Antares Vision
Vielleicht aber auch einfach nur die Angst vor schlechten News.
Schaun wir mal, was da in weniger als zwei Stunden kommt. Ich hab keine echte Vorstellung, was man erwraten kann. Dafür bin ich auch was Saisonalität bei Antares noch nicht gut genug im Thema.
So wie es sich liest, scheint in den kommenden Jahren der Schwerpunkt darauf zu liegen Effizienz und Margen zu verbessern. Da scheint man ja mit Hoch druck dran zu sein. Verschuldung wird in diesem Jahr nicht abgebaut, das Wirking capital Problem scheint weiter zu bestehen.
Cashflow durch offenbar längere Zahlungsziele im öffentlichen Sektor. Mal schaun, wie sich das entwickelt, aber sollte eigentlich nur eine zeitliche Verzögerung sein.
Kurs bei 2,8 €
MarketCap 195 Mio
EV bei 280 Mio €
Das Gute ist, das die Konsensschätzungen das bereits enthalten hatten und auch für 2024 von lediglich 11% Wachstum ausgehen. Bei den Margen muss man allerdings wieder Fortschritte machen, um den Konsens erreichen zu können. Ich würde etwas konservativer rangehen. Bei 46 Mio Ebitda, läge das EV/Ebitda bei 6. Hänt vieles davon ab, ob Antares weiter als Wachstumsunternehmen empfunden wird, ob solche Multiplen als günstig oder nicht betrachtet werden.
Ich würde mal erwarten, dass es im Zuge von möglichem window dressing nochmal auf die Tiefs bei 2,4-2,5 € gehen kann. Da würde ich allerdings auch wieder kaufen. Wird aber wohl ne eher langfristigere Sache. An den schnellen Turnaround scheint der Markt aktuell ncht zu glauben. Liegt aber auch hauptsächlich an generell veränderten Zeiten am Finanzmarkt. Vor zwei Jahren hätte es trotz des aktuellen Margenrückgangs sicherlich deutlich höhere Multiplen gegeben. Wer weiß, vielleicht ist das ja in 2-3 Jahren schon wieder so. Dann gibts die üblichen Hebel, aber Grundvoraussetzung natürlich wieder steigende Margen. Welches durchschnittliche Umsatzwachstum erwartet ihr die nächsten Jahre organisch?
Unternehmen mit 5-10% Wachstum haben wir ja in Deutschland im Nebenwertebereich auch häufig. Da sind höhere Gewinnmultiplen dann eher selten.
Den Doppelhebel hätte ich daher lieber über Marge und steigende Multiplen statt nur Marge und kleineres Wachstum.
https://ch.marketscreener.com/kurs/aktie/...-A-57419889/fundamentals/
"Antares Vision liefert bessere Quartalszahlen als befürchtet
Nachdem das erste Halbjahr mit Umsätzen von +20,3% noch über den Erwartungen lag, ist der Kurs massiv gefallen, als man für das Gesamtjahr nur noch ein Wachstum von 10-12% prognostizierte. Es war davon auszugehen, dass wir bereits im dritten Quartal eine deutliche Verlangsamung des Wachstums sehen werden, doch das war nicht der Fall, mit einem Wachstum von +20,5% lag man sogar nochmal leicht oberhalb des ersten Halbjahrs und kommt damit nach 9 Monaten auf +20,4%. Die Guidance von +10-12% für das Gesamtjahr wird allerdings beibehalten.
Es ist gar nicht so sehr das Problem, dass man mit einem schwachen Geschäft im letzten Quartal rechnet, sondern die Vergleichsbasis. Bei Antares ist es relativ schwer einzelne Quartale miteinander zu vergleichen, denn einmal rechnen sie größere Projekte ab und im nächsten Quartal nicht, dann sieht es so aus, als ob das Quartal schwach gewesen wäre, nur um dann das doppelte Wachstum im nächsten Quartal nachzuholen.
Ein gutes Beispiel ist das letzte Jahr, denn dort wuchs man nach 9 Monaten nur um +12%, was deutlich schwächer ist als die +20,4% in diesem Jahr. Doch dann kam das letzte Quartal, Antares rechnete mehr ab und der Umsatz wuchs in Q4 um +51,4% und zog damit das Gesamtjahreswachstum auf +24,9%.
In diesem Jahr haben wir nun das Problem, dass wir das Q4 2023 mit dem außergewöhnlich starkem Q4 aus dem letzten Jahr vergleichen müssen und da hat das Management die Erwartungen gedämpft, denn das wird man in diesem Jahr nicht wiederholen können. Nach aktueller Guidance wird man in diesem Quatal einen Umsatz von rund €87,5 Millionen Euro machen, nach €90,2 im Vorjahr, es wird also einen kleinen Umsatzrückgang geben. Vergleicht man das mit Q4 2021 (€59,6 Mio) wäre das zwar immer noch ein starkes jährliches Wachstum, aber durch das gute letzte Jahr wird es auf Quartalsbasis den erwarteten Rückgang geben.
Ein ähnliches Muster sieht man auch in den Regionen, die man vergleicht. In Europa ging für Antares im ersten Halbjahr der Umsatz um -14,7% deutlich zurück, im dritten Quartal stieg der Umsatz in Europa allerdings direkt um +37%, so dass man nach 9 Monaten wieder ein leichtes Wachstum verzeichnen kann. Dies betrifft aber vor allem den Maschinenbereich während der Smart Data Bereich deutlich konstanter verläuft.
Hervorheben sollte man noch, dass das Wachstum in diesem Jahr fast ausschließlich organisch zu stande kam, da die Zeit der großen Übernahmen erstmal vorbei ist. Da alle Studien davon ausgehen, dass der Markt, in dem Antares agiert, noch für sehr viele Jahre zweistellig wachsen wird (einige erwarten sogar ein jährliches Wachstum von 20% bis 2032), sehe ich keinen Grund warum Antares langsamer wachsen sollte, im Gegenteil. Denn man hat durch die ganzen Übernahmen nun das kompletteste Angebot in der Branche und kann den Unternehmen damit mit möglichst wenig Reibungsverlust die Services anbieten, die sie brauchen, so dass ich davon ausgehe, dass sie weitere Marktanteile gewinnen werden und noch viele Jahre um ~12-15% pro Jahr wachsen werden.
In diesem Jahr gab es einige finanzielle Herausforderungen, die auf der Marge lasten, wie die Einführung des ERP Systems, die Integration der vielen neuen Töchter, der Gehaltssteigerungen und Preiserhöhung der eingekauften Teile, die man nicht direkt weitergeben konnte, weil man dies erst bei der nächsten Vertragsverlängerung mit den Kunden berücksichtigen kann und dann hat man auch noch die russische Tochter, die man verkaufen will weil sie seit des Krieges defizitär ist.
Viel mehr Gegenwind kann man kaum bekommen, wenn man noch die aktuell konjunkturelle Lage betrachtet, dennoch wächst man nicht nur wieder zweistellig im Umsatz, sondern erwartet mit einer EBITDA Marge von +15,5% eine Marge, die sich viele Unternehmen wünschen würden.
Die Profitabilität scheint aber nun im Fokus zu stehen, denn man hat viele Maßnahmen eingeleitet, um die Profitabilität im nächsten Jahr wieder zu verbessern, und da die Herausforderungen, die man in diesem Jahr hatte, alle lösbar erscheinen, sehe ich auch keinen Grund, warum das nicht gelingen sollte.
Unterm Strich bleibt Antares für mich aktuell das aussichtsreichste Investment. Hier heißt es nun ein paar Quartale abzuwarten, bis sich die Margen wieder eingependelt haben und dann von einer anderen Wahrnehmung des Marktes auf Antares zu profitieren, daher bleibe ich bei der hohen Gewichtung."
In dieser Woche habe ich Kontakt mit dem CEO von Antares Vision aufgenommen und mir auch den Conference Call angehört. Natürlich kann man dadurch keine bahnbrechenden neuen Informationen erhalten, aber manche Sachverhalte, die im Bericht zu kurz kommen nochmal tiefer hinterfragen. Gleichzeitig schien er als Gründer sein Unternehmen sehr engagiert zu führen und war zu jeder Tages- und Nachtzeit zu erreichen. Für mich klang es so, als sei man durchaus optimistisch, im nächsten Jahr bereits bessere Margen liefern zu können. Und auch was die Guidance in diesem Jahr angeht sieht man sich sowohl beim Umsatz als auch im Ergebnis auf Kurs. Es gibt bei Antares wöchentlich ein Meeting zur Überprüfung des Budgets und der Ziele, so dass man sechs Wochen vor Jahresende noch keine Abweichung erkennen kann. Auch das Russlandthema war mir nochmal wichtig, denn dazu war weder im Q3 Bericht noch im CC die Rede, obwohl man im Q2 Bericht noch als Ziel ausgegeben hat, die Tochter bis ende des Jahres verkaufen zu können. Hier bestätigte man mir, dass man weiterhin auf Kurs ist, die russische Tochter noch in diesem Jahr zu verkaufen. Hier wird es mit Sicherheit eine kleinere Abschreibung geben, die die Guidance aber nicht belastet, da es nur eine EBITDA Guidance gibt.
Bei der Umsatzguidance für nächstes Jahr will man natürlich weiter wachsen aber man kann jetzt noch keine konkrete Wachstunsprognose abgeben, weil die nun kommenden 6 Wochen nochmal sehr wichtig für den Auftragseingang sind, denn viele Kunden rechnen dann das alte Jahr ab und stellen ihr Budget für das nächste Jahr auf.
Die aktuelle konjunkturelle Schwäche ist vor allem im Maschinenbereich sichtbar, Kunden sind momentan vorsichtiger, was Capex angeht. Im Softwarebereich ist das so nicht erkennbar, sowohl Umsätze als auch Auftragseingänge sind hier weiter stark.
Ansonsten haben die Umsätze in der Antares Aktie zuletzt deutlich zugelegt und die Aktie scheint nun bei rund €2,50 einen Boden auszubilden.
Im ganzen November wurden fast 10% des Grundkapitals gehandelt. Wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Anteile bei den Gründern liegt, sollte hoffentlich die Umverteilung bald ein Ende nehmen.