Antizykliker-Thread - v2.0
Wie bereits im BT erläutert seh ich bis Mitte Juli steigende Kurse. Der Dax dürfte bis dahin auf Jahreshoch steigen. Ein Durchmarsch nach oben ist aber ME vor Ende des Sommers unwahrscheinlich.
Wer eine Erklärung für die Rally der letzten 2 Tage sucht sollte sich mal meine letzten Postings hier ansehen. Das Sentiment war schlicht zu schlecht und die Wirtschaft läuft zu gut, um den Bären eine Chance zu geben. Die Schwäche der Bären war schon Ende letzter Woche klar erkennbar. Nun, ihre Zeit ist ersteinmal abgelaufen, jetzt sind die Bullen am Ruder und dürfen sich austoben. Griechenland ist "gerettet", die Wirtschaft in USA sieht zwar nicht rosig, aber auch nicht grottig aus, QE3 kommt morgen. Also up...
Nach Überschreiten der 11k sind rein charttechnisch 15k in wenigen Jahren zu erwarten. Ob es so kommt werden wir sehen.
Stichwort Kurse:
Meine frühsommerliche Skepsis bezüglich der US-Konjunktur hat sich Ende Juni aufgrund stabiler oder gar positiver Wirtschaftsdaten gelegt, sodass mein Bias und meine Positionierung nun eher bullisch ist. Das Bauchgefühl dabei ist zwar nicht gut, aber das ist vermutlich ein gutes Zeichen. Die besten Trades sind die, die keinen Erfolg versprechen. Da ich nun mal long bin und mich die Italien-Turbulenzen kalt erwischt haben, bleibe ich long (auch unbeobachtet über den Urlaub). Ich habe weite Scheine, da ist Sorge unbegründet.
Begründung:
Der Sommer ist meist von heftigen Stürmen geprägt, die aber schnell wieder vorübergehen. Die aktuellen volatilen Schwankungen sind also nicht besonders ernst zu nehmen. Erst im August/September wird sich die Börse für einen nachhaltigen Ausbruch aus dem Seitwärtsmarkt entscheiden. Dieser Ausbruch wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach oben erfolgen.
Denn:
1. Für die Schuldenproblematik der Länder (auch der USA) wird es nur eine praktikable Lösung geben, nämlich noch mehr Schulden und Bürgschaften. Den Anlegern bleibt nichts übrig, als sich darauf einzulassen, denn außer in Aktien oder Bonds können sie ihr Geld (in den nötigen Volumina) eh nirgends anlegen. Diese erneuten Liquiditätsflutungen werden den Markt weiter nach oben spülen.
2. Das Anlegersentiment ist sehr schlecht. Seit Monaten ist nicht der Anflug einer Euphorie zu spüren, im Gegenteil: Gefühlt 90% aller Anleger und vor allem der Presse sind langfristig bärisch eingestellt. Eine Hausse stirbt aber nicht in der Angst, sondern in der Euphorie. Immerhin sind wir in allen Indizes 5-10% unter dem ATH - da ist die Angst schon verwunderlich (2000 und 2007 sah das GANZ anders aus). Die Wall of Worry ist also vorbildlich intakt.
3. Die technische Lage ist aus antizyklischer Sicht ausgezeichnet: Der GD200 steigt weiter (siehe Chart), was eine intakt Hausse anzeigt. Wir haben 1/2 Jahr lang mäßig korrigiert und damit langfristig jede überkauftheit beseitigt. Der Kurs ist in der Nähe des GD200, d.h. der nächste Hausseschub in der Größenordung 20% steht an.
Soweit zur aktullen Lage, die ME übergeordnet nur Long impliziert. Überflüssig zu erwähnen, dass sich die Lage ändern kann. Allerdings nicht jederzeit in Tagen und Wochen, sondern nur unter Beachtung des großen Bildes, also in Monaten.
Schönen Urlaub, zap.
SP short bei 1330 (wurde soeben vorbörslich erreicht), SL bei 1380 (wird lt. AL garantiert nicht erreicht). Schein hab ich nicht zur Hand, aber wir sagen mal Hebel 10.
Bilanz ziehe ich nach meinem Urlaub Anfang August (fahre übermorgen los).
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PS: Heute wurde ich seitens AL wg. bullischen Postings im QV und hier aus dem BT geworfen. Der Herr mag halt keine von der reinen Bärenlehre abweichenden Meinungen. Ich bin einverstanden, denn unter diesen Umständen der Zensur (Nicht-bärische Postings führten im BT stets zu unterschwelliger Aggressivität und Lächerlichmachung seitens AL) möchte ich nicht zu seinem Verein gehören. Wie im Frühjahr eingangs von mir bemerkt habe ich in weiser Voraussicht meine BT-Zugehörigkeit sowieso stets als nur temporär empfunden.
Nach Beendigung der politischen Börse in diesen Wochen dürfte es anschließend also weiter nach oben gehen, weil die US-Wirtschaft nach einer Delle wieder Tritt fasst. Weder die USA noch die EU werden pleite gehen - ein Sturm im Wasserglas.
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Amex mit Rekordquartal
Die Kunden von American Express zücken immer häufiger ihr Plastikgeld. Die Kreditkartenfirma freut es - sie scheffelt Millionen. Der Gewinn steigt im zweiten Quartal über die Milliardengrenze.
Die Nutzer der American-Express-Kreditkarten lassen sich nicht lumpen: Sie haben im zweiten Quartal so viel Geld wie noch nie ausgegeben. Das hat den Gewinn des US-Finanzkonzerns auf unterm Strich 1,3 Mrd. Dollar hochgetrieben (900 Mio. Euro). Das waren 31 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Die Ausgaben unserer Nutzer haben ein Allzeithoch erreicht", frohlockte Firmenchef Kenneth Chenault in New York. Gleichzeitig kam American Express zugute, dass die Nutzer ihre Schulden wieder zuverlässiger bezahlen. American Express musste "nur" 357 Mio. Dollar in den Wind schreiben - etwa halb so viel wie vor einem Jahr.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...it-Rekordquartal-article3861361.html
Was tut der mittel- bzw. langfrisitge Antizykliker nun beim Dax, sofern er an der Seitenlinie siaß. weil er am Strand keine Lust auf Chartgucken hatte?
Ich sehe für diesen Noch-Urlauber drei Handelsmöglichkeiten:
1.) Nach der Erholungsrallye, die in Kürze zweifellos beginnen wird, antizyklisch knapp unter 7000 Punkten shorten.
2.) Unter 6300 erste antizyklische Long-Positionen aufbauen.
3.) Beides tun.
Kurz gesagt: Bis vor einer Woche lief alles planmäßig und wie hier vorhergesagt: PIGS gerettet, USA Schuldenlimit erhöht, Konjunkurzahlen gut. Und nun das: Angst vor einer Herabstufung der USA (Zinserhöhung?) und vor allem einer erneuten Rezession.
Inzwischen hab ich zweimal drüber geschlafen und vor allem etwas recherchiert sowie mich mit Langfristanlegern im Bekanntenkreis unterhalten. Dabei ist folgendes herausgekommen:
- Konjunkturtechnisch hat sich nichts geändert: In D läuft es super, in Asien steht der Nach-Tsunamie-Boom an, in USA sieht es so lala aus mit viel Potenzial nach oben. Die Unternehmensausblick sind mehrheitlich positiv.
- Die Bondzinsen der USA sind per Freitag auf ein neues Tief gefallen. Moment! Tief? Ich denk, die USA sind pleite! Der Bondmarkt spielt die Aktienpanik also nicht mit, im Gegenteil, die Leute kaufen munter weiter US-Bonds. Nachtigal, ich hör dir trapsen... Kein Wunder, denn Geld ist im Überfluss vorhanden und irgendwohin muss es ja fließen.
- Der Dollar hält sich bemerkenswert stabil. Der Devisenmarkt spielt die Panik also auch nicht mit.
- Die Langfristanleger in meinem Bekanntenkreis tuen einen Teufel zu verkaufen. Alle gegen von einem Sommergewitter aus und HALTEN daher, kommen was wolle.
- Charttechnisch ist noch kein Würfel gefallen, denn langfristig muss die BEwegung nur einer Woche nichts bedeuten. Hier kann man erst in 1-2 Monaten von einem Trendwechel sprechen, wenn er denn kommt.
- Die Sentimentlage (Panik!) spricht für ein nahes Verlaustief.
Fazit: Es ist - in meinem Fall - lediglich nur ärgerlich, einen signifikanten Downmove verpasst zu haben. Es spricht allerdings viel dafür, dass es sich um ein durch Urlauber-SLs beschleunigtes Sommergewitter handelt. Es übergeordneter Trendwechsel steht noch nicht auf der Agenda, das kann man erst einigen Wochen beurteilen, vor allem sollte er mit harten Konjunkturfakten untermauert sein.
Die Folgerung aus meinem Geschreibsel dürfte damit jedem klar sein ;-)
Insofern ist davon auszugehen, dass bei diesem Move selbst die Bären nicht den tollen Raibach machen konnten. Dass der AL-Trade richtig war halte ich also für einen durch das Timing verursachten Zufall.
Ende September wissen wir mehr. Im Herbst wird stets die Grundlage für einen Trend gelegt, nicht im August.
Ich warte jetzt auf eine Bodenbildung und auf unsere (! - hoffentlich, Antizykliker, seid ihr bereit?) antizyklische Chance. Wetten, dass der Großteil der jetzigen Paniker dann nicht dem Mumm besitzt und die Kanonen nicht mehr donnern, aber gerade ausgeraucht sind, zu kaufen.
Zweierlei hat mich gestern Abend / heute früh optimistisch gestimmt:
(Fortsetzung folgt) ...
... (kein 'Heidelberger Prof') hat mich heut früh beim PNP-Lesen aufgemuntert, weil er im Ggs. zu unseren armseligen, unbedarften Politikern, noch sowas wie Ideen hat:
08.08.2011
„Aasgeier
zeigen, wo Kadaver liegen“
Professor Ulrich Blum,
Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), warnt vor
wohlfeiler Kritik an den Ratingagenturen. Im Gespräch mit der PNP rät er
vielmehr zu Zwangshypotheken auf Privatvermögen, um die Spekulation mit den
Staatsschulden zu stoppen. Die Schuldenkrise im Euro-Raum schwelt weiter...
weiterlesen hier ... http://www.pnp.de/nachrichten/...sgeier-zeigen-wo-Kadaver-liegen.html
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Zwangshypotheken auf Privatvermögen ... klingt recht plausibel für mich. Aber als Politiker muss man für die Umsetzung vielleicht ein bisserl "unpopulistisch-hart" agieren. "Unseren" Politikern trau ich's eigentlich nicht zu :-(
gestern Abend im Obernzeller Schlosspark (trotz Regens im Freien unter 3 Zelten) ... han colocado todos los aficionados en onda ... richtig guat warn de drauf - Karibik-Stimmung im tiefsten Niederbayern: