Silberpeis in 2 Jahren?


Seite 101 von 114
Neuester Beitrag: 31.03.24 19:59
Eröffnet am:22.02.06 11:08von: SilberlöweAnzahl Beiträge:3.843
Neuester Beitrag:31.03.24 19:59von: SilberlöweLeser gesamt:876.974
Forum:Börse Leser heute:346
Bewertet mit:
69


 
Seite: < 1 | ... | 98 | 99 | 100 |
| 102 | 103 | 104 | ... 114  >  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweEuro muss nicht gerettet werden

 
  
    #2501
1
13.10.11 18:37
Euro „muss nicht gerettet werden“
http://www.orf.at/stories/2084148/2084124/

Der deutsche Ökonom Ernst-Ludwig von Thadden mahnt in Zusammenhang mit der Griechenland-Schuldenkrise zu mehr Begriffsdisziplin. Ansonsten entstünden falsche Vorstellungen, die der Politik wiederum falsche Prioritäten suggerierten. Von einer Euro-Krise kann laut dem Experten jedenfalls keine Rede sein.

„Wir haben in Europa keine Euro-Krise, wir haben eine Schuldenkrise, die in eine Bankenkrise auszuarten droht“, schreibt der Volkswirtschaftler in einem Gastkommentar in der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). Der Euro müsse demnach nicht „gerettet“ werden, wie es immer wieder heißt. Vielmehr müsse das europäische Finanzsystem stabilisiert werden.

Thadden wehrt sich gegen die immer wieder getätigte Gleichsetzung von Staatsbankrott und Währungskrise. Die Pleite eines Mitgliedsstaates des Euro-Raumes sei eben noch keine Währungskrise, so Thadden, Professor an der Universtät Mannheim. Diese entstehe erst dann, wenn das Vertrauen in die Währung verloren gegangen ist. Eine Gleichsetzung gehöre in die Welt von Staaten mit eigener Währung.

Blick auf Spanien und Italien

Unangemessene politische Reaktionen stellen für den Ökonomen das größte Gefahrenpotenzial dar. Was bei kleinen Staaten an Hilfsmaßnahmen funktioniere, werde bei großen Euro-Ländern problematisch, warnt Thadden. „Griechenland ist für den Euro-Raum und erst recht für die Europäische Union ein kleiner Fisch“, schreibt Thadden weiter. Die Hilfskredite des Euro-Rettungsschirms EFSF können laut dem Ökonomen nur für kleine Länder funktionieren. Alle strukturellen Maßnahmen der EU müssten aber mit Blick auf Spanien und Italien gemacht werden.

Reicht das Geld des EFSF?

Nach derzeitigen Plänen verfügt der EFSF über 440 Mrd. Euro an Kreditgarantien. Das Volumen des ESFS von 440 Mrd. Euro entspricht nicht einmal dem Doppelten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Griechenlands (2010: rund 230 Mrd. Euro) oder Österreichs (284 Mrd. Euro). Genug also, um eine mögliche Ausweitung der Schuldenkrise zu verhindern? Zumindest dann nicht, wenn Länder wie Italien und Spanien, deren BIP knapp das Doppelte bis Dreifache des EFSF-Volumens ausmacht, in Schieflage geraten sollten.

Banken gefährdet

Ein Staatsbankrott eines Euro-Landes gefährde wenn schon nicht die Währung, dann das europäische Bankensystem, so Thadden. Wenn durch einen Schuldenschnitt 50 Prozent der griechischen Staatsschulden abgeschrieben werden, wäre der zu erwartende Verlust - rund 40 Milliarden Euro - für das europäische Bankensystem „im Aggregat“ zu verkraften, wenngleich einige Banken durch einen Zahlungsausfall Griechenlands stark geschwächt werden würden und vermutlich - durch ihre nationalen Regierungen oder den EFSF - gestützt werden müssten, so Thadden. Der Bankensektor müsse daher stabilisiert werden, Banken sollen im Bedarfsfall direkt gestützt werden.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweUnser Geldsystem

 
  
    #2502
1
16.10.11 07:25
Ich möchte mich in nächster Zeit einmal mit unserem Geldsystem befassen
und zu erleutern versuchen wie es funktioniert.

Weiters bin ich davon überzeugt, das viele gar nicht wissen das unser
gutes Geld auch fiat money (Zaubergeld) genannt, in Wirklichkeit legitimes Falschgeld ist.

Da sich in der Geschichte des Geldes ein staatlicher Geldbetrug nach dem
anderen einreiht möchte ich auch weit in der Vergangenheit damit anfangen
und aufzeigen wie sich der staatliche Betrug am Volk bis heute verbessert hat.

Als Vorlage nehme ich mir das Buch  
Die Geldfalle
von Dipl. Kfm. Reinhard Deutsch zur Hilfe.
Das Buch ist aus dem Jahr 2002 und wenn man das heute liest
könnte man fast glauben das Herr Deutsch ein Wahrsager war.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweDer Zauber beginnt

 
  
    #2503
16.10.11 07:50
Zur Zeit der römischen Republick war die erste gängige Münze der Aureus.
Dabei wurden aus einm römischen Pfund das 327Gramm wog 40 Aurei geprägt.

Dann führte Kaiser Augustus eine Münzreform durch.
Mann nannte das immer Münzreform und nicht Münzbetrug.

Er nahm das alleinige Prägerecht in Anspruch und liess 42 Aurei aus dem
Pfund prägen. Damit sank das Gewicht eines Aureus von
ursprünglich 8,2gr Gold auf 7,8gr.

Neben der Goldmünze dem Aurei gab es den Denar aus Silber
von dem  84 Stück aus einem Pfund geprägt wurden, was einem
Sollgewicht von 3,9gr pro Münze entsprach.

Daneben gabe es noch kleinere Münzen aus Kupfer und Messing,
was insgesamt ein erstaunliches und vorbildlich abgestuftes
Münz- und Geldsystem ergab.

Unter Nero (54-68n. Chr.) begann eine allmähliche Verschlechterung der Münzen,
indem nun 45 statt 42 Aureus aus dem Pfund Gold und 96 statt 84 Denar aus dem
Pfund Silber geprägt wurden.
Dadurch ging das Münzgewicht bei der Goldmünze von 7,8 auf 7,3 und bei der
Silbermünze von 3,9 auf 3,4gr zurück.

Gleichzeitig führte Nero aber noch einen neuen, recht fiesen Trick ein, indem er den Feingehalt, das sog. Korn bei der Silbermünze Denar verschlechterte.
Bisher war der Denar praktisch unlegiert aus 97-98%igem Silber gewesen.
Das wurde jetzt durch Beimischung von Kupfer auf 90-94% reines Silber reduziert.

Nach Nero gabs dann kein Halten mehr.
Trajan verringerte diesen Feingehalt auf 80 - 85%,
Marc Aurel auf etwa 75%, Commodus auf rund 70%
unn Septimus Senerus auf 50%

Das System funktionierte allerdings trotzdem, denn zum einen schwankte das Gewicht der
einzelnen Münzen untereinander, weil es nich ganz einfach war gleiche Münzen
herzustelllen, man nahm es also nicht so genau.
Zum anderen hatten die Münzen des Kaisers eine Wertgarantie, die niemand
anzweifelte.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweWeniger Silber in der Münze

 
  
    #2504
1
16.10.11 08:02
Wieso ist es dann aber Betrug, wenn weniger Silber in so einer Denarmünze ist?
Kann man hier nicht argumetieren, das es doch nur wirtschaftlich sei, wenn der
Kaiser versucht, aus einem Klumpen Silber soviel Münzen wie möglich machen
zu lassen?

Kann es dem Tagelöhner nicht egal sein, wieviel Silber in so einer Münze ist,
Hauptsache er bekommt einen Denar für einen Tag Arbeit?

Der Betrug liegt einfach in der heimlichen Veränderung des Maßstabes.
Der Tagelöhner bekommt nur noch das halbe Geld, die halbe Gegenleistung
für einen Tag Arbeit, wenn nur noch halb soviel Silber im Denar ist wie vorher.

Er merkt es aber nicht und es wird ihm auch nicht gesagt.
Erst nach einer gewissen Zeit merkt er, dass er nur noch halb soviel Güter für einen
Tag Arbeit bekommt und verlangt deshalb zwei Denar.

Aber bis dahin wurde der Silbergehalt schon wieder heimlich halbiert und
der Tagelöhner wird erneut rasiert.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweDie nachfolgenden Kaiser waren

 
  
    #2505
16.10.11 08:10
noch schamloser.

Der Silbergehalt sank immer weiter, bis er nur noch etwa 4 bis 6% erreichte.

Um die drastische Münzverschlechterung zu vertuschen, ging man dazu über,
durch Weißsieden, wobei Kupfermünzen einfach in Silber getaucht wurden,
Kupfermünzen als Silbermünzen erscheinen zu lassen.

Dabei war aber allerdings nach kurzer Umlaufzeit die dünne Silberschicht abgegriffen und das Kupfer kam zum Vorschein.
Der Missbrauch des Geldmonopols durch die Kaiser führte zum allmählichen Vertrauensverlust in die staatliche Wertgarantie.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweDer Pfennig kommt

 
  
    #2506
16.10.11 08:44
Um 800 unter Karl dem Großen kam es zu einer grundlegenden Reform der
Münzordnung, die für Jahrhunderte das deutsche Geldwesen bestimmen sollte.

Nur der König hatte das alleinige Münzrecht und die Zahl der Münzstätten
wurde auf etwa 30 reduziert.

Für einen Pfennig der damals aus reinem Silber bestand, bekam man
damals etwa 6kg Weizen oder 2 Hühner.
Ein Landarbeiter bekam 1/2 Pfennig pro Tag.
Goldmünzen wurden zu dieser Zeit nicht geprägt.

Im Laufe des 10. und 11 Jahrhunderts wurde immer mehr Priviligierten das Münzrecht erlaubt.
Neben den ursprünglich nur königlichen Münzen traten auch bischöfliche,
gräfliche und Abtspfennige.
Auf den Märkten wurden diese Münzen natürlich lieber genommen wegen des
Gütesiegels als Rohsilber.

Bereits 1061 gestattete der Kaiser dem Augburger Bischof, das Gewicht der
Münzen um 12,5% zu reduzieren.
Bis Ende des 11 Jahrhunderts war das Gewicht um die Hälfte gesunken.

Wie verhindert man nun als fürsorglicher Landesvater, dass das Volk in so einer
Situation beunruhigt wird.
Ganz einfach, der Besitz von Feinwaagen wurde verboten.
Am Silbergehalt, der ja viel schwerer zu überprüfen ist, wurde zu dieser
Zeit aber noch kaum manipuliert.

Im Laufe des 12 u. 13 Jahrhunderts schwand die kaserliche Macht und die
Zahl der Münzstätten stieg auf 500.
Diesmal aber nicht unter privater sondern staatlicher Regie.

Es bildeten sich regional unterschiedliche Münzfüße mit immer weiter
sinkenden Pfenniggewichten.
Bei größeren Geldleistungen wurden die Pfennige dann nicht mehr gezählt
sondern gewogen.
Deshalb entwickelte sich zunehmend ein neuer Trick, indem der
Feingehalt an Silber durch absichtlichen Zusatz unedler Metalle herabgesetzt wurde,
was viel schwerer erkennbar war.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweIm 13 Jahrhundert

 
  
    #2507
16.10.11 08:55
wurde dann ein ganz neuer Trick erfunden.
Dabei handelt es sich um die sog. Münzverrufung.

Unter irgendeinem Vorwand wurden umlaufende Geldstücke einfach für
ungültig erklärt und eingezogen, wobei man häufig für 4 alte nur 3 neue Pfennige ausgab, die meist auch noch schlechter waren.

Häufige Münzverrufungen waren aber nur möglich, wenn die Münzbilder der
einzelnen Ausgaben deutlich genug voneineander unterschieden werden konnten.

Deshalb kam man auf den Gedanken, die Münzen nur aus dünnem Silberblech zu
prägen und damit das Pfenniggewicht etwa stimmte, dafür größer zu machen.

Diese etwa 5cm großen Münzen, die sog. Hohlpfennige oder Brakteaden,
wurden nur einseitig geprägt.
Dies hatte den Vorteil, das man deutlich unterscheidbare Münzbilder prägen konnte
und mehrmals im Jahr Münzen verrufen konnte.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweBeispiel einer Münzverschlechterung

 
  
    #2508
16.10.11 09:04
und massivem Betrug am Volk.

Der Kölner Pfennig

Er galt lange als stabilste Münze.

Um 1280 war der Kölner Pfennig etwa 1,4gr schwer.

Er besass zu Begin des 14. Jahrhunderts nur noch rund 0,5gr Silber und
knapp 1 Jahrhundert später nur noch rund 0,07gr Silber.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe14 Jahrh., die neue revolutionäre Geldentwicklung

 
  
    #2509
16.10.11 09:15
Im 14. Jahrhunder gibt es zuerst vorwiegend in Italien das erste
bargeldlose Zahlungsmittel.
Nämlich Wechsel und Anweisung.

Man mußte zum ersten Mal keine Silbermünzen mehr mitschleppen.
Es genügte ein einfacher Zettel der die Bank anwies, Münzen vom eigenen
Konto auszuzahlen.

Durch diesen Wechsel entstand jedoch kein zusätzliches Geld.
Das vorhanden Gold und Silber wurde ledigliche nicht mehr in Truhen sondern
in Form von Zetteln transportiert, die als Stellvertreter für das Metall galten.

Der eigentliche Trick mit dem Papiergeld war damit noch nicht erfunden.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe1458-1460 Schinderlinge und erste große Inflation

 
  
    #2510
16.10.11 09:31
In dieser Zeit konnte man zum ersten Mal die volle Wucht des Staatsbetruges
mit Geld geniessen, die erste große Inflation, die sich zunächst auf den
bayrischen und österreichischen Raum beschränkte.

Wie kam es dazu?
Im Jahr 1457 begann der Graf von Öttingen unterwertige Pfennige in
größeren Stückzahlen zu prägen.
Weitere Landgrafen, Bischöfe und auch der Kaiser schlossen sich an und
liessen Unmengen von verschlechterten Pfennigen herstellen.

Dabei scheute man nicht davor zurück, Münzbilder des längst verstorbenen
Königs Albrecht zu verwenden, um so die Leute glauben zu lassen, es handle sich
um ältere gute Pfennige.

Die bayrischen Herzöge schlossen sich an und so prägten bald alle minderwertiges
Geld um die Wette.
Irgendwie müssen da plötzlich alle moralischen Dämme bei den Herrschern gebrochen sein.

Am Kurs des Goldguldens kann man die Entwertung gut ablesen.

Er stieg von 222 Pfennige Anfang 1458 auf schliesslich 3700 Pfennige im April 1460.
Die Schinderlingszeit muß für das Volk verheerend gewesen sein.

Ende April 1460 hatte sich die Inflation totgelaufen und man ging wieder
zur Ausgabe guter Pfennige über.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe16 Jahrhundert, Der Taler kommt

 
  
    #2511
16.10.11 10:32
Der Übergang vom 15 zum 16 Jahrhundert oder auch vom
Mittelalter zur Neuzeit bringt eine neue Münze hervor, den Taler.

In Tirol und im Erzgebirge wurden reiche Silbervorkommen entdeckt.
Daraus prägt man eine etwa 30gr schwere Münze mit einem Silbergehalt
von zunächst 27,4gr Silber (Joachimsthaler Guldengroschen)
was dem Wert eines herkömmlichen Goldguldens zu 2,5 Gramm Gold entsprach.

Der Name der Münze wurde später auf Taler verküzt, womit die neue schwere
Silbermünze ihren beliebten Namen hatte, der
später als Dollar weiterlebte.

Der Grundgedanke war eine Silbermünze zu schaffen, die genau einer Goldmünze
entsprach, also eine Wertgleichheit von Gold- u. Silbermünzen.

Der Staat ist im Grunde nie an ehrlichem Geld interessiert.
Er betrügt nur mal mehr uns mal weniger hemmungslos.
Die neue Münzordnung schaffte zumindest eine Weile wieder Vertrauen.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweAusbruch von 30jährigen Krieg

 
  
    #2512
16.10.11 10:45
Mit Ausbruch des Krieges 1618 nahm die Münzverschlechterung des Talers
wieder rasch zu.
Der Silbergehalt sank auf weniger als die Hälfte des vorgeschr. Edelmetallgehaltes.

Um die Herkunft der Münzen zu verschleiern trugen sie oft keine Angaben
über den Münzherren.
Da die meisten Menschen nicht lesen konnten, vertrauten sie auf das Münzbild.

Fast alle deutschen Fürsten und sogar die großen Handelsstätte machten mit bei
der Ausgabe der minderwertigen Münzen.

Zur Edelmetallbeschaffung waren im ganzen Land Händler unterwegs, welche die
hochwertigen Münzen aufkauften und zu den zahlreichen neuen Münzstätten brachten.

Die dabei benutzten Münzwaagen und das häufig betrügerische Kippen und Wippen
der Waagschalen verschaffte den Ankäufern im Volksmund den Namen Kipper und Wipper.

Die Bevölkerung tauschte dabei ihre Ersparnisse, die sie in Form von vollgewichtigen
Reichstalern und Goldmünzen hatte gegen sog. Kippermünzen ein.

Man glaubte dadurch reicher zu werden, da man ja eine nominell höhere Summe erhielt,
diese allerdings in schlechteren Geld.

Die alten Reichstaler stiegen ständig im Kurs der Kippermünzen, die immer mehr
Kupfer enthielten.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweWas war die Folge?

 
  
    #2513
16.10.11 10:51
Die immer größere Münzmenge regte zunächst Handel und Produktion an bis
starke Preissteigerungen einsetzten.
Der Lohn reichte plötzlich nicht mehr aus um genug fürs Leben zu haben.

Die Getreidepreise verfünffachten sich in Kippermünzen.

Nur wer gute Reichstaler und Goldmünzen hatte spürte die Inflation nicht.

1622/23 weigerten sich immer mehr Bauern, Händler und Handwerker ihre
Waren gegen schlechtes Geld zu tauschen.

Nur wer hochwertiges Geld hatte konnte kaufen, was er begehrte.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweEin kleines Wunder im Jahr 1623

 
  
    #2514
16.10.11 11:00
Mitten im Krieg wurde plötzlich wieder gutes Geld von den Münzherren geprägt.
Warum?

Der Hauptgrund war, das die Landsherren bei Abgaben und Steuern ihr eigenes
schlechtes Geld zurück bekamen, das keiner mehr haben wollte.

Die Geldentwertung war in ihre Grenzen gestossen.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe1619 erstes privates Geldsystem in Hamburg

 
  
    #2515
16.10.11 11:24
Im Jahr 1619 enstand in Hamburg ein Grundmodell eines privaten Geldsystems,
das wir heute sofort wieder übernehmen könnten und zwar die Hamburger Girobank.

Um den Geld- u. Zahlungsverkehr in der Hansestadt zu erleichtern, der durch den
Umlauf zahlreicher Münzsorten mit unterschidlichen Metallgehalt erheblich
erschwert wurde, sollte die Bank Zahlungen bargeldlos durch Umbuchung von
Konto zu Konto ermöglichen.

Als Kontoeinlage wurden zunächst nur vollwertige Reichstaler genommen, wofür
pro Reichstaler 3 Mark "Banco" gutgeschrieben wurden.
Dies war nur eine Verrechnungseinheit, wodurch die Bank aber quasi eine
stabile Recheneinheit und eine eigen Währung schuf, die von
Münzverschlechterungen verschont blieb.

Später wurde auch ungemünztes Silber in Form von Barren als Kontoeinlage angenommen.

Die Bank war verpflichtet, den Kontoinhabern ihre Guthaben jederzeit in Metall
auszubezahlen.
Sie konnte aufgrund ihrer Satzung kein Buchgeld schöpfen, das über ihren Bestand in den
Tressoren hinausging.

Damit war das Modell einer privaten Währung geschaffen, das auch heute wieder
sofort funktionieren würde.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe1740 Friedrich der Große

 
  
    #2516
16.10.11 11:46
Friedrich der Große übernahm von seinem Vater ein recht
desolates Geldwesen.

Er beauftragte 1750 Johann Graumann mit einer Münzreform.
Hauptwährungsmünze wurde das Eintalerstück mit einem Silbergehalt von 16,7 Gramm.
Daneben gabe es den Friedrichsdor mit eine Goldgehalt von 6,06 Gramm und
einem Nennwert von 5 Talern.
Die Münzreform gelang.

Mit dem neuen Taler stand eine stabile Großsilbermünze zur Verfügung, die im
kommenden Jahrhundert ihren Siegeszug in ganz Deutschland antreten sollte.
Für Preußen war allerdings die Edelmetallbeschaffung ein Problem.

1756 besetzte Friedrich der Große das Nachbarland Sachsen, womit der
siebejährige Krieg begann.
Sachsen besass reiche Silbervorkommen.

Im selben Jahr verpachtete Friedrich die Leipziger Münzstätte an den Juden Veitel Ephraim.
Der Vertrag sah vor, den Silbergehalt der Geldstücke um ein Viertel zu verringern
und das Münzbild des sächsischen Kursfürsten beizubehalten.

Für so hergestellte neu Münzen im Nennwert von je 1 Million Reichstaler sicherte
Ephraim dem preussischen König einen Schlagschatz von 200.000 Reichstalern zu.
Weiters begann 1757 in der Leipziger Münzstätte die Prägung von unterwertigen Groschen.

Die Münzen wurden in der Folgezeit die häufigsten Kriegsmünzen.
In Preußen waren sie aber verboten um das eigene Volk zu schützen.

Dies lies sich aber nicht lange aufrecht erhalten.
Bereits 1758 verpachtete Friedrich auch alle preußischen Münzstätten
an ein Konsortium, das sich aus Veitel Ephraim, Moses Isaac und Daniel Itzig
zusammensetzte.

Im Jahr 1760 hatte sich der Silbergehalt bereits von 16,7 auf 7,8Gramm verringert.
Zur Täuschung wurden wieder ältere Jahreszahlen verwendet.

1764 erfolgt die Rückkehr zum guten Geld
namens 14 Taler Fuß mit 16,7 Gramm.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweWas geschah mit den umlaufenden Kriegsmünzen?

 
  
    #2517
16.10.11 11:49
Diese wurden eingezogen und umgetauscht.
Jedoch in Anlehnung an den Metallwert.

Die Besitzer verloren dadurch bis zu 3/4 ihres Geldvermögens.  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwe18 Jahrhundert, erste Notenbank Deutschlands

 
  
    #2518
1
16.10.11 12:05
Im Jahr 1705 gründete der pälzische Kurfürst Johann Wilhelm II
in Köln die Banco di gyro d´affracatione, die als erste Notenbank
Deutschlands gilt und als Zettelbank bezeichnet wurde.

Mit ihr hoffte der Kurfürdt die erdrückenden finanziellen Probleme zu lösen.
Die Zettel waren von den Ständen unterschrieben, die der Kurfürst zur
Unterschrift gezwungen hatte.

Am Verfallstag konnten sie eingelöst werden mit einem gewissen Aufschlag,
waren also verzinslich.

Eingelöst heißt natürlich in Edelmetall.
Das Grundkonzept ist so genial, dass uns bis heute nichts besseres eingefallen ist.

Die Zettel waren ja keine Banknoten, bei denen Gold bei der Bank hinterlegt wird
und die Bank eine Art Lagerschein als Banknote dafür ausstellt.

Es handelte sich lediglich um ein Versprechen auf Gold.
Das Gold war noch gar nicht da.

Anstelle von Gold bei Fälligkeit wurden die Zettel deshalb nur durch
neue Zettel ersetzt, wieder mit Zins versteht sich.

Die Zettel wurden dann schließlich mit 30 - 40% Abschlag gehandelt und
im Jahr 1777 löste man sie endgültig zu einem Drittel des Nennbetrages unter
Verzicht auf Zinsen ein.

Nach genau diesem Prinzip funktionieren heute Staatsanleihen, mit dem kleinen
Unterschied, das heute überhaupt nicht mehr eingelöst wird.
Man bekommt nur immer neue Zettel.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweDas Papiergeldsystem

 
  
    #2519
16.10.11 12:46
John Law hat es als erster ausprobiert.

Seit ihm nahm der Betrug am Volk durch das Papiergeld ganz andere
Ausmaße an als zur Münzgeldzeit.

Man hat sich immer bessere Tricks einfallen lassen und es wurde immer
schwieriger den Betrug für das Volk zu erkennen.

Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich auch das Papiergeld
genauer beschreiben vom 18 Jahrhundert bis heute.

Hier wird dann ganz deutlich zu sehen sein wie
das sogenannte fiat money oder Zaubergeld oder auch Falschgeld funktioniert.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweCFTC macht ernst

 
  
    #2520
22.10.11 17:19
und will Handelsobergrenzen bei Silber und anderen Rohstoffen einführen.

Bin mal gespannt ob das für die Long - u. Shortseite gelten wird.

Darüber schreibt ja auch Ted Butler schon seit Jahren darüber, das
man Handelsobergrenzen einführen müßte um die Manipulation zu beenden.

Hier der Artikel dazu von der Frankfurter Allgemeine

http://m.faz.net/aktuell/finanzen/...erker-beschraenken-11498559.html


Regulierung der Finanzmärkte

Aufseher wollen Rohstoffhandel stärker beschränken

Amerikas Börsenaufsicht CFTC hat einen Entwurf vorgelegt, um den Handel mit Rohstoffen einzuschränken. Auch in Europa nimmt die Debatte um schärfere Regeln Fahrt auf.

Die amerikanische Terminbörsenaufsicht CFTC beschränkt die Spekulation mit Rohstoffen. In einer Mehrheitsentscheidung verabschiedete eine fünfköpfige Kommission der Behörde Grenzen für die Positionen, die Händler in Märkten für Rohöl, Gold, Weizen und anderen Rohstoffen eingehen dürfen. Unternehmen wie Fluggesellschaften oder Agrarkonzerne, die sich auf den Terminmärkten gegen Preisschwankungen absichern, sind von den neuen Regularien allerdings ausgenommen.

Mit den Regeln setzt die CFTC Vorgaben des im vergangenen Jahr verabschiedeten Finanzmarktreformgesetzes um, des sogenannten Dodd-Frank-Act. "Es ist unsere Pflicht, sowohl Marktteilnehmer als auch die amerikanische Öffentlichkeit vor Betrug, Manipulation und anderem Missbrauch zu schützen", sagte der Vorsitzende der CFTC, Gary Gensler. Er wies zudem darauf hin, dass es schon seit den dreißiger Jahren gesetzliche Vorgaben gibt, die die Spekulation in bestimmten Agrarrohstoffen limitiert.

Hochgekochte Debatte

In den Vereinigten Staaten war die Debatte um die Rolle von Spekulanten hochgekocht, weil die Nahrungsmittelpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen waren. Auch in Europa gibt es eine Debatte darüber, ob die Rohstoffmärkte stärker reguliert werden sollen. Kritiker machen primär spekulativ orientierte Anleger für die Preisschwankungen verantwortlich. Sollte der CFTC-Entwurf umgesetzt werden, könnten Banken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley, die im Rohstoffgeschäft stark engagiert sind, ihre Geschäfte zurückfahren.

Die neuen Regularien betreffen die Kontrakte von insgesamt 28 Rohstoffen von Erdgas bis zu Silber. Unter anderem sollen Händler künftig nicht mehr als 25 Prozent der Kontrakte mit kurzfristiger Fälligkeit eines Rohstoffs halten dürfen. Die Regeln sollen spätestens bis zum Jahr 2013 in Kraft treten.

Der „Nebenkriegsschauplatz“

Die Folgen der Spekulation auf den Trend der Rohstoffpreise sind allerdings umstritten: CFTC-Kommissar Michael Dunn bezeichnete die Debatte um die Begrenzung der Handelspositionen daher als "Nebenkriegsschauplatz". Es gebe keine Beweise für exzessive Spekulation und dafür, dass die Preise nach Einführung der Handelsbeschränkungen fallen würden. Dunn rechtfertigte seine Zustimmung zu den Beschränkungen einzig mit den Vorgaben des Dodd-Frank-Reformgesetzes. "Für die Landwirte und Erzeuger, könnten die Positionsbeschränkungen es möglicherweise sogar schwieriger machen, die Risiken abzusichern, die sie eingehen, um die Öffentlichkeit mit Milch, Brot und Gas zu versorgen", sagte Dunn.

Nach Einschätzung von Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank "wird die Entscheidung der CFTC weitreichende Folgen haben": Die Rohstoffmärkte würden transparenter. Und: "Es wird großen Marktteilnehmern nicht mehr so einfach gelingen, die Preise in ihrem Sinne zu beeinflussen." Allerdings könne bis zur Einführung der Vorschriften noch viel passieren, "die Regeln könnten auch wieder aufgeweicht werden" - oder in möglichen Gerichtsverfahren keinen Bestand mehr haben.

Rekordpreise für Öl und Rohstoffe als Auslöser

Mit Blick darauf, dass es bereits Handelsbeschränkungen im Rohstoffgeschäft gibt und diese Regeln durch die Börsenbetreiber überwacht werden, kritisiert Weinberg, dass "die Börsenbetreiber nicht in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass diese Regeln auch tatsächlich eingehalten werden".

Steffen Bukold, unabhängiger Rohstoff-Fachmann von der Beratungsagentur Energycomment, sagt: "Auslöser der Reform waren die Rekordpreise für Öl und andere Rohstoffe im Jahr 2008." Seiner Meinung nach werden die Ölpreise trotz der CFTC-Vorschläge weiter steigen, denn die Ursachen blieben unverändert. "Allerdings werden Verwerfungen und Manipulationen erschwert."

Aus Sicht von Rohstoffinvestoren werden die Entscheidungen der amerikanischen CFTC allerdings nicht dazu führen, dass der Kapitalstrom in die Rohstoffmärkte abnimmt. Christoph Eibl, der mit seinem Schweizer Unternehmen Tiberius Group rund 2,5 Milliarden Dollar in Rohstoff-Fonds verwaltet, sagt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich wegen der CFTC-Entscheidungen nun das Interesse an Rohstoffen aus Anlegersicht grundlegend ändern wird." Es gebe bereits für 20 Rohstoffe eine Begrenzung der Zahl der Terminkontrakte, die Anleger halten dürfen. Zudem müssten Regeln im Rohstoffmarkt global umgesetzt werden, nationale Alleingänge seien wenig hilfreich: "Auch in Europa kann ich nicht erkennen, dass es eine Verschärfung der Regeln im Rohstoffsektor geben wird." Außerdem helfe es nichts, wenn die Rohstoffgeschäfte, die außerhalb einer Börse stattfinden, unreguliert blieben.

Positive Resonanz zu erwarten

In der Europäischen Union (EU) beginnt die Debatte über die Regulierung der Rohstoffmärkte erst. An diesem Donnerstag legt der zuständige Binnenmarktkommissar Michel Barnier seinen Vorschlag für die Neufassung der Vorgaben für den Wertpapierhandel, kurz Mifid, vor. Darin geht es nicht nur um Informationspflichten, die Börsenhandelspflicht von Derivaten sowie die Einschränkung des umstrittenen Hochfrequenzhandels, sondern auch die stärkere Regulierung der Rohstoffmärkte. Auch auf diesen will Barnier vor allem die Transparenz erhöhen. Zudem will er - wie jetzt von den Vereinigten Staaten beschlossen - Positionslimits für Derivate auf den Rohstoffmärkten einführen. Die Limits sollen nach einem Entwurf für die EU-Regelung sowohl die EU-Kommission als auch die nationalen Aufsichtsbehörden setzen können - falls es Hinweise auf übermäßige Spekulationen gibt. Die neue Wertpapieraufsichtsbehörde soll dabei die Koordination übernehmen.

Barnier macht in dem Papier jedoch klar, dass die Kommission keineswegs allein übermäßige Spekulationen für die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten verantwortlich hält. Auch die gestiegene Nachfrage spiele dabei eine zentrale Rolle. Die Kommission ist seit jeher skeptisch, ob es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Rohstoffpreise und der Spekulation an den Rohstoffmärkten gibt. Dass sie nun dennoch neue Regeln für diese Märkte vorschlägt, ist vor allem auf den Druck Frankreichs zurückzuführen. Im Europäischen Parlament dürften die Vorschläge jedoch auf positive Resonanz stoßen.  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweHier nochmals zur Erinnerung

 
  
    #2521
1
22.10.11 17:26
US-Aufseher Garry Gensler wittert Betrug im Silberhandel
vom 27.10.2010 Financial Times

Ende der 1970er-Jahre trieben Preismanipulationen die Silber-Notierung von 2 auf 50 Dollar. Ein hochrangiges Mitglied der amerikanischen Terminbörsenaufsicht prangert nun erneutes Foulspiel an. Im Visier hat die Behörde offenbar Händler von JP Morgan Chase.

Ein hochrangiger amerikanischer Finanzaufseher hat ein hartes Vorgehen gegen mutmaßliche Manipulationen des Silbermarkts gefordert. Es habe "wiederholte Versuche" gegeben, Preise zu beeinflussen, sagte Bart Chilton, Kommissar bei der US-Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Association (CFTC). "Es hat betrügerische Versuche gegeben, den Preis zu bewegen und auf unaufrichtige Weise zu kontrollieren", so Chilton. "Jeglicher Verstoß gegen die Gesetze in dieser Hinsicht sollte verfolgt werden."  

3074 Postings, 6808 Tage SilberlöweSilber heute sehr stark

 
  
    #2522
1
25.10.11 17:44
Wie ich schon vor zwei Wochen geschrieben habe sind
die COT-Daten bei Silber als sehr bullisch zu werten.

Nicht einmal 2008 war die Ausgangslage bei den COT-Daten so gut wie
jetzt.

Ich bin momentan wieder optimistisch.

Aber wie man weis kann bei Silber immer alles passieren.
Deswegen sehe ich das langfristig und verbrenne mir nicht die Finger
mit Hebelzertis.  

1320 Postings, 6247 Tage mmm.aaasorry,..löwe - aber das hat doch nichts mit deinen

 
  
    #2523
25.10.11 17:49
daten zu tun !!

sondern liegt am euro disaster rettungsschirm !!....schau doch gold- das hat kurz vor silber den takt angegeben heute durch die anstehende entscheidung  !  

3074 Postings, 6808 Tage Silberlöwemmm.aaa

 
  
    #2524
3
25.10.11 18:36
2008 hatten wir auch Krise und Silber hat sich in der Krise halbiert.
Auch in den letzten Wochen ist Gold und Silber gefallen trotz Krise.

Für mich sind die COT-Daten sehr entscheidend und glaub mir ich richte meine
Käufe die letzten Jahre danach aus.

Der Silberpreis wird nach wie vor am Papiermarkt bestimmt.
Wenn die Nettopositionen spekulativer Investoren massiv an der Comex
abnehmen, kann man den Preis eben nicht mehr richtig durch Marginerhöhungen
zum Beispiel nach unten befördern.

Das ist dann der Zeitpunkt, wo Silber wieder ein Kauf ist.
Das hat dann für mich nichts mit der Krise zu tun.  

2354 Postings, 5468 Tage kuddel2009@Silberlöwe

 
  
    #2525
25.10.11 18:49
Wo bekommt man diese COT-Daten her?

Hast Du ein Link?  

Seite: < 1 | ... | 98 | 99 | 100 |
| 102 | 103 | 104 | ... 114  >  
   Antwort einfügen - nach oben