BB Biotech bei 45 Euro Boden erreicht
Hoffe der Laden hat richtig viel Geld verloren
Was nutzt ihr? Fundamental- oder Chartanalyse?
Ich persönlich zu 99% Fundamentalanalyse. Denn nur so kann ich sicher sein, den wahren Unternehmenswert zu bestimmen.
Ich finde es auch immernoch erstaunlich, wie viele private Investoren sich fast ausschließlich auf die Chartanalyse stützen. Logisch betrachtet ergibt das keinen Sinn für mich (es seidenn es wären nur Fundamentalanalysten am Markt :-) ).
Wichtig sind doch nur die Kapitalstruktur (Bezogen auf niedrige Verschuldung und niedrige Kapitalkosten), die zukünftig erwarteten Cashflows und die Ertragskraft.
Das alles im Branchenvergleich und man kann errechnen ob das UN günstig oder teuer an der Börse bewertet ist.
Angenommen der DAX fällt um 15% innerhalb einer Woche (Weil Chartanalysten wieder irgendwelche Kerzen und Negativtrends im Chart erkennen) dann laufen 95% der prv. Investoren in dieselbe Richtung, auch wenn das UN nach wie vor dieselben Zukunftsaussichten (Fundamental) aufweist. Das ergibt doch keinen Sinn...
Aber weiter im Beispiel: Während der DAX also um 15% gesunken ist, was passiert wohl mit dem TecDax? Richtig, auch dieser wird sinken. Warum? Der DAX spiegelt nur 30 UN wieder, die objektiv betrachtet rein gar nichts mit BB Biotech am Hut haben...
Nur weil Adidas & Co. im Kurs sinken soll der Unternehmenswert von BB auch gleichzeitig geringer sein? Is doch völlig irrelevant...
Genau wie mit den Amis (sinken deren Kurse in USA) fällt der deutsche Markt mal gleich mit (und meist stärker). Einzelne Aktien sind doch einzelne Unternehmen und somit BWL und nicht VWL. Bei manchen Branchen (wie bspw. Automobilbranche) kann
man bei schwacher Konjunktur Kursrückgänge noch einigermaßen nachvollziehen. Aber in der Gesundheitsbranche macht das doch nur wenig Sinn...
Langfristig setzt sich immer die Fundamentalanalyse durch. Das beste Beispiel dafür war der neue Markt (Den BB Biotech übrigens überlebt hat).
Zurück zur Chartanalyse: Warum denkt ihr funktioniert diese überhaupt und warum kann man Trends erkennen? Meine Meinung: Weil extrem viele prv. Investoren denselben Sche** im Chart zu sehen glauben, anhand dessen sich der zukuenftige Kurs ablesen lässt. Der Kurs einer Aktie ist nicht gleichgestellt mit dem tatsächlichen Unternehmenswert. Aber nur auf letzteren kommt es an der Börse doch an. Nur die Aktienkurse der UNternehmen, die solide Fundamentaldaten aufweisen und den inneren Wert steigern (indem der Return des eingesetzten Kapitals abzüglich den Kapitalkosten jährlich oder quartalsweise gesteigert wird) werden auch langfristig steigen. Wer nur Chartanalyse macht ist ein Zocker und wird irgendwann derbe auf die Schna**e fallen.
So, bislang mein längster Post hier. Ich möchte niemandem zu Nahe treten sondern eher dazu animieren, dass sich mehr prv. Investoren mit den Fundamentaldaten auseinandersetzen (durch das Internet ja super easy auf den entspr. Homepages der Unternehmen zu finden). Man sollte sich nicht laenger von den Banken und den anderen Großinvestoren verarschen lassen. Diese manipulieren die Charts, so dass man vom wahren Unternehmenswert getaeuscht wird und wie ein Schaaf hinterher laeuft. Am schlimmsten sind diese "Aktienanalysten" Die andauernd Panik verbreiten. Durch die Fundamentalanalyse kann sich jeder selbst ein Bild davon machen ob Grund zur Panik besteht oder nicht, sprich ob der Unternehmenswert nachhaltig gefaehrdet ist. Dies schont nicht nur den Geldbeutel sondern gibt einem Sicherheit und innere Ruhe. Man sollte nur sich selbst trauen und keinen Aktiengurus. Wendet man die Fundamentalanalyse wenigstens grob an hat man ggü den anderen 95% der Privatanleger einen derben Vorteil. Ca. 30 Minuten für das Durchlesen der Bilanz, der Ertragslage aber auch der Kapitalflussrechnung und anschließend kann man den wirklichen Unternehmenswert ausrechnen und dann zuschlagen, wenn das UN guenstig bewertet ist. Das Aktiendepot wird es einem danken (und vll. auch die Ehefrau :-) ).
Ich wuerde mich ueber eine rege Diskussion (auch Chartanalysten willkommen) freuen!
Allerdings ist sie auch nicht komplett zu vernachlässigen da eben viele, vor allem professionelle Anleger (die mit der dicken Kohle) sich danach richten. Diese Geldsäcke (Vermögensverwalter, Bankinstitute) drücken auch nicht selbst auf den Kauf-/Verkaufsknopf. Da sind Käufe/Verkäufe meistens automatisiert - werden also bei bestimmten Chartmarken computertechnisch ausgelöst. Somit kann man das nicht ganz vernachlässigen denn an der Börse sind nicht nur Fundamentaldaten wichtig sondern auch Angebot und Nachfrage... wenn jetzt viele verkaufen dann gehts eben runter auch wenn das Unternehmen grundsätzlich gut aufgestellt ist.
Außerdem kommt ein gewisser Anteil am BÖRSENKURS auch aus dem Segment: Zukunft, Phantasie, Hoffnung - GERADE bei Biotechs.
Aktuelles Beispiel Gilead - Supertolles Unternehmen. Aber Aktienkurs bricht gerade ein weil ein billigeres Konkurrenzprodukt auf den Markt kommt bei Heparitis C (Sovaldi) - Weil man in der Zukunft denkt, dass Gilead weniger Umsatz macht. Ist aber noch nicht eingetroffen. kann sein, muss nicht - was ist jetzt mit deiner Analyse???
Der Markt ist viel komplexer als deine "Fundamentalanalyse" gerade bei biotechs... Da kannst du deine Analyse sowieso Kübeln. 1 erfolgreiches Medikament, das auf den Markt kommt und deine Analyse ist für den A****. Ein Fail in der Phase 3 und ab in den Keller mit den Kurs... Fund.Anal. hin oder her.
Weil eben viel Zukunft im Kurs liegt.
Weiß auch nicht genau was du uns mit deinem nicht nach den Markt richten sagen willst.
Ich verkaufe lieber bei einem Überproportionalen Kursanstieg - auch wenn ich ein paar Prozente verpasse. Was bringt mir die besten Fundamentaldaten wenn gerade eine Bank crashed und die Börse kollabiert?? Ich sag dir was es dir/mir bringt: ein fettes MINUS im Portfolio. Da kannst due Fund.daten verbrennen.
Außerdem kannst DU keine richtige Analyse anstellen, das behaupte ich mal. Du siehst immer nur vergangenheitsbezogene Daten (bilanz). Du hast nur wenig Einsicht in die Zukunft. Das Unternehmen kann auch einiges verschleiern - du kannst nicht alles aus einer Bilanz lesen. Da gibts viele Tricks die wir/du nie und nimmer herauslesen können.
Fazit: Fundamentalanal. Schön und gut. Aber trotzdem auch andere Faktoren einfließen lassen. Außerdem bei so Börsenphasen wie jetzt (alles steigt) nicht blindlinks drauflosinvestieren. Lieber ein paar Gewinne sichern, abwarten. chillen, ein Bier trinken, in den Garten gehen, Weihnachtsgeschenke kaufen, Kaffee trinken
und dann wenns mal wieder fällt etwas kaufen, nicht alles auf einmal ausgeben ;-)
na gut wer ein ami is darf auch teuer kaufen, dass machen die ja am liebsten
Ist irgendwas passiert, das ich im Weihnachtsstress (inkl. zwei von drei Autos in der Werkstatt) nicht mitbekommen habe?
Am Freitag Trailing Stop order gemacht - und am Dienstag hat es auch schon gewirkt.
Nun wäre es aber schön, sie fällt noch weiter.
Aber bestimmt geht es gleich wieder nach oben wie kürzlich erst.
Einstieg wieder bei BB Biotech, Morphosys oder Gilead?
die aktie is geschossen bis zum geht nichtmehr.
was macht ihr, wenn sie wieder bei 40€ steht.
mega verluste gabs schon immer bei bb.
Von Morphosys würde ich erst noch die Finger lassen. Die Anleger sind wegen dem vermasselten Alzheimer-Medikament mir Roche noch zu nervös. Gestern dachte ich noch, das wendet sich wieder, wegen der Zahlung von Novartis, aber Pustekuchen.
Ich bin auch noch in einem Biotech-Fonds drin, der will auch noch nicht in die richtige Richtung. Dennoch glaube ich noch an BB Biotech. Aufgrund der breiten Beteiligungsstruktur wird die meiner Einschätzung nach im Mittelwert stabil bleiben. Das Rauschen ist nur ziemlich heftig.
Mein Wunsch ist ohnehin langfristig (ich spreche von Jahren) im Sinne einer Altersvorsorge zu investieren. Gestern war meine kleine Gewinnmitnahme nur ein kleines Weihnachtsgeld.
Zum Traden fehlen mir die Nerven. Ich habe es mit Dax-Zertifikaten versucht, ein halbes Monatsgehalt in den Wind gesetzt, das muss als Lehrgeld reichen.
freut mich, dass wenigstens einer die Diskussion auffasst! Dein Text in "Anführungszeichen" meiner ohne. Viel Spaß! Hoffe du bist morgen fertig mit lesen habe schon wieder einen kleinen Roman geschrieben.
Wehe du liest das nicht.
"Grundsätzlich gebe ich dir recht, halte auch nicht allzuviel von Chartanalyse."
Soweit so gut!
"Allerdings ist sie auch nicht komplett zu vernachlässigen da eben viele, vor allem professionelle Anleger (die mit der dicken Kohle) sich danach richten. Diese Geldsäcke (Vermögensverwalter, Bankinstitute) drücken auch nicht selbst auf den Kauf-/Verkaufsknopf. Da sind Käufe/Verkäufe meistens automatisiert - werden also bei bestimmten Chartmarken computertechnisch ausgelöst. Somit kann man das nicht ganz vernachlässigen denn an der Börse sind nicht nur Fundamentaldaten wichtig sondern auch Angebot und Nachfrage... wenn jetzt viele verkaufen dann gehts eben runter auch wenn das Unternehmen grundsätzlich gut aufgestellt ist."
Gebe ich dir in soweit Recht, dass wenn der Gesamtmarkt fällt eben auch die Aktienkurse sinken, die zuvor stark waren. Paradoxerweise flüchten sich die Anleger dann haeufig in Aktienkurse, die zuvor nicht so gut gelaufen sind.
Und dennoch: Jede Investmentbank stützt sich zum großen Teil auf die Fundamentalanalyse. Ohne Fundamentalanalyse kann doch kein Anleger wissen, ob er gerade zu einem günstigen Kurs Microsoft gekauft hat oder nicht. Die Chartanalyse spiegelt lediglich das Verhalten der Anleger wider. Und jetzt der Knackpunkt anhand eines fiktiven Beispiels:
Privatanleger A hat 10.000 € gespart und überlegt nun ob er mit diesen 10.000 € Microsoft Aktien erwerben soll um sein Portfolio zu erweitern. Anleger A kennt sich nicht mit der Fundamentalanalyse aus und betrachtet deshalb lieber den Chart. Aus dem Chart liest er ab, dass die Microsoftaktie (fiktiv) in den letzten drei Monaten (Januar bis Maerz) insgesamt um 15% gesunken ist. Der Abwaertstrend ist genau nach der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen eingetreten, welche die Erwartungen der Börse unterschritten haben.
Viele Unterstützungslinien der Microsoftaktie wurden nach unten durchbrochen. Jedoch im Monat Maerz erkennt Anleger A, dass der Abwaertstrend deutlich abgebaut hat. Der Monat Maerz machte lediglich -1% des Aktienrückgangs von insgesamt -15% aus. Anleger A sieht dies als Anzeichen günstig an Microsoft Aktien zu gelangen und investiert die 10.000 €. Anleger A ist sich sicher, dass der Kurs wieder in Kürze um 15 % steigen wird.
Das tatsächliche Problem besteht darin, dass Anleger A gar nicht weiß, ob die Aktie momentan wirklich günstig bewertet ist oder ob sich der Unternehmenswert nachhaltig verringert hat. Das Prinzip: Was gefallen ist steigt auch wieder funktioniert so nicht.
"Außerdem kommt ein gewisser Anteil am BÖRSENKURS auch aus dem Segment: Zukunft, Phantasie, Hoffnung - GERADE bei Biotechs.
Aktuelles Beispiel Gilead - Supertolles Unternehmen. Aber Aktienkurs bricht gerade ein weil ein billigeres Konkurrenzprodukt auf den Markt kommt bei Heparitis C (Sovaldi) - Weil man in der Zukunft denkt, dass Gilead weniger Umsatz macht. Ist aber noch nicht eingetroffen. kann sein, muss nicht - was ist jetzt mit deiner Analyse???"
Bei der Fundamentalanalyse können die Zukunftsaussichten z. B. durch die Discounted Cashflow-Methode (DCF-Verfahren) angepasst werden. Genauer wird auf Basis der vergangenen Jahre und der Zukunftsaussichten (Im Lagebericht und im Anhang des Jahresabschlusses bzw. im Quartals- Bericht aber auch durch seriöse Ad-Hoc-Berichte finden sich immer detaillierte Angaben über die Chancen und Risiken des Unternehmens) die zukünftigen Free Cash Flows (FCF) berechnet und abgezinst. Dazu sind nur wenige Umformungen der Kapitalflussrechnung (Im Jahres- bzw. Quartalsbericht) notwendig. Der Umsatz ist nur bedingt aussagefähig. Auch bei einem größeren Umsatzrückgang kann der Unternehmenswert steigen indem z. B. die Kapitalkosten gesenkt werden. Durch neue Investitionen kann dann dem Umsatzrückgang entgegengetreten werden. Es ist immer nur die Frage, wie das Management reagiert und das sieht man nicht im Chart sondern in der Fundamentalanalyse 4 x jährlich. Zwischenzeitlich können Ad-Hoc-Berichte wichtige Informationen liefern, die in die Fundamentalanalyse eingearbeitet werden können.
Hoffnung gehört meiner Meinung nach nicht in ein Anlagekonzept an der Börse. Hoffnung ist etwas für Träumer. Und trotzdem hast du Recht, dass diese Hoffnung sich immer wieder in den Aktienkursen wiederfindet. Und genau deshalb ist es doch so wichtig für Privatanleger zu wissen, ob es sich bei einem Börsenunternehmen um eine Aktie handelt, deren Marktkapitalisierung in der Höhe berechtigt ist oder ob der Kurs zu 80% aus Hoffnung besteht. Der reine Chartanalyst hat NULL Kenntnisse davon. Er verlässt sich auf die Mehrheit der Anleger die sich im Chart wiederfindet. Aber die Mehrheit der Anleger an der Börse gewinnt langfristig nie.
Ich tausche außerdem dein Wort "Phantasie" gegen "Innovationen durch Investitionen". Ich denke das meinst du damit. Phantasie hat genauso wenig an der Börse zu suchen wie Hoffnung. Das waere pures zocken. Klar kann man das mal mit einer kleinen Aktienposition tun aber jmd der sich sein ganzes Portfolio damit zu ballert ist ein Spieler und kann genauso gut Roulette im Casino zocken. Innovationen hingegen sind wichtig und diese werden durch den Mittelfluss aus Investitionen angegeben (Teil der zuvor erwähnten Kapitalflussrechnung). Besonders wichtig sind die Investitionen (auch Kosten) für Forschung und Entwicklung. Erwirtschaftet das Unternehmen dauerhaft genug um eine jährl. Dividende zu zahlen, Schulden zu tilgen und Investitionen zu tätigen ist dies i. d. R. ein gutes Zeichen und wird sich in der Zukunft auszahlen.
"Der Markt ist viel komplexer als deine "Fundamentalanalyse" gerade bei biotechs... Da kannst du deine Analyse sowieso Kübeln. 1 erfolgreiches Medikament, das auf den Markt kommt und deine Analyse ist für den A****. Ein Fail in der Phase 3 und ab in den Keller mit den Kurs... Fund.Anal. hin oder her.
Weil eben viel Zukunft im Kurs liegt."
Aber so ist es doch in jeder Branche. Guck dir mal an was z. B. aus Blackberry geworden ist, als Smartphones auf den Markt kamen. Und warum ist Blackberry damals von 150 auf 5 gesunken? Weil nicht genügend Innovationskraft vorhanden war bzw. nicht ausreichend bzw. falsch investiert wurde. Das Management hat versagt. Das kannst du genauestens aus den Fundamentaldaten ablesen. Auch Fundamentaldaten dürfen natürlich nicht statisch gesehen werden. Erhöht sich das Unternehmensrisiko plötzlich (wie in deinem Bsp. von Gilead), muss natürlich auch die Fundamentalanalyse entsprechend angepasst werden, indem z. B. die Wachstumsraten der zuvor erwähnten FCF für die kommenden Jahre wieder geringer eingestuft werden.
"Weiß auch nicht genau was du uns mit deinem nicht nach den Markt richten sagen willst. Ich verkaufe lieber bei einem Überproportionalen Kursanstieg - auch wenn ich ein paar Prozente verpasse. Was bringt mir die besten Fundamentaldaten wenn gerade eine Bank crashed und die Börse kollabiert?? Ich sag dir was es dir/mir bringt: ein fettes MINUS im Portfolio. Da kannst due Fund.daten verbrennen."
Damit will ich nur sagen: Setze nicht blindlings auf Aktien ohne ihren tatsächlichen Wert zu kennen. Nutze die Fundamentalanalyse zu deinem Vorteil. Suche deine Investments gut aus. Kauf sie, wenn sie fundamental günstig bewertet sind und verkauf sie, wenn der Wert fundamental nachhaltig gesunken ist und lass die Finger von Müll-Aktien wie Zalando.
Bin mal gespannt wieviel neues Kapital im nächsten Quartal verbrannt wird.
Bei ALLEN Kursrückgängen kannst du dich LANGFRISTIG gesehen entspannt zurücklehnen, wenn du den Fundamentalwert deiner Aktien kennst und dieser nicht aktuell gefährdet ist. Denn es gibt keinen rationalen Grund, warum deine Aktien sinken. Panikmacherei.
Bei einem wirklichen Börsencrash wird es natürlich trotzdem eine zeitlang dauern bis die Kurse wieder steigen. Deine Aktien werden sich aber am schnellsten erholen, weil sie die wertvollsten sind. In solchen Zeiten trennt sich meist die Streu vom Weizen und fundamentalschwache Unternehmen sinken sehr viel staerker und schneller. Denke wie ein Bänker bzw. Investmentbänker. Wenn sich ein Unternehmen Geld von einer Bank leiht reicht es der Bank auch nicht aus lediglich die Umsatzkurve der letzten 5 Jahre zu sehen. Die wollen auch die Jahresabschlüsse und Zwischenjahresberichte einsehen um das Risiko abzuschätzen die Kohle wieder zu erhalten. Das gilt natürlich auch für nicht börsennotierte Unternehmen. Gesellschafter (Eigenkapitalgeber) müssen noch kritischer auf die Zahlen schauen, da sie eine höhere Rendite als den Marktzins erwarten (Tragen höheres Risiko). Dies sind neben den potentiellen Kursgewinnen die jährlichen Dividendenausschüttungen. Die Fundamentalanalyse ist Pflicht.
Gewinne sollte man von Zeit zu Zeit mitnehmen da gebe ich dir Recht. Dazu nehme gerne Trailing-Stop-Orders, welche die Stop-Limit/Loss automatisch nachziehen wenn der Kurs steigt. So kann man immer sicher sein nach vorherigen Kurssprüngen, nicht vom Markt ausgestoppt zu werden und am Ende den Gewinn wieder verloren zu haben.
"Außerdem kannst DU keine richtige Analyse anstellen, das behaupte ich mal. Du siehst immer nur vergangenheitsbezogene Daten (bilanz). Du hast nur wenig Einsicht in die Zukunft. Das Unternehmen kann auch einiges verschleiern - du kannst nicht alles aus einer Bilanz lesen. Da gibts viele Tricks die wir/du nie und nimmer herauslesen können."
Doch kann ich und es ist nicht schwer. In der Regel geht es lediglich um die Bilanzierung und Gestaltung des Jahresabschlusses nach IFRS bzw. USGAAP. Dies sind internationale Rechnungslegungsstandards die geschaffen wurden, um eine höhere Vergleichbarkeit börsennotierter Unternehmen zu gewährleisten. Trotzdem, da hast du auch Recht, können sich die Berechnungsmethoden der Kennzahlen im Jahresabschluss voneinander unterscheiden. Wie genau sie berechnet werden ist im Anhang des Jahresabschlusses erklärt. Es ist aber nicht notwendig alle Positionen so umzuformen, dass sie dem Standard entsprechen. Es gibt mehrere Möglichkeiten den Unternehmenswert zu berechnen. Das ist alles kein Hexenwerk und kann auch ohne BWL-Studium erlernt werden. Zwei-Drei gute Bücher reichen dafür aus um den Gesamtzusammenhang zu verstehen. Bei Bedarf kann ich gerne Top-Literatur empfehlen.
ich zitiere Dich mal eben:
"Gebe ich dir in soweit Recht, dass wenn der Gesamtmarkt fällt eben auch die Aktienkurse sinken, die zuvor stark waren. Paradoxerweise flüchten sich die Anleger dann haeufig in Aktienkurse, die zuvor nicht so gut gelaufen sind. "
Frage dazu:
Wir sind hier im Thread bei der BB Biotech AG. Diese hatte ich mir ins Depot gelegt, um breit aufgestellt zu sein. Ja, es ist der heiße Biotech-/Pharma-Markt, aber nach der Imageboschüre der BB Biotech AG handelt es sich hier um eine Beteiligungsgesellschaft. Daher wundert es mich etwas, dass die Hysterie um einzelne Aktien der Pharmabranche hier so kräftig durchschlägt.
Wenn ich mir als Gegenbeispiel Berkshire Hethaway anschaue, dann steht die wie ein Fels in Brandung. Von Chartanalysen habe ich mich weder dort noch hier beeindrucken lassen, vielmehr vertraue ich auf professionelle Investoren, die die Beteiligungen verwalten. Es kann sein, dass ich, als Greenhorn, dafür etwas zu blauäugig bin.
Du bist hier bei BB sehr gut aufgehoben, keine Sorge. Ich glaube die machen sehr sehr gute Arbeit. Ich habe mich ca. 3 Jahre an dieser Aktie erfreut und hab zwischendurch immer etwas erhöht wenns mal runter ging.
Allerdings ist mir das Teil - gerade in den letzten Wochen - zu schnell, zu steil gestiegen. Deswegen hab ich eben verkauft. Gibt auch noch andere Gründe (Meine Aktienquote war zu hoch - wollte bischen Risiko abbauen usw.) egal... Langfristig kannst du hier kaum etwas falsch machen.
und zum derzeitigen Kursrückgang: es ist nicht nur gilead. Schau dir mal den NASDAQ Biotechnology Index an, der hatte gestern einen Rückgang um knapp 5%
Da MUSS BB Biotech als quasi Fonds Rückschläge erleiden. geht gar nicht anders
siehe hier:
http://www.onvista.de/index/NASDAQ-BIOTECHNOLOGY-Index-2569917
wenn du auf "Top-Flop" klickst siehst du sehr schön die jeweiligen Kurse der gelisteten Firmen. Viele Big-Player dabei die BB Biotech im Portfolio hat die sauber verloren haben.
Nichtsdestotrotz finde ich BB Bio natürlich TOP - sonst wäre ich nicht 3 Jahre dabeigewesen und ich werde auch sicher wieder draufjumpen.
@nelsonmantz:
finde deine Ausführungen hochinteressant und gebe dir natürlich auch aus meiner tiefsten Überzeugung recht.
Ich sehe das ähnlich wie du.
Ich habe zwar einen BWL Abschluss aber so ganz genau mach ich das nicht wie du muss ich zugeben. Ich sehe mir die Bilanzen der letzten Jahre an, schau auf den Cashflow, berücksichtige regelmäßige Dividenden usw. aber das wars auch schon :-)
Aber man kann trotzdem noch häftig auf die Nüsse bekommen. Hab z.B. eine relativ hohe Posi (für mich) in VALE investiert. Für mich ein Top Unternehmen, hoher Dividende und guten Bilanzen.
Natürlich auch höchstverständlich wieso der Kurs abschmiert (Eisenerzpreis im Keller) Aber trotzdem FAND ich das Unternehmen niedrig bewertet und bin bei ca. 9 Euro eingestiegen.
Leider zu früh....
Aber ja, ich sehe das ähnlich wie du eigentlich - ich glaube auch nach wie vor an eine Wende und hoffe, (ups, da hoffe ich schon wieder) :-)
dass alles gut geht und sich meinen Buchverlust irgendwann auflöst.
Also nochmal: ich finde deine Ansätze und Analysen TOP und gebe dir recht. Trotzdem fließen eben auch ein paar andere Faktoren ein. Aber in the long run setzten sich eben die gut aufgestellten Unternehmen durch.
Wünsch euch frohe Weihnachten! :-)
Grundsätzlich kannst du bei Beteiligungsgesellschaften wie BB Biotech genauso eine Unternehmensbewertung durchführen, wie z. B. bei Apple. Die Jahresabschlüsse beinhalten ebenfalls Bilanz, GuV-Rechnung und Kapitalflussrechnung. Der große Unterschied ist, dass das Vermögen (Aktiva) von BB Biotech zum größten Teil den Buchwerten der Aktien entspricht, in die BB Biotech investiert ist.
Sprich: Berücksichtigst du bei der Unternehmensbewertung lediglich den Jahresabschluss von BB Biotech gibt dies nur Auskunft darüber, wie hoch die Aktien momentan an der BÖRSE bewertet sind und wie hoch der Portfoliowert von BB Biotech an der BÖRSE ist. NICHT aber gelangst du so an den tatsächlichen Unternehmenswert. Für eine saubere Fundamentalanalyse müsstest du jede Aktiengesellschaft im Portfolio von BB anhand der jeweiligen Jahresabschlüsse einzeln bewerten und mit dem prozentualen Anteil den BB besitzt, gewichten. Wie viel Arbeit dass ist kann sich jeder selbst ausmalen :-)
Den Vorteil den du davon hättest wäre dass, man sich anschließend selbst ein eigenes Biotech-Portfolio zusammenstellen kann. ABER eine sehr wichtige Regel an der Börse lautet: Investiere nur in Branchen, die du verstehst und mit deren Produkten du dich auskennst. Das ist bei mir z.B. nicht der Fall.
Bei einer reinen Beteiligungsgesellschaft wie BB Biotech müsste ich als Privatanleger dem Management also überdurschnittliches Vertrauen schenken.
@Spieler83
Wenn du sowieso schon Zeit damit verbringst die Jahres- und Quartalsberichte zu lesen dann kannst du auch 20 min pro Aktie mehr investieren und den Unternehmenswert ausrechnen :-)
Ich kann allen diese zwei folgenden Werke nur empfehlen:
1. Unternehmensbewertung - Methoden, Rechenbeispiele, Vor- und Nachteile
Von Ulrich Wiehle u. a.
2. 100 IFRS Kennzahlen
Von Ulrich Wiehle u.a.
Bei Nummer 2. geht es nicht darum, diese Kennzahlen alle bei der Unternehmensanalyse anzuwenden oder gar auswendig zu lernen. Vielmehr geht es darum , die Vor- und Nachteile dieser Kennzahlen zu verstehen und für die tatsächliche Unternehmensbewertung die wichtigsten rauszupucken und anzuwenden. Und nein, ich bin nicht Ulrich Wiehle :-))))
Wünsche euch allen auch schöne Weihnachten!
@nelsonmantz:
Da wollte ich nur kurz mit weihnachtlicher Fressnarkose ein wenig in den Foren stöbern und gerade bei einem meiner kleineren Investments (BB) gibts auf einmal ganz überraschend schwere Kost.
Zuerst dachte ich "definitiv ein Troll", denn Grundsatzdiskussionen gibt es viele und an einem grundsoliden ValueInvesting ist auch generell bei Privatanlegern nichts verkehrt aber dann warum gerade im BB Biotech Thread? Der einzige "Value" bei BB besteht darin unter NAV notiert zu sein und dem KnowHow des Management. Denn wie schon mehrfach erwähnt ist BB ein Sammelsurium sehr viele US Bios, einiger CH Bios und weniger EU Bios. Und bei keinem der enthaltenen Werte kommt man bei Ermittlung des Fair Value zu einem Invest-Rating. Auch nicht bei den optimistischsten DCF Modellen. Alle Unternehmen haben sehr hohe Forschungskosten, die sich nur bei erfolgreicher und langfristiger Platzierung neuer Medikamente (dann in Multiplen) erwirtschaften lassen (s. Morphosys, Roche, falsche Indische Teststudien usw.) Und diese sind definitiv NICHT planbar. Auch eine Pipeline mit unterschiedlichen Projekten kann zu 100% floppen. Ich fühle mich deshalb bei BB so gut aufgehoben, da ich mir nicht zutraue in Einzelwerte zu investieren. Ich habe nämlich von der Marterie Biotech null Ahnung. Das könnte ich aber genauso gut mit einem Biotech Fonds tun. denn wenn man sich die 4 erfolgreichsten Biotech Fonds anschaut machen die nicht viel anders als die Assets von BB nahezu 1:1 abzubilden. Mal ist Gilead vorne, mal Biogen.
Nur bei einem Punkt bin ich mir sicher: meine "Rente" beginnt in 27 Jahren und in dieser Zeit werden 2-3 Biotechs exorbitante Gewinne einfahren, da sie Mittel gegen Diabetes, Alzheimer, Krebs, MS, Parkinson gefunden haben werden.
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Dann habe ich weitergelesen und meine Meinung geändert. "Aha, er hat zu Weihnachten ValueInvesting von Benjamin Graham geschenkt bekommen und möchte die neu gewonnen Erkenntnisse gerne mit uns Teilen" .... Auch falsch.
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Ich lese weiter: jetzt geht es nicht mehr nur um Value Investing sondern um Bilanzen lesen und den Transfer in eine Normbilanz zwecks Vergleichbarkeit. Am besten mit individueller Betrachtung der Innovationspipeline und Anpassung der DCF-Modelle ... Und das alles in nur 30 Minuten und ohne BWL Studium ;-)
Aber jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen! sie sind der Autor der beiden genannten Fachbücher und wollen den Amazon Umsatz ankurbeln ;-) !!!
P.S. : Der Otto-Normal Kleinaktionär kann bestimmt keine Bilanz lesen und wird es auch nie können. Es bleibt nur zu hoffen, dass er eher den "Privatinvestor" von Prof. Otte liest als M***** Minute.
Übrigens besteht Chartanalyse mitnichten aus "Oh der Kurs ist 15% gefallen - jetzt steig ich ein" sondern größtenteils auf validen Modellen. Die Existenz des Wetterberichts stellt ja niemand in Frage.
Weihnachtliche Grüße .... Oh, Pudding gibts auch noch, lecker.
Abschlag NAV (net asset value) und Aktien-Kurs. Oft um 25% Discount. Management
von BB möchte aber nur einen Discount um 15%. Also gibt es noch Luft nach oben nach meiner
Meinung.
Guten Rutsch
Clarc
Allgemein sehe ich die BB Biotech Aktie als Alternative zu einem Fonds.
Guten Rutsch ins neue Jahr und viel Erfolg Euch allen
Ich hab jetzt gerade ein Faktorzerti. auf Gilead glatt-gestellt. An einem Tag 32% Plus. Das mit dem gefallenen Kurs klappt, wenn man einen übertriebenen Kursrutsch erkennt. Ist das Gleiche wie bei Apple vor ein paar Tagen. Das herumstochern in irgendwelchen Charts ist als alleiniges Mittel auch nicht sehr zielführend. Ich bin auch mehrheitlich konservativ aufgestellt, also Aktien mit langer Dividenden-Historie und 10-20% Chartanstieg über die letzten 15 Jahre. Bei starken Rücksetzern wird nach dem Grund geforscht, meist übertrieben und unrational. Dann wird ein Call gekauft, das klappt meist ganz gut. Da ich ein Vorsichtiger bin, bevorzuge ich die Faktor- Zertis, da gibt es keinen KO. Bin mir natürlich bewußt, das die , wenn es länger seitwärts oder langsam nach unten geht, kleine Kapitalfresser sind. Aber an der Börse ist nix ohne Risiko, und Titel, die über Jahrzehnte laufen, werden nicht plötzlich wertlos. Natürlich hat man 10-15 solche im Depot, verschiedene Währungszonen, verschiedene Geschäftsbereiche. So hat jeder, oder sollte jeder, seine Strategie haben. Tödlich ist ein dauerndes hin und her wechseln. Andere Ansichten muß man respektieren, und wie sagte schon mein Opa: " Auch von einem Dummen kann man noch was lernen", deshalb lese ich auch M.....Minute und der Ak....r. Einen guten Rutsch wünsche ich allen hier, und weiterhin angeregte Diskusion.
Solltest Du kein kurzfristig orientierter Anleger sein, beantwortet der bisherige thread Deine Frage ganz eindeutig. Denn die Themenbereiche Dividendenrendite, Diversifikation oder Abstand zum NAV wurden ja schon eingehend erörtert.
Die Entwicklung der letzten 2-3 Jahre ist kein Strohfeuer oder eine Fahnenstange, sondern ergibt sich aus der Historie des Wertes. Die extrem lange Seitwärtsbewegung hat einfach damit zu tun gehabt, dass die Werte im Portfolio von BB länger als von Vielen erhofft oder erwartet, gebraucht haben, um Blockbuster auf den Markt zu bringen. Die Entwicklungs- und Testphase ist nun bei vielen Beteiligungen / Medikamenten erfolgreich beendet und diverse Blockbuster am Markt. Diese Entwicklung ist aber bei Weitem noch nicht abgeschlossen, sondern wird sich in der Zukunft noch weiter verstärken. Außerdem haben etablierte Pharmariesen "Hunger" auf neue erfolgversprechende Produkte, weil deren Pipeline mittlerweile ziemlich ausgedünnt ist. Man kann also zusätzlich davon ausgehen, dass einige Beteiligungen aus dem Portfolio für Übernahmen interessant sind; natürlich mit einer entsprechenden Prämie.