Westwing -- Neuer Thread
Tschibo hat ja von allen Home&Living Unternehmen am wenigsten Überschneidungen mit Westwing, weil am wenigsten Anteil am Gesamtumsatz mit Onlineverkauf von Möbel-Accessoires.
Aber Tschibo als Gesamtunternehmen ist sicherlich 4-5 mal größer als Westwing.
Mein Punkt ist einfach, wenn der Laden 5-6 Mrd. EUR wert ist (ich gehe eher von 9-10 Mrd. EUR), kann man dieses Bewertungsniveau für Westwing mit dem wesentlich effizienteren und konzentrierten Business, als Minimum ansetzen, SOBALD der Umsatz irgendwann 3 Mrd. EUR erreicht hat. Sagen wir irgendwann zwischen 2027 und 2030? Und das natürlich als Minimum, mit Potenzial auf mehr und noch mehr, je nachdem wie kreativ und effizient das Management bis dahin bleibt. Meine Vision für Westwing ist eine Bewertung irgendwo zwischen Tchibo und Zalando, eher näher (bzw. höher) an Zalando als Tchibo für die Zeit zwischen 2027 und 2030.
Die Beschränkungen infolge von Covid-19 stellten den Analysten zufolge einen zusätzlichen Katalysator dar, was an einem Umsatzsprung um 62 Prozent 2020 zu erkennen sei. Ein Nachfragestau sei angesichts der relativ geringen E-Commerce-Durchdringung von nur 13 Prozent imminent. Nach Einschätzung der Analysten bietet dies eine große Chance, zusätzliche Marktanteile von herkömmlichen Wettbewerbern zu gewinnen. Darauf stütze sich die Erwartung eines durchschnittlichen Umsatzwachstums im Zeitraum 2020 bis 2023 um 21 Prozent. Westwing profitiere von moderatem Investitionsbedarf und negativem Umlaufvermögen, so dass es einfach sei, aus eigenem Cashflow zu expandieren. Dennoch biete eine Nettoliquidität von geschätzt 77 Millionen Euro 2021 die Finanzmittel für weitere Kapazitätsausweitungen.
Finde aber Smallas Art und Weise, die Dinge zu beschreiben sehr gut, immer auch mit einem guten Sinn für Humor dabei. Sogar auf die Börse geht er am Rande mal ein, auc das eher mit Humor. So muss man damit wahrscheinlich auch umgehen.
Sollte ich vielleicht mal bei westwingnow ausprobieren. Hat das jemand von euch schon mal?
Hoffentlich kein schlechte Omen.
Marge fällt kurzfristig von 9,5 bis 10 auf 9,0 bis 9,5…
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https://www.ft.com/content/c4904701-61bf-46c6-b6a6-311ce895767a
Interessant wird es, wenn ich mit VR Brille/Glas meinen ohnehin dekorierten Raum einmal "naked" ansehen bzw. ausgewählte Items entfernen und dann mit beliebigen Items aus dem Store einrichten kann. Das wäre eine Sensation, ich bin mir nicht ganz sicher, ob Westwing aktuell richtig Geld für VR Applikationen in die Hand nimmt. Ich glaube, eher nicht.
Boohoo allerdings durch die Gewinnwarnung nun auch mit KGV von etwa 60-70 und EV/Ebitda von etwa 17 fürs laufende Geschäftsjahr 2021/22.
Da ist Westwing bei etwa gleicher Wachstumsrate halt jetzt schon um einiges günstiger mit KGV von etwa 30 und EV/Ebitda von etwa 11 fürs Jahr 2021. Es sei denn, es kommt auch eine Gewinnwarnung, aber dafür war die Jahresprognose einfach von Anfang an verhalten kommuniziert.
Die plötzlich hohe Nachfrage trifft auf außergewöhnliche Angebotsengpässe. Dieser dadurch entstehende Kostendruck, Lieferengpässe inklusive dürfte im Winter sich nochmals etwas verschärfen. Einerseits durch den Corona-Basiseffekt, andererseits durch die übliche Heizsaison mit entsprechend hohen Energiekosten. Dadurch kann die Inflation sicherlich zeitweise 6-7% für ein paar Monate erreichen.
Aber es ist doch absehbar, dass sich abgesehen vielleicht von den Löhnen alle anderen Effekte ab März/April 2022 ins Gegenteil verkehren. Mir wird deshalb von manchen Leuten zu dem Thema Kosten und Inflation zu viel Panik geschoben. Kommt vielleicht ganz gelegen, damit die Hypeaktien mal durchschnaufen können und wieder Luft für die Jahresendrallye haben.
Aber schon bezeichnend, dass die Aktie 10% verliert, obwohl man kaum Marge verliert. Offensichtlich war bei boohoo die Erwartung viel zu hoch. Davon kann bei Westwing glücklicherweise nicht die Rede sein. Würde mich schon sehr wundern, wenn man die Jahresprognose nicht erreicht. Da sind ja wie gesagt gerade mal 7% Wachstum im 2.Halbjahr und eine Marge von knapp 8% enthalten. Das beides deutlich niedriger ausfällt, glaub ich nicht.
Westwing müsste im 2.Halbjahr ziemlich genau 10% an Umsatz gegenüber Vorjahreszeitraum verlieren und nur eine Marge von 5,5-6,0% erzielen, um die Prognose am unteren Rand zu treffen. Dass das noch schlechter eintrifft, halte ich für nahezu ausgeschlossen.
Niemand bezweifelt hier ein schlechteres 2.Halbjahr, weil ja seit Jahresanfang vom Vorstand gesagt wird dass man die Marketingaktivitäten erhöht und zudem seit Mitte des Jahres mehr Kosten durch Lieferengpässe hat. Smalla sagt das auch im Podcast nochmals. Ohne die Lieferengpässe hätte es wohl zu einer Prognoseanhebung gereicht. So hatte man sich glücklicherweise schon am Jahresanfang genug Luft gelassen, um die Prognose trotzdem zu schaffen.
Wie gesagt, man müsste im 2.Halbjahr mehr als 10% an Umsatz verlieren und die Marge müsste von knapp 14,5% auf unter 6% sinken, damit die Prognose gerissen wird. Hältst du das für realistisch?
Wenn man das jetzt alle paar Wochen nochmal diskutiert, dann frage ich mich immer, wie oft will der Markt das gleiche Thema noch nach unten einpreisen, wenn ja aus diesen ganzen Gründen die Vorstandsprognose scon konservativ war und der Aktienkurs 40% verloren hat?
Deshalb reagiere ich vielleicht manchmal etwas emotional, wenn wiederholt die gleiche Leier kommt. Nix für ungut.
Für alle Kleinanleger, die gerade mit Westwing ihre letzten Ersparnisse in den Sand gesetzt haben, bleibt leider nur Klebstoff schnüffeln. Nicht jeder kann halt Wikifolio Manager sein.:-)