Alpe de Huez
an dem tag als ich aus dem krankenhaus rauskam, bin ich direkt in die eishalle und hab ohne ausrüstung mit eingegipster schulter die ersten runden gedreht. ich konnte mir nicht mal die schlittschuhe binden. in der reha hab ich extraschichten geschoben. wo ne halbe stunde vorgesehen war, hab ich 2 stunden gemacht. wo eigentlich 2-3 rehasitzungen die woche vorgesehen waren, war ich jeden tag da. als ich den stock wieder halten konnte, bin ich nach der reha aufs eis. und hab puckhandling trainiert. als ich den arm in die waagerechte gekriegt hab gings weiter mit schusstraining. nach 8 monaten konnte ich den arm wieder voll bewegen, aber nicht belasten. ich hab mein komplettes spiel umgestellt. vor der verletzung hab ich sehr physisch gespielt, das konnte ich danach nicht mehr, ich musste schneller werden um leuten den puck abzulaufen statt sie wegzuchecken. ich musste verdammt viel neu lernen. aber ich wollte das, weil ich wieder eishockey spielen wollte.
und dieses jahr im frühjahr, als wir als 8. in die play-offs gerutscht sind, und ich mein comeback gegeben hab, weil ein anderer spieler ausgefallen ist, da hab ich wesentlichen anteil dran gehabt, mein team, den absoluten underdog ins finale zu führen und den topmeisterschaftskandidaten in der best-of-7 serie, siebenmal zu fordern. und siebenmal ging es in die overtime. und dafür quäl ich mich, den nächstes jahr will ich die finals gewinnen.
"Unveröffentlichte Studienergebnisse" sind so viel wert wie überhaupt keine Studienergebnisse (den Seitenhieb auf die Schweiz spare ich mir dieses Mal).
Der Begriff "Exercise-induced bronchospasm" oder "...asthma", der für eine anti-asthmatische Medikation bei Ausdauersportlern der Spitzenklasse als Rechtfertigung herhalten muss, ist für mich eine Kunstdiagnose, die einen artifiziellen Zustand mit fraglichem Krankheitswert bezeichnet.
Wenn jemand bis an seine absolute körperliche Grenze geht, gibt es eben Körperfunktionen, die aus der Norm geraten. Die müssen aber nicht therapiert werden, insbesondere da sie oft Warnsignale des Körpers vor Überlastung sind. Kurz gesagt: wenn ein Sportlerkörper mit asthmatischen Symptomen auf extreme Überlastung reagiert, halte ich es für medizinisch unverantwortlich und ethisch bedenklich, die Überlastungsgrenze mit Asthmasprays noch ein paar Prozent weiter zu schieben. Grundsätzlich gilt für Asthmatherapie: Auslöser vermeiden geht vor medikamentöser Therapie. Alles andere ist bewusster und vorsätzlicher Raubbau am eigenen Körper.
Mit dieser fragwürdigen Argumentation dürfen sich ja auch alle mit EPO bis an den erlaubten Hämatokritwert heranfixen, obwohl auch da individuelle Unterschiede bestehen.
Die Anti-Doping-Vorschriften dienen in erster Linie dem Schutz der Athleten - das sollte keiner vergessen.
Wenn es denn so ist, wie du schreibst, nehme ich meinen Sarkasmus zurück - den du ansonsten ungefiltert ausstreust, manchmal schon nicht mehr witzig. Das aber nur nebenbei.
Gruß BarCode
http://www.zdf.de/ZDFde/mediathek/0,1903,VI-2057248,00.html
Er hat recht, denn die Berichterstattung von der ARD war unterste Schiene. Nur Schade das sich die angeblichen "Radsportfans" an der Strecke von Alpe de Huez so verhalten haben bzw. von der Berichterstattung der ARD so ein schlechtes Bild von Jens Voigt erzeugt worden ist.
Meiner Meinung nach hat Voigt alles richtig gemacht. Er fährt für das Team CSC und nicht für Ullrich. Schließlich ist das keine Weltmeisterschaft, wo ein "Deutsches Team" fährt, sondern ein sportlicher Vergleich zwischen Teams mit unterschiedlichen Nationalitäten.
Was Voigt auf dieser Tour geleistet hat ist meiner Meinung nach höher einzuschätzen als die Leistung von Ullrich. Ich würde es auch einmal begrüßen, wenn Ullrich mal 150 km alleine vorne fährt, aber dafür scheint es bei ihm nicht zu reichen. Da schau ich mir lieber den Jens Voigt an, denn das ist ein Kämpfer, auch wenn er keine Chance hat die Tour jemals zu gewinnen.
Gruß
heckte
wer heute noch argumentiert, dass er die zeitgutschriften braucht (gegen basso etc..), dem ist nicht mehr zu helfen