AT&S ist sehr unterbewertet!
http://www.indices.cc/indexchanges/watchlist/
also 6,5 je aktie ca.
aber darauf zu wetten, dass AT&S kurz bis mittelfristig in den atx aufgenommen werden... würde ich nicht. wäre aber langfristig dennoch möglich. 3-5 jahre, wenn die geschäfte weiter ausgebaut werden, sicher denkbar.
http://derstandard.at/1369362707035/...-Jahren-dreimal-so-viel-Umsatz
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...chende-Verbindung-2819986
Hab mir Aktie und Unternehmen grad mal oberflächlich angeschaut. Also falls ich was falsches schreibe, berichtigt mich!
Ich seh es so.
AT&S hat kurzfristige Finanzverbindlichkeiten von 137 Mio € am Stichtag Ende September. Gleichzeitig sagt der Vorstand, dass man im 2.Halbjahr des Geschäftsjahres kaum Nettogewinn erreichen dürfte. Zumindest ist das meine Schlussfolgrung aus der Jahresprognose, denn bei 5% Umsatzwachstum und 18-20% Ebitda-Marge kommt man im besten Fall auf 110-113 Mio € Ebitda, was gleichbedeutend mit etwa 40-42 Mio € Ebit wäre. Das heißt, man würde im 2.Halbjahr etwa 3-5 Mio € vor Steuern erreichen. Da aus dem working capital auch kaum mit operativem Cashflow zu rechnen ist, wird man also im 2.Halbjahr einen stark negativen FreeCashflows ausweisen, vermutlich von mehr als 30 Mio €, wenn die Investitionen ähnlich hoch wie im 1.Halbjahr sind.
Das bedeutet, um die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten tilgen zu können, wurde die Kapitalerhöhung durchgeführt. Oder aber man schuldet die kurzfr.VB in längerfristige VB um und belässt es bei er hohen Verschuldung, was allerdings weiterhin enorm hohe Zinsaufwendungen bedeuten würde.
Fazit: Mir ist nicht ganz klar, ob der Vorstand wirklich die Wahrheit sagt, was den Zweck der Kapitalerhöhungen angeht. Wenn ja, bleibt es trotzdem ein riskantes Spielchen, erstens so extreme Verwässerungen zuzulassen, was das EPS der nächsten Jahre angeht, und zweitens bei einem möglichen Konjunktureinbruch auf derartig hoher Verschuldung zu sitzen. Da kann es auch ganz schnell mal Nettoverluste hageln, wenn ich mir die Kostenstruktur so anschaue. Capex ist ja ebenso enorm. Möcht mal wissen, wann AT&S ernten will, oder wollen die nur wachsen, wachsen, wachsen, koste es was es wolle?
Für Anleger ein sehr zweischneidiges Schwert. Umsatzwachstum hört sich natürlich toll an. Die Kostenstruktur des Unternehmens und die Bewertung überzeugt mich aber nach der umfangreichen Kapitalerhöhung nicht. Die 94 Cents EPS im ersten Halbjahr täuschen natürlich extrem, da es noch auf der alten Aktienanzahl basiert (nach neuer wären es nur 57 Cents) und zudem das zweite Halbjahr wesentlich schlechter vom Vorstand eingeschätzt wird. Dazu kommt die aus meiner Sicht zu hohe Verschuldung (hohe Zinsaufwendungen fressen das halbe Ebit weg) und durch die hohen Investitionen ist der FreeCashflow deutlich negativ auf Jahresbasis. Die Verschuldung wird also eher steigen als fallen, es sei denn man baut mit dem Geld aus der KE Schulden ab auf Kosten von Investitionen, allerdings hat man letztere ja angekündigt.
Was die Erwartungen hinsichtlich Umsatzentwicklung bzw. EBITDA betrifft teile ich Katjuschas Meinung, wobei die 5% Umsatzsteigerung generell als eher konservativ gesehen werden. Das EBIT sollte höher liegen als von dir angenommen, ich denke irgendwo im Bereich 55 Mio. (die höheren Abschreibungen belasten das EBIT erst nach Fertigstellung der Anlage).
Wie werden aber nun, und das ist das Wesentliche, die 350 Mio. Capex für die IC-Substrate gestemmt? Ich gehe davon aus, dass der Finanzierungsbedarf sich über 3-4 Jahre erstreckt. Die Kapitalerhöhung hat ja 2013 ca. 100 Mio in die Kasse gespült, die ganz klar für die Investition ins Werk verwendet werden (und nicht zur Tilgung von Schulden). Der Rest wird meiner Einschätzung nach größtenteils mit Eigenmittel finanziert. Dazu sollte man auch die Gewinnrücklagen des Unternehmens in Höhe von 221 Mio. € nicht außer Acht lassen.
Die Verschuldung wird deshalb aus meiner Sicht nicht (nicht bedeutend) steigen, sodass auch nicht die FK-Zinsen steigen werden.
In Summe kein uninteressantes Invest für mich. Meine Meinung.
Der Vorstand hat zu Jahresanfang eine Prognose herausgegeben, an der hält er auf Nachfrage im CC zu den Halbjahreszahlen fest mit der Begründung der üblichen Saisonalität. Richtig ist, daß möglicherweise die Feiertagssituation im 2. Halbjahr weniger Arbeitstage haben als letztes Jahr, aber die Prognose wird er toppen.
Prognose: 5 % Umsatzwachstum bei EBITDA von 18 - 20 %.
Zum Halbjahr: Fast 20 % Wachstum bei 22 % EBITDA mit EPS 57 Cent
Gründe für das Übertreffen der AT&S Prognosen:
1. Wachstum Allgmein: Smartphones/Tablets: AT&S ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Mittlerweile gibt es keinen Anbieter unter den Top-Ten der Smartphone-Hersteller, die man nicht mehr bedient. Zuletzt ist Samsung dazugekommen. Bei Nokia hat man sich zurückgezogen, um das margenschwächere Geschäft abzustossen. Dieser Bereich wächst weiterhin überdurchschnittlich auch in den kommenden Jahren, weil die Featur-Phones abgelöst werden.
2. Segment Mobile: Das 2. Quartal war im Bereich Mobile das mit Abstand stärkste der Geschichte bei Umsatz und Ertrag. Ich rechne mit keinem Abbruch im 3. Quartal. Man mache sich klar: Der mit Abstand stärkste Bereich Mobile wird mit einem EBIT von 15 % (aus dem Kopf) betrieben.
3. Der Bereich Industrie/Automotive wächst ebenfalls. Allerdings hat man hier die Schließung des Werkes Klagenfurt im 1. Halbjahr mit 3 Mio. zu berücksichtigen. Deshalb zum Halbjahr Ergebnisniveau mäßig und gegenüber VJ rückläufig. Im 2. Halbjahr erwarte ich deshalb ein steigendes Ergebnis gegenüber H1.
4. Saisonalität: Was bedeutet Saisonalität bei AT&S, wenn man das Gesamtjahr bewertet?
Zur Erinnerung: Im letzten GJ betrug der Ergebnis-Anteil im 2. Halbjahr 55 % und im 1. Halbjahr 45 %. Beim Umsatz noch extremer. Das Q3 war mit Abstand das beste Quartal, was aufgrund des Weihnachtsgeschäftes auch einleuchtet. Was also ist das stärkere Halbjahr?
5. Prognose 2013/14: Berücksichtigt man nun die Informationen des Vorstands, daß dieses Jahr weniger Arbeitstage zur Verfügung stehen und ich trage dem Rechnung dadurch, daß ich den Umsatzanteil/Ergebnisanteil dieses Jahr im 2. Halbjahr mit 45 % ansetzte, dann komme ich bei einem EBITDA von 60 Mill. raus, einem EBIT von 25 Mill., bei niedrigeren Zinsen von 5 Mill. Euro und einem Steuerstatz von kleiner 10 % bei einem EAT von 18 Mill. Euro. Macht im 2. Halbjahr, so komm ich bei einem EPS von etwa 47 Cent raus. Im Jahr auf 1,05 Euro.
6. Nettoverschuldung: AT&S hat die Nettoschulden zum Halbjahr auf 200 Mill. reduziert von zuvor 250 Mill. Euro. Wenn nun die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung hinzukommen, liegt die Nettoverschuldung kurzfristige bei etwas über 100 Mill. Euro, je nach CAPEX im Q3. Eine gute Basis wie ich finde, um das Projekt neues Werk mit Investvorhaben 350 Mill. gestreckt über 2013-2015 anzugehen.
7. Cashflow: AT&S hat eine Profitabilität erreicht durch höherwertige Leiterplatten, Verlegung Produktion nach Asien etc., die der Markt noch nicht wahrgenommen hat, auch wegen der Kapitalmassnahme. Bei operativen Cash-flows von 60-70 Mill. p.a. sollte der CAPEX der nächsten Jahre gestemmt werden können.
8. Neue Partner: Man hat gerade erst TDK, Intel mit an Bord geholt. D.h. die Planungen für das neue Werk scheint auf einer guten Basis zu stehen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
9. Investmentzeitpunkt: Aktuell nehmen die Zeichner der Kapitalmassnahem Gewinne mit. Deshalb kommt der Wert nicht wirklich vom Fleck. Hat sich diese Situation bereinigt und wir bekommen die bésseren Q3-Daten als erwartet, rechne ich damit das 2-stellige Kurse möglich und gerechtfertigt sind.
10. Kursziel: Unter den gemachten Annahmen sehe ich Kurse auf Basis des Buchwertes Ende des Jahres von 11 Euro als nicht zu ambitioniert an. Mein Anlagehorizont betont in diesem Fall lediglich einen kurzfristigen Zeitraum, denn die Ertragskraft/hebel des neuen Werkes abzuschätzen zu diesem Zeitpunkt macht (noch) keinen Sinn.
PS: Wenn es nicht so kommt wie ich das abschätze, besteht wenig Risiko. Der Hebel nach Norden lohnt ein Invest aus meiner Sicht alle Male.
Was darüber hinaus angeht, hängt es stark davon ab wie stark AT&S investieren will. Angeblich will man ja sehr stark investieren. Anderes sind die Umsatzziele für die kommenden Jahre ja nicht zu realisieren. Und deswegen erwarte ich auf absehbare Zeit keinen FreeCashflow, wenn man von etwa 60-70 Mio OCF ausgeht.
Das muss ja auch nicht negativ sein. Seit wann sind Investitionen negativ?
Nur kann man sich damit natürlich auch verheben, besonders wenn man die Konjunkturzykliken unterschätzt und 1-2 Jahre vor Ende einer Hausse stark investiert und die Kostenstruktur auf Wachstum ausgelegt ist. Stell dir nen Einbruch der Branchenkonjunktur in 2015 vor! Ist AT&S dann dafür gerüstet oder macht man dann fette verluste und negative Cashflows?
Deshalb ist AT&S für mich auch immer etwas mit dem Malus versehen, solche Dinge in die Bewertung einarbeiten zu müssen. Nur Wachstum durch Kapitalerhöhungen zu erkaufen und dann fette Umsätze und Ebitdas auszuweisen, damit ist schon so manches Unternehmen auf die Schnauze gefallen, was sich auch oft im Aktienkurs abbildet. Mich erinnert AT&S da ein wenig an Euromicron, auch wenns nicht 1:1 vergleichbar ist. Aber eine ähnliche Gefahr sehe ich schon, durchaus auch ähnliche Chancen, wenn sich dann doch die Befürchtungen zerstreuen. Beide haben deshalb aus meiner Sicht auch nachvollziehbar relativ niedrige KGVs. Ob sich das ändert, ist heute schwer absehbar.
Laut Zahlen sollte das morgen ein schöner Tag werden für uns, aber den Umsatz heute kann ich mir eig nicht ganz erklären...