KGV 3,6 - Lang&Schwarz ab heute handelbar

der ablauf der (steuer-)festsetzungsfrist (10 jahre bei steuerhinterziehung, § 169 Abs. 2 Satz 2 AO) wird durch den beginn einer außenprüfung hinausgeschoben (§ 171 Abs. 4 AO)

 

Und wieder mal viel Unwissenheit hier, die zu Verschwörungstheorien führt:

https://www.google.de/amp/s/www.zeit.de/amp/...ufhebung-cum-ex?espv=1
 

... ist was anders als die steuer(festsetzungs)verjährung von steuerbescheiden 

die strafverfolgungsverjährung in besonders schweren fällen der steuerhinterziehung (§ 370 Abs. 3 AO) verlängert sich 15 Jahre  (§ 376 Abs. 1 AO)

ein besonders schwerer fall der steuerhinterziehung liegt vor, wenn die steuerhinterziehung ein erhebliches ausmaß erreicht (richtwert ist ein hinterzogener steuerbetrag von 50.000)

 

... von angefochtenen steuerbescheiden und strafurteilen vergehen 3 bis 5 jahre 

solange wird L&S mit dem rückkauf eigener aktien oder mit dividendenausschüttungen nicht warten; das wäre ja lachhaft!

 

In dem Fall greift dann die strafrechtliche Vermögensabschöpfung, die auch rückwirkend möglich ist.  

Ich vermute, dass lus momentan nicht ganz klar ist, ob von einer oder mehreren Personen eine Straftat begangen wurde oder ob "nur" Steuerhinterziehung vorliegt. Daher dürfte sich die Berechnung der notwendigen Rückstellung schwierig gestalten.  

... ist es eine gerichtliche vollstreckungsmaßnahme gegen täter oder beteiligte einer straftat, also gegen natürliche personen 

"Ein Unternehmensstrafrecht existiert in Deutschland derzeit nicht, da das Strafrecht nur die Bestrafung natürlicher Personen zulässt, nicht aber der juristischen Personen, für die sie tätig geworden sind", https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensstrafrecht

 

"Eine Möglichkeit, Unternehmen zu sanktionieren, besteht derzeit nur nach dem Ordnungswidrigkeitenrecht, vor allem § 30 OWiG. Der Grund dafür ist, dass juristische Personen nach der bestehenden Strafrechtsdogmatik handlungs- und schuldunfähig und damit nicht straffähig sind", https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensstrafrecht

 

Lies den Wiki mal weiter bis "Strafrecht und Strafverfahrensrecht"  

Steuerhinterziehung ist auch eine Straftat ;)

Bzgl. der steuerlichen Festsetzungsverjährung dürfte hier die Ablaufhemmung nach § 171 Abs. 9 AO am wichtigsten sein, wonach die Festsetzungsfrist nicht abläuft, bevor die Verfolgung der Steuerstraftat oder der Steuerordnungswidrigkeit verjährt ist. Und die Strafverfolgungsverjährung bei schwerer Steuerhinterziehung wurde ja - wie hier schon gepostet - auf 15 Jahre verlängert. Anderer Ablaufhemmung können aber parallel dazu ebenfalls anwendbar sein.

Die Steuerfahnder machen sich über Verjährungsfragen zuallererst Gedanken. Du kannst davon ausgehen, dass die kein Verfahren einleiten, bei dem bereits klar Strafverfolgungsverjährung eingetreten ist.

Die Kacke ist jedenfalls am dampfen. Zudem sieht es auch so aus, als hätte LuS seine Aktionäre schon seit längere rZeit in Unkenntnis gelassen. gar kein cooler move!  

So ist es, absolut kein cooler move

Vollkommen egal warum die Frist ist wie sie ist, das wäre nicht verschickt worden, wenn es abgelaufen, Verjährt oder sonstwas wäre.  

Ich verstehe nicht ganz, wie man aus der vorläufigen Auswertung für die Jahre 2008-2009 schon die "Maximalstrafe" von 60 Mio. für 2007-2011 berechnen kann. Hab ich da etwas falsch verstanden oder wissen die doch mehr als Sie behauptet haben?

Also wenn man mit 60 Mio rechnet (20€ pro Aktie) und dann noch 10€ Vertrauensbruch dazu haut. Hat man mit 8€ Abschlag zur 100€ wenig Negativnews eingepreist (Ausgangsniveau 130€) oder kann man wirklich mit 60 Mio als worst-case rechnen?  

dass man weiss, was einem vorgeworfen wird getan zu haben und daher ganz gut ausrechnen kann, was einen erwartet.

Ist aber nur eine Vermutung, schliesslich ist das bisher nur ein Zwischenbericht, da kann natuerlich noch mehr kommen, was fatal waere.  

Bin dabei. Abwärts und Schwung holen, dann etwas nach oben, schütteln, kleinen looping um einen imaginären Kometen,  die Anziehung nutzen und dann ab zu den Sternen......
Und irgendwann kommt der Split, oder die Divi.
PS. Hatte gehofft dass das mit der Steuer abgeschlossen ist.
Bin aber immernoch dabei.
Den vgl. Mit W - Card sehe ich nicht.
Aber von L&S bin ich auch entäuscht worden.
Das mit den Vorstandsgehältern, wie vorgeschlagen finde ich frech!!!!
Rudert Mal bei Euren Gehältern um 25% zurück.
Hatte mich auf Divi gefreut. ;-(.
Für was ist der Aufsichtsrat zuständig??
An Weihnachten... An der Krippe...oft ein dunkelhäutiger...  für Groschen haben die geknickt,  Im. Aufsichtsrat ... Heute.... Bekommen doch mehr,..... Da kann man auch zustimmen.
Mm.
Der andere Vgl. war vor langer Zeit, viele wissen nicht wie eine Krippe...   OK.

Da mußte man noch für Kohle arbeiten.
Ich ärgere mich dennoch.

 

1. zum zeitablauf

ein beispiel: im cum/ex-fall des Finanzgerichts Kassel, 06.04.2021 - 4 V 723/20, https://openjur.de/u/2342745.html, der die kapitalertragsteuer des jahres 2007 betraf, dauerte die betriebsprüfung für die steuerjahre 2007-2011 mehr als 5 jahre (vom 19.11.2012 bis 22.01.2018); das finanzgericht entschied im verfahren der aussetzung der vollziehung (einem einstweiligen, summarischen verfahren) am 06.04.2021, also 14 jahre nach dem steuerjahr 2007; mit einer endgültigen entscheidung des finanzgerichts (urteil "in der hauptsache") ist frühesten 2022 zu rechnen; lässt das finanzgericht die revision zu, könnte das verfahren zum Bundesfinanzhof gelangen, der über die revision frühestens 2024 entscheiden würde - also 17 jahre nach dem steuerjahr 2007 !

2. haftungsbescheid für kapitalertragsteuer

in sachen kapitalertragsteuer könnte der L&S bei vorsatz oder grober(!) fahrlässigkeit ein haftungsbescheid des finanzamts drohen (§ 44 Abs. 5 EStG)
das finanzamt hat bei haftungsbescheiden ein "auswahlermessen", wen es als haftungsschuldner in anspruch nimmt (s. die oben genannte entscheidung des finanzgerichts Kassel)

es haften gem. § 44 Abs. 5 EStG
Satz 1:
- der schuldner der dividende [= die dividende ausschüttende AG]
- oder die den verkaufsauftrag ausführende stelle [z.B. L&S]
- oder die die dividende auszahlende stelle [= bank, die das wertpapierdepot des aktionärs führt]
Satz 2:
- oder (unter bestimmten voraussetzungen) auch der aktionär [= gläubiger der kapitalerträge = steuerschuldner der kapitalertragsteuer]

 

was für kopflose Hasenfüße unter unserer Investorenschaft sind.

Neu ist mir indess, dass sich hier inzwischen eine Menge Leute rumtummeln die sich wichtig tun und Öl ins Feuer gießen.

Wirkliche Inhalte der Rechtsfragen kennt doch keiner, aber der LUS-Vorstand ist von vielen hier schon verurteilt.

Wer mit seinem Geld mehr macht als im Sparbuch anzulegen, sollte aber wissen, dass deutsches Steuerrecht und das Auslegen und Leben  des selben recht abenteuerlich sind. Im Grunde kann es jeden jederzeit treffen. Also auch LUS, zumal deren Geschäft viele Außergewöhnlichkeiten und somit viele Ansatzpunkte enthält.

Unter unserem obersten Finanzbeamten und Kanzlerkandidaten gilt das in besonderem Maße.

M.M. nach ist die Schuldfrage völlig offen. Die Rückstellungen dürften, wie alle Handlungen des Vorstands, erzkonservativ gemacht worden sein. D.h. der Worstcase ist damit umrissen.

Bekanntlich wird  an der Börse die Zukunft gehandelt. Und die sieht mehr als rosig aus. Natürlich ist jetzt mancher kurzfristiger Dividendentraum geplatz. Aber noch ist das Geld nicht weg. Der Dividendensegen kann u.U.  später doppelt kommen. Bitte vergesst nicht das Potential dass in Traderepublik und vermutlich auch in Bitpanda steckt! Der erwartete obligatorische Börsenrücksetzer bis spätestens  Ende des zweiten Quartals 2022 tut dann ein Übriges für unsere Lieblingsaktie....



 

L&S emittiert auch put-aktienoptionsscheine und put-hebelprodukte ("turbos") auf aktien 

mit welchen hedging-transaktionen ("Delta-Hedging") sichert L&S seine optionsposition gegen preisänderungen des basiswertes ab (auch um den dividendenstichtag)?

durch leerverkäufe ("shorten") der basiswerte ? 

(ab 2007 ist für dividendenkompensationszahlungen eine kapitalertragsteuerabzugsverpflichtung eingeführt worden (§ 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 4 EStG: "Als sonstige Bezüge gelten auch Einnahmen, die anstelle der Bezüge im Sinne des Satzes 1 von einem anderen als dem Anteilseigner nach Absatz 5 bezogen werden, wenn die Aktien mit Dividendenberechtigung erworben, aber ohne Dividendenanspruch geliefert werden")

 

weitere fundamentale und charttechnische Einschätzung von Lynx.

Meine L&S-Aktien sind gestern ausgestoppt worden. Eigene Regeln sollte man einhalten, wenn sie sich in über 20 Jahren Börse bewährt haben. Werde das Geschehen aber weiter beobachten.

 

Die Theorie ist also: Kapitalertragssteuer wurde für Dividendenzahlungen auf Short Underlying Positionen, die aus dem Delta Hedging von Put-Optionensscheinen/Turbos entstehen, nicht korrekt abgeführt. Und daraus folgt eine Steuerschuld und wenn man kreativ ist könnte man sich dann noch eine Involvement in CumEx vorstellen. Habe ich das richtig verstanden? Frage ist, wie wahrscheinlich es ist, dass LuS die Neuregelung übersehen hat, bzw. die Implikationen nur fahrlässig nicht umgesetzt hat.  

die fragen, die ich aufwerfe, sind theoretischer art; sie könnten sich auch in nichts auflösen

L&S wird die fragen mit sicherheit beantworten, sinnvollerweise aber erst, wenn der schlussbericht der steuerfahndung vorliegt  

 

Kleine randnotiz: in der Adhoc beruft sich LuS u.a. auf das steuergeheimnis, um zu begründen, dass sie keine einzelheiten ausführen. Das ist Quatsch, denn das steuergeheimnis verpflichtet nur die Finanzbehörde zur Verschwiegenheit, nicht aber die Beteiligten selbst  

@NORDLICHT71: die "analysen" bei lynxbroker.de (Tobias Krieg vom 25.08.2021) sind das übliche journalistengewäsch

persönlich halte ich kurse zwischen 80 € und 90 € für günstig, weil L&S die höhe der rückstellungen selbstverständlich nach dem vorsichtsprinzip taxiert hat

 

Also warten wir jetzt ca. 5 Jahre, bis der Abschlussbericht vorliegt und dann nochmal zusätzlich bis zu 12 Jahre, bis die Finanzgerichte inklusive Revision durch wären?!  

Die Klärung des gesamten komplexes (steuerliche Aufarbeitung und sich ggf. anschließende zivilrechtl. Verfahren gegen Dritte über Schadensersatz) wird bestimmt mehrere Jahre in Anspruch nehmen. positiv ist immerhin, dass es inzwischen Rechtsprechung der höchsten Steuer- und Strafgerichte gibt. Bis dahin war es ja schon ein jahrelanger Weg.  

plötzlich mind. 2 Milliarden € in der Kasse fehlen und sich diverse Herrschaften ins Ausland absetzen...