Alstom
Hat der Bechermann übrigens auch in Singulus Gülle gekippt?
mfg
bb
Dennoch: wer weiß...
Und Bechermann: der soll angeblich derzeit nur noch aus Pappbechern
trinken.
****Letzte Neuigkeit****
Wie ich gehört habe, ist Bernie gestern am Stilfser Joch eingeschneit
worden und sitzt fest. Man erzählt sich, er habe die Februar-Rallye
gesucht und sei von einem Tief überrascht worden.
Wohl dumm gelaufen...
Viele Grüße Abenteurer
PS: Lieber Ani Lemming, wir hatten uns vor einiger Zeit über den Markttrend unterhalten, und ich berhauptete, es gehe zum Jahresanfang weiter aufwärts. Falsch lag ich da, denn die Weltwirtschaft wächst zu stark und dieses Wachstum absorbiert das ganze Kapital, was dann an der Börse fehlt. Also, Du lagst richtig und ich falsch.
Gibt es überhaupt eine GT 25 (ich kenne nur GT 24/26)?
Hat sonst noch jemand etwas davon gehört?
Der Streit um die Vergabe von Aufträgen für Kraftwerke in Italien geht in eine neue Runde. Die unterlegene Alstom greift zum letzten Mittel.
Von Bruno Schletti
Es geht um sehr viel. Es geht um gewichtige Aufträge, um Hunderte von Arbeitsplätzen und vor allem um sehr viel Geld. Letztlich steht zu viel auf dem Spiel, um einfach klein beizugeben. So kam es, wie es kommen musste. Nachdem die Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg (EGL) ihre Kraftwerksaufträge in Italien an die italienische Ansaldo vergab, greift Alstom Schweiz zum letzten Mittel. Man will gerichtlich klären lassen, ob das Ausschreibeverfahren rechtens war oder nicht.
Alstom-Sprecherin Selma Odok sagt zur Beschwerde nur so viel: «Die Wahrnehmung unserer Geschäftsinteressen und die Entwicklung von Geschäftssituationen kommentieren wir grundsätzlich nicht.» Hingegen bestätigt Oberrichter Ruedi Weber, Präsident der 3. Kammer des Aargauer Verwaltungsgerichts und zuständig für den Fachbereich Submissionen, den Eingang der Beschwerde. Damit ist klar: Alstom gibt sich nicht geschlagen. Der Konflikt mit der EGL und deren Muttergesellschaft Axpo geht in eine neue Runde.
Am Anfang der Geschichte steht die Absicht der EGL, in Italien eigene Stromkapazitäten aufzubauen. Ziel ist es, im südlichen Nachbarland bis 2008 über eine Produktionskapazität von 2000 Megawatt zu verfügen. Mit vier Gaskraftwerken will man diesen Bedarf decken.
Alstom ging nicht nur bei der Vergabe des Auftrags für das inzwischen baureife Projekt Calenia Energia südlich von Rom leer aus. Auch bei zwei weiteren Kraftwerken soll die italienische Konkurrentin Ansaldo berücksichtigt werden. Alstom gab in der Folge den Abbau von 650 hochwertigen Arbeitsplätzen in der Schweiz bekannt. Dies gab nicht zuletzt deshalb zu reden, weil die Axpo zu 100 Prozent im Besitz von neun Kantonen ist, wobei allein die Kantone Zürich und Aargau fast 65 Prozent der Axpo besitzen.
Konflikt belastet Politiker
Die in den Axpo-Verwaltungsrat delegierten Politikerinnen und Politiker mussten sich nach diesen Entscheiden die Frage gefallen lassen, was sie eigentlich für den Erhalt von industriellen Arbeitsplätzen in der Schweiz tun. Besonders in der Kritik standen und stehen die beiden Zürcher Regierungsrätinnen Dorothée Fierz und Rita Fuhrer, Alt-Regierungsrat Ernst Homberger und der Aargauer Regierungsrat Peter Beyeler, aber auch CVP-Präsidentin Doris Leuthard, die im Verwaltungsrat der EGL sitzt. Für sie alle bedeutet die eingereichte Beschwerde, dass das leidige Thema nicht vom Tisch ist.
Vorerst geht es juristisch allerdings einzig darum, zu entscheiden, ob das Verwaltungsgericht in dieser Sache überhaupt zuständig ist. Allein bis diese Frage geklärt ist, werden Wochen vergehen. Nach Oberrichter Weber wird es März, allenfalls April. Wird die Zuständigkeit bejaht, wird sich das Verwaltungsgericht materiell mit der Beschwerde befassen. Wenn nicht, bleibt Alstom der Weg der staatsrechtlichen Beschwerde offen. Weder Axpo noch EGL wollen auf entsprechende Anfrage die Beschwerde kommentieren - juristisch zu heikel.
Brisant wird der Fall dann, wenn sich Alstom mit der Beschwerde durchsetzen sollte. Was dies für Konsequenzen hätte, lässt sich heute nur schwer abschätzen. Sicher ist nur, dass die Axpo und ihre Tochter EGL in dem Fall ein grosses Problem zu lösen hätten. Vermutlich wären sie dann vor die Wahl gestellt, entweder ihr in Frage gestelltes Ausschreibeverfahren mindestens teilweise neu aufzurollen oder dann einen jahrelangen Rechtsstreit in Kauf zu nehmen. Im zweiten Fall müsste sich die EGL ihre hoch gesteckten Ziele in Italien ans Bein streichen.
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(e-mail von Alstom invester relations)
Monsieur,
Après vérification auprès du secteur concerné, nous vous confirmons que
l'article concerne la centrale de Maritza en Bulgarie, pour laquelle ALSTOM
fournira les chaudières, les filtres et le système de désulfurisation. Un
communiqué devrait être mis en ligne sur le site d'ALSTOM power generation
prochainement.
Cordialement
Relations Investisseurs
ALSTOM
P; Kron à Hornell (USA) 23/2/2005
Alstom CEO visits Hornell: Tour of facilities by Kron viewed as positive sign for city
By LAWRENCE HOVISH - STAFF WRITER
HORNELL - Alstom Chief Executive Officer and Chairman Patrick Kron was scheduled to visit the French mega-company's Maple City facilities today.
Known locally for refurbishing rail cars, the company also is involved in various maritime, power generation and rail services. The company's transport division, which includes Hornell, has been a big producer for the company. In its third quarter report, Alstom reported the European and Asian markets pushed a 55-percent increase in transport orders during the first nine months of 2004-05 compared to the same time period in 2003-04.
The main orders registered during this quarter were for 60 regional trains in China and new cars for the Washington D.C. Metro. The latter project is being done in Hornell. According to www.forbes.com, Alstom posted a small increase in third quarter revenues thanks to the performance of its transport operations.
Hornell Mayor Shawn Hogan said Kron's visit was a good sign for Hornell.
"In the last six months Alstom has quietly hired 500 people," Hogan said. "They employ some 1,400 people in Hornell and the majority of them are local people coming from every area of the Southern Tier."
Hogan said Hornell has been lucky because, unlike other communities, it has been creating and importing manufacturing jobs rather than losing them. He said the area also is fortunate because Alstom offers professional positions, as well as manufacturing and high-tech jobs all in one.
"I'm very high on Alstom," Hogan said. "They're putting in for some big contracts like Miami-Dade and Chicago. The future looks good."
Hogan said he was invited to meet with Kron, but couldn't because of a previous engagement. He said Kron visited here about two years ago when he first took over as CEO.
"I think he's here to say we made it through the tough times and this is the future of transport, right here in the U.S.A.," he said.
AREVA ist die No.1 in der Nuklearindustrie. Dazu gehört z.B. diese berüchtigte Wiederaufbereitungsanlage in Frankreich wo unsere Castors hinrollen. AREVA hat letztes Jahr für eine knappe Milliarde (so etwa) den T+D-Bereich der Alstom gekauft und dem Konzern damit flüssige Mittel beschafft. AREVA ist immer noch mehrheitlich im Staatsbesitz( ca. 2/3) obwohl an der Börse notiert. Die Privatisierung soll forciert und der Staatsanteil weiter reduziert werden. An der Spitze steht eine Frau die immer wieder europaweit Schlagzeilen als knallharte Mangerin macht. AREVA und Siemens sind gemeinsam an Framatome beteiligt, die Franzosen halten die Mehrheit. Ziel ist eine neue europäische Reaktorgeneration ( ERP oder so ähnlich), Prototyp wird z.Zt. in Finnland gebaut, Alstom liefert im konventionelllen Bereich zu. Alstom und AREVA arbeiten sowieso eng zusammen da im Prinzip bei der Turbine und anderen Komponenten kein Unterschied besteht ob sie im Kohlekraftwerk oder Kernkraftwerk eingesetzt wird. Ebenso ist Alstom Lieferant für Serviceleistungen in Frankreich. Ein Gebilde das aus dem Power-Bereich der Alstom, dem Power-Bereich der Siemens und AREVA besteht wäre die Erfüllung der Träume einiger Politiker die von einem europäischen Champion ( a la EADS )im Kraftwerksbereich träumen. Ja mal so weit auf die Husche.
Übrigens Stopp Kurs bei 0,64 laut Herrn Tissen von Bernecker's Redaktion setzen!
Aber denke, habt ihr ja eh schon alle::)
Vielen Dank!
VG Sylvester
Von Heimo Fischer
Vor vielen Jahren hat sie als kleine Assistentin Präsident Mitterrand widersprochen, vor wenigen Jahren ist sie direkt von der Vorstandssitzung in den Kreißsaal gefahren. Nächstes Jahr bringt sie den größten Atomkonzern der Welt an die Börse.
Anne Lauvergeon trägt komische Spitznamen. Manchmal wird sie Atomic Anne genannt, dann wieder als Queen of Nukes bezeichnet. Mögen die Titel wenig schmeichelhaft für eine Spitzenmanagerin sein, sie belegen zumindest eines: Die 45-jährige Französin fällt auf in einer Branche, wo mehr ergraute Herren als elegante Damen das Bild bestimmen. Anne Lauvergeon führt Areva, den größten Nuklearkonzern der Welt.
Das Unternehmen baut Kernkraftwerke, fördert Uran und bereitet atomare Brennstoffe auf. Eine riskante Arbeit, von Umweltschützern bekämpft, von Frankreichs Politikern durchweg befürwortet. Areva weckt Zukunftsangst, befriedigt Interessenpolitik und strebt nach Profit. Bei dem Job sind klare Ansichten lebenswichtig. "Es gibt keine Lösung für den wachsenden globalen Energiebedarf ohne Kernenergie", sagt Lauvergeon.
Menschen von der Straße für Kernenergie gewinnen
Obwohl Nachbarn wie Deutschland und Belgien den Ausstieg aus der Atomkraft begonnen haben, glaubt die Konzernchefin fest an die Zukunft dieser Stromerzeugung. Und weil sie meint, dass viele Investoren ihre Ansicht teilen, soll Areva im nächsten Jahr an die Börse gehen. Das könnte mehr als 3 Mrd. Euro bringen. Hauptaktionär soll der französische Staat bleiben.
Anne Lauvergeon macht sich weniger Sorgen über den Rückhalt bei Investmentbankern, Analysten oder Fondsmanagern. Sie will die Leute auf der Straße erreichen. "Um die Kernenergie auszubauen, brauchen wir die Akzeptanz der Bevölkerung", sagt sie. In diesem Sinne macht sie Öffentlichkeitsarbeit. Mit Wirtschaftszeitungen redet sie selten. Dafür durfte die französische Illustrierte "Paris Match" mit ihr sprechen. Und vergangene Woche nahm sie an einer eineinhalbstündigen Fernsehdebatte mit Umweltschützern teil.
Kernenergie oder Klimawandel
In Gesprächsrunden trägt sie gerne knappe Kostüme, weiße Seidentops und Röcke, die deutlich über den Knien enden. Anne Lauvergeon ist schön, und sie weiß es, und wenn sie Streitgespräche führen muss, und sie muss sie oft führen, so sitzt sie kerzengerade, hat die Beine übereinander geschlagen und spricht mit warmer, bestimmter Stimme und dirigiert beim Sprechen, als wolle sie das Gegenüber zurück in den Takt bringen. Dabei öffnet sie weit die Augen und zeigt ihre weißen Zähne oder schiebt die Lippen vor und hebt das Kinn. Ihr Gesicht wirkt begeistert und bedrohlich zugleich.
Eines ihrer Hauptargumente für den Bau neuer Atomreaktoren: Wer den Klimawandel verhindern wolle, muss für Kernenergie sein, denn nur so ließen sich schädliche CO2-Emissionen mindern. Alternative Energieformen seien unwirtschaftlich.
Und antwortet ein Umweltschützer, dies sei genauso, als würde man einen Pestkranken mit Cholera behandeln, dann lächelt Anne Lauvergeon nur und wirkt dabei recht arrogant. Atomdiskussionen hat sie so oft geführt - und überzeugende Heiterkeit strengt an.
Erst Eliteschule, dann Kaderschmiede
Als Chefin von knapp 70.000 Mitarbeitern in einem Großkonzern, der rund 11 Mrd. Euro Umsatz macht, hat sie einen harten Job. Aber sie wollte es nicht anders. Nach dem Gymnasium in ihrer Heimatstadt Dijon begann die Tochter eines Geschichtslehrers eine Tortur, der sich viele Franzosen unterziehen, wenn sie Karriere machen wollen.
Sie studierte Physik an der französischen Elite-Hochschule Ecole Normale Supérieure und wurde anschließend in die Kaderschmiede Ecole des Mines aufgenommen. Wer das geschafft hat, dem steht beruflich in Frankreich der Himmel offen. Die Absolventen solcher Institute gelten als Führungselite des Landes. Sie schließen sich einem lebenslangen Netzwerk an. Auf der Mitgliederliste des Corps des Mines stehen Ex-Wirtschaftsminister Francis Mer, Denis Ranque, Chef des Rüstungskonzerns Thales, oder Grégoire Olivier vom Elektronikkonzern Sagem.
Sherpa des Staatschefs
Bei der Karriere helfen in der Regel politische Kontakte. In Frankreich ist es üblich, dass Führungskräfte aus Behörden und Ministerien in Unternehmen wechseln und umgekehrt. Die politische Couleur ist zweitrangig. Anne Lauvergeon steht den französischen Sozialisten nahe. Als sie 30 Jahre alt war, holte sie der damalige Präsident François Mitterrand in den Elysée-Palast. Fünf Jahre war sie so genannter Sherpa des Staatschefs. Sie bereitete internationale Gipfeltreffen vor. In ihrem Adressbuch stehen bedeutende Persönlichkeiten dieser Welt. Sie besuchte George Bush senior auf dessen Familienranch in Texas, sie kennt US-Vizepräsident Dick Cheney und Japans Ex-Premier Hashimoto. Außerdem hat sie hervorragende Kontakte nach China, in das Land, das in den kommenden Jahren einen stark wachsenden Energiebedarf zu decken hat. Das US-Magazin "Forbes" ernannte Anne Lauvergeon im Frühjahr zur mächtigsten Frau außerhalb der USA.
Der Chefposten bei Areva ist eine Schlüsselfunktion in Frankreichs Stromversorgung. Kernenergie spielt eine größere Rolle als in Deutschland. Die 58 Atommeiler produzieren rund drei Viertel des französischen Stroms. Die Wohnungen sind oft schlecht isoliert. Starke Elektroheizkörper halten sie trotzdem warm. Nuklearenergie ist billiger. Franzosen zahlen im Schnitt 27 Prozent weniger für Strom als ihre deutschen Nachbarn. Seit der Ölkrise Anfang der 70er Jahre setzt Frankreich voll auf die atomare Energie.
Nein sagen können
Als der konservative Präsident Jacques Chirac 1995 in den Elysée-Palast einzog, musste Anne Lauvergeon ihr politisches Büro räumen. Einen neuen Job fand sie bei der Investmentbank Lazard. Für das Institut ging sie eine Zeit lang nach New York. Zwei Jahre später wechselte sie in die Industrie, zum Telekomausrüster Alcatel. "Als sie ankam, wusste sie nicht, wie ein Unternehmen funktioniert. Aber sie hat sehr schnell gelernt. Es hat überhaupt keine Anpassungsprobleme gegeben", sagte Pierre Halbron, damals Finanzchef des Konzerns. Im Pariser Firmensitz habe er viel mit ihr zusammengearbeitet. "Sie ist aber sehr oft auf Dienstreisen gewesen."
Nicht immer ist der Alltag mit ihr angenehm. Das wusste auch Mitterrand, als er sie einstellte. "Ich habe Sie ausgesucht, weil Sie wissen, wie man Nein sagt", soll er ihr gegenüber seine Entscheidung begründet haben. Er hatte Recht. Vor einiger Zeit brüskierte Anne Lauvergeon als Chefin des Staatskonzerns Areva öffentlich ihre Regierung. Sie verweigerte eine Beteiligung am angeschlagenen Anlagenbauer Alstom. Die Regierung musste ihren Widerstand akzeptieren, denn wirtschaftlich machte der politisch motivierte Plan überhaupt keinen Sinn. Areva übernahm nur die Stromnetzsparte von Alstom - das einzige Geschäft des geschwächten Konzerns, das eine ordentliche Rendite abwarf.
Deutliche Worte
Anne Lauvergeon ist eine Geschäftsfrau, die deutliche Worte liebt. Diese Erfahrung machte auch Yves Marignac, Direktor des Energieinformationszentrums Wise in Paris. Der Atomkraftkritiker beschwerte sich bei ihr, dass Areva seinem Institut Informationen vorenthalte. "Ich liefere Ihnen doch nicht selber den Knüppel, um mich schlagen zu lassen", habe Lauvergeon ihm darauf erwidert.
Diese direkte selbstbewusste Art bringt ihr häufig Kritik ein. Vor zwei Jahren wurde sie fast gefeuert, weil sie 20 Prozent der Holding von Sagem übernommen hatte, ohne ihren Aufsichtsrat zu informieren. Und der französische Rechnungshof monierte zudem, dass sie mit 417.000 Euro pro Jahr mehr verdiene als in Staatsunternehmen üblich. Außerdem habe sie eine Reihe teurer Berater in den Konzern geholt. In einem Interview antwortete sie damals lapidar, in ihrer Position müsse sie damit leben, dass man sie nicht mag.
Analysten rechnen mit Nachfrageanstieg für Kernenergie
Neben ihrem Beruf hat Anne Lauvergeon eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ihre heute vierjährige Tochter Agathe kam überraschend schon im achten Monat zur Welt. Die Entbindung war einer echten Powerfrau würdig. Mit Mutterschutz belästigte Anne Lauvergeon ihren Arbeitgeber nicht lange. Die Konzernchefin fuhr von einer Vorstandssitzung direkt in die Klinik. Zwölf Tage später saß sie wieder am Schreibtisch bei Areva. Eine ihrer ersten Maßnahmen: Sie ließ eine Krippe für Mitarbeiterkinder einrichten. Seitdem geht sie nur noch höchstens drei Tage hintereinander auf Dienstreise. Die anstehende Börsennotierung der Areva-Aktien wird der nächste Kraftakt für sie werden. Als sie 1999 die Leitung des heutigen Teilunternehmens Cogema übernahm, stand ihre Marschroute bereits fest. Sie überzeugte die damalige Linksregierung, Cogema mit der Industriesparte der Atombehörde CEA zu vereinigen. Eine weitere Tochtergesellschaft ist Framatome, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der deutschen Siemens AG. Viele Analysten rechnen damit, dass die Nachfrage nach Kernkraft steigen wird. So planen Indien und die USA den Bau neuer Atomkraftwerke.
Um auf den Namen Areva zu kommen, hat die Konzernchefin keine Markenagentur beauftragt. Er ist eine eigene Erfindung. Sie hatte in der Presse einen Kommentar gelesen, in dem der Konzern mit einer Zisterzienserabtei verglichen wurde. Sie bat ihren Vater daraufhin, Namen von Abteien dieses Typs zu suchen. Der stieß auf den spanischen Ort Arévalo, was zu Areva verkürzt wurde. Das Wort klingt schön und hat je nach Sprache eine eigene Bedeutung. Auf Armenisch bedeutet der Name des Atomkonzerns ausgerechnet - Sonne
Frankreich treibt Verkauf von Areva an
Wall Street Journal HANDELSBLATT, 10.11.2004 PARIS. Die französische Regierung will die erste Tranche des geplanten Teilverkauf des staatlichen Atomenergiekonzerns Areva SA an der Pariser Börse offenbar bis Ende November über die Bühne bringen. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen will Finanzminister Nicolas Sarkozy 30 bis 40 Prozent des 91-prozentigen Staatsanteils platzieren. Rund vier Prozent der Areva-Aktien werden bereits in Form stimmrechtsloser Investment- Zertifikate an der Börse gehandelt. Fünf Prozent der Anteile gehören dem ebenfalls staatlichen Stromriesen Electricité de France (EdF), dem Ölgiganten Total sowie Areva-Mitarbeitern.
Areva hat alle 58 französischen Kernkraftwerke gebaut und betreibt diese im Auftrag der EdF. Sie erzeugen rund 80 Prozent der in Frankreich benötigten Energie.
Der Areva-Teilverkauf gehört zum umfangreichen Privatisierungsplan der Regierung in Paris. Zwar ist das Areva-Privatisierungsprojekt deutlich kleiner als die ebenfalls anstehenden Privatisierungen der EdF und deren Schwesterunternehmen Gaz de France. Doch Beobachter vermuten, dass Sarkozy gerade den ersten Teil der Areva-Privatisierung als eine der letzten großen Amtshandlungen abschließen möchte, bevor er sich aus dem Ministeramt verabschiedet und als Kandidat für die Wahl zum Staatspräsidenten 2007 empfiehlt.
Im Wettlauf mit ausländischen Anbietern wie der russischen Minatom-Gruppe, der British Nuclear Fuels und der Generel-Electric-Tochter GE Nuclear Energy um große Staatsaufträge, will Areva den Malus eines Staatskonzerns ablegen, um auf dem Weltmarkt besser um Aufträge kämpfen zu können. Zurzeit buhlt die Branche um den Bau von 30 Kernreaktoren in China über die kommenden 15 bis 20 Jahre - und Regierungen machen sich ungern von ausländischen Staatsunternehmen abhängig.
Zusammen mit Siemens haben die Franzose einen neuen Reaktortyp entwickelt und hierfür Finnland als ersten Kunden gewonnen. Areva und Siemens hatten 2001 ihr Kernkraftgeschäft in das Joint Venture Framatome Advanced Nuclear Power eingebracht, an dem Areva 66 Prozent hält. Weiter Aufträge erhoffen die Partner aus den USA, wo die Bush-Regierung verstärkt auf Kernenergie setzt.
10. November 2004
Ein letzter Artikel aus 2004 den ich noch gefunden habe. Beim Lesen wird es mir aber fast merkwürdig zumute. Kann es sein, dass dieses Thema aus 2004 nun 2005 wieder aktuell wird ? Wundern würde ich mich nicht. Es passt alles zusammen.
1.05.2004 Aargauer Zeitung - Schweiz
Aufteilung auf Siemens und Areva?
Alstom Die Aufspaltungsspekulationen werden lauter, aber nicht unbedingt plausibler
Bleibt Alstom ein selbstständiger Kraftwerk- und Bahnbaukonzern? Immer lauter wird über eine Aufteilung spekuliert. Was wären die Folgen für Alstom Schweiz?
Peter K. Sonderegger
Am 26. Mai wird Alstom-Chef Patrik Kron den Jahresabschluss vorstellen. Dann wird er Stellung nehmen, ob das (von Brüssel noch nicht genehmigte) Finanzpaket ausreichen wird, um Alstom über Wasser zu halten. Die aktuelle Diskussion um die Zukunft von Alstom geht über solche Finanzaspekte hinaus. Immer lauter wird über eine Aufteilung des Konzerns spekuliert. Alstom ist heute im Kraftwerk-, Bahn- und Schiffbau tätig. Für das Marinegeschäft wird seit längerem ein Partner gesucht. Bisher erfolglos. In der Auseinandersetzung um die Zukunft der Kraftwerk- und Bahnsparten stehen sich zwei Positionen gegenüber:
- Paris stützt die von den französichen Mitarbeitern geforderte Erhaltung eines unabhängigen französischen Bahn- und Kraftwerkkonzerns. Frankreichs Industriepolitik ist traditionell auf die Schaffung nationaler Champions in strategisch wichtigen Branchen ausgerichtet. Als Pariser Joker zur Rettung von Alstom gilt die noch staatliche Nukleargruppe Areva, die sich bisher gegen eine solche Rettungaktion sträubt.
- Auf der anderen Seite stehen die Brüsseler Wettbewerbshüter - und selbstverständlich die Konkurrenten.
Dazu die aktuellste Medien-Spekulation zum Thema: Gemäss «Financial Times» vom Montag haben Areva und Siemens der Pariser Regierung eine Aufteilung vorgeschlagen. Die finanzkräftige Areva soll das Bahngeschäft, Siemens hingegen das Kraftwerkbusiness übernehmen. Ein «Spiegel»-Bericht, dass sich Paris und der EU-Wettbewerbskommissar bereits auf ein solches Szenario geeinigt hätten, wurde am Wochenende dementiert. Wie sinnvoll wäre eine Aufteilung überhaupt?
1. Areva ist Marktleader im Nukleargeschäft. Die Gruppe baut Atomreaktoren und bewältigt den ganzen Brennstoffkreislauf vom Uranerz bis hin zur Wiederaufbereitung. Eine Eingliederung des Bahngeschäfts geschähe somit nicht aus Synergieaspekten, sondern lediglich zur Sicherung des emotional wichtigen Bahn- und TGV-Geschäfts für die Grande Nation.
2. Sachlich gerechtfertigter wäre somit die Übernahme des Dampfturbinengeschäfts. Damit würde Areva zum Anbieter kompletter Kernkraftwerke. Ohne Gasturbinentechnik wäre Areva jedoch nicht in der Lage, die Dampfturbinen auch für das Angebot von Gas-Dampf-Kombikraftwerken zu nutzen. Das ist aber das Geschäft mit den derzeit besten Wachstumsaussichten.
3. Weshalb könnte sich Siemens für die Alstom-Gasturbinen interessieren? Ein mit Gasturbinen eng vertrauter Branchenkenner kann sich vorstellen, dass sich Siemens mit der Übernahme der jetzt voll funktionsfähigen GT-24/26-Technik Entwicklungskosten bis zu einer Milliarde für den nächsten Technologieschritt sparen könnte.
4. Mit der Aufteilung von Alstom würde sich das Trio der Marktleader auf General Electric und Siemens reduzieren.
5. Eine Beschränkung auf den Kauf des Gasturbinengeschäfts könnte die Zustimmung der Brüsseler und US-Wettbewerbsbehörden erleichtern.
«Bisher reine Spekulation»
Alstom Schweiz ist vor allem zuständig für die Entwicklung der Dampf- und Gasturbinentechnik, für das Engineering von Gas- und Kombikraftwerken und für die Rotorenfertigung. Was wären die Folgen einer Übernahme des Alstom-Kraftwerkgeschäftes durch Areva oder Siemens für Baden/Birr?
Eine Übernahme durch Areva wäre berechenbarer, weil damit keine Überschneidungen mit anderen Standorten entstehen. Die französischen Alstom-Mitarbeiter erwarten von einer Quasiverstaatlichung primär das Ende der Restrukturierung französischer Standorte. Der Areva-Deal brächte damit auch eine weitere Verschleppung der dringenden Effizienzverbesserungen.
Eine Übernahme durch Siemens hingegen brächte massive Überschneidungen mit den grossen deutschen Siemens-Kraftwerkstandorten. Damit verbunden wäre die Frage, was bei Standortfragen entscheiden würde: die Effizienz oder die politische Rücksicht von Siemens auf deutsche Standorte.
Deutsche Alstom-Betriebsräte befürchten, dass Paris für die Zustimmung zu einem Alstom-Siemens-Deal die Erhaltung der französiche Standorte durchsetzen könnte. Dies auf Kosten von deutschen und Schweizer Jobs. Dabei wäre Alstom Deutschland im Gegensatz zur Schweiz noch in einer realtiv guten Ausgangslage. Ihre Betriebsvereinbarung, die bis 2007 einen betriebsbedingten Abbau ausschliesst, müsste wohl von Siemens übernommen werden. Ein Schweizer Alstom-Mitarbeitervertreter meint dazu nüchtern: «Bis jetzt ist alles reine Spekulation. Und an laufende Verunsicherungen haben wir uns seit der Übernahme durch Alstom mittlerweile gewöhnt.»
Als Sorgendkind sehe ich eher die Marine-Sparte. Aber auch da mit der Einschränkung, dass Alstom ein gutes Know-how hat, was Flüssiggastanker betrifft, die 1) technologisch komplexer sind als reine Containerschiffe und 2) Gastanker werden in Zukunft eher mehr gebaut werden als heute.