AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Der Kurs pendelt in einer Range zwischen 35 und 40 Euro. Das mag dem Ein- oder Anderen viel erscheinen, sind aber weniger als 15% zwischen dem Hoch und dem Tief. Wer schon länger in Aktien investiert, wird wissen, dass das normale Schwankungen sind, vor allem wenn das innerhalb von mehr als einer Woche passiert.
Die Situation in China mag schon einen Einfluss haben.
Die vorgelegten Zahlen bzw. Aussichten sind nicht nur gut gewesen. Die Gewinne sprudeln eben (noch) nicht bei AT&S. Neben den Währungseffekten und den Anlaufverlusten aus Chongqing III haben wir recht hohe Kosten für F&E bzw. die Umstrukturierung zu verzeichnen gehabt.
Q2 wird zwar vom operativen Geschäft her bessere Erträge bringen, allerdings werden auch die Anlaufkosten aus Chongqing III zunehmen.
Das Verhältnis USD/RMB hat sich seit Ende Q1 stabilisiert - läuft also seitwärts. Bleibt das so, werden wir in Q2 keine weiteren Währungsverluste sehen. Insgesamt sollten wir - sofern keine äußeren Einflüsse dazu kommen - ein wesentlich stärkeres Q2 sehen.
Ich denke hier aber nicht auf Sicht von Monaten - sondern auf mehrere Jahre - vielleicht sogar Jahrzehnte. Das Unternehmen hat seine Aufgaben gemacht und ist auf dem Weg zu einem weltweiten Top-Technolgieunternehmen.
Der Weg zur 3. Umsatzmilliarde liegt klar vor uns. Das Modulgeschäft wird weitere Umsatzmilliarden bringen - bei dann wohl weiter ansteigenden Margen.
Allein mit dem Abschluß der Projekte in Chongqing III und Kulum lassen sich Kurse von 150-200 Euro darstellen.
Man braucht hier Geduld, die operativen Erlöse werden nun von Quartal zu Quartal besser. Das immer weiter ausgebaute Geschäft trägt nun immer mehr die Kosten für das neu hinzukommende Geschäft.
Bin ebenfalls investiert und seit geraumer Zeit Mitleser..
Wie seht Ihr das..wäre ja ggf. für den einen oder anderen durchaus interessant ..
Natürlich ist AT&S ein Übernahmekandidat.
64,4% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Das reicht völlig aus, um an diese Aktionäre ein Angebot zu richten und über diese freien Aktionäre auch eine Mehrheit im Unternehmen zu erreichen.
Die Herren Androsch und Dörflinger kommen zusammen nur auf 35,6%. Sollten der potentielle Übernehmer also mehr als diese 35,6 Annahmequote seines Angebotes erreichen, hätte er eine Mehrheit.
Sicher, ein Übernehmer wird daran interessiert sein, Androsch und Dörflinger auf seine Seite zu bringen, brauchen tut er sie aber nicht unbedingt. Natürlich könnten sie ihm aber das Leben im Unternehmen schwer machen.
Und natürlich ist AT&S auch aufgrund seiner technologischen Kompetenz ein Übernahmekandidat. Es hat einen Grund, wieso AT&S aktuell von der abgeschlagenen Nr. 5 der Substrathersteller zur (mit komfortablem Abstand) Nr. 3 wird.
Es hat seinen Grund, wieso Kunden wie Intel und (AMD, Nvidea?) bereit sind, AT&S Fremdkapital zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen seinen Werksneubau ohne Kapitalerhöhung finanzieren kann. Da gehört Vertrauen dazu.
Es hat seinen Grund, wieso AT&S das weltweit kleinste bluetooth-Modul und die weltweit kleinste Digitalkamera (mit) entwickelt hat.
AT&S bereitet sich bereits seit Jahren auf die Entwicklung von Modulen vor. Das ist ein riesiges Zukunftsthema. Wenn die Chips nicht mehr - oder nur unter einem riesigen finanziellen Aufwand - kleiner gemacht werden können, dann macht es Sinn, die Chips dreidimensional zu stapeln und auf diesem Weg immer kleinere Hardware zu erzeugen. Darauf bereiten sich viele große Player, unter anderem auch Intel und TSMC vor. AT&S mischt hier vorne mit und wir werden wohl bald weitere unternehmerische Schritte dazu sehen.
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https://www.finanznachrichten.de/...enmayer-christian-drastil-245.htm
Das Interview ist ja offenbar schon vor den Zahlen gemacht worden, wurde aber erst veröffentlicht.
Herr Drastil ist ja ein Urgestein an der Wiener Börse. Natürlich freut es ihn, wenn AT&S der Wiener Börse erhalten bleibt, ob es allerdings für das Unternehmen und die Aktionäre das Beste ist, ist eine andere Frage.
Betreffend der Aussage von Herrn Gerstenmayer zur potentiellen Übernahme kann man nur sagen, dass er mit dem Ausdruck "Barriere" (die die beiden Kernaktionäre bilden) sicher recht hat. Allerdings bedeutet Barriere auf Deutsch leider nur "Hindernis", womit die Übernahme leider auch nicht verunmöglicht wird. Siehe meine obigen Ausführungen dazu.
Betreffend des Kurszieles des Herrn Drastil (Kursverdoppelung bei Eintreffen des Umsatzzieles) sei folgendes gesagt:
Nachdem das Interview wohl bei Kursen von etwa 38 Euro gemacht wurde, sieht Herr Drastil Kursziele von 76 Euro - wohlgemerkt erst "bei Erreichen der Umsatzziele".
Das ist meiner Ansicht weitaus zu konservativ und entspricht wohl auch der fehlerbehafteten Ausgangslage. Die Margenziele liegen nämlich bei 27 bis 32% und nicht (wie im Interview angeführt) bei 25-30%. Jedes Prozent, dass die EBITDA-Marge höher ist, bringt bei 3 Mrd Umsatz im Nettoergebnis knapp 25 Mio Euro zusätzlich. Es kommt also viel darauf an, wo die EBITDA-Marge dann tatsächlich liegen wird. Liegt sie in der Mitte der prognostizierten 27-32% kommen wir auf einen Gewinn pro Aktie von 8-10 Euro. Damit sind Kurse von 150-200 Euro ohne weiteres darstellbar - vor allem dann, wenn man mit dem Modulgeschäft den positiven Newsflow aufrecht hält.
230000qm Fläche, 5000 Mitarbeiter ...
Dabei ist AMS Osram um ein Vielfaches größer als AT&S...
https://www.osram.de/cb/ueber-uns/kulim-chipfabrik/index.jsp
Aber sicher, die AT&S - Fabrik in Kulim ist schon riesig!
Für langfristig orientierte Börsianer bleibt alles unverändert.
Diesmal, so wird am Ende des Artikels gesagt, ist aber vieles anders.....
https://www.wiwo.de/unternehmen/it/...es-schweinezyklus/27533570.html
AT&S ist zwar kein Chiphersteller, aber doch eng mit der Branche verbunden.
AT&S ist ja auch überzeugt davon, dass der Bedarf nach seinen Substraten über Jahre erhalten bleibt.
60000qm, 1,6 Mrd Kosten!
Zur Erinnerung:
AT&S Kulim:
230000qm, 1,7 Mrd. Kosten
https://kaernten.orf.at/stories/3107347/
https://www.wiwo.de/podcast/chefgespraech/...-ich-nicht/27529124.html
Sicher, da gibt es die übergeordneten - wohl über Jahre andauernden - Trends und Wachstumsbereiche, wie Umstellung auf 5G, die Digitalisierung der Autos, KI, Industrie 4.0 usw.
Wie wirkt sich das alles mittel- und langfristig auf AT&S aus?
Im Jahr 2021/22 (Umsatz 1,4 Mrd) macht AT&S etwa die Hälfte seiner Umsätze aus dem Bereich der PCBs und die andere Hälfte aus dem Bereich der Substrate und Module.
In den nächsten 3-4 Jahren wird sich dieses Verhältnis immer weiter zugunsten der Substrate bzw. Module verschieben, wobei ich jetzt nur vom aktuell bekannten Kapazitätsausbau bei den Substraten ausgehe und weiteres Modulwachstum durch neue Fabriken oder Akquisitionen außen vor lasse. Wir werden im GJ 2025/26 also Umsätze von etwa 700-800 Mio aus den PCBs und 2,3 Mrd aus den Substraten sehen.
Nachdem AT&S auch bei bei den PCBs hauptsächlich den High-End - Bereich bedient, nehme ich an, dass ein wohl kommender Nachfrageeinbruch bei Computern, Laptops usw. keine allzu großen Auswirkungen für den Bereich der PCBs hat. Die Nachfrage nach Handys, Wearables usw. mit 5G-Technik sollte ja eher stabil bleiben. Auch der Bereich Automotiv, Industrie und Medizin sollte weiterhin stabil sein.
Eine ganz andere Kategorie sollte der Substratbereich sein. Man kann davon ausgehen, dass der immer stärker werdende Substratbereich die Umsätze - über das Geschäftsjahr glätten sollte. Die Saisonalität wird damit eine immer geringere Rolle spielen. Und was das Wichtigste ist, man kann wohl auch davon ausgehen, dass das Substratgeschäft durch langfristige Verträge abgesichert ist und stetige Umsätze bringen wird. Auch Digitimes hat kürzlich berichtet, dass die Chiphersteller dazu übergegangen sind mit den Substratherstellern langfristige Verträge zu unterzeichnen.
Ich nehme daher für mich die Erkenntnis mit, dass dieser mittelfristige Wachstumspfad, den AT&S nun eingeschlagen hat, nachhaltig ist und von einem möglichen Nachfrageinbruch in gewissen Bereichen nicht betroffen ist.
Meiner Ansicht sind das jene Konzerne die am besten mit AT&S vergleichbar sind, weil sie alle 3 ABF-Substrate herstellen und im Falle von Unimicron auch direkte Konkurrenten von AT&S sind.
Unimicron hat mittlerweile einen Marktwert von knapp 7 Mrd Euro erreicht. Der Umsatz des 1. Halbjahres lag dabei bei 1,39 Mrd, die EBITDA-Marge bei 21% und der Nettogewinn bei 122 Mio Euro. Rechnet man diesen Gewinn auf das Gesamtjahr hoch kommt man auf 244 Mio, womit sich ein KGV von 28 ergibt.
Klar ist, dass AT&S etwa den halben Umsatz einer Unimicron macht und aktuell auch niedrigere Margen hat. Die nicht bereinigte EBITDA-Marge dürfte heuer etwa bei 19% liegen.
Ich denke aber nicht, dass ein derart hoher Abschlag zu Unimicron (NanYa und Kinsus ist das ja noch krasser) gerechtfertigt ist zumal ja anhand des Zahlenwerkes klar erkennbar ist, dass aktuell enorme Summen in F&E gehen und man sich damit nicht nur die weitere Technolgieführerschaft im Bereich der Substrate absichert, sondern sich gleichzeitig auch auf den Start des Modulgeschäftes vorbereitet.
Normalerweise werden Technolgieführerschaft und hervorragende Kundenbeziehungen (siehe dazu die Finanzierung des Projektes in Kulim bzw. die Langfristverträge) an der Börse mit einem Aufschlag belohnt. Bei AT&S kann ich hier keinen Aufschlag erkennen.
Auch das vorgezeichnete Wachstum (beim Umsatz von 20% pA und beim Gewinn noch deutlich höher) über die nächsten 4 Jahre findet aktuell kaum einen Niederschlag an der Börse - nach wie vor liegt das KUV etwa bei 1.
Ich denke nach wie vor, dass der Börsenplatz hier einen negativen Einfluss hat. Mit größerer Sicherheit wird man diese Frage wohl erst dann beantworten können, wenn AT&S seine Mittelfristprognosen (2023/24 - Umsatz von 2 Mrd und EBITDA-Marge von 25-30% sowie 2025/26 - Umsatz von 3 Mrd und EBITDA-Marge von 27-32%) einlöst.
https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/...tet-durch-20236721.html
(Habe den Report nicht gekauft.)
Ja, das passt alles klar zu AT&S!
Wir hatten ja schon einmal darüber geschrieben. Es ist ja fast schon bemerkenswert, dass Der Aktionär bislang noch nicht auf die Aktie aufmerksam wurde.
Die Reichweite des Börsenbriefes ist hoch. Dementsprechend könnte es für den weiteren Kursverlauf gut sein. Dass Der Aktionär reißerisch und nicht gerade seriös berichtet ist eine andere Sache.
https://www.industr.com/de/...r-die-kleinste-digicam-der-welt-2615181
Wer es sich anschauen möchte, vom 6.9.21:
https://www.deraktionaer.tv/kategorie/hotstockreport
Auf alle Fälle schauen dadurch jetzt mehr auf die Aktie, kurzfristig bestimmt ein guter, positiver Trend.
@Cicero
Vielen Dank für Deine immer informativen und sachlichen Beiträge. Bin schon länger hier und lese sehr gern mit.
Ich denke, dass ein Tenbagger in den nächsten 4 bis 5 Jahren nicht realistisch ist.
Wie schon mehrmals geschrieben, sehe ich eine Kursverdoppelung bis 2023/24 und nochmals eine Verdoppelung bis 2025/26.
Diese Kursprognosen basieren auf den Umsatz- und EBITDA-Prognosen des CEO, wobei auf die Inbetriebnahme des Werkes Chongqing III und Kulim abgezielt wird. Unterstellt wird dabei ein faires KGV von 20.
Natürlich kann man bei AT&S auch einen Tenbagger sehen, allerdings wäre dieser dann realistischer Weise wohl noch weit entfernt. Ich rechne damit, dass wir in den nächsten 2-3 Jahren für den Bereich der "Module" weitere Entwicklungen bzw. einen größeren Expansionsschritt (Ein eigenes Modulwerk oder eine Übernahme) sehen werden. Mit diesem Expansionsschritt wird der CEO sicher auch neue Mittelfristziele bei Umsatz und EBITDA präsentieren.
Was mir bei AT&S so gefällt, ist der Umstand, dass der Weg so klar vorgezeichnet ist. Es gibt hier einfach keine "Wenn...dann...." Fragen. Auf die Prognosen des CEO kann man sich verlassen.
Ich kenne das Unternehmen seit vielen Jahren. Das was wir hier aktuell miterleben, ist nichts anderes als eine "Revolution". Das Unternehmen wird innerhalb von 4-5 Jahren seine Umsätze verdreifachen. Das ist bei einem Industriebetrieb eine gewaltige Expansion und erfordert auch auf vielen Ebenen Anpassungen.
Aber Spaß bei Seite, ich habe auch Tenbagger im Depot aber die haben alle einige Jahre dazu gebraucht. Das Gute daran ist, dass man während der ganzen Zeit nicht viel zu tun braucht und sich an der meist kontinuierlichen Entwicklung erfreuen kann.
@cicero: Ich freue mich über Deinen Optimismus, denke aber, dass das ein Blue Sky Szenario ist. Insbesondere bin ich mir nicht sicher, dass AT&S auf der Spitze des Zyklus bei gerade brummenden neuen Werken mit Vollauslastung in 2025/26 ein KGV 20 erzielen kann. (Im Downcycle oder während Investitionsphasen natürlich schon, da dort die Gewinne geringer sind.)
Ein paar Zahlenspiele: Wenn sich der Kurs in den nächsten vier Jahren im Erwartungswert tatsächlich auf 152 vervierfachen würde, dann entspräche das einem Wachstum von mehr als 40% pro Jahr über vier Jahre hinweg. In dem Fall wäre die Aktie derzeit in etwa 110 wert (mit 8% auf heute abgezinst). Wie gesagt, halte ich das für ein Blue Sky Szenario. Ich wäre derzeit jedenfalls schon bereit meine Aktien auch für 109 zu verkaufen ;)
Wenn man weniger aggressiv an die Planzahlen herangeht, sehen wir, dass der Umsatz sich bis 2025/26 mehr als verdoppeln soll auf 3 Mrd. Wenn das KUV von derzeit 1,1 in etwa gleichauf bliebe, würde der Kurs dann auf 83 laufen, was immer noch einem Wachstum von 22% pro Jahr entspräche. Dann hätte die Aktie heute einen fairen Wert von 61. Das würde mir definitiv reichen. Jedenfalls würde dieses konservativere Szenario nicht voraussetzen, dass man in 2025/26 ein drastisch höheres KBV als heute erzielt (wie das Blue Sky Szenario).
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, dass die Aktie bei einem unterstellten fairen Wert von 152 in 2025/26 - heute bereits einen Wert von 110 haben sollte.
Der Wert den die Aktie dann haben wird, hängt in erster Linie davon ab, ob die Erwartungen alle eintreffen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, ob sich die Umsatz- und EBITDA-Prognosen tatsächlich einstellen werden - der Markt zweifelt offenbar daran. Ich sehe hier auch kein abnormales Marktverhalten.
Du schreibst, dass ein 40% Wachstum pro Jahr nötig wäre, damit sich der Kurs in 2025/26 letztlich vervierfachen würde. Das ist rein rechnerisch natürlich richtig.
Ich sehe keinen Grund, warum das nicht so kommen sollte.
Die Grundlage dafür bilden das prognostizierte Umsatzwachstum von 20% und das prognostizierte überproportionale Gewinnwachstum dazu. Das EBITDA wird heuer um die 19% liegen. In 2023/24 bei mindestens 25% und in 2025/26 bei 29,5%. Für 2023/24 habe ich noch den unteren Bereich der Prognosen (25%) angenommen und für 2025/26 ist es dann genau die Mitte des prognostizierten Bereiches von 27-32 %. Man sieht hier sehr gut den enormen Hebel.
In konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass wir in 2023/24 einen Gewinn/Aktie von 3,7 , in 2024/25 von 5,3 und in 2025/26 von 10,3 Euro pro Aktie sehen sollten. Bei den erwarteten Kursen würde sich in etwa ein KGV von 20 ergeben. Das KGV wird sich dann wohl auch deswegen darstellen lassen, weil die hohen operativen Cashflows dafür sorgen werden, dass die Schulden rasch abgebaut werden können und vor allem rechne ich wegen des Modulgeschäftes mit weiterem Wachstum.
Ich kann hier also kein blue sky - Szenario erkennen.