KGV 3,6 - Lang&Schwarz ab heute handelbar
Wie die Dividenden nun verbucht werden/werden müssen kann auch ich leider nicht beantworten.
Wie ich jedoch schon am 21.12. l.J. schrieb (#3071) wird L&S in 2017 m.E. noch für manche positive "Überraschung" sorgen. Dies gerade in Bezug auf den Gewinn und vor allem auch auf die auszuschüttende Dividende.
Der Zug rollt an...wer möchte noch mit :-)
Nur meine Meinung. Keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung.
Hat jemand genaue Zahlen?
Gewinnrendite (Earnings Yield) = EBIT / Enterprise Value (Joel Greenblatt, http://www.valueinvesting.de/joel-greenblatt/ )
mio
54 Marktkapitalisierung
-29 bilanzieller Liquiditätsüberschuss lt. Halbjahresabschluss 6/2016, Seite 6, http://www.ls-d.de/assets/Uploads/...schenabschluss_06-2016.pdf
=25 Enterprise Value (EV)
6,8 EBIT***
6,8mio EBIT / 25mio EV
= 27% Gewinnrendite (Earnings Yield) nach Joel Greenblatt
***EBIT:
mio
5,122 9M-Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...lidem-niveau/?newsID=972805
-0,010 Zinsüberschuss
=5,112 9M-EBIT 9M
=6,8 EBIT 2016e (annualisiert)
... heben die bewertung der aktie
wie geht man dabei methodisch vor ?
a) das kgv lässt sich nicht "cash-bereinigen" (manche user ziehen die nettoliquidität [="nettocash"] von der marktkapitalisierung [="börsenwert"] ab und erschaffen sich damit ein neues, künstliches, aber inkomparables kgv)
b) der saubere weg ist:
man bildet statt des kurs-gewinn-verhältnisses die verhältniszahl ebit - enterprise value bzw. den reziproken wert enterprise value - ebit
enterprise value und ebit blenden finanzierungsstruktur und ertragsteuern aus, machen unternehmen also vergleichbar ohne rücksicht auf unterschiedliche
-- finanzschulden bzw. liquidität
-- zinsen
-- ertragsteuern
Der Enterprise Value (EV) berechnet sich aus der Marktkapitalisierung [Market Cap = Kurs x Zahl der umlaufenden Aktien] zuzüglich der Finanzverbindlichkeiten [Debt] und abzüglich der liquiden Mittel [Cash and Cash Equivalents]. Damit lässt sich schnell ein Wert ermitteln, den ein potentieller Käufer aktuell zahlen muss, da er neben dem Kauf aller Aktien eines Unternehmens auch dessen Finanzschulden übernehmen müsste, aber sofort über die liquiden Mittel verfügen könnte. Bedeutsam ist der Enterprise Value vor allem in Relation zu anderen Kennzahlen, die dann als Enterprise Value Multiplikatoren, beispielsweise EV/EBIT, EV/EBITDA oder EV/Umsatz angegeben werden.
http://www.boersennews.de/lexikon/begriff/enterprise-value-ev/1392
Lang & Schwarz AG:
Ebit 2016e / EV
= 6,8mio / 25mio
= 27%
= Earnings Yield ("Gewinnrendite") nach Joel Greenblatt [herleitung der zahlen oben #3081]
eine aktie mit höherer "gewinnrendite" zu finden, ist gar nicht so einfach !
... von Joel Greenblatt, der mit dieser strategie über 20 jahre (1985 bis 2006) eine unglaubliche durchschnittsrendite von 40% p.a. erzeilte
der vorteil der strategie ist, dass es nicht darauf ankommt, die künftigen gewinne der unternehmen zu erraten; ihr nachteil besteht darin, dass die performance über die jahre stark schwanken kann (was die strategie für fondsmanager unakttraktiv macht)
die zweite komponente von Greenblatts value-strategie ist die "Kapitalrendite" (Return on Capital), die Greenblatt definiert als
Ebit / materiellen Kapitaleinsatz (http://www.valueinvesting.de/joel-greenblatt/ )
= Ebit / Nettoanlagevermögen [Net fixed Assets, Sachanlagen] + Nettoumlaufvermögen [Net Working Capital), wobei das Nettoumlaufvermögen maximal 0 sein darf
für Lang & Schwarz ergäbe die formel folgende kapitalrendite:
mio
= 6,8 Ebit 2016e (s. oben #3081) / (0,464 Sachanlagen + max(- 4,7 Nettoumlaufvermögen***, 0))
= 6,8 / (0,464 + 0)
= 6,8 / 0,464
=1.465%
***Nettoumlaufvermögen:
siehe Halbjahresabschluss 6/2016, seite 6 unter 2.3.4. Konzernvermögenslage, http://www.ls-d.de/assets/Uploads/...te/Zwischenabschluss_06-2016.pdf
Wertpapier- und Optionsbestände
mio
aktivisch:
182,2 (170,8 Wertpapierbestand + 11,4 aktivische Optionenprämien)
./. passivisch:
186,9 (172,2 verkaufte eigene Optionsscheine u. Zertifikate + 0,1 Verbindlichkeiten aus Optionsprämien + 14,6 Lieferverbindlichkeiten aus anderen Wertpapierbeständen)
= minus 4,7
... speist sich aus dem free cashflow 2016; dieser kann nur in anlehnung an das vorjahr geschätzt werden, weil L&S unterjährig keine kapitalflussrechnung erstellt
für 2015 betrugen je aktie
-- der free cashflow rd. 5
-- das konzernergebnis (eps) 1,92 und
-- die dividende 1,43 (dividend payout ratio: 1,43/1,92 = 0,74)
für 2016 tippe ich auf ein konzernergebnis von 1,50 je aktie und eine dividende von 1,20 (dividend payout ratio 0,80)
Bei einem jetzigem Kurs von 17,02€ entsprächen 1,20€ einer Dividendenrendite von über 7% !!!
So eine Rendite muss man woanders erst einmal finden.....
Ganz zu Schweigen von dem noch vorhandenen "Potential" welches L&S im "wachsenden Börsenmarkt" noch hat.
Für mich ist die Aktie momentan ein echtes "Schnäppchen" und nach wie vor ein ganz klarer Kauf.
Nur meine Meinung. Keine Kauf- oder Verkaufsempfelung.
Allerdings weist Greenblatt ausdrücklich darauf hin, dass die Formel nicht auf Finanzdienstleister anwendbar ist. Insofern sind die Berechnungen m.M.n. hinfällig.
... ist eine seltenheit und zeigt, wie ungewöhnlich billig die aktie ist
ermöglicht wird das durch den bilanziellen Liquiditätsüberschuss, http://www.ls-d.de/assets/Uploads/...te/Zwischenabschluss_06-2016.pdf , Seite 6, 2.3.3. Konzernfinanzlage:
"Zum 30. Juni 2016 stehen kurzfristigen Forderungen, sonstigen Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von TEUR 252.759 kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen von insgesamt TEUR 223.797 gegenüber. ... Auf dieser Berechnungsgrundlage ergibt sich ein bilanzieller Liquiditätsüberschuss von TEUR 28.962"
Ich sage nicht, dass die Aktie nicht kaufwürdig ist, aber man muss schon realistisch bleiben.
Wär schön dann etwas wie bei der UBS heute zu lesen: "Der Börsenboom nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat der Schweizer Großbank UBS Ende 2016 überraschend kräftigen Aufwind beschert. Im vierten Quartal verdiente die Bank vor Steuern mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.".
Hier wie immer die Übersicht der vergangenen Quartale.
Q4 2012 -0,07
Q1 2013 0,04
Q2 2013 0,01
Q3 2013 0,10
Q4 2013 0,22
Q1 2014 0,39
Q2 2014 0,39
Q3 2014 0,51
Q4 2014 0,31 (Bildung von Rückstellungen)
Q1 2015 0,44
Q2 2015 0,48 6 Mo: 0,92
Q3 2015 0,51 9 Mo::1,43
Q4 2015 0,49
Q1 2016 0,44
Q2 2016 0,46 6 Mo: 0,90
Q3 2016 0,25 9 Mo: 1,15
Q4 2016 0,32 (Schätzung meinerseits)
Hat jemand noch das aktuelle Wikifolio AUM?
0,3 EPS sollten allerdings auf jeden Fall drin sein, ich gehe mal von 0,3-0,4 aus. Dazu dann eine Dividende von 1-1,10€ pro Aktie, dann ist doch alles in Butter ;-)
Abwarten und Tee trinken.
Multiplikatorenmethode:
Market Cap / Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Definition: http://www.welt-der-bwl.de/...-der-gewoehnlichen-Geschaeftstaetigkeit )
Lang & Schwarz notiert an der börse zum 7,7fachen, Tradegate zum 10,7fachen des "Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" 2016
Lang & Schwarz:
(kurs 17,20 x 3,146mio aktien) / 7,0mio [2016e = annualisiert, 9M_2016: 5,122mio http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...lidem-niveau/?newsID=972805 ]
= 7,7
Tradegate:
(kurs 9,60 x 24,403mio aktien) /21,87mio [2016, http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...schaeftsjahr/?newsID=986579 ]
= 10,7
Q4 2016 wird vermutlich auch nicht so gut als 2015 daher wird hier vermutlich erstmal abgewartet. Morgen sind wir schlauer.