AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Intel wollte zum Beispiel den EU Chip Act für das in Magdeburg geplante Werk nutzen, hat aber aktuell die Planungen wohl auf Eis gelegt (wohl auch, um eine höhere Förderung zu erpressen).
AT&S hat wohl hier auch was für den Ausbau in Leoben beantragt, wenn ich es richtig im Kopf habe, aber Gerstenberger hat hier auch schon die langwierige EU-Bürokratie und fehlende Entscheidungen beklagt.
Aktuell würde ich hier nicht all zu viel darauf geben. Eher baut wohl AT&S in den Staaten etwas zu. Die Amis wissen, wie man Förderung zeitnah und wirksam gestaltet.
Hohe Energie & Fertigung Kosten bei weniger werdenden Fachkräften (laut einer Zeitung sollen Deutschland 250.000 Fachkräfte im Jahr verlassen)
Und dem Wegzug von Fachkräften steht auch eine ganze Reihe von Zuzügen entgegen. Die relative politische Stabilität, der vergleichsweise große Wohlstand und die viele zahlungskräftigen Verbraucher sind wichtige Standortmerkmale, die Europa auch zukünftig interessant machen. Transport wird immer teurer und die Risiken von langen Lieferketten konnten wir ja in den letzten 2 Jahren live erleben.
Klar ist aber auch, dass hier eine ganze Reihe Hausaufgaben gelöst werden müssen. Digitalisierung und und vor allem Bildung machen mir da deutlich mehr Bauchschmerzen als die europäischen Energiekosten...
"AT&S kam zum Zug, gerade weil man die Produkte in Europa anbiete".
https://aktien-portal.at/...26%23252%3Br-neues-Werk-in-Leoben-an-Land
0,14€kw Europa 0,07$kw USA (Laut LENZING HV gestern) 0,04€kw China Brasilien.
BMW Bayer verlagern nach USA
BASF nach China (da hat unsere AT&S ja auch gut investiert)
Intel hat Europa Investionen ja vorerst auf Eis gelegt, ohne Subventionen es in Europa garnicht mehr geht.
Forschung in Leoben macht Durch aus noch Sinn.
Aber ohne Androsch (Finanz Minister unter Bruno Kreyski) als groß Investor, würde es diesbezüglich vermutlich anders aussehen.
Da ist immer noch viel Idealismus & Patriotismus im spiel
China-Risiken sorgen aktuell bei fast allen betroffenen Werten für massive Abschläge. Das sieht man nicht nur bei AT&S. Schau Dir z.B. mal VW mit einem aktuellen KGV von 4 an...
Die Firmen heulen immer über die hohen Strompreise in D - haben aber im Gegenzug oft kein einziges PV-Modul auf riesigen Dächern. Finde den Fehler...
Klar sind in Europa im letzten Jahr die Strompreise massiv durch die Decke gegangen. Das wird aber auch wieder zurückgehen. Interessanter Weise waren hierfür die Schrott-Akw's in Frankreich viel stärker Ursache als der Ukraine-Krieg und der engergiepolitische Blindflug der der deutschen Regierungen in den letzten 15 Jahren.
Die letzte große PV-Ausschreibung in D war wieder überzeichnet und deutlich unter dem Höchstpreis. Wenn wir mal wieder anfangen, nennenswert EE zuzubauen, dann kommen wir schnell in Richtung von US-Preisen.
Ich Stimme Ihnen ja zu das Strompreis massiv zurück kommt, aber trotzdem werden sie 150-100% Teurer bleiben als vor dem Ukraine Konflikt.
Wenn sie Zeit haben, beschäftigen sie sich mal mit der China Taiwan Geschichte.
Taiwan wird von Vielen Staaten der Welt nicht als eigenständiger Staat erachtet & deshalb nicht mal anerkannt.
China wird das Taiwan "Problem" Aussitzen wie bei Hong Kong.
Was würde ihnen eine zerbombte Provinz bringen...
Die Zukunft wird zeigen, wie es hier weitergeht.
Ansonsten bleiben die Energiekosten aber auch zukünftig nur eins von vielen Kriterien für eine Standortentscheidung, um den Bogen mal wieder zum ursprünglichen Thema zurückzuführen...
Nicht ändern lassen sich die anderen Faktoren, die aber in allen möglichen Produktionszweigen überhaupt der Grund waren, warum "alle" vor 40 - 50 Jahren damit begonnen hatten, Ihre Produktionen nach China, Indien & Co zu verlegen. Da sind die Lohnkosten ein bedeutender Faktor, die Sozialversicherungsabgaben, das Arbeitsrecht mitsamt Urlaubs- und Krankenstandsregelungen, Pensionseintrittsalter, Kündigungsschutz und Karenzurlaube. Wünsche des Arbeitsinspektorates. Diese Standards finde ich persönlich SEHR POSITIV für die Beschäftigten hier, damit wir uns bitte nicht falsch verstehen, denn es geht um Menschen !! Dazu kommen Grundstückspreise (die schlagen wenigstens nur 1x zu Buche) und die behördliche Genehmigungsspießrutenläufe (die können auch bei jedem neuen Schornstein (...) zu Buche schlagen) etc.. Das möge man mal mit china und Indien vergleichend gegenüberstellen.
Das ist es auch, was ich bei meinem Posting vor ein paar Tagen gemeint habe. Die Entscheidung in die EU zu kommen um dafür einige Förderungen zu erhalten, ist die eine Sache. Selbst für das bloße "Anlocken" halte ich die von der EU geplanten 43 Mrd., die sich aus dem von Finanzadler ins Forum gestellten link ergeben, schon für relativ schwach. Aber wenn man bedenkt, welchen Unterschied die nun oben etwas umfassenderen Schlagworte bei den Stückkosten zwischen China / Indien etc.. im Vergleich zu Österreich / Deutschland ausmachen, so brauchen die Betriebe - wenn sie das ausgleichen wollen - diese Förderungen in doppelter und dreifacher Höhe und das noch dazu JEDES JAHR.
Nach meiner Meinung relativiert das die Pläne der EU auf diesem Sektor dann schon "etwas". Das Dilemma ist der politische Druck, wenn z.B. die USA Produkte aus China sanktionieren oder überhaupt "verbieten". DAS kann man dann nämlich nicht kalkulieren. Und in dem Dilemma stecken die Produzenten nun. Wollen sie billig produzieren (wie es der Markt verlangt) oder sichere Abnehmer haben.
Was meiner Ansicht nach in Bezug auf China der Westen unterschätzt (in vielleicht alter kolonialistischer Überheblichkeit - was witzig ist, wenn man die USA selbst als ehemalige Kolonie sieht ... :o), ist allerdings das Potential, das nun in Asien selbst heranwächst. China, Russland, Indien, Iran, die Arabischen Staaten etc., die beginnen nun ihrerseits sich vom Westen (speziell USA) abzunabeln, einen eigenen, auch nicht gerade kleinen Markt, betrachtet man mal die Einwohnerzahlen, zu entwickeln und zwar ohne der Vormundschaft durch die USA. Das mag vielleicht noch ein paar Jahre dauern, aber das lässt sich nicht mehr aufhalten. Niemand, der gerade Selbstbewusstsein entwickelt, lässt sich andauernd von Kulturen bevormunden und sanktionieren, die man aus dem eigenen Selbstverständnis heraus nicht schätzt oder deren Ideale gar teilt. Die USA sind dafür das allerbeste Beispiel - man schaue sich an, wie sehr man hier z.B. die Menschenrechte "predigt" und welche von internationaler Gerichtsbarkeit geschätzte Verträge hingegen mit verpflichtender Wirkung tatsächlich von den USA unterschrieben wurden. Oder soll ich etwa Quantanamo in's Treffen führen ? Dieser asiatische Stein rollt - das können auch diverse Förder-Acts nicht aufhalten. Dann wird es nicht schlecht sein, ein Standbein in diesen Märkten zu haben - wie AT&S.
Mag sein, dass sich das erst in 10 Jahren auswirkt und für momentane Investitionsentscheidungen noch weit entfernt ist. Aber das kommt und wer in Generationen denkt und sich ds auch leisten kann, der investiert heute schon.
Zurück zum Thema: die 43 Mrd. der EU sind zugleich enorm viel und lächerlich wenig.
Die expansive Außenpolitik Chinas richtet sich ja nicht nur gegen Taiwan, sondern z.B. mit der Aufschüttung künstlicher Inseln zur Erweiterung seiner Hoheitsgebiete auch gegen Nachbarn wie Vietnam und die Philippinen.
Und was China so in Afrika treibt, erinnert eher an düsterte Zeiten der Kolonialisierung als das Agieren der "westlichen Welt" des letzten Jahrzehnts...
Nachdem Point 72 bereits im März geschlossen hat, bleibt nur mehr JP Morgan.
Am Mittwoch wird Intel seine Zahlen veröffentlichen. Die Erwartungen dazu sind sehr schlecht. Entscheidender wird aber sicher der Ausblick sein.
Hier ist ein freier Artikel, wo auch aus dem Call Passagen mit dabei sind:
https://www.moneycontrol.com/europe/?url=https://...ise-10491001.html
Hier die wichtigsten Passagen, mit AT&S-Bezug:
* Intel hat auch die Auslieferung seines leistungsstärksten Rechenzentrumschips Sapphire Rapids beschleunigt, die sich um mehr als ein Jahr verzögert hatte.
* Chief Executive von Intel, sagte in einem Interview, er sehe „einige grüne Triebe und eine zunehmende Stabilität auf dem PC-Markt, da sich die Lagerbestände stabilisiert haben“, und fügte hinzu, dass er erwarte, dass das Unternehmen seine Position im Rechenzentrumsgeschäft halten werde.
Im Grunde wurde die bisherige Meinung des Marktes, dass es ab dem 2. Halbjahr wieder besser wird, bestätigt. Bei den PCs dürfte die Talsohle bereits im abgelaufenen Quartal erreicht worden sein. Im Server-Bereich dürfte das Tief im laufenden Quartal liegen. Auch Samsung hat eine Erholung im 2. Halbjahr prognostiziert.
Falls Intel die chinesische und v.a. auch die US-Genehmigung für eine Übernahme bekommen sollte, stellt sich das Risiko für die chin. Werke von AT&S m.E. in einem deutlich besseren Licht dar.