Antizykliker-Thread - v2.0
Und die Kurse steigen fröhlich. Selbst in Japan.
"Die Lage im Kernkraftwerk Fukushima gerät außer Kontrolle. " schreibt n-tv.
Ich schwafle wie ein Bär, aber hier muss ich Musi recht geben - was wir heute sehen, ist die Chance in Shorts zu gehen - für die nächsten Wochen - nicht Monate...
Und wenn ich mich hier irren sollte, wäre es mir auch recht.
Platsch' Chart zeigt was Sache ist. Man muss sich mal abseits von der medialen Panikmache ganz nüchtern überlegen, was passieren kann und wohl auch wird.
1) Die Reaktoren sind nun "außer Kontrolle", dh ohne menschliche Kontrolle. Weil man wohl nichts mehr machen kann, überläßt man die Reaktoren sich selbst. Das war vorhersehbar und ist absolut logisch, war in Tschernobyl genauso.
2) Die Kernschmelze ist noch nicht eingetreten und wird es vermutlich auch nicht, weil die notwendigen 2400 Grad nicht erreicht wurden. Warum sollten sie jetzt noch erreicht werden, wenn der Reaktor schon viel seiner Energie verloren hat?
3) Sollte die Kernschmelze eintreten wäre das nicht allzu schlimm, im Gegensatz zu einer Explosion. Schmelzen heißt nach unten durchsickern, also Vermischung mit Stahl und Beton, notfalls Fels. Das dürfte die Kettenreaktion stoppen.
Sehr tief wird es daher eh nicht gehen, in T. kam es nicht mal durch die Bodenplatte des Reaktors.
4) Priorität ist also: Reaktor kühlen und abwarten bis die Kettenreaktion aufhört resp. die Schmelze ausgeglüht ist. Das wird noch Wochen und Monate dauern.
5) Anschließend wird der Dreck erstmal mit Beton versiegelt und 100 Jahre liegen gelassen, bis die stärkste Radioaktivität abgeklungen ist.
Wie sind die Folgen:
1) Im Moment tritt nur Dampf aus, aber nicht mehr lange wenn alles Wasser weg ist.
2) Der Dampf wird Richtung Meer getrieben, Tokio verschont
3) Langfristig ist die AKW-Region Sperrgebiet wie Tschernobyl. Da wenig industrialisiert ist das aber volkswirtschaftlich tragbar
4) Weltwirtschaftlich ist der Unfall folgenlos, sofern Tokio nicht beeinträchtigt wird. Selbst wenn, bleibt den Tokiotern keine Alternative: Sie müssen weiterleben wie bisher, sprich: Tokio muss dekontaminiert werden.
Fazit: Die Panikmache ist börsentechnisch eine historische Kaufchance. Leider weiß man nicht wo der Boden ist. Aber den Mutigen gehört die Welt. Natürlich wird der Durchmasch nach oben nicht morgen kommen, sondern die Kurse werden noch einige Wochen stark schwanken. Es eilt also nicht.
Ob man Shorts in einem Dip einer Megahausse kauft muss jeder selbst wissen.
Zaphod oder Metro oder Horst oder Manfred...
Aber egal.
Du dürftest diese Frage gar nicht stellen müssen, da Du am besten beurteilen kannst, wie es in meinem krummen Kopf und meinem krummen Portfolio aussieht...
Grundsätzlich hast Du recht: Man kann selten oder nie im Tiefpunkt des Vaus kaufen - ich aber, der mutige Entscheidungen trifft - Du kennst diese dicke Anleihe, die mir fetten, steuerfreien Gewinn gebracht hat - habe aber durchaus dünne Nerven.
Ich versuche mit allen Mitteln rote Zahlen signifikanter Höhe im Depot zu vermeiden. Ich gehöre nicht zu den Gläubigen, die an einer blöden Aktie festhalten auch wenn sie immer teifer sinkt und ein Loblieb auf dieses Dreckspapier singen.
Das führt dazu, dass ich gerne pyramidisiere um zu verhindern, dass ich vor dem Vau-Tief zuviel Pulver abgebe.... Du hast mich dessen schon gescholten - aber seis drum.
Und ich mache noch was Sinnbefreites - ich hedge gerne.
Klar könnte ich die Position glatt stellen - aber wenn man hedged spielt man auf beiden Seiten und ich kann aus dieser eher widersinnigen Strategie heraus wieder eine Pyramide aufbauen...
Wenn die Situation in Japan sich verbessert, baue ich Positionen auf - gibt genug Werte, die mir derzeit sehr gut gefallen und gebe diese (mal ehrlich) sehr kleine Hedgeposition langsam ab. Und wenn es doch richtig fies kommt, dann wird der Short größer pyramidisiert... So verrückt sich diese Strategie anhört, sie befreit auch das Denken...
Und dann bin ich stark psychologisch geprägt - habe sogar einen Teil meines Examens in Psychologie gemacht.
Diese Katastrophe ist anderes, als alles, was vorher da war.
Komplett anders.
Wie läuft ein Unglück normalerweise ab?
Schnell - es passiert was und dann ist viel kaputt gegangen und das "Aufräumen", das "Reparieren", das "Aufbauen" beginnt und wenn dann der Schutt weggebracht ist und die ersten Kräne stehen, sagt jeder "Super, das wird wieder".
Wenn was fieses Richtung Kernkraft oder Chemie passiert, ist das immer irgendwo, wo man sagt, naja, wenn die mit Kernkraft rummfummeln oder Chemie, das kann ja nix geben...
Und auf Japan bezogen:
Dieses Katastrophe war enorm - aber erträglich und dann verschlimmert die sich mehr und mehr. Jeden Stunde, jedes halbe Stunde eine neue Nachricht und es ist kritisch und als nächstes kommt immer das nächste noch Schlimmerer.
Und dann die Macht der Bilder:
Es sind keine verlumpten Gestalten: Sondern in einem Bild trug eine Frau eine Handtasche oder kleine Reisetasche von Louis Vuitton, ein Mann hatte ein kleines Mädchen auf dem Arm, welches ein sehr teuer aussehendes Daunenjäckchen trug und eine ältere Frau hatte eine Brille mit sehr teuren Brillengläsern (kenne mich da aus, habe ich doch im vor-vor-vorletzdem Leben eine sinnfreie Ausbildung zum Augenoptiker gemacht).
Und alle sind durch eine Schutthalde gelatscht, die ihre Heimat war.
Das sind Leute wie Du und ich.
Wenn ich DAS alles bewerte, in den großen Topf namens "Hirn" werfe, erscheint mit der Upmove in Japan als künstlich - als von der Bank-of-Japan produziert, aber nicht vom Markt - warum soll jemand denn gerade in Japan neue Positionen aufbauen oder zurückkaufen? Da gibt es jetzt keinen Grund - wenn Südkorea steigt, dann verstehe ich das aber Japan. Das führt dazu, dass ich nicht glauben kann, dass wir über dem mentalen Berg sind.
Ich überlegte und war bei 6650 wieder in Short eingestiegen.
RWE Shorte ich ich auch seit 44,5, den Schein hatte ich in QV geoutet.
Fukushima ist verloren, siehe dazu QV meine letzte Nachricht für heute. Holt eure Angehörigen schleunigst da weg. Weit weg. Noch weiter als Tokio.
Durch Zufal bin ich über die Website der Bildzeitung gestolpert und da spricht ein Sebastian Pflugbeil (64), Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz in Berlin, welches beste und schlimmste Szenario möglich wäre...
Und er scheint einer zu sein, der sich berufsmässig mit dem auskennt, was er so beschreibt - ist ja eher selten sowas.
http://www.bild.de/BILD/news/2011/03/16/...all/szenario-hoffnung.html
Dagegen ist Fukushima fast ein Volltreffer auf die drittgrößte Volkswirtschaft. Wir haben Freihandel, also bedeutet das dies Auswirkungen auf einen Großteil der Volkswirtschaften haben wird.
Wenn Fukushima hoch geht, dann müssen die Banken und Versicherer ihr Geld retten, aber die Nichtfinanzwirtschaft ist direkt getroffen worden. Man kann keine Patente und Industrieanlagen drucken. N225 geht dann runter auf 4000 oder noch mehr.
Die BAnken wissen das und daher sind die ganzen Optionsscheine schon überteuert. Ich kaufe doch nicht auf DAX 6400 mit 1 Monat Laufzeit für 2,40 oder mehr ein, wenn DAX bei 6713 stehe, wo ich nachgeguckt hatte.
Anfang des Jahres war wir uns hier alle sicher, dass die Weltwirtschaft wieder ordentlich rollt, die Inflation (noch) mäßig ist, Zinserhöhungen wohl nicht zuviel Wirtschaft abwürgen werden und die All-Time-Highs im Dax&co ausgemachte Sache sind.
Komischerweise haben wir alle gesagt, dass wenn alle so denken, etwas faul sein müsste. Außerdem müsste vor allem eine technische Reaktion der Indizes her. Dieser lange Run von 6450 auf 7450 .... Kurz: Es musste nach oben, aber das CRV war scheiße.
So und jetzt? Was hat sich an dem Wachstumsszenario aus Januar geändert? Ohne das Schicksal in Japan runterspielen zu wollen, aber für die Weltwirtschaft ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ergo: Fundamental ist alles beim Alten, nur das CRV ist besser.
Ergo: Strong Long (für den Dax).
Ziel weiterhin ATH. Dann schmeißen, Sideline und abwarten, ob sich der Weg zum 5-stelligen Dax anbahnt, oder wir signifikant (Rezession) wieder downdippen.
So weit von mir.
Gruß, trailer
Es wird nun interessant zu sehen, wie Wallstreet weitermacht, schliesslich ist der Dollar wie ein Gummiband überdehnt, sprich abgewertet. Was passiert, wenn der hochdreht?
Ich würde mit Kaufen noch ein paar Monate warten!
Für mich ist das Spiel noch offen, sei es, wie Metro es beschreibt, dass Japan, dass die Welt mit einem blauen Auge davon kommt, sei es dass es wirklich übel wird.
Deshalb richte ich mich neutral aus.
Wobei ich in einige Energiewerte gegangen bin...
Es zeigt eines der Standardwerke japanischer Kunst, eine Tsunamiwelle, deren "Wellenzipfel" wie Hände zu greifen versuchen...
Die Havarie ist lokal und wird es bleiben. Entlastend wirkt der Pazifik, der die heiße Zone halbiert. Die wichtige Region Tokio ist 200 km weit weg und nur in SO-Richtung. Die Winde kommen vorherscheind aus Westen. Der Volkswirtschaftliche Schaden incl. Tsunamie ist 120 Mrd EUR und kaum im Ausland versichert. Nach der Kernschmelze und der Abkühlung der Reaktoren kommt der Deckel drauf und fertig. Salopp gesagt.
Alles in allem nicht vergleichbar mit der Finanzkrise, als Billiarden allein in USA auf den Spiel standen. Und 120 Mrd sind von Japan locker zu schultern.
Sicher ist es eine mögliche Strategie, nun das Paniktief abzuwarten und die Erholung zu kaufen. Es ist nicht meine - leider, wenn ich heute auf den Dax sehe - aber irgendwas will ich tuen. Zudem ist die Vola hoch, nach oben wie nach unten. Tschernobyl hat gezeigt, dass die Erholung sehr schnell kommen kann.
Euch allen viel Glück und tut das richtige ;-)
Zum Vergleich: Die Beseitung aller Schäden incl. des Ausfalls des Japan-BSP beträgt 120 MRd Eur.
Mir scheint, am Markt nist bereits die Aufgabe von Tokio eingepreist.
Also wird mit oder ohne Grund dramatisiert.
Auf der einen Seite der dreifache Plan (Pumpen mit Strom versorgen, Wasserwerfer, Helikopter) - auf der anderen Seite die Aussage, dass am Freitag die Uhr abläuft.
Ich denke, dass eine Diskussion derzeit weder notwendig noch möglich ist.
Wenn wir mehr wissen, werde ich hier das Thema "Energie" als neues Thema ansprechen...
["orakeln" heißt für mich: beide Richtungen müssen abgedeckt sein ...]
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"DAX Schlüsselunterstützung erodiert
... Mit einem klassischen 'bearish engulfing' versieht der DAX ... die Erholungstendenzen vom Vortag mit einem dicken Fragezeichen. ...
Für den ultimativen Schlag ins Kontor sorge der Rutsch unter das wichtige Unterstützungsbündel aus dem 50%-Fibonacci-Retracement des Hausseimpulses seit Ende August (6.638 Punkten), dem im Juli 2009 etablierten Aufwärtstrend (akt. bei 6.595 Punkten) sowie der 200-Tages-Linie (akt. bei 6.586 Punkten). Damit würden die deutschen Standardwerte derzeit unverändert ein 'fallendes Messer' darstellen. Unterhalb des jüngsten Verlaufstiefs bei 6.483 Punkten wäre der Weg damit frei für ein Wiedersehen mit den alten Ausbruchsmarken vom Oktober 2010 bei 6.387/42 Punkten.
Während die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aroon intakte Short-Signale aufweisen würden - auf Wochenbasis habe ersterer erst kürzlich auf 'verkaufen' gedreht -, würden diverse Oszillatoren (z. B. RSI, Stochastik) auf Tagesbasis inzwischen deutlich im überverkauften Terrain notieren. Für eine Entspannung des angeschlagenen Chartbilds sei aber eine Rückeroberung der o. g. ehemaligen Schlüsselhaltezone bei rund 6.600 Punkten eine absolut zwingende Voraussetzung."
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Quelle 17.03.11 11:28 aktiencheck.de
Trotzdem zeigen sich in diesen Tagen die japanischen Tugenden. Dieses Land ist auch mit einem Super-GAU nicht in die Knie zu zwingen. Derweil zieht in USA die Konjunktur an.
Ich bleibe dabei: Nicht verkaufen! Dips Kaufen!