Westwing -- Neuer Thread
Aber erstens glaube ich, dass man trotzdem selbst nächstes Jahr 10% wachsen dürfte. Die Jahre darauf eher 15-20%.
Und zweitens, selbst wenn man garnicht wächst und 6% Ebit-Marge hat, würde ich nicht sagen, dass die Aktie bei 28 € fair bewertet wäre oder noch etwas über Fair Value. Das ist ja völlig absurd, bei 6% Ebit-Marge und 160-170 Mio Nettocash im nächsten Jahr so eine Aktie nur bei 26-27 € als fair bewertet anzusehen. Dann müsste Westwing ja auch die Jahre darauf garnicht mehr wachsen. Mit einer DCF-Rechnung bei durchschnittlich 10% Wachstum (deine Erwartung) wäre man weit mehr wert als 28 €.
Letztendlich trifft jeder seine Anlagentscheidung anhand der ihm zur Verfügung stehenden Informationen und jeder ist für sich selbst verantwortlich!
Mich kotzt es an, wenn diverse Leute versuchen anderen eine Mitschuld zu geben, letztlich für die eigene Anlagentscheidung.
https://de.trustpilot.com/review/westwing.de
Aber wir wissen Chancen zu nutzen.......
2015: -26,14%,
2016: -8,17%,
2017: -10,93%,
2018: -7,68% und
2019: -12,42%.
Der Einzelhandelsmarkt für Möbel & Heimdekoration wächst seit vielen Jahren im niedrigen einstelligen Prozentbereich und die Margen sind dort normalerweise ebenfalls in der Regel einstellig. Und ja, ich weiß, Westwing hat ein gutes Marketing, eine gute Angebotsqualität und ist ein Onlineretailer. Aber nicht der einzige. Sechs bis acht Prozent im eingeschwungenen Zustand finde ich durchaus ok.
Ganz langfristig (zehn Jahre) wird Westwing keine zweistellige Wachstumsraten aufrechthalten können. Zumindest ist das aber nicht annähernd seriös prognostizierbar - auch nicht vom Vorstand. Dass der für sich Ziele setzen muss, ist was anderes und natürlich positiv.
Ich rechne ja in meinen Berechnungen gerade mal mit einer Ebit-Marge von 4,9% im nächsten Jahr. Und trotzdem komme ich beim aktuellen Kurs schon auf ein KGV von 24-25 (cashbereinigt 18) und EV/FreeCashflow von 12.
Das ist doch absurd in diesem Bereich. Und da sind noch nicht mal die Verlustvorträge mit drin, die bares Geld wert wären, wenn Westwing übernommen würde oder auch so durch die Steuervorteile für die nächsten Jahre. Direkter Effekt auf den Cashflow.
Mir ein Rätsel, wie man bei Ebit-Marge von 6% darauf kommen kann, diese Aktie wäre "derzeit noch überbewertet". Dann würde das cashbereinigte KGV sogar auf 16 sinken, und EV/FCF auf 10.
Kannst mir ja viellecht mal sagen, wie du bei solchen Daten auf "noch nicht unterbewertet" kommst bzw. "noch leicht überbewertet".
Zur Kurzerklärung der Daten in der Tabelle ... Ich rechne die ersten 3-4 Monate im nächsten Jahr mit Stagnation, vielleicht sogar von minimalem Umsatzrückgang und Gewinnhalbierung, da Q1 in 2021 so extrem stark bei Wachstum (105%) und Marge (14,2%) war. Dieser Effekt wird das erste Halbjahr 2022 deutlich belasten. Ab dem Frühjahr (Mai/Juni) gehe ich dann wieder von 15% Umsatzwachstum aus, so dass man insgesamt auf knapp 10% Wachstum kommt. Die Marge wird dann ebenfalls im Vorjahresvergleich nicht mehr fallen, da die Kapazitäten und Marketingkosten schon 2021 ab Mai/Juni deutlich gestiegen sind und daher auch ab Q2 und besonders Q3/21 schon die verringerten Margen bringen. Alles in allem kommt man dann auf 9% AEbitda-Marge im Gesamtjahr 2022 und 4,9% Ebit-Marge. Ab 2023 dann 15% Wachstum bei den üblichen Skaleneffekten, die ja laut Vorstand ab 2024/25 wieder Margen von 12%+X bringen sollen.
Das EV/EBIT läge bei einer Marge von 4,9% bei 15,3. Das KGV cashbereinigt bei 18. Das sind zu hohe Multiples in der Branche, aus meiner Sicht.
Mit Deiner Margenannahme bist Du m.E. ja auf der sicheren Seite aber wie kommst Du ausgerechnet auf 4,9% (und nicht bspw. 5%)?
Ich kann doch schlecht einfach eine runde Zahl nehmen, weil es so schön rund ist. Die 4,9% ergeben sich aus Umsatz, Bruttomarge, Kostenfaktoren, die zum ABitda führen und meinen Erwartungen zu Vergütungen und Abschreibungen.
Und deine Aussage zu den Aktienkennzahlen kannst du doch nicht wirklich ernst meinen. Dann müssten ja die meisten Aktien aus der Branche vom jetzigen Niveau nocmal 50-70% fallen, um überhaupt auf das niedrige Niveau von Westwing zu kommen. Wayfair beispielsweise hatten wir ja heute schon festgestellt, dass die bei ähnlichen (derzeit soga geringeren) Wachstumsraten auf KGV von 200, EV/Umsatz 1,4 und EV/Ebitda von 25 kommen (EV/Ebit etwa 35). Wayfair ist also nach allen üblichen Kennzahlen mindestens doppelt so hoch bewertet. Mir ist außer vielleicht die sehr kleine Elumeo keine einzige Aktie der Branche aus allen westlichen Industriestaaten bekannt, die ansatzweise solche Kennzahlen hat wie Westwing. Beim Umsatz könnte man natürlich Home24 und fashionette dazu nehmen, aber die machen unterm Strich noch kleine Verluste.
Zunächst vielen Dank dafür, dass Du mir Einblick in Deine Tabelle gibst. Während ich für 2021 und 2022 weitestgehend auf Deiner Linie bin, halte ich Deine Annahmen für 2023 und 2024 zwar für möglich aber für meinen Geschmack für zu optimistisch. Da weiten sich die Erwartungen dann zunehmend aus. Generell spielt für mich im Oktober 2021 das Jahr 2024 auch erstmal noch eine untergeordnete Rolle, wenngleich auch in meinem Sheet dort schon Zahlen enthalten sind (EBIT 43,92 Mio. (keine runde Zahl ) Aber 2024 haben wir vielleicht schon die Hyperinflation, Alice Weigel ist Bundeskanzlerin, die Volksrepublik China heißt dann "Taiwan" und Karl Lauterbach ist Gesundheitsministerin. Kurzum: ich hatte 2017 bei meinen schönen Kalkulationen bspw. zum Tourismuswert LS Invest für das dann Bombenjahr 2021 nicht ansatzweise Corona im Blick gehabt und habe nun dort den Salat.
Zu Deinen Anmerkungen aus Beitrag 1316
stellst du hier ernsthaft eine Frage, wie ich auf 4,9% Ebit-Marge komme und nicht 5,0%? Ich kann doch schlecht einfach eine runde Zahl nehmen, weil es so schön rund ist. Die 4,9% ergeben sich aus Umsatz, Bruttomarge, Kostenfaktoren, die zum ABitda führen und meinen Erwartungen zu Vergütungen und Abschreibungen.
Irdendwo musst Du ja Deine Zahl herhaben. Danach habe ich gefragt, nicht mehr, nicht weniger. Es hätte neben 5,00% auch 4,8% sein können. Ich könnte Dich ja auch fragen, wie Du auf die 9,0000% EBITDA-Marge in 2022 kommst, von der sich dann offenbar die 4,900% EBIT-Marge ableitet.
Dann müssten ja die meisten Aktien aus der Branche vom jetzigen Niveau nocmal 50-70% fallen, um überhaupt auf das niedrige Niveau von Westwing zu kommen.
So ist es. Wir befinden uns, zumindest in diesem Segment, in einer Blase. Die Kennziffer EV/Umsatz finde ich übrigens putzig.
Mir ist außer vielleicht die sehr kleine Elumeo keine einzige Aktie der Branche aus allen westlichen Industriestaaten bekannt, die ansatzweise solche Kennzahlen hat wie Westwing.
Maisons du Monde beispielsweise.
Westwing hätte dann damit ein cashbereonigtes KGV von 18 und EB/Ebit von 14, geschweige wenn ich mir die Cashflw-Multiplen anschaue.
Damit wäre Westwing deutlich günstiger als der Dax oder der MDax. Willst du mir jetzt erzählen, ein deutsches Schwergewicht/Zykliker aus dem Dax darf ruhig 30% höher bewertet werden wie Westwing?
Da ist das niedrige Zinsniveau noch nichtmal berücksichtigt und auch keinerlei Wachstum ab 2023.
Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du also nach 2022 von keinerlei Wachstum mehr aus. Mal davon abgesehen, dass man dann wahrscheinlich die Margen kurzfristig optimieren würde.
Aber es soll auch Menschen geben wie Dich die einfach nicht an dieses Wachstum im eCommerce Beteich glauben und eher der Meinung sind das das Verhalten der Menschen "altmodisch" bleibt....Ist nicht böse gemeint....
Mich wundern nur unicums Aussagen zur fairen Bewertung und auch seine Meinung, das EV/Umsatz wäre eine "putzige Kennzahl". na ja, diese Kennzahl wird auf allen Finanzportalen und von allen Analysten verwendet. Wüsste auch nicht was dagegen spricht. Natürlich muss man sie immer in Beziehung zur Marge setzen und kann sie daher nur innerhalb einer Branche mit ähnlichem Geschäftsmodell vergleichen. Aber das trifft ja auf jede Kennzahl zu.
Unanbhängig davon ist ein EV/Überschuss von 18 generell derzeit günstig. Selbst die Zykliker, bei denen man die nächsten Jahre kein Wachstum unterstellt, sind derzeit höher bewertet.
Also in letzter Konsequenz kann ich unicum nur raten, sowohl alle ECommercer als auch alle großen Indizes zu shorten als ob es kein Morgen gäbe. Dann ist er bald Milliardär, denn die Aktien müssten generell sich knapp halbieren, damit ich seine meinung zur Westwing-Aktie nachvollziehen könnte.
Onlineeinzelhandel hat nicht viel zu bieten. Es ist klar, dass die Kaufgewohnheiten der Konsumenten richtig Internet gehen und natürlich wird der Onlineeinzelhandel bis das vollzogen ist, stärker wachsen. Aber es gibt neben den aktuell gehypten Onlineeinzelhändlern viele im Ominchannel-Bereich, die das ebenso gut können.
Um es mal etwas provozierend zu formulieren: Westwing ist ein bunter Nippes-Laden, der mit B- und C-Stars niveaufreie YouTube-Videos veröffentlicht, in der das geneigte Volk zum Kauf animiert werden soll. Außerdem landen morgens bei den Frauen regelmäßig Werbemails im Briefkasten. Solche Verkaufsmethoden gibt es schon seit über hundert Jahren.
Auf Kurz oder Lang, wenn wirklich alle ihren Onlinetrödelladen haben, wird sich das Wachstum an das Branchenwachstum anlehnen und das liegt nunmal bei 2 bis 3 Prozent jährlich. Bei Margen von 0 bis 5 Prozent und wer mehr verdient wird kopiert. Möbel & Dekoration ist ein harter Markt.
"onlinehandel-in-deutschland-groesstes-wachstum-im-dritten-quartal-seit-2017"
"Der bevh hat jetzt neue Zahlen zur Entwicklung des E-Commerce in Deutschland veröffentlicht. Demnach sind die Umsätze im Onlinehandel mit Waren von Juli bis Oktober 2021 um 14,8 Prozent auf 22,194 Milliarden Euro gestiegen. Einer der wichtigen Trends: Das Einkaufen beim Hersteller wird zwar immer beliebter, aber der Multichannel-Commerce wächst schneller".
https://www.e-commerce-magazin.de/...um-im-dritten-quartal-seit-2017/
https://www.netz98.de/blog/b2c-e-commerce/...ch-der-b2c-onlinehandel/
Was den Ertrag angeht: Selbst die Mutter des Interneteinzelhandels, Amazon, hatte im Covid-19-Boomjahr nur eine Marge von 2,75% im Onlinehandel erzielen können und das trotz des großen Wachstums in 2020. Aber das ist auch nicht verwunderlich, das ist nämlich schlicht eine Kerneigenschaft des Einzelhandels. Schon seit über zweihundert Jahren und da ist das Internet nicht die einzige Revolution gewesen.
Kurs-Umsatz-Verhältnis:
Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: da setzt jemand den Aktienkurs zum anteiligen Umsatz ins Verhältnis. Keine Ahnung, was das aussagen soll. Ich kenne noch Zeiten aus dem Neuen Markt, da hatten die Leute Kurs-Klick-Verhältnisse und Cash-burn-Rates als Kennziffern gewählt.
EV/Überschuss:
Diese Entity-Betrachtung macht analytisch keinen Sinn aber Du meinst sicherlich KGV. Das ist eine sinnvolle Equity-Betrachtung.
Soo, für mich ist jetzt bei dem Thema Schluss. Ich stelle fest, ich vertrete hier erkennbar eine absolute Mindermeinung und jeder mag seine eigenen Schlüsse ziehen, wohin die Reise geht aber auf einen weiteren erkenntnisreichen Nenner werden wir hier nicht kommen.