AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Bzgl. Sapphire:
"Die Firma will die CPU-Baureihe nach der Vorstellung 'aggressiv vorantreiben' und die erste Million so schnell verkaufen wie bei keiner bisherigen Xeon-Familie. Das ist auch notwendig, da Großkunden bereits auf die Prozessoren warten."
"Intel produziert alle Sapphire-Rapids-Dies im eigenen Fertigungsprozess Intel 7."
"Nvidia entscheidet sich beim kommenden Serversystem gegen Prozessoren von AMD und für Intel."
Diese Zitate stehen keineswegs im Widerspruch zu meinen Aussagen.
1.) Intel ist heute noch totaler Marktführer für Server-Chips. Das bestreitet ja keiner und ich am allerwenigsten.
Allerdings hat Intel beim Marktanteil, der jahrzehntelang bei über 90% lag, in den letzten 18 Monaten drastisch verloren an AMD.
2.) Wie von mir geschrieben, liegt das nicht an der Qualität der Chips die Data Center Chips von Intel sind objektiv besser als die von AMD. Es liegt an den Problemen von Intel in der Foundry, weil die Intel Fabs mit den eigenen Chips auf höchstem Niveau nicht zurecht kommen.
Man hat hier bereits mehr als ein Jahr Verzögerung, weil man die Produktion nicht in den Griff bekommen hat. Das ist eine Ewigkeit im Chipbereich und hat AMD die Tür in den Markt geöffnet zuletzt. Die Massenproduktion von Sapphire Rapids geht jetzt endlich los hoffen wir mit Wucht.
3.) Intel produziert noch vollständig In-house. Das will man natürlich wenn möglich auch weiterhin tun. Denn früher war die Foundry-Qualität von Intel der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber AMD, die ihre eigene Foundry (heute die unabhängige Firma Göobal Foundries) wegen fehlender Skaleneffekte verkaufen musste.
Mittlerweile ist TSMC (die AMD beliefern) aber Generationen voraus gegenüber Intel. Intel hat gerade bei Sapphire Rapids Probleme mit einer 10 Nanometer Technologie. TSMC produziert bereits 3 Nanometer Chips.
Keiner weiß, wie das weitergeht technologisch. Wenn die aktuelle Entwicklung Bestand hat, wird Intel irgendwann extern produzieren müssen, wenn man die neusten Technologien im Angebot haben will.
OB das passiert, weiss ich so wenig wie irgendwer sonst. Der Markt geht davon aus, dass Intel strukturelle und schwerwiegende Probleme hat. Sprich: hier geht es lediglich um eine Risikoabwägung.
@cicero:
Ich sehe durchaus nicht alles negativ. Meine AT&S Position ist vollkommen unverändert (zugekauft habe ich allerdings auch nicht). Wie in meinem Post geschrieben sehe ich heute nur deutlich höhere kurzfristige Risiken als vor einem Jahr. Mittelfristig wird AT&S immer Abnehmer finden die Produkte werden ja gebraucht werden.
Wenn Sapphire Rapids jetzt endlich in Massenproduktion anläuft, werden wir vermutlich noch nichtmal eine größere Delle sehen, sondern nur eine moderate. Ich halte nur auch nichts von Gesundbeten.
Zur Quelle mit der Abhängigkeit vom lokalen COO in China: die Info kommt von AT&S. Meinem Verständnis nach ist der kommerzielle Erfolg und die gute Beziehung von AT&S mit den chinesischen Behörden zu großen Teilen dem hervorragenden AT&S Management in China geschuldet.
Die haben die Produktionsexpertise. Der Leiter der Produktion in Shabghai für Apple hat dann auch Chongqing aufgebaut, was ja super geklappt hat. Er ist auch zuständig für den Aufbau in Kulim mit seiner Truppe. In Kulim versucht man, meinem Verständnis nach, mehr oder weniger Chongqing zu kopieren. Du kannst IR ja mal fragen. So wurde das auf Investorenveranstaltungen erzählt in der Vergangenheit.
Du hast z.B. die verspätete Einführung von Meteor Lake als "großes Desaster" bezeichnet und noch vor 2 Tagen die Verspätung bei Sapphire als Vorteil für AMD herausgestellt. Irgendetwas aktuell Positives von dir über Intel habe ich nicht gelesen.
Intel scheint aber immer mehr Rückenwind zu bekommen, nicht nur durch Sapphire, sondern auch durch Raptor Lake und die Pläne von Gelsinger.
Keine Ahnung was mit dem schief ist. Aber außer der AT+S hat er ja nicht so eine hohe Trefferquote. siehe Gustav Froberg auf tiprank
@cicero: da hast du wohl recht. Solche Aktienverläufe Aktienfrischlinge abschrecken könnten. Mich persönlich ja nicht, da sich meine Meinung über Aktienmärkte eher bestätigt hat. Total übertrieben und irrational und kaum was mit den eigentlichen Unternehmensdaten zu tun. Hab ich bei der Andritz AG heuer auch oft genug gesehen.
Aber finde die AT+s schlägt hier alle anderen Aktien bei weitem. Gestern -10% heute +7% vor 3 Monaten alles eitle Wonne heute oder die letzten Wochen alles total betrübt >50 => 30. Wobei Stagflation, Ukrainekrieg und Rest nicht erst in den letzten Wochen entstanden sind.
Aber bei den Unternehmensergebnisse die man am Markt so mitbekommt und im eigenen Unternehmen, scheint es die Krise am Ende des Tages nicht wirklich zu geben. Den außerhalb von Europa scheint diese nicht stattzufinden und die Exportorientierten Unternehmen merken aus meiner Sicht wirklich nichts von Krise. Hohe Einkaufs- und Energiepreise sind zwar nicht ideal, aber die Kunden zahlen es, weil auch ihr Geschäft läuft.
Hab bei der Aktie das Gefühl die hebt ab, wenn man es dann wieder am Wenigsten erwartet.
TSMC's Standortrisiko "Taiwan" spielt Intel natürlich bei der Erreichung des Ziels enorm in die Karten:
Gelsinger vor kurzem: "Taiwan ist kein krisenfester Ort", was natürlich v.a. gegen TSMC gemünzt ist...
Umsatz ggf. nicht 2,2 sondern ca. 2,1 Mrd. Euro, Vorstand hat da weiterhin mein vollstes Vertrauen..scheint alles gut im Auge zu haben.
Alleine währungsmäßig kommt z. Z. jedes Quartal ca. 1 Euro Gewinn alleine hieraus.., wenn der Dollar so bei 1 Euro steht, die chinesische Währung scheint eher noch schwächer zu gehen.
Von daher könnte der G/A zwischen 9 und 10 Euro sein !!!
Und diese Gewinnreihe ist eigentlich erst für 24/25 auf dem Plan gewesen..
Dementsprechend könnte die Div. auch um einiges steigen..
Und wenn das Börsenumfeld wieder optimistischer wird, können wir ganz schnell wieder Kurse um 40 oder höher sehen..
Bin auch gespannt, wie sich die Leerverkäufer demnächst verhalten werden..
Allen weiterhin ein "glückliches" Händchen.. ;-)
aber ich bin auch ein Verfechter von: erst Schuldenabbau, dann Dividende ;-)
Inwieweit hat sich in den letzten beiden Wochen die Situation verändert:
*Der Start von Sapphire Rapids im Jänner 2023 wurde offiziell bekannt gegeben, womit Einiges an Unsicherheit wegfallen müsste.
*Die Zahlen wurden veröffentlicht und die bisherigen Prognosen wurden nur geringfügig zurück genommen. Auch von dieser Seite her sollte eigentlich die Unsicherheit gewichen sein.
*Die Analysten haben ihre Schätzungen nach den Zahlen angepasst. Der Durchschnitt der Schätzungen liegt nun im Schnitt bei 62,5 Euro. Die Aktie notiert um fast 50% unter diesem Wert.
*Die Börsen ziehen allgemein wieder an. Die Stimmung ist wieder relativ gut. Einige Indizes haben um 20% zugelegt.
*Die Peer-Group aus Taiwan zieht auch wieder an. Unimicron hat sich vom Tief bei 107 TWD auf 144 TWD erholt. Das ist immerhin ein Kursplus von 30%. Die Aktie hat damit wieder einen Marktwert von über 6 Mrd Euro.
Bei halber Unternehmensgröße von AT&S (der Umsatz und der Gewinn liegen etwa bei der Hälfte) müsste AT&S auf einen Marktwert von 3 Mrd kommen - tatsächlich liegt dieser aber bei 1,3 Mrd.
Wie schon zuletzt geschrieben - wir sind im Grunde wieder bei der selben Unterbewertung angelangt, wie wir sie über die Jahre immer hatten.
Und diese Unterbewertung wird nicht nur von mir so gesehen - siehe auch die jüngsten Aussagen aus dem anerkannten Platow-Brief und insbesondere auch die Analysten.
Für mich als Aktionär ist das einfach nur frustrierend, wenn ich weiß, dass ich mit meiner Entscheidung in die Aktie zu investieren (und bei einer entsprechend unsicheren Lage investiert zu bleiben) richtig gelegen bin und das aber nicht in Form von Kurssteigerungen zum Ausdruck kommt.
Es gibt nun keinerlei Ausreden mehr. Vor 2 Jahren konnte man die niedrigen Kurse noch damit rechtfertigen, dass die Gewinne noch nicht so kräftig sprudelnden. Mittlerweile liegen die Erwartungen bei einem Gewinn/Aktie von 5 Euro aufwärts. Ein KGV von 7 ist bei dieser Aktie völlig indiskutabel.
Ich kann mich nur wiederholen. Der Börsenplatz ist nicht gut für die Aktie. Der Vorstand beobachtet und evaluiert schon jahrelang die Situation rund um den Börsenplatz. Die Zeit ist Reif, hier endlich etwas zu unternehmen.
Aktuell steigt der Kurs jedenfalls kontinuierlich und wie heute - selbst auch gegen den Markt.
Die große Frage für mich ist, ob sich die Shorties schon geschlagen gegen oder noch mal drauf hauen...
Allerdings kann ich es nachvollziehen, dass die Aktie zuletzt auf die Mütze bekommen hat.
Welche Aktien würde man sich idealerweise vor einer potenziellen Wirtschaftskrise zum Shorten aussuchen? Idealerweise ein sehr kapitalintensives Unternehmen, das am Höhepunkt des Zyklus massive Kapazitätsausbauten auf Pump beschlossen hat.
Das passt einfach zu gut ins Schema: genau solche Unternehmen sind in früheren Abschwüngen immer sehr hart getroffen worden. Wenn man dann bei AT&S noch die Probleme von Intel und die massive Verschlechterung um China/Taiwan betrachtet, ist klar, warum der Markt hier nicht optimistischer ist.
Was diese Sichtweise nicht bedenkt, ist, dass AT&S eine sehr attraktive Nische beliefert, die strukturell wachsen wird. Zudem hängt man nur kurzfristig so eng an Intel.
Ich denke, wir werden hier einfach Sitzfleisch beweisen müssen. Die großen Techwerte bekommen gerade zwar alle auf die Mütze und die treiben die Nachfrage nach Cloudservices, die AT&S eigene Nachfrage befeuert. Aber das geht auch wieder vorbei: es zweifelt ja niemand ernsthaft daran, dass Datacenter Volumen perspektivisch stark wachsen werden.
Wenn Intel dann noch die Massenproduktion bei Sapphire Rapids wie erhofft hinbekommt, dürften wir 2023/24 eine akzeptable Auslastung sehen Chipkrise hin oder her.
Und 2024/25 sollte der Spuk der Wirtschaftskrise dann hoffentlich auch mal irgendwann vorbei sein. Normalerweise dauern Rezessionen nicht so lange. Sprich: mit etwas Glück kommen die Kapazitäten in Chongqing genau zum richtigen Zeitpunkt.
Aber ich fürchte bis dahin brauchen wir etwas Geduld bis wir faire Preise sehen. Zudem wäre es hilfreich, wenn Intel endlich seine Probleme in den Griff bekommt und der Chipkrieg mit China keine weiteren Probleme mit sich bringt.
Es ist denke ich mit Intel-Problemen, Wirtschaftskrise, Taiwan-Problemen und Chipkrieg einfach ein maximal negatives Stimmungsumfeld im Markt. Oft sind das keine schlechten Zeitpunkte in eine Aktie zu investieren.
Du hast aber gleichzeitig auch anerkannt, dass AT&S "weiterhin" viel zu niedrig bewertet ist. Bei Handbuch höre ich das selbe heraus. Die meisten erfahrenen Anleger sehen also diese chronische massive Unterbewertung. Diese hatte sich zuletzt dann ganz offensichtlich auch nur scheinbar aufgelöst - als die Aktie zwischenzeitlich bei 56 Euro stand. Wir hatten uns noch darüber gefreut, dass der Kurs trotz der allgemeinen Turbulenzen (die Börsen hatten bereits seit dem letzten Quartal 2021 eine fallende Tendenz) scheinbar stabil blieb. Jetzt sind wir eines Besseren belehrt worden. AT&S ist letztlich nur mit Verzögerung gefallen.
Wenn man also die Diagnose stellt, dass es eine dauerhafte Unterbewertung gibt, und diese ist mittlerweile sozusagen amtlich bestätigt, dann muss man damit beginnen, nach den Ursachen zu suchen. Eigentlich wäre das die Aufgabe der Unternehmensführung. Auch das Unternehmen muss ein Interesse an einem hohen Aktienkurs haben. Nicht nur aus Eigeninteresse der Führungsriege wegen der eigenen Aktienbestände - sondern auch, weil es immer wieder auch Kapitalbedarf gibt.
Das Unternehmen hat in den letzten Jahren bereits zwei mal den Kapitalmarkt angezapft und Hybridanleihen ausgegeben. Wir wissen, dass Hybridanleihen nur zum Schein Eigenkapital sind.
Wäre der Aktienkurs zum Zeitpunkt der letzten Ausgabe dieser Hybridanleihen dort gewesen, wo er hingehört, hätte man sich über eine kleine Kapitalerhöhung das selbe Kapital wesentlich günstiger beschaffen können und wäre jetzt ein Stück weit solider finanziert.
Man kann nun sogar soweit gehen und sagen: Hätte man dieses Kapital der Hybridanleihen in Form eines "echten Eigenkapital" dann wäre die Aktie jetzt nicht so angreifbar. Eventuell hätten sich die Shortspekulanten einen Einstieg überlegt, wenn die Finanzierung um den Teil der Hybridanleihe solider wäre.
Wir werden auch in Zukunft wieder in eine Situation kommen, wo Kapitalbedarf entsteht - und wenn es nur zur Ablöse der Hybridanleihen ist.
Ich denke, man sieht an der obigen Darstellung, dass es hier nicht nur um die persönliche Bereicherung eines kleinen Aktionärs geht.
Mir ist bewusst, dass die Unternehmensführung, die IR usw. eine ganze Menge für den Aktienkurs tut. Ich sehe hier im Grunde auch keine Versäumnisse. Meiner Ansicht bleibt nur mehr übrig, dass die Aktie an der falschen Börse notiert auch das ist für mich mittlerweile amtlich.
War ein wunderbarer Anstieg gestern. Die unerwartet guten US-Inflationsdaten haben ihn möglich gemacht.
Interessant wird es jetzt, wie sich die Shorties verhalten. Der Kursanstieg geht nun doch schon über 2 Wochen und beträgt seit dem Tief 20% (Unimicron hat sich seit dem Tief übrigens bereits 50% erholt).
Ich gehe davon aus, dass die Shorties nicht ewig zuschauen werden, wenn ihre Position täglich Geld vernichtet.
Gerade JP Morgan ist ein gebranntes Kind bei AT&S. Ende 2016 hatten sie eine Shortposition eröffnet und mussten dann 2017 - in einen steigenden Markt hinein - ihre Anteile zurück kaufen, mit Verlust natürlich.
Gestern wurden in Wien 149 Tsd Stk gehandelt. Die drei Shorties halten mit Stand gestern 2,6% - das sind 1 Mio Aktien. Da darf man in einem steigenden Markt nur viel Glück wünschen beim Rückkauf.
Diese relative Marktenge - also die geringen Umsätze in der Aktie (ja, sie sind schon wesentlich höher als in den vergangenen Jahren - aber International noch immer auf einem niedrigen Niveau) dürften wohl auch ein Grund sein, warum sich die Aktie relativ leicht bewegen lässt. Mit Sicherheit haben die Short-Aktivitäten hier einen relativ hohen Anteil an den Kursrückgängen. Das könnte der Aktie nun umgekehrt wieder zu einem schönen Anstieg verhelfen.
https://ats.net/wp-content/uploads/2022/11/...erenceCall_20221103.pdf
Nach Sapphire folgen bald Emerald, Granite, Sierra Forest... viel zu tun für AT&S!