Irreführende Ad-hoc-Meldung prämiert


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 03.07.01 18:37
Eröffnet am:03.07.01 17:08von: goto10Anzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:03.07.01 18:37von: DarkKnightLeser gesamt:638
Forum:Börse Leser heute:2
Bewertet mit:


 

13 Postings, 8672 Tage goto10Irreführende Ad-hoc-Meldung prämiert

 
  
    #1
03.07.01 17:08
von Heise:

Die Aktionäre durften jubeln: "PC-Ware mit starkem Umsatzwachstum in 2000/2001", titelte der Spezialist für Software-Lizenzierungen in einer Ad-Hoc-Meldung vom 25. Juni dieses Jahres. Doch die Freude währte nicht lange, denn in Wirklichkeit hatte die PC-Ware Information Technologies AG einen Quartals-Verlust von 2,85 Millionen Euro eingefahren. Mit Formulierungen wie "starkes Umsatzwachstum" und "erfolgreiches Geschäftsjahr" habe der Vorstand in seiner Pflichtmitteilung Ende Juni versucht, den schlechten Geschäftsverlauf zu verschleiern, urteilte das Internet-Banking-Magazin Börse Online und vergab den Titel "Schrott-Ad-Hoc" des Monats.

eit gut einem Jahr trennt Börse Online in Sachen Ad-Hoc-Meldungen die Spreu vom Weizen und vergibt regelmäßig die Titel Schrott-Ad-Hoc und Top-Ad-Hoc des Monats. Natürlich sei die Versuchung groß, vor dem Quartalsabschluss noch schnell eine positive Meldung abzusetzen und mit den schlechten Nachrichten noch drei Wochen zu warten, erzählt Börse-Online-Redakteur Roland Lang. Das Verschweigen kursrelevanter Informationen aber kann teuer werden, denn nach  Paragraph 15 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) muss der Emittent von Wertpapieren sämtliche Tatsachen, die den Aktienkurs erheblich beeinflussen können, als so genannte Ad-Hoc-Meldung veröffentlichen.

Obwohl Falschmeldungen strafrechtlich verfolgt werden können, habe sich in der Vergangenheit eine Grauzone breit gemacht, denn eine strenge Aufsicht fehle in Deutschland immer noch, erklärt Börsenspezialist Lang. Pflichtmitteilungen würden von den Unternehmen gerne als Werbemedium missbraucht. Die Tendenz gehe aber hin zur sachlichen und nüchternen Meldung, resümiert Lang nach einem Jahr zwischen Schrott und Top.  (ku/c't)  

826 Postings, 9017 Tage KAWAMAN@

 
  
    #2
03.07.01 17:17
Das Verschweigen kursrelevanter Informationen aber kann teuer werden, denn nach  Paragraph 15 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) muss der Emittent von Wertpapieren sämtliche Tatsachen, die den Aktienkurs erheblich beeinflussen können, als so genannte Ad-Hoc-Meldung veröffentlichen.

UND WER HÄLT SICH DARAN ????

WER BESTRAFT EINMAL SOLCHE UNTERNEHMEN ??

BEI EM-TV HÄTTE MAN EIN EXEMPEL STATUIEREN SOLLEN UM SO MEHR ABSCHRECKUNG ZU ERREICHEN !!

BEI SO MANCHEN ÜBLEN MACHENSCHAFTEN DER MANAGER (GF) WÄRE DAS DRINGENDST NOTWENDIG GEWESEN, ABER BESSER SPÄT ALS NIE.

DARUM " MACHT ENDLICH ETWAS "

KAWAMAN
 

2316 Postings, 9145 Tage furbyKawaman: Gesetzgeber und Deutsche Börse schlafen

 
  
    #3
03.07.01 17:43
Das bei Verstößen gegen das WpHG nicht ausreichend durchgegriffen wird ist eine Frage einer durchschlagenden Exekutive und Legislative auf diesem Gebiet. An beidem mangelt es scheinbar.

Speziell am NM hätte auch die Deutsche Börse AG durch Schaffung verschärfter für den NM spezifischer Marktregeln einige Chancen das Segment vor dem völligen Untergang zu retten. Der NM war angetreten mit großem Erfolg, u.a. weil er als das NM Segment in Europa mit den restrektivsten Regelungen galt. Die Praxis belehrte uns dann eines Besseren. Der NM ist ein Zockermarkt geworden. Die Deutsche Börse könnte wie die Nasdaq einen Pennystock nach einer gewissen Zeit vom Markt verbannen. Die Deutsche Börse hat sich aber lieber dafür entschieden an der Zockern zu verdienen - schließlich sind das auch Umsätze. Das diese langfristig dem Segment schadet wurde offenbar nicht erkannt. Man schaut bei der Deutschen Börse offenbar lieber zu wie ein und das andere Unternehmen Insolvenz anmelden. Die ad hoc Pflichten bzw. deren Durchsetzung sind ebenfalls ein Witz und kommen den Companys aber nicht den Anlegern entgegen. Wenn's so weiter geht habe ich keine Hoffnung. Deutsche Börse AG strong sell.

Gruß furby  

34698 Postings, 8857 Tage DarkKnightwell spoken, furby

 
  
    #4
03.07.01 18:37
in Deutschland gibt es zuviele Verbandsinteressen, die Einfluß haben: Einfluß dahingehend, daß die "Regulatoren", die einstmals angetreten sind, Interessen zu schützen, nur noch sich selbst bedienen. Das geht bis in die Politik rein.  

   Antwort einfügen - nach oben