Anleihe mit mehr Potential als die Aktie ?
die aktuelle lage unmöglich vorhersehen konnten. was sollen die anleihenbesitzer denken, die gutgläubig beim kurs von 100% gekauft haben ?
bedeutet 75% der abgegebenen Stimmen müssen für die Zinsreduktion stimmen. Und dies kommt auch nur dann zum tragen, wenn mehr als 50% der Anleiheinhaber überhaupt an dieser Abstimmung teilnehmen. Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht angenommen.
Das Handelsvolumen ist seit der Bekannmachung ist nicht markant angestiegen. Es sind also keine grossen Positionen abgegeben worden.
Ich vermute es gibt nach der Ablehnung in der ersten Runde, einen Besserungsschein für die 2. Abstimmung. Ich werde auf jeden Fall bei beiden Abstimmungen dagegen stimmen. Auch wenn einige hier im Board einem das Gegenteil einflüstern wollen.
Als Anleihegläubiger bin ich bei einer Insolvenz immer bevorzugt gegenüber dem Aktionär, siehe Q-Cells oder Escada. Weiter kann Praktiker nicht von einem Dritten übernommen werden, ohne das die Anleihe fällig gestellt wird. Also versucht man die Anleihe jetzt möglichst unatraktiv zu machen, damit man auch für eine Übernahme offen ist.
Wenn ein Übernahmeinteressent zu diesen Kursen einen grossen Teil der Anleihe kaufen könnte und dann über eine Kapitalerhöhung oder direkt die Mehrheit der Aktien übernehmen wollte, würde Praktiker die Übernahme selbst bezahlen, da sie die Anleihe zu 100% zurückzahlen müssten und man mit dem Kursgewinn einen Grossteil der Kapitalerhöhung stemmen könnte.
Wenn die Mehrzahl Institutionelle sind, dann wurde der Deal bereits unter der Hand vereinbart!
Wenn nicht würde sicherlich nicht mal die Hälfte des Gesamtennbetrag teilnehmen, den Nichtteilnahme bedeutet ja auch Ablehnung!
Weil die Stückelung 1k entspricht ...
1k für 340 Euro (sprich 34%)
10 x 340 Euro = 3400 Euro
Ein Stück hat zur Zeit einen Nennwert von 340 Euro!
Ansonsten schreibt man ich besitze 10 Anleihen!
Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied!
Eine aktive Ablehnung halte ich für wichtig, weil für eine Zustimmung die qualifizierte Mehrheit benötigt wird. Je grösser die Teilnahme desto mehr Ja Stimmen werden benötigt. (10% mehr Teilnahmequote erfordern etwa 19 Mill nominal mehr für eine qualifizierte Mehrheit)
http://www.praktiker.com/pb/site/praktiker_com/...%20Notice_final.pdf
Kirkel / Hamburg – 29.02.12. Zur solidarischen Unterstützung des laufenden Restrukturierungsprozesses bittet die Praktiker AG – wie bereits Ende November 2011 mit der Bekanntmachung des Restrukturierungsprogramms avisiert – die Geldgeber der im Februar 2011 ausgegebenen Unternehmensanleihe um einen Sanierungsbeitrag. Er soll in Form einer weitgehenden Reduktion des Zinssatzes erfolgen. Hierzu ruft der Vorstand alle Inhaber der Teilschuldverschreibungen öffentlich zu einer sogenannten Abstimmung ohne Versammlung auf, die in der Zeit vom 22. bis 25. März 2012 unter notarieller Leitung stattfinden wird. Zur Abstimmung steht der Vorschlag, die Verzinsung der Anleihe mit Wirkung vom 10. Februar 2012 an bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2016 auf jährlich 1,0 Prozent zu senken. Bisher liegt der festgeschriebene Zinssatz bei jährlich 5,875 Prozent.
„Mit dem Ende 2011 eingeleiteten Restrukturierungsprozess soll der Fortbestand des Unternehmens langfristig gesichert und die Basis für zukünftiges profitables Wachstum gelegt werden“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Praktiker AG, Thomas Fox. “Für den Erfolg dieses Prozesses ist es wichtig, dass alle Stakeholder einen angemessenen Sanierungsbeitrag leisten. Dazu gehören neben den Hausbanken und Kreditversicherern, den Aktionären und den eigenen Mitarbeitern auch die Anleihegläubiger der Praktiker AG, die wir hiermit um Zustimmung zu der vorgeschlagenen Reduktion des Zinssatzes bitten. Dies wäre auch ein positives Signal an potentielle weitere Fremdkapitalgeber, mit denen wir seit einigen Wochen in intensiven, aussichtsreichen Verhandlungen über frisches Geld für Praktiker stehen.“.
http://www.praktiker.com/pb/site/praktiker_com/...1761/Lde/index.html
Ich bleibe meiner Position: Klare Ablehnung gegen die Senkung des Zinssatzes auf 1% jährlich. Hierfür gibt es mehrere Gründe meinerseits:
1) Die Anleihe ist etwas älter als 1 Jahr und schon wird eine solche Abstimmung zur Zinssenkung eingeläutet. Wenn Praktiker bei einem Jahresumsatz von über 3 Milliarden Euro nicht in der Lage diesen Zinssatz aufzubringen, warum hat man diese Anleihe dann nicht mit 2 oder 3% Verzinsung emmitiert ??? Es soll keiner erzählen, dass vor einem Jahr keiner nicht mal im Ansatz die aktuelle Lage kommen sehen bzw. einschätzen konnte.
2) Warum sollen die Anleihebesitzer bis zum Ende der gesamten Laufzeit der Anleihen verzichten. Was ist wenn Praktiker z.B. ab 2013 wieder Millionengewinne erzielt. Warum soll ich mich dann mit 1%, einer Verzinsung unter Tagesgeld-Niveau zufrieden geben ?
3) Anleihebesitzer haben im Gegensatz zu Aktionären keinen Besitz am Unternehmen. Die Aktionäre können machen was sie wollen, z.B. eine Kapitalerhöhung durchführen. Aber die Anleihenseitzer sind zu 0% am Unternehmen beteiligt. Sie leihen dem Unternehmen nur das Geld, welches im Rahmen der Inhaberschuldverschreibungen eingesammelt wird. Und das Geld wird nicht einfach so aus christlicher Nächstenliebe ausgeliehen, nein sondern wegen der Verzinsung, die versprochen wurde. Nun notiert die Anleihe schon 65% unter dem Ausgabekurs und als ob das nicht reichen würden, fragt man ganz frech nach, ob der Zinssatz auch noch reduziert werden kann. Ich kann auch nicht einen Kredit z.B. mit Zinssatz 5% aufnehmen und der Bank dann sagen, dass ich nur noch 1% Zinsen zahlen möchte. So ist es halt nun mal.
Fazit: Anleiheposition kontinuerlich weiter ausbauen und klare Abneigung zur geplanten Zinssenkung!