der Euro/Dollar Long Thread
Seite 98 von 173 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.04 15:07 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 5.304 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 | von: Mariejpgpa | Leser gesamt: | 236.343 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 74 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 95 | 96 | 97 | | 99 | 100 | 101 | ... 173 > |
neuer Shortversuch eventuell im Bereich 1,2050
gruss
füx
Die Fed hat die Märkte dieses Mal überrascht und ihre Entscheidung bereits 2 Minuten früher bekannt gegeben. Die Anleger verfolgten mit Spannung, ob die Fed ein Ende des Zinserhöhungszyklus ankündigen würde. Entgegen der Erwartung einiger Experten erklärte die US-Notenbank, daß einige maßvolle Zinserhöhungen "wahrscheinlich notwendig" seien. Aber die Währungshüter gebrauchten diesmal nicht den Schlüsselbegriff "Anpassungspolitik", der auf einen längerfristigen Kurs hindeutet. Laut Fed sind die Kernzahlen der Inflation in den vergangenen Monaten relativ niedrig geblieben und längerfristige Inflationsgefahren sind angeblich gebannt, aber sie werden die Konjunkturdaten und die Entwicklung der Energiepreise weiterhin aufmerksam beobachten, um sicherzustellen, daß sich die Inflation nicht wieder ausbreitet. Wir sind der Ansicht, daß die beiden Worte "wahrscheinlich notwendig" die wichtigsten überhaupt sind, weil dies bedeutet, daß die Fed bereits auf die erneute Zinsanhebung im Januar vorbereiten wollte, wobei sie zu den Veränderungen im März keine konkreten Aussagen beisteuerte. Dies macht durchaus einen Sinn, da das Notenbanktreffen im Januar das letzte unter Greenspans Leitung sein wird. Dieses Amt wird im März Ben Bernanke übernehmen, und Greenspan wollte die Erwartungen des Marktes nicht in eine bestimmte Richtung lenken, um seinem Nachfolger die Entscheidungen nicht vorweg zu nehmen. Durch seine Wortwahl ließ Greenspan Bernanke genügend Spielraum, um die Leitzinsen entweder weiter zu erhöhen oder unverändert zu belassen. Durch seine Diplomatie möchte Greenpan den Weg für einen nahtlosen Übergang ebnen, die es Bernanke ermöglicht, sich den veränderten Bedingungen der Wirtschaft anzupassen. Angesichts Bernankes letzten Äußerungen zur Deflation könnte der Markt mit einer veränderten Geldpolitik rechnen, was sich gegen den Dollar auswirken könnte. Die bullische Dollar-Entwicklung ist nämlich nicht zuletzt auf die aggressiven Zinsanhebungen in den letzten 18 Monaten zurückzuführen.
mal sehen...
gruss
füx
Großbritannien hat in seinen letzten Vorschlägen für die künftige EU-Finanzierung vor dem EU-Gipfeltreffen bei der Höhe seines eigenen Beitragsrabatts nicht nachgegeben.
In einer heute veröffentlichten Erklärung von Außenminister Jack Straw schlug die britische Ratspräsidentschaft lediglich eine geringe Erhöhung der EU-Ausgaben 2007 bis 2013 auf 849,3 Milliarden Euro von den zuvor vorgeschlagenen 846,8 Milliarden Euro vor.
Um beim Gipfel morgen und Freitag einen Kompromiss zu erreichen, schlug Straw auch mehr Strukturhilfen für eine Reihe alter EU-Staaten und zusätzliches Geld für einige osteuropäische Staaten zum Abbau alter Atomanlagen und für ärmere Regionen vor. Der britische Rabatt solle jedoch wie im früheren Vorschlag von derzeit fünf Milliarden Euro auf sieben Milliarden Euro 2013 steigen.
...
Mittwoch, 14.12.2005 | US Handelsbilanz Oktober | Woche 50 |
Uhrzeit: | 14:30 (MEZ) | |
Ort: | Washington, D.C. | |
Land: | Vereinigte Staaten von Amerika | |
Uhrzeit vor Ort: | 08:30 | |
Beschreibung: | Veröffentlichung der US-amerikanischen Handelsbilanz (International Trade) für Oktober 2005 |
füx
Sollte dem so sein müßte ich meine Euro long Scheine behalten. Ich überlege ob ich lieber die Gewinne mitnehme oder laufen lasse.
Ich glaube an die Trendumkehr, die hohen Kapitalzuflüsse der letzten Monate -Richtung USA- resultieren nach meiner Auffassung zum großen Teil aus der Rückführung der Auslandsgewinne von US Unternehmen. Nun kann dieser Kapitalstrom aber wieder umgekehrt werden und sich stark negativ auf den Außenwert der US Valuta auswirken.
gruss
permanent
Hier kommt auch schon - auf den Punkt zu spät - der Kontraindikator: (nächstes Posting)
Experten warnen vor Dollar-Sturz
von Sebastian Dullien, Berlin
Der US-Dollar droht nach dem Aufstieg der vergangenen Monate im nächsten Jahr abrupt abzustürzen. Zinserhöhungen und ein gigantisches Außenhandelsdefizit könnten nach Ansicht von Experten die Konjunktur bremsen.
"Bisher wurde der Dollar dadurch gestützt, dass die US-Notenbank ihre Zinsen kontinuierlich anhob", sagte David Milleker, US-Experte der Dresdner Bank. Das habe Dollar-Anlagen attraktiver gemacht. "Wenn die Fed ihre Zinsen jetzt nicht mehr weiter erhöht und in Europa die Zinsen steigen [tun sie aber nicht, A. L.], wird der Dollar abwerten."
Ähnlich äußerte sich Devisenexperte Michael Schubert von der Commerzbank. Bis Ende kommenden Jahres werde der Euro von derzeit etwa 1,20 auf 1,28 $ gegenüber dem Greenback steigen. Die Analysten von Merrill Lynch gehen gar von 1,31 $ aus. Bestätigt sahen sich die Skeptiker durch die am Mittwoch veröffentlichten neuen Rekorddefizite im US-Außenhandel.
In den vergangenen Monaten hatten sich die Händler an den Märkten weitgehend unbeeindruckt von den steigenden Fehlbeträgen gezeigt. Solche Defizite gelten unter Ökonomen in der Regel als dauerhaft nicht tragbar.
Zinserhöhungszyklus vor dem Ende
Am Dienstag hatte die Federal Reserve noch einmal ihre Zinsen angehoben, in ihrer Begründung aber angedeutet, dass der Zinserhöhungszyklus bald zu einem Ende kommen könnte. Der Dollar hatte daraufhin bereits spürbar an Wert verloren. Am Mittwoch meldete jetzt das US-Handelsministerium, dass der Fehlbetrag im US-Außenhandel im Oktober um 2,9 Mrd. $ auf einen neuen Rekord von 68,9 Mrd. $ gestiegen ist. Der Euro legte danach zeitweise auf fast 1,21 $ zu.
Von 2002 bis 2004 hatte der Dollar gegenüber dem Euro rund 40 Prozent an Wert verloren. Dieser Trend kam Anfang 2005 zum Stillstand. "Im abgelaufenen Jahr haben die Anleger wieder mehr Kapital in den USA anlegen wollen", so Milleker. Anders als in den Vorjahren hätten Ausländer sehr stark amerikanische Aktien und Unternehmensanleihen gekauft. Dagegen hätten ausländische Notenbanken weniger Dollar gekauft als noch zuvor.
Skeptische Märkte
Noch 2004 habe die Sorge über das hohe US-Leistungsbilanzdefizit an den Märkten überwogen. Dieses Jahr sei diese Sorge in den Hintergrund getreten, da es in den USA steigende Renditen und ein hohes Wirtschaftswachstum gab. "Im Laufe des kommenden Jahres werden die Märkte das Leistungsbilanzdefizit angesichts eher mäßiger Wachstumsperspektiven wieder skeptischer betrachten", schätzt Commerzbank-Analyst Schubert.
Nach Aussage Millekers dürfte sich das US-Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte 2006 spürbar abschwächen. "Dann werden die bisherigen Zinserhöhungen bremsend auf die Konjunktur wirken", so der Volkswirt. Zudem kühle auch der Immobilienmarkt in den USA ab. Die Wirtschaft drohe dann nur noch um etwa zwei Prozent zu wachsen, statt wie derzeit noch um vier Prozent. "In früheren Phasen der Wachstumsverlangsamung haben die Ausländer ihre Investitionen in den USA spürbar zurückgefahren." Dies habe etwa 2002 bis 2004 zum damaligen Dollar-Absturz beigetragen.
Dazu kommt nach Einschätzung von Filip Ksiazkiewicz vom Beratungsdienst Economy.com, dass sich das US-Leistungsbilanzdefizit noch ausweiten dürfte. Vor allem das Handelsungleichgewicht mit China nehme zu. Die US-Importe aus der Volksrepublik stiegen im Oktober um 1,1 auf 24,4 Mrd. $; die Einfuhren legten gerade um 0,7 auf 3,9 Mrd. $ zu. Die USA importieren damit aus China rund sechsmal so viel, wie sie dorthin ausführen.
Sollte es tatsächlich zu einer Dollar-Kehrtwende kommen, könnte diese schon in den nächsten Wochen dadurch beschleunigt werden, dass zum Jahresende eine spezielle Steuerregelung ausläuft. Von dem bis dahin noch geltenden "Homeland Investment Act" hatten US-Firmen profitiert, die ihre Gewinne nach Amerika zurücktransferieren. Sie mussten darauf eine reduzierte Steuer von 5,25 statt sonst üblicher 35 Prozent zahlen.
[Die 100 Mrd., die repatriiert wurden, sind nur 5 % eines TAGESumsatzes bei EUR/USD]
Insgesamt dürften nach Rechnung der Investmentbank Goldman Sachs dadurch derzeit rund 320 Mrd. $ zurückströmen. [Viel davon wurde aber bereits im Ausland schon längst in Dollar getauscht, so dass EUR/USD davon nur mit 100 Mrd. effektiv berührt wird, A. L.]. Das habe in den vergangenen Monaten zu zusätzlicher Dollar-Nachfrage am Devisenmarkt geführt und die US-Währung vorübergehend gestützt - ein Effekt, der in ein paar Tagen ausläuft. Dann könnte der Dollar schon wieder unter Druck geraten, so die Skeptiker.
Aus der FTD vom 15.12.2005
Der Euro liegt auf der Lauer um 1,20. Offenbar wagt niemand so recht, sich vor den TIC-Zahlen aus dem Fenster zu lehnen. Sind sie wirklich so gut, wie ich vermute (der Konsens erwartet nur 70 Mrd.), könnte der Dollar einen kräftigen Schub bekommen, zumal er etwas überverkauft ist (der Anstieg der letzten Tagen war recht steil).
Hab vor ein paar Tagen bei 1,1970 und gestern bei 1,2040 Dollars gekauft. Die erste Hälfte würde ich gern in den tiefen 1,19-ern wieder abgeben.
Psychologisch interessant ist, dass - nach dem Anstieg um 300 Pips auf 1,20 - jetzt alle Welt wieder das US-Doppeldefizit aus der Staub-Schublade hervorkramt. Die "Analytiker" scheinen daher mit ihren Argumenten dem Chart auf dem Fuß zu folgen - was wiederum die Charttechnik als psychologisches Instrument rechtfertigt.
Ich glaube jedoch, das letztlich nur die Zinsen zählen (die Inflation scheint in USA und EU ja etwa ähnlich). Es gibt in Euroland einfach zuviele Leute, die Zinserträge benötigen, zum Beispiel Rentner oder ehemalige Selbstständige, die (teils) von den Zinseinkünften aus ihren Ersparnissen leben. Zurzeit gibt es in Ami-Land satte 2 Prozent mehr Zinsen. In der EU dürfte der jüngste Zinsschritt - gegen den ja alle protestiert haben! - ein Einmal-Event gewesen sein. Die wirtschaftlich prekäre Lage (geringes Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit) lässt einfach keine weiteren Konjunktur-Bremsungen mehr zu.
In USA hingegen sind die nächsten zwei Fed-Erhöhungen auf dann 4,75 % so gut wie sicher. Selbst 5 % sind nicht ausgeschlossen. Die Fed bereitet die Märkte allerdings schon jetzt verbal auf die dann auslaufenden Erhöhungen vor. Das bedeutet freilich nicht, dass die Fed dann wieder senkt!. Die Befürchtungen in P. 2435, die Konjunkturbremsung durch die Zinserhöhungen würde dann erneute Senkungen erfordern, teile ich nicht: Historisch lagen die US-Zinsen in den 1990-er Boom-Jahren im Mittel bei 5,5 %. Dennoch gedieh in dieser Ära die Jahr-2000 "Tech-und-Internet-Blase", was ja entsprechende Fundamentaldaten (Wachstumsraten) erforderte.
Die Zinsschere zwischen Euro und Dollar würde, falls die Fed bei 4,75 % aufhört, 2,5 % betragen - und dort vermutlich eine Weile verharren. Dass der Euro in dieser Situation noch einmal auf 1,28 hochgeht (Merril "Lynch", P. 2435, will wohl Derivate an Absicherungskäufer loswerden) - einen Kurs, den EUR/USD in der nun abgeschlossenen Dollar-Niedrigzins-Phase hatte und nur da haben konnte - halte ich für SEHR unwahrscheinlich. Für ML ist der Verkauf solcher Absicherungen dann aber doppelt attraktiv: Es gibt Gebühren, und die verkauften Optionen verfallen aller Voraussicht nach wertlos. Deshalb hab ich den FTD-Artikel in P. 2435 als Kontraindikator gewertet.
De Facto heißt das: Die Realzinsen in der EU liegen bei nur 0,25 % (Differenz aus 2,25 % Zins und 2 % Inflation), während es in USA 2,25 % Realzinsen gibt (selbe Rechnung).
Die Realzinsen in USA sind zur Zeit neun mal höher!
Das könnte manchen, der in Europa von Zinserträgen leben will, auf die Idee bringen, sein Geld in Dollar anzulegen. Neun mal mehr auf der Hand ist nicht zu verachten.
1. Dollar-Kauf gegen Euro (bringt die höheren Realzinsen auf den Dollar)
2. Kauf von EUR/USD-long-Optionen (Laufzeit: 1 Jahr) zur Absicherung gegen Dollar-Kursverluste. Für den Kauf dieser Optionen wird die Hälfte des Netto-Mehrertrags aus der Dollar-Anlage eingesetzt. Die andere Hälfte gibt es dann - 100 % sicher - "geschenkt". Und man kann dem Treiben an den Devisenmärkten ein Jahr lang völlig gelassen zusehen.
Im ersten Reflex schießt der Euro hoch (US-Zinsen werden ja nun nicht endlos steigen...) Das wird sich aber bestimmt noch umkehren heute. Der erste Spontan-Move geht FAST IMMER in die falsche Richtung.
sind...
Donnerstag, 15.12.2005 | US Internationale Kapitalströme Oktober | Woche 50 |
Uhrzeit: | 15:00 (MEZ) | |
Ort: | Washington, D.C. | |
Land: | Vereinigte Staaten von Amerika | |
Uhrzeit vor Ort: | 09:00 | |
Beschreibung: | Veröffentlichung der US-amerikanischen Zahlen zu den Internationalen Kapitalströmen (Treasury International Capital) für Oktober 2005 |
füx
gruss
füx
...
Donnerstag, 15.12.2005 | US Internationale Kapitalströme Oktober | Woche 50 |
Uhrzeit: | 15:00 (MEZ) | |
Ort: | Washington, D.C. | |
Land: | Vereinigte Staaten von Amerika | |
Uhrzeit vor Ort: | 09:00 | |
Beschreibung: | Veröffentlichung der US-amerikanischen Zahlen zu den Internationalen Kapitalströmen (Treasury International Capital) für Oktober 2005 |
füx
Die Aussagekraft -dieser Zahlen- für die zukünftige Währungsentwicklung halte ich für sehr begrenzt.
Wir sind in der Mitte des Monat 12 und sehen uns Zahlen aus dem Monat Oktober an.
gruss
permanent
Wie dem auch sei. Die TIC-Analysen des "Konsenses", dessen Fehler ja immerhin durch die Anzahl der Teilnehmer gemittelt ist, sind jedenfalls nur von begrenztem Wert: Wenn 75 Mrd. vorhergesagt wurden und die tatsächliche Zahl bei 106 Mrd. liegt, beträgt der
Fehler satte 41 Prozent!