Schaeffler unterbewertet!?

Bei dem EPS sehe ich die Dividende auf 20ct dahinschmelzen…  

4 Sparten (Divisionen) bei Schaeffler geben.  

Dividende wird auch davon abhängen wie viel Verlust Vitesco beisteuert, zudem wird   der Gewinn auf mehr Aktien verteilt.  

... oder halt einfach schon immer so. Was war es wohl 2020. wer war da wohl schuld. https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-461d-baf5-28b58fcb34e8  

Was zählt ist der gesamte Jahresgewinn 2024. In der ersten Jahreshälfte wurden bereits 40 Cents pro Schaeffleraktie (alt) verdient. Das löst sich ja nicht nachträglich in Luft auf. Jetzt im dritten Q. ist der Gewinn um 44,9% eingebrochen. D.h. statt der üblichen 20 Cents gab es es in diesem Quartal 11 Cents. Macht schon mal insgesamt 51 Cents in diesem Jahr.

(Im Schnitt der letzten Jahre hat die Schaeffler AG 80 Cents pro Aktie erwirtschaftet, also im Mittel 20 Cents pro Quartal.)

Geht man pessimistisch davon aus, dass das 4. Q. ähnlich schlecht läuft wie der 3.Q., gäbe es im 4. Q. noch einmal 11 Cents.

Der Jahresgewinn 2024 wäre dann

35 Cents (1.Q) + 5 Cents (2.Q) + 11 Cents (3.Q) + 11 Cents (4.Q) = 62 Cents.

Das wäre 22 % weniger als die üblichen 80 Cents pro Jahr. Die Dividende könnte somit um 22 % gekürzt werden. Es gäbe dann nicht 45 Cents wie letzten April, sondern nur 35 Cents.

Das deckt sich übrigens fast genau mit der Konsenserwartung von 36 Cents für die 2025-Dividende, die Analysten schon seit Monaten als Schätzwert munkeln.

Schaeffler-IR hat außerdem geschrieben, dass zum Ausgleich für die margenschwache Vitesco die Ausschüttungsquote erhöht werden soll (um etwa 10%). Dann gäbe es statt 35 Cents 38 Cents.

Wir wissen ja auch alle, dass die Schaeffler-Familie den größten Teil der Dividendenausschüttung erhält (aktuell 79%, wegen nur 21% Streubesitz). Weiterhin wissen wir, dass die Holding ihre Aktien bei Banken für einen Kredit verpfändet hat und die Dividenden braucht, um die Kreditzinsen zu zahlen.

Noch Fragen, Kienzle? ;-)  

das sollte Schäffler besser kommunizieren .Eine Aussage dazu würde hier Ruhe reinbringen und neue Investoren finden. Ich frage mich ob die das überhaupt wollen...  

Ich schätze eher, Vitesco wird eine "schwarze Null" beisteuern. D.h. die Vitesco-Sparte wird nach der nun maßgeblichen Schaeffler-Bilanzierung keine Verluste ausweisen, aber wohl auch keine größeren Gewinne.

Der Auftragseingang in der Sparte E-Autos war gemäß heutiger Zahlen mit 4,4 Mrd. Euro wesentlich höher als erwartet. Vitesco hat also durchaus Substanz zum "Abarbeiten". Die Schließung der redundanten Standorte/Verwaltungen dürfte ziemlich bald in Angriff genommen werden, so dass diese Kostenersparnis ebenfalls bald greifen könnte.
 

Es würde einen schlechten EIndruck machen, wenn Rosenberg zugeben würde, dass die Holding die Dividenden "dringend braucht", um die Zinsen auf die Kredite (aus den Aktienverpfändungen) zahlen zu können.

Das darf nicht nach außen dringen, denn es klingt irgendwie wackelig und mit heißer Nadel gestrickt.

Ein Teil des Schweigens ist daher wohl auch strategisch.

Außerdem kann zu einem Zeitpunkt, an dem 4800 Stellen gestrichen werden sollen, schwerlich vorangekündigt werden, dass "die Dividende sicher" sei. Da würde sich ja Norbert Blüm im Grab umdrehen.  

Was sind die wichtigen Themen? Es sind Restrukturierung incl. Personalabbau, verwandt dazu Erzielung der Synergieeffekte durch Integration von Vitesco und, last not least, Erholung der Branche insgesamt. Klingt alles nicht nach kurzfristigen Lösungen. Die Weichen sind vielversprechend gestellt, die Züge müssen jetzt darüberfahren. In 2025 starten sie, Höchstgeschwindigkeiten aber erst 2026 bis 2029, sukzessive. Der Kurs kann sich bereits in 2025 durchaus spürbar erholen, alte Höhen erscheinen später dann erreichbar.  

meist 6 Monate vorweg. D.h. wenn es Mitte 2025 "bergauf" gehen sollte, steigt Schaeffler bereits zum Jahresende, allein schon wegen der Dividende, die nach meiner "Hochrechnung" (#9730) immerhin noch bei 36 Cents liegen sollte.