keine Kreisel.
[Bart Simpson]
und das beste...die gute frau soll noch vor einem ausschuß aussagen. da fragt man sich halt wirklich was die amis im hirn haben.
Ist das noch Leben?
Washington – Die einen sagen: Ihre Leiden sind beendet. Die anderen sagen: Jetzt gehen sie erst recht weiter. Montag Morgen um 1.11 Uhr (Ortszeit) unterzeichnete US-Präsident George W. Bush das Eil-Gesetz, das Terri Schiavos (41) Leben verlängern soll.
Seit 1990 liegt Amerikas berühmteste Patientin im Wachkoma, hat schwerste Hirnschäden. Ende vergangener Woche ordneten Richter an: Die künstliche Ernährung wird gestoppt. Terri sollte verhungern.
Das neue Gesetz ermöglicht es Terris Eltern, den Fall noch einmal vor ein Bundesgericht zu bringen.
Gleich nach Unterzeichnung riefen sie den Bundesgerichtshof in Tampa (Florida) an, um ihre Tochter so schnell wie möglich wieder an die lebensnotwendige Magensonde anschließen zu lassen.
Terris Mann Michael, der seit Jahren für den Tod seiner Frau kämpft, ist enttäuscht.
„Das ist ein trauriger Tag für Terri“, sagte er dem Sender CNN. „Zu sterben war ihr Wunsch. Um diesen Wunsch geht es, nicht um den von Präsident Bush. Er sollte sich schämen“.
Terris Vater Bob Schindler besuchte seine Tochter im Hospiz, sagte danach: „Als ich ihr sagte, daß sie bald Frühstück bekommt, wirkte sie sehr froh“.
Terris Bruder: „Man sieht, wie lebendig sie ist. Es hat seinen Grund, daß ihr Mann sie als Vormund vor der Öffentlichkeit versteckt.“
Die Familie wirft Michael vor, er wolle seine Frau sterben lassen, um für das Leben mit seiner neuen Freundin frei zu sein.
Seine Anwältin: „Diese Anschuldigungen sind unglaublich. Terri antwortet nicht. Der Teil ihres Gehirns, der für das Denken zuständig ist, besteht nur noch aus Flüssigkeit. Ist das wirklich noch ein Leben, das lebenswert ist?“
Quelle: bild.de
...be invested
Der Einsame Samariter
Gericht lehnt Zwangsernährung für Komapatientin Schiavo ab
Das US-Bundesgericht in Tampa/Florida hat die Zwangsernährung der Koma-Patientin Terri Schiavo abgelehnt. Es verwarf damit den Eilantrag ihrer Eltern.
Tampa - Die künstliche Ernährung der Koma-Patientin Terri Schiavo wird nicht wieder aufgenommen, wie der US-Bundesrichter James Whittemore heute entschied. Er lehnte damit den Antrag der Eltern von Schiavo ab, die am Freitag entfernte Magensonde wieder einzusetzen. Die 41-jährige Frau liegt seit 15 Jahren im Wachkoma. Nach Einschätzung der Ärzte wird Terri Schiavo ohne künstliche Ernährung innerhalb von ein bis zwei Wochen sterben.
Ihr Mann Michael Schiavo hatte die Entfernung der Magensonde in einem sieben Jahre währenden Rechtsstreit erzwungen. Das Schicksal der Frau hat in den USA zu großer Anteilnahme geführt. Der Kongress verabschiedete am Sonntag im Eiltempo ein Gesetz, das den Eltern die Klage vor einem bislang nicht zuständigen Bundesgericht ermöglichte. US-Präsident George W. Bush reiste eigens von seiner Ranch in Texas nach Washington zurück, um das Gesetz umgehend zu unterzeichnen. Daraufhin riefen die Eltern gestern das Gericht in Tampa im US-Staat Florida an. In Kürze mehr dazu auf SPIEGEL ONLINE.
... dass GEORGE DUBBLEYOU doch der beste Beweis dafür ist, dass man auch OHNE Hirnfunktionen ein angenehmes Leben führen kann.
Was für Menschen (?) müssen die Richter sein, um über einem Menschenleben in dieser Form zu walten??? :-(( Ist es sooo einfach einen Schalter umzulegen? Ja? Schalten die Richter PERSÖNLICH ab? Nein! Das lassen sie machen! Diese gurgelden Geräusche wollen sie nicht!!!!! pah!
Sie lassen eine hilflose Frau ehlend VERRECKEN! Sie kann nichts sagen? Sie kann nicht signalisieren, dass Sie Hunger hat *heul*
Vielleicht ist sie in Ihrer Welt glücklich!!!
ICH KÖNNTE KOTZEN!!!
Entschuldigt meinen Gefühlsausbruch aber ich denke, ich bin hier nicht der einzige, der so denkt! Seht also von einem Schwarzen Stern ab und fühlt mit der Sache!!
...der US Richter verachtend
Der Einsame Samariter
Genau! Aber vielleicht auch nicht!
Vielleicht hast du die aktuelle Diskussion zum Thema Sterbehilfe mitbekommen, die sich an dem preisgekrönten Film "Das Meer in mir" entfacht hat. Fakt ist nämlich, DU und ICH, wir können unserem Leben selber ein Ende machen, wenn wir nicht mehr können, wollen ... Schmerzen haben etc. ... und DEIN argument kann ich dann umkehren und sagen: Wer nimmt sich das Recht, darüber zu entscheiden, ob ICH MEINEM Leben ein Ende machen will oder nicht.
Und damit zum Schluß: Keiner von uns kennt die genauen Hintergründe, wir müssen alles der Presse entnehmen. Für mich würde einzig und alleine der Wunsch der Mrs. Schiavo entscheidend sein. Und sollte sie IRGENDWANN einmal gegenüber Ihrem Mann signalisiert haben, dass sie SO nicht weiterleben will, ist das IHR verdammtes Recht!!
Stell Dir vor, jemand in Deiner Familie wäre nun im Zustand von Terri! Er oder Sie liegt im Bett, lächelt und gibt Dir das Gefühl, bei Dir zu sein! Dir Wärme zu schenken und auch ein wenig Nähe zu zeigen, OBWOHL er oder sie im Koma liegt.
Soweit - so gut!
Nun kommt eine andere Person, die Du nicht kennst und beschliesst Deinem Verwandten den Schlauch aus dem Hals zu ziehen und die Maschine abzuschalten. Du stehst daneben!
Jetzt meine Frage: Was denkt Dein Verwandter? Bedenke: Er/Sie kann nicht sprechen! Würdest Du es -aus der menschlichen Natur heraus- begrüssen, was man da gerade getan hat, oder würdest Du darum -verdammt nochmal- kämpfen, damit der Schlauch an seiner Position bleibt? Keine (KEINER) kann Terri fragen, was sie möchte... Und weil das so ist, sollen nun Menschen die Schalter umlegen? VERACHTEND!!!
Es ist sicherlich schwer als "Nicht-Beteiligter" diese Sache hier zu beurteilen, aber es sieht immer aus, wenn man "mitten" im Geschehen ist und es einem selbst an die eigene Haut geht...
...be invested
Der Einsame Samariter
und was du aufgrund eines fotos als lächeln interpretierst, kann alles sein ... nicht unbedingt lächeln.
wenn es aber so wäre, wie du es beschreibst, bin ich absolut deiner meinung!!
fragt eure angehörigen, was ihr in solchen situationen tun sollt und macht es dann, wenn es mal soweit kommt. und last es euch am besten schriftlich geben, damit es hinterher keine zwei meinungen geben kann.
ich kenne die meinung meiner frau zu diesem thema, und sie kennt meine. und kein gericht wird etwas daran ändern, dass im notfall der wunsch des betroffenen umgesetzt wird. obwohl wir beide entgegengesetzter meinung sind.
in diesem sinne
Weder bei der Todesstrafe noch der Euthanasie machen sich die Richter die Finger schmutzig.
Wenn nichts schriftliches vorliegt hast Du schonmal ziemlich verschissen, würde ich sagen.
DARUM habe ich z.B. auch SCHRIFTLICH fixiert, dass ich ausdrücklich NICHT länger als 14 Tage künstlich am Leben erhalten werden möchte. Denn wenn ich bis DAHIN nicht wieder bei Sinnen bin werd´ich wohl nie mehr sein. Und es wäre ein Albtraum für mich, monate- oder JAHRElang dahinzusiechen !!!
...drin, falls die Intensivdoktors Dich z. B. nach einer OP, Verbrennung, Unfall o.ä. absichtlich in ein künstliches Koma versetzt haben. Das solltest Du von Deiner "Netto"-Koma-Zeit abziehen - sonst gibt es (k)ein böses Erwachen.
Solche Fristen halte ich im übrigen für nicht bindend.
Absoluter Neuling
Schildkröten sind keine Kreisel.
[Bart Simpson]
Die Eltern haben auch darauf hingewiesen, daß der Ehemann wegen der falschen ärztlichen Behandlung seiner Frau die Ärzte verklagt hatte und seine Frau deshalb eine Entschädigung von etwa einer Mio USD zugesprochen bekam. Die erbt der Ehemann, wenn Terri nun stirbt. Ob das so im einzelnen stimmt, weiß ich nicht, aber so wurde es früher berichtet.
Und mit den Patientenverfügungen ist das so eine Sache. Wer gesund ist, wird dazu neigen, solche Behandlungen für sich abzulehnen. Wenn es dann aber soweit ist, dann entdecken die Kranken doch noch die vielen kleinen und für sie schönen Seiten eines für Gesunde schwer erträglich scheinenden Lebens. Dann wollen sehr viele doch gern weiterleben. Fragt mal die Pfleger in Pflegeheimen.
Ich bin deshalb ganz und gar nicht sicher, daß eine in guten Zeiten abgegebene Patientenverfügung in einer solchen Situation immer die tatsächliche und aktuelle Meinung des Patienten wiedergibt.