Schröders Machtwort verpufft kläglich
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 03.12.02 20:18 | ||||
Eröffnet am: | 03.12.02 18:27 | von: Slater | Anzahl Beiträge: | 15 |
Neuester Beitrag: | 03.12.02 20:18 | von: Immobilienha. | Leser gesamt: | 1.055 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Stiegler: "Schnauze voll von Professorengeschwätz"
Berlin - Dass der öffentliche rot-grüne Koalitionsstreit um die Rente weiter geht, wird den Kanzler jedenfalls nicht beglücken. Nach SPD-Generalsekretär Olaf Scholz erteilte auch SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler Forderungen der Grünen nach weiteren Reformschritten bei der Rente noch vor der Bundestagswahl 2006 eine harsche Absage. Dies werde "nicht passieren", zitierte ihn der "Tagesspiegel". Der von der Regierung neu initiierten Rürup-Kommission für Sozialreformen sprach er gar die Existenzberechtigung ab.
Hart ging Stiegler den Leiter der Kommission, den Rentenexperten Bert Rürup, an. "Ich habe die Schnauze voll davon, dass wir vor unseren Mitgliedern und Wählern täglich den Kopf hinhalten müssen für dieses Professoren-Geschwätz", donnerte der Oberpfälzer mit dem roten Pullunder. "Ich erwarte, dass Professoren wie Herr Rürup uns nicht länger mit ihrer Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) beglücken", fügte er hinzu. Rürup solle sich mit öffentlichen Ratschlägen zurückhalten. Der Rentenexperte hatte unter anderem vorgeschlagen, das Rentenalter von 2010 an langsam weiter anzuheben.
Stiegler warf den Grünen "Profilierungssüchte" vor. Ihre Forderung, die Lasten gerecht zwischen Jung und Alt zu verteilen, sei mit der rot-grünen Rentenreform von 2001 erfüllt. Er unterstütze die Position von SPD-Generalsekretär Scholz. Dieser habe vollkommen Recht, wenn er vor dem Jahr 2010 keinen weiteren Reformbedarf bei der Rente sehe.
Tags zuvor hatte Bundeskanzler Schröder die öffentlichen Zänkereien zwischen Spitzenpolitikern von SPD und Grünen scharf gerügt und Zurückhaltung verlangt. Die derzeitige "Kakophonie" sei der gemeinsamen Politik "absolut unzuträglich". In einer Präsidiumssitzung hatte er sich insbesondere die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) zur Brust genommen. Diese hatte angekündigt, am Freitag bei der Bundesratssitzung den Gesetzentwürfen der Regierung zu den Hartz-Reformen nicht zuzustimmen.
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte am Dienstag ein Ende der Streitereien. "Zunächst macht es keinen Sinn, dass jeder jeden Tag einen neuen Vorschlag dazu macht, wie das Rentensystem am Besten zu reformieren sei. (...) Damit muss Schluss sein. Die Rentenkommission tagt jetzt, und die soll Vorschläge machen", sagte sie in der ARD.
Die Bundesregierung lässt bisher offen, ob sie noch in dieser Legislaturperiode weitere Reformen bei der Rente plant. Der frühere Arbeitsminister Walter Riester (SPD) äußerte sich optimistisch, dass künftig mehr Bürger die geförderte Zusatzrente nutzen. In der ARD sagte er: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis Ende nächsten Jahres einen ganz erheblichen Teil und bis Mitte des Jahrzehnts 70 Prozent derer, die berechtigt sind, mit zusätzlicher Altersvorsorge ausgestattet haben."
Die SPD ist so ein reformunwilliger Haufen, dass es nicht zum aushalten ist.
Grüße
ecki
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Und jetzt ist immer noch nicht Zeit für tiefgreifende Strukturreformen? Je später desto krasser wirds.
Grüße
ecki
Bei Aussagen wie denen von Striegler kann einem die Galle überlaufen. Ist eben Politik für Machterhaltung und contra Realität.
R.
Im übrigen vergreisen die Grünen auch in ihrer Mitglieder- und Wählerstruktur recht heftig. Die werden in ein paar Jahren vor den selben Problemen wie die SPD stehen - es den Mitgliedern recht machen oder den Wählern.
Die sind genauso konservativ wie alle anderen - haben es bloß noch nicht gemerkt.
Stiegler ist ein typischer Sozi: Affig, peinlich, inkompetent, selbstherrlich. Wenigstens sagt er proletenhaft das direkt, was andere sich nicht immer direkt auszusprechen wagen.
die rürup-kommission gabs schon mal
unter beteiligung massgeblicher politiker aller parteien
wurde von 1991-2001 ein strategiepapier samt lösungsvorschlägen
erarbeitet.
dieses strategiepapier wurde der regierung, sowie hernn thierse 2001 übergeben.
warum nochmal rürup?
war gestern abend bei "report" im tv zu sehen.
@KarlchenI: Wir kommen uns näher, wie mir scheint.