Compugroup die SAP im E-Health Bereich
ROUNDUP: Compugroup und Gesundheitsminister stehen hinter Gesundheitskarte
Mo, 07.08.17 11:09
KOBLENZ (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und der Softwarehersteller Compugroup sehen die elektronische Gesundheitskarte trotz wiederholter Zweifel auf der Zielgeraden. "Ich bin da zuversichtlich, kann Ungeduld verstehen, aber für Ausstiegsszenarien gibt es überhaupt keinen Anlass", sagte Gröhe dem Radiosender "MDR Aktuell" am Montag. Der Testlauf sei positiv beendet worden. Jetzt beginne der Realbetrieb.
Der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwarehersteller Compugroup setzt trotz Zweifeln von Krankenkassen und kassenärztlichen Vereinigungen ebenfalls weiter auf die Gesundheitskarte. "Es gibt nicht den geringsten Plan im Ministerium, den anstehenden Rollout der Technik für die sogenannte Telematik zu ändern", sagte ein Sprecher des TecDax -Unternehmens am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Zulassung von dafür nötigen Konnektoren durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erwarte das Unternehmen "binnen Wochen". Konnektoren sind technische Geräte zur Datenübertragung zwischen Ärzten - nicht unähnlich Routern für die Internetverbindung.
Am Wochenende hatten Aussagen hochrangiger Vertreter von Ärzteverbänden und gesetzlichen Krankenkassen weitere Zweifel an der elektronischen Gesundheitskarte genährt. Demnach gebe es in der Bundesregierung Pläne, die Karte nach der Bundestagswahl für gescheitert zu erklären. Der Vorstandschef der AOK Bayern, Helmut Platzer, sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, es sei "unsicherer denn je, wann die Gesundheitskarte die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt". Die Aktie der Compugroup sackte am Montagvormittag zeitweise um 8 Prozent ab, zuletzt lag sie noch viereinhalb Prozent im Minus.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen zweifeln gar an der Zukunftsfähigkeit des Systems. "Wenn man mit Fachleuten redet, hört man, das sei eine Technik, die eigentlich schon überholt ist", sagte der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Wolfgang Krombholz der dpa. Verbände von Ärzten, Krankenkassen, Kliniken und Apothekern haben über die Trägergesellschaft Gematik den gesetzlichen Auftrag, die Gesundheitskarte auf den Weg zu bringen.
Die Gematik zertifiziert zusammen mit dem BSI die technischen Geräte für das System, darunter auch die Konnektoren. Partner aus der Industrie ist neben der Compugroup die IT-Tochter der Deutschen Telekom, T-Systems. Ein Sprecher sagte, die Industrie sei bei dem Projekt "auf der Zielgeraden".
Der Aufbau der nötigen Telematik-Infrastruktur hatte sich immer wieder verzögert. Aktuell geht die Compugroup von einem Start im Oktober aus, nachdem der geplante Start zur Jahresmitte nicht gehalten werden konnte. Noch bis Ende August gilt ein Frühbucher-Angebot des Unternehmens, mit dem die Nachfrage angeschoben werden soll./men/das/stb
Schon vor 10 Jahren sprach man von Medikationsliste, Patientenakte, Befundverwaltung, Notfalldaten usw ......alles sollte in den "nächsten Jahren" über die tolle neue Karte möglich sein. 10 Jahre später gibt es eine Karte die nichts anders kann als das Vorgängermodell.....aber sie hat ein Bild! Wow!! Weder schützt das Bild vor Missbrauch (wer in der Praxis kontrolliert das??) noch war Kartenmissbrauch früher ein grosses Thema (gab es....aber bewegte sich im Promillebereich).
Ok, Geld mag wirklich nicht das Hauptproblem sein. Im Vergleich zum Berliner Flughafen sind die 1,7 Mrd seit 2004 "Peanuts".
Das Hauptproblem was ich sehe ist, dass es praktisch unmöglich ist die extrem unterschiedlichen Interessen von Ärzteschaft, Kostenträgern, Gesetzgeber und Industrie unter einen Hut zu bringen.
Den Kassen war es vielleicht egal, weil sie es a) nicht mitbekommen haben und sie b) eben die Beiträge erhöht haben. Mit der falschen Karte wird man heute in den Praxen schon angesprochen. Da muß man schon genau aufpassen zu welchem Arzt man geht und für die Ärzte ist das auch nicht risikofrei.
Verglichen mit dem was technisch möglich wäre ist das Glas natürlich immer noch ziemlich leer. Da stehen ja auch noch genügend Leute auf der tröpfelnden Leitung rum.
Nichts wird aber dadurch besser, das was schon im Glas ist jetzt wegzuschütten und einen neuen tröpfelnden Hahn zu suchen. Der nächste Hahn wird nicht schneller tröpfeln.
Natürlich könnte man als Gesetzgeber auch alles freigeben und Datenschutz, Rechtslage und Ärzteschaft umgehen. Dann wird CGM, TSystems etc.. durch Google & Facebook geschluckt. Ist das gewollt?
Dürfte wieder über 50 € laufen.
CGM hat als erste Firma die gematik Zulassung erhalten und hat laut Präsentation zum Q.3 Ergebnis bis zu 500 ausgebildete Techniker, welche in den Startlöchern stehen und sofort loslegen können den gematik-Router inkl. Lesegerät bei den Kunden zu installieren.
Ca. 3.500 € kostet das pro Praxis. Ca. 50.000 Praxen (Ärzte-und Zahnärzte) sind direkte CGM Kunden. Dazu kommen 120.000 weitere, die zwar nicht CGM Kunde sind aber das Equipment auch brauchen und aktuell keine Alternative haben, da vorerst nur CGM die gematik Zulassung hat. Ja, und die ca. 2.000 Krankenhäuser, 1.000 Rehakliniken und einige Zehntausend Apotheken müssen auch angebunden werden.
So rein vom Papier her klingt das, als würde CGM
in naher Zukunft aus dem Gelddrucken nicht mehr rauskommen und die Aktie müsste durch die Decke geh'n.
Aber irgendwie glaube ich nicht ganz dran....klingt alles zu schön um wahr zu sein! Mal abwarten was man nächste Woche auf der Medica Messe in Düsseldorf so hört......
Das Interesse am Kauf von Agfa war m.E.mehr ein PR-Gag. Klar, würde das Krankenhaus-Business gut zu CGM passen. Aber eigentlich war jedem klar, dass CGM Agfa nie wirklich kaufen wollte, da min. 50% des Agfa-Business nichts mit dem CGM Business zu tun haben. Natürlich hätte man das abspalten und weiterverkaufen können....aber das sagt sich immer so leicht. Im Alltag sieht das aber anders aus und hätte w'lich zu viele Ressourcen gebunden und das Kerngeschäft von CGM gelähmt.
Bei der Einführung der egK wird es mehr als nur ein paar Probleme geben.....ich befürchte, dass es eher so ausgehen könnte wie mit dem Berliner Flughafen oder zumindest der Hamburger Elbphilharmonie. Da wird es mehr als nur ein paar Verzögerungen geben.
Vom Grundprinzip mag die TI für CGM optimal passen ....es gibt im deutschen Gesundheitswesen zumindest keine Firma, die dafür besser aufgestellt wäre. Aber es ist ein Mammutprojekt und CGM ist keine Projektfirma! Die Firma kommt vom klassischen Produktverkauf - Standardsoftwarepaket für Arztpraxen: Schnell Installieren, ein bisschen Schulung, fertig.
Die TI funktioniert aber ganz anders. Da werden noch Probleme auf CGM zukommen, die aktuell nicht abschätzbar sind. Daher kann der Kurs ggf. noch weiter runtergehen.....und die Umsatzprognose für 2018 steht auf wackeligen Beinen.
Aber wenn die Börse eins nicht hat - dann Geduld! Werden avisierte Ziele nicht erreicht und verzögern sich Dinge strafen Anleger gnadenlos ab! Zumal das gesamte gematik Projekt schon jetzt min. 2-3 Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinterher läuft. Bei weiteren Verzögerungen - und die werden kommen, darauf wette ich gerne einen vierstelligen Betrag - wird sich das bei Umsatz und im Aktienkurs von CGM niederschlagen.
Ok, der Berliner Flughafen mag ein Extrembsp. sein. Natürlich hat CGM ein paar fähige Köpfe im Management (ich kenne ja einige davon persönlich)......aber nochmals: Die TI ist ein Megaprojekt, wo unzählige Akteure unter einen Hut gebracht werden müssen. Keiner hat bis dato etwas vergleichbares gemacht. Das CGM Geschäftsmodell seit jeher ist: Eine Standardsoftware, deren Plattform größtenteils in den 90igern entwickelt wurde, an eine Arztpraxis zu verkaufen. Das kann jeder Azubi im 2.Lehrjahr installieren. Die Software-Schulungen dazu führen meist ehemalige Arzthelferinnen durch.
Das ist schon was vollkommen anderes als dieses TI Projekt.
FRANKFURT (dpa-AFX Analyser) - Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) hat das Kursziel für Compugroup nach einem am Vortag bekanntgegebenen Ausblick auf 2018 von 62 auf 60 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Jahresziele des Software-Anbieters für die Gesundheitsbranche hätten ihre und die Markterwartungen deutlich verfehlt, schrieb Analystin Victoria Kruchevska in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sie sehe aber dennoch keine Kehrtwende mit Blick auf ihre Anlageempfehlung, sondern bei deshalb fallenden Kursen vielmehr eine Kaufgelegenheit
Die 50 waren bisher ein starker Widerstand und müssten demnach eine gute Unterstützung sein
Freitag, 26.01.2018 09:02 von dpa-AFX
LONDON (dpa-AFX Analyser) - Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Compugroup nach einem Ausblick auf 2018 von 61 auf 60 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Prognose des Softwareanbieters für Ärzte für den operativen Gewinn (Ebitda) liege um 7 Prozent unter seiner Annahme, schrieb Analyst Richard Latz in einer am Freitag vorliegenden Studie. Deutsche Ärzte schienen bei der Einführung einer Telematik-Infrastruktur noch etwas zögerlich zu sein./bek/zb Datum der Analyse: 26.01.2018 Hinweis: Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenkonflikten im Sinne von § 34 b WpHG für das genannte Analysten-Haus finden Sie unter http://web.dpa-
Die 60 Euro scheinen magisch zu sein
Warburg hebt Ziel für Compugroup Medical auf 58 Euro - 'Buy'
Freitag, 26.01.2018 12:13 von dpa-AFX
HAMBURG (dpa-AFX Analyser) - Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Compugroup von 56 auf 58 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Ausblick des auf Arztpraxen spezialisierten Software-Anbieters auf 2018 bestätige seine Annahmen, schrieb Analyst Andreas Wolf in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Digitalisierung der deutschen Gesundheitsbranche verlaufe planmäßig. Vor diesem Hintergrund biete sich bei der Aktie nach dem jüngsten Kursrückgang eine Einstiegsgelegenheit
Dritte positive Analystenmeinung nach dem Prognosedisaster und nun reagiert der Kurs und dreht knapp über der Unterstützung