Wrum steigt alles nur meine
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Eröffnet am: | 02.05.01 09:32 | von: draufganger | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 02.05.01 20:27 | von: draufganger | Leser gesamt: | 1.813 |
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Im soeben vorgelegten Geschäftsbericht der Hildesheimer AG räumt CEO Stefan Domeyer erhebliche Liquiditätsprobleme ein.
Metabox-Chef Stefan Domeyer
Hildesheim - Das Schicksal der Metabox AG hängt offensichtlich am seidenen Faden. Das Hildesheimer Unternehmen befinde sich in einer kritischen Liquiditätslage, räumt Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht 2000 ein.
Dies werde bis zum Erreichen eines positiven Cashflow durch die Lieferung der Metabox 1000 und den Lizenz-Verkauf von Software-Zubehörsystemen so bleiben. Verschärfen könnte sich die Lage des am Neuen Markt notierten Unternehmens zudem, wenn die Einstellung von Mitarbeitern für den Entwicklungsbereich nicht gelinge oder Beschäftigte in Schlüsselpositionen das Unternehmen verließen.
Die bereits mehrfach geschockten Anleger verkauften die Papiere nach der Metabox-Mitteilung in Scharen. Der Kurs im elektronischen Handel der Frankfurter Börse gab bis 15.30 Uhr um 17 Prozent auf 1,33 Euro nach. In der Spitze war das Papier im Juli vergangenen Jahres zu rund 42 Euro gehandelt worden. Der Tiefstkurs lag am 9. April bei 1,30 Euro.
Das wiederholt in die Schlagzeilen geratene Unternehmen will sich nun durch das Abstoßen nicht betriebsnotwendigen Vermögens einschließlich Beteiligungen und die Ausgabe weiterer Aktien aus genehmigtem Kapital über Wasser halten. Zugleich sollen all Ressourcen auf die Herstellung und Vermarktung der serienreifen Metabox 1000 konzentriert werden, betont Domeyer.
Dies erfordere aber weitere Investitionen. Das Erwirtschaften von Erträgen wiederum sei in hohem Maße abhängig von der Vermarktung der Set-Top-Box und der Zubehörsysteme. Der Absatz dieser Produkte werde jedoch in Deutschland durch das negative Image des Unternehmens erschwert.
Die internationalen Absatzmärkte seien davon kaum betroffen. Basis für die Ertragslage seien die Liefervereinbarungen über 500.000 Boxen nach Israel und über mindestens 100.000 Boxen nach Großbritannien.
Das rund 150 Mitarbeiter starke Unternehmen in Niedersachsen verfehlte im vergangenen Jahr die Umsatz- und Ergebnisprognosen deutlich. Nachdem für das Gesamtjahr ein Umsatz von 200 Millionen und ein Gewinn von 14 Millionen Mark prognostiziert worden war, lag der tatsächliche Umsatz lediglich bei 47,2 Millionen Mark (1999: 17,5 Millionen) bei einem gleichzeitigen Verlust der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 37 Millionen Mark (1999: +10,9 Millionen).
Als Grund wurden nicht realisierte Aufträge von nicht näher benannten Kunden angeführt. In die Schlagzeilen geriet Metabox aber nicht nur wegen der Mitteilungen über angebliche Verkaufsvereinbarungen, die letztlich nicht zu Stande kamen, sondern auch wegen Spekulationen um Kursmanipulation und Insiderhandel. Hier ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft. Im März hatte zudem die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Strafanzeige gegen Vorstand und Aufsichtsrat erstattet
Metabox Delisting ?
Prior Börse
Nach Ansicht der Experten der Prior Börse droht Metabox (WKN 692120) im schlimmsten Falle ein Delisting.
Am vergangenen Samstag (28.04.01) hätten die Hildesheimer der Deutschen Börse endlich die 2000er Bilanz vorgelegt. Allerdings sei dies ohne Testat der Wirtschaftsprüfer geschehen, was die Bilanz nicht rechtskräftig mache. Die Geschäfte würden jämmerlich laufen. Die End4e Januar mitgeteilten vorläufigen Zahlen für 2000 hätten nochmals nach unten korrigiert werden müssen. Der Verlust summiere sich auf 26,8 Millionen DM statt wie avisiert 19 Millionen. Auch der Konzernumsatz habe um 2,8 Millionen DM auf 47,2 Millionen DM nach unten revidiert werden müssen.
Dazu habe der Verkauf der Metaboxen magere 6,7 Millionen DM beigetragen. Die einst hochgelobten Wunderkästen würden zu Ladenhütern verkommen. Deshalb habe das Unternehmen seine Vorräte an „Metaboxen 50 und 500“ um 75 Prozent abgewertet.
Auch die Beteiligung an der ICS Cash Register Systems habe Metabox abschreiben müssen, da die Tochterfirma mittlerweile Insolvenz angemeldet habe. Nur die zugekaufte Amstrad ( Umsatzanteil 75 Prozent) halte den Konzern noch am Leben.
Vermutlich werde Metabox noch in diesem Jahr vom Kurszettel des Neuen Marktes verschwinden. Drei Szenarien seien dabei möglich. Das Unternehmen könne zum einen von der Deutschen Börse den „Blauen Brief“ erhalten, was im schlimmsten Falle ein Delisting bedeuten könne. Zum anderen bestehe die Möglichkeit , dass Metabox einen Insolvenzantrag stellen müsse. Die dritte Option sei die, dass Metabox übernommen und filetiert werde.