AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Also abwegig scheint es mir nicht, aber ich hoffe sie haben ihre Kosten besser im Griff als es im CALL geklungen hat u sie können jetzt überraschen und fahren kein minus von 100 Mio in Q4 ein sondern schaffen es irgendwie auf 0 zu kommen.
@Socki: Ja, hoffen wir, dass sie positiv überraschen können. An und für sich wäre es ja eine kluge Strategie in einer schon etwas verfahrenen Situation tiefzustapeln, um dann doch positiv überraschen zu können. Leider kann ich mich halt des Gedankens nicht erwehren, dass der Analyst von Berenberg damit recht haben könnte, dass die Flaute länger andauert als erwartet.
Jedenfalls ist aber bis zu den nächsten Zahlen soviel an Ungewissheit enthalten, dass die von Berenberg ausgegebenen 24 Euro als Kursziel tatsächlich fallen könnten.
Sehr viel wird bis dahin auch von Intel abhängen. Die Aktie befindet sich übrigens nach einer kurzen Erholungsphase nahe dem All-Time-Low.
Wäre gut zu wissen, ob es irgendwelche interessanten (Insider)-News von dieser Seite gibt.
Interessant und auffällig für mich auch, dass der Analyst von Berenberg zu AT&S NIE eine positive Analyse abgegeben hat. Wirkt fast so, als hätte er eine Art "Privatfehde" laufen (oder natürlich anderweitige Interessenskonflikte) - wobei er damit auch schon gehörig eingefahren ist. Jedenfalls scheint er die Aussichten des Produkts von AT&S auf dem Markt von jeher geringzuschätzen.
Einmal hat er ja - wenn ich mich richtig erinnere - der Aktie ein kurzfristiges "Strong sell" bei gleichzeitigem langfristigen "Strong buy" verpasst, was schon reichlich bizarr anmutet.
Scheinbar funktioniert des Business halt so. Inzwischen verstehe ich ihn mehr als die anderen.
Die Durststrecke wird sicher mal eine Zeit dauern.
Beim Aktienkurs geht es ja mehr um die Erwartungen der Zukunft.
ABER beruflich hab ich gelernt, dass ein CEO der ja selbst nicht bei seinem Gehalt im Sinne des Unternehmens zurückstecken würde, hier auch im Sinne der Aktionäre entscheiden wird müssen. Außerdem wird die AT&S auch sich einer Art Dividendenpolitik verschrieben haben. Und die Ausschüttungsquote mit 30% ist ja auch nicht wirklich hoch. Also sollte auch das Vorjahresergebnis übertroffen u. dies hoffe ich schon sehr stark. Wird es jedenfalls die 30% auf den Gewinn geben. Ich hoffe überhaupt die haben die Kosten so im Griff, dass Q4 vom Ergebnis nicht so schlimm wird wie befürchtet. Auf die Frage im CALL vom Analysten hat sie ja auch nicht sattelfest gewirkt. Meine Partnerin ist auch Controllerin u sie hat sich auch extrem darüber gewundert.
Anyway: Überleg mal von was wir hier reden bei 0,9/Aktie eh nur von 36 Mio. Eigentlich Peanuts wenn man es im Verhältnis zu 1.800 Mio Umsatz setzt und die Unternehmensleitung an die 3,5 Mrd und einer Marge von 27-32% ernsthaft glaubt.
Außerdem hat der Kurs für viele Aktionäre eh schon ein Minus gebracht wäre glaube ich eher das falsche Signal wäre die Unternehmensleitung dann knausrig bei der Dividende. Und wie gesagt bei 36 Mio geht es um Peantus. Wie man sieht am Wichtigsten für AT+S ist es ein voll ausgelastet Geschäft zu haben, weil wäre Q3+Q4 weiter so gegangen, dann würden wir eher bei den 80 vom Thread stehen. Aber für mich ist es auch eine wichtige Erkenntnis wie das Geschäft tickt. Scheinbar nicht gerade langfristig planbar aber wenn es abhebt kann natürlich mächtig verdient werden. Einzig scheint es auch so zu sein, dass es NIE konstant ein high geben wird.
Man kann den Euro ja nur einmal ausgeben. Und da stellt sich dann eben die Frage, wie er im Sinne der Aktionäre am besten verwendet werden kann. Unternehmen, die durch Investitionen eine hohe zukünftige Rendite erzielen können, sollten investieren. Unternehmen, die ihr profitables Wachstum bereits größtenteils ausgeschöpft haben, sollte Dividende zahlen oder (bei niedrigem Aktienkurs) Aktien zurückkaufen. Und natürlich muss ohnehin immer so viel Geld im Unternehmen bleiben, dass finanzielle Risiken minimiert werden.
AT&S investiert derzeit jedes Jahr mehr als 1 Mrd. EUR pro Jahr in neue Werke und Mitarbeiter. Das ist sehr viel für ein Unternehmen dieser Größe. Bei der momentanen Nachfrageflaute verbrennt man aktuell pro Quartal 200 Mio. Free Cash Flow pro Quartal. Das wird sich hoffentlich bald wieder bessern, wenn der Servermarkt wieder anzieht. Aber in meinen Augen spielt AT&S hier schon seit langem extrem auf Risiko.
Die permanenten Wechsel auf dem CFO Posten helfen hier sicher gar nicht. Ich hoffe für das Unternehmen, dass die aktuelle CFO das Management endlich mal zur Räson ruft und die Ausschüttungen beendet, bis man es sich wieder leisten kann.
Am Ende hängt das alles natürlich nur an der Risikobereitschaft. Aber da Intel mit der aktuellen Nanometer-Struktur in den letzten Jahren erhebliche Probleme hatte, besteht einfach eine 10% Wahrscheinlichkeit, dass der Ramp von Sapphire Rapids wieder verschoben werden muss. Natürlich ist das nicht das wahrscheinlichste Szenario, sondern lediglich das schlechtest mögliche Szenario. Aber wenn das so käme, wäre hier finanziell ganz schnell der Tannenbaum am brennen.
Aktuell ist AT&S noch gut mit billigen Krediten als Puffer versorgt. Aber: in ein bis zwei Jahren läuft ein großer Teil der Kredite aus. Wird man dann wieder neue Kredite für 1-2% bekommen? Natürlich nicht. Das wäre aufgrund der Zinserhöhung im Markt selbst bei perfekter operativer Entwicklung nicht möglich. Wenn man dann noch in finanzieller Bredouille wäre, ist auch klar, was mit den Finanzierungskosten passieren würde und mit der Bereitschaft der Banken, Kredite zu verlängern. Dann wäre man sehr schnell in einer Situation, wo man auf Tiefkurs der Aktie eine signifikante Kapitalerhöhung bräuchte.
Wie gesagt: ich skizziere hier das negative Szenario, das in meinen Augen nicht übermäßig wahrscheinlich ist. Allerdings scheint es mir absurd, angesichts der aktuellen Herausforderungen zu sagen, es sei im Interesse der Aktionäre, dass es eine Dividende geben wird. Wer so stark verschuldet ist, einen so negativen Cashflow hat und so starke Investitionen anstrebt, sollte in meinen Augen jeden Cent Cash intern nutzen.
Es ist wie im echten Leben: man sollte besser nur Geld ausgeben, das man auch hat. Sonst geht man unnötige Risiken ein, die sich rächen könnten.
Du hast mit einmal darauf geantwortet, ich könnte ja Aktien verkaufen und mir damit selbst eine Dividende machen. Ja, stimmt, würde sich bei meinem Mischkurs noch immer ausgehen. Aber ist das auch eine Empfehlung für Leute, die bei € 30+ eingestiegen sind (und da rede ich noch gar nicht von jenden, die sich bei den positiven Erwartungen jenseits der € 50.-- beteiligt haben).
Ich finde - und da schließst sich mein Kreis zu socki, dass eine Dividende "gerechtfertigt" ist und auch finanzierbar. Allerdings, da beginne ich mich von Dir, Socki, doch abzusetzen, € 0,90 ist einfach zu hoch gegriffen. Leider !!! Natürlich muss die kommende Situation berücksichtigt werden. Kredite müssen, wie hzenger völlig richtig schreibt, bedient werden und die Zinsen steigen, womit sich der Zinsendienst bald exponential erhöhen wird. Umso mehr, wenn AT&S vielleicht doch noch - in Sorge Marktanteile zu verlieren, durch positische Einflüsse - beschließt, auch ein Werk in den USA zu errichten .....
Ich denke auch, Socki, dass man die erreichten und angepeilten Umsätze nicht unbedingt als Größenordnung heranziehen darf, denn Umsatz ist nicht Gewinn ! Und auch die Einstellung des CEO zu Dividenden ist nicht wirklich erheblich, denn am Ende entscheidet nicht er, sondern die Aktionärsversammlung darüber ob und in welcher Höhe es eine geben wird. Die beiden Hauptaktionäre sind da durchaus zurückhaltend (kein Wunder, bei der Stückzahl, die sie besitzen, macht auch eine "klenie" Dividende viel aus)
Der Trost: sollte das Geschäft im kommenden Jahr wieder anziehen, dann ist ja nichts gegen eine "Sonderdividende" (hatten wir ja gerade 2022) einzuwenden, so man sich die leisten kann (bzw. die Leistbarkeit abschätzbar ist). Die eps Zahlen sind ja deutlich über € 4 geschätzt (für 2024, wenn ich's richtig im Kopf hab), da können sich dann schon wieder Dividenden gegen € 1 oder höher ausgehen. Aber vorerst wäre ich mit € 0,30 - 0,40 schon zufrieden (leider !!!!).
Ich kann, wie schon frueher geschrieben, deine persoenliche Praeferenz fuer eine Dividende natuerlich verstehen. Und ich bin absolut bei dir, dass ein Unternehmen irgendwann ausschuetten muss. Ich denke dazu nur auch dass:
1.) Wenn ein Unternehmen sehr aggressiv waechst und potenziell stark profitable Investmentmoeglichkeiten hat, ist in meinen Augen noch nicht der Zeitpunkt fuer eine Dividende gekommen.
2.) Sehr zyklische Unternehemn wie AT&S sind enormen Schwankungen im Cash Flow ausgesetzt. Daher ist es hier meiner Meinung nach fuer ein Management generell ein Fehler, Dividendenstabilitaet zu versprechen oder auch nur anzustreben. Solche Unternehmen sollten in harten Zeiten eisern sparen und in Zeiten des Ueberflusses Sonderdividenden ausschuetten oder Aktien zurueckkaufen (wenn der Kurs attraktiv genug ist).
3.) Als Investor mit einer persoenlichen Praeferenz fuer "Entsparung" muss man ja auch nicht unbedingt in Wachstumsunternehmen und Zykliker investieren. Da man in der Entsparphase des Lebens regelmaessig Cash fuer Konsum abziehen moechte aus seinen Investments, koennte es sich anbieten weniger zyklische Branchen fuer Investments zu waehlen und innerhalb derer dann eher auf Dividendenzahler als auf Growth-Titel zu setzen.
AT&S ist sicher ein interessantes Langfristinvestment, aber es ist in meinen Augen kein konservatives "liegen lassen und ruhig schlafen" Investment. Hier wird es alle fuenf Jahre mal heftig scheppern. Und welche Technologie-Investments in drei Jahren noetig sind, ist heute auch schlecht absehbar.
In Bezug auf Dividenden widerspreche Dir ja auch NICHT komplett. Wenn's "enger" wird, dann muss man mit den Ausschüttungen vorsichtiger werden. 2022/24 dürfte so eine Zeit sein / werden. Bzgl. Dividenden sollte man halt einen Kompromiss finden - zwischen faktischem Geschäftserfolg und Rücksicht auf Finanzierungserfordernis - naja und dann unter Berücksichtigung einer dritte Komponente: der durchschnittliche Lebenserwartung eines Investors ....
Warum ? Ich bin ziemlich von Anfang an bei AT&S dabei, also rund 20 Jahre. In der Zeit gab es wenig Jahre, wo Gewinne sprudelten und gleichzeitig keine Expansion zu finanzieren war - folglich wären (soferne man ganz "streng ist") - eigentlich 20 Jahre lang keine Dividenden "vertretbar", während Umsätze und eps durchaus ordentlich gesteigert wurden. Mit den Kursgewinnen geht sich das vielleicht bei Ciceros Kursziel von € 80.-- aus, mit € 29 eigentlich nicht mehr so richtig schön. Da müssen dann schon auch ein paar Gewinnbeteiligungen ausgeschüttet sein.
Zu Deinem anderen Argument, dem "liegen lassen und ruhig schlafen". Ja, da gehört AT&S nicht wirklich dazu. Aber auf lange Sicht gesehen trifft das auf beinahe alle Aktien zu. Ich bin (weil ich ja doch auch an Dividenden interessiert bin :o) bei einigen Banken und auch bei Titeln wie AT&T investiert. Langfrristig hab ich überall schon Kursrutsche erlebt und selbst bei AT&T, die viele Jahre zu den Dividenden Aristrokraten zählte, hat sich zuletzt das Blatt gewendet. Notwendig oder nicht, den Kurs hat's massiv runtergeschlagen (wobei ich jetzt nicht sage, dass da nur die geänderte Dividendenpolitik die Ursache wäre).
Würde darum einen "Mittelweg" begrüßen, sonst macht das Investieren nicht wirklich Sinn und schon gar keine Freude. AT&S mit dem Gewinnverlauf einerseits und dem Kursverlauf andererseits ist da ein gutes Beispiel.
Du hast auch im vorletzten Posting geschrieben, dass es sei, wie im privaten Leben, man solle nur das Geld ausgeben, das man auch hat. Da ist schon einiges dran. AT&S macht das abe reiggentlich nicht ....
denn China I, II, III sind noch nicht abbezahlt, da startet man schon Kulim. Und es würde mich nicht überraschen, wenn wir bald von USA Plänen hören. Ich hab hier schon mehrmals meine Auffassung zum Ausdruck gebracht, dass AT&S (zu) rasch expandiert. Klar, man wird nicht zu den großen Gewinnern Zählen, wenn man nicht auch entsprechend produzieren kann. Aber kaufen wir Aktien, ausschließlich nur, damit eine AG wächst ? Der Kursgewinn kanns ja nicht unbedingt sein, wenn wir innerhalb weniger Monate von 30 auf 55 kommen und dann auch gleich wieder zurück. Das wäre dann nur noch reines Glückspiel.
Mein Credo: AT&S soll Gewinne machen und so viel investieren, damit das Gewinnemachen auch gesichert ist. Und diejenigen, die von dem Unternehmen überzeugt sind, die sollen ihr Geld in die Firma fließen lassen und dafür einen Anteil der Gewinne erhalten. Solange das funktioniert, sind die Kurse nicht so wichtig (und das Lebensalter des Investors auch nicht). ABER: all das hatten wir schon - socki hat das Thema wieder hervorgeholt - wobei ich es ein weniger zurückhaltender angehe als er.
Die Anfragen an ChatGPT und ähnliche Lösungen kosten erheblich mehr Rechenleistung als dies bei einer gewöhnlichen Suchanfrage nötig ist. In dem Maße, wie Chatbots in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens häufiger werden zur Lösungsfindung, dürfte das also den Bedarf nach Data Center Chips (und somit Substraten von AT&S) immer weiter anfeuern.
Keine Ahnung in welchen Bereichen ihr Beruflich tätig seit, aber ich vermute ja eher technisch. Aber als Kaufmann kann ich nur meine Erfahrungen weitergeben und meine Einschätzung.
Es wäre ein Widerspruch von 3,5 Mrd und rd. 30 Marge zu dann heute so zu tun als würde es um 30 Mio gehen. => we will see
CFO: weil oben ein permanenter CFO-Wechsel erwähnt wurde. Wie war dies dann leicht in der Vergangenheit? Beschäftige mich erst seit einem halben Jahr mit AT+S.
Zu den 3,5 Mrd. und 30% Marge: Zustimmung. Wenn AT&S das mal wie erhofft in drei Jahren erreicht und 1 Mrd. EBITDA erzielt, dann sollte es hohe Dividenden geben. Bei 8 EUR EPS oder mehr, wie geplant, sollten dann sehr hohe Ausschüttungen möglich sein. Aber da sind wir noch nicht. Im Moment hat man leider noch einen extremen Cashburn.
Zu den CFOs. In den letzten drei Jahren war die Besetzung wie folgt:
Seit Oktober 2022: Petra Preining
Ab März 2022: Andreas Gerstenmayer
Ab November 2020: Simone Faath
Ab Mai 2020: Andreas Gerstenmayer
Bis Mai 2020: Monika Stoisser-Göhring
Frau Stoisser Göhring war aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden.
https://www.thestreet.com/technology/...ok-analysts-recommend-selling
Am Ende dieses Artikels weisen Intel-Analysten darauf hin, dass Intel immer noch Produktionsprobleme mit der Miniaturisierung bei Sapphire Rapids hat. Anscheinend musste Intel für den Launch der neusten Xeon Data Center CPUs daher auf geplante Funktionen des Prozessors verzichten, um eine Massenfertigung überhaupt möglich zu machen. Angeblich führt dies dazu, dass AMD neuste Data Center Generation (Genoa) auch gegen die Sapphire Rapids/Xeon Prozessoren von Intel weiterhin kompetitiv ist.
Dies ist natürlich nur eine Meinung eines einzelnen Analysten. Aber ich denke kurzfristig ist es sinnvoll, den Ramp von Sapphire Rapids und eine mögliche Guidance von Intel für 2023 eng zu verfolgen. Wenn der Ramp von Intel gut anläuft und die Konjunktur dreht, kann sich die AT&S Aktie natürlich sehr schnell wieder drehen.