Culture Club
Seite 33 von 2437 Neuester Beitrag: 10.11.24 12:26 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 61.923 |
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An Increasing Trust in His Organism is ... Implied
Integration is ... Implied
Creativity is ... Implied
Trustworthiness of Human Nature is ... Implied
I find such a person to be a human being in flow, in process, rather than having achieved some state. Fluid change is central in the picture.
I find such a person to be sensitively open to all of his experience—sensitive to what is going on in his environment, sensitive to other individuals with whom he is in relationship, and sensitive perhaps most of all to the feelings, reactions, and emergent meanings which he discovers in himself. The fear of some aspects of his own experience continues to diminish, so that more and more of his life is available to him.
Such a person experiences in the present, with immediacy. He is able to live in his feelings and reactions of the moment. He is not bound by the structure of his past learnings, but these are a present resource for him, insofar as they relate to the experience of the moment. He lives freely, subjectively, in an existential confrontation of this moment of life.
Such a person is trustingly able to permit his total organism to function freely in all its complexity in selecting, from the multitude of possibilities, that behavior which in this moment of time will be most generally and genuinely satisfying. He thus is making use of all of the data his nervous system can supply, using this data in awareness, but recognizing that his total organism may be, and often is, wiser than his awareness.
Such a person is a creative person. With his sensitive openness to his world, and his trust of his own ability to form new relationships with his environment, he is the type of person from whom creative products and creative living emerge.
Finally, such a person lives a life which involves a wider range, a greater richness, than the constricted living in which most of us find ourselves. It seems to me that clients who have moved significantly in therapy live more intimately with their feelings of pain, but also more vividly with their feelings of ecstasy; that anger is more clearly felt, but so also is love; that fear is an experience they know more deeply, but so is courage; and the reason they can thus live fully in a wider range is that they have this underlying confidence in themselves as trustworthy instruments for encountering life.
Diese merkwürdige Obzession von allen möglichen menschlichen Abgründen und Monstrositäten kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Leben ist so kurz, warum sollte man sich ausgerechnet permanent mit solchen negativen Themen befassen, als ob es nichts anderes gäbe.
Man sollte sie nicht ausblenden, da auch sie mit zum Leben dazugehören, man kann es allerdings auch ins Fanatische übersteigern.
Auch darüber hinaus scheint mir der Blick des Industrial auf das Leben im übrigen ein sehr einseitiger zu sein.
Ist aber ok. Damit werden dann andere einseitige Betrachtungsweisen auf einer Metaebene vielleicht wieder ausgeglichen. Der Bedarf an solch einem Gegenpart war ohne Frage vorhanden.
Die Kreativität und Innovativität mit der Bands, wie allen voran Throbbing Gristle, ihrer gleichermaßen antifaschistischen wie auch antibürgerlichen anarchischen Mission Ausdruck verliehen haben, war dabei ohne Frage bahnbrechend.
Manchmal beschleicht einen jedoch ein bisschen das ungute Gefühl, dass Faschismus und Bürgertum bei ihnen gedanklich etwa irgendwo gleichgesetzt werden könnten.
Die aufklärerische Mission nehme ich vielen Industrialisten dann aber in der Regel auch nicht so ganz ab. Ich sehe da Menschen, die irgendwo einfach ihre Bedürfnisse und ihr Programm ausleben und dafür dann eben eine intelligente Begründung finden.
Ein kompromissloser und radikaler künstlerischer Selbstausdruck, dessen ihm zugrundeliegender ideeller Überbau die Lust an diesem Selbstausdruck intellektuell legitimiert und diesen dann am Ende auch tatsächlich zu einer Kunstform erhebt.
(Das gleiche könnte man aber natürlich sicher auch anderen Stilrichtungen vorhalten)
Wenn es den Industrial nicht gäbe, würde er in jedem Fall fehlen.
Postmodern auch in dem Sinne, dass fortgeschrittene Technologie sozusagen kreativ zweckentfremdet wurde, um dieses Lebensgefühl nachzuzeichnen. Der revolutionäre Sound reproduzierte dieses Lebensgefühl, die Texte standen eher in der 2. Reihe. Häufig in der Funktion als bittere Parodie, wie Laibach es ja bis heute macht. Für mich auch ein Ringen um Essenz, ein Nachdenken über die Frage, was kann heute noch authentisch, echt sein...
Nur grundsätzlich gilt für die Industriellen, dass kulturelle Kreativität aus dem Dissent hervorgeht und hervorgehen muss. Der Dissent ist dabei der Trigger, nicht Funktion...
Ein ganzes Konzert fände ich aber schwer erträglich.
Als das was es ist, aber fast schon genial.
Entwicklung in Musik und Film aber auch in anderen Kulturbereichen verlaufen ja häufig synchron.
Am besten lässt sich das hier vielleicht auch an der Entwicklung des Films verfolgen. In den 60ern wurde häufig eine bis zur kitschigen Parodie verklärte heile bürgerliche Welt gezeigt, in der alle heiklen Themen und harten Lebenswirklichkeiten ausgesparrt blieben - witzigerweise im Gegensatz zu den 50ern.
Man denke z.B. nur an die gelungenen Tenesse Williams Verfilmungen wie "Der Mann mit der Schlangenhaut", "Die Nacht des Leguans", "Endstation Sehnsucht", "Süßer Vogel Jugend" oder das Meisterwerk" Die Katze auf dem heißen Blechdach" (einer meiner Lieblingsfilme)
Die 60er waren da deutlich seichter. Die Sehnsucht nach solch einer unbedrohlichen heilen Welt war natürlich angesichts der beiden Weltkriege und einer Weltwirtschaftskrise nachvollziehbar. Aber eine Verklärung bleibt nunmal eine Verklärung, mag sie auch noch so charmant sein.
Der Bruch kam dann tatsächlich in den 70ern. Die Filme wurden plötzlich realistischer dreidimensionaler und härter.
Kubricks "Clockwork Orange" wäre in den 60ern kaum vorstellbar gewesen. Genauso "Taxi Driver", "Apokalypse Now"," Einer Flog über das Kuckusnest" und letztlich auch solche Splatterfilme wie "Night of the living dead" und "The Texas Cainsaw Massacre", die damals als geschmackloser trash gehandelt wurden aber heute hingegen dauerhaft in der MoMa ausgestellt sind (zu recht).
Es war die Zeit für solche wertvollen Entwicklungen. Im Kino gab es dabei eine Qualität, die in dieser Dichte lange nicht mehr erreicht wurde. Das Blockbuster-Popkorn-Action-Kino der 80er war vom Anspruch hingegen wieder ein Tiefpunkt, so unterhaltsam man es dann manchmal doch finden mag - Eine Diagnose die natürlich im starken Kontrast zu seinem Erfolg steht.
Ich denke, dass Kultur immer ein Spiegel von gesellschaftlichen Entwicklungen ist.
So fällt das Unterhaltungskino der 80er sicher nicht zufällig mit dem Erfolg des Kapitalismus der Reagan Ära zusammen.
Die starke Bewegung des Independent, die seit dem Ende der 90er eingesetzt hat und gerade im letzten Jahrzehnt soetwas wie ein mainstream neben dem mainstream geworden ist (bohemization of the burgeoisie), wäre dabei ohne die künstlerische Befreiung, die in den 70ern und frühen 80ern stattgefunden hat, sicher nicht denkbar.
Abgesehen vom Wert dieser Entwicklungen, WK II war in den 70ern ja auch wirklich noch nicht so lange zurück und die Verarbeitung dieser Ereignisse auf allen Ebenen überfällig. Aus damaliger Sicht ist das alles absolut verständlich.
Wenn laibach heute aber immer noch wieder und wieder in die gleichen Kerben schlägt, wirkt das auf mich fast ein wenig verbohrt und in der Verhaftung auf diesen Dingen irgendwie sonderbar. Zur Verbeitung gehört es eben auch, sich irgendwann von den Dingen lösen zu können. Aber vielleicht ist und bleibt man auch einfach immer ein Stück Kind seiner Zeit, ich selbst versuche dies nach Möglichkeit zu vermeiden (ob es mir gelingt weiß ich allerdings nicht)
"Neorealistische Bestandsaufnahmen gab es damals sowohl dem Inhalt wie der Form nach praktisch nicht"
Im großen und ganzen hast Du wie gesagt recht. Wenn man genauer hinschaut entdeckt man dann allerdings doch ein paar Dinge.
Die Gedanken des Industrial waren ja keineswegs völlig neu, lediglich ihr Ausdruck war es. Es war schon vorher im Kern eigentlich alles da, z.B. in der amerikanischen Literatur der 50er vor allem bei William S. Burroughs und anderen Beatniks und wenn man genau hinschaut auch bei Tenesse Williams.
Der Dadaismus, der bereits nach dem ersten Weltkrieg entstanden ist, ist ebenfalls ein wesentliches Element, das sich im Industrial an vielen Stellen wiederfindet, ebenso der Surrealismus.
"Postmodern auch in dem Sinne, dass fortgeschrittene Technologie sozusagen kreativ zweckentfremdet wurde, um dieses Lebensgefühl nachzuzeichnen."
Eine Methode, die mir sehr sympathisch ist. Sie führt doch häufig zu äußerst interessanten Ergebnissen.
Der Gedanke, dass sich der Sinn eines Gegenstandes nicht aus der Natur des Gegenstandes selbst sondern durch die Kreativität des Anwenders ergibt, hat mir irgendwie immer gefallen.
"Für mich auch ein Ringen um Essenz, ein Nachdenken über die Frage, was kann heute noch authentisch, echt sein..."
Ich denke, dass man Authentizität gerade dann erreicht, wenn man es bleiben lässt, sich um sie zu bemühen. Sich dahingehend zu bemühen halte ich sogar für den sichersten Weg zum Unauthentischen.
Wenn man sich dann nicht gerade absichtlich verstellt, kann man Authenzität andersherum m.E. gar nicht vermeiden, wenn man nur die Suche danach aufgibt.