Activision-Blizzard mit Blick nach vorn
Somit kann dieser gar nicht mehr erreicht werden... Ist eine ziemlich große Sauerei, aber die implizite Vola wurde anscheinend von allen Emitentten während des Handelsstop gefühlt halbiert oder gedrittelt
-> bei +25% ist man trotzdem im Minus und die Scheine werden gegen Null laufen...
Du muss bedenken, der Emittent hat gerade jede Menge Geld verloren, weil Volatilität = Kosten für den Emittenten.
Häufig sind die Optionsscheine nur so stark gedeckt, dass nur kleine Kursschwankungen ausgeglichen werden können (Das machen Computerprogramme). Bei großen Kurssprüngen entsteht eine Unterdeckung der Emittent ist also nicht stark genug gedeckt um den Kursanstieg zu kompensieren. Häufig ist es dann auch so, dass nur noch Verkaufskurse angeboten werden aber keine Käufe mehr möglich sind, daran siehst du dann das der Emittent gerade gar nicht handeln will.
Ich weiß garnicht was es da zu fragen oder diskutieren gibt. Das mag für Neulinge, die OS nicht verstehen, sie aber dennoch kaufen, überraschend und merkwürdig erscheinen, aber es ist nunmal logisch. Neulinge sollten niemals OS so weit aus dem Geld kaufen. Ist ja eh unglaublich dass es hier User zu geben scheint, die einen Call mi Basis über 95 Dollar hatten mit offensichtlich geringer Laufzeit von vermutlich unter zwei Jahren, wenn der Kurs des Underlyings bei 70 Dollar und tiefer stand. Die hätten sowieso das ganze Geld verloren, nur halt langsamer.
Der Deal ist noch nicht durch! Der Deal kann noch von den Aktionären abgelehnt werden und von den Behörden verhindert werden.
Das die Activision Aktie in 2 Jahren auf den Punkt genau 95$ Wert ist, ist bei weitem kein Fakt!
Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass es demnächst Übernahmeangebote für Acitivision gibt, welche oberhalb von 95$ liegen, in den letzten Tagen gestiegen und nicht gesunken.
Denk doch mal drüber nach wie dumm es aus sicht eines Emittenten wäre jetzt massenhaft Optionsscheine mit Basis 96Dollar für 1Cent auf den Markt zu bringen. Anhand der Agumentation siehst du schon dass Optionsscheine oberhalb von 95$ nicht Wertlos sind!
Ich würde sogar sagen, dass das Übernahmeangebot auch für Optionsscheine über 95$ positiv sein müsste, schliessich sind alle alten Möglichkeiten weiterhin gegeben, es ist halt nur eine neue Möglichkeit dazu gekommen.
Aber was du anspricht ist ziemlich genau der Punkt weshalb ich hier bin, ich habe weder die Aktie noch Optionsscheine auf die Aktie aber ich will jetzt beobachten wie der Wert von Optionscheinen jetzt reagiert.
Zugegeben bin ich jetzt kein Wirtschaftswissenschaftler oder Derivate Guru und habe auch sicherlich die Mechanik der Hebelprodukte nicht bis ins Detail verstanden, aber bei dem Zusammenhang Call - Kursanstieg - Gewinn war ich mir doch recht sicher.
Ich hatte schon lange vor gestern den Schein DE000KE1DMZ5 im Depot. Kann mir jemand erklären, wieso ich heute noch mehr Verlust mit dem Ding als gestern hab? Am besten so, dass es auch ein relativer Neuling versteht.
Über eine konstruktive Antwort würde ich mich wirklich freuen!
Danke und Gruß
Bei Facebook in der TradeRepublic Gruppe gab es die gleiche Diskussion. Vielleicht ist das ja der gleiche User wie hier im Forum. Dort wurde jedenfalls dann auch der Schein konkret gepostet. Das war einer mit Basispreis 105 Dollar und Laufzeit Dezember 2022. Und als man dem User dann das Problem ganz vernünftig erklären wollte, hat es immernoch nicht verstanden wieso sein Kurs überhaupt negativ reagiert hat und wieso KO-Zertis hingegen bei gleichem Hebel 100% gestern gestiegen sind. Sorry, ich bin da überhaupt nicht überheblich. Wir machen alle Fehler. Aber man sollte nicht mit Derivaten handeln, die man selbst im Ansatz nicht versteht. Das ist nicht belustigend oder überheblich gemeint, sondern wirklich als Tipp. Man kauft nicht OS so weit aus dem Geld mit ein Jahr Laufzeit. Selbst ohne das Übernahmeangebot würde ich das Schreiben. Und klar ist die Übernahme noch nicht durch, aber wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit dass sich das in den nächsten 6-12 Monaten klärt? Doch äußerst gering. Wieso sollte der Emitent also die Vola wieder stark erhöhen? Und das hat auch nix mit Betrug zu tun, denn er würde sich ja ins eigene Fleisch schneiden, wenn sich jetzt viele Anleger zu den Kursen mit den OS eindecken und sich dann doch was ändert in Sachen Übernahme.
Als der Kurs dann gestern auf 83-87 Dollar stieg und Microsoft sozusagen das Limit erstmal auf 95 Dollar eingezogen hat (der Markt noch skeptischer ist und trotzdem nur 83 Dollar zahlt), taxt der Emitent die Implizite Vola auf jetzt 18% runter. Damit verändern sich dann automatisch die ganzen „Griechen“, so dass dein Schein abstürzt. Kurz gesagt, die Wahrscheinlichkeit dass der Kurs bis Januar 2023 noch auf über 105 Dollar steigt, wird derzeit als sehr gering eingestuft.
Desto mehr Volatilität eine Aktie aufweist, also desto stärker diese schwankt, desto teurer sind die Optionsscheine im Vergleich zum aktuellen Kurs.
Was ist der Grund dafür? Der Emittent muss sich gegen einen möglichen Wertanstiegs des Optionsrechts absichern. Die Absicherung muss immer angepasst werden an den aktuellen Aktienkurs. Grob gesagt, desto niedriger der Aktienkurs, desto weniger stark muss der Emittent sich absichern und desto höher der Aktienkurs, desto stärker muss der Emittent sich absichern.
Bei dem Anstieg von Gamestop hatte das erhebliche Auswirkungen. Die Gamestopspekulanten hatten viele Optionen auf Gamestop gekauft diese stand weit oberhalb des aktuellen Kurses, bpsw. Aktienkurs 50$. Bei Optionen mit einem Ausübungskurs von 150$ muss der Emittent sich kaum absichern und hat vielleicht pro Option nur 0,1 oder 0,2 Aktien. Steigt die Aktie jetzt auf 300$ muss der Emittent seine Absicherung auf eine ganze Aktie anheben er muss also 0,8Aktien hinzukaufen. Dies hatte beim Anstieg von Gamestop erhebliche Auswirkungen, da die herausgeber der Optionen so viele Aktien kaufen mussten weil der Kurs gestiegen war.
Was bedeutet das nun? Das Problem ist, dass die Bewertung von Optionen auf einer mathermatischen Formel beruht, die in jedem Einzelfall falsch ist aber im Durchschnitt über den gesamten Optionsmarkt den Emittenten einen gewissen Gewinn bringt. In vielen Einzelfällen macht der Emittent Verluste aber in vielen anderen Einzelfällen eben auch Gewinne.
In dem Fall Activision weiss der Emittent, dass die zukünftige Kursbewegung von der Volatilität her komplett unabhängig ist von der historischen Volatilität, d.h. die mathermatische Formel zur Preisberechnung kann nun überhaupt nicht mehr stimmen. Der Emittent hat nun also gar keine Möglichkeit mehr die Optionsscheine zu bewerten. Daher ziehen sich nun viele Emittenten zurück. Die aktuellen Preise für Optionsscheine unterliegen derzeit reiner willkür gerade die Optionen oberhalb von 95$ sind nun ein großes Risiko für den Emittenten. Er weiß genausowenig wie die Leute mit den entsprechenden Optionen wieviel diese nun Wert sind.
Mir scheint es so, dass derzeit extrem niedrige Rückkaufkurse gesetzt werden weil der Emittent sein Risiko durch ausstehende Optionsscheine senken will aber er will auch nicht zu viel bezahlen, weil er vermutet, dass die Optionen über 95$ vermutlich Wertlos werden. Man sieht auf jeden Fall, dass derzeit das Angebot für Optionsscheine deutlich reduziert ist.
Und dein Argument für niedrige Optionsscheinkurse ist halt auch nur eines von vielen.
Es gibt aber auch Argumente für hohe Optionsscheinkurse, die Emittenten sind momentan dem Risiko eines Bieterkrieges ausgesetzt, gegen welches sie sich nur teilweise und mit Kosten absichern können. Dementsprechend gibt es auch einen Anreiz alle ausstehenden Optionsscheine auf diese Aktie jetzt möglichst schnell zurückzukaufen um das Risiko zu minimieren.
Aber ich stimme dir zu, dass ich eigentlich auch der Ansicht bin das Optionsscheine oberhalb von 95$ nun tendenziel weniger Wert sein müssten.