Chess Leaders: Play Magnus / Schach zeitlos im www
Antwort sinngemäß: Es wird die Zeit kommen, in der der Aktienkurs die Geschäftsentwicklung adäquat widerspiegeln wird.
Genau so sehe ich es auch ... :-)
Hat jemand eine Meinung oder Berechnung wie der Gewinn bzw. noch besser der FCF dann aussehen könnte?
Ich tue mich da etwas schwer mit dem AEBITDA von 30% die genannt werden.
Ich glaube aber nicht dass das schon einhergeht mit einem Umsatz von 70-80 Mio. Das scheint mir zu hoch gegriffen, weil doch erst Ende 2025 (?) der anteilige Quartalsumsatz (=25 Mio) auf 100 Mio zusteuern soll...?
An welcher Stelle hast du das denn mit den 70/80 Mio gehört?
Auf Seite 36 in der Q4 Präsentation habe ich das mit den 70/80 Mio gelesen und es im Call auch so verstanden.
Aber was mich stutzig macht ist das Wachstum bis 2025. Wenn man sich die Wachstumszahlen von 2018 bis 2021 anschaut:
-> 2019: ca. 500%
-> 2020: ca. 270%
-> 2021: ca. 270%
exapoliert man die Zahlen bis 2025 und nimmt für 2021 20 Mio Umsatz und als Ziel 100 Mio Umsatz bis 2025 an, dann kommt man lediglich auf eine Wachstumsrate von 50% im Durchcchnitt pro Jahr.
Das würde bedeuten, dass das prozentuale Wachstum massiv fällt?
Mir ist auch klar, dass 2018 bis 2020 die absoluten Umsatzzahlen sehr gering sind, aber so ein massiver Abfall des %-Wachstums?
Oder stappeln sie etwa zu tief, um keine Enttäuschungen hervorzurufen?
Glaube kaum dass das in dem (Nischen)Markt realistisch ist... von daher denke ich - wie du schon vermutest - dass sie die Erwartungen aufgrund der jetzt erreichten Umsatzzahlen anpassen. Wenn ich das richtig verstehe peilen sie 40% Wachstum an YOY um dann 2025 bei 100 Mio zu landen, wenn mich meine Rechenkünste nicht verlassen haut das auch grob hin: ca. 25 Mio / Jahr in 2021 * 1,40^4 (40% für 4 Jahre) ergibt ca 100 Mio
Mal schauen was draus wird:
https://www.marketscreener.com/quote/stock/...nto-the-metav-39484172/
https://www.onvista.de/news/...und-der-champions-chess-tour-520645891
Puma steigt bei der Play Magnus Gruppe ein und wird Sponsor der Champions Chess Tour
https://www.welt.de/sport/article237072595/...eltmeister-Carlsen.html
Es wird auch ein englischsprachiger Stream angeboten der sehr auf Anfänger fokussiert ist.
Deutschland hat übrigens auch einen gerade 17 jährigen, der zwar gegen Carlsen verloren hat im Turnier, dafür aber den Sprung ins Viertelfinale geschafft hat :-)
Alles was ich gefunden habe ist die Meldung hier:
https://www.marketscreener.com/quote/stock/...rowing-Gaming-39823003/
https://www.proactiveinvestors.com/companies/news/...lans-981393.html
Wie sieht es mit dem Unternehmen an sich aus?
Die Umsätze entwickeln sich gut, wenngleich bisher natürlich auf recht niedrigem Niveau (ca. Euro 17 Mio. in 2021).
Aber was ist mit dem Ergebnis? Das ist gruselig. In 2021 war der Verlust vor Steuern in etwa so hoch wie der Umsatz.
Das Ertragspotenzial wurde offenbar überschätzt, Wachstum wird teuer bezahlt. Und ergebnisloses (oder gar Ergebnis vernichtendes) Wachstum wird an der Börse nicht honoriert.
Von daher steht der Kurs dort, wo er steht.
Nein, solange sich das Unternehmen nicht überlegt, wie es Geld verdienen kann, ist das kein Kauf hier.
So einfach wie in der Vergangenheit war das Kaufen mit Limit nicht. Schließlich konnte ich im August meinen Bestand zu Kaufkursen von 91ct und 94ct deutlich aufstocken. Mein mittlerer Kaufkurs liegt nun unter dem Emissionspreis und ich hatte mit dieser Geldanlage immer ein gutes Gefühl. So hatte ich vom heutigen Tage mit dem Quartalsbericht nur Gutes erwartet. Ein Übernahmeangebot jedoch nich.
Ein satter Aufpreis im Kaufangebot gegenüber den letzten Kursen, ist im Prinzip nicht schlecht.
NUR... die gebotenen 1,33 Euro sind wenig über dem Ausgabekurs. Es kann doch nicht sein, dass man ein Unternehmen kurze Zeit nach dem Börsengang mit einem Aufschlag zum Ausgabekurs, der geschätzt nicht höher ist, als der Inflationsausgleich, schon wieder verkauft. Ich bin von der Unternehmensführung enttäuscht.
Wo bleibt da die Wertschöpfung für die Geldgeber? Viele Aktienbesitzer haben weit über 1,33 Euro gekauft. Der Höchstkurs lag bei einem mehrfachen.
Diese Übernahme riecht für mich oberfaul. Wer kann aufklären?
Marktführer chess.com möchte Play Magnus für 13 NOK (ungefähr 1,33 EUR) übernehmen. Es ist jetzt schon das 2. Mal (nach Zendesk - darüber werde ich auch noch etwas schreiben) das ein Unternehmen zu Tiefstkursen weg gekauft werden soll. Eigentlich hat man als Aktionär die Chance bei Kursrückgängen, wenn die Unternehmen fundamental in Ordnung sind, einfach abzuwarten bis sich die Kurse wieder erholen und auf neue Hochs steigen. Werden die Unternehmen einfach weg gekauft, funktioniert das leider nicht.
Heute gab es ebenfalls Zahlen und ich habe mir die Pressekonferenz angesehen. Die Firma ist weiter auf Wachstumskurs, hat keinerlei Schulden und 20 Mio. Cash. Bei 1,33 EUR wird die Firma lediglich mit 80 Mio. bewertet, abzüglich Cash lediglich 60 Mio. incl. der vielen Übernahmen in den letzten Jahren und der aufgebauten Lernbibliothek. Die Firma ist mittlerweile nah am Break even, ein Punkt wo die Kurse oftmals stark steigen. Sie haben außerdem bisher immer ihre Prognosen eingehalten bzw. übertroffen, das haben nicht viele Techcompanys geschafft.
Exkurs: Aktien billig von der Börse nehmen
Das ist allgemein gesagt und trifft nicht speziell auf Play Magnus zu.
Man kann den Aktienkurs vor der Übernahme durch Verkäufe drücken. (Bei Play Magnus gingen im Sommer oftmals weniger als 10k Stück am Tag in Oslo um, ein Käufer hätte mit wenig Geld die Kurse deckeln können.)
Wenn ein Großaktionär existiert (was bei Play Magnus nicht der Fall ist) kann man auch einfach 1-2 schlechte Quartalsberichte "produzieren", indem man Abschreibungen vornimmt, Aufträge ins nächste Quartal schiebt, Kosten vorzieht oder einfach das Marketing bzw. die Neukundenangebote reduziert, um schlecht dazustehen. Im Prinzip das Gegenteil davon, was häufig bei Neuemissionen gemacht wird.
Exkurs Ende
Was ist nun das Fazit?
Die Mitarbeiter haben laut Konferenz einen guten Deal gemacht. Die Großaktionäre (mehr als 1%) können Aktien an chess.com bekommen, der dann klarer Marktführer ist und an der Erholung profitieren. Dumm sind nur die Kleinaktionäre dran, die keine Chance haben Ihre Einstandskurse wieder zu sehen. (mir ist schon klar, dass chess.com privat ist und man daher keine Anteile an Kleinaktionäre verteilen kann) Trotzdem ist es bitter. Es wäre schon fair gewesen, wenn die Kleinaktionäre aufgrund der fehlenden Option einen besseren Kurs bekommen würde.
Das Team möchte wohl wechseln, daher ist es wohl fraglich ob eine weitere Eigenständigkeit Sinn macht. Mal wieder eine unschöne Erfahrung am Kapitalmarkt.
https://schachwelten.blogspot.com/2022/08/PMG-gescheitert.html
Cash ist ja ausreichend da, das hätte man noch ein paar Jahre durchgestanden.
Und so denke ich, dass der im Beitrag von Kleinerinvestor verlinkte Artikel richtig liegt: Die Zeiten werden härter, der Boom ist vorbei, die Nutzerzahlen sinken schon wieder, das Management wird nervös und hat keine Ideen, wie sie das Unternehmen wieder auf Kurs bekommen. Und hoffen, dass der erfahrene Wettbewerber eher weiss, wie es geht (ich glaube übrigens auch nicht, dass dieser Vogel irgendwann geflogen wäre).
Letztlich ist der Grund damit wohl Hilflosigkeit.
Für die Aktionäre ist es also irgend etwas zwischen "mit blauem Auge davongekommen" und Enttäuschung.
Auf der anderen Seite habe ich auf einen großen Gewinn spekuliert!
Alles was die Börse an Gefühlen hervorruft: Angst und Gier zugleich :)
Wenn Play Magnus erstmal aus dem Depot gebucht wird, dann werde ich hier keinen weiteren Gedanken verschwenden und mich auf die Suche nach einem neuen Investment machen und aktuell gibts ja so einiges im Sonderangebot.
Wie geht das jetzt weiter? Wie kommt man zu den 1,33 Euro pro Anteil? Welche Aktionen/Termine gibt es?
"Es wird erwartet, dass der Bieter das Angebot spätestens am 7. September 2022 unterbreitet. "
Hier steht alles dazu:
https://playmagnusgroup.com/...quire-all-shares-of-play-magnus-group/
Ich bin komplett zu 1,30 Euro raus, auf die +3 Cent verzichte ich, dafür hab ich die Kohle schon seit dem 26.8. auf dem Konto.