Israel plant massiven Militärschlag


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Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48
Eröffnet am:27.06.06 08:58von: börsenfüxleinAnzahl Beiträge:4.66
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18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinNasrallah wird zur Ikone (focus)

 
  
    #2426
08.08.06 18:17
Sajjed Hassan Nasrallah wird in Syrien so gefeiert wie Fußballer oder Popstars im Westen.

In Tarek Otabaschis Plattenladen in Damaskus gehen Tonträger mit seinen Reden – untermalt mit Marschmusik – weg wie warme Semmeln. Auch sonst haben Fanartikel des vollbärtigen Nasrallah Konjunktur: Das Bild des 46-jährigen schiitischen Geistlichen ziert T-Shirts ebenso wie Schlüsselanhänger, Autos, Motorräder der Verkehrspolizei, Regierungsgebäude und sogar die Notaufnahmen von Krankenhäusern.
 
Kinder rufen: „Nasrallah, Nasrallah!“

„Ich habe die Nachfrage völlig falsch eingeschätzt. Die CDs sind bereits ausverkauft, ich habe nur noch Tonbänder“, sagt Otabaschi über seinen jüngsten Verkaufsschlager. Spätestens seit der israelischen Offensive gegen die Hisbollah im Libanon ist deren Führer in Syrien zur Ikone geworden. Kinder in einem Park im Zentrum von Damaskus heben die Hände und lassen ihren Helden mit „Nasrallah-Nasrallah“-Rufen hoch leben. Im Nachtclub „Laterna“ ertönen neben der üblichen Tanzmusik neuerdings auch Hisbollah-Klänge. Nicht nur Otabaschi, sondern auch andere Geschäftsleute berichten von einer schwunghaft gestiegenen Nachfrage nach Hisbollah-Devotionalien.

Plakat mit Raketeneinschlag in israelisches Schiff

Nahezu jedes Mal, wenn der Hisbollah ein – wie es heißt – Überraschungsschlag gegen Israel gelingt, kommen neue Produkte auf den Markt. Der jüngste Renner in Mohammed Alis Andenkenladen ist ein Plakat, das den Einschlag einer Hisbollah-Rakete in ein vor der libanesischen Küste liegendes israelisches Kriegsschiff zeigt. Ali verkauft zwar seit Mitte der 90er-Jahre Nasrallah-Artikel, so viele wie jetzt ist er aber noch nie los geworden.

„Meine Kunden gehören allen religiösen Richtungen an. Nasrallah ist der einzige lebende arabische Führer, der wirklich etwas erreicht hat. Er hat den Südlibanon von Israel befreit“, benennt Ali Gründe für den Verkaufserfolg. Was hätten dagegen andere arabische Spitzenpolitiker erreicht, deren Bilder in Kairo und Amman hingen? „Wir Syrer zehren noch immer von den Erfolge des Krieges gegen Israel von 1973 – und den haben wir nicht einmal gewonnen“, ergänzt Ali.

In einem anderen Plattenladen in Alt-Damaskus können Kunden in einem Gästebuch ihren Gefühlen freien Lauf lassen. „Wenn die Waffen sprechen, versinken Arabiens Führer in Schweigen“, hat ein Unbekannter geschrieben.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinAnnan sieht Verstöße gegen das Völkerrecht (focus)

 
  
    #2427
08.08.06 18:18
Der UN-Generalsekretär will mögliche Völkerrechtsverletzungen im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah eingehend untersuchen lassen.

Die Auswirkungen der Kämpfe auf die Zivilbevölkerung in beiden Ländern seien so schwerwiegend, dass eine Erhebung möglicher Verstöße nötig sei, sagte Kofi Annan am Montag Abend (Ortszeit) in New York bei der Vorstellung eines Berichts über den israelischen Luftangriff auf das südlibanesische Dorf Kana.

Der UN-Sicherheitsrat hatte den Generalsekretär mit einer Untersuchung des Bombardements beauftragt, bei dem nach ersten libanesischen Angaben mindestens 54 Menschen umgekommen sein sollen. Später gab die libanesische Regierung die Zahl der gefundenen Leichen aber mit 28 an, davon 14 Kinder. Allerdings könne die Zahl der Toten mit der Fortsetzung der Bergungsarbeiten noch steigen.

Israel bedauerte den Angriff in der vergangenen Woche, beschuldigte aber die Hisbollah, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Libanesische Behörden haben nach eigenen Angaben jedoch keine Anzeichen für Hisbollah-Aktivitäten in dem bombardierten Haus oder für den Abschuss von Raketen der Miliz aus der Umgebung gefunden.

Angriffe auf 80 Ziele

Israel setzte unterdessen seine Angriffe auf Ziele im Libanon am 28. Tag in Folge fort. Die Luftwaffe griff nach israelischen Medienberichten am Dienstag etwa 80 Ziele an. Darunter seien rund 40 Gebäude der radikal-islamischen Hisbollah und mehr als 30 Straßen gewesen. Schwere Kämpfe habe es auch wieder in Südlibanon gegeben.

Steinmeier nach Beirut

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) brach unterdessen zu seiner zweiten Nahost-Reise seit Beginn der Kriegshandlungen vor fast vier Wochen auf. Er wird im Libanon, in Israel und den Palästinensergebieten für den Entwurf der Libanon-Resolution des UN-Sicherheitsrates werben. Erste Station ist Beirut, wo Steinmeier am Nachmittag mit dem libanesischen Regierungschef Fuad Siniora zusammentreffen wird.

Die libanesische Regierung hatte am Montag Abend einen eigenen Friedensplan vorgelegt. Danach sollen die israelischen Streitkräfte im Süden des Landes durch 15 000 libanesische Soldaten abgelöst werden. Der Libanon kritisiert vor allem, dass ein französisch-amerikanischer Entwurf für eine UN-Resolution keinen vollständigen Rückzug Israels aus dem Libanon vorsieht. Israels UN-Botschafter Dan Gillerman lehnte den libanesischen Plan umgehend als zu gefährlich ab. Israel werde Südlibanon „erst dann verlassen, wenn eine robuste und brauchbare internationale Truppe dort im Einsatz ist“.

 

56 Postings, 6692 Tage Bobbele 99hurra,

 
  
    #2428
4
08.08.06 18:21
die kopieranstalt hat wieder den betrieb aufgenommen!  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinSteinmeier sieht gute Chancen für Waffenruhe

 
  
    #2429
08.08.06 18:22
Steinmeier sieht gute Chancen für eine Waffenruhe (spiegel)

Außenminister Steinmeier hat sich zum Auftakt seiner Nahost-Reise hoffnungsvoll für eine diplomatische Lösung der Krise gezeigt. Eine Verständigung im Sicherheitsrat sei nun möglich, sagte er. Russland stellte am Morgen klar, den jetzigen Resolutions-Entwurf in keinem Fall unterschreiben zu wollen.


New York/Berlin - Frank-Walter Steinmeier zeigte sich am Morgen optimistisch: "Jetzt scheint eine Verständigung zwischen den Mitgliedern des Uno-Sicherheitsrats" über die Resolution erreicht, sagte er vor seinem Abflug in Richtung Libanon im ZDF-Morgenmagazin. "Und deshalb kommt es jetzt darauf an, in den Ländern der Region für die notwendige Akzeptanz zu werben. Das ist Sinn meiner erneuten Reise in den Nahen Osten." Mit der Uno-Resolution, die noch in dieser Woche zur Abstimmung gestellt werde, "besteht eine wirkliche Chance für eine dringend notwendige Waffenruhe im Nahen Osten", sagte Steinmeier weiter.


Video: Reuters
Zum Auftakt seiner Nahost-Reise trifft Steinmeier in Beirut den libanesischen Ministerpräsident Fuad Siniora, Außenminister Fausi Salluch und Parlamentspräsident Nabih Berri. Nach einem Kurzbesuch in Zypern sind morgen in Jerusalem Beratungen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, Außenministerin Zipi Livni und Verteidigungsminister Amir Perez geplant. Zum Abschluss der Reise ist am Donnerstag in Ramallah eine Begegnung mit Palästinerpräsident Mahmud Abbas vorgesehen.

In New York hatte es in der vergangenen Nacht erneut eine rege Suche nach einer diplomatischen Lösung gegeben. Durch den Friedensplan der libanesischen Regierung erhielt die Hoffnung wieder Nahrung. Uno-Generalsekretär Kofi Annan ließ sich vom Gesandten des libanesischen Ministerrates, Tarek Mitri, über das Angebot seiner Regierung unterrichten. Beirut hatte gestern Abend angekündigt, die israelischen Streitkräfte im Süden des Landes durch 15.000 eigene Soldaten ablösen zu wollen. Sie sollen weitere Raketenangriffe der Hisbollah auf israelisches Gebiet verhindern. Laut dem libanesischen Verteidigungsminister Elias Murr stimmten auch die Kabinettsmitglieder der Hisbollah einer libanesischen Truppenpräsenz in dem Gebiet zu, in dem ihre Miliz bisher praktisch freie Hand hatte. Bisher hatte sie eine entsprechende, zwei Jahre alte Forderung des Uno-Sicherheitsrats stets abgelehnt.

Die Delegation der Arabischen Liga unter ihrem Generalsekretär Amr Mussa will Beiruts Position heute Abend bei einer offenen Debatte im Sicherheitsrat Nachdruck verleihen.

Israels Uno-Botschafter Dan Gillerman lehnte den Plan jedoch als zu gefährlich ab. Israel werde Südlibanon "erst dann verlassen, wenn eine robuste und brauchbare internationale Truppe dort im Einsatz ist". Es sei zu riskant, ein Vakuum im Grenzgebiet zu hinterlassen, das nur wieder von den Hisbollah-Milizen ausgenutzt würde, erklärte der Diplomat in einem CNN-Interview. Sowie die geplante internationale Truppe vor Ort sei, werde sein Land "nicht eine Sekunde länger" im Libanon bleiben, versicherte Gillerman.

Die USA und Frankreich nahmen angesichts der neuen Entwicklung die Verhandlungen über ihren Text für eine erste Libanon-Resolution wieder auf. Der amerikanische Uno-Botschafter John Bolton und sein französischer Amtskollege Jean-Marc de La Sablière berieten gut eineinhalb Stunden über Libanons Absage an ihren Resolutionsentwurf. Wegen scharfer Kritik der arabischen Welt an dem Papier sind die Autoren zu Kompromissen bereit. De La Sabliere sagte, es werde wohl noch Änderungen an den Entwurf geben: "Wir müssen die Bedenken aller berücksichtigen."

Russland erklärte am Morgen, die Resolution in ihrer jetzigen Fassung abzulehnen. Sein Land könne keine Entschließung unterstützen, die für die libanesische Regierung "nutzlos" sei, sagte Uno-Botschafter Witali Tschurkin in einem Interview mit dem russischen Fernsehsender "Westi".

Der Libanon kritisiert an dem Entwurf vor allem, dass dieser keinen vollständigen Rückzug Israels aus dem Libanon vorsieht. Die Regierung in Beirut will in eine Uno-Resolution zudem auch die offene Frage der Scheba-Farmen im Dreiländereck Israel-Libanon-Syrien einschließen. In dem rund 25 Quadratkilometer großen Gebiet sollten Uno-Truppen stationiert werden, bis der genaue Grenzverlauf festgelegt sei, heißt es in einem Änderungsantrag. Derzeit werden die Scheba-Farmen von Israel kontrolliert. Nach dem israelischen Abzug aus dem Libanon im Jahr 2000 stellte die Uno fest, dass es sich bei dem Gebiet um syrisches Territorium handelt und nicht um libanesisches. Das sieht die Hisbollah jedoch ganz anders. Sie begründet ihre Provokationen gegen Israel damit, dass das Nachbarland mit den Scheba-Farmen nach wie vor libanesisches Gebiet besetzt halte.


Politische Beobachter gehen davon aus, dass die Hisbollah die Frage der Scheba-Farmen als Vorwand nutzt, um den Konflikt mit Israel am Kochen zu halten - zumal die libanesische Regierung die von der Uno vorgeschlagene Grenzregelung bis zu einer späteren Einigung mit Syrien akzeptierte.

Die Erwägung der libanesischen Alternativvorschläge dürfte die Verabschiedung der Resolution weiter verzögern, hieß es in New Yorks diplomatischen Kreisen. Demnach wird mit dem Votum nicht mehr vor Mittwoch oder Donnerstag gerechnet.

Die Zeit drängt: In den fast vier Wochen seit Beginn der Kämpfe starben auf beiden Seiten mehr als tausend Menschen, mehr als 3000 wurden verletzt. Fast eine Million Menschen mussten flüchten. Die Kämpfe werden zunehmend härter. Allein gestern Abend starben bei einem israelischen Luftangriff auf einen schiitischen Vorort von Beirut mindestens 20 Menschen. Nach Angaben der amtlichen libanesischen Nachrichtenagentur ANI wurden 50 Einwohner verletzt und 25 weitere als vermisst gemeldet. Ein mehrstöckiges Wohnhaus stürzte zusammen; ein benachbartes Haus sowie eine Moschee gerieten in Brand. Der Angriff traf die Bewohner völlig unvorbereitet, da das Viertel bisher verschont geblieben war. Gleichzeitig verhängte die israelische Armee über den Süden des Landes eine Ausgangssperre.



In der Nacht und am Morgen setzte die Luftwaffe ihre Angriffe auf den Libanon fort. Israelischen Medienberichten zufolge wurden etwa 80 Ziele angegriffen. Darunter seien 42 Gebäude der radikalislamischen Hisbollah gewesen. Mehr als 30 Straßen und sechs Raketenwerfer seien ins Visier genommen worden.

Hilfsorganisationen haben nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) gestern keine Genehmigung für die Verteilung von Lebensmitteln und medizinischen Versorgungsgütern im südlichen Libanon erhalten. Israel habe sozusagen eine Blockade über Teile das Grenzgebiet verhängt, sagte IKRK-Sprecher Roland Huguenin in Tyrus. So hätten die Militärbehörden entgegen früheren Zusagen keine Sicherheitsgarantien abgegeben. Schon seit zwei Tagen seien deshalb keine Hilfstransporte mehr möglich gewesen.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein"Heul nicht; handle "...(spiegel)

 
  
    #2430
08.08.06 18:23
ISRAELS BOTSCHAFT AN SINIORA

"Heul nicht, handle!"

Der Tränenausbruch des libanesischen Regierungschefs Siniora ruft in Israel wenig Rührung hervor. Außenministerin Livni wertete Sinioras öffentliche Trauer gar als Zeichen von Schwäche. Statt zu weinen, solle der Premier endlich für eine bessere Zukunft seines Landes arbeiten.


Tel Aviv - Es waren bewegende Bilder, die gestern von Beirut aus um die Welt gingen. Während er die verheerenden Kriegsfolgen für sein Land beschrieb, rang Fuad Siniora, Ministerpräsident des Libanon, beim Krisentreffen arabischer Außenminister um Fassung. "Der Libanon darf nicht länger ein Schlachtfeld für die Kämpfe anderer sein, wie auch immer die Rechtfertigungen lauten", rief er den Gästen mit stockender Stimme zu, dann verlor er den Kampf gegen die Tränen, nahm die Brille ab und rieb sich mit einem weißen Taschentuch die Augen. Die arabischen Außenminister spendeten dem leidenden Regierungschef lang anhaltenden Beifall.

Für derlei Rührung hat die israelische Führung wenig Verständnis. Israels Außenministerin Zipi Livni kritisierte Siniora heute für dessen öffentlichen Tränenausbruch und forderte ihn stattdessen zum Handeln auf. Während einer Ansprache im Parlament in Jerusalem sagte Livni, Siniora solle "seine Tränen trocknen und zu handeln beginnen, um für die Bürger, über die er weint, eine bessere Zukunft zu schaffen".

"Ich habe Siniora weinen sehen, auch wir weinen um unsere Toten", sagte Livni. Israel zahle den Preis für die Schwäche der libanesischen Regierung, so die Außenministerin, ebenso wie die libanesische Bevölkerung. "Siniora benutzt seine Schwäche, um die internationale Gemeinschaft dazu aufzurufen, ihn zu stärken", sagte Livni. Verständnis für diese Schwäche bedeute letztlich eine Stärkung der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz, meinte Livni.

Livni sagte, die Zukunft hänge zu wesentlichen Anteilen von den Entscheidungen Sinioras ab. Die libanesische Regierung hatte gestern erstmals angeboten, nach einem sofortigen Waffenstillstand und einem Abzug der israelischen Truppen 15.000 Soldaten im Süden des Landes zu stationieren, um weitere Raketenangriffe der Hisbollah auf israelisches Gebiet zu verhindern.

Israels Regierungschef Ehud Olmert nannte den libanesischen Plan einen "interessanten Schritt", entscheidend sei aber die "Entfernung der Hisbollah". Israel hat bislang betont, den Südlibanon erst nach Ankunft einer internationalen Truppe mit robustem Mandat - also mit der Befugnis zur Gewaltanwendung - verlassen zu wollen und eine Demilitarisierung des Südlibanon gefordert.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) begrüßte das Angebot der libanesischen Regierung zur Truppenentsendung. Das sei ein Beitrag zur Stärkung der Regierung in Beirut und auch ein Beitrag zur Entwicklung eines unabhängigen, demokratischen und starken Libanon, sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit Siniora heute in Beirut.

Frankreich will libanesischen Plan berücksichtigen

Unterstützung für den Vorschlag Sinioras kam auch aus Paris. Frankreich rief den Uno-Sicherheitsrat auf, bei seiner Resolution zum Libanonkonflikt den Plan Beiruts zur Entsendung von Soldaten in das Grenzgebiet zu berücksichtigen. Die Beiruter Initiative zeige "den Willen der Gesamtheit der libanesischen Parteien, die libanesische Regierung in die Lage zu versetzen, ihre Souveränität auf dem gesamten Staatsgebiet auszuüben", erklärte Außenminister Philippe Douste-Blazy. Frankreich unterstütze "dieses sehr bedeutende politische Faktum", mit dem "der Kontext der laufenden Gespräche in New York geändert" werde.

Gestern hatte Douste-Blazy die USA aufgerufen, den gemeinsam erarbeiteten Entwurf einer Uno-Resolution nachzubessern, um mehr auf die Forderungen der Araber einzugehen. Der Text stößt bislang auch auf russischen Widerstand. Sein Land könne keine Resolution unterstützen, die für die Regierung in Beirut "nutzlos" sei, sagte der Uno-Botschafter Russlands, Witali Tschurkin, heute in einem Interview mit dem russischen Fernsehsender Westi.

Bislang fordert der Textentwurf "eine vollständige Einstellung der Feindseligkeiten", genauer "aller Angriffe der Hisbollah" und "aller militärischen Offensivoperationen Israels". Ein konkreter Zeitpunkt für die Einstellung der Kämpfe wird in dem Resolutionsentwurf nicht genannt, die Forderung nach "sofortiger Einstellung" hatten die USA verhindert.

Zudem verlangt der Entwurf die "strikte Achtung der Souveränität und territorialen Integrität Israels und des Libanons", die "Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon" entsprechend der Resolution 1559 vom September 2004 sowie ein Waffenembargo und die Entsendung einer internationalen Truppe unter Uno-Mandat. Es dürfe gemäß Resolution 1559 auch "keine andere Autorität" im Libanon mehr geben, als die des Staates selbst. Libanesische Soldaten und Uno-Einheiten sollten eine Pufferzone südlich des Litani-Flusses kontrollieren.

Steinmeier auf Nahost-Reise

Steinmeier wirbt derzeit auf seiner Reise durch den Nahen Osten "für die notwendige Akzeptanz" der Resolution. Der Entwurf bietet seiner Einschätzung nach eine "gute und realistische Grundlage" für eine Stabilisierung in der Region. "Wir unterstützen die andauernden Bemühungen, eine möglichst breite Mehrheit für diese Resolution zu erzielen, und ich hoffe, dass diese möglichst bald erfolgreich sein werden", sagte der Außenminister.

Siniora forderte die internationale Staatengemeinschaft heute auf, bei ihren Bemühungen für ein Ende des Krieges kein Stückwerk zu produzieren. Der Libanon befinde sich derzeit in einer "katastrophalen Lage" und sei deshalb darauf angewiesen, dass eine "dauerhafte und umfassende Lösung" für die Wurzeln des Konfliktes gefunden werde, sagte der Ministerpräsident in einem Interview mit dem Nachrichtensender al-Arabija.

Dazu gehöre auch ein Abzug der israelischen Armee aus dem besetzten Gebiet der Schebaa-Farmen. Dort sollten Soldaten der Uno-Beobachtertruppe Unifil stationiert werden. Syrien und der Libanon hätten sich darauf geeinigt, dass der Grenzverlauf dann später festgelegt werden könne.

Die Hisbollah behauptet, das Schebaa-Gebiet, dass die israelische Armee nach ihrem Abzug aus dem Südlibanon 2000 weiter besetzt gehalten hatte, sei nicht syrisches, sondern libanesisches Staatsgebiet. Damit rechtfertigt sie ihren Kampf gegen Israel als "Befreiungskampf". Siniora forderte zudem die Regierung in Damaskus auf, "sich daran zu gewöhnen, dass der Libanon ein unabhängiges Land ist". Die syrische Führung unter Präsident Baschar al-Assad gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Hisbollah.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein"David und der unsichtbare Feind" (spiegel)

 
  
    #2431
08.08.06 18:25
David und der unsichtbare Feind

Aus Haifa berichtet Alexander Schwabe

Bis zu ihrem Rückzug vor sechs Jahren diente Sergeant David Cohen der israelischen Armee im Libanon. Täglich war er dort mit der Hisbollah konfrontiert und weiß um die Kampfkraft der schiitischen Miliz: gut ausgebildet, modern ausgerüstet - und nahezu unsichtbar.


Haifa - David Cohen* verließ als einer der letzten Soldaten der israelischen Armee im Sommer 2000 den Libanon. Mit einem guten Gefühl. Denn er war der Ansicht, sein Land gebe eine sinnlose Besatzung auf. "Wir waren da, um von der Hisbollah beschossen zu werden", sagt der 27-Jährige, der mit 19 als Sergeant zwei Jahre lang in einem Beobachterposten saß und zehn Soldaten befehligte. "Wir alle waren der Meinung, dass es keinen guten Grund für unseren Einsatz gab", sagt Cohen, "wir waren kaum im Gelände unterwegs, hatten uns in unseren Stellungen verschanzt und beobachteten die Bewegungen des Gegners." Diesen, so sagt er, könne man auch aus der Luft observieren; das sei viel effektiver.

Ein israelischer Soldat überquert am 24. Mai 2000 die Grenze vom Libanon nach Israel: "Sie sind inzwischen mehr geworden"
Während seines zweijährigen Einsatzes im Libanon lernte Cohen viel über die Hisbollah - aus eigener Erfahrung. Zwei Jahre im Angesicht des Gegners, da erfährt man, wie er operiert, da kennt man dessen Stärke. Cohen hat großen Respekt vor der schiitischen Miliz. "Die Hisbollah ist extrem stark", sagt er, "sie ist die stärkste Guerilla-Armee der Welt."

"Die größte Schwierigkeit ist, dass sie für uns kaum erkennbar ist", sagt Cohen. Wer ist Hisbollah-Kämpfer, wer nicht? Ihre Uniformen trügen sie nur nachts, um getarnt zu sein. "Am Tag gehen Hisbollah-Kämpfer in zivil." Das Hauptproblem sei, dass sie gänzlich im Volk aufgingen. Auch während des jetzigen Feldzugs der Israelis hätten die Milizen diesen unschätzbaren Vorteil: "Sie entscheiden, wann sie Soldat und wann sie Zivilisten sind."

Kampfunterricht in der Grundschule

Der seiner Einschätzung nach einzige Unterschied zu der Zeit, als er im Libanon war: "Sie sind inzwischen mehr geworden." In jeder Schule, von der Grundschule bis zum Gymnasium, seien die Aktivisten der Gotteskrieger präsent. In den meist abgegrenzten Schulhöfen werde Kampfunterricht erteilt, erzählt Cohen. So rekrutiere die Hisbollah ihre Kämpfer. Hinzu kämen später Trainingscamps in Iran oder Syrien. "Das sind gut ausgebildete Soldaten", sagt Cohen - man geht von rund 3000 Hardcore-Kämpfern aus.

"Wir haben die Hisbollah stark gemacht", urteilt der Zivilist, der seit sechs Jahren nicht mehr in der Armee ist, "wir dachten, wir könnten die Hisbollah ersticken, doch das Konzept ging nicht auf, sie wurden immer stärker, um uns zu vertreiben." Als der damalige Premierminister Ehud Barak 2000 den Befehl für den Abzug gab, habe die Hisbollah dies als einen Sieg über die Zionisten gefeiert - und gleichzeitig ihre Strategie geändert: "Anstatt uns aus dem Libanon zu vertreiben, versuchen sie nun, uns aus der ganzen Region zu jagen."

In den vergangenen sechs Jahren seit dem Abzug der Israelis aus dem Libanon hatten die schiitischen Gotteskrieger viel Zeit, um aufzurüsten. Brigadegeneral Josi Kuperwasser, bis vor kurzem Chef der Aufklärungsanalyse bei der israelischen Armee, sagte jüngst auf einer Pressekonferenz, die Hisbollah sei mit modernen Hightech-Waffen ausgerüstet. Die Miliz habe jede Menge Kriegsmaterial aus Iran und Syrien bezogen.

Die Feinde Israels hätten nicht einmal Skrupel gehabt, so der Geheimdienstler, Flugzeuge aus Syrien, die nach dem großen Erdbeben im iranischen Bam mit rund 35.000 Toten im Dezember 2003 Hilfsgüter ins Krisengebiet geflogen hätten, vollgeladen mit modernen Waffen zurückkehren zu lassen. Unter anderem seien so Zelzal-Langstreckenraketen nach Syrien gebracht worden, von wo aus sie an die Hisbollah weitergegeben worden seien.

Versteckt im Tunnelnetz

Auch Kuperwasser sagt, dass die israelische Armee ein großes Problem damit habe, Hisbollah-Kämpfer auszumachen. Die Guerilla-Truppe verfügt über ein Tunnelnetz, das die Israelis teils angelegt haben, und das die Hisbollah ausgebaut hat. So tauchten plötzlich Kämpfer wie aus dem Nichts auf, feuerten ihre Rakete ab und verschwänden wieder im Erdboden, so Kuperwasser.


Vor allem zerstörerische Anti-Panzer-Raketen sind beim israelischen Militär gefürchtet. Die "New York Times" zitierte jüngst israelische Panzerkommandeure, die aus dem Libanon-Einsatz zurückkamen. Demnach zerstören 20 Prozent der in Russland produzierten und von der Hisbollah abgefeuerten Anti-Panzer-Raketen ihr Ziel. Selbst ihr bester Panzer, der Merkava, sei vor diesen Geschossen nicht sicher.

David Cohen kennt die Durchschlagskraft der gegnerischen Waffen aus eigener Erfahrung. "Wir fuhren im Konvoi zu unserem Posten, plötzlich ging zwei Wagen vor mir eine Bombe hoch. Zwei Kameraden kamen ums Leben. Dann begannen sie mit Raketen auf uns zu schießen." Cohen erinnert sich an einen weiteren Angriff. "Im September 1999 bekamen wir die Information, dass einer ihrer Kämpfer aus Iran zurück sei, ein Spezialist für Anti-Panzer-Raketen. Dieser Mann griff unseren Beobachtungsposten an. Er hatte extrem gute Treffer. Drei unserer Leute wurden getötet."

Auch jetzt wieder müssen die Israelis mit Verlusten leben. Beim aktuellen Feldzug fielen nach Armee-Angaben bisher 62 israelische Soldaten, 36 Zivilisten kamen ums Leben. Dass die Hisbollah auch nach vier Wochen intensiven Bombardements und trotz des Einsatzes von Bodentruppen noch nicht einmal ansatzweise besiegt ist, zeigt sich schon darin, dass der Beschuss Israels durch die Gotteskrieger zugenommen hat. In den Städten Nordisraels inklusive Haifas, der drittgrößten Stadt des Landes, heulen täglich mehrmals die Sirenen wegen Bombenalarms.



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18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinauch Solana will dt. Beteiligung an UN-Truppe...

 
  
    #2432
08.08.06 18:29
Berlin (Reuters) - Nach Israels Regierungschef Ehud Olmert hat auch der EU-Außenbeauftragte Javier Solana für eine deutsche Beteiligung an einer UN-Stabilisierungstruppe im Süden des Libanon plädiert.

"Sobald ein kompletter UN-Rahmen beschlossen ist, werde ich alle EU-Mitgliedsstaaten auffordern, sich an einer UN-Stabilisierungstruppe zu beteiligen - also auch Deutschland", sagte Solana der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) nach einem am Dienstag vorab veröffentlichten Bericht. Er werde in dieser Richtung unmittelbar nach der Entscheidung der Vereinten Nationen über die Resolution tätig werden.

Die Bundesregierung steht einer deutschen Beteiligung an einer solchen Truppe zurückhaltend gegenüber und hat diese Frage bislang offen gelassen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier bereist unterdessen die Krisenregion, um im Libanon und in Israel für die sich abzeichnende UN-Resolution zu werben. Diese dürfte nach seinen Worten noch in dieser Woche in New York beschlossen werden.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein"we will bomb moving vehicles" (CNN)

 
  
    #2433
08.08.06 18:31
BEIRUT, Lebanon (CNN) -- The Israeli military dropped leaflets Tuesday over the southern Lebanese city of Tyre, warning of stepped-up operations and urging people to stay off the roads or risk being a target.

The leaflet drop coincided with consideration by Israel's Security Cabinet of a possible expansion of the military offensive in southern Lebanon as well as with international efforts to bring the fighting to a halt.

CNN's Karl Penhaul reported Tuesday from Tyre that Israeli warplanes and artillery were pounding suspected Hezbollah positions south of the city.

Humanitarian aid workers said they fear a two-day bombardment six miles south of the city may be a prelude to a ground attack, Penhaul reported.

One of the leaflets, which a Lebanese Broadcasting Corp. reporter showed on the air, said that "terrorist elements ... are using you as human shields by launching rockets toward the state of Israel from your homes."

The translated leaflet continued, "All cars and of any type will be shelled if seen moving south of the Litani River because it will be considered a suspect of transferring rockets, military ammunitions and those causing destruction."

The warning is in effect for all residents south of the Litani River. Tyre is the largest city in that region.

The area has been a launching point for Hezbollah's rockets, more than 100 of which had been fired into northern Israel by Tuesday afternoon, Israeli police said. Many militants drive mobile launchers into cornfields, fire the rockets and then disappear, according to CNN's Brent Sadler.

Tyre has faced artillery fire and heavy bombardment from Israeli warships off the Lebanese coast.

On Monday, Israeli airstrikes destroyed the main road connecting Tyre to northern Lebanon.

Also destroyed was a makeshift bridge spanning the Litani River in Qasmiye, about six miles (10 kilometers) north of Tyre. The U.N. peacekeeping force, UNIFIL, said it was working with Lebanese authorities and the Israeli military to put up a temporary bridge there.

A spokesman for Doctors Without Borders said the destruction from airstrikes forced the aid group to bring supplies into Tyre by forming a human chain across the Litani.

The group runs a clinic in Tyre and has been sending in mobile teams to provide medical care and aid to civilians in the city.

The International Committee of the Red Cross was able to win "freedom of movement" for its convoys, which have been providing aid to people in the region, Red Cross spokesman Roland Huguenin-Benjamin said Tuesday.

Thousands of people are still believed to be living in shelters in southern Lebanon villages, Huguenin-Benjamin added. While the Red Cross is allowed to bring ships into the Lebanese ports of Tyre and Sidon, he said, damaged roads have hindered the delivery of aid into the countryside.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinumstrittene Rüstung für Israel (n-tv)

 
  
    #2434
08.08.06 18:32
Von Dingos und Delfinen
Umstrittene Rüstung für Israel

Israel demonstriert im Libanon militärische Stärke. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist das Land bestens gerüstet und rühmt sich, noch nie einen Krieg gegen seine arabischen Nachbarn verloren zu haben. Deutschland ist seit Jahrzehnten verlässlicher Rüstungspartner der Israelis. In ihren Panzern steckt jede Menge deutsche Technik, und im Mittelmeer schwimmen in deutschen Werften gebaute U-Boote.

Militärfachleute halten diese Ausfuhrpraxis für äußerst fragwürdig. Die Bundesregierung betont, der Schutz Israels gehöre wegen der historischen Verpflichtung zur deutschen Staatsräson. Noch vor Beginn der Kriegshandlungen im Libanon hatte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) bei einem Besuch in Tel Aviv versichert, trotz der strengen deutschen Rüstungsexportrichtlinien werde auch in Zukunft versucht, "Israel als bevorzugten Partner zu sehen".

Dagegen sagt die Expertin für Rüstungskontrolle, Margret Johannsen, die am renommierten Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) arbeitet, Lieferungen in den Nahen Osten widersprächen den deutschen und europäischen Richtlinien zum Export von Kriegswaffen. "In Krisen- und Kriegsgebiete exportiert man keine Waffen." Hoch problematisch seien Bauteile für den "Merkava"-Panzer, der in den besetzten Gebieten eingesetzt werde.

Diese Panzer sind auch Rückgrat der aktuellen Bodenoffensive der israelischen Armee im Südlibanon. Nach Angaben des Rüstungsexperten Otfried Nassauer sind Kanone, Getriebe und Motoren nahezu identisch mit denen des deutschen "Leopard 2"-Panzers. Das Getriebe werde von der Augsburger Renk AG geliefert, die Motoren von MTU Friedrichshafen entwickelt und bei einem US-Unternehmen in Lizenz zusammengebaut und nach Israel verschickt.

Ob die Kanonenrohre des "Merkava" direkt von der Düsseldorfer Rüstungsschmiede Rheinmetall oder über US-Lizenzproduktion nach Israel gelangten, sei unbekannt. "Für Lieferungen amerikanischer Generalunternehmer kann das devisenknappe Israel mit US-Militärhilfe zahlen", sagt Nassauer. Er leitet das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS).

Finanziell lukrativ sind für Israel auch U-Boote, die erheblich mit deutschen Steuergeldern finanziert werden. Drei Boote der "Delfin"-Klasse erhielt Israel zwischen 1998 und 2000. Besonders brisant ist die unbestätigte Vermutung von Experten, dass Israel die Boote umgerüstet haben könnte, um Atomwaffen abfeuern zu können.

Dennoch genehmigte Rot-Grün unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) kurz vor dem Machtwechsel in Berlin den Export von zwei weiteren U-Booten. Diese kosten zusammen rund eine Milliarde Euro, davon trägt der Steuerzahler bis zu 330 Millionen Euro. Das Werftenkonsortium ThyssenKrupp Marine Systems soll den Vertrag mit Israel inzwischen unterschrieben haben, die Baugenehmigung wurde nach Angaben des Wirtschaftsministeriums aber noch nicht beantragt.

Regierungskreisen zufolge besitzt Israel nun auch einen "Dingo". Der Bundessicherheitsrat soll im Juni der Lieferung des gepanzerten Kampffahrzeugs zu Testzwecken zugestimmt haben. Zuvor hatte Israel sich vergeblich bemüht, direkt oder über den Umweg USA rund 100 Fahrzeuge zu erhalten. Der wendige, minengeschützte "Dingo 2", der bis zu acht Soldaten transportiert, gilt für Einsätze in den Palästinensergebieten als bestens geeignet. Weil es mit den Genehmigungen nicht klappte, könnte die israelische Armee den Test-"Dingo" jetzt auseinander schrauben und nachbauen.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein"Israel tried to assassinat palästinien PM"

 
  
    #2435
08.08.06 18:35
aljazeera:

Palestinian officials accused Israel of trying to assassinate Prime Minister Ismail Haniya and his deputy by sending a poisonous package to the government, the BBC reported.

Four Palestinian government workers have been taken to a hospital in Ramallah early Monday after one of them opened a suspicious package addressed to Haniya.

Reports said the package, which was delivered to the Palestinian cabinet in Ramallah, contained an unknown substance that caused breathing difficulties and headaches to the workers.

Palestinian deputy Prime Minister Nasser al-Shaer accused Israel of trying to assassinate him and Haniya.

He added that the Palestinian government opened an investigation into the incident.

Israel’s secret intelligence agency, the Mossad, has assassinated several leaders of Palestinian resistance groups. And analysts say the Mossad's ability to poison has improved dramatically over the years.

Moreover, the Israeli government, which is determined to continue its policy of targeted killings, has vowed to assassinate top Hamas leaders after the resistance group won the Palestinian elections in January.

Avi Ditcher, a former head of the Shin Beth security service, even said that Ismail Haniya would be "a legitimate assassination target”.

Meanwhile, Israeli forces arrested a top member of the Palestinian parliament during an overnight raid in the occupied West Bank, officials said, according to Reuters news agency.

Fadl Hamdan, also a Hamas member, was detained when Israeli soldiers raided his house in Ramallah.

The arrest came a day after Israeli soldiers seized Aziz Dweik, speaker of the Palestinian parliament and a top Hamas leader.

Israel has detained more than 64 Hamas cabinet ministers, lawmakers and activists in the West Bank and East Jerusalem in the past six weeks.

The arrests were denounced by Ismael Haniya as “another crime of piracy by the (Israeli) occupation”.

They were equally condemned by President Mahmoud Abbas's office who called on the international community to intervene to secure the officials’ release.

"We urge the international community to help release the lawmakers and ministers who are held in Israeli jails," said Saeb Erekat, a top Abbas' aide.

In another development, Palestinian officials said a 13-year-old Palestinian boy was killed in southern Gaza in an Israeli air strike overnight as Israel continued to press its deadly assault in the strip.

Israeli occupation forces also killed an Islamic Jihad fighter near the West Bank town of Jenin on Sunday.

The Israeli offensive is aimed at pressuring the Hamas-led Palestinian government, whose armed wing is part of three other resistance groups who captured an Israeli soldier on June 25.

Hamas has said earlier that it would free the Israeli soldier if Israel agreed to release some of the Palestinian detainees held in its prisoners, specially women and children.

But Israel turned down Hamas’ offer, and continued its offensive in the Gaza Strip, which has so far killed more than 167 Palestinians, mostly civilians.


 

42940 Postings, 8625 Tage Dr.UdoBroemmeKlappt halt nicht immer so gut wie bei Arafat.

 
  
    #2436
08.08.06 18:56
<img

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinheute wieder mindestens 150 Raketeneinschläge in..

 
  
    #2437
08.08.06 18:59
Israel...


Sicherheitszone" bisher ohne Wirkung (orf)

Trotz "Sicherheitszone": Hisbollah verfügt weiter über beachtliches Arsenal.Trotz der seit Wochen andauernden Offensive im Libanon ist es den israelischen Streitkräften bisher nicht gelungen, den massiven Raketenbeschuss durch die radikale Hisbollah zu unterbinden.

Am Dienstag schlugen nach einem Bericht der Tageszeitung "Haaretz" erneut zumindest 150 Raketen des kurz reichenden russischen Typs Katjuscha in Nordisrael ein. 20 Geschoße trafen allein die Ortschaft Kirjat Schmona, mehrere Menschen wurden verletzt.


Raketenhagel seit Wochen
Zuvor waren am Sonntag bei dem seit Beginn der Kämpfe am 12. Juli schwersten Einzelangriff der radikalen Schiiten-Miliz in der Ortschaft Kfar Giladi zehn israelische Soldaten getötet worden. Getroffen wurde auch die Hafenstadt Haifa.


Insgesamt gingen in den letzen Wochen mehr als 2.500 Raketen unterschiedlicher Bauart, abgefeuert im Libanon, auf israelisches Territorium nieder.


"Schutzzone" soll Beschuss stoppen
Die israelische Armee begegnet dem anhaltenden Beschuss nahezu täglich mit massiven Luftangriffen auf vermutete Stellungen der Hisbollah im Libanon und der Durchsetzung einer "Sicherheitszone" jenseits der libanesischen Grenze.


Militär bleibt skeptisch
Israel habe der Hisbollah dabei in den vergangenen Wochen schwere Verluste zugefügt, wurde dazu am Montag der israelische Brigadegeneral Jossi Kuperwasser zitiert.


Trotzdem sei Israel seiner Ansicht nach noch weit entfernt von einem Sieg gegen die radikal-islamische Schiiten-Miliz. "Die Hisbollah zu vernichten ist nicht wie Pizzabestellen. Das braucht Zeit", so der hochrangige Militär.


Seiner Einschätzung nach besitzt die Hisbollah immer noch Tausende Kurzstrecken- und Hunderte Langstreckenraketen.


"Fahrverbotszone" und Schießbefehl
Am Montagabend hatte die israelische Armee zusätzlich eine "Fahrverbotszone" südlich des Litani-Flusses im Südlibanon verhängt.


Die Bewohner der Region wurden mittels Flugblättern aufgerufen, in dem Gebiet auf unbestimmte Zeit keine Fahrzeuge mehr zu benutzen. Es gelte Schießbefehl auf alle Fahrzeuge außer humanitäre Hilfstransporte, um, wie es hieß, die Hisbollah von ihrem Waffennachschub abzuschneiden. Der Litani verläuft rund 30 Kilometer nördlich der Grenze zu Israel und mündet nahe der Stadt Tyrus ins Mittelmeer.


Israel überlegt Evakuierungen
Parallel dazu überlegt Israel mittlerweile, besonders gefährdete Ortschaften im Norden des Landes zu evakuieren.


Die Regierung habe entschieden, dass die Einwohner im Norden einige Tage "Ferien in ganz Israel" machen sollten, sagte Staatssekretär Jisrael Maimon am Dienstag im israelischen Militärrundfunk.


Der Plan der Behörden sieht demnach die Unterbringung von 15.000 Menschen, die seit Beginn der Offensive in Schutzräumen lebten, in Hotels vor. Bisher wurden laut einer Erklärung der Behörden bereits 2.000 ältere Menschen in Hotels in sicheren Regionen untergebracht.


Besorgnis nach Drohung Nasrallahs
Die Millionenmetropole Tel Aviv hatte bereits vor dem Wochenende Vorkehrungen für einen eventuellen Beschuss durch die Hisbollah getroffen und ihre Bewohner auf eine Flucht in die Schutzräume vorbereitet.


Die Stadtverwaltung veröffentlichte am Freitag eine Liste mit den Bunkern und Schutzräumen, die für die 1,5 Mio. Einwohner zur Verfügung stehen. Nach Beginn des Konfliktes seien die Hinweise an die Bevölkerung aktualisiert worden, hieß es seitens des städtischen Katastrophenschutzes.


Vorausgegangen war der Maßnahme eine Drohung des Hisbollah-Chefs im Libanon, Hassan Nasrallah, die Raketenangriffe auf Israel auszuweiten.


Greift Ihr Beirut an, greifen wir Tel Aviv an"
Nasrallah hatte Israel in der Vorwoche mit einem Angriff auf Tel Aviv gedroht, sollte die israelische Luftwaffe das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut ins Visier nehmen.


"Wenn Ihr Beirut angreift, dann greifen wir Tel Aviv an, dazu sind wir in der Lage", so der seit dem Beginn der Kämpfe untergetauchte Hisbollah-Chef in einer Fernsehansprache, die vom Hisbollah-Sender el Manar ausgestrahlt wurde.


Angriffe reichen immer tiefer
Ohne diese Drohung wahr zu machen, beschoss die radikale Miliz am Wochenende die Stadt Hadera, die rund 90 Kilometer südlich der libanesischen Grenze und nur noch 40 Kilometer vor Tel Aviv liegt, mit Raketen.


Der Angriff untermauerte die Einschätzung, dass die Hisbollah doch über ein nicht zu geringes Arsenal auch an weit reichenden Raketen verfügt.


Während die russischen Katjuschas mit einer Reichweite von 17 bis 25 Kilometern eher in grenznahen Gebieten Schaden anrichten können, hat die Hisbollah nach Einschätzung von Militärexperten über 100 Raketen in ihrem Arsenal, die Metropolen wie Haifa und Tel Aviv erreichen könnten.


Das Raketenarsenal der Hisbollah
Zu diesen Geschoßen mit größerem Radius zählen die aus iranischer Produktion stammenden Fadschr-Typen ("Morgenröte"). Die Fadschr-3 könnte mit einer Reichweite von 45 Kilometern und einer Sprenglast von über 40 Kilogramm die Stadt Nazareth treffen.


Die Fadschr-5 fliegt mit der doppelten Ladung sogar 75 Kilometer weit, Raketen dieses Typs waren am Wochenende in Hadera eingeschlagen. Die Hisbollah verwendet für die Rakete den Namen "Chaibar".


Zu den größten Bedrohungen im Hisbollah-Arsenal gehört die ebenfalls iranische Silsal-2 ("Erdbeben"). Sie hat eine Reichweite von 200 Kilometern oder gar mehr und trägt 600 Kilo Sprengstoff. Auch wenn die Hisbollah aus dem Süden des Libanon vertrieben würde, könnte sie mit dem 8,50 Meter langen Geschoss im äußersten Fall sogar Jerusalem treffen.


 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinBlair erwartet baldige UN-Resolution...

 
  
    #2438
08.08.06 19:03
LONDON, England (CNN) -- UK Prime Minister Tony Blair said on Tuesday he hoped to see a U.N. resolution for a cease-fire in Lebanon agreed "by tomorrow" as he prepared to head off on holiday.

Speaking during a round of interviews before joining his family for their summer break, Blair insisted diplomats would "take account" of representations from the Lebanese government and other Arab states.

He also defended his handling of the crisis and refusal to call for an "immediate" cease-fire, saying he thought people could now see that it was a "complicated situation."

France and the United States have drafted a U.N. resolution calling for a cease-fire. Diplomats say they expect a second resolution that would call for Israel to withdraw troops from southern Lebanon and a foreign force to come to the area.

The Arab League, after a meeting in Beirut, said any resolution should call for Israel to pull out troops. Israel says it will not leave until an international force arrives.

Blair said: "We need to take account of the reasonable representations made by the Arab League and the Lebanese.

"We need to get the resolutions down tomorrow and then ... deal with the underlying problems."

Blair said that after the U.N. had mandated an international force, it would be crucial to restore the Lebanese government's control over the south of the country, which both sides were in favor of.

Blair said it was important to secure the cessation of hostilities as soon as possible in order to return to the Israeli-Palestine question which is "completely fundamental" to many of the issues in the Middle East.

Blair said he did not think British ground forces would be involved in the international stabilization force. He said Britain would be more involved in providing humanitarian aid and rebuilding Lebanon's infrastructure.

Blair has been much criticized at home, including by members of his ruling Labour Party, for backing the United States in resisting calls for an "immediate" cease-fire before an international force is agreed.

Like U.S. President George W. Bush, Blair says a cease-fire by itself would not last.

Blair, who put off his summer holiday last week over the Lebanon crisis, said he would leave later on Tuesday.

"I think I've done all I can possibly do. I put off going away for a few days because I think it's necessary for all of us in the international community to come together and get the basis for an agreement. We've done that now," he said.

 

695 Postings, 6960 Tage von WutzlebenProgrammtipp Arte 20:40

 
  
    #2439
08.08.06 19:08
Dienstag, 08. August 2006 ab 20.40 Uhr    
Krieg in Nahost

Themenabend Spezial

ARTE untersucht zum einen chronologisch die komplexe geopolitische Lage im Nahen Osten und zum anderen die Bilder und die Rhetorik der Berichterstattung über diesen Krieg. Das Studiogespräch mit hoch kompetenten Persönlichkeiten versucht, die Deutung dieses regionalen Konflikts um einige Nuancen zu bereichern und der Sprache der Kanonen andere Perspektiven entgegenzusetzen.

Die Gesprächsrunde findet live von 20.40 bis 21.50 Uhr statt. Die Einspielteile zur Bereicherung und Veranschaulichung des Gesprächs sind eine bebilderte Chronologie des Konflikts, zwei kurze Filmbeiträge von jüngst aus Beirut zurückgekehrten libanesischen Filmemachern, eine kritische Presseschau und die Wiederholung des Libanon-Beitrags aus der Reihe „Mit offenen Karten“. Beendet wird der Themenabend mit der Dokumentation „An die Grenzen“ von Danielle Arbid.

20.40 Uhr

Eine Live-Gesprächsrunde mit:
Avi PRIMOR, ehem. israelischer Botschafter in Deutschland
Fouad NAÏM, Journalist, Direktor von Radio Orient
Leïla SHAHID, Vertreterin der Palästinensischen Autonomiebehörde in Brüssel
Marcel POTT, Journalist, Nahostexperte
Danielle ARBID, libanesische Regisseurin

Das Gespräch wird moderiert von William Irigoyen.


21.50 Uhr

AN DIE GRENZEN
Dokumentation (52 Min)
Frankreich 2002
Regie: Danielle Arbid

Die Dokumentation beschäftigt sich mit den Beziehungen der Araber zu Israel vor dem Hintergrund des mittlerweile über 50 Jahre dauernden Konflikts. Der Film zeigt, wie die Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft Israels leben.

Die libanesische Regisseurin Danielle Arbid beschäftigt sich mit den Beziehungen der Araber zu Israel vor dem Hintergrund des mittlerweile über 50 Jahre dauernden Konflikts. In ihrem "Road-Movie", das entlang der Grenze zu den arabischen Nachbarstaaten durch Israel und die besetzten Gebiete führt, zeigt sie, wie die Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft Israels leben. Danielle Arbid sagt über ihren Film "Meine Reise ist eine Rundreise entlang der Grenzen Israels - Palästina, ein Gebiet, das unzugänglicher als je zuvor ist; verbarrikadiert mitten im Nahen Osten. Es geht mir lediglich darum, herauszufinden, was möglich ist, wie weit man gehen kann; ich möchte all die Wege erkunden, die ins Nichts führen, in ein unsichtbares Land, in die Sackgasse. Zu Wort kommen Menschen, die mir unterwegs an diesen absurden und gefährlichen Grenzen begegnen. Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil es nicht angeht, dass wir in der Nähe Israels leben und nichts über Israel wissen. Dieses Land hat mit Kriegen und Besatzungen unsere Geschichte völlig durcheinander gebracht und hat unser Leben grundlegend verändert."

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Krieg in Nahost
Themenabend Spezial - live
Dienstag, 08. August 2006, ab 20.40 Uhr
Wiederholung am Mittwoch, 09. August 2006 ab 14.30 Uhr




Denke, dass gerade die Doku ab 21:50 deutlich machen wird, wieso Israel so wenig Sympathie erfährt.  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinder Bilderkrieg im Libanon (orf)

 
  
    #2440
08.08.06 19:20
Pannen bei der Propagandaschlacht

Inszenierte Motive und gefälschte Fotos erschüttern die Medienwelt.Nach den Kriegen in Afghanistan und im Irak wird auch rund um die Libanon-Krise ein erbitterter Kampf der Bilder geführt.

Die Ikonografie ähnelt jener der beiden vorangegangenen Konflikte: Satellitenbilder, die den Einschlag von Bomben in Computerspielästhetik zeigen; Rauchsäulen über bewohntem Gebiet; Soldaten, die mit Helmkameras Gebäude stürmen; und mehr denn je: Bilder von zivilen Opfern.


Unverfrorene Fälschungen
Vor allem die Propagandamaschinerie der Hisbollah läuft. Sie will die arabische Welt davon überzeugen, dass hier ein Krieg gegen muslimische Zivilisten geführt werde.


Aber auch die große Konkurrenz unter Fotoreportern führt zu Manipulationen am Bildmaterial.


Überraschend ist die amateurhafte Unverfrorenheit, mit der in der aktuellen Krise Bilder gefälscht und Motive gestellt werden.


Weblogs als Aufdecker
Neu ist aber auch, wie rasch Manipulationen und Inszenierungen durch Hinweise von Weblogs aufdeckt werden. Besonders zwei Fälle sorgten während der vergangenen Wochen für Aufregung.


Die toten Kinder von Kana
Der erste Vorfall liegt eine Woche zurück. In Kana wurden bei einem israelischen Luftangriff mindestens 28 Menschen getötet, darunter 16 Kinder und Jugendliche. Schon wie es zu dem Vorfall kam, gilt als umstritten.


Israel hatte vor dem Bombardement warnende Flugblätter abgeworfen. Eine der im Internet kursierenden Theorien lautet, dass die Hisbollah daraufhin vorsätzlich behinderte Kinder in jenem Gebäude unterbrachte, das die Israelis zerstören wollten.


Propagandisten als Vorzeigeväter?
Auffällig ist jedenfalls, dass auf zahlreichen Fotos immer wieder dieselben zwei Männer zu sehen sind, die verzweifelt mit toten Kindern im Arm an den Kameras vorbeilaufen. Nur einzeln betrachtet legen die Bilder nahe, dass es sich bei ihnen um vor Wut und Trauer gellend schreiende Väter handelt.


Ein Mädchen sei sogar im Stundenabstand mehrmals "vorgeführt" worden, heißt es. Die beiden Männer, einer in weißem T-Shirt, der andere mit grünem Helm, hätten ganz offensichtlich keine andere Funktion gehabt.


War es ein Fehler, dass die Bilder zunächst international kommentar- und kritiklos publiziert wurden? Die Vermutung lautet - mittlerweile weit über die Blog-Sphäre hinaus (die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete etwa) -, dass es sich bei den beiden Männern in Kana um Hisbollah-Propagandisten handelte.


"Verschwörungstheorie"
Es gibt aber auch Gegenstimmen, wie etwa die eines Journalisten des britischen "Telegraph", der in seinem eigenen Blog von "Verschwörungstheorien" spricht. Außerdem seien bei dem Vorfall unbestreitbar Kinder durch israelische Bomben gestorben - also könne man auch ihre Leichen zeigen.


Gefälschte Rauchsäulen steigen auf
In einem anderen Fall ist die Fälschung außer Streit gestellt. Die internationale Nachrichtenagentur Reuters hatte am Samstag ein Foto ihres freien Mitarbeiters Adnan Hajj veröffentlicht, auf dem dicke Rauchschwaden über der libanesischen Hauptstadt Beirut nach einem israelischen Luftangriff zu sehen waren.


Mehrere Weblogs warfen Reuters im Anschluss vor, das Bild sei manipuliert und zeige mit einer Software nachträglich eingefügte Rauchsäulen. Reuters zog das Bild daraufhin am Sonntag zurück und publizierte das Originalfoto.


Fälschung klar erkenntlich
Selbst für Amateure ist klar ersichtlich, dass das Bild manipuliert wurde. Die dabei angewandte Technik nennt sich "Stempeln".



©Bild: Reuters

Das heißt, ein Element aus einem Foto wird kopiert und dann an beliebiger Stelle reproduziert. Wie man sieht, wurde ein Teil einer Rauchsäule mehrmals zu neuen Schwaden "gestapelt".


Eine Untersuchung aller Bilder des Fotografen ergab Reuters zufolge, dass mindestens ein weiteres Bild vom Nahost-Krieg manipuliert worden ist.


Drei Raketen statt einer
Das Foto stammt vom 2. August und zeigt einen israelischen F-16-Kampfjet über der Ortschaft Nabatijeh im Südlibanon. Die Zahl der abgeschossenen Leuchtraketen auf dem Bild wurde von ursprünglich einer auf drei erhöht.


Freie Mitarbeiter werden je nach Verwendung ihrer Fotos bezahlt: je spektakulärer ein Bild, desto höher der Preis und die Wahrscheinlichket, dass es gekauft wird.



©Bild: Reuters

Vertrauen einmal mehr enttäuscht
Reuters ist peinlich um Schadensbegrenzung bemüht. Neben Beteuerungen, in Zukunft genauer zu kontrollieren, veröffentlicht die Agentur auf ihrer Website Kunden- und User-Schelte über die gefälschten Fotos.


Tiefe Enttäuschung und Vertrauensverlust sind dabei der Tenor. Einmal mehr wird durch die offenbar gestellten Bilder von Kana und die Fälschungen von Hajj bewusst, wie wenig in Kriegszeiten selbst renomierten Quellen zu trauen ist.


 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinTränen und Krokodilstränen (n-tv)

 
  
    #2441
08.08.06 19:24
Zwischenruf
Tränen und Krokodilstränen

Von Manfred Bleskin

Als der Ministerpräsident des kriegsüberzogenen Landes vor den in Beirut versammelten Außenministern der Arabischen Liga zu weinen begann, war dies ein Gefühlsausbruch, zu dem wohl nur einer fähig ist, der keinen Ausweg mehr weiß. Der Libanon dürfe nicht länger ein Schlachtfeld für die Kämpfe anderer sein, sagte Fouad Siniora.

Die Chefdiplomaten der anderen 21 Mitglieder spendeten Beifall. Vielleicht fühlten sie sich ob ihrer eigenen Untätigkeit peinlich berührt. Immerhin hat es fast einen Monat gedauert, bis sich die arabischen "Bruderstaaten" zu einer gemeinsamen politischen Initiative aufrafften. Die meisten arabischen Staaten kochen ihr eigenes Süppchen auf den Flammen in den Städten und Dörfern des Zedernstaates. Das war schon vor Kriegsbeginn so.

Das wahhabitische Saudi-Arabien fürchtet, dass der schiitische Iran mit seinen nuklearen Ambitionen über die Hisbollah den Einfluss an der Levante verstärkt. Schon das wachsende Gewicht Teherans in Bagdad ist den Saudis ein Dorn im Auge. Nicht von ungefähr verdammte ein hoher saudischer Geistlicher die Hisbollah jüngst in einer Fatwa.

Die schwache alawitische Führung Syriens um Baschar al-Assad mischt im Nachbarstaat auch deshalb mit, um ihr eigenes Überleben in einer mehrheitlich sunnitischen Bevölkerungsmehrheit zu sichern. Zudem versucht sie, der misstrauischen alten Baath-Elite daheim zu beweisen, dass Syrien seine Ansprüche auf den Libanon als Teil eines früheren Groß-Syrien auch nach dem Abzug seiner Truppen keineswegs aufgegeben hat. Zugleich braucht Damaskus den wirtschaftlich vergleichsweise starken Libanon als Empfangsstaat für den eigenen Arbeitskräfteüberschuss.

Ägypten ist der Libanon ziemlich wurscht; starke Worte aus Kairo helfen vielleicht, die fundamentalistische Opposition im eigenen Land zu beruhigen. Die kleinen reichen Golfstaaten gebärden sich gern radikal, kümmern sich ansonsten aber lieber um die Vermehrung des eigenen Reichtums. Und so weiter. Nennenswerte humanitäre Hilfe für den Libanon kam bislang vor allem aus Algerien.

Zwar unterstützt die Liga den Friedensplan der libanesischen Regierung, der auch von den beiden Ministern der Hisbollah mitgetragen wird: unverzüglicher Waffenstillstand, Abzug der israelischen Truppen und Stationierung regulärer libanesischer Truppen an der Grenze zu Israel. Liga-Generalsekretär Amr Moussa will am New Yorker East River nun das ständige UN-Sicherheitsratsmitglied USA davon überzeugen, dass Israel den Libanon umgehend verlässt. Ob dies gelingt, ist fraglich. Aber das war's dann auch schon mit der arabischen Bruderliebe.

Nicht einmal auf einen Termin für ein außerordentliches Gipfeltreffen in der saudischen Hauptstadt Riad konnten sich die Minister einigen.

Aber, siehe oben, applaudiert haben sie. Fehlt nur noch, dass sie Tränen vergossen hätten. Krokodilstränen.
 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinIsrael mordet weiter....

 
  
    #2442
08.08.06 19:27
BEIRUT (Reuters) - Israeli air strikes killed 14 villagers in south Lebanon on Tuesday as Beirut pleaded for a swift end to Israel's war with Hizbollah guerrillas that has cost up to 1,000 Lebanese and 100 Israeli lives in four weeks.

Diplomats at the United Nations in New York said a vote on a resolution to end the war might not take place before Thursday and fighting in south Lebanon raged on.

"We are working to have a quick ceasefire or at the very minimum an end to acts of aggression," said Prime Minister Fouad Siniora. "Then displaced people can return to their homes."


Israeli air raids killed 14 people and wounded 23 in the southern village of Ghaziyeh, rescue workers and hospital officials said. The bombs fell as mourners were burying 15 people killed by a raid there the previous day. They struck targets that were not in the immediate vicinity of the funeral.

Three Israeli soldiers were killed fighting guerrillas, raising Israel's military and civilian death toll to 100 in the war ignited by Hizbollah's capture of two soldiers on July 12.

Dozens more Hizbollah rockets landed in northern Israel on Tuesday, but there were no reports of casualties.

At least 979 people have been killed in Lebanon and the authorities say dozens more are still buried under rubble.

Despite global alarm at the rising casualties, days of intensive efforts at the U.N. Security Council to bring about a ceasefire and lasting peace have proved difficult.  
 

129861 Postings, 7681 Tage kiiwiiHisbollah versucht's auch

 
  
    #2443
08.08.06 19:31
**Dozens more Hizbollah rockets landed in northern Israel on Tuesday, but there were no reports of casualties.**

...trifft aber grad net so gut

MfG
kiiwii  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleindie Frage ist nun....

 
  
    #2444
08.08.06 19:44
wie kann eine mögliche Lösung aussehen ?

- was ich mir persönlich nicht vorstellen kann: eine UN-"Kampftruppe" welche die Hisbollah quasie entwaffnen soll...dafür ist wohl auch dann das libanesische Miltiär/Regierung zuständig...also warum nicht gleich den libanesischen Vorschlag annehmen...?

- 2 Problem: mittlerweile weiß jeder, dass die Raketen der Hisbollah auch dann Israel treffen können, wenn UN-Soldaten in der "Sicherheitszone" stationiert sein sollten...; eventuelle Angriffe auf die UN-Soldaten in der Sicherheitszone durch Hisbollah-Raketten  sollte man bei dieser Überlegung auch nicht vergessen...


- bleibt dann noch "Plan" 3: Israel "geht aufs Ganze" und jagt die Hisbollah in ganz Libanon bis nichts mehr davon übrig bleibt...



hab ich was vergessen ? bzw. hat wer ne andere Idee?

füx  

23388 Postings, 6708 Tage Malko07#2444: Die libanesische Armee

 
  
    #2445
08.08.06 19:56
kann erst in den Südlibanon, wenn die Milizen ausreichend geschwächt sind. Damit dieser Schritt von Israel akzeptiert wird, wird wohl zuerst eine Friedenstruppe die Israelis im Grenzgebiet ablösen und dann die Libanesen nachrücken. Bei ausreichender Schwächung der Milizen, wird es wohl sukzessive zur Entwaffnung und Integration eines Teils der Fußtruppen in die libanesische Armee kommen. Sollte das nicht gelingen, wird in nicht so weiter Zukunft die libanesische Armee verfallen und ein fürchterlicher Bürgerkrieg beginnen.

 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxleinnach 4 Wochen Krieg keine Lösung in Sicht (orf)

 
  
    #2446
08.08.06 19:56
Hoffen auf Resolutionsentwurf

Diplomatische Front: USA und Großbritannien vs. EU und Russland.Seit vier Wochen eskaliert die militärische Lage im Nahen Osten. Ebenso lange bemühen sich die Diplomaten um einen Waffenstillstand und Ausweg aus der Krise. Jetzt richten sich die Hoffnungen auf einen Resolutionsentwurf, den die USA und Frankreich im UNO-Sicherheitsrat eingebracht haben.

Klare diplomatische Fronten
Bereits am 12. Juli, dem Auftakt der israelischen Offensive, waren die gegensätzlichen Standpunkte klar: Während US-Präsident George W. Bush Israels Recht zur Selbstverteidigung gegen die Hisbollah hervorhob, kritisierten Russland, Frankreich und die Europäische Union (EU) die Unverhältnismäßigkeit der Mittel.


Am nächsten Tag befasste sich der UNO-Sicherheitsrat erstmals mit dem Konflikt. Die USA und Großbritannien verhinderten aber Initiativen für eine sofortige Waffenruhe.


Kleinster gemeinsamer Nenner der G-8
Bedingt konnte sich der G-8-Gipfel in St. Petersburg am 16. Juli auf die Forderung nach einem "sofortigen Ende" der Gewalt verständigen. US-Außenministerin Condoleezza Rice betonte jedoch, ein Schweigen der Waffen reiche nicht.


Es müssten Bedingungen für einen "nachhaltigen" Waffenstillstand geschaffen werden. Während der Sicherheitsrat noch schwieg, verlangte UNO-Generalsekretär Kofi Annan die sofortige Einstellung aller Kämpfe.


Am 1. August unterstützten die EU-Außenminister die Bemühungen Annans. Sie folgten dabei einer Empfehlung von EU-Chefdiplomat Javier Solana, der die Krisenregion besucht hatte.


Rom-Konferenz ohne Ergebnis
Eine internationale Krisenkonferenz am 26. Juli in Rom brachte ebenfalls keine greifbaren Ergebnisse. Auch hier blockten die USA und Großbritannien die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe ab - offenbar, um Israel mehr Zeit für eine Schwächung der Hisbollah zu geben.


Grundsätzliche Zustimmung gab es jedoch für eine internationale Stabilisierungstruppe im Südlibanon; Einzelheiten blieben völlig unklar.


Suche nach "neuem Nahen Osten"
Zuvor hatte Rice nach einer erfolglosen Nahost-Reise betont, es sei Zeit für einen "neuen Nahen Osten". Auch ihr deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier, der zum zweiten Mal nach Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nahen Osten gereist ist, will keinen Waffenstillstand bei "einfacher Rückkehr" zu den alten Verhältnissen.


Das waren unter anderem fast tägliche Hisbollah-Angriffe, auf die Israel unerwartet massiv reagierte.


 

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein@malko

 
  
    #2447
08.08.06 20:00
glaubst du wirklich, die libanesische Armee hat Interesse daran, die Hisbollah zu entwaffnen ???...warum haben sie das den nicht die letzten Jahre schon gemacht ?

dieses Szenario scheint mir sehr unwahrscheinlich...

füx  

129861 Postings, 7681 Tage kiiwiidie libanesische Armee kann den Süden überhaupt

 
  
    #2448
08.08.06 20:02
nicht stabilisieren und die Hisbollah entwaffnen und kontrollieren
(btw: warum hat sie es dann nicht längst getan - UNO Resolution lag doch vor ??)

Das geht nur mit internationaler Hilfe. Und umso besser, je weniger Hisboller noch rumlaufen...


MfG
kiiwii  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein@malko

 
  
    #2449
08.08.06 20:02
"sollte das nicht gelingen" dann wirds wohl nicht nur zu nem Bürgerkrieg kommen, sondern auch zu weiteren Raketenbeschüssen auf Israel bzw. auf die vermeintliche UN-Friedens(Schutz/Kampf ?)-Truppe...


was dann ???

füx  

18298 Postings, 8652 Tage börsenfüxlein@kiiwii

 
  
    #2450
08.08.06 20:03
welche Lösung siehst du ?

füx  

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