Culture Club
Seite 71 von 2439 Neuester Beitrag: 14.11.24 14:33 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 61.964 |
Neuester Beitrag: | 14.11.24 14:33 | von: Philipp Robe. | Leser gesamt: | 6.475.388 |
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Ich war Spex-Leser der ersten Stunde (Nr 1 über JD). Mitte der 90'er hab ich aber total das Interesse verloren. Ich denke, weil der popkulturelle Diskurs mit dem Durchbruch der Postmoderne in der Breite seinen Sinn verloren hat. Erfolg auf der ganzen Linie und damit ist der Kampf natürlich zu Ende. Es gibt keinen Underground, keine subkulturellen Bewegungen mehr. Bzw nur noch von der Seite, die früher der konservative Mainstream war. Leute wie Zaphod oder der McCarthy, die sich in Parallelstrukturen wiederfinden, einfach weil sie stehen geblieben sind...
Sieht vielversprechend aus, deine Serie unten..
Stattdessen sone Art Fanzine EB-Metronom, falls das jemand kennt, gelesen.
Fand die wirklich ganz interessant, wobei ich da vieles äußerst kritisch bzw. als problematisch ansehe.
Der Verlauf und auch die Inhalte werden da allerdings sehr gut gezeichnet.
Es spricht auch tatsächlich vieles dafür, die Romantik als eine Art Ausgangspunkt zu setzen.
Schaut man sich den Widerstreit zwischen Klassik und Romantik etwas näher an, dann findet man da auch vieles wieder, was im Grunde auch die Konflikte zwischen den späteren Gegenkulturen und dem bürgerlichem mainstream charakterisiert.
Betrachtet man Klassik und Romantik, dann lässt es sich auch als ein Konflikt des apollinischen mit dem dionysischem Prinzip lesen, das in dieser Form auf Schelling zurückgeht, später bei Nietzsche aufgegriffen wurde und z.B. u.A. auch in Thomas Manns Tod in Venedig eine tragende Rolle spielt.
Wenn man mal von politischen Färbungen absieht, ist dies m.E. auch ein treffendes Leitmotiv dieser ganzen Gegenkulturgeschichte, mit dem sich zumindest Teilbereiche ganz gut erfassen lassen.
Die Extreme halte ich da grundsätzlich für problematisch, die Lösung sähe ich (auf einer individuellen Ebene) vielmehr darin, beiden Bereichen einen gewissen (sinnvollen) Raum zuzugestehen
Im Grunde ist es ein bisschen das, was da heute nach meiner Beobachtung auch gerade im mainstream neben dem mainstream abläuft. Man pickt sich die Rosinen aus all jenen gegenkulturellen Bewegungen ganz nach dem persönlichem Geschmack heraus und kombiniert sie mit bürgerlichen Lebenswirklichkeiten und Prinzipien.
Heraus kommt dann eine Art Yuppie-Bohemien, der Nonkonformismus erstaunlich gut mit Karriere und Familienleben etc. verbindet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bobo_%28Gesellschaft%29
Mit Gegenkultur hat das natürlich wenig zu tun, aber das muss es ja auch nicht.
Wer lieber auf seinem absoluten Gegenstandpunkt a la Genesis P-Orridge beharren möchte, kann das natürlich tun, er wäre dann allerdings vielleicht ganz gut beraten, sich nicht nur mit den "shadows of society" des mainstreams, sondern auch mit den "shadows of society" der Gegenkultur zu beschäftigen - Nur so wird dann auch vielleicht ein Schuh draus, der mehr liefert als (self-)destruction und Inspiration für andere, die sich dem Ganzen dann sehr viel gemäßigter nähern.
Die Spex lese ich ja immer noch gerne, mit den Texten zu allgemeine Themen kann ich aber meistens auch nicht viel anfangen. Abgehoben trifft es ganz gut. Manches ist dann aber immerhin zumindest doch ganz originell.
Die Jungs haben aber einfach einen ausgesprochen guten Riecher für Musik. Es lohnt sich doch meistens sehr, in die dort vorgestellten Alben mal reinzuhören.
Vor allem, weil dort auch jene Alben ins Heft finden, die woanders irgendwie aus dem Radar fallen.
Heutzutage läuft doch der Informationsaustausch über Twitter, Youtube etc.
Aber vielleicht liegt es auch an meiner persönlichen Einstellung zur Musik.
Wenn man die Sturm und Drang-Phase mal hinter sich gelassen hat, verliert Musik als Träger von politischen Botschaften und als Identifikationsraum doch stark an Bedeutung.
Nachdem man fast 40 Jahre lang intensiv Musik und ihre verschiedenen Formen und Ausprägungen verfolgt hat, wird es auch immer schwieriger, etwas zu entdecken, das einen nicht an etwas schon Bekanntes erinnert.
Die Verquickung von Musik mit Politik hat mich dabei schon immer eher genervt als angezogen.
Umso mehr man hört, umso mehr sucht man natürlich auch nach etwas frischem, der 20te gute Aufguss von irgendeinem großartigem Original kann dann zwar immer noch nett und gut zu hören sein, reißt einen dann aber auch nicht mehr vom Hocker.
Es gibt da m.E. aber doch sehr viel frisches. Dieses Jahrzehnt stand nun bisher ein bisschen im Zeichen eines ziemlich umfassenden 80er revivals, was mir ja ganz gut gefällt, vor allem live hat das einbegebettet in die heutige Zeit, die eben nicht die 80er sind, doch einen sehr eigenen Charme und einen wirklich guten Vibe.
In der zweiten Hälfte wird da aber vermutlich nochmal ein switch hereinkommen. Erste Abnutzungserscheinungen kann man da zumindest schon ausmachen.
Spex, ja die gibts noch, hatten aber schon paar größere Besetzungswechsel hinter sich.
Qualitativ gibt es durchaus gewisse Schwankungen.
Aber es gibt ja auch noch die Ebene der eigenen Wahrnehmung. Hier muss man die Dinge dann schon selber ordnen, wenn man sich nicht damit begnügen möchte einseitiger Pol und Vertreter in irgendeinem Diskurs zu sein, bei dem sich die Ausgewogenheit dann schon in der Betrachtung der Zuschauer in irgend einer Weise einstellen wird.
Mit der Diagnose, dass es keinen Underground mehr gibt, bin ich dann allerdings bei Dir.
Die Raver waren da bisher wohl die letzte Bewegung, die da noch irgendwie reinfällt.
Der Treppenwitz dabei, alle gegenkulturellen Bewegungen sind letztlich gescheitert und ihre Utopien teilweise hart an der Realität zerschellt, leider auch gemeinsam mit so manchen Protagonisten, und dennoch hatten sie am Ende gleichsam auch Erfolg gehabt! Der sah nur anders aus, als sie es sich vielleicht erhofft haben mögen.
Ihre Errungenschaften wurden und werden tatsächlich im mainstream integriert, in gemäßigter Form und ohne jene destruktiven und auto-destruktiven Tendenzen (zumindest nicht in der Breite) Sie haben am Ende trotz vieler fragwürdiger Radikalismen tatsächlich viele konstruktive und auch nachhaltige Veränderungen herbeigeführt.
Die bürgerliche Gesellschaft ist heute jedenfalls nicht mehr die, die etwa Tennessee Williams noch in den 50ern in seinen Theaterstücken beklagt hat.
Die ganze Platte ist übrigens recht genial.
Vertrieben und entdeckt von zwei rührigen Bayern, die einen eigenen Musikverlag gegründet haben - Galileo - der zuerst nur spanische Bands unter Vertrag nahm, jetzt aber alle Arten von "Weltmusik".
Phutureprimitive is the moniker of Northwest producer and songwriter Rain. Early childhood photos reveal Rain sitting at the piano plinking keys, grinning from ear to ear… a true sign of things to come. Continuing his early fascination with music, Rain was later drawn to electronic music, inspired by its ability to combine the best of organically played instruments and the synthetic pleasures of sounds more exotic to the human ear. After beginning a DJ career in the 90s, Rain began incorporating the music he was making in his home studio into his DJ sets. That was all it took to trigger a full blown love affair with electronic music and the process of its creation… and Phutureprimitive was born.
Phutureprimitive’s music is singular and unique in its approach. Lush melodies drift across intricate rhythms, groove heavy beats and warm, fuzzy bass lines. Often exploring a dark and dense palette, his music also manages to convey a sense of tranquility and beauty, engaging the listener into hypnotic movement and often escalating toward a full kinetic experience. Conceived and produced in a digital environment, his music manages to convey more humanity and organic warmth than typically found in an often cold and sterile genre. Shimmering with cinematic qualities, his music ultimately speaks to both the mind and the body.
Despite electronic music’s tendency to suffer a short shelf life, Phutureprimitive has already demonstrated a timeless quality with his debut album release of Sub Conscious on Waveform Records, which still remains a top seller on the label since its release in 2004, obtaining a cult status among fans and collectors. With a string of singles released in the interim on various labels, the birth of Native Harmonix (Rain’s own Record Label) brought us the Luminous EP in 2010; delving into a lyrical based production, supported by undulating synth work and a palpable haunting texture throughout. His second full-length release, Kinetik, forged new territories of emotional electronic dance music, exploring a heavier, bass-centric sound that adds raw energy to these meticulously detailed tracks. With a new collection of songs released in 2 parts this year (Spring and Fall of 2013) titled Searching for Beauty in the Darkest Places, he takes ideas from his previous releases and supercharges them with hard-hitting dancefloor appeal, all while maintaining the depth and prowess this trusted producer is so well known for… setting the stage for a massive year of headlining tours and festivals.