Biogasbranche: Schmack vs. Envitec vs. BiogasNord
Seite 10 von 61 Neuester Beitrag: 01.04.12 13:37 | ||||
Eröffnet am: | 01.02.08 12:58 | von: DrShnuggle | Anzahl Beiträge: | 2.505 |
Neuester Beitrag: | 01.04.12 13:37 | von: DrShnuggle | Leser gesamt: | 499.382 |
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Nach der weizen ernte is der acker wieder leer und kann noch 1-4 monate für die energiepflanzenproduktion genutzt werden. und ob der weizen preis so hoch bleibt wage ich zu bezweifeln da die ernetn in australien usw. 2005/6 nicht alzu gut waren. kommt ganz aufs wetter an und da der preis so hoch ist wird auch mehr angebaut da ist schnell wieder ein überschuss da. Und das die chinesen so viel weizen fressen glaube ich auch nicht. also in die richtung mach ich mir weniger sorgen.
und 60 mitarbeiter weniger sin halt auch ein batzen weniger lohnkosten.
Deswegen löst sich die Branche auch von diesen Power Futter für ihre Anlagen zunehmend. 60 MA, ca. 3 Millionen eingespart oder ca. 800 Tsd pro Quartal.
BIOGAS: Schmack, Envitec, Biogas Nord, BKN Biokraftstoff Nord: Kaufen oder besser Liegenlassen?
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Neues vom Chefredakteur Armin Brack: ++ Trendwende bei Biogas-Aktien? ++
Biogas-Aktien - Trendwende oder Strohfeuer?
Biogas-Aktien gehören zu den größten Flops am deutschen Aktienmarkt in den letzten 52 Wochen.
Die Aktien von marktführenden Unternehmen wie Envitec und Schmack hat es genauso erwischt wie kleinere Titel a la Biogas Nord und BKN Biokraftstoff Nord. Die Meldung über eine Änderung der Gasnetzzugangsverordnung sorgte in der vergangenen Woche für ein Anspringen der arg gebeutelten Aktienkurse.
Handelt es sich dabei nur um ein Strohfeuer oder um eine echte Trendwende?
Die Reaktionen der Online-Finanz-Community auf die vergangenen Mittwoch (19. März) von Schmack lancierte, oben angesprochene Meldung, hinterlassen bei mir einige Fragezeichen.
Da ist von Wiederaufstehung der Branche und einer möglichen Trendwende die Rede. Sicher, die neue Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) erleichtert die Einspeisung von Biogas ins Gasnetz der Energieversorger. Der Netzbetreiber muss dabei fortan 50 Prozent der Netzanschlusskosten beisteuern. Das verringert die Kosten der Biogas-Anlagenbauer.
Allerdings wurde die Meldung bereits Mitte Februar vom Bundesrat verabschiedet, der endgültige Beschluss war nur noch eine Formsache. Trotzdem kaute Schmack dies in besagter Pressemeldung den Anlegern erneut vor - und dieses Mal fiel die Meldung - warum auch immer - auf fruchtbaren Boden. Der sich fast im freien Fall befindliche Kurs der Aktie konnte sich im Wochenverlauf deutlich erholen.
Zum Frohlocken besteht in der Branche aber trotzdem keinerlei Anlass. Denn quasi zeitgleich mit der GasNZV-Anpassung sprach sich der Bundesrat auch gegen eine Erhöhung des so genannten NawaRo-Bonus aus. Das ist eine seit August 2004 gültige Subvention in Höhe von sechs Cent je ins Netz eingespeister Kilowattstunde Biogas-Strom, der auf der Basis nachwachsender Rohstoffe erzeugt worden ist.
Auf Grund der dramatisch gestiegenen Kosten für Anbaupflanzen, vor allem für Mais, arbeiten die herkömmlichen (kleinen) 500 KW-Anlagen überwiegend nicht mehr profitabel. Deshalb plante die Bundesregierung eine Anhebung um zwei auf acht Cent. Das ist nun vom Tisch. Die Auswirkungen für die Branche könnten - sofern es bei dieser Gemengelage bleibt - verheerend sein.
Dr. Thore Thöws vom Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Universität Gießen betonte im Gespräch mit dem Geldanlage-Report, dass auch die Erhöhung um zwei Cent noch nicht ausreichend gewesen wäre, um das derzeit brachliegende Geschäft wieder in Schwung zu bringen. Thöws weiß wovon er spricht, hat er doch im letzten Jahr eine Studie zum Thema "Wirtschaftlichkeit von Biogas" vorgelegt.
Er geht zudem davon aus, dass das nun von den Anlagenbauern vorangetriebene Ersatzgeschäft mit großen Biogasparks, die Leistungen von rund 20 MW und mehr bringen sollen, das wegbrechende Geschäft mit kleineren Anlagen bei weitem nicht ersetzen kann.
MEIN FAZIT:
- Die Frage für den Anleger heißt nicht: Welche Biogasaktie kaufen? Sondern: Soll man überhaupt in den Sektor investieren?
- Prinzipiell rate ich auf Grund der im ersten Halbjahr 2008 auf jeden Fall noch sehr schwierigen Lage in der Branche davon ab.
- Hohe Rohstoffpreise und geringe Aussichten auf eine Erhöhung der Einspeisevergütung bringen das Geschäft mit kleineren Biogasanlagen quasi zum Erliegen.
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2.) Die Einzelwerte im Kurzcheck
*Extrem große Unsicherheitsfaktoren bei der Planung
Hinzu kommt ein weiteres Problem, speziell bei Schmack: Diese haben relativ spät auf das Wegbrechen des Geschäfts mit kleineren Anlagen reagiert. Bei Großprojekten liegen nun keine fertigen Pläne für den Bau vor. Ob diese tatsächlich zu einem Preis fertiggestellt werden können, bei dem Schmack Geld verdient, ist fraglich.
Immerhin wurden die Schwandorfer aber von der zahlungskräftigen E.ON-Tochter Ruhrgas als Partner für die geplante Errichtung einer neuen Biogasanlage am Heimatstandort in Schwandorf ausgewählt. Dort soll die größte Anlage Europas entstehen. Ruhrgas will in den kommenden Jahren bis zu 120 Millionen Euro in neue Biogasanlagen investieren.
Allerdings hat sich Schmack in der Vergangenheit bei anderen Anlagen auch schon verkalkuliert. Dann lagen auf einmal die Herstellungskosten höher als der generierte Umsatz. Auch die Selbsteinschätzung von Schmack als Technologieführer ist ein heikles Thema. Auch Konkurrent Envitec behauptet schließlich technologisch führend zu sein.
Schließlich stimmt auch ein dritter Punkt nachdenklich: Innerhalb weniger Wochen haben mit Dr. Karl Kolmsee, Dr. Guido Zimmermann und Andreas Lohner drei führende Mitarbeiter Schmack verlassen. Vertriebsspezialist Lohner wechselt zum Konkurrenten Biogas Nord. Einerseits kann man argumentieren, Schmack spare nun rigoros Kosten ein und müsse sich daher eben von Mitarbeitern trennen. Andererseits bleibt doch ein negativer Beigeschmack, schließlich war Zimmermann erst im Mai 2007 und Kolmsee im Juli 2007 in das Unternehmen gekommen.
Fest steht jedenfalls auch: Die derzeitige Kostenstruktur von Schmack erscheint überdimensioniert, nicht umsonst mussten für 2007 ausufernde Verluste gemeldet werden. Mindestens das erste Halbjahr 2008 dürfte zudem für die ganze Branche noch sehr schwierig werden. Erst dann könnte sich die Lage etwas entspannen.
• Schmack Biogas
• WKN / Symbol
SBGS11 / SB1
• Börsenwert
89 Mio. Euro
• KGV 08e
22
• Div.-Rend. 08e
0,3 %
• Akt. Kurs
16,80 Euro
*Die beiden Knackpunkte
Für Dr. Karsten von Blumenthal von SES Research, meiner Ansicht nach einer der besten der Analystenzunft, lautet die Schlüsselfrage für die Branche: "Lassen sich genügend Plätze finden, an denen Biogasanlagen profitabel betrieben werden können?" Dies hängt entscheidend von der Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) und den Rohstoffkosten ab.
Bei beiden Punkten sieht es im Moment eher dürftig aus. Speziell die wichtigen Maispreise sind zuletzt regelrecht explodiert und drücken auf die Margen der Anlagenbetreiber. Wer günstig einkaufen kann, ist hier laut von Blumenthal klar im Vorteil. Er favorisiert momentan die Papiere von BKN Biokraftstoff Nord, die sich inzwischen ebenfalls zum Biogas-Spezialisten gewandelt haben. BKN habe sich feste Mais-Einkaufspreise für einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren zu attraktiven Konditionen gesichert.
Schmack dagegen sei hier schlechter gestellt und versuche dies mit einer Multi-Feedstock-Strategie auszugleichen, wo neben Mais auch Klee, Gras und andere Rohstoffe als Ausgangsmaterial verwendet werden. Dort sei jedoch der Output geringer.
Das Kursziel von Schmack sieht der Analyst bei nur 11 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 16,70 Euro, weswegen die Einstufung auf "Verkaufen" lautet.
Umgekehrt sieht er bei BKN Biokraftstoff Nord ein Kursziel von 15,50 Euro. Ausgehend vom aktuellen Kurs von rund sechs Euro ergäbe dies ein Kurspotenzial von satten 150 Prozent. Kritiker wenden jedoch ein, dass SES Research bei BKN zumindest in der Vergangenheit ein eigenes Interesse an hohen Kursen gehabt haben könnte.
Grund: SES Research befindet sich mehrheitlich im Besitz von M.M. Warburg, der zweitgrößten unabhängigen Privatbank Deutschlands. M.M. Warburg selbst hat aber wiederum die jüngste Kapitalerhöhung von BKN im letzten Jahr durchgeführt. Diese konnte wegen mangelndem Interesse nicht im vollem Umfang platziert werden.
*Envitec solide finanziert
Biogas Nord ist mit einer Marktkapitalisierung von nur noch 18 Millionen Euro der kleinste Vertreter der Zunft. Auch hier wurde zu einem in nachhinein ungünstigen Zeitpunkt noch relativ stark expandiert und die Kostenstruktur nach oben gefahren.
Als Anbieter mit der dünnsten Kapitaldecke besteht die Gefahr, dass das Unternehmen während der Durststrecke innerhalb der Branche auch als erstes auf eine neue Kapitalspritze angewiesen sein könnte. Die Durchführung einer Kapitalerhöhung dürfte aber angesichts der aktuellen Kreditkrise an den Finanzmärkten ein schwieriges Unterfangen werden.
Genau die solide Kapitalausstattung ist der große Pluspunkt des momentan nach Marktkapitalisierung größten Branchen-Players, Envitec Biogas. Bei einem Emissionsvolumen von vier Millionen Aktien zu einem Preis von 47 Euro hat man im Rahmen des Börsenganges im letzten Jahr, brutto satte 188 Millionen Euro eingenommen. Von diesem Polster kann das Unternehmen in den kommenden Jahren zehren.
Damit hat Envitec mit Abstand die besten Chancen die Branchenflaute letztlich als Gewinner zu überstehen. Großprojekte wie der geplante Mega-Biogas-Park in Güstrow, in den die Niedersachsen 42 Millionen Euro investieren wollen, sorgen dafür, dass man auch operativ gegenüber den stark expandierenden Schmack nicht ins Hintertreffen kommt.
Wichtig: Envitec arbeitet bereits jetzt mit einer EBIT-Marge (EBIT = Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 14 Prozent im Gegensatz zu Schmack sehr profitabel.
Auch bei Envitec ist bei weitem nicht alles Eitel Sonnenschein. Das Unternehmen wollte ursprünglich wesentlich mehr verdienen und die Aktie hat in den letzten Monaten ähnlich stark wie das Schmack-Papier an Wert verloren. Doch an der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt und aus diesem Blickwinkel scheint mir die Lage von Envitec derzeit deutlich komfortabler als die von Schmack. Die Marktkapitalisierung von aktuell 205 Millionen Euro ist schließlich zu rund der Hälfte mit Cash unterfüttert.
• EnviTec Biogas
• WKN / Symbol
A0MVLS / ETG
• Börsenwert
205 Mio. Euro
• KGV 08e
14
• Div.-Rend. 08e
keine
• Akt. Kurs
14,70 Euro
MEIN FAZIT:
- Auf Grund der relativ attraktiven Bewertung scheint ein Einstieg bei Envitec verlockend. Die Aktie ist mein Favorit in der Branche. Wer es nicht lassen kann und auf einen Turnaround spekulieren möchte, kann eine kleine Position wagen.
- Bei Schmack, BKN Biokraftstoff und Biogas Nord rate ich von einem Einstieg ab.
Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht
Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
http://www.geldanlage-report.de
Rund 7 Millionen Euro frisches Kapital für Schmack Biogas
Der finanziell angeschlagene Biogasanlagenhersteller Schmack Biogas (News/Aktienkurs) erhält durch eine Kapitalerhöhung rund 7,1 Millionen Euro Investitionsmittel. Die mehr als 450.000 neuen Stückaktien würden komplett von einem auf erneuerbare Energien spezialisierten Investmentfond übernommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Schwandorf mit. Das Grundkapital der Gesellschaft habe sich damit um rund acht Prozent auf knapp 6 Millionen Euro erhöht.
Schmack war im Geschäftsjahr 2007 in die roten Zahlen gerutscht. Wegen schwacher Nachfrage aus der Landwirtschaft nach Biogasanlagen sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf ein Minus von fast 10 Millionen Euro. Der Umsatz stieg hingegen um fast die Hälfte auf 132 Millionen Euro. Vor zwei Wochen hatte das Oberpfälzer Unternehmen angekündigt, im Konzern rund 60 der zuvor rund 500 Stellen streichen zu wollen. Dadurch sollen in diesem Jahr etwa zwei Millionen Euro eingespart werden./rv/DP/he
ISIN DE000SBGS111
AXC0072 2008-04-02/10:28
Quelle: http://www.finanznachrichten.de/...chten-2008-04/artikel-10480083.asp
Auf meine Frage ob es eine Anlage von Schmack wird, kam ein klares nein.
War über so eine klare Aussage erstaunt und auf meine Nachfrage kam folgende Begründung.
In den betreffenden kreisen mache ein Gerücht über die bevorstehende Insolvenz von schmack die Runde.
Und keiner sei bereit sich eine Anlage von einer Firma zu kaufen, deren Zukunft nicht gesichert ist.
Als Indiz für die ziemlich großen Probleme bei Schmack, sei der Umstand, das bei Verhandlunge auch immer Vertreter von E.on zugegen seien.
So plant E.on in Niederbayern drei große Anlagen( Aiterhofen, Lichtensee und??? )alle mit mindestens 5MW zur Einspeisung ins Erdgasnetz.
Zwar sollen die Anlagen von Schmack gebaut werden, aber als Marionette von E.on bezweifele ich, das das viel Gewinn abwirft.
In der jetzigen Situation ist Schmack einfach zu erpressbar.
Ob die Anlagen aber auch wirklich gebaut werden und dann auch noch wirtschaftlich betrieben werden können steht noch in den Sternen.
So braucht man zum Betrieb einer 5MW Anlage mindestens 1800ha Fläche zum Anbau der Ausgangsprodukte.
Derzeit hat man in Aiterhofen aber erst 300ha unter Vertrag.
Aiterhofen liegt im Gäuboden, einer klassischen Zuckerrüben und Kartoffelregion, da baut keiner gerne Mais an.
Schmack hat eine konzeptlose Führung, welche von einem ins andere Extrem verfällt.
Erst nur kleine Anlagen, jetzt nur noch große an falschen Standorten.
wenn ich an Schmack denke, drängt sich mir immer der Vergleich mit Em.TV auf.
Viele Vorschußlorbeeren, tolle Prognosen und dann Katzenjammer.
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Sehr interessant, wenn die 10% Bioethanol-Beimischung gekippt wird.
Am interessantesten finde ich den folgenden Kommentar:
> Mittelfristig setzt Gabriel weiter auf die Biokraftstoffe der zweiten
> Generation, die aus Bioabfällen gewonnen werden und eine bessere
> Klimabilanz haben
Sollte doch eigentlich sehr positiv fuer Biogas sein, wenn vom Abholzen
der Regenwälder auf Reststoffe und Zwischenfruechte umgesteuert wird,
oder? Ich hätte eigentlich einen Biogas-Kurssprung auf die Entscheidung
erwartet.
das ein paar alte autos denn ethanol nicht vertragen halte ich für einen vorgschobenen grund. ich denke da wird jetz groß umgedacht in der regierung, hin zu biogas.
und SES-research rät kräftig zum verkaufen, das sollte wohl dann alles sagen.
von Olaf Preuß
Es ist richtig, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Beimischung von Biosprit ins Benzin vorerst nicht mehr erhöhen will. Nun müssen neue synthetische Kraftstoffe aus Biomasse forciert entwickelt werden - und es muss endlich eine Strategie her, um die Ausbeute aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse miteinander zu kombinieren
Sicher kann man Sigmar Gabriel eine hohe politische Wendigkeit attestieren. Dass er sein Vorzeigeprojekt vorerst fallen lässt, dem konventionellen Benzin einen höheren Anteil an Biosprit beizumischen, ist hingegen richtig, und zwar aus mindestens zwei Gründen: Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) behauptet, dass rund 3,3 Millionen importierte Fahrzeuge eine höhere Beimischung von Biosprit von 10 Prozent anstelle von heute 5 Prozent nicht vertragen. Wenn diese Zahl auch nur annähernd zutrifft, wäre das Umweltministerium bis zur nächsten Bundestagswahl vermutlich durch ein Thema gelähmt: durch sich auflösende Bauteile in Altautos.
ZUM THEMA
Gabriel schiebt Autoherstellern Verantwortung zu (http://www.ftd.de/politik/deutschland/...20Verantwortung/338486.html)
Biosprit verliert massenweise Fans (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Biosprit%20Fans/337630.html)
Biosprit-Quote vor dem Aus (http://www.ftd.de/politik/deutschland/...t%20Quote%20Aus/337347.html)
Welche Autos keinen Biosprit vertragen (http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/...0Biosprit/337410.html)
Gabriels Rückzieher macht aber auch Sinn, weil Biokraftstoffe der ersten Generation - Biodiesel ebenso wie Ethanol - in eine Sackgasse führen: Die Ökobilanz dieser Spritsorten ist schlecht bis miserabel, wie Studien in jüngerer Zeit wiederholt nachgewiesen haben, darunter auch eine Arbeit des Chemie-Nobelpreisträgers Paul Crutzen und seines Forscherteams. Es kann und darf nicht sein, dass tropische Regenwälder abgeholzt werden, um auf riesigen Plantagen Monokulturen für die Produktion von Palmöl anzulegen, das dann nach Europa oder in die USA exportiert wird. Es kann und darf nicht sein, dass in einer Welt mit stark wachsender Bevölkerung eine absurde Konkurrenz um Agrarprodukte entsteht: hier der Nahrungsmittelmarkt, dort die Tankstelle. Hier hungernde Menschen, dort bräsige Autofahrer in ihren dicken Schlitten.
Das Versäumnis der Umweltministerin
Der Umweltminister hätte die relevanten Zahlen wesentlich früher bei den Automobilverbänden abfragen und sie interpretieren lassen müssen. Dieses Versäumnis muss man ihm vorwerfen. Darüber hinaus: Beim Thema Biosprit kann es aus heutiger Sicht nur um synthetische Kraftstoffe der sogenannten "Zweiten Generation" gehen. Für diese Kraftstoffe werden Biomasse-Abfälle aus der Landwirtschaft genutzt, nicht aber die Fruchtpflanzen, wie bei den heute üblichen Sorten. Die Politik sollte alles daransetzen, gemeinsam mit der Industrie so schnell wie möglich die tatsächliche Leistungsfähigkeit und das landwirtschaftliche Potential dieser Technologien auf ihre Marktfähigkeit hin zu analysieren.
Die Branche der erneuerbaren Energien - in Deutschland vor allem Windkraft, Solarenergie und Biomassenutzung - steckt in der Krise. Gigantische Zuwachsraten dank der Förderung durch das Energie-Einspeisegesetz haben etliche junge Unternehmen nach vorn getrieben und deren Verbände in Euphorie versetzt. Die Windkraft stößt aber in Deutschland derzeit ebenso an ihre Grenzen wie die Biosprit-Industrie. Fotovoltaik-Systeme wiederum, die Sonnenlicht in Strom umwandeln, gelten trotz hoher Förderung als weit überteuert.
Auf separaten Wegen werden die verschiedenen Technologien hierzulande und in Europa keinen großen Durchbruch mehr erleben. Heute und in den kommenden Jahren muss vielmehr eine entscheidende Frage geklärt werden: Wie schnell kann die Energieausbeute aus Wind, Sonne, Biomasse und auch aus Erdwärme miteinander vernetzt werden, um eine stabile Grundversorgung zu gewährleisten, wie schnell können aus vielen kleinen Kraftwerken mittels modernster Informationstechnologie virtuelle Großkraftwerke entstehen? Nur im Verbund aller Technologien können die erneuerbaren Energien jene riesigen Lücken füllen, die Kohle und Atomkraft hinterlassen werden. Und nur so können sie am Ende auch die Tankstellen erobern.
hört sich so an als ob damit genau das kombikraftwerk gemeint ist.
http://www.kombikraftwerk.de/