traue Amazon. 30-50% Kurspotential in den nächsten


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Neuester Beitrag: 25.07.01 23:49
Eröffnet am:25.07.01 23:49von: Red FalconAnzahl Beiträge:1
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13 Postings, 8419 Tage Red Falcontraue Amazon. 30-50% Kurspotential in den nächsten

 
  
    #1
25.07.01 23:49
1 1/2 Wochen zu, nicht nur wegen Hans Bernecker:
Die Bereinigung schreitet voran
Mails/Nachrichten vom 25.07.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,

zum Schluß kommen immer die dicksten Meldungen. Das gilt sowohl für die USA als auch für Deutschland, wenngleich ich das eher als Bereinigung statt den Beginn einer neuen negativen Tendenz sehe. Worum geht es? Lucent Technology wirft 15 000 - 20 000 Leute raus, meldete einen Verlust von 3,4 Mrd $ im III. Quartal und wird weitere 7 - 9 Mrd $ im laufenden Jahr abschreiben. Damit beginnt die zweite Phase der Restrukturierung. Dagegen steht aber ein Liquiditätspolster von knapp 7,4 Mrd $ inkl. Verkauf des Glasfasergeschäftes, der diese Restrukturierung finanziert. Daß der Kurs gestern noch einmal um 18 % einbrach, ist eher auf die labile Marktverfassung zurückzuführen als auf die neuen Erkenntnisse, die sich aus diesen Zahlen ergeben. Wichtig ist: Ein neuer Tiefstkurs wurde nicht erreicht. Mit diesen Zahlen und somit auch im Kurs ist nun alles drin. Mithin bleibt es bei der Empfehlung.

Beispiele wie Amazon oder Cirrus Logic, die nach Vorlage der Zahlen zwischen 20 und 25 % gestern verloren haben, verdeutlichen die Nervosität des Marktes. Allerdings ist dies eher der Ausverkauf als ein Vorgeschmack auf die künftige Entwicklung.

Trotz meiner bisherigen Kritik an Amazon halte ich die Zahlen für das III. Quartal für bemerkenswert. Der Umsatz stieg um 16 % auf 668 Mio $, während der Verlust auf 168,4 Mio $ sank. Im II. Quartal lag der Verlust noch bei 317 Mio $. Der Weg zur Reduzierung des Verlustes bzw. der Marsch zur Profitabilität bleibt somit bestehen. Geht Amazon vorher das Geld nicht aus, könnte dieses ungewöhnliche Konzept sogar aufgehen. Die Reaktion des Kurses, der bis auf 12 $ fiel, ist zunächst technisch zu erklären. Nach der Erholung vom April diesen Jahres von 7,50 auf knapp 18 $ bildete sich auf dem Niveau ein fester Widerstand, der inzwischen 3 mal getestet wurde.

Das "Modell Lucent" ist exemplarisch. Nicht anders sieht es bei Motorola oder Xerox wie auch Intel oder ähnlichen Adressen aus. Riesen-Abschreibungen und Rückstellungen für Restrukturierungen schaffen die Basis für die Erholung der Gewinndynamik per 2002. Die Kurse reagieren darauf im Tagesverlauf vielleicht heftig, aber gemessen an dem längerfristigen Chartverlauf eher moderat. Ich werde auf diese Konstellation in dieser Woche in der Actien-Börse eingehen. Ähnliches gilt auch für Deutschland. Denn:

Mit den Siemens-Zahlen kann ich leben. Der große Schock sind sie nicht. Inkl. des Verkaufs von Infineon in Höhe von 3,46 Mrd E. kam im III. Quartal ein Gewinn nach Steuern von 1,6 Mrd E. heraus. Ohne diesen a. o. Ertrag ergibt sich ein operativer Verlust von 489 Mio E. bei einem Umsatz von 21,4 Mrd E. In diesen Zahlen enthalten sind allerdings 790 Mio E. Rückstellungen für das Telekom-Geschäft. Im derzeitigen Umfeld halte ich diese Zahlen für ziemlich solide. Das Gesamtjahr wird nicht toll, aber das Desaster bleibt aus. Im Kurs bleibt ein Risiko von 5 - 7 E. gegenüber dem jetzigen Niveau. Bei 48 E. läge man in etwa auf dem Niveau vom Herbst 1999, ehe die
Super-Rally bis März 2000 begann. An extrem schwachen Tagen sind vielleicht auch 44 E. drin, aber nur sehr kurzfristig. Infineon ist da schon einen Schritt weiter. Nach Vorlage der Zahlen erholt sich der Kurs moderat, hat aber sogar ein Erholungspotential bis knapp 35/37 E. Die Bewertung von 37,5 Mrd E. ist natürlich noch zu hoch, aber die Markttechnik sieht ziemlich stabil aus. Damit sind zwei weitere "DAX- Gefahrenpunkte" weitgehend neutralisiert.

Achten Sie auf VW. Der Kurs war mit den Gerüchten über ein mögliches Interesse an MAN nochmals deutlich auf 51,40 E. zurückgekommen. Heute morgen bereits wieder 51,70 E. Die Schätzungen für die Quartalszahlen halte ich für sehr glaubwürdig. Demnach steigt der Vorsteuer-Gewinn um 18 % auf über 800 Mio E. bei einem Umsatz von knapp 23 Mio E. Ähnlich wie bei Daimler ist auch hier mit einer Überraschung zu rechnen. Ich kaufe im Vorfeld der Zahlen zu.

Insgesamt: Die Märkte arbeiten sich schrittweise durch die Quartalszahlen durch. Begleitet wird dies von hoher Nervosität und großer Unsicherheit. Die Volatilität wird bis auf weiteres hoch bleiben, sagt aber über die mittelfristige Tendenz wenig aus. Mit Spannung erwarte ich aber die Zahlen zur US-Konjunktur, die Ende der Woche vorliegen. Der Markt richtet sich m. E. auf ziemlich negative Zahlen ein. Somit würde ich mich nicht wundern, wenn es am Freitag nachmittag eine dicke Überraschung gäbe.

Mit freundlichen Grüßen
 

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